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Die verflixen Übergänge

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23.02.2014
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Die verflixen Übergänge

Liebe Wortkrieger,

in meiner bittersten Stunde wende ich mich an euch. Oder aber auch: Wie finde ich die eierlegende Wollmilchsau der eleganten Übergänge? Folgendes Problem bereitet mir immer wieder Kopfzerbrechen und Stunden der Frustration: Ein Charakter reflektiert, denkt nach, hält einen inneren Monolog. Und dann endet diese innere Perspektive und von außen wird ein neues Ereignis herangetragen, womit ein neuer Teil der Handlung erschlossen wird. Wie handhabt ihr solche Situationen? Wie und wo kann man da ansetzen um diesen Übergang von "innen" nach "außen" möglichst elegant und natürlich wirken zu lassen? Mir nötigt das immer große Anstrengungen ab, und ich bin mit dem, was herauskommt, auch oft nicht richtig zufrieden. Beispiel:

Charaktersicht: Und irgendwann musste sie ihm ja auch mal eine Zusage machen. Wenn das so weiter ging, dann würde er eben Debby fragen. Debby war ja auch nett, hatte gute Zähne und ein offenes Gesicht. Fast wie Magory. Aber nur fast.

Außensicht: Die Tür geht auf und Bankräuber stürmen die Filiale.

Lösung? Reicht ein profanes "Plötzlich"? Ein ausgelutschtes "Doch was ist das?" Ein "mitten im Gedanken fuhr er herum"? Keinen dieser Ansätze finde ich besonders elegant, das hat alles keinen Flow. Oft behelfe ich mir, in dem ich mit der "Kamera" die Szene wechsel, heißt, auf die Tür zoome, obwohl ich eigentlich ja beim Charakter bleiben möchte. Deutlich wird das dann durch einen Absatz. Aber das ist eben dann mein fauler Weg, um nicht noch länger damit aufgehalten zu werden.

Vielleicht habt ihr ja etwas input, weil es treibt mich wirklich um!

Der X-Franke

 

Ich würde hier ein klassisches Zeigen bevorzugen.

"Die Bankräuber sahen nicht wie Bankräuber aus, zumindest fielen sie ihr zuerst nicht auf. Sie wirkten wie maskierte Jugendliche, und für einen Moment fragte sie sich, ob Halloween nicht eben erst gewesen war. Als sie eine Salve in die Decke geschossen hatten, änderte sie ihre Meinung."

Oder so. Knapp, hart, sachlich, in der Perspektive bleiben. Finde ich.

 

Das finde ich schon mal sehr hilfreich, danke. Es wirkt gleichzeitig abrupt, aber nicht künstlich übers Knie gebrochen, fließt in der Handlung mit, kommt aber ohne "Mit einem Mal" und "Plötzlich" aus. Find ick janz knorke. Der erste Satz wirkt wie ein Puffer zwischen innerer Monolog und der dann wieder an Geschwindigkeit aufnehmenden, äußeren Handlung.

 
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Neuer Absatz vielleicht? Für mich reicht das eigentlich. Ungefähr so:

Irgendwann musste sie ihm ja auch mal eine Zusage machen. Wenn das so weiter ging, dann würde er eben Debby fragen. Debby war ja auch nett, hatte gute Zähne und ein offenes Gesicht. Fast wie Magory. Aber nur fast.
Die Tür ging auf, und Gangster stümten die Fiiale. "Alle auf den Boden!"
Dave warf sich unter die Theke und suchte den Revolver. Wo war der Revolver? Scheiße …


Irgendwie so … da muss kein "plötzlich" kommen. Da passt doch auch Form und Inhalt zusammen, da passiert einfach etwas Unerwartetes, bzw. was Neues. - das braucht ein Autor nicht ankündigen. Das kann man natürlich machen wie in jimmys Beispiel, klar, man kann alles mögliche machen, aber einfach neuer Absatz und: bäm - das finde ich nicht künstlich. Ich denke, das ist "die Norm" in Texten, die auf Spannung und Handlung aus sind. Einfach machen. So ist das ja noch am wenigsten "künstlich."

 
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Hallo Juju,

und danke für deinen Nachtrag. Hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, also nimm mir meine verspätete Antwort bitte nicht krumm.

Neuer Absatz vielleicht? Für mich reicht das eigentlich. Ungefähr so:

Irgendwann musste sie ihm ja auch mal eine Zusage machen. Wenn das so weiter ging, dann würde er eben Debby fragen. Debby war ja auch nett, hatte gute Zähne und ein offenes Gesicht. Fast wie Magory. Aber nur fast.
Die Tür ging auf, und Gangster stümten die Fiiale. "Alle auf den Boden!"
Dave warf sich unter die Theke und suchte den Revolver. Wo war der Revolver? Scheiße …


Irgendwie so … da muss kein "plötzlich" kommen. Da passt doch auch Form und Inhalt zusammen, da passiert einfach etwas Unerwartetes, bzw. was Neues. - das braucht ein Autor nicht ankündigen. Das kann man natürlich machen wie in jimmys Beispiel, klar, man kann alles mögliche machen, aber einfach neuer Absatz und: bäm - das finde ich nicht künstlich. Ich denke, das ist "die Norm" in Texten, die auf Spannung und Handlung aus sind. Einfach machen. So ist das ja noch am wenigsten "künstlich."

Hin und wieder geht das, klar. Aber trotzdem ... argh ... irgendwie löst das bei mir eine Blockade aus. Ich weiß nicht, vermutlich würde ich bei so einer - ich nenne es mal Absatz-Überleitung - nochmal neu ansetzen, aus Sorge, irgendeine wichtige/n Information/Handlungsstrang verpasst zu haben. Soweit nachvollziehbar?

 

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