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Vaterliebe

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01.07.2006
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Vaterliebe

Da war der Himmelvater heute Morgen ganz deutlich gewesen. Franz hatte im Festsaal des Gasthauses gestanden und durch das große Fenster auf die Bildtafel geblickt, die im Giebel des Nachbarhauses angebracht war. Das machte er immer, wenn sein Inneres mit etwas Neuem fertig werden musste. Dann murmelte er sein Problem vor sich hin und starrte fest auf diesen alten Mann im blauen Kleid mit dem goldenen Dreieck über dem Kopf.

Von seinem Inneren hatte er in letzter Zeit ein deutliches Bild. Es war so ähnlich wie das Gulasch, das die Köchin den ganzen Vormittag in einem riesigen Topf kochte - eine sämige Sauce, in der man nicht recht was erkennen konnte. Die neuen Erfahrungen, die er machte, schwammen darin wie die Stücke flachsigen Rindfleisches, brodelnd, aber ohne bestimmte Richtung. Wenn er dieses Gefühl hatte, dass alles durcheinander geriet und durch seine Grübeleien dick eingekocht wurde, dann beriet er sich mit diesem immer gleich milde lächelnden Alten auf der Tafel.

Er hatte keine Ahnung, wieso das mit seinem Freund Peter gestern passiert war, er wusste nur, er hatte etwas falsch gemacht. Und in dem Augenblick, als er dachte, dass er vielleicht dem Herrn Pfarrer davon erzählen sollte, hatten die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne das Bild mit dem Herrgott und seinem Sohn Jesus endlich erreicht und erleuchtet. Ein deutliches Zeichen. Er musste unbedingt noch beichten, bevor er die Messe ministrierte.

Aber als es dann so weit war, wusste er nicht recht, wie er anfangen sollte. „I muass nou wos beichten, Herr Pfoarrer!“
„Jetzt noch?“ Der Pfarrer steckte gerade seinen Vogelkopf durch die Öffnung des Messgewandes.
„I hob do so a koumisches Gfühl ghobt.“
Jetzt zeigte er Franz sein konzentriertes, scharfes Profil. „Was hast du auf dem Herzen?“
„I hob mitm Bedda graft und so.“ In dem Moment schoss in Franz das Bild wieder hoch: Peter unter ihm, mit rotem, verzerrtem Gesicht, er hatte dessen zu ihm hochsteigende Hitze gespürt, seinen frischen Schweiß gerochen. Dieser Geruch, vermischt mit dem nach Erde und zerdrücktem Gras ... Peters Mund unter ihm: von Wut und Kampfeslust verzerrt. Er fühlte, wie auch ihm jetzt die Röte übers Gesicht lief und er senkte den Blick. „Und i bin auf iahm glegn und donn hab i´s do unten gspiat.“ Mehr wagte er nicht zu sagen, dabei war da noch viel mehr gewesen. Er hatte begonnen, das da „unten“ an Peters Oberschenkel zu reiben, während sich der noch unter seinem Griff wand und gar nicht gleich mitbekam, in welcher Weise Franz ihn da überwältigte. Schließlich doch: „Her auf, du Sau!“ Aber Franz drückte den Körper des Kleineren und Schwächeren nur noch mehr auf den feuchten Boden der Wiese. Er hatte den Kopf gesenkt, um den Geruch von Peters Hals besser in sich aufsaugen zu können. Und hatte sich dann, so fest er konnte, an ihn gepresst, er wollte endlich mit seinem harten Ding zu ihm durchdringen und am besten gleich zur feuchten, weichen Erde unter ihm auch. Erst als er die Nässe in seiner Hose spürte, kam er wieder zu sich und richtete sich endlich auf. „Du bist echt a so a Sau!“ Mit diesen Worten sprang Peter auf und lief weg.

Aber er musste gar nicht alles sagen, der Herr Pfarrer hatte sofort verstanden und machte auch gleich deutlich, wie falsch das gestern gewesen war. Seine Nase schoss auf Franz zu: „Halte deine Gedanken rein, dann passiert so etwas auch nicht!“ Franz sah, wie sich in den Mundwinkeln des Herrn Pfarrer etwas Weißes absetzte. „Dein Körper ist ein Gefäß Gottes“, er sah die trockenen, blassen Lippen sich bewegen. „Wider die Natur ...vor der Ehe beschmutzt ... Heiliges Sakrament“, er sah die fahle, tote Haut rund um die priesterliche Nase sich in Falten legen, „... tut dem lieben Herrgott weh!“ Er sah jetzt am riesigen Ohrläppchen des Pfarrers vorbei auf das schmerzverzerrte Gesicht des Herrn Jesus am Kreuz. „Schmutzige Gedanken führen zu schmutzigen Taten! Du schwächst deinen Körper damit, und schwacher Samen bringt kranke Kinder hervor. Willst du wirklich dieses Unglück über dich und deine zukünftige Frau bringen?“ Schon allein der Gedanke, einmal eine Frau für sich alleine zu haben, ließ Franz wieder abirren, eine Frau, die man, so oft man wollte, ja was eigentlich? Und dieses Unüberblickbare der Möglichkeiten, dieses Versprechen, einmal mit einer Frau alles machen zu können, machte ihn augenblicklich wieder hitzig. „Denk an Gustl!“ Und damit war die Hitze auch schon wieder vorbei ... Gustl, der Dorfdepp, dem immer Speichel aus dem Mund tropfte, der seine Zunge, ja, sein ganzes Gesicht nicht unter Kontrolle hatte. „Wenn du dieses Gefühl wieder einmal hast, dann bete! Leg nicht Hand an dich! Denk dann fest an unseren armen Herrn Jesus am Kreuz und wie er für uns gelitten hat.“ Es war wohl besser, jetzt den Kopf gesenkt zu halten. „I moch des sicha net mehr! I moch überhaupt nix mehr!“ Da legte der Herr Pfarrer die Hände auf Franzens Kopf: „So spreche ich dich los von deinen Sünden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
„Amen.“ Franz fühlte sich erleichert. Das Stück Fleisch in seiner Hose würde er nicht mehr brodeln lassen, so viel war sicher, er wollte doch mit seiner hübschen Frau, die er sich äußerst griffig vorstellte, ebensolch hübsche, gesunde Kinder haben.

Summend stach Burgi mit der Schaufel in die feuchte, dunkle Erde, die sich nur schmatzend und widerwillig teilen ließ. Während sie sich hinunterbeugte, drückte sich der Schaufelstiel in ihre rechte Brust; selbst das ließ sie erschauern. Sie hatte sie wieder, diese unbestimmbare Sehnsucht, die sich in ihren Brüsten zu bündeln schien und sie schmerzend anschwellen ließ. Verstohlen strich sie darüber, eine leichte Schmutzspur hinterlassend, ah, wie gerne würde sie jetzt große Männerhände darauf fühlen. Sie beugte sich wieder vor und voll Energie, die genau aus ihrer Mitte kam, beutelte sie die Erde von den Graswurzeln, die sie auf einen Haufen ausgezupften Unkrauts warf. Dabei drückte sie ihre Arschbacken mehr als notwendig nach hinten. Vielleicht würde der Wirt ja von seinem Fenster aus zusehen. Sie bückte sich hierhin und dorthin, und ließ dabei ihr ausladendes Hinterteil ordentlich schlenkern. Insgeheim schmunzelte sie bei dem Gedanken, dass er sie beobachtete, ja, vielleicht gab es sogar noch andere Blicke, die dem Spiel ihres Hinterns folgten. Dieser Gedanke erregte sie so sehr, dass sie bei jedem Bücken ihre Beine immer breiter stellte. Und die Hitze war ein guter Vorwand, um noch einen Knopf ihrer engen Bluse zu öffnen, und so, mit jedem Bücken zur Erde hin, wurde sie immer erregter, wenn sie spürte, dass die Schwere und Prallheit ihrer Brüste den Stoff spannte, ihre Warzen, die bereits dem Büstenhalter entschlüpft waren, wurden vom rauen Stoff der Bluse hart, das breitbeinige Stehen ließ ihre Scham unter dem Rock aufklaffen, sie konnte an nichts mehr anderes denken ... Sie war mehr als bereit. Sie wünschte, es käme ein Mann vorbei, ja, eine ganze Armee von Männern, und sie würde ihren Rock über den Hintern nach oben schieben, und jeder, der wollte, könnte sich ihrer feuchten, saugenden Fotze bedienen. Und am Ende würde ihr dieser reine Saft der Freude an den Innenseiten ihrer Schenkel hinunterrinnen. Seufzend richtete sie sich auf und wischte mit der Hand den Schweiß vom Gesicht.

Franz blieb am Zaun des Gartens stehen: „Griaß di! Mia brauchen di heit!“ Das passt gut zu ihr, diese Spur von Erde auf ihrem breiten Gesicht, dachte er, als Burgi sich aufrichtete, um ihm zu antworten. Sie war sicher nicht dazu geeignet, seine Gedanken rein zu halten, allein die Geschichten, die über sie erzählt wurden, nein, daran durfte er nicht ... Einmal hatte sie ihn am Morgen in der Küche beim Waschen am großen Becken überrascht, er war nur in Unterhosen gewesen, und tagelang fantasierte er, was passiert wäre, wenn er sich vor ihren Augen diese auch noch hinuntergezogen hätte. Und was sie wohl dann gemacht hätte ...
„Servas, Franzl!“
Er bemerkte, dass sie ihre Lider absichtlich etwas senkte, um ihrem Blick die Schärfe zu nehmen. Damit nichts ihr Lächeln überstrahlte.

Nein, er wollte dieses gespannte Rot ihrer Lippen nicht ansehen und auch nicht die schon etwas überreife Haut in ihrem Ausschnitt, die bei jeder Bewegung bebte, und auch nicht die Spitzen ihrer Brüste, die sich deutlich durch den Stoff drückten, und auch nicht ihren Bauch, der etwas über den Bund des Jeansrockes schaute, und auch nicht die kleinere Wölbung unter ihrem Bauch und auch nicht ihre nackten Zehen, die sich in die Erde krallten. Mit einem Fuß stieß er einen dicken Erdklumpen in das Loch zurück, das sie ausgehoben hatte. Das gestern hatte ihm gereicht, er wollte nicht wieder an so etwas denken.

„Bist heit schichti?“ Jetzt lachte sie. Irgendwie sah er wie ein Mädchen aus, mit seinen grünen Augen, den dichten, dunklen Wimpern und den runden Wangen. Aber das, was sie damals in der Küche von seiner Männlichkeit gesehen hatte, schien der seines Vaters durchaus ähnlich zu sein. Und dabei ganz frisch und unverbraucht. Er hatte etwas lächerlich ausgesehen mit seiner ausgeleierten, riesigen Unterhose über den nicht allzu schmalen Hüften. Sein kleiner Bauch hatte gebebt, als er sie bemerkte. Sie musste lachen damals, und er war tiefrot geworden. Dann hatte er sich weggedreht. Er war süß, aber sie wusste, das würde zu weit gehen. Wieder seufzte sie. Geschäftsmäßig fragte sie: „Braucht´s no an Endivie fia heit Obnd?“ Sie beugte sich absichtlich noch einmal vor, um ein verbleibendes Gräslein aus der Erde zu zupfen. Ein bisschen heiß machen wollte sie ihn schon. „Gfolln´s da?“
„Wos´n?“
„Ah nix.“
„Ich werd´n Vodda frogn wengan Salod.“
„Guat is.“
Er warf seine langen Haare in den Nacken und schlurfte davon.

Den ganzen Nachmittag scharwenzelte Burgi dann in der Küche herum, um bei den Vorbereitungen für das Fest am Abend zu helfen. Er brachte das Bild ihrer halb aus der Bluse hängenden Brüste nicht mehr aus dem Kopf. Des Flitscherl, dachte er, aber es half nichts, jedesmal schoss es ihm heiß in seinen Schwanz. Er beobachtete verstohlen ihre raschen, energischen Bewegungen, bemerkte das leicht Aufgedunsene ihres breiten Gesichtes, sog den säuerlichen Schweißgeruch ihrer dunkel behaarten Achseln ein, die ihre bunte Perlonkleiderschürze unbedeckt ließ. Sie war schlecht, das durfte er einfach nicht vergessen.

„Bua, wo´s is, tramst? Tua weidda!“ Es war noch so viel zu erledigen für den Abend, und sein Herr Sohn stand nur herum und starrte der Nachbarin auf ihren Tausendguldenarsch. Na gut, er konnte ihn verstehen, war ja wirklich ein Prachtstück. Das aber ihm gehörte. Ihm gehörte alles hier. Er war der Wirt und er war derjenige, der hier anschaffte. Und alles hörte auf sein Kommando. Das war ein verdammt gutes Gefühl. Er liebte diese Nachmittage vor einem Fest, wenn alles um ihn herum vor Betriebsamkeit schwirrte. Das gründliche Reinigen des Tanzsaales, das Dekorieren der Bühne für die Musikkapelle, das Ausbreiten riesiger, weißer Tücher auf den langen Tischen, das Braten und Backen in der Küche, das Auftürmen der Mehlspeisen auf Papptellern, all das bereitete nur eines vor: seinen Auftritt. Er fühlte die Wucht und Bedeutung seiner Erscheinung bis in die äußerste Faser seines kompakten Fleisches. Eine warme Welle der Selbstliebe strömte durch seinen Körper und gab der Hülle seiner Erscheinung - reinliches, weißes Hemd, geblümtes Gilet, die goldene Uhr mit Kette in der Seitentasche - erst ihre volle Bedeutung. Die Wärmewelle begann und endete in seinem Schwanz und würde den restlichen Tag und die ganze Nacht dort hin und her wogen. Einem vorbeikommenden Küchenmädchen tatschte er auf den runden Hintern und fragte: „Olles kloar in da Kuchl?“ Mit allen Frauen hier konnte er anstellen, was er wollte, das wusste er. Sie liebten es, wenn er sie anfasste, da war er sich sicher.

„Jo, scho!“ Franz sah, wie das Mädchen dunkelrot wurde im Gesicht und verlegen lächelte. Er bewunderte seinen Vater. Wie selbstverständlich er das gemacht hatte. Angenommen, Franz hätte sich das getraut bei einem Mädchen, dann wäre er selbst es gewesen, der rot geworden wäre. So lange seine Erinnerung zurückreichte: Er hatte noch nie ein Mädchen oder eine Frau in zärtlicher oder eindeutiger Weise berührt, oder war von ihnen berührt worden. Vielleicht hätte er keine solche Scheu vor Frauen, wenn die Mutter nicht bei seiner Geburt gestorben wäre. Sicher, es gab immer wieder zufällige Berührungen mit Frauen, aber das zählte nicht. Und nun sah er, wie Burgi mit seinem Vater sprach. Fast stießen deren Brüste dabei an dessen Bauch. Gehts no a bisserl mehr? Kaunnst deine Tutteln no a wengal mehr aussidruckn? Etwas setzte in ihm aus bei dem Gedanken, dass Burgi und sein Vater ... er konnte an nichts mehr anderes denken ... er allein wollte derjenige sein, der diese Brüste mit seinen Händen fest pressen durfte, und dann ... In diesem Spalt sah er nun seine geschwollene Rute zucken. „Bua, trog des in die Bar!“ Die Flaschen schepperten laut, als Franz die Kiste aufnahm. „Bist deppert? Pass auf! Des is teirer Whisggey!“

Im großen Saal war niemand außer ihm. Alles war bereits geordnet und vorbereitet, die Sessel standen akkurat in einer Linie an den festlich gedeckten Tischen, und die einfallende Sonne ließ den ganzen Raum noch reinlicher und aufgeräumter erscheinen. Er wollte einfach nur diesen Drang in seiner Hose los werden, aber da waren zu viele Gedanken dabei, die er nicht haben durfte, die so schmutzig waren. Er stellte sich seinen Vater auf Burgi vor, wie er selbst auf Peter gelegen hatte. Er ging zum Fenster: „Bitte, Himmelvodda, hülf ma! Himmelvater, gib mir die Kraft, um zu widerstehn!“ Wieder: „Himmelvater, gib mir deine Kraft!“ Wieder: „Vater, gib mir deine Kraft!“

Nichts war mehr von der Festlichkeit geblieben. Franz begann abzuräumen. Das vorher weiße, glatte Leinen, das die Tische bedeckte, war verrutscht, zerknüllt, voll mit Weinflecken und Mehlspeisbröseln, überall standen benutzte, teils noch halbvolle Gläser herum mit Spuren von fettigen Mündern und Händen. Ein paar Leute harrten aus und führten lallend hochprozentige Gespräche. Worauf hofften sie noch? Franz wollte mit ihrem Schmutz nichts mehr zu tun haben. Auch nicht mit dem seines Vaters. Heute hatte er widerstanden. Für ihn war sonst immer der Höhepunkt des Festes gewesen, seinen Vater heimlich zu beobachten, was er im Hinterzimmer so trieb, während es im großen Saal lärmte und schrie. Der fand sich immer eine, die er tüchtig ausgreifen konnte, bevor er sie kurzerhand über einen Tisch legte, ihr die Beine brutal auseinanderdrängte und gleich kräftig zustieß. Mit flachem Atem und der Hand in der Hose hatte Franz jedes Mal zugesehen, den fauligen Erdgeruch in der Nase, den der Kübel mit Pflanzen, hinter dem er sich versteckte, ausströmte. Dann hatte er versucht, das Reiben seines Schwanzes dem Rhythmus der Geräusche, die er hörte, anzupassen, Geschiebe, Stöhnen, Klatschen. Und jedes Mal empfand er danach großen Ekel vor sich selbst und vor der Vorstellung, dass sein dicklicher, weißer Saft sich langsam in der modrigen Erde zersetzen und mit ihr vermischen würde.
Heute nicht. Er würde gleich zu Bett gehen, wenn er mit der Arbeit fertig war.

Er wachte durch ein Geräusch an der Tür auf, gerade noch hatte er sich auf einer weiten Reise durch ein riesiges Haus befunden. Unterdrücktes Lachen, leises Kichern. „Moch auf, Bua, i hob wos für di!“ Er erkannte die Stimme seines Vater und auch, wie betrunken er war. Noch nicht ganz munter stand Franz auf, ging zur Tür und öffnete sie. Neben seinem Vater stand Burgi, sie schwankte auf ihren Plateauschuhen. Die Falten ihres kurzen Rockes waren zerdrückt und die Knöpfe ihrer Bluse standen bis zum Bauch offen. Unmöglich, diese Knöpfe wieder zu schließen, dachte sich Franz jetzt, so prall und groß wie ihre Brüste da herausdrängten. Jetzt nahm sie je eine in ihre Hände, hob sie ihm entgegen und wiederholte: „Gfollns da?“ Dann schüttelte sie sich wieder in einem Lachanfall, beugte sich vor und presste ihre Beine dabei zusammen: „I wischal mi aun, wos der fia a Gsicht mocht!“
„I wüll des net!“ Franz wollte die Tür zuwerfen. Aber sein Vater war schneller und stellte seinen Fuß dazwischen. „Geh kumm, Bua, bist jo scho groß! Sie braucht´s, und i kaun heit net mehr! I bin fett und sie is feicht! Schau, wia!“ Und bei diesen Worten zog er ihr den Rock hoch, schob ihr weißes Höschen auf die Seite, um ihren dicht behaarten Polster freizulegen und griff ihr zwischen die Beine. Sie fing an, sich an seiner Hand zu reiben.
„Geh kumm, zag, dassd scho a Maun bist!“ Sie probierte einen herausfordernden Blick, er gelang ihr nicht ganz. Franz machte einen Schritt auf sie zu und hob zögernd die Hand. Sie kicherte, schob die Hand des Wirtes weg, fasste sich selbst an und zog ihre Scham so weit auseinander, dass er das geschwollene Innere sehen konnte. „Do muasstn einisteckn!“ Franz stand wie gelähmt, er bemühte sich nicht einmal, seine Erektion zu verbergen, die aus seiner Pyjamahose ein kleines Zelt machte. Er starrte nur.

Seinem Vater wurde das zu lange. Er packte die Frau am Oberarm, zog sie ins Zimmer und warf sie aufs Bett. „Probier i´s holt sölwa no amol. Dei feichte Fut hot mi eh wieder gamsig gmocht!“ Er zog seinen Reißverschluss auf und legte sich halb auf sie. Franz, der noch immer mit dem Gesicht zur Tür stand, drehte sich langsam zum Bett um und er sah ... Er sah die aufgestellten Absätze der Schuhe sich scharf vom Gelb des Bodens abheben, er sah das Pumpen des blanken Hinterns, er sah, wie sich der schwarze, glänzende Stoff des Gilets über den breiten Rücken spannte. Er machte einen Schritt nach vorne und noch einen. Dann ging er leicht in die Knie und legte sich von hinten auf den Vater und schob ihm seinen Steifen zwischen die Backen, ohne vorher die Hose hinunterzuziehen. „I bin a so stoark wia du!“, flüsterte er. Für einige Sekunden verschmolzen beide in einem Rhythmus. Dann ein Heben des väterlichen Hinterns; er warf die Last auf seinem Rücken einfach ab. „Sog, bist narrisch wurn?“ Schwerfällig erhob sich der Vater nun zu voller Größe. Sein halbsteifes Glied baumelte schwankend vor ihm hin und her, so, als ob es auch betrunken wäre. Franz blieb kurz auf dem Boden liegen, dann kroch er zu seinem Vater hin, richtete sich auf den Knien auf und nahm dessen dunkelrotes Glied in den Mund. Ungläubig starrte der Vater an sich hinunter, endlich fasste er seinen Sohn mit der einen Hand an der Nase und mit der anderen Hand am Kinn und drückte ihm so den Mund auf. Als keine Gefahr mehr bestand, hob er die Hand und schlug Franz mit voller Kraft ins Gesicht. Langsam wandte er sich zum Bett: „Und du, schleich di jetzan!" Die Nachbarin erhob sich rasch. Ohne ihre Kleider zu ordnen, schlüpfte sie geräuschlos bei der Tür hinaus.

Seinen Sohn hatte die Wucht des Schlages gegen die Wand geschleudert. Für einige Sekunden blieb er ohne Regung liegen, dann aber sprang er mit aller Behendigkeit seiner Jugend auf und ging dem Vater an die Gurgel. Da packte ihn der an den Eiern und drückte wie bei toll gewordenem Vieh fest zu. Franz ließ los und glitt wimmernd am Körper seines Vaters zu Boden. Wortlos drehte sich der nun weg und ging erstaunlich sicheren Schrittes zur Tür hinaus. Franz blieb weinend liegen, endlich schlief er wieder ein. Der Alte in blauem Kleid trat zu ihm und mit der gleichen Geste wie auf dem Bild hielt er ihm seine Hand hin. Und Er sprach: „Du muast des net mochn, kumm zu mia, do is a Ruah!“ Und das goldene Dreieck über seinem Kopf leuchtete so rein und hell.

Als Franz am nächsten Morgen erwachte, hörte er seinen Vater bereits hinten im Gastgarten. Er sprang sofort vom Boden auf, ohne sich noch irgendwie zu besinnen. Barfuß und im Pyjama rannte er die Stufen hinunter und durch die vom Tau feuchte Wiese. Dort stand der Wirt mit einem schmutzigweißen Schlauch in der Hand und bewässerte die Blumen. Der frische, süß-würzige Erdgeruch nahm Franz fast den Atem. Abrupt blieb er stehen. „Vodda, i muass da wos sogn!“
„Jo, wosn?“ Der Vater sah ihn nicht an, sah nur dem Wasserstrahl nach.
„I kaun net mehr do bleibn! Schick mi ins Priesterseminar im Herbst!“ Franz sah auf seine Füße, zwischen seinen Zehen klebte der Lehm und ein paar grüne Grashalme.
„I versteh di anfoch net, Bua. Wos hob i nur folsch gmocht?“
Jetzt sah der Vater ihn an. Seine Augen waren blutunterlaufen, seine nackten Oberarme sahen in der Morgensonne schwammig-gelb und kraftlos aus.
„Loss mi gehn!“
„Jo.“
Damit drehte sich der Vater wieder weg und wischte sich mit der Hand über die Augen. Der Schmutz darauf hinterließ eine Spur auf seiner Stirn.

 
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Hier ist sie, die lange angekündigte völlig neue Fassung! ;)

Ich glaube, diesmal ist es doch notwendig, einige Ausdrücke zu übersetzen:

„graft“ - gerauft
„gspiat“ - gespürt
„schichti“ - schüchtern
„wischal mi an“ - anpissen
„fett“ - betrunken
"aussidruckn" - rausdrücken

 
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Hallo, Andrea!

Gerade habe ich deine Geschichte zum zweiten Mal gelesen, kenne allerdings nur diese Version. Ich muss gestehen, dein Text hat mir ausgezeichnet gefallen.:)
Auch die Perspektivwechsel haben mich nicht gestört.
Die pointierte Beschreibung der sexuellen Problematik Franzls, hat mir einerseits Lachtränen in die Augen getrieben, andererseits bin ich darüber sehr nachdenklich geworden.
In seiner Unsicherheit wendet sich der sexuell verwirrte Knabe an den Priester und erhält statt Verständnis und echter Hilfe nur leere Glaubensfloskeln.
Einfühlsam und gleichzeitig (sprachlich) offen und schockierend schilderst du die Gefühlswelt sowohl des einen als auch des anderen "Opfers." Die resignative Unterwerfung Franzls (unter den omnipotenten Vater) ist dir hervorragend gelungen. Beide, sowohl Franzl als auch die emotional vernachlässigte Burgi sind der Besitz des rüden Gastwirtes und unterliegen seinen egoistischen Vorstellungen. Franzl kann diesen normierten väterlichen Vorgaben nicht entsprechen und versucht letztlich, scheinbar göttlich inspiriert, aus der Welt in die er nicht zu passen scheint, in den Schoß der heiligen Kirche zu entfliehen, was natürlich ein beliebtes Schwulen-Klischee darstellt. ;) Ich bin froh, dass du nicht darauf herumgetrampelt bist, es hätte deiner Geschichte mMn geschadet.
Der Schluss ging mir dann etwas zu schnell, da hätte ich mir noch eine weitere (erklärende) Szene mit dem Vater gewünscht.
Ansonsten: Ein ehrliches :thumbsup:

Ein paar Sachen sind mir aufgefallen die ich anders formuliert hätte:

Er hatte keine Ahnung, wieso gestern das mit seinem Freund Peter passiert war, er wusste nur, er hatte etwas falsch gemacht.
Würde ich umstellen: ... wieso das mit seinem Freund Peter gestern passiert war, ...


„Denk an Gustl!“ Und damit war die Hitze auch schon wieder vorbei ...
Da würde ich erwähnen, wer das sagt. Kommt mMn nicht richtig heraus.

Sie wünschte, es käme ein Mann vorbei, ja, eine ganze Armee und sie würde ihren Rock über den Hintern nach oben schieben, und jeder, der wollte, könnte sich ihrer feuchten, saugenden Fotze bedienen.
Die Passage gefällt mir gut, aber ich würde versuchen, aus dem Singular der Armee zu entfliehen.
Vielleicht: ... ja, eine ganze Armee von Männern und sie würden ihr den Rock über den Hintern nach oben schieben, ...

Seufzend richtete sie sich auf und wischte sich mit der Hand den Schweiß vom Gesicht.
WW

Das passt gut zu ihr, diese Spur von Erde auf ihrem breiten Gesicht, dachte er sich, als Burgi sich aufrichtete, um ihm zu antworten.
Das erste "sich" könnte entfallen.

Des Flitscherl, dachte er sich, aber es half nichts, jedesmal schoss es ihm heiß in seinen Schwanz.
"sich" wäre entbehrlich.

Das gründliche Reinigen des Tanzsaales, das Dekorieren der Bühne für die Musikkapelle, das Ausbreiten riesiger, weißer Tücher auf den langen Tischen, das Braten und Backen in der Küche, das Auftürmen der Mehlspeisen auf Papptellern, all das bereitete nur eines vor: seinen Auftritt.

Mag sein, eine persönliche Antipathie, aber: In diesem Satz befinden sich sechs subst. Verben!
Alternative: Der gründlich gereinigte Tanzsaal, die dekorierte Bühne für die Musikkapelle, die ausgebreiteten riesigen, weißen Tücher auf den langen Tischen, ... die aufgetürmten Mehlspeisen auf den Papptellern, ...

Etwas setzte aus bei ihm bei dem Gedanken, dass Burgi und sein Vater ... er konnte an nichts mehr anderes denken ...
WW
Alternative: Etwas in seinem Gehirn (Kopf) setzte aus bei dem Gedanken, dass Burgi und der Vater ...

Nichts war mehr von der Festlichkeit geblieben. Franz begann, die Tische abzuräumen. Das vorher weiße, glatte Leinen, das die Tische bedeckte, ...
WW
(Ich denke, es würde genügen zu sagen: ... begann, abzuräumen.(aufzuräumen)

... voll mit Weinflecken und Mehlspeisbrösel, überall standen Gläser herum, die nicht ausgetrunken worden waren, Spuren von fettigen Mündern und Händen zeigend.
Das "worden waren" könntest du leicht vermeiden. ... benutzte Gläser herum,
halbleere Gläser herum, Gläser mit Getränkeresten herum, etc. etc.

Dann schüttelte sie sich wieder in einem Lachanfall, sie beugte sich vor und presste ihre Beine dabei zusammen: „I wischal mi aun, wos der fia a Gsicht mocht!“

Beide markierten Worte könnten entfallen.


Er sah die aufgestellten Absätze der Schuhe sich scharf vom Gelb des Bodens abheben, er sah das Pumpen des blanken Hinterns, er sah, wie sich der schwarze, glänzende Stoff des Gilets sich über den breiten Rücken spannte.
Das letzte "sich" weglassen.

Dann ging er leicht in die Knie und legte sich von hinten auf seinen Vaters und schob ihm seinen Steifen zwischen die Backen, ohne sich vorher die Hose hinunterzuziehen.
WW

„I bin a so stoark wia du!“, flüsterte er. Für einige Sekunden verschmolzen beide in einem Rhythmus.

Würde sagen: ... beide im selben (gleichen) Rhythmus.

Damit drehte sich der Vater wieder weg und wischte sich mit der Hand über die Augen. Seine schmutzige Hand hinterließ eine Spur auf seiner Stirn.
WW

Lieben Gruß,
Manuela :)

 

Hallo Andrea,

auch ich kenne die erste Version nicht.
Bei dieser erlebe ich eine mir unbekannte Welt dörflicher Atmosphäre, die in mir zu Bildern wird. Ich rieche die muffige Erde und die falsche Moral. Schon deshalb, unabhängig vom Geschehen, finde ich die Geschichte prima. Dass die Handlung stimmt, ist halt ein zusätzliches Bonbon (oder in der Atmosphäre der Geschichte ja eher eine leckere erdverkrustete Kartoffel).
Details:

Jetzt zeigte er Franz sein konzentriertes, scharfes Profil.
Unvermuteter Perspektivwechsel auf den Pfarrer.
Aber Franz drückte den Körper des Kleineren und Schwächeren nur noch mehr auf den feuchten Boden der Wiese. Er hatte den Kopf gesenkt, um den Geruch von Peters Hals besser in sich aufsaugen zu können. Und hatte sich dann, so fest er konnte, an ihn gepresst, er wollte endlich mit seinem harten Ding zu ihm durchdringen und am besten gleich zur feuchten, weichen Erde unter ihm auch. Erst als er die Nässe in seiner Hose spürte, kam er wieder zu sich und richtete sich endlich auf. „Du bist echt a so a Sau!“ Mit diesen Worten sprang Peter auf und lief weg.
Tempus. Da du die Geschichte im Prätorium erzählst, müsste es hier Perfekt sein.
Da legte der Herr Pfarrer die Hände auf Franzens Kopf: „So spreche ich dich los von deinen Sünden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Ich kenne mich als Protestant ja nicht so sehr aus mit den Beichtritualen, aber fehlt da nicht die Auflage einiger Rosenkränze und Vater Unser?
Und die Hitze war ein guter Vorwand, um noch einen Knopf an ihrer engen, alten Bluse zu öffnen
"an" würde ich streichen.
um ihren dicht behaarten Polster frei zu legen
mE freizulegen

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Manuela!

Freut mich sehr, dass es dir so gut gefallen hat! :bounce: Die meisten deiner Anmerkungen habe ich bei den Korrekturen berücksichtigt, das mit den substantivierten Verben ist, glaub ich, Geschmackssache. Vielen Dank, dass du es so genau gelesen hast!

Auch deiner Interpretation kann ich mich im Großen und Ganzen anschließen!

Danke fürs Lesen und für deinen Kommentar! :)

Hallo Sim!

Auch über dein Lob freu ich mich wirklich sehr! :)

Jetzt zeigte er Franz sein konzentriertes, scharfes Profil.
Unvermuteter Perspektivwechsel auf den Pfarrer.
Nein, eigentlich nicht, das ist eigentlich noch immer aus der Sicht von Franz gesehen, und sollte zeigen, dass der Pfarrer ihm jetzt seine Aufmerksamkeit schenkt und er das auch bemerkt. Aber das Problem dabei ist wahrscheinlich, dass es Franz nicht so ausdrücken würde! ;)

Tempus. Da du die Geschichte im Prätorium erzählst, müsste es hier Perfekt sein.
Naja, die ganze Szene ist eigentlich ein Wechsel aus Plusquamperfekt und Präteritum, ich wollte nicht durchgängig die Vorzeitigkeit anzeigen, nur eben ab und zu, da es sonst zu schwerfällig wird.

Natürlich bekommt man bei der Beichte immer eine Buße auferlegt. Ich hab´s hier ausgelassen, weil es mir irgendwie im Ablauf der Geschichte störend vorgekommen ist. Deine anderen Verbesserungen hab ich übernommen.

Danke für deinen Kommentar! :)

Gruß
Andrea

 

Hallo Andrea,

ich habe es jetzt doch eher geschafft die neue Version zu lesen, als angekündigt. Und zudem habe ich die alte Version noch einmal gelesen. Ich muss sagen, die Geschichte hat sich weiter entwickelt und das Resultat gefällt mir sehr gut. In der alten Version hattest du zu viel selbst erzählt. Hier lässt du die Handlung einfach geschehen. Ist sehr gut geworden.

Ciao MiK

 

Hey Andy

Eine völlig neue Version? Die neue Version habe ich verpasst, jetzt muss ich mich mit der vöhöllig neuen Version zufrieden geben. ;)

Jo, ich kenne die alte Version, deshalb bin ich auch in der Lage zu bewerten, welche Version nun die Bessere ist.
Die andere war tatsächlich länger und bei der anderen hattest du auch zuviel erzählt, wie schon von Mik vermerkt. Hier hast du zwar auch hier und da zu viel erzählt, (da gibts paar Stellen, die könnte man sicher kürzen:Pfeif: ) aber die Story hat auch mehr Handlung.
Bei dieser Version hast du dich auf das Wichtigste konzentriert (die nächtliche Aktion von Franz' Vater). Das ist auf jeden Fall besser so, anstatt einen ganzen Lebensabschnitt zu erzählen (alte Version *noch vage erinner*)

I hob do so a koumisches Gfühl ghobt
Oh man, ich hoffe mal, dass du nicht so redest, ansonsten wars das mit unserer Verlobung. :D
„Was hast du auf dem Herzen?“
Warum spricht der Pfarrer eigentlich kein Dialekt?
Sie beugte sich absichtlich wieder vor, um ein noch verbleibendes Gräslein aus der Erde zu zupfen. Ein bisschen heiß machen wollte sie ihn schon.
Na wenn sie sich schon absichtlich vorbeugt, dann ist es doch klar, dass sie ihn heiß machen wollte. Also ist der zweite Satz überflüssig.
Ich werd´n Vodda frogn wengan Salod
Ich werde deinen Vater fragen wegen Salat? Was willst du mir sagen, Andy? :shy: Dieses Wörtchen und ein paar hundert andere hattest du nicht in deinem kleinen Wörtebuch.
Des Flitscherl, dachte er, aber es half nichts, jedesmal schoss es ihm heiß in seinen Schwanz.
Hmm, ich dachte, er wäre schwul. Oder weiß er nur nicht, was er eigentlich will. Ich gehe mal davon aus, dass du hier nichts falsch gemacht hast, dann ist er einfach nur sexuell verwirrt.
Das aber ihm gehörte. Ihm gehörte alles hier.
Ich weiß nicht, ob du diese Sätze brauchst, um zu zeigen, dass der Wirt ein richtiges Egoschwein ist.
„I versteh di anfoch net, Bua. Wos hob i nur folsch gmocht?
Das hört sich ja fast so an, als würde er sich schuldig fühlen. Aber das passt nicht zum Charakter des Vaters. Er ist der Boss und er macht keine Fehler.
Dass er sich übernacht verwandelt hat, glaube ich nicht.
Du könntest die Frage auch nur rhetorisch stellen lassen. Dann müsste es aber: Hob i etwo wos folsch gmocht? heißen
:D Habe ich das richtig gemacht?
„Loss mi gehn!“
„Jo.“
"Loss mi einfoch gehn!"
Und der Vater sagt nichts. Er schweigt, was der Franzel dann als 'Jo' deutet.
Der Boss hat ja nicht 'nein' gesagt, also muss sein Schweigen ein Ja sein.
Puh! Geschichte in letzter Sekunde gerettet. *gg*

Ach ja, bevor ich es vergesse: Diese völlig neue Version hat mir natürlich besser gefallen. Schon deshalb weil es nicht mehr so lang ist und du nur das Wesentliche beschrieben hast.

cU
J:baddevil:

 
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Hallo Andrea,

ich hab mir noch mal meine Kritik zur ursprünglichen Version durchgelesen und man kann die Kritik eigentlich auf zwei Kernaussagen runterschmelzen:

Du hast meiner Ansicht nach eine sehr starke Szene. Nämlich die zentrale Inzest-Szene. […] Aber mehr hast du auch nicht, Andrea, als diese eine Szene. Das Drumherum ist nur ein Standbild und eine Nacherzählung und wirkt auf mich sehr unlebendig und schwach.
Und
Mit einer lebendigeren Erzählperspektive könnte man da sehr viel draus machen.

Und ich muss in aller Bescheidenheit sagen: Ich hatte absolut recht. :)
Also zumindest für mein „Leseverhalten“, andere mögen das wieder ganz anders sehen, natürlich. Aber alleine durch die „lebendigere“, „szenischere“ Erzählhaltung gewinnt der Plot eine ganz andere Dynamik, die hervorragend zur „urigen“ Seele des Textes passt.

Ich möchte noch zwei Sachen besonders loben: Einmal der Dialekt. Du wirst mich jetzt schlagen, weil ich den als „bayrisch“ bezeichne, in Wirklichkeit ist das irgendwie „stayrisch“ oder weiß der Geier was. Aber der Grundtenor dieses Dialekts hat für mich immer etwas „unschuldiges“ und zugleich „bestimmendes“. Also so ein: Ja, es is halt so. Mia san Mia. Als wär’s die normalste Sache der Welt. So was unbekümmert Mächtiges, irgendwie.
Das kommt im Text einige Male ganz hervorragend raus, einmal an der Stelle als Franz betet:

Bitte, Himmelvodda, hülf ma!
Dann in der Absolutheit der Autoritätsperson:
„Geh kumm, Bua, bist jo scho groß! Sie braucht´s, und i kaun heit net mehr!
Und in der „unschuldigen“/ „erdigen“ Geilheit Burgis:
„Gfollns da?“

All diese Sätze würden in „hochdeutsch“ lange nicht so wirken, weil jedes Mal diese Konnotation mitschwingt, diese „urige“, „nicht-durchdachte“, „natürliche“ Sprache. Ein "Gfollns da?" wirkt lange nicht so berechnend und kokett wie ein "Gefallen sie dir?". Das ist einfach -zumindest in meiner Wahrnehmung- so.

Und zum zweiten schaffst du es, an „Themen“ der menschlichen Natur ranzugehen, das gibt dem Text etwas sehr authentisches. Du greifst also Gedanken und Situationen auf, die –wahrscheinlich- viele Kinder mal miterlebt haben oder Gedanken, die man als Erwachsener hatte.
Wieder Beispiel:

„Denk an Gustl!“
Ein Bruch der Regeln führt zu einer furchtbaren Strafe. Abseits vom klerikalen bedienen sich ja auch häufig Eltern solcher „Mittel“: „Iß deinen Teller auf, sonst regnet’s morgen.“ „Wenn du nicht brav bist, kommt Knecht Ruprecht.“
Also das hat abseits der „kirchlichen“ Geschichte eine ganz alltägliche Ebene, die wahrscheinlich sehr viele Leser aus ihrer Kindheit kennen, diese „irrationalen“ Bestrafungen.

Dann die sexuelle Komponente im kindlichen Rangeln, im „unschuldigen“ kindlichen Rangeln. Natürlich ist die vorhanden, das war ja im alten Griechenland schon so, in einer „latenten, homoerotischen“ Weise. Aber hier durchbricht Franz eben die „gesellschaftlich akzeptierte“ Norm. Und bricht die ungeschriebenen Regeln.

Und auch der Besitzanspruch des Vaters an seinen Bediensteten-Harem. Das ist auch ein ewiges Thema, „Machtverhältnisse“ am Arbeitsplatz führen zu sexuellen Spannungen –in irgendeiner Form. Dieses „Harems“-Motiv scheint auch ein archaischer Wunsch in der männlichen Psyche zu sein.

Und auch bei Burgi scheint ja so ein Motiv aufzutauchen, dass es seit der Antike gibt: Erst den Vater und dann den Sohn. Wobei ich mich jetzt nicht traue, dass als „archaisches Ödipus“-Motiv in der weiblichen Psyche zu bezeichnen, weil ich mich vor den Konsequenzen fürchte. Sagen wir nur mal so: Es ist ein altes Motiv und taucht relativ regelmäßig wieder auf. :)

Sehr schön gemacht fand ich’s auch, wie du das Motiv der Erde immer wieder verwendest. Franz will die „Erde“ unter Peter spüren, später ist Burgi grad beim Salat auszupfen und auch der Vater arbeitet in der letzten Szene am Garten. Und natürlich onaniert Franz wie damals Onan und es fällt ihm, wie Onan, auf die Erde und verdarb sozusagen.
Also es ist ein Stück weit sicher ein Text über das „Natürliche“ und das „Gemachte“, über Konventionen und Konzepte, die Menschen in Formen und Rahmen pressen. Deshalb platzt der guten Burgi auch bei jeder Gelegenheit die Bluse und ständig bricht bei Franz die Erektion aus dem „Rahmen“ der Hose.

Negativ könnte ich eigentlich nur Kleinigkeiten bemängeln: Über Adverbien streiten, oder über kleine Perspektivunstimmigkeiten, aber das wär jetzt wirklich Kleinkram.

Wirklich ein sehr dichter, beeindruckender Text, an dem verdammt viel „Fleisch“ dran ist.

Kompliment
Quinn

 

Hey MiK!

Ich muss sagen, die Geschichte hat sich weiter entwickelt und das Resultat gefällt mir sehr gut. In der alten Version hattest du zu viel selbst erzählt. Hier lässt du die Handlung einfach geschehen. Ist sehr gut geworden.

Danke, freut mich sehr, dass du die Weiterentwicklung siehst! :)

Hey Black Beauty! (In den 70ern gab´s mal eine Fernsehserie gleichen Namens mit einem Pferd, das sehr toll ist und viel herumspringt ... diesen Witz verstehen nur Jo und ich, gebt euch keine Mühe! :D )


Eine völlig neue Version? Die neue Version habe ich verpasst, jetzt muss ich mich mit der vöhöllig neuen Version zufrieden geben.
Naja, gepasst hätte eigentlich: "Exorbitant nagelneue geniale Version" - aber ich bin ja bescheiden! :butt:

Jo, ich kenne die alte Version, deshalb bin ich auch in der Lage zu bewerten, welche Version nun die Bessere ist.
Gut, dass es eine Expertin in Sachen Geschichten von Andrea gibt! :p
Die andere war tatsächlich länger und bei der anderen hattest du auch zuviel erzählt, wie schon von Mik vermerkt. Hier hast du zwar auch hier und da zu viel erzählt, (da gibts paar Stellen, die könnte man sicher kürzen ) aber die Story hat auch mehr Handlung.
Nein, die hier ist tatsächlich um einiges länger. Aber ein gutes Zeichen, dass du es nicht so empfunden hast.

Zitat:
I hob do so a koumisches Gfühl ghobt
Oh man, ich hoffe mal, dass du nicht so redest, ansonsten wars das mit unserer Verlobung.
I hob gounz a koumisches Gfuhl bei dera Aussog!

Warum spricht der Pfarrer eigentlich kein Dialekt?
Weil ein Pfarrer immer studiert haben und z.B. auch Rhetorik lernen muss, wenn er Pfarrer sein will. Natürlich gibt es viele Pfarrer, die trotzdem weiter Dialekt sprechen, aber hier gehört es halt einfach auch zur Charakterisierung der Figur.
Sie beugte sich absichtlich wieder vor, um ein noch verbleibendes Gräslein aus der Erde zu zupfen. Ein bisschen heiß machen wollte sie ihn schon.
Na wenn sie sich schon absichtlich vorbeugt, dann ist es doch klar, dass sie ihn heiß machen wollte. Also ist der zweite Satz überflüssig.
Ja, ich wollte halt auf Nummer Sicher gehen, dass das auch verstanden wird. Muss noch überlegen ...
Ich werd´n Vodda frogn wengan Salod
Ich werde deinen Vater fragen wegen Salat? Was willst du mir sagen, Andy? Dieses Wörtchen und ein paar hundert andere hattest du nicht in deinem kleinen Wörtebuch.
Naja, das sagt Franz, nicht Burgi: Ich werde den Vater fragen wegen des Salates.
Zitat:
Des Flitscherl, dachte er, aber es half nichts, jedesmal schoss es ihm heiß in seinen Schwanz.
Hmm, ich dachte, er wäre schwul. Oder weiß er nur nicht, was er eigentlich will. Ich gehe mal davon aus, dass du hier nichts falsch gemacht hast, dann ist er einfach nur sexuell verwirrt.
Verwirrt, ungerichtet, unsicher - Und du musst doch wissen, ich mach nie was falsch! :D
Zitat:
Das aber ihm gehörte. Ihm gehörte alles hier.
Ich weiß nicht, ob du diese Sätze brauchst, um zu zeigen, dass der Wirt ein richtiges Egoschwein ist.
Doch, doch, er kann es sich selbst nicht oft genug vorsagen!
„I versteh di anfoch net, Bua. Wos hob i nur folsch gmocht?“
Das hört sich ja fast so an, als würde er sich schuldig fühlen. Aber das passt nicht zum Charakter des Vaters. Er ist der Boss und er macht keine Fehler.
Dass er sich übernacht verwandelt hat, glaube ich nicht.
Natürlich ist die Frage hier ohnehin schon rhetorisch gemeint, denn Franz wird sie ihm wohl kaum beantworten können, und der Vater erwartet sich das sicher auch nicht. Und natürlich fühlt er sich schuldig, so ein Erlebnis, das der Vater ja letztlich selbst initiiert hat, geht an niemandem spurlos vorüber.

Du könntest die Frage auch nur rhetorisch stellen lassen. Dann müsste es aber: Hob i etwo wos folsch gmocht? heißen
Habe ich das richtig gemacht?
Nein :rotfl:
Zitat:
„Loss mi gehn!“
„Jo.“
"Loss mi einfoch gehn!"
Und der Vater sagt nichts. Er schweigt, was der Franzel dann als 'Jo' deutet.
Der Boss hat ja nicht 'nein' gesagt, also muss sein Schweigen ein Ja sein.
Puh! Geschichte in letzter Sekunde gerettet. *gg*
Ja, ich glaub, das ist eine Marktlücke: STORY EMERGENCY - könntest du auf dein Büro schreiben! :D
Ach ja, bevor ich es vergesse: Diese völlig neue Version hat mir natürlich besser gefallen. Schon deshalb weil es nicht mehr so lang ist und du nur das Wesentliche beschrieben hast.
Danke dir, Süße, in unserem Ehevertrag hab ich aber schon als Klausel einbauen lassen, dass schwere dialektale Vergehen gegen die deutsche Sprache nicht als Scheidungsgrund gelten dürfen! :kuss:

Gruß
Andrea

 
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Hey Quinn!

ich hab mir noch mal meine Kritik zur ursprünglichen Version durchgelesen und man kann die Kritik eigentlich auf zwei Kernaussagen runterschmelzen:
Zitat:
Du hast meiner Ansicht nach eine sehr starke Szene. Nämlich die zentrale Inzest-Szene. […] Aber mehr hast du auch nicht, Andrea, als diese eine Szene. Das Drumherum ist nur ein Standbild und eine Nacherzählung und wirkt auf mich sehr unlebendig und schwach.
Und
Zitat:
Mit einer lebendigeren Erzählperspektive könnte man da sehr viel draus machen.
Und ich muss in aller Bescheidenheit sagen: Ich hatte absolut recht.
:lol:
Ja, Meister, hattest du, du kannst ja oft sehr überzeugend sein! :rolleyes:
Aber alleine durch die „lebendigere“, „szenischere“ Erzählhaltung gewinnt der Plot eine ganz andere Dynamik, die hervorragend zur „urigen“ Seele des Textes passt.
Danke, freut mich wirklich sehr, dass du es als gelungen ansiehst! :)
Ich möchte noch zwei Sachen besonders loben: Einmal der Dialekt. Du wirst mich jetzt schlagen, weil ich den als „bayrisch“ bezeichne, in Wirklichkeit ist das irgendwie „stayrisch“ oder weiß der Geier was. Aber der Grundtenor dieses Dialekts hat für mich immer etwas „unschuldiges“ und zugleich „bestimmendes“. Also so ein: Ja, es is halt so. Mia san Mia. Als wär’s die normalste Sache der Welt. So was unbekümmert Mächtiges, irgendwie.
Ja, das hast du ziemlich treffend gesagt, aber schlagen würde ich dich nur, wenn du mich im Dunkeln erschreckst ... :Pfeif: Vielleicht könnte man das, was du zum Dialekt sagst, mit einem Wort zusammenfassen: Es wirkt instinktiver.

Und zum zweiten schaffst du es, an „Themen“ der menschlichen Natur ranzugehen, das gibt dem Text etwas sehr authentisches. Du greifst also Gedanken und Situationen auf, die –wahrscheinlich- viele Kinder mal miterlebt haben oder Gedanken, die man als Erwachsener hatte.
Sehr gut erkannt! :)

Sehr schön gemacht fand ich’s auch, wie du das Motiv der Erde immer wieder verwendest. Franz will die „Erde“ unter Peter spüren, später ist Burgi grad beim Salat auszupfen und auch der Vater arbeitet in der letzten Szene am Garten. Und natürlich onaniert Franz wie damals Onan und es fällt ihm, wie Onan, auf die Erde und verdarb sozusagen.
Ja, das mit Onan find ich wirklich erstaunlich, denn mir war das beim Schreiben überhaupt nicht bewusst. Passt natürlich sehr gut dazu!
Also es ist ein Stück weit sicher ein Text über das „Natürliche“ und das „Gemachte“, über Konventionen und Konzepte, die Menschen in Formen und Rahmen pressen. Deshalb platzt der guten Burgi auch bei jeder Gelegenheit die Bluse und ständig bricht bei Franz die Erektion aus dem „Rahmen“ der Hose.
Auch sehr gut beobachtet! Gefällt mir, das mit dem Aus-dem-Rahmen-platzen! :D

Wirklich ein sehr dichter, beeindruckender Text, an dem verdammt viel „Fleisch“ dran ist.
Jetzt hast du es geschafft, jetzt werd ich rot ...;)
Danke fürs nochmalige Lesen und für dein Lob! :)

Baba
Andrea

 
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Liebe Andrea!

Die Geschichte hast Du wirklich toll überarbeitet, auch wenn manches, was mir in der ersten Version gefallen hat, jetzt nicht mehr da ist, wie etwa die Beschreibungen der Räume. Dafür ist sie aber viel klarer und nachvollziehbarer in der Handlung geworden, was bei einer Kurzgeschichte ja nicht unbedingt das Schlechteste ist. :)

Sehr schön fand ich den erdigen Geruch eingebunden, auch das Flehen um Hilfe hat seine Begründung gefunden. Die Verwirrung des Protagonisten ist jetzt klarer aufgebaut – das Fehlen der Mutter geht vielleicht noch ein bisschen unter. Wobei ich mir in dem Zusammenhang auch die Frage stelle: Was hat er von außen, also z. B. durch Schulkollegen über Liebe erfahren, ist wirklich alles »Normale« an ihm vorbeigegangen? Gab es keine anderen Jugendlichen in dem Dorf, bei denen er vielleicht irgend etwas mitbekommen hätte? Vielleicht kannst Du das noch irgendwie klarstellen – er könnte z. B. aufgrund des Fehlens der Mutter schlechtes Gewissen gehabt haben, wenn er den Vater alleine läßt, und deshalb keine Zeit mit Gleichaltrigen verbracht haben.

Was Du jedenfalls deutlich aufzeigst, ist u. a., was für schlechtes Gewissen die Kirche in den Menschen auslösen kann, und das ist ja im ländlichen Bereich teilweise heute noch nicht viel anders. Ein Lebkuchenbrezerl für jede Bauernstube, in der kein Kreuz hängt, da kommst mit einer Packung aus. :D

Ein paar kleine Anmerkungen noch:

»Da war der Himmelvater heute morgen ganz deutlich gewesen.«
– heute Morgen

»„Wider die Natur ...vor der Ehe beschmutzt .... Heiliges Sakrament“, er sah die fahle, tote Haut rund um die priesterliche Nase sich in Falten legen, „ ...tut dem lieben Herrgott weh!“, er sah jetzt«
– Natur …_vor
– nach »beschmutzt« nur drei Punkte (wenn Du im Word schreibst, verwende Strg + Alt + Punkt, das ergibt diese drei Punkte … als ein Zeichen)
– Sakrament …“ Er sah […] Falten legen. „(ohne Leertaste)…(mit Leertaste) tut dem lieben Herrgott weh!“ Er sah jetzt …

»„Grias di! Mia brauchen die heit!“«
– nachdem es von »grüßen« kommt und auch eher lang gesprochen wird, würde ich es mit ß schreiben: Griaß di! Und beim »die« würde ich das e weglassen, da »dich« keines hat.

»Wieder seufzte sie. Geschäftsmäßig fragte sie: „Braucht´s no an Endivie fia heit Obnd?“ Sie beugte sich absichtlich wieder vor,«
– statt dem zweiten »wieder« könntest Du evtl. »noch einmal« verwenden

»„Wosn?“«
– besser mit Apostroph: Wos’n?

»Den ganzen Nachmittag schwarwenzelte Burgi dann in der Küche herum,«
– es heißt »scharwenzelte«

»Es war noch so viel zu erledigen für heute Abend,«
– wenn etwas schon vergangen ist, klingt es komisch, wenn man dann von »heute Abend« spricht. Wenn Du einfach nur »für den Abend« schreibst, versteht man es auch nicht anders, als es gemeint ist.

»Franz sah, wie das Mädchen dunkelrot wurde im Gesicht«
– würde ich ein bisschen umbauen, z. B. »wie das Gesicht des Mädchens dunkelrot wurde«

»Himmelvater, gib mir die Kraft, um zu widerstehn!“ Wieder: „Himmelvater, gib mir deine Kraft!“ Wieder: „Vater, gib mir deine Kraft!“«
– plötzlich nach der Schreibe? ;)

»voll mit Weinflecken und Mehlspeisbrösel, überall standen benutzte, teils noch halbvolle Gläser herum mit Spuren von fettigen Mündern und Händen.«
– Mehlspeisbröseln
– vielleicht bringst Du ja noch Lippenstiftspuren unter?

»Dann ging er leicht in die Knie und legte sich von hinten auf den Vater und schob ihm seinen Steifen zwischen die Backen,«
– würde evtl. das erste »und« durch einen Beistrich ersetzen

»Dann ein Heben des väterlichen Hinterns; er warf die Last auf seinem Rücken einfach ab.«
– müßte er nicht eher den Rücken heben, um ihn abzuwerfen? Wegen der Wurfrichtung – ich stell mir gerade vor, wie der Sohn vom erhobenen Hintern den Rücken hinunterrutscht und auf dem Gesicht der Frau landet. :D


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Susi!

Freut mich sehr, dass dir meine neue Version gefallen hat! :) Hast ja noch einige Fehler gefunden, danke für die genaue Suche, ich hab die meisten Korrekturvorschläge übernommen!

Nein, ich glaube gar nicht, dass alles "Normale" an ihm vorübergegangen ist, er weiß schon ungefähr, was richtig oder falsch ist, aber er ist halt noch sehr ungerichtet in seinem Begehren und vielleicht ist sein Begehren auch besonders stark. Es werden ja manchmal grad die gerne berufen, die viel Leidenschaft in sich haben ;). Ja, aber was das Fehlen der Mutter angeht, hast du sicher Recht, das wirkt noch ein bisschen wie ein Fremdkörper in der Geschichte.

Himmelvater, gib mir die Kraft, um zu widerstehn!“ Wieder: „Himmelvater, gib mir deine Kraft!“ Wieder: „Vater, gib mir deine Kraft!“«
– plötzlich nach der Schreibe?
Der Wechsel ins Hochdeutsche soll die Feierlichkeit und den Ernst der Bitte unterstreichen, aber der Leser soll sich schon vorstellen, dass ihm das Hochdeutsche nicht ganz "rein" gelingt. ;)
– müßte er nicht eher den Rücken heben, um ihn abzuwerfen? Wegen der Wurfrichtung – ich stell mir gerade vor, wie der Sohn vom erhobenen Hintern den Rücken hinunterrutscht und auf dem Gesicht der Frau landet.
:lol: Naja, ich stell mir den Vater schon etwas schwerfällig vor, wenn er zuerst den Rücken heben würde, müsste er noch sehr geschmeidig im Kreuz sein, ist er aber nicht! ;) Vielleicht wirft er ihn ja auch seitlich ab! :D

Danke, dass du wieder mal eine Geschichte von mir kommentiert hast! :)

Gruß
Andrea

 

Hallo Andrea,

ich weiß jetzt zwar nicht mehr genau was ich zur ersten Version gesagt habe oder worin genau sie sich unterschieden hat - jedenfalls gefällt mir diese ganz ausgezeichnet. Ich meine mich zu erinnern, dass die alte Version einen anderen Aufbau hatte und ich sie an der einen oder anderen Stelle etwas zu lang fand.

Die Geschichte finde ich wirklich äußerst gelungen - du baust eine sehr authentische Stimmung auf. Das erreichst du zum einen durch die sehr detaillreichen Beschreibungen (Aussehen, Gerüche) aber auch durch den Ton, den du hier anschlägst. Er hat fast etwas plauderhaftes.
Auch das du die wörtliche Rede im Dialekt gehalten hat, passt hier gut dazu. Die Geschichte würde ganz anders wirken, wenn deine Protagonisten stinknormales Hochdeutsch spächen.

Auch sehr gelungen fand ich, dass die Geschichte einen durchaus manchmal zum Schmunzeln bringt, z. B. musste ich bei der Sexszene Vater/Sohn echt grinsen. Gleichzeitig regst du aber auch zum Nachdenken an und hast so meiner Ansicht nach ein gutes Gleichgewicht geschaffen.

Sehr, sehr gern gelesen.

Lieben Gruß, Bella

 

Ach, Bella, heut ist einfach ein perfekter Tag, und er damit angefangen, dass du mir einen so positiven Kommentar geschrieben hast! Danke dir! :)

Komisch, alle glauben, dass die neue Version kürzer ist, tatsächlich ist sie um einiges länger als die alte, welche offensichtlich sehr langatmig war. Ich nehm´s als gutes Zeichen! ;)
Mit dem Plauderhaften - da könntest du Recht haben, ich mag´s nicht, wenn die Sprache allzu "schwer" ist!

Dir auch noch einen schönen Tag! :)

Andrea

 

Hey Sami!

auch auf die Gefahr hin, dass du mich jetzt schlagen wirst:
Naja, manchmal funktioniert ja das mit dem Schlagen ganz gut! :Pfeif: :D
Der Text ist stilistisch derart rund, dass ich auf keine einzige Textstelle gestoßen bin, zu der ich eine Korrektur /Verbesserung vorschlagen könnte. Ärgerlich.
Du schreibst sehr bildlich, atmosphärisch, sinnlich. Die Formulierungen sitzen wie Häftlinge im Knast *g*. Das ist wirklich verdammt gut.
Da kann ich nur: :bounce:
Du scheinst problemlos die Zensurschere im eigenen Kopf umgangen zu haben
Ich glaub, ich hab gar keine! ;)
Die Wechsel in der Perspektive habe mich zunächst ein wenig verwirrt, doch als ich dann drinn war, erlebte ich sie als bestens geeignete Technik. Welsh macht das auch, und ich steh drauf.
Du bringst mich zum Erröten!
Die erste Version kenne ich ja auch. Diese hier ist meiner Meinung nach um Längen besser.
Find ich auch, aber ich hab die Kritiken damals wirklich auch ernst genommen.
Letzte Worte: Wollte sie gerade empfehlen, doch dieser Quinn war schneller. Wenn ich den in die Finger kriege.
Wo du doch auch so schnell warst ... :p

Freut mich wirklich sehr, dass es dir so gut gefallen hat. Wird mir ein Ansporn sein! :)

Gruß
Domina Andrea

 

Hallo Andrea!

Sicherheitshalber habe ich gleich beide Versionen gelesen, schon um mir Klarheit zu verschaffen, welche erstens länger ist und zweitens, worin sie sich unterscheiden.

Zu 1) Eindeutig länger ist die zweite Version und das gleich um 2 Seiten. Trotzdem verstehe ich gut, wieso viele die erste als länger empfunden haben, denn so liest sie sich nämlich.

Zu 2)Die Qualitäts-, aber auch die Sinnentwicklung zwischen den beiden ist enorm. Die zweite Version ist um Klassen besser. Genau diese werde ich in weiterer Folge zu beurteilen versuchen.

Starten wir einmal mit einen Zitat aus dem 5. Absatz

"....Pfarrer hatte sofort verstanden und machte wirklich auch gleich deutlich, wie ..."

Das "wirklich" ist wirklich zu viel in diesem Satz.

Zum Text selbst:
Gleich vorweg - Er ist hervorragend!
Es ist dir gelungen, bei sehr stimmigen Lokalkolorit und Bodenständigkeit etwas zu thematisieren, was mM nach in der Adoleszenz-Literatur viel zu kurz kommt: Das Erwachen der Sexualität und die damit verbundenen Irrungen und Wirrungen.
Manche meiner VorrednerInnen hatten ein wenig Probleme vor allem mit dem Schluss-Dialog. Doch gerade den finde ich sehr schlüssig, da meiner Erfahrung nach gerade, aber nicht nur, im ländlichen Raum die Welt zusammenbricht, wenn der Sohn (wahlweise natürlich auch die Tochter) gleichgeschlechtlichen Versuchungen nachgeht. Dem Inzest als solchen sieht man dagegen seltsamerweise nicht so tragisch. Und gerade dieser Wirt mit Großbauern-Gehabe und "Zuchtbullen"-Qualität - den erschüttert vor allem der Umstand der homosexuellen Gelüste seines Sohnes, dafür akzeptiert er leichthin dessen Wunsch, ins Kloster zu gehen, denn seiner Meinung bleibt solchen "Kranken" kein anderer Weg. Auf mangelnde Erziehungs- und Aufklärungsmaßnahmen seinereiners käme er nie.
(Ich glaube, ich rede schon wieder einmal zu viel:D )

Wie auch immer - es ist eine gute Geschichte, in die man (ich zumindest) hineinfällt. Sie ist auf absurde Art und Weise humorvoll, sie ist tragisch. Sie hat etwas von den "Siebtelbauern", aber auch von "Schlafes Bruder". Die Scheinmoral, die Doppeldeutigkeiten, der Lesefluss - alles vorhanden und passend. Wäre das Ding nicht schon empfohlen, würde ich den Webmaster darum bitten.

So, genug gelabert.
Servus aus Wien
Lev

 

Hey Lev!

Das ging ja schnell! ;)

Zu 2)Die Qualitäts-, aber auch die Sinnentwicklung zwischen den beiden ist enorm. Die zweite Version ist um Klassen besser. Genau diese werde ich in weiterer Folge zu beurteilen versuchen.

Das freut mich, dass du das auch so siehst.

Das "wirklich" ist wirklich zu viel in diesem Satz.
Ja, da hast du Recht!
Es ist dir gelungen, bei sehr stimmigen Lokalkolorit und Bodenständigkeit etwas zu thematisieren, was mM nach in der Adoleszenz-Literatur viel zu kurz kommt: Das Erwachen der Sexualität und die damit verbundenen Irrungen und Wirrungen.
Hätt ich nicht gedacht, dass das so selten ist, aber du kennst dich da sicher besser aus! :)
Manche meiner VorrednerInnen hatten ein wenig Probleme vor allem mit dem Schluss-Dialog. Doch gerade den finde ich sehr schlüssig, da meiner Erfahrung nach gerade, aber nicht nur, im ländlichen Raum die Welt zusammenbricht, wenn der Sohn (wahlweise natürlich auch die Tochter) gleichgeschlechtlichen Versuchungen nachgeht. Dem Inzest als solchen sieht man dagegen seltsamerweise nicht so tragisch. Und gerade dieser Wirt mit Großbauern-Gehabe und "Zuchtbullen"-Qualität - den erschüttert vor allem der Umstand der homosexuellen Gelüste seines Sohnes, dafür akzeptiert er leichthin dessen Wunsch, ins Kloster zu gehen, denn seiner Meinung bleibt solchen "Kranken" kein anderer Weg. Auf mangelnde Erziehungs- und Aufklärungsmaßnahmen seinereiners käme er nie.
Ja, ich denke, das hast du sehr gut erkannt, so war es auch gedacht.

Sie ist auf absurde Art und Weise humorvoll, sie ist tragisch.
Das freut mich besonders, es ist mir sehr wichtig, das beides in einer Geschichte da ist.

Vielen Dank fürs Lesen! Freut mich wirklich sehr, dass es dir so gut gefallen hat! :)

Gruß
Andrea

 

G'nabend Andrea!

Da chattet man abends mit Leuten, die man gut leiden kann, und weiß nicht einmal wie gut sie einen auch mit ihren Geschichten unterhalten können. Das ist ja fast schon peinlich ...

Mönsch, Andrea, das hat mir richtig gut gefallen. "Ja, hättste mal früher gelesen", hör ich jetzt die Stimme aus dem Off raunen. Hätte, hätte ... ja, hätt' ick ma. :)

Also, zu bekritteln hab ich jetzt auch nichts - lobend hervorzuheben dafür umso mehr. Die Sprache zum Beispiel. Da sitzt alles am rechten Fleck. Durchgehend hatte ich ein stimmiges Bild vor Augen (und in der Nase), das kein einziges Mal durch ein schiefes Wort gefährdet worden wäre.
Dann dieser Dialekt - herrlich! Ich kann mir kaum vorstellen, wie mancher Satz auf Hochdeutsch oder gar in einem anderen Dialekt gewirkt hätte. Wahrscheinlich gar nicht. Das beste Beispiel: "Bitte, Himmelvodda, hülf ma!" Hin- und hergerissen zwischen erdigem Verlangen und dogmatisch verklärten Himmels-Lehren ... und dann dieser treuherzige Hilferuf. Das ist mir echt nahegegangen.
Das Erd-Motiv ... Daumen hoch. Gelungen durchgezogen bis zum bitteren Ende. Da steht er, der Franzl, ganz ohne Dreck auf der Stirne - nur zwischen den Zehen quillt's. Auf geht's ins Priesterseminar.
„Loss mi gehn!“
„Jo.“

Da geht mir der elaborierte Code flöten: Geil!
So geht's weiter und weiter ...

Also, mit "ernsthaften" Geschichten hatte ich's ja bisher nicht so. Vielleicht ändert sich das ja mal. Wenn's da noch mehr solcher Schätzken gibt, ganz bestimmt. :)

Alle Daumen hoch, bis denne,
Fisch

 

Hey Fisch!

Freut mich, dass du doch noch zu meiner Geschichte gefunden hast. :)

Vielleicht sollte ich mich aber auch noch bei jemand anderem bedanken ... bei der "Stimme aus dem Off" :naughty:

Du hast mir ein sehr großes Kompliment gemacht, nämlich, dass du es unterhaltsam UND gleichzeitig "ernsthaft" bzw. gefunden hast. Dankeschön! :bounce:

Das Erd-Motiv ... Daumen hoch. Gelungen durchgezogen bis zum bitteren Ende. Da steht er, der Franzl, ganz ohne Dreck auf der Stirne - nur zwischen den Zehen quillt's. Auf geht's ins Priesterseminar.
„Loss mi gehn!“
„Jo.“
Da geht mir der elaborierte Code flöten: Geil!
So geht's weiter und weiter ...
Daran merke ich nicht nur, dass du es bis zum Ende gelesen, sondern auch, dass du es sehr gut verstanden hast! :)

Dein Kommentar gibt mir für meine neue Geschichte sehr viel Auftrieb! Vielen Dank also!

Liebe Grüße
Andrea

 

hallo Andrea,

Die Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Mit einer Sprache, die es auf seltsame Art und Weise schafft, eine irgendwie ländliche Schläfrigkeit, vielleicht besser Entrücktheit darzustellen, erzählst du eine Geschichte über Triebhaftigkeit, Macht und die Probleme eines Heranwachsenden, der zwar das Gute will, aber nur das Schlechte schafft.
Du führst die latente Religiosität des Kindes auf anrührende Weise ein , aber diese wächst sich im Laufe der Zeit fast zu einem über allem schwebenden Unheil aus. Der Junge ist verwirrt und kennt sich nicht aus, ist seinen Gefühlen und den Regungen seines Körpers hilflos ausgeliefert und die einzige Antwort die er bekommt ist, dass es sich dabei um etwas Schlechtes handelt, etwas das Gott missfällt. er wendet sich hoffnungsvoll an seinen Himmelvater, hofft, nein, rechnet fest damit, dass dieser ihm beisteht und wird doch nur enttäuscht.
bei seinem wirklichen Vater ist es nicht anders. Der Junge braucht ihn, doch was er bekommt ist ein lüsterner Flegel, der nur seine Macht und Geilheit im Sinn hat. wieder eine Enttäuschung für den Sohn.

die Verwirrtheit steigert sich natürlich mit dem Augenblick, da der Vater von ihm mehr oder weniger verlangt, es mit der Nachbarin zu treiben. er bekommt gewissermaßen den Freibrief zu sündigen. Der Sohn schiebt alle Unsicherheiten beiseite, tut, was der Vater ihm jahrelang vorgemacht hat und verrät sich, mehr noch seine religiösen Gefühle und Gedanken, dabei selbst.

Hier komme ich aber an eine Grenze, weil ich nicht so recht weiß, warum der Sohn plötzlich den Vater mehr oder weniger besteigt. Als Andeutung eines Machtkampfes zwischen den Beiden würde ich das nicht interpretieren wollen und auch homoerotische Züge sind mir eigentlich bei dem jungen nicht aufgefallen. die Rauferei hat für mich nicht darauf hingedeutet, denn das beginnende Wahrnehmen der eigenen Sexualität ist m. W. anfangs nicht unbedingt auf ein bestimmtes Geschlecht bezogen, sodass ich auch darin keine solchen Merkmale zu erkennen glaube. Dadurch hinterlässt mich die Szene mit dem Vater einigermaßen ratlos.

Der letzte Abschnitt mit dem Priesterseminar war meiner Ansicht nach ein sehr gelungener Ausklang, weil darin großartig dargestellt wird, dass der Vater eigentlich ebenfalls das Gute will und nur das Schlechte schafft. das bezieht sich natürlich wieder auf die zu Grunde liegende Religiosität.

mit dem abschließenden "Jo." hadere ich noch ein wenig. Es erscheint mir zu einfach und als zu schnelle Aufgabe der Macht.

Eine tiefgründige Geschichte, stellenweise bitter, aber absolut lesenswert.

Herzliche Grüße
Georg

 

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