Was ist neu

Xantos

Mitglied
Beitritt
04.06.2004
Beiträge
4

Xantos

Xantos

Ich solle mit dem Anfang beginnen - es war nicht mein Wunsch, natürlich nicht, man hatte mir das Wünschen schon aberkannt. Ich empfand diese Tatsache, in den wenigen Augenblicken, in denen ich noch empfand, in denen ich zu empfinden glaubte, in denen andere glaubten ich empfände - in diesen Augenblicken empfand ich diese Tatsache nicht als tragisch.

Zudem hatte nicht ein jemand mein Wünschen aberkannt, nein, Jahrhunderte Gelehrsamkeit, Generationen Suchender, Tonnen Papier, das Blinzeln tausender, leicht nach Leder riechender, Einbände - sie alle waren der Meinung es sei besser für mich nicht mehr zu Wünschen. Ich ein einziger Mensch - vergleichsweise - Nichts, nichts wesentliches zumindest.

Veränderung; Gedanken dürfen nicht mehr fließen. „Vorwärts!“

Zimmer, groß, schwer, dunkel - Augen, blau unergründlich, wechselnd, immer neugierig. „Sprachen wir nicht davon...ihre Jugend, ihre Versuche, ihr Wunsch Schriftsteller zu werden?” Ich hasse diese Augen, aber auch der Hass ist mir aberkannt worden - also „Ja wir sprachen davon." „Wieso schreiben sie nicht? Ich glaube es würde ihnen gut tun, zumindest hätten sie eine Beschäftigung." Ekelhaft, zwei blinde Spiegel, bitte zerbrecht, zerbrecht in tausend Scherben - ob ich selbst noch zerbrechen darf? Besser „Ich weiß nicht es ist lange her, ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht." Spiegel nun wasserspiegelblank „Tun sie das, schreiben sie über einen Tag ihres Lebens - egal über welchen." Spiegel seufzend „Leider ist unsere Zeit für heute schon um, Pfleger!”

Gang, eng, leicht, hell - Augen braun, keine Spiegel, eher Glasscheiben, die selbst wenn ich sie sehe, kaum etwas spiegeln, aber das dürfte nicht außergewöhnlich sein - Glas eben.

„Na, los gehen wir” - wir gehen, um uns Spiegelpaare an die Wand gelehnt, auf Stühlen, manche trübe, manche klar, manche gewöhnlich, manche verzerrend, zerfallen Spiegel irgendwann? Gänge, lang, Spiegelgänge, Zeit bleibt stehen.

Ein Schlüssel, auch in ihm könnte man sich spiegeln, Klick, mein Zimmer, Gitter, Klick, nur mehr ich, aufatmen, keine Spiegel.

Nur ein Bett, ein Tisch, zwei Schränke, ein Stuhl, es es ist sehr leicht sich an diesem Zimmer satt zu sehen, aber zumindest hat man es auch bald übersehen, die Seele wir nicht verwirrt, das Wenige ist klar, ich liebe es.

Dieses Mal jedoch, bleiben meine Augen hängen, ein Stoß schneeweißes Papier, ein gewöhnlicher Stift aus Plastik - ich sollte später feststellen, er schreibt schwarz. Meine Augen hatten sich sofort rettungslos verhakt, es schmerzte. Schmerz weckt nur die negativen meiner Empfindungen, habe ich Schmerzen weiß ich, dass ich empfinde, die Zweifel über mein Empfinden werden vom Schmerz getötet - die Zweifel über alles andere von ihm geschaffen. In meinem Zimmer gab es kein Spiegel, es gab überhaupt nichts schneeweißes, selbst die Wände waren, durch jahrelangen Zigarettenqualm, beige, auch Papier gab es dort nicht. Aus gutem Grund, auf dem Papier sah ich meine Vergangenheit, meinen Glauben, meine Wünsche, meine Sehnsüchte, endlose Stunden in denen alles Wollen nicht half, das Papier so schneeweiß blieb, bis mir die geblendeten Augen tränten. Mir wurde klar was für ein entsetzliches Spiel man mit mir spielte, ich war nicht in meinem Zimmer, ein anderes Zimmer war es, mit einem Spiegel aus Papier, man wollte nicht, dass ich um die Spiegel wusste aber ich bin eben doch schlauer als sie. Die Nummer an der Tür, abgeschraubt und hier her gebracht, die Gitter, deren teilweise abgeblätterte Beschichtung nun exakt das gleiche Hell-Dunkel Muster bildete wie die Gitter in meinem Zimmer, die grün-weiß gestreifte Bettdecke, deren dunkle Flecken das selbe rätselhafte Schriftzeichen bildeten, wie die Flecken der Bettdecke meines Zimmers. Alles Täuschung, mein Zimmer fotografieren, dieses hier verändern, das war für sie kein Problem, aber ich schaue durch sie allesamt, hindurch wie durch Glas, eure Spiegel können mich nicht zerbrechen, aber die Augen blenden sie doch, klein werden, so klein das man kein Spiegelbild mehr hat, ein Traum, ein wunderschöner Traum. Das Bett, die Decke als Schutz, ich kann nur im Schlaf träumen und träumen wollte ich nun unbedingt. Geblendete Augen tränten.

(2. durchgesehene Variante)

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich fand den Text etwas holprig zu lesen.
Er kam mir anfangs wie eine Aufzählung deiner Gedanken vor. Das muss zwar nicht zwangsläufig schlecht sein, aber ich fand es unheimlich schwer zu lesen.
Zudem ist die Kommasetzung teilweise falsch, so dass der Sinn nicht ganz heraus kommt.
Die vielen Aufzählungen haben mir auch nicht gefallen - weniger wäre mehr gewesen, finde ich.
Zum Schluss wird die Geschichte besser, allerdings fehlt mir eine kleine Wendung,ein Aha-Effekt oder eine Einsicht der Hauptperson.#

Nachtrag: Vielleicht kannst du mir den Titel und den Zusammenhang zum Text noch erklären :)

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom