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Wettergespräch

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23.11.2002
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Wettergespräch

Wettergespräch

„Können sie mir mal verraten, was sie da machen?“
Der Angesprochene reagierte nicht, nichteinmal seine Augen richteten sich auf den Fragenden.
„Falls es ihnen noch nicht aufgefallen ist, es regnet!“
Wiederum ohne den Fragenden eines Blickes zu würdigen antwortete er:
„Ich weiß“
Der Fragensteller schüttelte energisch den Kopf
„Wie lange liegen sie denn schon hier?“
Der Gefragte machte einen spitzen Mund und bewegte ihn von einer Seite zur anderen, ohne das es den Anschein hatte, als dächte er angestrengt nach.
„Hmm...das kann ich gar nicht genau sagen, jedenfalls länger als der Regen andauert“
Der Fragende schaute verwundert auf seine Uhr, dann wieder auf den vor ihm Liegenden.
„Aber es regnet bereits seit dreieinhalb Stunden!“
Der Mann am Boden zog die Augenbrauen übermäßig stark nach oben
„Tatsächlich?“
Der Fragensteller bewegte sich langsam mit kleinen Schritten um den Kopf des Liegenden herum, in der Hoffnung dieser schaute ihm einmal in die Augen, doch der Mann am Boden hielt seine Augen starr in den Himmel gerichtet und schloss sie nur gelegentlich ganz kurz, wenn ein Regentropfen seine Stirn traf.
„Sie wollen sich wohl unbedingt den Tod holen?“
„Wir holen uns den Tod nicht, der Tod holt uns, auch sie früher oder später“
Etwas verärgert fasste der Fragende den Liegenden genauer ins Auge
„Das ist mir durchaus bewusst, aber man muss es doch nicht provozieren!“
Unbeeindruckt dieses Ratschlags bemerkte der Mann am Boden
„Ich liege doch nur im Grass und gebe den Regentropfen Namen, wenn der Tod etwas dagegen haben sollte, kann er mir das gerne mitteilen, aber erst nach dem Regen“
Kurz wagte der Fragensteller einen missmutigen Blick nach oben und schaute ebenso missmutig den Liegenden wieder an.
„Das ist mir ganz und gar unverständlich“
„Was denn?“ fragte der Liegende
„Ihr Verhalten“
Der Mann am Boden kratzte sich zwischen seinen regendurchnässten Haaren am Kopf.
„Ihr Verhalten ist mir auch unverständlich“
Bestürzt fasste sich der stehende Mann mit der rechten Hand an die Brust.
„Ich wüsste nicht, was an meinem Verhalten unverständlich sein könnte“
„Sie haben Recht, im Grunde gar nichts“
Der stehende Mann wirbelte aufgebracht mit seinem rechten Arm in der Luft herum.
„Nein, nein, sagen sie doch, was sie dachten...bitte“
„Na ja, wissen sie..“ er unterbrach und pustete angestrengt in die Luft
„Besitzen sie eigentlich einen Regenschirm?“
Etwas irritiert lies der Stehende seinen Blick umherschweifen
„Ja, ich besitze einen Regenschirm“
„War er teuer?“
„Wie meinen sie?“
„Ich meine, ist es ein teurer Schirm oder ein billiger?“
Der stehende Mann beobachtete kurz den Horizont, als suchte er nach der Antwort.
„Er war nicht gerade günstig, aber was hat das mit dem Thema zu tun?“
Der Liegende schaute dem stehenden Mann immer noch nicht in die Augen, jedoch huschte ein kurzes Lächeln über seine Lippen.
„Nun, sie haben zu Hause einen recht teuren und vermutlich auch sehr schönen Regenschirm liegen, der nur den einen Zweck, nämlich sie trocken zu halten, erfüllen soll, aber anstatt ihn zu holen, damit er sich an Tagen wie diesem bezahlt machen könnte, stehen sie im strömenden Regen auf einer Wiese und unterhalten sich mit einem Menschen, dessen Verhalten ihnen vollkommen unverständlich ist, weil er herumliegt und versucht Regentropfen Namen zu geben“
Vollkommen entrüstet verschränkte der Stehende die Arme vor der Brust nur, um sie sofort wieder vor Empörung auseinander zuziehen.
„Ich habe lediglich versucht herauszufinden, was sie dazu veranlassen könnte bei solch einem Wetter hier herumzuliegen“
Der stehende verschränkte die Arme erneut.
„Vermutlich das Gleiche, was sie dazu veranlasst sich mit mir zu unterhalten“
Der stehende Mann wischte sich verärgert das Wasser von der Stirn und schob seine Hände in die Manteltaschen.
„Nun ja, sie müssen ja wissen was sie tun, ich gehe jetzt jedenfalls nach Hause, Wiedersehen“
Er drehte sich um und ging mit bestimmten Schritten davon, doch nach ein paar Metern hörte er die Stimme des Liegenden hinter sich rufen.
„Ach, entschuldigen sie!“
Kurz zögerte er, drehte sich dann jedoch aus Höflichkeit nochmals um.
Der Liegende drehte den Kopf in seine Richtung und schaute ihm lächelnd in die Augen.
„Falls sie unterwegs dem Tod begegnen sollten, richten sie ihm doch bitte aus, er möchte doch erst ein paar andere holen, ich glaube nämlich, es zieht gerade ein Gewitter auf!“

 

Hallo Freak

schöne und ganz witzige Geschichte. :lol:
Was mich aber gestört hat, dass die beiden keine Namen hatten. So schreibst du dauernd "der Fragensteller" und "der Liegende"

LG, sabberbacke

 

Hallo Freak

ganz nette Geschichte, leider ohne grossen Knaller, aber mit guter Idee, unser ständiges Hinterfragen nach Sinn und Grund in Frage zu stellen.

Die Protagonisten im Verlauf der Geschichte nur als der Liegende/Stehende/Fragensteller zu nennen hat mich ebenfalls gestört.

Und dann hat es da noch ein paar Grammatikpunkte:
Nach direkter Rede und Satzende brauchts einfach einen Punkt. (Vielleicht wollte Dir das ja kakaotesschen auch mitteilen.):D
Zitat kakaotesschen:
jawohl
punkt
punkt

„Ich weiß“.
Der Fragensteller schüttelte energisch den Kopf.
Der Angesprochene reagierte nicht, nichteinmal seine Augen richteten sich auf den Fragenden.
- nicht einmal
oder
- Der Angesprochene reagierte nicht. Seine Augen schauten starr in Richtung Himmel.
in der Hoffnung dieser schaute ihm einmal in die Augen,
- schaue
„Wir holen uns den Tod nicht, der Tod holt uns, auch sie früher oder später“
- Wir holen uns den Tod nicht, der Tod holt uns. Früher oder später auch sie.“
Unbeeindruckt dieses Ratschlags bemerkte der Mann am Boden
- Unbeeindruckt dieses Ratschlags sagte <xyz>:"Ich liege doch nur im Gras und gebe den Regentropfen Namen. Wenn der Tod etwas dagegen haben sollte, kann er mir das gerne mitteilen, aber erst nach dem Regen".
(Da er selber sagt, er liege nur am Boden, muss man das nicht noch einmal erwähnen.)
Vollkommen entrüstet verschränkte der Stehende die Arme vor der Brust, nur(,) um sie sofort wieder vor Empörung auseinander zu_ziehen.
Der stehende verschränkte die Arme erneut.
Der stehende Mann, oder Namen vergeben.;)

und an den Enden Punkte, Punkte, Punkte.

Hoffe, das hilft.
LG dot:cool:

 

Vielen Dank für Kritik und Lob Leute.
Die Namenlosigkeit der beiden Protagonisten geschah mutwillig und mit
Absicht, jedoch kann ich nachvollziehen, dass es nicht jedem gefällt.
Schönen Tag noch, man liest voneinander.
Gruß Freak

 

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