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Dunkle Zeilen

Seniors
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21.04.2015
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Dunkle Zeilen

Da steht sie. Die Frau mit der fahlen Haut und dem stechenden Blick. Starrt Paula an mit großen dunklen Augen, die alles um sie herum aufsaugen wie ein schwarzes Loch. Ihre Stimme klingt wie klirrendes Eis. „Geh nicht. Ich will dir doch eine Geschichte über mich erzählen. Sie wird dir gefallen, glaub mir. Komm her, gib mir deine Hand, wir laufen ein Stück!“
Das ist keine Bitte. Sie lächelt und streckt ihre blasse Hand nach Paula aus. Die Nähe ist unerträglich. Paula will sich dem Griff entziehen, doch sie kann sich nicht bewegen. Panik fließt durch ihren Körper, schnürt ihr die Kehle zu, drückt auf ihre Brust. Ihr Atem geht schneller. Sie muss hier weg! Weit weg von dieser Frau.

***

„Dieses Mal klappt es! Mein erstes Buch, so wahr ich hier sitze!“ Kerzengerade und mit ernster Miene streckt Paula Zeige- und Mittelfinger in die Höhe, um ihrem Schwur Gewicht zu verleihen.
Sie sieht zu Ben auf, der neben ihrem Schreibtisch steht. Seit vier Jahren sind sie nun schon zusammen. Geduldig verfolgt er ihre Kämpfe mit Stift und Papier. Sie hat ihm einmal erzählt, dass sie als Kind oft allein war. Sich von den anderen abschottete und lieber las, als quiekend auf der Schaukel zu sitzen. Ein Buch nach dem anderen, von einer Welt in die nächste. Das war es, was sie damals glücklich machte. Sie erinnert sich an seinen Blick. Warm, lächelnd – mit einem Hauch von Mitleid.
Sie verschlingt Bücher noch immer. Ihr zuliebe hat er es auch mal versucht, aber nicht lange durchgehalten. Er bemüht sich, aber wirklich verstehen kann er das alles nicht. Die Begeisterung in ihren Augen, wenn sie über die Zeilen fliegt. Den schwelenden Wunsch, selbst eine Welt zu erschaffen, die andere mit sich reißt. Das wollte sie schon damals.
Seitdem nimmt sie immer wieder neue Anläufe. Kurzgeschichten, Romananfänge, Satzfetzen. Sie feilt an ihrer Sprache, versucht Ideen umzusetzen. Doch da ist keine Verbindung zu ihren Worten. Zu ihren Figuren. Paula spürt den Drang zu schreiben, doch verliert immer wieder den Faden.

Jetzt ist es anders! Keine wilden Textfragmente mehr. Nein, ein richtiges Buch wird sie schreiben.
Ben verzieht das Gesicht. „Musst du damit denn unbedingt heute anfangen? Wo endlich die Sonne rauskommt? Wir wollten uns doch mit den anderen an der Isar treffen.“
„Ich hab ihn im Kopf, Ben!“ Paula starrt ihn an.
„Wen?“
„Den ersten Absatz. Ich habe endlich eine Idee, einen Anfang, Charaktere, die … Sieh mal hier.“ Sie wedelt mit Blättern herum. „Ich habe von meinen zwei Hauptfiguren schon kurze Beschreibungen fertig. Mit dem Aufbau fange ich gerade an. Das fühlt sich … ich weiß auch nicht … das könnte echt was werden.“
Paula greift nach Bens Hand. Die Anspannung in seinem Gesicht löst sich. „Okay, ich versteh schon. Dann mach mal. Wenn das Buch irgendwann fertig ist, krieg’ ich aber eine Widmung.“ Er küsst sie auf die Stirn, packt seinen Rucksack und zieht die Wohnungstür hinter sich zu.

Der Stift liegt ruhig in Paulas Hand, das weiße Papier blickt ihr erwartungsvoll entgegen. Sie ist bereit. Flüstert den Worten in sich zu, na kommt schon, sprudelt heraus, und schüttelt noch einmal die Hände aus. Und dann passiert … nichts. Der Anfang liest sich sperrig. Immer wieder korrigiert sie ihn. Entstellt ihn bis zur Unkenntlichkeit. Ihre Einfälle für Aufbau, Charaktere und Ablauf der Geschichte kommen ihr plötzlich dumm vor. Nichtssagend. Sie durchströmt das vertraute Gefühl, nichts schreiben zu können, was einen anderen Menschen interessieren könnte. Geschweige denn berühren. Zwei Stunden lang sitzt sie da, fängt einen Satz an, streicht ihn durch, zerknüllt Papier, raucht eine Zigarette und fängt erneut an – nur um wieder durchzustreichen.
Schließlich gibt sie auf.

Wochenlang schreibt Paula gar nichts mehr. Wird unzufrieden, frustriert, launisch. Bis Ben es nicht mehr aushält.
„Ja Paula, wie hast du dir das denn vorgestellt? Ein Abend vor dem Schreibtisch und schon flutscht ein Roman aus dir heraus?“
Stumm starrt sie auf den Boden.
„So einfach ist es nun mal nicht, so leid es mir tut. Ich weiß, wie wichtig dir das Schreiben ist, glaub mir. Aber gleich aufgeben und hier tagelang schlechte Laune verbreiten ist auch keine Lösung. Da musst du dich jetzt einfach mal durchbeißen.“
Er hat recht, das weiß sie. Es ist nicht leicht mit ihr. Aber unter das schlechte Gewissen mischt sich Trotz. Er versteht sie einfach nicht. Will er das überhaupt? Wäre es ihm nicht lieber, wenn sie einfach aufhörte zu schreiben? Sie wird es ihm schon zeigen. Allen wird sie es beweisen.
Doch das ändert nichts daran, dass sie nur Unsinn zu Papier bringt. Ein frustrierendes Gefühl. Vergleichbar mit einer ständigen Unruhe. Wie ein Brodeln unter der Haut.
Ab und zu denkt sie: Das ist es, das gab es so noch nicht, daraus könnte ich was machen! Dann lebt sie auf und kann es kaum erwarten, endlich mit dem Schreiben anzufangen. Im Idealfall reichen ihre Einfälle jedoch für zehn bis zwanzig Seiten, dann spuckt ihr Kopf keine Sätze mehr aus.
Sie lässt sich diese ständigen Tiefschläge nicht anmerken. Will sich nicht lächerlich machen. Nein, sie reißt sich zusammen. Aber sie spürt es. Dieses leichte Jucken an ihrer Schädeldecke und in ihren Fingerspitzen, das sie ständig begleitet.
Ein Jahr voll sinnloser Texte dümpelt vor sich hin. Paula verdrängt die Ruhelosigkeit. Beginnt, sich damit abzufinden, dass in ihr vielleicht doch nichts schlummert.
Dann passiert es.

***

Vereinzelte Sonnenstrahlen fallen durch die Baumkrone auf die Bank. Paula sitzt mit ein paar Kolleginnen aus der Personalabteilung in der Mittagspause und lauscht ihren Gesprächen. Plötzlich wird eine von ihnen immer lauter.
„Ich sag’s euch, die ist nicht normal im Kopf. Am Anfang fand ich sie ja ganz nett, ein bisschen schüchtern, aber eigentlich recht niedlich. Ich dachte mir, sie ist neu in der Stadt, also helfe ich ihr ein bisschen, Fuß zu fassen. Wir haben immer öfter was gemeinsam unternommen und sie ist richtig aufgeblüht, wurde offener und selbstbewusster. Hat richtig Spaß gemacht mit ihr.“
Die anderen Frauen nicken. Konzentriert hängen sie an den Lippen der Kollegin. Sie stemmt die Hände in die Hüften und schüttelt den Kopf. „Und dann fängt sie auf einmal an, sich die gleichen Klamotten zu kaufen wie ich. Am Anfang dachte ich, es sei ein Zufall, aber dann passierte das immer öfter. Ich hab sie natürlich darauf angesprochen, aber sie hat es abgestritten. Ihr sei gar nicht aufgefallen, dass ich auch so einen Pullover hätte. Und die Jeans? Die hätte ich doch nach ihr gekauft, ein lustiger Zufall. Pah, dass ich nicht lache! Irgendwann kam es mir so vor, als hätte sie exakt die gleiche Garderobe wie ich.
Als sie dann vor zwei Wochen bei Martins Geburtstag aufgetaucht ist, hat’s mich fast vom Stuhl gehauen. Da kommt die rein und trägt meine Frisur, aber haargenau.“
Allgemeines empörtes Aufschreien. „Das ist nicht dein Ernst!“
„Aber klar, wenn ich es euch doch sage. Die hat sich sogar ihre dunkelbraunen Haare blondieren lassen. Genau der gleiche Farbton wie meiner. Stellt euch das mal vor!“
„Was hast du dann gemacht?“, fragt Paula mit klopfendem Herzen.
„Na, was denkst du denn?“ Die Kollegin starrt sie mit funkelnden Augen an. „Ich bin sofort auf Abstand gegangen! Habe mir Ausreden einfallen lassen, um sie nicht mehr zu treffen. Mir war das echt zu viel.
Jetzt ruft sie ständig an. Schreibt mir SMS und fragt, wann wir uns wiedersehen. Muss ich denn so deutlich werden? Reicht es nicht, dass ich sie ignoriere? Das ist echt unangenehm, fast schon ein bisschen gruselig.“

Das ist es! Eine Frau. Besessen von einer anderen. Ein schleichender Prozess. Das Leben der anderen erscheint so viel schöner, erfolgreicher, lebenswerter als das eigene. Kennenlernen, Vertrauen aufbauen, zerstören. Um selbst zu dieser Frau zu werden. Keine Idee, die es nicht schon einmal gegeben hat, aber Paula hat sofort einen Anfang im Kopf, ein erster Satz, der vor ihr tanzt und viele weitere verspricht. Sie sieht die beiden Protagonistinnen vor sich, ganz besonders die besessene. Gedanken springen in ihrem Kopf umher: Einleitung, Aufbau der Charaktere, das erste Aufeinandertreffen, der Grund für ihre Besessenheit, warum gerade die Frau, was hat sie, was die andere unbedingt will, wie erschleicht sie sich ihr Vertrauen? Paula fühlt sich lebendig, zappelig, ungeduldig, bis zum Bersten mit Ideen gefüllt.
Aber sie hält sich zurück. Es ist nur eine Idee. Ob sie funktionieren wird, weiß sie noch nicht. Das redet sie sich immer wieder ein, um herunterzukommen von diesem seltsamen Hochgefühl.
Zu Hause beginnt Paula sofort zu schreiben. Als Ben vier Stunden später die Wohnungstür aufschließt, reagiert sie nicht. Ist versunken in die Geschichte, die da vor ihren Augen entsteht. Ben stellt ihr ein Glas Wasser hin und sie sieht zu ihm auf. Sein Lächeln wirkt verkrampft.
„Hier, nicht dass du mir verdurstest.“

***

„Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?“
Bens streicht Paula eine Haarsträhne aus dem Gesicht, reißt sie aus ihren Gedanken. Seine Worte sind an ihr vorbeigezogen – murmelnd, nicht greifbar. Sie blinzelt hektisch, als könne sie damit den Schleier wegwischen, der über ihrem Kopf hängt.
„Entschuldige, ich war gerade ganz woanders.“
„Das bist du in letzter Zeit ziemlich oft!“ In Bens Gesicht liegt Besorgnis, aber auch leise Wut. In letzter Zeit fühlt er sich weit weg an.
„Ich weiß. Es ist nur … “ Paula seufzt.
„Was? Was ist los?“
„Ach, nichts Schlimmes, wirklich. Es ist diese Geschichte, weißt du.“ Sie weicht seinem fragenden Blick aus und ordnet die vor sich liegenden Blätter. „Sie beschäftigt mich. Ich denke oft darüber nach. Wie geht es weiter, wie entwickelt sich meine Hauptfigur, solche Sachen eben.“
„Okay … Verstehe. Du schreibst ja seit Wochen wie eine Wahnsinnige. Glaub mir, ich find’s gut, dass du dich da so reinhängst …“ Er zögert, sieht aus dem Fenster. „Aber so langsam solltest du auch mal wieder an die frische Luft. Immer nur arbeiten und danach an den Schreibtisch hetzen, das kann’s ja auch nicht sein. Ab und zu ist doch sicher mal ’ne Pause drin, oder?“ Ben streicht ihr über den Arm, musterte sie. Langsam entspannen sich seine Züge. „Na komm, lass uns was essen gehen.“
Sie nickt, erleichtert, dass er nicht merkt, was wirklich mit ihr los ist. „Machen wir. Ich springe nur schnell unter die Dusche, okay?“

Das Wasser prasselt auf Paula herab. Während sie beobachtet, wie der Schaum in den Abfluss gespült wird, wünscht sie sich, ihr Gedankenchaos täte es ihm gleich. Seit ein paar Tagen spürt sie Bens Ungeduld, die wie heiße Luft zwischen ihnen flimmert. Hört das flache Atmen, wenn sie seinen Vorschlag, etwas zu unternehmen, erneut ausschlägt. Sieht den gereizten Blick, wenn er ihr einen Abschiedskuss gibt, um anschließend alleine zu Verabredungen loszuziehen, bei denen er sie gerne dabei hätte.
Aber was soll sie tun? Ihm den Grund nennen, warum sie wie wild schreibt und kaum mehr vor die Tür geht? Nein, das wird – das kann – Ben nicht verstehen. Sie versteht es ja nicht einmal selbst.

***

Vor zwei Wochen ist es zum ersten Mal passiert.
Paulas Geschichte steuerte langsam, aber sicher auf ihr Finale zu, sie legte den Stift kaum noch aus der Hand. Sie saß am Schreibtisch, suchte nach einer besseren Formulierung. Ihr Blick glitt hinaus auf den Balkon – da schaute sie der Frau direkt ins Gesicht. Mit ihren lockigen dunkelbraunen Haaren, der fahlen Haut und den leeren Augen – genauso wie Paula sie in ihrer Geschichte beschrieb. Die Fremde saß auf einem der Stühle und musterte Paula. Sonst nichts. Saß nur da und beobachtete. Erschrocken schlug sich Paula die Hand vor den Mund und kniff die Augen zusammen. Als sie sie wieder öffnete, war die Frau verschwunden.

Tags darauf rannte sie zur Straßenbahn. Was für eine Nacht … Umherwälzen, Schlummern und an die Decke starren. In Paulas Kopf schwammen Erinnerungsfetzen umher, der Traum hing nur noch an einem sehr dünnen Faden. Sie hatte die Frau wieder gesehen. Sie hatte nach Paula gegriffen und ununterbrochen geredet. Aber was sie erzählt hatte, das hatte der Morgen mit sich genommen. Übrig geblieben war nur dieses unangenehme Gefühl, wenn Paula an die Berührung dachte.
In letzter Sekunde erwischte sie die Bahn und ließ sich keuchend auf einen der Fensterplätze fallen. Während sich ihr Atem beruhigte, beobachtete sie, wie das geschäftige Großstadtleben draußen an ihr vorbeizog. Ein kleiner Moment der Leere in ihrem Kopf, den sie dankbar entgegennahm. Sie kramte in der Tasche nach dem MP3-Player und steckte sich gerade einen Stöpsel ins linke Ohr, als die Tram in die nächste Station einfuhr. Paulas Blick glitt über die wartenden Menschen und blieb an einer Frau hängen, die in der Haltestelle auf der Bank saß. Ihre Hände lagen ineinander verschränkt auf dem Schoß, ihr Kopf war leicht nach unten geneigt. Betete sie? Oder schlief sie vielleicht? Ihre dunkelbraunen Locken bewegten sich leicht im Wind der einfahrenden Bahn. Dunkelbraune Locken. Blasse Hände. Paulas Herz schlug schneller. Das konnte nicht sein! Das war sie nicht! Gleich würde sie aufstehen und einsteigen – eine ganz normale Frau. Doch sie stand nicht auf. Während alle anderen zustiegen, saß sie ganz still da. Erst als die Bahn mit einem Ruck anfuhr, hob sie langsam den Kopf. Ihre Blicke fanden sich sofort. Sie hob die rechte Hand und winkte Paula zu. Ihre Hände schwitzten. Der Bauch zog sich zusammen. Das war sie! Saß ganz einfach da, sah der Bahn nach und wurde immer kleiner, bis die Tram schließlich in eine andere Straße einbog und die Frau sich Paulas Blickfeld entzog.
Eine Weile saß sie wie gelähmt. Starrte hinaus ohne etwas wahrzunehmen. Im letzten Moment erkannte sie die Haltestelle, an der sie raus musste, und hetzte aus der Bahn. Am liebsten hätte sie sich geohrfeigt. Sowas Blödes! Sie hatte einfach nur schlecht geschlafen. Halluzinierte wild herum. Sie brauchte einen Kaffee, einen ganz starken, das war alles!
Das dumpfe Bauchgefühl jedoch blieb.

***

Mit geschlossenen Augen streckt Paula ihr Gesicht den Wasserstrahlen entgegen. Langsam kommt ihr Körper zur Ruhe, sie atmet tief ein und aus. Spürt, wie die Muskeln sich entspannen, der Schmerz in Nacken und Schultern nachlässt.
„Beruhige dich. Alles ist gut.“ Die Worte kriechen aus dem warmen Dampf, der Paula umgibt. Sie hält inne, lauscht. Nichts. Sie schüttelt den Kopf und fährt sich mit beiden Händen über die Haare, um sie hinter dem Kopf auszuwringen. Als sie nach dem Handtuch greifen will, spürt sie es. Ein leises Kribbeln auf ihrer linken Schulter, so als wisse die Haut, dass jemand kurz davor ist, sie zu berühren. Paula erstarrt. Ganz sachte legt sich eine Hand auf ihre Schulter. Sie ist kalt, die Berührung trotz ihrer Behutsamkeit bestimmt.
„Dreh dich um.“
Flüstern. Ganz nah hinter ihr. Paulas Blick klebt an dem Handtuch vor ihr. Sie ist wie eingefroren, unfähig sich zu bewegen.
Die Hand drückt ein bisschen fester zu. Wandert langsam hinüber zu Paulas Nacken.
„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.“
Das Flüstern einer Frau. Ein Atemhauch auf Paulas Haut. Plötzlich spürt sie Lippen an ihrem Ohr.
Paula schreit auf, fährt herum und blickt entgeistert auf die Fliesen. Da ist niemand. Nur sie, die Dusche und der Dampf. Es ist brühend heiß im Badezimmer, aber ihr ist eiskalt. Zitternd dreht sie das Wasser ab, wickelt sich in das Handtuch und setzt sich auf den Badewannenrand. Sie versucht, ruhig zu atmen, aber ihr Puls rast und dröhnt in den Ohren.
Klopfen an der Badezimmertür.
„Baby, ist alles in Ordnung?“
„Ja.“ Nur krächzend findet das Wort seinen Weg hinaus. Paula räuspert sich. „Nichts passiert. Ich bin nur fast ausgerutscht. Bin gleich fertig.“
„Okay.“ Da ist sie wieder, die Klangfarbe, die sie in letzter Zeit oft in Bens Stimme wahrnimmt. Irritiert, besorgt. Genervt.
„Bin gleich da, mein Herz!“ Paula bemüht sich, fröhlich zu klingen. So, als gäbe es dieses dunkle Bauchgefühl nicht, das sie seit zwei Wochen begleitet. Sich immer weiter in ihr ausbreitet. Sie muss sich wieder einkriegen. Ben zuliebe. Manchmal liegt eine Gereiztheit in seinen Worten, die sie nicht kennt. Paula erschrickt darüber, will nach ihm greifen, doch die Fremde zwischen ihnen wächst.

Vielleicht hat sie es übertrieben. Sich zu verkrampft an den Gedanken geklammert, endlich ihren Traum zu verwirklichen. Etwas zu schaffen. Eine Geschichte erzählen, die den Leser verschluckt und mit sich reißt. Personen erfinden, mit denen sich andere identifizieren können. So weit, dass sie jede Gefühlsregung miterleben, als wäre es ihre eigene. Protagonisten, vor denen man sich fürchtet. Den Erzählfaden so eng spinnen, dass der Leser sich verwirrt umschaut, sobald er vom Buch aufblickt, weil er sich daran erinnern muss, dass er sich in der realen Welt befindet und nicht in ihrer erfundenen.

Jetzt kassiert sie dafür die Quittung. Sitzt tropfend auf dem Badewannenrand und weiß selbst nicht mehr, in welcher Welt sie sich eigentlich aufhält. Es gibt da nämlich etwas, das sie sich nicht eingestehen will. Etwas, das ihr Angst macht: Ihre Hauptfigur.
Paulas Bauch zieht sich bei dem Gedanken an die Fremde zusammen, obwohl sie doch nur ihrem Kopf entspringt. Eigentlich sollte sie diese Frau so gut kennen wie keine andere – aber genau das Gegenteil ist der Fall. Je mehr sie über ihre Protagonistin schreibt, umso fremder und facettenreicher erscheint sie Paula. Jedes ihrer Worte formt sie ein Stückchen mehr und doch entgleitet sie ihr. Es ist fast so, als schaue Paula nur dabei zu, wie die Figur vor ihren Augen entsteht. Bleibt als Beobachterin zurück, mit dem Gefühl, nicht den Einfluss auf das Entstehen ihrer Persönlichkeit zu haben, den sie sich einbildet.
Warum ist diese Frau so gemein? Sie hat über die vergangenen Wochen eine verstörende Hinterhältigkeit entwickelt. Schleicht sich in das Leben der anderen ein – ohne Skrupel, ohne jegliches Gefühl. Paula redet sich ein, dass sie die Fremde absichtlich so geformt hat, um eine Figur zu entwerfen, die den Leser abschreckt, aber zugleich fasziniert. Aber ist es nicht viel eher so, dass sich hier etwas in eine Richtung entwickelt, mit der sie nicht mehr viel zu tun hat?

Seit dem Tag in der Straßenbahn fühlt Paula sich verfolgt. Wenn sie unterwegs ist, dreht sie sich immer wieder um. Selbst wenn sie niemanden sieht, fühlt sie den fremden Blick auf sich ruhen. Ein Kribbeln auf der Haut, so wie unter der Dusche. Manchmal kann sie dieses Gefühl nicht zuordnen, niemand fällt ihr auf, der irgendwie verdächtig wirkt. An anderen Tagen ist sie sich sicher, die Frau zu sehen. Erkennt schemenhaft eine weibliche Figur auf der anderen Straßenseite oder sieht ihr Gesicht unter den eng stehenden Menschen in der Bahn. Doch jedes Mal verschwindet sie innerhalb eines Wimpernschlags. Paula schüttelt den Kopf über sich selbst. Über die Angst, die in diesen kurzen Augenblicken in ihr hochschießt.
Die Unruhe jedoch bleibt.

In den folgenden Wochen schlägt sie alle Verabredungen aus und ist vom Schreibtisch nicht mehr wegzukriegen. Sie muss fertig werden! Sie hätte einfach aufhören sollen, als sie merkte, dass ihr die eigenen Worte nicht mehr gut taten. Aber das ist nun keine Option mehr. Sie muss ein Ende finden. Dann wird die Frau verschwinden.

***

Paula zittert vor Wut. Vor Erschöpfung. Sie will ausholen und ihm ins Gesicht schlagen. Gleichzeitig ist sie kurz davor, zusammenzubrechen.
„Pack deine Sachen und verzieh dich! Jetzt!“
„Jetzt beruhige dich doch mal. Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest. Ich war heute mit niemandem unterwegs und schon gar nicht habe ich mit irgendeiner Tussi mitten auf der Straße rumgemacht!“
Ihr Gesicht glüht. Dass Ben sich auch noch traut, ihr dreckig ins Gesicht zu lügen.
„Dann hab ich mir das alles also nur eingebildet, oder was? Ben, ich bin nicht dumm. Ich lass mich nicht verarschen!“
„Paula. Komm runter, bitte. Seit Wochen bist du so komisch. Du bildest dir das ein. Hast dich getäuscht, das war ich nicht. Ich war arbeiten, so wie jeden Tag. Danach bin ich nach Hause gefahren. Und dann schließe ich die Tür auf und du springst mir fast ins Gesicht. Deine Unterstellungen sind totaler Quatsch!“
Ben nähert sich und greift nach Paulas Händen. Sie weicht zurück. In ihr ist es dunkel. Und kalt.
„Ich habe dich gesehen, Ben“, zischt sie. „Mitten auf dem Gärtnerplatz hast du sie geküsst.“
Tränen steigen ihr in die Augen.
„Das stimmt nicht, ich …“
„Halt den Mund! Ich habe doch Augen im Kopf. Frisch verliebt habt ihr ausgesehen. Ich könnte kotzen, ehrlich! Geh einfach! Bitte!! Ich ertrage dich gerade nicht!“
Ihre Stimme bricht, als würde sie zusammen mit Paulas Herz eine Klippe hinunterstürzen.
„Das kannst du doch nicht machen! Du kannst doch nicht …“
„Raus!“

Die Tür fällt ins Schloss und Paula sackt zusammen. In ihrer Brust brennt es. Keine Tränen. Sie sitzt auf dem Boden, starrt vor sich hin. Und sieht doch nur ein und dasselbe Bild. Ben küsst eine andere Frau. Aber nicht irgendeine Frau. SIE. Paulas Hauptfigur, ihre Erfindung, Verfolgerin. Ihr Albtraum.
In ihrem Kopf kämpft der Verstand um die Oberhand. Er ruft Paula zu, dass das alles nicht sein könne, dass sie durchdrehe, dass sie zur Vernunft kommen solle – aber sie hat es gesehen. Deutlicher als all die Male zuvor hat sie die Frau erkannt. Fassungslos ist sie stehen geblieben, als sie die beiden entdeckt hat. Konnte den Blick nicht von ihnen abwenden, während der Stich immer tiefer ging.
Alles um sie herum gleitet ihr aus den Händen. Keine Kontrolle mehr. Seit Tagen schläft sie nicht. Bei jedem Geräusch zuckt sie zusammen und schaut sich panisch um. Sieht die Fremde in einer Zimmerecke stehen. Oder auf einer Straßenkreuzung. Es ist unerträglich. Und dann heute der finale Schlag.
Paula liegt am Boden, ihr ist schwindlig. Ihr Blick irrt durch das Zimmer und bleibt an dem Schreibtisch hängen. Da liegt sie, ihre Geschichte, ein wilder Stapel beschriebener Blätter. Ein paar Sätze noch. Es ist nicht mehr weit. Aber sobald sie daran denkt, den Stift in die Hand zu nehmen, schnürte ihr die Panik die Luft ab. Ist SIE nicht mit jedem Satz mächtiger geworden? Wäre es nicht am besten, alles zu verbrennen?
Nein, das darfst du nicht. Das wäre doch furchtbar. All die Mühen – umsonst? Weil dir eine Fantasiegestalt Angst macht? Das kannst du doch nicht zulassen. Nur noch ein paar Sätze Paula.

Die Gedanken kreisen langsamer umeinander, ordnen sich. Du hast das Ende doch schon im Kopf. Sie wird sterben. Und das ist gut so. Stell das Gleichgewicht wieder her!
Paula richtet sich auf, geht langsam auf den Schreibtisch zu und setzt sich. Betrachtet all die Seiten, die vor ihr liegen. Atmet tief ein und aus.
Na los, mach schon!
Der Stift gleitet über das Papier und wieder überfällt sie das seltsame Gefühl, jemand anderes führe sachte ihre Hand. Zuerst kommen die Worte nur zögernd hervor, doch dann versinkt Paula in den Sätzen und schreibt so schnell sie kann. Der Kampf zwischen den beiden Frauen erwacht zum Leben, mit all seiner Unerbittlichkeit und Härte. Sie kratzen sich blutige Streifen in die Gesichter, schlagen mit den Fäusten aufeinander ein und rangeln auf dem Boden. Jede von ihnen panisch auf der Suche nach einem Gegenstand, der dem Leben der anderen endlich ein Ende setzt. Die Verfolgte zieht ihre Peinigerin mit letzter Kraft so fest an den Haaren, dass diese vor Schmerz aufschreit und ihren Griff für einen kurzen Augenblick lockert. Schlagartig springt Paulas Puls nach oben und sie fängt an zu schwitzen. Die Frau, die sich endlich von ihrer alles zerstörenden Freundin befreien will, rennt in die Küche und reißt hektisch die Schubladen auf. Da! Die Messer! Doch bevor sie sich eines schnappen kann, wird sie von hinten herumgerissen und gegen den Kühlschrank geschleudert. Die Frau, die dabei ist, dieses wunderschöne fremde Leben zu übernehmen, legt ihr die Hände um den Hals und beginnt zuzudrücken. Ihre Haare kleben an den Wangen, Schweiß steht auf ihrer Stirn – doch ihr Blick ist ganz ruhig. SIE hat die Oberhand und sieht fasziniert dabei zu, wie Farbe aus dem Gesicht der anderen weicht.
Das darf nicht sein. Nein. Nein. Nein! Paula überlegt fieberhaft, wie sie das Blatt wenden kann. Ihr Puls rast und sie hat Mühe, Luft zu holen. Der Hals ist staubtrocken. Etwas drückt ihr auf den Kehlkopf. Sie will schreien, doch nur ein Gurgeln findet den Weg aus ihrem Rachen.
Beruhige dich, Paula! Das ist nicht real!
Es hilft nichts. Das Herz springt ihr fast aus der Brust. Paula bekommt keine Luft. Hustet, bis die Augen tränen. Lautes Pochen in den Schläfen. Vor ihr verschwimmen die Zeilen. Schwarzes Geschnörkel kommt auf sie zu. Sie weicht zurück und fuchtelt mit den Armen. Die schwarzen Fäden kleben an ihr, wickeln sie ein und ziehen sie wieder zurück zum Schreibtisch.
Fassungslos starrt Paula auf die Blätter vor sich. Hinter den Buchstaben erkennt sie das Gesicht der Fremden. Ihre Augen, ganz deutlich, voller Erbarmungslosigkeit. Sie sieht Paula an.
„Lass mich raus, Paula! Wir beide wissen, dass du keine Kraft mehr hast! Lass uns einfach tauschen. Hm?“
Ein grausames Lachen kriecht aus den Seiten. Erst leise, dann immer lauter. Der letzte Funken Verstand in Paula erlischt. Eine Hand schnellt aus den Seiten, packt ihren Hals und zieht sie zwischen die Zeilen. Paula kreischt, krallt sich mit letzter Kraft an der Tischplatte fest. Ihre Füße finden keinen Halt mehr, sie zappeln wild in der Luft. Ein letzter harter Ruck. Plötzlich ist alles still. Um sie herum schwarze Linien, Buchstaben, Worte. Ein dunkler Strudel, der Paula unerbittlich mit sich in die Tiefe reißt.

 

"Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben,
wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann.
"
Mark Twain​

Vielleicht hätte die Protagonistin deiner Geschichte über diesen schlauen Satz von Mark Twain ein wenig nachdenken sollen, RinaWu, anstatt sich so rettungslos in die Selbstterminierung zu schreiben.
Aber ist es in Wahrheit nicht der Alptraum jedes Autors, dass die von ihm imaginierten Figuren leibhaftig werden könnten?
Oder ist es doch kein Alptraum, sondern eher eine geheime Sehnsucht, sich seine eigene Realität zu erschaffen, sich quasi das Leben zu erschreiben? Mit was für Konsequenzen auch immer …

Nun ja, schreiben über das Schreiben. Solche quasi metafiktionalen Spielereien drängen sich wohl jedem Schreibenden irgendwann einmal auf. Dadurch ist das Thema halt nicht mehr unbedingt so innovativ, wie es z.B. die Erfindung der Pizza Calzone einst war. Aber ich muss sagen, du schlägst dich wacker.
Deine Idee, dass eine Autorin mittels einer Geschichte sich selbst aus der Welt quasi hinausschreibt, ist nicht unoriginell. Also den Plot und die Dramaturgie finde ich recht geschickt aufgebaut und sprachlich haut das großteils hin. Auch wenn mir persönlich die eine oder andere Formulierung für einen literarischen Text zu umgangssprachlich klingt. Aber in einer Geschichte, die aus der Ich-Perspektive erzählt ist, kann man das schon so machen.

Bleibt mir als Leser letztlich die Frage, was tatsächlich mit Paula passiert?
Da du der Geschichte ja keine Tags gegeben hast, weder Seltsam noch Horror oder Fantasy, gehe ich davon aus, es mit rational erklärbarem Geschehen zu tun zu haben.
Und so stell ich mir einfach vor, dass sich die Erzählerin schlicht um den Verstand geschrieben hat, so einer Art literarischem Spaltungsirrsinn anheimgefallen ist, die Arme.

Ein paar Meckereien:

„Halt’ den Mund, verdammt noch mal! Lass‘ mich in Ruhe!! Ich will deine Geschichten nicht mehr hören! Verschwinde endlich!!!“
Jeweils nur ein Rufzeichen tut’s allemal.

Sie lächelte. Genauer gesagt [Komma] bewegten sich nur ihre Mundwinkel.

Er sog mit strahlenden Augen meine Begeisterung auf, als ich ihm erzählte, dass es nun so weit war [sei].
Ich weiß nicht recht. Ist natürlich Geschmacksache, aber mir ist die Wortwahl hier etwas zu überzogen.

Ich war bereit, ich flüsterte den Worten in mir zu,
„Na kommt schon, sprudelt heraus!“
und schüttelte noch einmal die Hände aus, um entspannt beginnen zu können.
Streng genommen müsste nach dem abschließenden Anführungszeichen ein Komma stehen, oder aber der folgende Satz müsste ein eigenständiger Hauptsatz sein und entsprechend mit einem Großbuchstaben beginnen.

Wir sind jetzt schon lange genug zusammen, als dass ich weiß, wie wichtig dir das Schreiben ist, glaub mir.
als dass ich weiß“ klingt, als wüsste er es eben nicht.

Entweder: Wir sind jetzt schon lange genug zusammen, dass (bzw. und) ich weiß, wie wichtig dir das Schreiben ist, glaub mir.
oder: Wir sind jetzt schon lange genug zusammen, als dass ich nicht wüsste, wie wichtig dir das Schreiben ist, glaub mir.
oder so ähnlich.

Es änderte jedoch nichts daran, dass mir die Idee für eine wirkliche Geschichte fehlte. Ein frustrierendes Gefühl. Vergleichbar mit einer ständigen unterschwelligen Unruhe. Ein Brodeln unter der Haut. Die Gewissheit, etwas in sich zu tragen, das einfach nicht den Weg hinaus fand. Diese gedankliche Beschränktheit, meine Unfähigkeit, mir eine Geschichte auszudenken, die so dicht gewebt war, dass niemand ihr entkommen konnte, lähmten meine Hand.
Also das ist mir ein bisschen zu sehr Blablabla, bzw, zu widersprüchlich. Offenbar hat die Erzählerin selbst keine Ahnung, ob sie nun eine Idee in sich trägt, oder eben nicht.
Oder soll ich ihr Lamentieren als sarkastischen Seitenhieb auf die Hybris vieler Möchtegernautoren verstehen, die lieber von „Schreibblockade“ reden, als zuzugeben, dass sie schlicht nichts Interessantes zu erzählen haben?

Ich saß in der Mittagspause mit ein paar Kolleginnen aus der Personalabteilung, als eine von ihnen sich wahnsinnig über eine Frau in ihrem Freundeskreis aufregte.
Für mein Gefühl ist der erste Satzteil unvollständig.

Entweder: Ich saß in der Mittagspause mit ein paar Kolleginnen aus der Personalabteilung zusammen,
oder: Ich saß in der Mittagspause bei ein paar Kolleginnen aus der Personalabteilung,
oder: Ich saß in der Mittagspause gemeinsam mit ein paar Kolleginnen aus der Personalabteilung am Tisch,
oder so ähnlich.

Dass ich mich, [kein Komma] einer Paranoiden gleich, [kein Komma] auf dem Weg zur Arbeit und zurück ständig umdrehte, ...

… saugte die Geschichten in mir [mich] auf oder wurde von ihnen verschluckt.
(Ansonsten es bedeuten würde, dass die Geschichten schon in ihr drinnen sind.)

Nach einer Woche fing ich an, mich immer wieder nach ihr umzudrehen [Komma] und selbst, [kein Komma] wenn niemand da war, fühlte ich ihren Blick.

Die Verfolgte zog ihrer *) Peinigerin mit letzter Kraft so fest an den Haaren, dass sie [besser: die oder diese] vor Schmerz aufschrie und ihren Griff für einen kurzen Augenblick lockerte.

*) Ich würde hier den Akkusativ verwenden. („Sie zog wen oder was an den Haaren?“)
(Friedel aka Friedrichard sieht das vermutlich anders.)


War mir ein Vergnügen, RinaWu.

offshore

 

Lieber ernst offshore,

vielen Dank für deine wertvolle Kritik.

Aber ist es in Wahrheit nicht der Alptraum jedes Autors, dass die von ihm imaginierten Figuren leibhaftig werden könnten?
Oder ist es doch kein Alptraum, sondern eher eine geheime Sehnsucht, sich seine eigene Realität zu erschaffen, sich quasi das Leben zu erschreiben? Mit was für Konsequenzen auch immer …
Das waren Fragen, die ich mir selbst auch gestellt habe, als diese Geschichte entstand. Und ich kann sie ehrlich gesagt bis heute nicht beantworten :) Die Idee dazu hatte ich schon lange, da ich selbst immer völlig in Büchern versinke und diese Tatsache faszinierend finde. Wie Autoren das schaffen. Und dann habe ich den Gedanken weiter gesponnen. Was, wenn man durch diesen Anspruch an sich selbst, eben solche Geschichten zu schreiben, in eine Art Obsession gerät, sich um den Verstand schreibt? Es freut mich, wenn das zum Leser transportiert werden konnte.

Aber ich muss sagen, du schlägst dich wacker.
Deine Idee, dass eine Autorin mittels einer Geschichte sich selbst aus der Welt quasi hinausschreibt, ist nicht unoriginell. Also den Plot und die Dramaturgie finde ich recht geschickt aufgebaut und sprachlich haut das großteils hin. Auch wenn mir persönlich die eine oder andere Formulierung für einen literarischen Text zu umgangssprachlich klingt. Aber in einer Geschichte, die aus der Ich-Perspektive erzählt ist, kann man das schon so machen.
Danke! Zu den umgangssprachlichen Formulierungen, gehe gerne ins Detail. Ich schaue dann nochmal genau, ob man das besser machen könnte.

Bleibt mir als Leser letztlich die Frage, was tatsächlich mit Paula passiert?
Da du der Geschichte ja keine Tags gegeben hast, weder Seltsam noch Horror oder Fantasy, gehe ich davon aus, es mit rational erklärbarem Geschehen zu tun zu haben.
Und so stell ich mir einfach vor, dass sich die Erzählerin schlicht um den Verstand geschrieben hat, so einer Art literarischem Spaltungsirrsinn anheimgefallen ist, die Arme.
Eine gute Frage. Ich habe die Geschichte nicht mit einem entsprechenden Tag versehen, da ich sie nicht in eine bestimmte Schublade stecken wollte. Warum? Weil das Ende für mich selbst nicht eindeutig ist. In meinem Kopf existieren verschiedene Erklärungen, was mit Paula passiert ist, und somit wollte ich das dem Leser ebenfalls selbst überlassen. Deine Erklärung ist eine von ihnen :)

Deine Verbesserungsvorschläge habe ich übernommen, die überflüssigen oder fehlenden Kommas ausgebessert und auch die übertriebene Wortwahl des Satzes, als Paula Ben begeistert von ihrem Vorhaben erzählt, habe ich umgeschrieben. Du hast recht, das war ein wenig zu viel des Guten.

Der Absatz, in dem Paula mit sich hadert, weil sie nicht schreiben kann, habe ich ebenfalls leicht geändert und gekürzt. Das war tatsächlich widersprüchlich. Verrückt, wie einem das manchmal gar nicht auffällt, weil man so verstrickt ist mit seinem Text. Danke dafür! Ich hoffe, das funktioniert nun besser.

Und zu guter Letzt: Ich habe nun "Die Verfolgte zog ihre Peinigerin mit letzter Kraft so fest an den Haaren, dass diese (klingt viel besser, danke!) vor Schmerz aufschrie..." geschrieben. Herr Duden sagte mir soeben, dass es "jemanden an den Haaren ziehen" heißt. Wieder etwas gelernt :)

Das Vergnügen war ganz meinerseits - und jetzt ab in die Sonne!
RinaWu

 

Und dann fängt sie auf einmal an, sich die gleichen Klamotten zu kaufen wie ich
Typisches Frauenproblem, denk ich, und alles schon gesagt von ernst, Identitätsfindung durch Schreiben und übers Schreiben sich selbst mit anderen Augen sehen (vllt. sogar in anderen/anderer Klamotten), von außen an sich selbst herantreten,

liebe RinaWu,

tatsächlich hastu keine comic-Effekte wie die von ernst schon aufgeführten Ausrufezeichen oder aber auch

Buhuhuu. // Hrrm …
gar nicht nötig. Auch die Höflichkeitsform hier
… jede von Ihnen panisch …
will mir übertrieben erscheinen.

Aber gelegentlich meine ich, wäre das falsche Verb gewählt worden

… doch ihr Blick verankerte meine Füße im Boden.
„Verankern“ ist da sehr gewagt!, ist der Anker doch eine technische Vorrichtung, die ein Schiff oder auch Gebäude oder Maschinenteile festigen/festmachen sollen. Vllt. versucht man mit Blicken, eine andere Person festzunageln.
Ich will dir doch eine Geschichte von mir erzählen.
Jede Geschichte, die ich Dir erzähle, ist „von“ mir oder einem andern (wenn ich sie nur nacherzähl oder geklaut habe). Natürlich kann eine Geschichte auch von mir erzählt werden „über“ mich, wie ja auch ein schlechter Ruf über einen andern von mir verbreitet werden kann.

Und warum die aufwändige

Boshaftigkeit
wenn doch die einfache „Bosheit“ gemeint ist?

Dativ oder Akkusativ, heikles Thema und was Duden online sagt, weiß ich noch gar nicht. Aber der gebundene Duden lässt "an" sowohl nach dem Dativ als auch Akkusativ rufen, und die Position ist ja schon mit dem "an den Haaren ziehen" geklärt. Aber im Verhältnis zwischen Verfolgtem und Peiniger tut sich bei einem einfachen Spielchen folgendes auf (ich nehm - wie in der Schriftstellerei üblich, einen Rollentausch vor)

Der Verfolgte zog dem Peiniger so fest an den Haaren - und somit das Fell über die Ohren ( - dass die Haare ausfielen), oder er zog den Peiniger an den Haaren - hinter sich her ...


Schönes Wochenende wünscht der

Friedel

 

Hallo RinaWu,

die Geschichte hat mich sehr an Stephen Kings „Stark“ erinnert, das ich vor vielen Jahren gelesen habe.
Der Plot ist jetzt nicht innovativ, aber dennoch nicht schlecht, man kann da durchaus was draus machen. Ich würde mir an deiner Stelle noch viel Zeit für den Text nehmen und weiter daran arbeiten, dann kann das eine richtig gute, spannende Geschichte werden. Noch finde ich sie nicht ganz ausgereift.

Ihre Stimme klang nach klirrendem Eis.
... wie klirrendes Eis“ fände ich schöner formuliert.

„Halt’ den Mund, verdammt noch mal! Lass‘ mich in Ruhe!! Ich will deine Geschichten nicht mehr hören! Verschwinde endlich!!!“
Halt den Mund
Lass mich in Ruhe
Die einfachen Anführungszeichen ’ und ‘ sind hier fehl am Platz.
Auch solltest du dich immer auf ein Ausrufezeichen am Ende eines Satzes beschränken.

Ich war bereit, ich flüsterte den Worten in mir zu,
„Na kommt schon, sprudelt heraus!“
und schüttelte noch einmal die Hände aus

Die Zeilenwechsel verwirren hier, anstelle des ersten Kommas gehört ein Doppelpunkt. Insgesamt ist alles etwas holprig. Vielleicht so:
Ich war bereit, ich flüsterte den Worten in mir zu: „Na kommt schon, sprudelt heraus!“, und schüttelte noch einmal die Hände aus
Ich denke, ich würde aber die Gedanken eher kursiv setzen:
Ich war bereit, ich flüsterte den Worten in mir zu, na kommt schon, sprudelt heraus, und schüttelte noch einmal die Hände aus
Oder noch besser einen Punkt nach heraus und den Rest in einen neuen Satz packen.

Wir sind jetzt schon lange genug zusammen, als dass ich weiß, wie wichtig dir das Schreiben ist, glaub mir.
„Als dass“ ist hier deplatziert. Erstens sagt das doch kein Mensch in einem normalen Gespräch, das ist keine Alltagssprache.
Zweitens müsste es heißen, als dass ich wüsste.
Drittens passt es von der Bedeutung her schlicht nicht. „Wir sind jetzt schon zu lange zusammen, als dass ich nicht wüsste, wie wichtig dir das Schreiben ist.“ So würde es von der Bedeutung her passen. Das klingt aber immer noch nicht nach einem realistischen Dialog.
Auch das „glaub mir“ passt so nicht. Sie weiß ja selber, wie lange die beiden zusammen sind, darauf bezieht sich „glaub mir“ nämlich bei diesem Satzbau.

Mein Vorschlag:
„Wir sind jetzt schon so lange zusammen. Ich weiß, wie wichtig dir das Schreiben ist, glaub mir.“

Aber gleich aufgeben und hier tagelang schlechte Laune verbreiten, ist auch keine Lösung.
Kein Komma

Allgemein empörtes Aufschreien.
Allgemeines

Das ist echt unangenehm, fast schon ein bisschen gruselig ...“
Die Auslassungspunkte würde ich weglassen, der Satz ist ja abgeschlossen.

Ganz allgemein benutzt du die drei Punkte sehr oft, und meistens passen sie an der Stelle nicht. Überlege, wo sie wirklich notwendig sind, weil mitten im Satz abgebrochen wird, und streiche die restlichen.

„ … “
„ … “
Das stört mich sehr. Besser fände ich es, zu schreiben, dass beide einen Moment schwiegen.

„Sergio hat unserem Chef die Ohren lang gezogen, sie über seinem Kopf zu einer hübschen Schleife zusammengeknotet und hat geschrien ‚Es lebe der Schnaps!!!‘, bevor er sich dann in die Luft erhoben hat und davongeflogen ist!“

Vorschlag (+ Korrekturen):
„Sergio hat unserem Chef die Ohren langgezogen, sie über seinem Kopf zu einer hübschen Schleife zusammengeknotet und geschrien: ‚Es lebe der Schnaps!!!‘, bevor er sich dann in die Luft erhob und davonflog.“

Es ist diese Geschichte, weißt du … “, ich wich seinem fragenden Blick aus

Die Punkte ...
Kein Komma nach der wörtlichen Rede, sondern groß weiter, da es nicht mit einem Redebegleitsatz weitergeht.

„ … sie beschäftigt mich ganz schön.
Und die Punkte wieder. Hier am Satzanfgang ergeben sie wirklich keinen Sinn.

und glaub‘ mir, ich find‘s gut,

und glaub mir, ich find’s gut

Aber so langsam solltest du auch mal wieder an die frische Luft, immer nur arbeiten und danach an den Schreibtisch hetzen, das kann’s ja auch nicht sein.
Nach „Luft“ würde ich einen Punkt setzen.

Lass‘ uns heute Abend gleich damit anfangen.
Lass uns

Seit ein paar Tagen spürte ich Bens Ungeduld, die wie heiße Luft zwischen uns flimmerte. Hörte das flache Atmen, wenn ich seinen Vorschlag, etwas zu unternehmen, erneut ausschlug. Sah den gereizten Blick, wenn er mir einen Abschiedskuss gab, um anschließend alleine zu Verabredungen loszuziehen, bei denen er mich gerne dabei gehabt hätte.
Aber was sollte ich tun? Ihm den Grund nennen, warum ich wie wild schrieb und kaum mehr vor die Tür ging? Dass ich mich, einer Paranoiden gleich, auf dem Weg zur Arbeit und zurück ständig umdrehte, nur um sicherzugehen, dass sie nicht wieder dastand und mich beobachtete? Ihm erzählen, dass ich nicht mehr ruhig schlief, weil sie ständig in meinen Träumen aufkreuzte? Und mich anstarrte mit ihren großen dunklen Augen … Nein, das war wohl ein bisschen zu viel verlangt, das würde – das KONNTE – Ben nicht verstehen. Ich verstand es ja nicht einmal selbst.
Das ist für mich reiner Infodump. Anstatt die Protagonistin diese Dinge erleben zu lassen, so dass ich daran teilhaben kann, setzt du mir die Informationen einfach als Klumpen vor die Nase. Mach ein paar intensive, spannende Szenen daraus, das macht die Prota glaubhafter, und ich als Leser bin gefesselt und frage mich vielleicht zuerst, wer hinter ihr her sein könnte. Durch geschickt eingestreute Details könntest du den Leser dann glauben machen, dass es sich nur um Einbildung handelt. Dann wäre der Schluss vielleicht auch etwas überraschender. Da könnte man so viel mehr rausholen.

„Entspann dich. Alles ist gut.“
Ein Flüstern kroch aus dem warmen Dampf, der mich umgab.
Das finde ich mit dem Absatz etwas unglücklich gelöst. So wirkt es, als ob erst jemand das sagt und danach ein Flüstern zu hören ist. Die Verbindung von Flüstern und kriechen finde ich auch etwas seltsam.

Ganz sachte stupste mich jemand an. Der Finger war kalt, die Berührung trotz ihrer Behutsamkeit bestimmt.
Stups.
„Dreh dich um.“
Flüstern. Ganz nah hinter mir.
Stups.
„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.“
Das Flüstern einer Frau.
Stups.
Ich schrie auf, fuhr herum und starrte auf die Fliesen.
Ich finde, das dauert etwas lange, bis sie schreit. Würde sie nicht bei der ersten Berührung, spätestens beim ersten Wort, das sie hört, schreien? Oder eben erst vor Schreck erstarren und sich dann (langsam?) umdrehen.

genauso wie ich sie mir vorstellte und in meiner Geschichte beschrieb.[/quote}
genau so

blickte ich hinaus auf den Balkon, um mir eine bessere Formulierung zu überlegen und schaute ihr direkt ins Gesicht.
überlegen, und

„Pack‘ deine Sachen und verzieh‘ dich!
„Pack deine Sachen und verzieh dich!

Ich war heute mit niemandem unterwegs und schon gar nicht habe ich mit irgendeiner Tussi mitten auf der Straße rumgemacht!!!“
Ein Ausrufezeichen genügt. Die weiteren entsprechenden Stellen schreibe ich nicht mehr raus. Auch auf Kapitalschrift, also WÖRTER IN GROSSBUCHSTABEN würde ich ganz verzichten, allenfalls sehr sparsam einsetzen.

Dann hab‘ ich mir das alles also nur eingebildet, oder was? Ben, ich bin nicht dumm. Und ich lass‘ mich nicht verarschen!“
Dann hab ich mir das alles also nur eingebildet, oder was? Ben, ich bin nicht dumm. Und ich lass mich nicht verarschen!“
Theoretisch könnte man an diesen Stellen einen Apostroph setzen (nicht jedoch beim Imperativ!), aber es wird nicht empfohlen, ist nicht notwendig und sieht unschön aus. Außerdem ist das, was du da benutzt, überhaupt kein Apostroph. Achte darauf, an den Stellen, wo er wirklich hingehört, auch das richtige Zeichen verwenden.

Inhaltlich finde ich das Ganze auch etwas unglaubwürdig. Sie denkt doch selbst, dass sie sich das alles nur einbildet. Also muss sie doch mal auf die Idee kommen, dass sie auch hier einer Halluzination aufgesessen ist. Ob ihr Freund gearbeitet hat oder nicht, ließe sich doch sicher ohne größere Schwierigkeiten herausfinden. Ich finde ihre Sturheit hier schwer nachzuvollziehen.

„Paula … Komm runter … Bitte …
Die Punkte ...

„Ich habe dich gesehen, Ben“, zischte ich, „mitten auf dem Gärtnerplatz hast du sie geküsst.“
„Ich habe dich gesehen, Ben“, zischte ich. „Mitten auf dem Gärtnerplatz hast du sie geküsst.“

Geh‘ einfach!
Geh einfach!

„Nein, das darfst du nicht. Das wäre doch furchtbar. All die Mühen – umsonst? Weil dir eine Fantasiegestalt Angst macht? Das kannst du doch nicht zulassen. Nur noch ein paar Sätze Paula.“
Überlege, ob du Gedanken nicht lieber kursiv schreiben willst, um sie deutlicher von Gesprochenem abzuheben.

Stell‘ das Gleichgewicht wieder her und du wirst sehen, es wird dir danach besser gehen.“
Stell das

Worauf du noch achten solltest, ohne dass ich die einzelnen Stellen jetzt heraussuche:
Der Konjunktiv. Ich bin selber so eine Kandidatin, die das gern missachtet, aber an vielen Stellen solltest du besser den Konjunktiv benutzen, weil es einfach schöner klingt.

Du benutzt sehr viele Füllwörter und -phrasen. Ich würde den Text gezielt danach absuchen und diese Stellen radikal einkürzen. Du erhöhst so die Spannung, und die Geschichte liest sich flüssiger und angenehmer.

Show, don’t tell. Ich weiß, dass das so oft gesagt wird, dass viele schon die Augen verdrehen und genervt stöhnen, aber ich würde es dir wirklich ans Herz legen, dich mal mit diesem Prinzip zu befassen.

Deiner Protagonistin würde ich raten, sich mal mit den grundsätzlichen Dingen des Schreibens auseinanderzusetzen. ;) Der Schreibvorgang, so wie er von dir beschrieben wird, ist in meinen Augen ziemlich realitätsfern. Ohne Plan, ohne Ziel, einfach so drauflos schreiben? Und wer schreibt überhaupt einen Roman mit Stift und Papier? Wie soll das funktionieren, wie korrigiert man, wie überarbeitet man? Da erstickt man dochh nach kurzer Zeit in einem unüberschaubern Wust aus Blättern. Du schreibst, dass sie 10, 20 Seiten am Stück schreibt, bevor ihr dann blöderweise nichts mehr einfällt. Das ist schon rein körperlich kaum machbar, weil die Schreibhand irgendwann verkrampft. Und auch so ist das eher unrealistisch. Es gibt wohl kaum Romanautoren, die einfach so ins Blaue hineinschreiben. Und die, die es tun, kommen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht weit.
Wenn es dir aus dramaturgischen Gründen ganz wichtig ist, dass sie tatsächlich alles mit der Hand schreibt, dann solltest du das zumindest glaubhaft begründen können, denn das ist doch sehr ungewöhnlich.

Solche Dinge lassen in mir den Eindruck entstehen, dass hier jemand, der über das Schreiben als Handwerk nicht wirklich etwas weiß, über jemanden schreibt, der dann natürlich auch nichts wirklich etwas über das Schreiben weiß.
Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich das so sage, und vielleicht spielt das für andere Leser keine Rolle. Aber man muss immer davonausgehen, dass es Leser gibt, die einen Einblick in [hier beliebiges Thema einsetzen] haben, und die merken dann natürlich, wenn man eigentlich keinen Plan hat und keine Recherchearbeit gemacht wurde.
Ich finde, du solltest recherchieren, wie Romanautoren beim Schreiben eigentlich vorgehen. Natürlich gibt es da verschiedene Methoden, aber so, wie du es beschreibst, finde ich es schlicht unrealistisch. Ich glaube nicht, dass irgendwer auf die Art und Weise tatsächlich einen ganzen (geschweige denn guten) Roman zustande bringen kann.

Auch wenn es nach viel Mecker klingt, finde ich die Geschichte im Großen und Ganzen wirklich vielversprechend. Meiner Meinung nach hast du durchaus Talent. Wenn du da noch Arbeit reinsteckst, kann das richtig gut werden.

Liebe Grüße
raven

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Friedel,

vielen Dank erst einmal, dass du dich mal wieder einer meiner Geschichten angenommen hast.

Ich habe die Comic-Effekte untersucht - und fast alle eliminiert. Vielleicht liegt es daran, dass ich oft wie im Comic denke, in meinem Gehirnfaschingskopf, aber der Geschichte tut es wirklich nicht unbedingt Gutes, da muss ich dir recht geben. Die Höflichkeitsform "Ihnen" war natürlich ein ganz schlichter Fehler meinerseits :) Deine übrigen Vorschläge (der festnagelnde Blick, die Geschichte über jemanden und die Bosheit) habe ich so übernommen, danke.

Zum Schluss kehren wir zu unserem Dativ-oder-Akkusativ-Satz zurück. Dein Beispiel war sehr anschaulich und ich glaube, ich switche wieder auf den Dativ. Schließlich soll die Verfolgte ihrer Peinigerin das Fell über die Ohren ziehen und sie nicht an den Haaren umher schleifen.

Dir auch ein schönes Wochenende
Deine RinaWu


Hallo raven,

vielen Dank auch dir für die zahl- und hilfreichen Kritikpunkte. Ich habe die Punkte ... geprüft und nun sind kaum noch welche vorhanden. Du hast recht, die waren wirklich oft an den falschen Stellen zu finden. Auch den Apostrophen habe ich mich angenommen (musste erstmal googeln, wie ich einen richtigen Apostroph auf meiner Tastatur machen kann, Schande über mein Haupt) und sie an den falschen Stellen, wie von dir vorgeschlagen, gestrichen und an den richtigen Stellen richtig eingesetzt. Sollte mir einer entgangen sein, bitte zeig ihn mir. Ich werde da in Zukunft besser drauf achten.

Deine anderen Verbesserungsvorschläge habe ich so größtenteils angenommen, bzw. die Sätze anders geschrieben. Vielen Dank dafür. Ich weiß, dass GROßGESCHRIEBENE Worte von manchen nicht allzu gern gesehen werden und eines habe ich wieder klein gemacht, die anderen behalte ich jedoch. Sieben an der Zahl. Mir gefallen sie an dieser Stelle einfach.

Das ist für mich reiner Infodump. Anstatt die Protagonistin diese Dinge erleben zu lassen, so dass ich daran teilhaben kann, setzt du mir die Informationen einfach als Klumpen vor die Nase. Mach ein paar intensive, spannende Szenen daraus, das macht die Prota glaubhafter, und ich als Leser bin gefesselt und frage mich vielleicht zuerst, wer hinter ihr her sein könnte. Durch geschickt eingestreute Details könntest du den Leser dann glauben machen, dass es sich nur um Einbildung handelt. Dann wäre der Schluss vielleicht auch etwas überraschender. Da könnte man so viel mehr rausholen.
Da gebe ich dir recht. Und ich verstehe, was du meinst. Ich werde mir Gedanken darüber machen, aus vielleicht einem oder zwei ihrer Gedanken noch veranschaulichende Szenen zu schaffen. Generell denke ich aber, dass man dem Lesen durchaus auch Informationsklumpen vor die Nase setzen kann. Und dass eine Hauptfigur auch mal nachdenken kann und damit bestimmte Zeitabschnitte gerafft werden. Du hast recht, dadurch ist man nicht so nah dabei. Das stimmt. Und natürlich sollten diese Klumpen nicht permanent überall rumliegen - das tun sie aber meiner Meinung nach auch nicht. Vielleicht gibt es da einfach unterschiedliche Geschmäcker. Wir lesen hier alle viel und ich persönlich habe selbst oft Informationsklumpen gelesen, die in Geschichten und Romane eingesponnen waren und die ich durchaus gerne gelesen habe. Aber ich akzeptiere voll und ganz, dass dir das an dieser Stelle nicht gefällt.

Zur Streitszene.

Inhaltlich finde ich das Ganze auch etwas unglaubwürdig. Sie denkt doch selbst, dass sie sich das alles nur einbildet. Also muss sie doch mal auf die Idee kommen, dass sie auch hier einer Halluzination aufgesessen ist. Ob ihr Freund gearbeitet hat oder nicht, ließe sich doch sicher ohne größere Schwierigkeiten herausfinden. Ich finde ihre Sturheit hier schwer nachzuvollziehen.
Ja, ihre Reaktion ist überspitzt. Nicht nachzuvollziehen. Aber sie hat seit Tagen nicht geschlafen, fühlt sich verfolgt, hat Wahnvorstellungen und reagiert demnach auch nicht wirklich logisch. Ob sie wirklich selbst denkt, dass sie sich alles nur einbildet, wird nirgendwo gesagt. Sie redet es sich ein. Das bedeutet jedoch nicht, dass an ihr keine Zweifel nagen. Ich gebe dir recht, man hätte sie hier auch rationaler reagieren lassen können. Wollte ich aber nicht. Denn an diesem Punkt handelt sie nicht mehr rational.

So und nun zu deinen generellen Aussagen am Schluss (ich nehme nur den ersten Absatz als Beispiel, meine Antwort bezieht deinen darauffolgenden mit ein):

Deiner Protagonistin würde ich raten, sich mal mit den grundsätzlichen Dingen des Schreibens auseinanderzusetzen. Der Schreibvorgang, so wie er von dir beschrieben wird, ist in meinen Augen ziemlich realitätsfern. Ohne Plan, ohne Ziel, einfach so drauflos schreiben? Und wer schreibt überhaupt einen Roman mit Stift und Papier? Wie soll das funktionieren, wie korrigiert man, wie überarbeitet man? Da erstickt man dochh nach kurzer Zeit in einem unüberschaubern Wust aus Blättern. Du schreibst, dass sie 10, 20 Seiten am Stück schreibt, bevor ihr dann blöderweise nichts mehr einfällt. Das ist schon rein körperlich kaum machbar, weil die Schreibhand irgendwann verkrampft. Und auch so ist das eher unrealistisch. Es gibt wohl kaum Romanautoren, die einfach so ins Blaue hineinschreiben. Und die, die es tun, kommen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht weit.
Ich wollte darüber keine Abhandlung machen, wie man einen richtigen Roman schreibt. Darum geht es hier nicht, bzw. sollte das nicht im Vordergrund stehen. Wer sagt denn, dass sie davor nicht ihren Haupterzählstrang strukturiert hat, ihre Charaktere vorgeformt hat, ein Exposé angefertigt hat, etc.? Ich finde, das tut hier nichts zur Sache, deswegen lasse ich sie einfach schreiben. Und zu deiner Frage: Ich schreibe mit Stift und Papier. Der erste Rohentwurf - immer! Wenn man Ordnung hält, vergräbt man sich auch nicht in einem Blätterwust :) Und habe ich tatsächlich geschrieben, sie schreibt 10 - 20 Seiten am Stück? Nein, da steht
Doch meine Motivation und Begeisterung reichten im Idealfall lediglich für zehn bis zwanzig Seiten, dann spuckte mein Kopf keine Sätze mehr aus.
Und im Ernst, ich habe schon zehn bis zwanzig Seiten mit der Hand geschrieben - am Stück. Allein damals im Deutschunterricht waren meine Aufsätze so lang und die musste ich ja auch am Stück schreiben. Es geht also. Die Hand tut danach weh, da gebe ich dir vollkommen recht, aber es geht :)
Ich würde nicht behaupten, dass ich ein Experte bin, aber dass ich "keinen Plan" habe, glaube ich nun auch wieder nicht. Ich habe mich viel damit beschäftigt, wie man schreiben sollte. Und ich kenne diverse Vorschläge/Ratschläge/Methoden, wie man einen Roman schreiben soll. Undsoweiter, undsofort. Muss ich diese aber wirklich in meiner Geschichte erwähnen? Geht es darum? Geht es nicht eher darum, welches Gefühl man in der "heißen" Phase hat, wie die Protagonisten, die Geschichte, entstehen, wie die Hand über das Papier fliegt, um man gar nicht mehr hinterherkommt, weil ein Gedanke den anderen jagt? Vielleicht schreibst du kontrollierter, das kann durchaus sein. Jeder hat seine eigene Art und Weise, die Rohfassung anzufertigen. Das Strukturelle, was davor kommt und das Handwerk, die Textarbeit, die danach kommen, erwähne ich nicht - aber nicht, weil ich sie nicht kenne. Und niemand sagt, dass Paula diese Arbeit nicht gemacht hat oder nicht noch gemacht hätte. Nur spielt das für meine Geschichte keine Rolle. Wenn sie dadurch für dich nicht plausibel genug ist oder unrealistisch, kann ich das durchaus verstehen. Aber ich persönlich finde, das leidenschaftliche Schreiben würde durch diese doch nüchternen und wissenschaftlichen Methoden in den Hintergrund rücken - und das möchte ich nicht.

Zu guter Letzt:

Auch wenn es nach viel Mecker klingt, finde ich die Geschichte im Großen und Ganzen wirklich vielversprechend. Meiner Meinung nach hast du durchaus Talent. Wenn du da noch Arbeit reinsteckst, kann das richtig gut werden.

Vielen Dank. Und Mecker ist gut, das bringt voran. Wie gesagt, bei vielen Dingen stimme ich dir zu und habe deine Vorschläge übernommen oder lasse sie noch weiter sacken. Aber natürlich widerspreche ich auch, wenn ich bestimmte Punkte nicht so sehe.

Ein schönes Wochenende dir und liebe Grüße
RinaWu

 
Zuletzt bearbeitet:

RinaWu schrieb:
Zum Schluss kehren wir zu unserem Dativ-oder-Akkusativ-Satz zurück. Dein Beispiel war sehr anschaulich und ich glaube, ich switche wieder auf den Dativ.

Schade, RinaWu, für mich klingt der Akkusativ hier nämlich allemal richtiger.
Und obendrein kann ich Friedels Begründung für die Verwendung des Dativs überhaupt nicht nachvollziehen, bzw. bin ich schlicht zu dämlich, sie zu kapieren:

Friedrichard schrieb:
Dativ oder Akkusativ, heikles Thema und was Duden online sagt, weiß ich noch gar nicht. Aber der gebundene Duden lässt "an" sowohl nach dem Dativ als auch Akkusativ rufen, und die Position ist ja schon mit dem "an den Haaren ziehen" geklärt. [Hä?] Aber im Verhältnis zwischen Verfolgtem und Peiniger tut sich bei einem einfachen Spielchen folgendes auf (ich nehm - wie in der Schriftstellerei üblich, einen Rollentausch vor)

Der Verfolgte zog dem Peiniger so fest an den Haaren - und somit das Fell über die Ohren ( - dass die Haare ausfielen), oder er zog den Peiniger an den Haaren - hinter sich her ...


Genau diese Diskussion hatten wir doch schon zweimal, du erinnerst dich, Friedel?
("Sie küsste mich auf den Mund" vs. "Sie küsste mir auf den Mund")

Und der Einfachheit halber zitiere ich jetzt noch einmal floritiv, weil mir dessen damalige Argumentation im Gegensatz zu deiner einfach einleuchtend erscheint:

floritiv schrieb:
Und natürlich gibt es grammatisch richtige Sätze, die zwei Akkusative beinhalten. Wenn ein Verb neben einem obliquen Akkusativ auch eine Orts-/Richtungsangabe binden kann und diese zufällig eine Präposition mit eigener Akkusativbindung hat, dann heißt es aufpassen, dass man nicht voreilig dem Präskriptivismus verfällt.

So, genug Grammatik für heute. Jetzt geh ich Fußballschauen.
Und tschüss.

 

Lieber ernst offshore,

ich bin verwirrt. Ich habe mich wieder für den Dativ entschieden, weil es in meinen Ohren besser klingt, wenn es aber falsch ist, ist es falsch und der Akkusativ muss her. Ich recherchiere nochmal.

Und ein kleiner Nachtrag, raven: die Konjunktive sind in der Tat nicht mein Steckenpferd, da schaue ich mir auch nochmal an, an welchen Stellen ich ausbessern muss. Denn es stimmt schon, oft klingen sie einfach schöner.

Liebe Grüße
Rina Wu

 

RinaWU schrieb:
ich bin verwirrt. Ich habe mich wieder für den Dativ entschieden, weil es in meinen Ohren besser klingt, wenn es aber falsch ist, ist es falsch und der Akkusativ muss her.
Ich hab doch nicht gesagt, dass es falsch ist, RinaWu, sondern nur, dass es für mich falsch klingt. (Was soll ich sagen, ich bin Wiener :Pfeif:)
Wenn für dich der Dativ besser klingt, dann verwende ihn ruhig. Das ist schließlich deine Geschichte.

Äh, wollte ich nicht Fußballschauen?

 

Lieber ernst offshore,

okay :) Meine Recherchen haben auch nichts ergeben, außer dass der digitale Duden sagt "jemanden" an den Haaren ziehen. Ich schlaf da jetzt mal drüber und lese morgen den Satz nochmal. Und das, was mir in dem Moment dann schöner erscheint, nehme ich. So.

Und jetzt, ab zum Fußball :)
Rina Wu

 

Hallo zusammen!

Ich habe die Geschichte ein wenig erweitert und ein Kapitel hinzugefügt, das hoffentlich mehr dazu beiträgt, dass man näher bei Paula ist, als das vorher der Fall war. Bin gespannt, ob es so besser gefällt, ich persönlich finde, es funktioniert nun besser - danke raven. Außerdem habe ich diverse kleine Stellen ein wenig umgestaltet und habe mich um die Konjunktive gekümmert. Bin mir nicht sicher, ob ich alle Stellen erwischt habe, an denen er notwendig wäre, aber manchmal klang es für mich dann einfach nicht gut.

ernst offshore: ich habe mich für den Akkusativ entschieden.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
RinaWu

 

RinaWu, ich hoffe, du warst nicht angepieselt wegen meiner Korinthenkackerei. Ich schreib in die Kritik meistens (wenn ich das Gefühl hab, der Autor hält das aus) alles rein, was mir so durch den Kopf geht, auch wenn das sicher oft kleinlich ist. Der Autor kann sich dann rauspicken, was er für sinnvoll hält und den Rest verwerfen. Handhabe ich im umgekehrten Fall genauso. :)

Wenn du echt Romanentwürfe komplett mit der Hand schreibst, dann Hut ab. Ich schreib schon auch gern mit der Hand, am liebsten mit Füller, und mitunter auch mal mehr. Die Rohfassungen einiger weniger meiner Kurzgeschichten hab ich mit der Hand geschrieben, auch mal ein paar Romanseiten. Aber soooo viel, das könnte ich nicht. Es dauert im Vergleich so furchtbar lang, das Übertragen finde ich mühsam, und sobald ich finde, Wörter, Sätze, Absätze müssten hierhin und dorthin und wieder zurück geschoben, gestrichen oder eingefügt werden, habe ich in Nullkommnichts ein unübersichtliches Chaos. Wenn ich das dann endlich, endlich, abgetippt habe, vor mir schön Ordnung auf dem Monitor sehe, dann atme ich durch und es geht mir gleich besser. :D

Ich glaube gern, dass es Schreiberlinge gibt, die das ganz anders empfinden und tatsächlich ganze Bücher (lieber) mit der Hand verfassen. Und schließlich gab es auch vor Erfindung der Schreibmaschine schon Bücher. Ich finde es halt sehr ungewöhnlich. Natürlich sehe ich, dass es gefühlsmäßig besser passt. Es hat etwas "Romantisches", das dem Getippsel am PC abgeht.

Meine Zwergenbrut will JETZT SOFORT bespaßt werden, daher kann ich erst später deine neue Version lesen. Ich bin schon gespannt!

 

raven, nein quatsch, nicht angepieselt, nur ein wenig verwundert über manche Aussagen. Deshalb musste ich diesen dann auch widersprechen :)
Anderen Anmerkungen deinerseits konnte ich hingegen voll und ganz zustimmen und ich habe versucht, sie in die neue Version einzuarbeiten. Ich habe zum Beispiel den Teil zur Hälfte gestrichen, der für dich zu sehr Infoklumpen war und habe ein separates Kapitel gemacht, in dem ich mehr erzähle, was sie in diesem Moment erlebt, anstatt sie nur berichten zu lassen. Ich werde diese Geschichte sicher noch häufig anfassen, aber ich habe das Gefühl, so läuft sie jetzt noch eher in die von mir gewünschte Richtung.

Viele Grüße (auch an die Zwerge :) )
RinaWu

 

Liebe Maria,

vielen Dank für deinen Kommentar! Ja ja, die gute alte Schreibblockade. Ätzend ist die! Ich hatte das jahrelang. Immer das Bedürfnis, unbedingt schreiben zu wollen, aber nichts gebacken bekommen. Frustrierend war das. So bin ich dann irgendwann auf diese Geschichte gekommen. Ich gebe dir recht, da passiert viel in wenigen Absätzen. Wenn ich mal Zeit habe, habe ich mir auch schon vorgenommen, das noch ein wenig auszubauen, gerade die Entwicklung Autorin - Protagonistin. Bei dem Schwarzweiß-Böse wird es aber vielleicht sogar bleiben, da steh ich manchmal drauf ;) Keine Nuancen, einfach nur Gut und Böse. Mich freut es sehr, dass die Geschichte dir trotzdem gefallen hat. Witzig, als ich mir vorgestellt habe, wie die Protagonistin aus dem Buch kommt, hatte ich auch gleich dieses haarige Mädchen aus dem Brunnen im Kopf :D

Lieben Dank und viele Grüße
RinaWu

 

Hallo ihr Lieben,

ich habe die letzten Tage meine schon etwas ältere Geschichte komplett überarbeitet. Viel gekürzt, umformuliert, schnörkelloser geschrieben. Wer möchte, kann gerne nochmal reinschauen :shy:
GoMusic, könntest du den Titel bitte ändern in "Dunkle Zeilen"? Lieben Dank!

Viele Grüße
RinaWu

 

Hallo RinaWu

ich habe die letzten Tage meine schon etwas ältere Geschichte komplett überarbeitet.

Dann wollen wir mal. Ich muss ehrlich sagen, ich erinnere mich nicht an die Geschichte, obwohl ich fast alles aus der Rubrik "Horror" lese. Von daher kann ich keinen Vergleich zur ersten Version machen.

Ich finde die Geschichte handwerklich gut. Zwar verwendest du einige Standard-Formulierungen, auf die man öfter im Horror-Genre stößt ("Panik schnürt die Kehle zu", "Schweißgebadet wache ich auf", "... war wie gelähmt", "Nackenhaare stellen sich auf" usw.), aber das stört mich nicht. Man muss hier nicht ständig versuchen, Alternativen zu finden, solange die Geschichte interessant und spannend ist und den Leser in seinen Bann zieht.

Beginnen wir mit dem ersten Absatz: Das ist ja ein beliebtes Stilmittel, nicht mit dem Beginn der Geschichte zu starten, sondern "mittendrin" einzusteigen, dem Leser eine Art Teaser zu geben, nur um dann abzubrechen und chronologisch zu erzählen. Die Absicht ist klar: Es soll Interesse geweckt, der Leser soll zum Weiterlesen animiert werden. Die Frage ist nur, ob es diesen Teaser dafür wirklich braucht, oder ob dein eigentlicher Beginn das nicht auch leisten kann. Ich lehne sie nicht grundsätzlich ab, aber hier in dem Fall wird schon vieles verraten, finde ich. Wenn man dann die ersten zwei Seiten gelesen hat, inklusive Teaser, kann man sich vieles zusammenreimen. Ohne den Teaser wäre das vielleicht anders, kann ich jetzt schwer beurteilen.

Ich finde es auch ein wenig abgedroschen, mit einem Albtraum zu starten. Das ist schon ziemlich beliebig, da kann man ja erstmal alles erzählen. Dann auch solche Formulierungen hier:

Ich konnte ihre Fingerspitzen schon auf meiner Haut spüren. Unerträglich war ihre Nähe. Die Panik in mir wuchs. Wie zäher Teer floss sie durch die Blutbahn, lähmte Arme und Beine, schnürte mir die Kehle zu, drückte auf meine Brust.

Zu dem Zeitpunkt fehlt da noch komplett der Kontext. Das macht es dann schwierig, da mitzufiebern, bzw. der Figur zu folgen. Ich finde es hier grenzwertig, bin da auch unschlüssig, ob es mit oder ohne Teaser besser ist. Wäre es meine Geschichte, hätte ich mir dazu vermutlich stundenlang Gedanken gemacht und immer wieder beide Varianten durchprobiert :). Wie siehst du es?

Die Schreibblockade fand ich gut dargestellt und interessant. Klar, das kennt natürlich jeder, der schonmal selbst geschrieben hat, insofern hast du in einem Forum wie diesem natürlich gleich viele Leser, die nicken und denken, ja, so ist das. Mich hat es zunächst auch gewundert, dass deine Protagonistin von Hand schreibt, aber deine Erklärungen dazu leuchten ein. Können sich heute viele nicht mehr vorstellen. Viele haben das Schreiben von Hand dermaßen verlernt, dass selbst eine Postkarte eine Herausforderung darstellt :). Aber im Alltag braucht man es halt auch selten.

An der Stelle vermisse ich ein wenig Hintergrund. Muss gar nicht viel sein, aber die Figur wirkt auf mich, als hätte sie noch nie geschrieben und setzt sich als junge Frau (ich seh sie irgendwo so im End-Zwanziger-Bereich) mal hin, weil sie jetzt einen Roman schreiben will. Warum auch immer. Und das versucht sie verbissen ein ganzes Jahr, ohne dass etwas dabei rauskommt. Das wirkt schon etwas befremdlich, naiv, und ich frage mich, was treibt diese Person an? Warum widmet sie ein ganzes Jahr einem Hobby, das sie so frustriert?

Auch ihr Freund bleibt sehr blass. Das empfinde ich als Manko in der Geschichte. Natürlich geht es hauptsächlich um den Kampf der Protagonistin gegen ihre fiktive (?) Gegenspielerin, aber ein wenig mehr hättest du in die Beziehung zwischen Paula und Ben schon investieren dürfen. Er darf mal besorgt schauen oder irritiert etwas sagen, aber viel mehr ist da nicht (und durch Formulierungen wie "Frau Autorin" und "Frau Schreibwut" nervt er mich sogar). Entsprechend verfehlt dann auch die Szene mit der Trennung ihre Wirkung - so richtig mitgerissen werde ich da nicht, weil Ben als Figur zu blass für mich ist. Ich würde da auf jeden Fall in Zukunft mehr investieren. Hier hättest du einen spannenden Konflikt zwischen Paula und Ben, der in der jetzigen Form halt ziemlich verpufft.

Paula ist dir besser gelungen (von ihrer Motivation zu schreiben mal abgesehen). Die Schreibblockade kommt gut rüber, auch wie sie mehr und mehr ihrem Roman verfällt. Die Szene in der U-Bahn fand ich stark, wie sie die Frau sitzen sieht, die als einzige nicht einsteigt, und dann kurz bevor die Bahn losfährt diese ihren Kopf hebt und ihr zuwinkt - das ist ein Gänsehaut-Moment, das hat mir sehr gut gefallen. Die Szene in der Dusche fällt dagegen etwas ab. Vielleicht stört mich dieses "Stups", was da dreimal erwähnt wird. Das würde ich streichen. Zu der Szene mit der Trennung:

„Ich habe dich gesehen, Ben“, zischte ich. „Mitten auf dem Gärtnerplatz hast du sie geküsst.“

Warum hat sie in diesem Moment nicht schon beide zur Rede gestellt? Es kann natürlich sein, dass sie Angst hat, dieser Frau gegenüberzutreten, aber würde sie Ben gegenüber dann jetzt so reagieren? Warum fragt sie ihn nicht über sie aus? Wo hast du sie kennengelernt, wie lange geht das schon so, ist sie auf dich zugekommen oder du auf sie? Einfach nur: Geh, ich ertrage dich nicht. Wirkt nicht schlüssig in dem Moment auf mich und verstärkt meinen Eindruck, dass es Ben in der Geschichte eigentlich überhaupt nicht braucht.

Zuletzt bleibt natürlich die Frage: Wie ist das alles zu verstehen? Offenbar will eine fiktive Figur mit ihrem geistigen Schöpfer "tauschen", aber wieso? Wohin führt das, wie geht es jetzt weiter? Warum macht sie sich an Ben heran, und wie kann sie das überhaupt, wo der eigentliche "Tausch" ja noch gar nicht stattgefunden hat? Und welche Rolle spielt die Kollegin, die Paula mit ihrer eigenen Geschichte überhaupt erst auf die Idee gebracht hat?
Die einfachste Erklärung ist natürlich: Paula bildet sich das alles nur ein, und am Ende versinkt sie in ihrem eigenen Wahnsinn. Dann weiß ich aber nicht, ob das so mit dem Ich-Erzähler aufgeht, denn es wird ja über weite Teile sehr rational erzählt. Warum hast du dich für diese Perspektive entschieden (und das Präteritum)? Das ist ja mit dem Ende auch nicht ganz unproblematisch, denn Ich-Erzähler und Präteritum, da hat man das Gefühl, es wird etwas nacherzählt. Nur wie geht das bei diesem Ende?

Also RinaWu, das eine oder andere Fragezeichen bleibt für mich, aber wie gesagt habe ich die Geschichte interessiert gelesen und sie hat mich gut unterhalten. Ich finde einige Stellen hast du toll und intensiv geschrieben, vor allem die Stelle in der U-Bahn, aber auch das Finale hat mir gut gefallen. Das hier fand ich gut:

Der Kampf zwischen den beiden Frauen erwachte zum Leben, mit all seiner Unerbittlichkeit und Härte.

Es ist nicht nur der Kampf zwischen den beiden fiktiven Frauen, sondern gleichzeitig der Kampf zwischen Paula und ihrer Verfolgerin. Das fand ich gut.

Die Kritikpunkte hab ich angebracht. Ben ist mir zu blass, auch zu Paula hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht. Den Teaser stell ich zumindest mal in Frage, die gewählte Erzähl-Perspektive ebenso.

Grüsse,
Schwups

 

Hallo Schwups,

wow, vielen Dank für deine tolle Kritik zu meinem ja doch schon etwas älteren Text. Da kann ich mir viel Wertvolles rausziehen.

Ich muss ehrlich sagen, ich erinnere mich nicht an die Geschichte, obwohl ich fast alles aus der Rubrik "Horror" lese.
Als ich die Geschichte hier eingestellt habe, war ich erst zwei Monate im Forum und habe das mit den Stichworten irgendwie gerne mal vergessen. Daher hat der Text erst seit gestern die Label "Horror" und "Spannung". Zwischenzeitlich habe ich ja an meinem Roman gearbeitet und ihn fertig gestellt. Während dieser Zeit hat sich mein Schreibstil verändert, ich wäre fast so kühn zu behaupten, er hat sich gefestigt. Und nun nehme ich mir meine alten Geschichten vor und merke, das gefällt mir nicht mehr wirklich. Also habe ich mit dieser hier begonnen und erstmal radikal gekürzt, Sätze entworren und mich bemüht, mehr Tempo reinzubekommen.

Nun zu deinen einzelnen Punkten: Es freut mich, dass du den Text handwerklich gut gemacht findest. Es ist schön zu hören, dass der Leser durch die Geschichte fließt. Am Inhalt kann man arbeiten, aber wenn der Stil und Aufbau schon einmal passen, bin ich schon immer sehr froh. Klar, manche Formulierungen sind "Horrorstandard", vielleicht habe ich für die ein oder andere Formulierung doch noch andere Ideen ...

Der Teaser. Da fragst du mich was ... Du hast recht, er dient natürlich dazu, den Leser zu fesseln, in die Geschichte zu ziehen, Spannung aufzubauen. Ehrlich gesagt ist mir bis heute nie der Gedanke gekommen, ihn wegzulassen. Wenn er allerdings, wie du oben schreibst, zu viel verrät, ist das natürlich nicht so optimal. Darüber muss ich nachdenken. Denn ich überlege gerade noch in eine andere Richtung. War sehr wichtig, dass du das auch angemerkt hast, denn als ich die Geschichte die letzten Tage überarbeitet habe, dachte ich mir auch: "Warum schreibe ich eigentlich in der ICH-Form? Macht das überhaupt Sinn? Paula ist ja eigentlich danach verschwunden. Oder irre. So oder so würde sie wohl kaum ihre Geschichte so erzählen können." Dann aber war ich wieder hin- und hergerissen. Zum einen bietet die ICH-Form die praktische Möglichkeit, die Frau aus dem Buch einfach immer als SIE zu bezeichnen, was ich persönlich direkter finde, als "die Frau" oder "die Fremde" oder was auch immer. Zum anderen dachte ich, ziehe ich den Leser näher an Paula heran, wenn ich sie selbst erzählen lasse. Aber jetzt bin ich unsicher. Ich denke, ich werde die Tage mal die komplette Geschichte in die personale Erzählperspektive umwandeln. Dann macht aber natürlich der Teaser so keinen Sinn mehr. Vielleicht kürze ich ihn auf ein paar Sätze hinunter. Ohne zu erwähnen, dass es ein Albtraum ist. Nur ein paar Zeilen über SIE. Oder ich lasse ihn weg. Mal sehen.
Und im Präsenz. Dadurch könnte das Ganze an Fahrt gewinnen, glaube ich, und Logiklücken schließen. Danke für diese Anmerkungen, Schwups! Die geben wieder, was da unterschwellig schon in mir brodelt und was ich jetzt einfach mal versuche. Ich habe früher ausschließlich im Präteritum geschrieben, weil sich das Präsenz immer plump anfühlte. Mit der Zeit hat sich dieses Gefühl aber verändert. In meinem Roman wechsle ich zwischen den Zeiten und habe immer öfter im Präsenz geschrieben – und mittlerweile fühlt es sich besser an. Unmittelbarer und schneller.

Ja, das Schreiben mit der Hand. Vor allem bei meinem Buchprojekt habe ich das gerne gemacht. Ich habe dann irgendwie das Gefühl, ich bin meinem Text näher. Aber ich weiß schon, dass das heute nicht mehr weit verbreitet ist.

Oha, und über Paula muss ich dann tatsächlich noch mehr schreiben. Wie du schon sagst, ein kleines Bisschen würde reichen. Denn in meinem Kopf versucht sie sich schon lange am Schreiben. Bringt aber einfach nichts zu Ende. Es soll auf keinen Fall so rüberkommen, als wenn sie aus dem Nichts heraus auf einmal ein Buch schreiben will. Ich habe aus der Originalgeschichte einen langen Absatz gestrichen, der ihre Affinität zu Büchern und den Wunsch, so etwas auch zu schaffen, den Drang zu schreiben, sehr detailliert beschrieb. Mir kam das jetzt nach über einem Jahr aber viel zu langatmig vor und hat die Geschichte ausgebremst. Aber das könnte ich reduziert wieder einflechten.

Ben ist in der Tat zu blass. Als Paula ihn mit IHR sieht, soll das der finale Schlag sein, der sie völlig aus der Bahn wirft. Aber damit man da richtig mitfühlt, muss ich mich dem Paar wohl wirklich ein bisschen intensiver widmen ... Da stimme ich dir zu. Du fragst weiter unten, warum sie nicht einfach auf die beiden zugeht und sie zur Rede stellt. Das war vielleicht ein wenig autobiografisch. Ich habe selbst mal einen Kerl mit einer anderen gesehen. War so perplex und verletzt, dass ich einfach umgedreht und nach Hause gegangen bin. Als er dann irgendwann kam, wollte ich nichts wissen, sondern einfach nur, dass er verschwindet. Die Fragen kamen dann erst im Nachhinein. Mein Gedanke war also, dass Paula, die sowieso schon psychisch angeschlagen ist, die beiden sieht und wie in einem Schockzustand reagiert. Sich abschottet und niemanden mehr an sich ranlässt. Nur um dann endlich eine Geschichte zu Ende zu bringen, die sie kaputt macht.

Super, dass die Szene in der Bahn ein Gänsehaut-Moment ist. Das ist toll. Die Duschszene bearbeite ich, die "Stups"es streiche ich raus, da habe ich gestern schon gehadert. Danke dir.

Und zu guter Letzt zu deinen Fragen: Ich überlasse natürlich jedem selbst, wie er das Ende interpretiert. Dass Paula Ben mit IHR sieht, ist für mich reine Halluzination, denn wie du schon sagst, der Tausch hat noch nicht stattgefunden. In meinem Kopf war es so: Je mehr Paula über SIE schreibt, desto stärker wird sie im realen Leben. Erst in Form von kurzen Momenten, in denen Paula SIE sieht, dann in Form von Berührungen, die sie spüren kann und schlussendlich sogar die real erscheinende Szene mit Ben. Ob diese Kraft, die die Figur erhält, real ist oder nur in Paulas Kopf geschieht, das will ich offen lassen, denn das beantworte selbst ich mir immer anders. Ursprünglich kam mir dieser Gedanke, als ich selbst beim Schreiben gemerkt habe, wie sich Figuren entwickeln (vor allem, wenn man eine längere Geschichte schreibt). Manchmal sitzt man danach da, liest sich alles durch und kann nicht mehr rekonstruieren, woher manche Sätze kamen. Das entwickelt sich einfach unterm Schreiben und hat etwas ganz Besonderes, finde ich. Und dann dachte ich mir, was, wenn so eine Figur tatsächlich ein Bewusstsein hätte? Wenn sie Bock hätte auf das "echte" Leben? Ein wenig phantastisch und abstrakt und vielleicht auch Blödsinn, aber das waren die Ursprungsgedanken.

Ich hoffe, ich konnte ein paar deiner Fragen beantworten und werde mich nun voller Elan auf die Komplettüberarbeitung stürzen. Vielen Dank! Diese Geschichte ist eine meiner sperrigsten, deshalb habe ich sie auch noch einmal angefasst. Deine Gedanken dazu decken sich größenteils mit meinen und ich bin schon gespannt, wie sie klingt, wenn ich fertig bin.

Liebe Grüße
RinaWu

 

Hej RinaWu,

schön, dass du dich daran setzt, alte Geschichten zu bearbeiten. Das ist wirklich beeindruckend. Davon kann ich mir mal eine Scheibe abschneiden. :D

Du kannst dir ja denken, dass ich deine überarbeitete Geschichte gerne gelesen habe. Zudem sie neu für mich war.
Sie ist klassisch aufgebaut und abgearbeitet. Nicht überraschend, aber keinesfalls langweilig. Insbesondere hat es sich für mich gelohnt, genauer hinzusehen, was die Stringenz angeht. Dabei ist mir aufgefallen, dass es wohl tatsächlich nicht leicht ist, sie einzuhalten, wenn man viel sagen möchte.
So kam mir der "Ausbruch" deiner Protagonistin ihrem Freund gegenüber wirklich zu plötzlich. Sicher bahnte sich ihre Schizophrenie an, aber es fehlte mir ein leichter Bogen.
Das kann ich jetzt so leicht daher sagen, weiß ich doch am besten, wie schwierig diese Kleinigkeit zu bewältigen sein kann.

Learning by doing - du hast vollkommen recht!

Freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kanji,
hallo auch noch einmal Schwups,

ja Kanji, ich habe gemerkt, dass ein paar meiner älteren Geschichten mir nicht mehr gefallen und das will ich ändern. Zumindest bei denen, die mir am Herzen liegen. Eine habe ich auch erst einmal gedanklich weggeschmissen ;)

Ich habe nun alles umgeschrieben. Personale Erzählperspektive. Das schon mal als erstes. Es wirft nun glaube ich nicht mehr die völlig berechtigte Frage auf: Wie kann die Prota das denn aus der Ich-Perspektive erzählen, wenn sie entweder in ein Buch gezogen oder aber irre wurde? Außerdem habe ich die Zeit ins Präsenz geändert, lediglich die beiden Szenen, in denen Paula die Fremde zum ersten Mal sieht, habe ich im Präteritum erzählt, weil mir das grammatikalisch besser erschien.

An Ben und Paula habe ich angefangen zu basteln. Ich habe ihn, seine Reaktionen auf ihren Wunsch, unbedingt ein "Werk zu schaffen" und auch die Spannungen zwischen ihnen ein wenig mehr angedeutet. Auch woher Paulas Wunsch kommt, erzähle ich gleich zu Anfang. Ich hoffe sehr, dass meine beiden Figuren so greifbarer werden. Dadurch, dass die Angst, Ben zu verlieren, jetzt bei Paula mal durchklingt, ist ihre verzweifelte Reaktion auf seinen vermeintlichen Betrug hoffentlich besser nachzuvollziehen.

Die Duschszene habe ich überarbeitet, ich glaube, das funzt so besser. Und außerdem nochmal an vielen Stellen Füllworte oder ganze Sätze rausgeschmissen.

Ich danke euch! Ich fange an, diese Geschichte wieder zu mögen!

Liebe Grüße
RinaWu

 

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