[Kinder] Amira, die einsame Ameise
Hier ist der Anfang einer Weiterschreibgeschichte, die ausschließlich eine Kindergeschichte werden soll.
al-dente hat uns diesen Teil zur Verfügung gestellt.
Amira, die einsame Ameise
Amira Ameise war anders als die anderen Ameisen im Ameisenhügel. Alle Ameisen arbeiteten tagsüber emsig. Sie schleppten Tannennadeln und Hölzer herbei oder fütterten die Ameisenbabys. Amira fand das langweilig. Sie wünschte sich einen Freund oder einen Freundin zum Spielen.
„Spielst du mit mir auf der Wiese Verstecken?“, fragte Amira die Ameise Agathe.
„Verstecken?“, kreischte Agathe. „Ich habe zu tun! Für solchen Kinderkram habe ich keine Zeit!“
Und sie schleppte die hunderste Tannennadel zum Ameisenhaufen.
„Wollen wir Fangen spielen?“, fragte Amira die Ameise Amalie, die eine Blattlaus zwischen ihren Vorderbeinen trug.
„Spielen? Fangen?“, schnaubte Amalie. „Wozu soll das gut sein?“
Ohne sich noch einmal umzuschauen, ließ sie Amira stehen und verschwand im Ameisenbau.
Amira wurde sehr, sehr traurig. Dicke Tränen tropften aus ihren Ameisenaugen auf den Waldweg. Die anderen lachten sie aus.
„Seht nur! Amira, das Baby! Die Heulsuse!“, riefen sie. „Die will nur spielen! Sie ist keine fleißige Ameise! Sie gehört gar nicht zu uns!“
Und sie gingen Amira aus dem Weg. Amira wurde immer verzweifelter. Eines Tages hielt sie die Einsamkeit nicht länger aus.
„Ich werde auswandern und mir einen Freund zum Spielen suchen!“, dachte sie. Gesagt getan, schon am nächsten Morgen packte sie ein wenig Proviant in ihren kleinen Ameisenrucksack und wanderte los, weg von dem langweiligen Ameisenhügel, hinein in die große weite Welt.