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Begegnungen

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15.12.2014
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Begegnungen

Sie war allein, nun ja, wenn man von den hunderten von Menschen ringherum absah. Tränen liefen ihre Wangen herunter, es waren tonlose Tränen. Dieserart Tränen, die einfach nur liefen, ein tonloses Schluchzen, ein Laufen ohne Aufregung, ohne Regung. Sie liefen einfach und sie saß einfach da und fragte sich, wie sie nur hierher gekommen war.

Diese Frage stellte sie sich immer wieder. "Wann bin ich falsch abgebogen?", fragte sie sich. Und nebenbei liefen die Tränen und sie starrte in die Nacht, umgeben von Fremden. Sie saß jetzt schon seit Stunden an diesem Flughafen, in diesem fremden Land, welches ihr gänzlich fremd war und für das sie sich auch in Gänze momentan nicht interessierte.

Sie interessierte wenig in diesem Augenblick und doch interessierte sie alles. Paradoxerweise passte dieser Ort zu ihrer derzeitigen Verfassung. Sie war allein und doch umgeben von Fremden. Die Einsamkeit, die sie empfand, als sie in der Ecke des Flughafens saß und in die Nacht herausstarrte, in der Hoffnung, dass möglichst wenige Menschen Notiz von ihr nahmen, war wohl eine Wunschvorstellung.

Als weißes weinendes Mädchen umgeben von Schwarzen nachts um zwei am Flughafen in Addis abeba hätte sie auch nicht mehr auffallen können, wenn sie sich einen pinken Flamingohut auf den Kopf gesetzt hätte und in der Mitte der Halle einen Volkstanz aufgeführt hätte.

Irgendwann gingen ihr die Taschentücher aus und sie musste mehr oder weniger gezwungenermaßen auf die Toilette Nachschub holen. Sie überlegte kurz, ob es der Ärmel nicht auch tuen würde, besann sich aber eines Besseren. "Ich falle wirklich schon genug auf", dachte sie.

Auf dem Weg zur Toilette schaute sie möglichst nach unten, um ihr verschmiertes Make up zu verdecken. Auch auf der Damentoilette war der Teufel los. Sie bahnte sich den Weg durch die Menge und zog die Aufmerksamkeit einer kleinen, etwas untersetzten und um die achzig Jahre alten Inderin auf sich, die sie neugierig von der Seite beobachtete.

Sie näherte sich dem Mädchen und schaute sie an - sie sah sie einfach nur an. Das Mädchen schaute zurück und blickte in das Gesicht der Frau. Sie sah ihre Falten, ihre bräunliche Haut, ihren Dutt aus grauen Haaren, der sich allmählich auflöste und sah ihr in die Augen. Stille. Die alte Dame legte dem Mädchen die Hand auf die Schulter und nickte einfach nur, als ob sie verstanden hätte, dass das Mädchen nicht reden wollte, nicht reden konnte. Aber in ihrem Blick lag pures Mitgefühl. Als sie so reglos dastanden und das Mädchen entgegen ihrer Natur kein Befremden, sondern das erste Mal an diesem Tage so etwas wie Frieden fand, nahm die Frau auch schon wieder ihre Hand vom Mädchen der Schulter und ging davon.

Zurück blieb das Mädchen und sie schaute der Inderin noch eine Weile nach. Begegnungen - die kleinen Gesten des Alltäglichen, die Nichtigkeiten, die zu Wichtigkeiten werden. Manchmal spenden sie Trost. Das Mädchen kehrte zurück zu ihrem Platz zurück und starrte in die Nacht. Sie dachte an den Heimweg, sie dachte an ihr Zuhause und sie dachte an die Begegnung mit der Inderin und diese Gedanken spendeten ihr Trost.

 

Hallo,

ich muss gestehen, ich bin nach den ersten beiden Absätzen ausgestiegen. Das ist mir sprachlich zu unpräzise. Da sind so Wippchen drin, zu viel wird vermengt.

Ein Bsp: Tränen liefen ihre Wangen herunter, es waren tonlose Tränen. Dieserart Tränen, die einfach nur liefen, ein tonloses Schluchzen, ein Laufen ohne Aufregung, ohne Regung.

Was sind tonlose Tränen? Oder geht es hier um tonloses Schluchzen? Wer läuft ohne Aufregung? Oder doch ohne jede Regung? Sie? Die Tränen? Auch die Wortdopplung hier liest sich nicht schön, sie ist kein Stilmittel der Wiederholung, als diese wird sie nicht gebraucht.

Bei einem Text dieser Kürze muss alles passen, vor allem der Anfang. Ich warte erstmal ab, was du dazu sagst.

Gruss, Jimmy

 

Hallo lockenkopf, herzlich Willkommen, ich sehe gerade, dass du dabei bist, eine weitere Geschichte einzustellen.
Bitte nicht. Das geht gar nicht gegen deine Geschichten, ich hab noch keine gelesen, kann das also eh nicht beurteilen.

Das Folgende betrifft grad nicht nur dich, sondern die vielen Neuuser, die jüngst Geschichten eingestellt haben.
HILFE! Ich muss das jetzt echt grad mal loswerden, wer soll das denn alles kommentieren????
Einfach mal ein Aufruf an euch alle: Wartet bitte nicht darauf, dass euch irgendeiner der Altuser hier "bedient", obwohl jimmy sich grad schon müht, aber das schafft man grad nicht, das Verhältnis zwischen Geschichtenpostern und Kommentatoren ist grad arg schief.
Und dann rutscht eine Geschichte nach der anderen nach unten und krebst da irgendwo rum.
Wenn stattdessen jeder von euch einfach mal zwei oder drei Kommentare schreibt zu den Geschichten, die bisher 0 Antworten haben, dann helft ihr euch gegenseitig. Und nützen tuts euch auch.
So, bevor es mir den Plätzchenteig in die Tastatur haut, Jungs und Mädels, ran an die Tasten.
Frodo hätte nicht gezögert, die Macht ist mit euch äh oder so ähnlich.
Novak

 
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Hallo Novak,

sorry, wird nicht wieder vorkommen. Werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen und fleißig kommentieren und gezielt Geschichten online stellen.

Lockenkopf

Hallo Jimmy,

tonlose Tränen sind Tränen, die laufen, ohne dass man jemanden Schluchzen hört. Das Laufen bezieht sich auf die Tränen, die still die Wange herunterlaufen. Oftmals weinen Menschen und machen dabei diese aufgeregten "Hicks"-Geräusche und die Figur tut dieses nicht. Sie leidet still und dies zeigt sich an der Art, wie sie weint, aber ich werde nochmal über meine Formulierung nachdenken. Vielen Dank für die Rückmeldung.

 

Hallo,

mir ist klar, was du meinst, aber dies sagst du nicht, jedenfalls nicht so. Wenn etwas im Text widersprüchlich ist, oder man es widersprüchlich lesen kann, dann tendiere ich dazu, den Teil zu skippen. Raus damit. Dann schreib: Dieserart Tränen, die einfach nur liefen. Ich bin da für Minimalismus, weniger ist mehr. Und solche Sachen fallen in einem komprimierten Text einfach sehr auf. Da würde ich persönlich sehr viel Wert drauf legen (auch wenn mir das immer wieder passiert!:D)

Gruss, Jimmy

 

Hallo Lockenkopf,

hmm ja, da ist also ein trauriges Mädchen auf dem Flughafen, das letztlich durch eine Berührung, eine Geste Trost erhält.

Soweit hat mir das gefallen; ich mag solche Aussagen eigentlich schon. In der Umsetzung läßt mich die Geschichte aber etwas enttäuscht zurück, sorry. Schlichtweg fehlt Spannung oder eine überraschende Wendung. So war mir das zu wenig, persönliche Meinung.

Noch dazu:
( ... )

( ... ) nahm die Frau auch schon wieder ihre Hand vom Mädchen der Schulter und ging davon.

Von der Schulter des Mädchens.

Zurück blieb das Mädchen und sie schaute der Inderin noch eine Weile nach. Begegnungen - die kleinen Gesten des Alltäglichen, die Nichtigkeiten, die zu Wichtigkeiten werden. Manchmal spenden sie Trost. Das Mädchen kehrte zurück zu ihrem Platz zurück und starrte in die Nacht. Sie dachte an den Heimweg, sie dachte an ihr Zuhause und sie dachte an die Begegnung mit der Inderin und diese Gedanken spendeten ihr Trost.

Diesen kommentierenden Einschub finde ich unglücklich. Versuche, hier mehr zu zeigen als zu kommentieren.

Also, lass den Kopf nicht hängen als Neuling. Nimm dir die Geschichte einfach nochmal vor.

lg,
Freegrazer

 

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