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Valerian

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04.09.2003
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Valerian

Ich hatte mich entschieden, dass es besser war, die nächste Zeit große Städte zu meiden, bis Gras über die Sache gewachsen war.
Die wertvolle Kette der Baroness trug ich in einer geheimen Tasche an meinem Hemd, und während ich meine Füße in das kühle Wasser des kleinen Sees tauchte, dachte ich darüber nach, wie viel Geld sie mir wohl bringen mochte. Die Sonne schien warm auf meinen Rücken und der Himmel erstrahlte in einem tiefen Blau.
Ich ließ mich in das Gras am Ufer fallen und starrte in die Luft.
Schließlich übermannte mich der Schlaf.

Als ich wieder erwachte, waren meine Füße kalt und schrumpelig und der Himmel färbte sich bereits mit dem Orange der untergehenden Sonne. Fluchend stand ich auf, zog meine Stiefel wieder an und packte meine Habseligkeiten zusammen.
Bis zum nächsten Dorf würde ich einige Stunden unterwegs sein, und ich fühlte mich nicht wohl bei dem Gedanken, den Weg im Dunkeln zurücklegen zu müssen. Allerdings sagte mir die Vorstellung an ein Nachtlager in der Wildnis auch nicht sonderlich zu.
Missmutig folgte ich dem schmalen Feldweg gen Süden.
Mücken begannen mich zu umschwirren. Die Vögel verstummten und legten sich schlafen, dafür erwachte allerlei anderes Getier.
Hier raschelten Blätter, dort knackte ein Ast.
Jedes Mal zuckte ich erschrocken zusammen. Solche Geräusche kannte ich aus den Städten nicht.
Angespannt setzte ich meinen Weg fort und beobachtete das stetige Zunehmen der Dunkelheit voller Unruhe.
Schließlich waren die Bäume am Wegesrand kaum mehr als schwarze Silhouetten vor dem violetten Horizont.

Plötzlich stand eine Gestalt unvermittelt wenige Meter vor mir auf dem Weg. Mir blieb fast das Herz stehen, jedoch schoss meine Hand reflexartig an den Griff meines Dolches. Aber bevor ich meine Waffe ziehen konnte, spürte ich ein Schwert an meiner Kehle.
Ich ließ meine Hand langsam sinken, doch das Schwert bewegte sich nicht. Ich warf einen Blick auf mein Gegenüber.
Der Fremde war groß und recht schlank gebaut. Seine Haare waren lang und sein Gesicht fein geschnitten. Doch sein Blick wirkte erstaunlich sanft und gutmütig, soweit ich das im Dämmerlicht ausmachen konnte. Wenn nur sein Schwert nicht auf mich gerichtet wäre..

"Einen schönen guten Abend wünsche ich. Lass die Waffe stecken, dann werde ich dir nichts tun."
Seine Stimme war leise und sehr melodisch.
Ich hob meine Hände, damit er sich überzeugen konnte, dass ich ihn nicht angreifen wollte. Im Notfall würde mir zwar der Dolch, der durch Muskelanspannung von meinem Unterarm in meine Hand sprang, auch nicht viel nützen, jedoch fühlte ich mich dadurch nicht ganz so hilflos.
Ich wartete ab.
"Was sucht ein junges Mädchen aus der Stadt zu dieser späten Tageszeit hier?"
Ich antwortete nicht, musterte ihn aber unauffällig.
Seine blonden Haare schimmerten durch die letzten Sonnenstrahlen golden, seine blauen Augen suchten in meinem Gesicht nach einer Regung. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
Ein Blick auf seine spitzen Ohren bestätigte meine Vermutung: Ein Elf.
Er runzelte leicht die Stirn. "Magst nicht mit mir reden, oder?"
Endlich senkte er seine Klinge und steckte das Schwert in die Scheide. Er blickte in Richtung des kleinen Wäldchens im Westen und meinte gedankenverloren: "Du solltest hier nicht alleine umherziehen. Die Gegend ist nach Sonnenuntergang nicht sicher."
In seinem Gesicht spiegelte sich echte Besorgnis.
Ich schaute kurz zu dem Wald. Er wirkte sehr dicht und dunkel. Ein Schauer ließ mich frösteln und eine beklemmende Angst vor dem weiteren Weg begann in mir aufzusteigen. Welche Gefahren mochten in den Schatten dort lauern?! Der Elf sah mich ernst an und flüsterte: "Ich hoffe, wir haben den Wald noch nicht auf uns aufmerksam gemacht."
Ich starrte auf den Waldrand und bildete mir Bewegungen ein.
"Kann ich jetzt weiterziehen?", warf ich dem Spitzohr entgegen.
Er schenkte mir ein strahlendes Lächeln und trat zur Seite.
Schnellen Schrittes setzte ich meinen Weg fort, den Griff meines Dolches fest umschlossen. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken.
Was, wenn er recht hatte und wirklich große Gefahren auf dem Weg lauerten? Ich drehte mich um, doch der Elf war verschwunden. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus.

Plötzlich wurde ich unvermittelt zur Seite gerissen. Im Augenwinkel konnte ich einen großen, schwarzen Körper ausmachen, der über mich hinwegsprang. Mein Herzschlag schien für einen Moment auszusetzen.
Ich nahm den Elfen an meiner Seite wahr. Er jagte dem Schatten mehrere Pfeile nach. Ein lautes Heulen zeugte von einem Treffer.
Mein Atem stockte.
Ich hielt den Dolch in meiner Hand, war aber unfähig zu handeln.
Ein lautes Brüllen kam aus der Dunkelheit.
Der Elf spannte abermals den Bogen, jedoch schoss er nicht.
Ich versuchte vergebens, meinen Angreifer auszumachen.
Schließlich senkte der Elf den Bogen und sah mich an. Ein feines rotes Rinnsal lief seine Wange hinunter.
Er musterte mich. "Alles in Ordnung?"
Ich nickte zögernd.
Dann packte er seinen Bogen weg.
Meine Hände zitterten, wenig später sogar mein ganzer Körper.
Der Elf trat dicht an mich heran. Er sprach sehr leise: "Hab keine Angst." Behutsam legte er seine Hände an meine Schläfen und begann in einer fremden Sprache zu sprechen.
Seine Stimme war sehr wohlklingend und von seinen Fingern strömte ein wärmendes Gefühl in meinen Körper.
Ich sah Licht und in diesem Licht stand der Elf in einem weißen Gewand und lächelte mich zuversichtlich an. Als er die Hände nach mir ausstreckte, verflog meine Angst.
Dann erwachte ich, wie aus einem Traum und blickte direkt in seine blauen Augen.
Ich hatte die Furcht vor dem Angriff verloren und sie hinterließ nicht mal ein flaues Gefühl im Magen.
Der Elf nahm die Hände herunter und lächelte.
Mein Atem ging ruhig und ich fühlte mich ausgeglichen.
Ich runzelte die Stirn. "Was war das für ein Monster?"
Er sah sich gedankenverloren um. "Eine böse Seele, die nicht hierher gehört." Seine Stimme klang verbittert.
Es war wohl besser, nicht weiter zu fragen.
Langsam dämmerte mir, dass ich soeben dem Tod ins Auge geblickt hatte. Wäre der Elf nicht gewesen... "Danke!"
Er zwinkerte mir zu. "Gern geschehen. Lass uns mal weitergehen, wir brauchen sicherlich noch etwas Zeit bis zum nächsten Dorf."
Der Gedanke, in Gesellschaft weiterzuziehen, sagte mir zu. Die Sinne der Elfen sollen ja um einiges besser ausgeprägt sein, als die der Menschen.

Mittlerweile war es Nacht geworden und ich konnte kaum die Hand vor Augen sehen.
Dem Elfen schien die Dunkelheit nicht so stark zu behindern. Zielsicher verfolgte er den kleinen Pfad, den wir eingeschlagen hatten.
Mir fiel plötzlich ein, dass ich nicht mal den Namen meines Retters kannte. "Wie heißt du eigentlich?"
Der Elf wirkte leicht verwirrt auf die unvermittelte Frage, lächelte mich dann aber an und sagte: "Ich werde ,Valerian Traumvogel aus dem Lichtwald´ genannt. Wie nennt man dich?"
"Mika."
Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf.
Es kam äußerst selten vor, dass jemand meinen Namen wissen wollte. Und dann war die Situation recht unangenehm und hatte mit Diebstahl zu tun.
"Du bist sicherlich aus Rival, nicht wahr?", vermutete Valerian.
Ich nickte.
"Nun, Mika aus Rival, warum bist du so spät hier unterwegs?"
Ich musste nicht lange nachdenken, um mir eine Geschichte einfallen zu lassen. "Ich will meinen Bruder in Mühlenfort besuchen. Leider bin ich am Weiher eingeschlafen." Ich deutete mit dem Finger in Richtung des Weihers. Der Elf schien zufrieden mit dieser Antwort.
Wir setzten eine zeitlang schweigend unseren Weg fort.

Es kam mir vor, als seien wir die halbe Nacht unterwegs gewesen.
In der Dunkelheit nahm ich verschiedene Geräusche wahr: das monotone Tapsen meiner Schritte (die Schritte des Elfen konnte ich nicht hören, obwohl er direkt neben mir lief), mein eigener Atem, irgendwo rief ein Käuzchen.
Schließlich meinte der Elf leise: "Dort vorne liegt Mühlenfort."
Ich strengte meine Augen an, bis ich glaubte, einen Lichtschimmer durch die Bäume ausmachen zu können. Mein Herz tat einen erleichterten Hüpfer. Meine Schritte wurden schneller.
Nach einigen Minuten konnte ich mehrere Gebäude erkennen. Wie viele es waren, konnte ich nicht sagen, da nur in wenigen noch Licht zu sehen war. Meine Augen überflogen kurz das Dorf und ich fand schnell das große, beleuchtete Haus an der Straße, welches ich als Taverne identifizierte. Zielsicher steuerte ich darauf zu, Valerian an meiner Seite.
Als ich die Tür aufstieß, durchfuhr mich ein Glücksgefühl. Endlich verließ ich die Wildnis und kehrte zurück ins halbwegs zivilisierte Leben.
Der Schankraum war vergleichsweise klein. Nur vier größere Tische standen in dem hell erleuchteten Raum.
Die Wirtin stand hinter der Theke und spülte Bierkrüge.
An einem Tisch saßen zwei bäuerlich gekleidete Männer, die in ein Würfelspiel vertieft waren.
Ich warf einen Blick auf Valerian, der nicht sehr glücklich wirkte. Als er mein erleichtertes Gesicht bemerkte, setzte er ein beherztes Lächeln auf.
Die Wirtin sah und an und nickte uns freundlich zu. Ich trat an die Theke : "Seid gegrüßt. Habt Ihr ein Zimmer für heute Nacht frei?"
"Wir haben einen kleinen Schlafsaal. Fünf Kupfer pro Person. Frühstück gibt es, wann ihr es wünscht."
Das klang gut. Zehn Kupfermünzen konnte ich gerade noch aufbringen und ein ausgedehntes Frühstück am nächsten Morgen kann man ja auch nicht ausschlagen.
"Gut, nehmen wir."
Die Wirtin lächelte freundlich. "Die Treppe rauf und links."

Ich folgte der Beschreibung und fand mich in einem Raum mit sechs großen Betten wieder; jeweils drei an der linken und rechten Wand.
Zu jedem Bett gehörte eine kleine abschließbare Truhe, die zugleich als Nachttisch diente und auf dem eine Kerze stand.
Die Betten schienen in einem guten Zustand, das Stroh war nicht muffig, ein Bezug war darüber gezogen und augenscheinlich beherbergte das Schlaflager auch kein Ungeziefer.
Ich warf meinen Rucksack auf eine Strohmatte am Fenster; meine Wertsachen trug ich eigentlich immer am Körper. Zufrieden ging ich zurück in den Schankraum.
Valerian stand immer noch, recht deplaziert wirkend, vor der Theke und wechselte ein paar Worte mit der Wirtin.
Er zwinkerte mir zu: "Wir bekommen noch etwas zu essen."
Die Wirtin verschwand in einen Nebenraum und kam kurz darauf wieder zu uns. "Meine Tochter wird Euch gleich etwas bringen. Setzt Euch doch."
Gerade als wir uns an einen der Tische gesetzt hatten, schwang die Tür vom Nebenraum wieder auf.
Ein hübsches Mädchen mit welligem, blonden Haaren kam mit einem großen Korb zu uns. An unserem Tisch machte sie einen kleinen Knicks und begann die Leckereien auszupacken.
Brot, viele verschiedene Arten Wurst, kaltes gebratenes Fleisch, einen großen Krug Milch, Käse, Schmalz und vieles mehr.
Ich begann in Windeseile das Essen herunterzuschlingen, wohingegen Valerian zögernd und sparsam aß. Milch und Käse rührte er nicht an.

Gesättigt lehnte ich mich nach kurzer Zeit zurück und war rundum zufrieden. Valerian schmunzelte: "Besser?"
Ich nickte und stand langsam auf.
Die Tochter der Wirtin trat wieder an den Tisch und räumte ab, während Valerian und ich die Treppe zum Schlafsaal hoch gingen.
Der Elf betrat den Raum zuerst.
Ich vernahm, wie er in dieser wunderschönen, fremdartigen Sprache etwas sagte.
Darauf hin begann die Kerze neben meinem Bett zu brennen. Die kleine Flamme warf ein mildes, warmes Licht in das Zimmer.
Ich setzte mich auf mein Bett und begann meine Stiefel auszuziehen.
Valerian hatte seinen Umhang auf das Nachbarbett gelegt und sah mir nun zu. Nun, da ich endlich die Zeit und die Helligkeit dazu hatte, musterte ich ihn unauffällig.

Er trug ein Hemd aus einem glatten, seidigen Stoff und die leichte Lederrüstung war mit einigen Runen und Naturbildern verziert, ebenso die Stiefel, die er trug. Daher wirkte er auf mich sehr edel.
Die Stiefel dagegen, die ich in der Hand hielt, waren alt, schäbig, billig und ausgetreten.
Schweigend stellte ich die Kerze von der Truhe und begann, meine Sachen darin zu verstauen.
Die Truhe war so groß, dass der Rucksack nicht einmal die Hälfte des Platzes wegnahm. Als ich nur noch Unterwäsche trug, bemerkte ich, dass Valerian mir noch immer zuschaute.
"Interessant?" fragte ich schnippisch.
Er lachte und machte sich daran, seine Lederrüstung abzulegen.
Normalerweise haben Kämpfer die meisten Probleme beim an- oder ausziehen ihrer Rüstung. Jedoch Valerian machte eine auffallend gute Figur dabei. Auch er legte seine Kleidung in eine der Kisten.
Neugierig warf ich hin und wieder einen Blick in seine Richtung.
Ich hatte selten zuvor einen Elfen zu Gesicht bekommen und noch nie hatte sich vor mir einer entkleidet.
Mit geschmeidigen, eleganten Bewegungen zog er sein Hemd über den Kopf und entblößte einen glatten, muskulösen Oberkörper, den man ihm bei seiner schmalen Gestalt fast nicht zugetraut hätte. Es waren nicht die großen Muskeln eines starken Kriegers, sondern vielmehr die Sehnen eines schnellen Raubtier.
Ungestört von meinen unverholenden Blicken zog sich der Elf seine Stiefel aus. Während er den Gürtel ablegte, murmelte er belustigt: "Interessant?"
Ich lief rot an und blickte zu Boden.
Er trat zu mir und drückte zärtlich mit seiner Hand mein Kinn hoch, bis ich ihm in seine azurblauen Augen sah.
Mein Puls beschleunigte sich. Er schloss die Lider und gab mir einen innigen Kuss. Seine Hand strich über meinen Kopf. Seine Lippen lagen weich und sanft auf meinen. Ein Prickeln überschwemmte mich. Meine Hände pressten seinen Körper an mich.
Das erste Mal in meinem Leben spürte ich wahre Zuneigung und Liebe, als wir Rahja gefällig auf das Strohlager fielen.
Erschöpft schlief ich später sicher und geborgen in seinem Arm ein.

Als ich aufwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel und von unter klang Geschirrgeklapper zu mir herauf.
Eine tiefe Zufriedenheit erfüllte mich.
Glücklich öffnete ich die Augen und räkelte mich genüßlich.
Valerians Bett war leer und unberührt. Ich nahm an, er sei unten beim Frühstück.
Ich wusch mich, zog mich an und ging dann hinunter in die Wirtsstube.
Doch Valerian war nicht zu sehen.
Der Wirt wünschte mir einen guten Tag und brachte mir das Frühstück.
Als er den Milchkrug vor mir abstellte, hielt ich ihn am Ärmel fest. "Wißt Ihr, wo der Elf ist? Hat er sich von Euch verabschiedet?"
Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich dachte, er schläft noch. Ist er denn nicht oben?"

Ich stand auf und lief zurück in den Schlafsaal.
Seine Truhe war leer, bis auf eine Kette. Ich nahm die Kette in die Hand und betrachtete sie eingehend.
Sehr helle fein bearbeitete Holzperlen mit verschiedenen Mustern und dunkelblaue Federn waren auf ein elastisches Band gefädelt.
Doch am meisten fiel der silbrig-weiße Anhänger ins Auge. Auch dieser war detailliert bearbeitet und stellte einen wunderschönen, fliegenden Vogel dar. Seine Augen schienen kleine Saphire zu sein und die Flügelspitzen wirkten vergoldet.
Vage wurde mir bewußt, wie wertvoll die Kette sein mußte. Vorsichtig legte ich sie um meinen Hals.


Ich habe den Elfen nie wiedergesehen.
Die Kette trage ich immer noch und lege sie nie ab.
Ein befreundeter Magier setzte mich vor kurzem davon in Kenntnis, dass auf ihr ein starker Schutzzauber liegt, der mir wohl häufiger den Kopf rettet. Valerian Traumvogel.

 

Hi Freak83,

okay, wird wohl nichts mit schlafen gehen :D zuerst der Textkram, aber schnell, ich habe morgen Mathe!

Die wertvolle Kette der Baroness trug ich in einer geheimen Tasche an meinem Hemd, und während ich meine Füße in das kühle Wasser des kleinen Sees tauchte, dachte ich darüber nach, wie viel Geld sie mir wohl bringen mochte.
Würde ich der Übersichtlichkeit halber einfügen - ist ein sehr langer Satz.

Die Sonne schien warm auf meinen Rücken und der Himmel erstrahlte in einem tiefen Blau

Ich ließ mich in das Gras am Ufer fallen und starrte in die Luft.
Das ist der dritte Satz nach diesem Schema.

Die wertvolle Kette der Baroness trug ich in einer geheimen Tasche an meinem Hemd und während ich meine Füße in das kühle Wasser des kleinen Sees tauchte, dachte ich darüber nach, wie viel Geld sie mir wohl bringen mochte. Die Sonne schien warm auf meinen Rücken und der Himmel erstrahlte in einem tiefen blau. Ich ließ mich in das Gras am Ufer fallen und starrte in die Luft.
Erzeugt Monotonie, finde ich

Als ich wieder erwachte, waren meine Füße kalt und schrumpelig und der Himmel färbte sich bereits mit dem Orange der untergehenden Sonne. Fluchend stand ich auf, zog meine Stiefel wieder an und packte meine Habseligkeiten zusammen.
Wieder - Sätze nach demselben Schema. Ich habe mich beim Lesen gewundert, warum die Geschichte mich stellenweise ein wenig langweilt. Ich denke, es liegt hier an der Satzstruktur.

Bis zum nächsten Dorf würde ich einige Stunden unterwegs sein, und ich verspürte einen Unmut bei dem Gedanken daran, den Weg im Dunkeln zurücklegen zu müssen.
einen Unmut? Unmut ist ein Gefühl, genau wie Freude. Würdest du sagen "ich verspürte eine Freude"?

Die Vögel verstummten und legten sich schlafen, dafür erwachte allerlei anderes Getier.
Klingt nach Zeugen Jehovas sonst

Hier raschelten die Blätter, dort knackte ein Ast.
Hier raschelten die Blätter klingt nach einer Ortsbeschreibung, aber der zweite Teil ist eine Redewendung. Streich das die.

Jedes Mal zuckte ich erschrocken zusammen.

Solche Geräusche kannte ich aus den Städten nicht.
Ja, aber nach einigen Nächten in der Wildnis sollte er sie kennen, oder?

Schließlich waren die Bäume am Wegesrand kaum mehr als schwarze Silhouetten gegen den violetten Horizont.
besser: Vor dem violetten... weil "gegen" wird eigentlich mit "abzeichnen gegen" benutzt

Plötzlich stand eine Gestalt unvermittelt wenige Meter vor mir auf dem Weg.
Das klingt nach "plopp ist sie da", gerade durch die (ein wenig ungeschickte) Sinndopplung von "plötzlich" und "unvermittelt". Das hat nichts von "sie könnte vorher woanders gewesen sein", vielleicht formulierst du das entsprechend um, er ist da ja sicher nicht gerade materialisiert :)

Mir blieb fast das Herz stehen, jedoch schoss meine Hand reflexartig an den Griff meines Dolches.
Das liest sich ein wenig unbeholfen, gerade der zweite Teil des Satzes. Vielleicht stellst du den um, etwas wie "obwohl mir fast das Herz stehenblieb, flog meine Hand reflexartig..."

Bevor ich meine Waffe ziehen konnte, spürte ich en Schwert an meiner Kehle.
Hier hätte ich lieber ein "aber" drin.

Ich ließ meine Hand langsam sinken, doch das Schwert bewegte sich nicht. Ich warf einen Blick auf mein Gegenüber.
Die Situation hat hier etwas von aneinandergereihten Flash-Bildern. Das Schwert an der Kehle - normalerweise passiert so etwas von hinten aus der dunklen Gasse. Vielleicht besser eine Schwertspitze? Warum reagiert deine Prot hier nicht, lässt sich zurückfallen oder so?
Das mit dem "Schwert an der Kehle" ist für mich ein Gegensatz zu "Gegenüber". Erst ist die Gestalt nicht da, dann mehrere Meter weg, dann ein Schwert an der Kehle - und was passiert dazwischen?

Der Fremde war groß und recht schlank gebaut. Seine Haare waren lang und sein Gesicht fein geschnitten.
Hier geht es wieder los mit Schema F, versuch mal mehr Abwechslung.

Im Notfall würde mir zwar der Dolch, der durch Muskelanspannung von meinem Unterarm in meine Hand sprang, auch nicht viel nützen, jedoch fühlte ich mich dadurch nicht ganz so hilflos.
Der Satz bedeutet, dass gerade jetzt der Dolch "durch Muskelanspannung" in seine Hand springt, wie auch immer das gehen mag. Ist deine Prot ein Mensch/einigermaßen humanoid? Versuch das mal - ich schaffe es ja nicht einmal, mir durch Ohrenwackeln die Kopfhörer rauszunehmen. Auch in Fantasy-Geschichten hätte ich gern Realismus

Seine blonden Haare schimmerten durch die letzten Sonnenstrahlen golden, seine blauen Augen suchten in meinem Gesicht nach einer Regung.
schimmerten "durch die Sonnenstrahlen" ist so ein Satz, der immer nach Lateinübersetzung klingt. Mach das doch lieber malerischer, vielleicht etwas wie "im letzten Licht der Sonne" oder was weiß ich.

Ich schaute kurz zu dem Wald. Er wirkte sehr dicht und dunkel.
Wenn sie nicht einmal im Wald ist, warum hat sie den Elfen dann nciht gesehen? Ist sie so apathisch, dass ihr diese Frage nicht mal in den Sinn kommt?

Ich starrte auf den Waldrand und bildete mir Bewegungen ein.
Man kann sich keine Dinge einbilden, man kann sich nur einbilden, sie zu sehen. Zum Beispiel: Ich bilde mir Kaffee ein/ich bilde mir ein, Kaffee zu schmecken.

Was, wenn er Recht hatte und wirklich große Gefahren auf dem Weg lauerten?
Das mit den Gefahren könntest du ruhig durch ein anderes Wort ersetzen - das klingt ein wenig ungebräuchlich so.

Mein Herzschlag schien für einen Moment auszusetzen.
Das gefällt mir nicht - warum relativierst du etwas, was der Prot auffallen muss? Zum Beispiel würdest du ja auch nicht sagen "das Sonnenlicht schien meine Augen zu blenden" sondern "die Sonne blendete". Mehr Mut zur Sicherheit!

Er jagte dem Schatten in Sekundenschnelle mehrere Pfeile nach.
Gerade an dieser Stelle fiel mein Blick auf das Legolas-ist-schwul-Hemd und dein Elf hatte sich bei mir einen Haufen Sympathien verscherzt :-/

Ein lautes Brüllen kam aus der Dunkelheit.
Hier benutzt du ein anderes Schema F - vergleiche dazu zwei Sätze vorher:
Ein lautes Heulen zeugte von einem Treffer.
Personifizierte Geräusche sind mir generell immer skeptisch, wenn sie kein bestimmtes Bild transportieren, aber hier zwei Mal in drei Sätzen ist ein bisschen zu viel des Guten für meinen Geschmack. Ist natürlich nur mein Geschmack, du bist der Autor.

Ein feines rotes Rinnsal lief seine Wange hinunter.
Das ist auch so die klassische Verwundung - verpass ihm doch ein blaues Auge, das ist viel innovativer als der cineastische Wangenratscher

Er musterte mich. "Alles in Ordnung?" Ich nickte zögernd.
Gilt zwar eigentlich nur für wörtliche Rede, aber ich schlage dir vor, jedes Mal einen neuen Absatz anzufangen, wenn der Elf was sagt und die Prot was tut/denkt. Das lockert den Text zusätzlich auf. Ich lese Texte grundsätzlich am Monitor, und ich denke mal, ein Haufen anderer Leute hier tut das auch... daher: besser zu viele Absätze als zu wenige.

Dann packte er seinen Bogen weg.
Steckt er ihn so in die Tasche? :D
Schreib das doch aus. "Liebevoll löste er die Sehne vom Bogen und befestigte ihn an..." oder so. Da zeigst du auch gleich, ob der Elf noch kampfbereit bleibt oder nicht - wenn man einen Bogen ständig besehnt hat, geht er irgendwann kaputt. Die Sehne wieder draufzupfriemeln dauert ein bisschen (normalerweise zwei Kampfrunden *g*), ist aber schonender für den Bogen. Hier kannst du zeigen, ob der Elf Ärger erwartet, und wie viel die Prot von Bögen versteht.

Ein starkes Zittern ging von meinen Händen aus und übertrug sich auf meinen ganzen Körper.
Ich bin koffeinsüchtig. Normalerweise zittern meine Hände, als hätte ich Parkinson, aber so etwas ist mir noch nie passiert *g* Das könntest du umformulieren, vielleicht versucht sie, etwas zu greifen, scheitert, weil ihre Hände so zittern, merkt dann, dass alles an ihr zittert...

Ich sah Licht, und in diesem Licht stand der Elf in einem weißen Gewand und lächelte mich zuversichtlich an.
Vorlesekomma!

Ich hatte die Furcht vor dem Angriff verloren und sie hinterließ nicht mal ein flaues Gefühl im Magen.
Die Furcht ist ja schon weg, Vorschlag: ... und sie hatte nicht einmal...

Ich runzelte die Stirn. "Was war das für ein Monster?" Er sah sich gedankenverloren um. "Eine böse Seele, die nicht hierher gehört."
Hier auf jeden Fall - neuer Sprecher, neue Zeile.

Lass uns mal weitergehen, wir brauchen sicherlich noch etwas Zeit bis zum nächsten Dorf."
Lass uns mal grade zum Penny gehen, wir brauchen sicherlich noch mehr Bier bis morgen früh ;)

Die Sinne der Elfen sollen ja um einiges besser ausgeprägt sein, als die der Menschen.
Vor Vergleichen steht nie ein Komma.

das monotone Tapsen meiner Schritte (die Schritte des Elfen konnte ich nicht hören, obwohl er direkt neben mir lief), mein eigener Atem, irgendwo rief ein Käuzchen.
Die Klammer stört mich, die kannst du sicher besser einbauen, vielleicht etwas wie "doch so sehr ich auch lauschte, das leise Zirpen der Grillen übertönte die Schritte des Elfen..."

Wie viele es waren, konnte ich nicht sagen, da nur in wenigen noch Licht zu sehen war.
Ersetz das da doch durch ein weil, das klingt sonst so geschraubt

Als ich die Tür aufstieß, durchfuhr mich ein Glücksgefühl. Endlich verließ ich die Wildnis und kehrte zurück ins halbwegs zivilisierte Leben.
Und das merkt sie ausgerechnet an der Tür einer Taverne, ich wiederhole, einer Taverne? *g*

Der Schankraum war vergleichsweise klein. Nur vier größere Tische standen in dem hell erleuchteten Raum.
"in dem hell erleuchteten", das finde ich etwas ungeschmeidig. Sicher kann man das schöner formulieren, vielleicht "der Schein mehrerer heller Lampen/Fackeln beleuchtete..." Da hast du gleich mehr Atmosphäre transportiert. Fackeln? Oder Lampen? Ein rauchiger Geschmack der Luft oder vielleicht der Geruck nach Öl?

Die Wirtin stand hinter der Theke und spülte Bierkrüge.
Hier ist mir das zu schildernd, zu beobachtend. Was tut die Wirtin? Wie sieht sie aus? Ist sie nicht mehr als einen flüchtigen Blick wert, oder kann man sie näher angucken? Ist sie eventuell eine Bedrohung in einer Kneipenschlägerei? Welche Spezies ist sie? Was denkt die Prot eigentlich über das Thema, dass in jeder Taverne jemand hinter der Theke steht und Bierkrüge spült?

Zehn Kupfermünzen konnte ich gerade noch aufbringen, und ein ausgedehntes Frühstück am nächsten Morgen kann man ja auch nicht ausschlagen.
Die beiden Sätze stehen nicht unmittelbar miteinander in Zusammenhang, von daher setz lieber ein Komma dazwischen. Der letzte Teil gefällt mir zeitlich nicht so - vielleicht solltest du den irgendwie gleichzeitig machen.

Die Wirtin lächelte freundlich. "Die Treppe rauf und links."
Das klingt nach einem PCSpiel, alle anderen Türen sind sowieso zu. Wenn jemand die beiden da hinbringt, damit sie nicht aus Versehen in fremde Zimmer stolpern, wäre das noch eine gute Möglichkeit zur Atmosphärisierung - wer führt sie, hat er eine Fackel/Lampe, wie sieht das Treppenhaus aus etc. pp.

Ich folgte der Beschreibung und fand mich in einem Raum mit sechs großen Betten wieder; jeweils drei an der linken und rechten Wand.
Nur sie? Wo ist der Elf?

Zu jedem Bett gehörte eine kleine abschließbare Truhe, die zugleich als Nachttisch diente, und worauf eine Kerze stand.
eingeschobener attributisierender Nebensatz
"worauf" finde ich hier sehr ungebräuchlich, nicht besser "auf der"?

Die Betten schienen in einem guten Zustand, das Stroh war nicht muffig, ein Bezug war darüber gezogen und augenscheinlich beherbergte das Schlaflager auch kein Ungeziefer.
Das ist so die Sorte von Information, die mir im restlichen Text fehlt, der erste Eindruck der Frau.

Valerian stand immer noch, recht deplaziert wirkend, vor der Theke und wechselte ein paar Worte mit der Wirtin.
Mach mal das Partizip im Nebensatz weg, das klingt nach Lateinübersetzung. Das mit den "paar Worten" wirkt so nach "im Vorbeigehen", vielleicht formulierst du den ganzen Satz eher in Richtung "Valerian wirkte deplaziert, obwohl er sich angeregt mit der Wirtin zu unterhalten schien..."

Ein hübsches Mädchen mit welligen, blonden Haaren kam mit einem großen Korb zu uns.
Kein Tablett?

An unserem Tisch machte sie einen kleinen Knicks und begann, die Leckereien auszupacken.
Hast du in einem Wirtshaus, egal welcher Art, schonmal einen Korb gesehen? Gib ihr ein Tablett

Daraufhin begann die Kerze neben meinem Bett zu brennen.
Wohnt niemand sonst in diesem Raum? Die Wirtin könnte etwas darüber sagen, vielleicht eine Anspielung machen: "Das habt ihr heute Nacht sogar für euch allein", einen Aufpreis verlangen... oder sind die anderen Leute nur nicht da?

Ich setzte mich auf mein Bett und begann, meine Stiefel auszuziehen.

Nun, da ich endlich die Zeit und die Helligkeit dazu hatte, musterte ich ihn unauffällig.
Die Helligkeit - das klingt doof. Das kannst du schöner formulieren.

Er trug ein Hemd aus einem glatten, seidigen Stoff und die leichte Lederrüstung war mit einigen Runen und Naturbildern verziert, ebenso die Stiefel, die er trug.
welche leichte Lederrüstung? Das erschließt sich mir nicht aus dem Satzzusammenhang

Daher wirkte er auf mich sehr edel.
Daher - das ist geschraubte Sprache, finde ich. Hier kannst du besser beschreiben - seine Erscheinung erinnerte mich an einen König/einen Proester/die anderen Elfen, die ich schon gesehen hatte...

Die Stiefel dagegen, die ich in der Hand hielt, waren alt, schäbig, billig und ausgetreten.
vier Adjektive in einem Satz - das lässt sich schöner formulieren.

Normalerweise haben Kämpfer die meisten Probleme beim An- oder Ausziehen ihrer Rüstung.
Du würdest lachen, was es für ein Krampf ist, in eine Plattenrüstung zu steigen

Jedoch Valerian machte eine auffallend gute Figur dabei. Auch er legte seine Kleidung in eine der Kisten.
Dem ersten Teil des Satzes würde eine neuzeitlichere Satzstellung gut tun

ch lief rot an und blickte zu Boden. Er trat zu mir und drückte zärtlich mit seiner Hand mein Kinn hoch, bis ich ihm in seine azurblauen Augen sah. Mein Puls beschleunigte sich. Er schloss die Lider und gab mir einen innigen Kuss
Das geht ja schnell. Tun das alle Elfen? Vorher waren sie sich doch ziemlich egal, oder nicht? Sie haben sich ja nicht mal angeguckt. Die Szene hast du eindeutig zu wenig vorbereitet, die wirkt so, als wäre sie nur drin, weil du unbedingt eine Sexszene drin haben wolltest.

Das erste Mal in meinem Leben spürte ich wahre Zuneigung und Liebe, als wir Rahja gefällig auf das Strohlager fielen
Ah, DSA - aber auch, wenn das eine wahre Rollenspielbegebenheit ist, wird da noch lange keine Kurzgeschichte draus. Versuch, dich besser in deine Prot hineinzuversetzen. Live-Rollenspieler wissen, wovon ich rede - P&P bedeutet, den Charakter zu spielen, LARP bedeutet, der Charakter zu sein. Hier liest man deutlich, dass der Charakter nur gespielt ist.

Als ich aufwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel und von unter klang Geschirrgeklapper zu mir herauf. Eine tiefe Zufriedenheit erfüllte mich. Glücklich öffnete ich die Augen und räkelte mich genüßlich. Valerians Bett war leer und schien unberührt. Ich nahm an, er sei unten beim Frühstück. Ich wusch mich, zog mich an und ging dann hinunter in die Wirtsstube.
Das ist reine Beschreibung von was-passiert-gerade. Show, don't tell!

Seine Truhe war leer, bis auf eine Kette. Ich nahm die Kette in die Hand und betrachtete sie eingehend.
erstens - steht die Truhe offen oder nicht? Sehr leichtsinnig von ihm, meinst du nicht? Könnte doch nachts um vier noch einer reingerannt kommen und alles mitnehmen. Zweitens: Wortdopplung von Kette ;)

Seine Augen schienen kleine Saphire zu sein und die Flügelspitzen wirkten vergoldet.
schienen, wirkten - die Sonne scheint, so einfach ist das. Bei Situationen, wo etwas definitiv passiert, lohnt sich kein relativierendes Wort aus der Kategorie.

Ein befreundeter Magier setzte mich vor kurzem davon in Kenntnis, dass auf ihr ein starker Schutzzauber liegt, der mir wohl häufiger den Kopf rettet.
gerettet hat.

Valerian Traumvogel.
Das sind recht unbefriedigende Schlussworte.


Jetzt zum Rest - man merkt, dass die Geschichte einem P&P-Rollenspiel entsprungen ist. Man hört förmlich die Anweisungen des Meisters: "Du betrittst einen Schankraum. Die Wirtin hinter der Theke spült einen Bierkrug aus, an einem Tisch sitzen... Was willst du dir näher ansehen?"
Das macht den Text nicht wirklich schlecht, das macht ihn nur flach und oberflächlich, weil du nur flache und oberflächliche Eindrücke wiedergeben kannst, weil du nur flache und oberflächliche Eindrücke vom Meister erzählt bekommen hast. Jeder, der Rollenspiel-Geschichten aufschreibt, kennt das - man denkt und fühlt ja nicht mit einem P&P-Charakter mit. Trotzdem birgt die Geschichte Potential - du solltest die Einleitung ein wenig straffen und versuchen...

Behandlung: Mach die Geschichte tiefer. Versetz dich in jeder Szene in die Situation deiner Prot - denk so, als seist du sie, reagier so, wie sie es tun würde, und schreib das dann auf. Versuch, ein Live-Rollenspiel mit dir selbst zu machen, in dem du dein Bestes gibst, in der Rolle deiner Prot zu sein und sie nicht nur zu begleiten. Dann wird auch aus einer Zufallsbegegnung mehr als nur das.

gruß
vita
:bounce:

P.S.: Ich habe dafür jetzt 40 Minuten gebraucht und sollte schon längst im Bett sein - wehe, du gehörst zu den Leuten, die ihre Geschichten nicht überarbeiten! :D Kein Versuch, dir ein schlechtes Gewissen einzureden, nur ein Versuch, für die Nachwelt festzuhalten, warum ich morgen wieder zwei Liter Kaffee trinken werde ;)

 

Ola!

Oi, Vita war wieder schneller, schläft die Frau auch mal?

Tja, viel bleibt mir dazu auch nicht mehr zu sagen. Um der Geschichte noch 'n bisschen Spannung zu verleihen, könnte man den unheimlichen Wald gerne noch etwas ausbauen, finde ich.
Die Erzählung klingt ein bisschen nach erste-Stufe-Charakter. Erste Stufe ist für einen Streuner (?) in meinen Augen etwa sechzehn. Jetzt stell dir mal vor, du bist mit sechzehn das erste Mal in der Wildnis. Huah. Mach es unheimlicher. Beschreib das Knacken nicht nur mit: da war ein Knacken, sondern lass ihr Assoziationen aufkommen: Da schleicht sich jemand an mich ran. Lass sie häufig unnötig zur Waffe greifen, stehen bleiben, sich umsehen. Vielleicht rennt ja auch mal ein Karnickel über den Weg oder so. Grade Wald bei Dunkelheit kann für einen Unerfahrenen SEHR gefährlich wirken. Mach ihn auch so!
Die Hilfe von dem Elf kommt mir ein bisschen unmotiviert vor. Vielleicht machst du mal deutlicher, warum er das tut. verleih ihm ein bisschen mehr als den Legolas-ich-bin-ein-lieber-Elf-Charakter.
Und das Verschwinden am nächsten Morgen kann auch gerne noch was mythischer sein.

Liebe Grüße,

Ronja

@ Vita (Warnung, extrem off-topic):

P&P bedeutet, den Charakter zu spielen, LARP bedeutet, der Charakter zu sein.

Man merkt, dass du meine Spieler nicht kennst, die sind so sehr Charakter, dass sie vor lauter interner Streiterein nicht zum Spielen kommen ;)

(off-topic Ende)

 

Hi Freak83,

im großen und ganzen schließe ich mich der Meinung meiner Vorrednerinnen an.

Gerade Mika bleibt in der Story ein wenig platt. Wenn Du in der Ich-Perspektive schreibst, musst Du etwas mehr auf die Gedanken und Gefühle Deines Prot eingehen. Gerade auf dem Weg zum Hotel könntest Du schön beschreiben, wie sich Mika dem Elb immer mehr hingezogen fühlt. Auch der Elb hat eine tiefere Charakterisierung verdient. :)

Bei den Dialogen solltest Du unbedingt eine neue zeile beginnen, wenn der Sprecher wechselt.

Gruß
Jörg

 

Ok, erstmal danke an euch drei.. Vielen Dank Vita für die Fehlerliste. Ich werd mich bemühen, was zu verändern, bitte aber um etwas Geduld, weil ich seit gestern in einem über-40-Stunden-pro-Woche-Praktikum stecke, was sehr anstrengend ist. Viel Kreativität bleibt da nicht übrig :).
Hoffe auf Verständnis
Lieben Gruß, Freak

 

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