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Mehr als nur ein Tanz

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24.08.2015
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Mehr als nur ein Tanz

Als du damals in der wogenden Menge der Massen verschwandest, war mir klar, dass dies ein Abschied für immer war. Ich weiß noch genau wie mein Blick deinen dunklen Locken folgte, bis sie schließlich hinter tausenden anderen Köpfen verschwanden. Ich erinnere mich an die Musik, wie sie uns pulsierend in ihren Bann zog, uns umspülte, einander näher brachte. An den Bass, der unsere Körper vibrieren ließ und uns gefangen hielt, im endlosen Wirbeln des Rhythmus. Keine Gedanken, keine Zwänge, keine Gefühle. Nur noch pures Sein. Wir waren zwei von sechzigtausend. Scheinbar unbedeutend, und doch ein wichtiger Bestandteil des Ganzen. Die wenigen Worte die wir wechselten, brannten sich in mein Bewusstsein ein. Als Leitfaden für mein anderes Ich. Das Ich, welches gerade in der Realität verzweifelte, und das deswegen ausgesperrt war. Die Realität hatte an Orten wie diesem nichts verloren. Einem Ort an dem Hoffnung, Zuversicht und Sehnsüchte miteinander verschmolzen. Du sagtest, die Zuversicht sei die Gabe der Jugend und ein Lächeln, sei der Zündstoff für das Feuer der Hoffnung. „Deshalb lächle so oft du kannst, kleine Lady, damit die Funken deines Leuchtfeuers, deine Sehnsüchte trudelnd gen Himmel tragen, und als Sternschnuppen herabfallend, unsere Wünsche erfüllen können.“ Das waren deine Worte, und ich werde sie nie vergessen. Ich schmecke immer noch den säuerlichen Geschmack der Rhabarberschorle in meinem Mund, so als hätte ich vor Sekunden erst, den letzten Schluck genommen. Dabei ist dies schon Jahre her. Aus der Sicht der kalten Realität ist dieser Ort nur eine plattgetrampelte Wiese, doch aus der Sicht der Wirklichkeit, ist dies ein Ort der Freiheit und Sorglosigkeit. Und wie ich so meine Blicke über die Wiese streifen lasse, kommt mir dein letztes Versprechen wieder in den Sinn. Ich schaue in den rosa Abendhimmel und entdecke eine Sternschnuppe. Unsere erste Begegnung war ein Zufall, die nächste wird Schicksal sein!

 

Hallo DeepBreath,

herzlich willkommen bei den Wortkriegern.
Ein kleines Logikproblem:

deinen dunklen Locken folgte, bis sie schließlich hinter tausenden anderen Gesichtern verschwanden.
Das andere bezeiht sich auf die Locken, die damit also auch zum gesicht werden.*Das meinst Du wohl nicht. Ich würde die Klippen dieses Satzes umgehen und schreiben ...bis sie in der (Menschen-) Menge verschwanden.

Eigentlich dreht sich*Deine Mini-Geschichte um den einen Satz und ich würde Dir vorschlagen: Lies den Satz mal laut. Spricht man so?

ist dies ein Ort der Kur
Auch wenn ich erahne, was Du meinst, ich glaube, dieses Wort passt nicht richtig.
entdecke eine Sternschnuppe
Unsere nächste Begegnung wird kein Zufall sein, sondern Schicksal!
Was die einen Zufall nennen, ist für die anderen Schicksal. Das ist kein wirklicher Gegensatz, ich würde versuchen was besseres zu finden.

Auch wenn die Geschichte sehr kurz ist, hat sie mich gefesselt. Ein für das Erwachsenwerden zentrales Erlebnis wird geschildert. Das Ende lässt alles weitere offen. Unter diesem Gesichtspunkt könnte ich mir einen Schluß vorstellen: Vielleicht war unsere Begegnung Zufall, aber wir steuern auf das nächste Mal? zu. Das ist jetzt nicht gut formuliert, aber vielleicht wird so deutlicher, was Du sagen möchtest.

Liebe Grüße

Jobär

 

Hallo Jobär,
danke für die nette Begrüßung!

Ja das mit der ersten Stelle habe ich mir schon fast gedacht. Ich werde das wohl noch mal verändern :)

Vielen Dank für deine Tipps! :)

Liebe Grüße

DeepBreath

 

Hallo DeepBreath,

willkommen bei den Wortkriegern.

Schicksal und Liebe, große Themen der Philosophie, an denen ich mich neulich auch versucht habe. Aber damit der Leser auch tatsächlich ins Grübeln über diese Dinge kommt, braucht es meiner Meinung nach Kontext. Eine Handlung und Charaktere, die dem Leser ans Herz wachsen, mit denen man mitfühlen kann. Und darüber auch ins Grübeln gerät. Quasi Philosophie subtil. Das fehlt mir hier. Du hast hier Zufall, Schicksal und einen Tanz der Gefühle verwoben, ohne dass deine Protagonistin Farbe bekommt. Es bleibt alles zu unkonkret. Du würfelst all diese bedeutungsschweren Begriffe zusammen und schreibst möglichst kryptisch, damit ich mir als Leser Gedanken mache. Aber wenn da keine Handlung, keine Charaktere sind, dann sehe ich keinen Anlass dazu. Gut, vielleicht wolltest du das so, ich sage mal allgemeingültig halten, und vielleicht ist das auch Geschmackssache, aber so funktioniert das für mich nicht. Es nimmt mich nicht mit und entlockt mir somit nur ein Schulterzucken.

„Deshalb lächle so oft du kannst, kleine Lady, damit die Funken deines Leuchtfeuers, Kein Komma deine Sehnsüchte trudelnd gen Himmel tragen, und als Sternschnuppen herabfallend, unsere Wünsche erfüllen können.“

Was soll mir das sagen? Lächle und alles wird gut? Naja ... Und so redet doch keiner. Aber in einem philosophischen Text kann man das durchgehen lassen. ;)

Ich weiß noch genau Komma wie mein Blick deinen dunklen Locken folgte, bis sie schließlich hinter tausenden anderen Köpfen verschwanden.

Die wenigen Worte Komma die wir wechselten, brannten sich in mein Bewusstsein ein.

Du sagtest, die Zuversicht sei die Gabe der Jugend und ein Lächeln, Kein Komma sei der Zündstoff für das Feuer der Hoffnung.

Ich schmecke immer noch den säuerlichen Geschmack der Rhabarberschorle in meinem Mund, so als hätte ich vor Sekunden erst, Kein Komma den letzten Schluck genommen.

Aus der Sicht der kalten Realität ist dieser Ort nur eine plattgetrampelte Wiese, doch aus der Sicht der Wirklichkeit, Kein Komma ist dies ein Ort der Freiheit und Sorglosigkeit.

Das hört sich jetzt wenig positiv an, aber nimm's nicht so ernst. Ich bin nur ein kleiner Fisch und habe die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen. Aber es ist immer besser, die Geschichte über die Identifikation des Lesers mit den handelnden Charakteren zu vermitteln. Sie brauchen Ecken und Kanten und ein Gesicht. Sind sie blass, interessieren sie einen nicht. Und gerade bei philosophischen Themen schaltet der Leser da ganz schnell ab, finde ich. Warum sollte ich mir sonst Gedanken über Liebe und Schicksal machen, wenn mir die Handlung egal ist?

Beste Grüße,
gibberish

 

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