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Serie Jack O'Grady: Drinks und Bräute

Seniors
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11.07.2008
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Jack O'Grady: Drinks und Bräute

Wieder eine dieser Nächte. Sie locken mit süßen Versprechen von scharfen Drinks und heißen Bräuten und bringen dich dazu, in Fat Eddys Kneipe doch noch einen zu trinken, obwohl es schon längst Zeit wäre, nach Hause zu gehen.
Scheiß drauf, denke ich mir und hebe mein Glas in Fat Eddys Richtung. Der alte Eddy sieht kurz auf und legt dann seine Zeitung weg, die auf der Titelseite Roosevelt zur Präsidentschaft gratuliert. Wie immer pafft er eine seiner stinkenden Zigarren, während er mir noch einen, weiß der Henker den wievielten, einschenkt. Im Radio dudelt Fletcher Henderson eines seiner Stücke. Der traurige Sound passt perfekt zu Fat Eddys Bude. Verkratztes Mobiliar, die schweren roten Samtvorhänge fadenscheinig und voller Stockflecken. Es riecht nach kaltem Rauch, schalem Bier und zerplatzten Träumen. Am Ende des Tresen ist der alte Spencer zusammengesunken und schnarcht leise vor sich hin. Jeder andere Barkeeper hätte den schäbigen alten Säufer längst rausgeschmissen, aber Fat Eddy hat nun mal ein Herz aus Gold. Und Spencer gehört genauso zum Inventar wie der zerbeulte alte Spucknapf und die wackeligen Holzstühle.
Ich schiebe den Zahnstocher, auf dem ich herumkaue, mit der Zunge in den Mundwinkel und kippe den Schnaps in einem Zug runter. Heiß brennt sich der Fusel seinen Weg durch meinen Mund über die Speiseröhre bis runter zum Magen. Ich versuche, mir mal wieder das Rauchen abzugewöhnen. Ich hab in den Schützengräben damals in Frankreich damit angefangen, als wir unter "Black Jack" Pershing den Krautfressern die Hölle heiß gemacht hatten. Nach dem Krieg bin ich dabei geblieben, obwohls teuer ist, stinkt und man damit nicht aufhören kann, selbst wenn man will. Und mir gefällt der Gedanke nicht, dass ein kleines Stäbchen stärker ist als ich. Genau deshalb will ich auch damit aufhören, um mir zu beweisen, wer in meinem Leben die Hosen an hat. Aber verdammt noch mal, jeder, der's ernsthaft versucht, weiß, wie schwer das ist! Manche fangen dann ja das Fressen an und werden fett und aufgequollen. Andere entdecken die Sportskanone in sich und rennen nur noch durch Parks und Wälder. Meine Methode sind Sprit und Zahnstocher. Keinen blassen Schimmer, ob’s funktioniert. Wenn ja, schreib ich nen Buch drüber und werd damit stinkreich.
Kippen sind wie Frauen. Obwohl man weiß, dass sie einem nur schaden, wird man trotzdem immer wieder schwach. Und hat man sie erst einmal an der Backe, ist’s ne Heidenarbeit, sie wieder loszuwerden. Ich muss es wissen, immerhin kriegt meine Ex-Frau immer noch fast jeden Cent, den ich verdiene. Wer in Frauen das „Schwache Geschlecht“ sieht, der hält auch einen Tiger für ne Katze.
Wie aufs Stichwort geht die Tür zu Fat Eddys schmieriger Spelunke auf und eine Göttin in einem heißen roten Fummel schneit herein. Genau der Typ Mieze, den man auf Titelseiten von Hochglanzmagazinen über Luxusklamotten und Filmstars sieht. Während ich die scharfe Braut angaffe, fällt mir ein, dass ich mich seit zwei Tagen nicht geduscht und rasiert habe. Normalerweise wär mir das ja herzlich egal, aber bei dem strammen Gerät da hätte sich’s doch glatt gelohnt, mal wieder den Rasierer zu schwingen.
Wie gesagt, Frauen bedeuten nur Arbeit und Scherereien. Ich zucke die Achseln und winke wieder zu Eddy rüber. Höchste Zeit für nen weiteren Drink.
Doch gerade als ich mein Glas heben will, tippelt die Göttin in Rot geradewegs auf mich zu und zieht mich am Ärmel meines Trenchcoats.
„Sind Sie Jack O’Grady?“ Ihre Stimme ist zart und gleichzeitig rauchig, wie ein 18 Jahre alter Single Malt in einem Tumbler aus Kristall.
„Lady, für Sie bin ich, wen immer Sie wollen“, sage ich grinsend und leere mein Glas. „Auch einen? Fat Eddy sieht zwar aus wie ein Hackbraten, aber sein Whiskey ist nicht übel. Oder ist Whiskey nicht so Ihr Ding? Frauen wie Sie bevorzugen bestimmt Chardonnay, hab ich recht?“
„Das mit dem Hackbraten hab ich gehört, Jack!“
Die Puppe scheint für unsere Frotzeleien nicht viel übrig zu haben, denn sie holt ein schneeweißes Seidentaschentuch aus ihrem Handtäschchen und tupfte sich sehr damenhaft die Nase. Ihre roten Augen und das verlaufene Mascara sagen mir, dass sie wohl nen ziemlich harten Tag hatte. Mein Instinkt schreit mir förmlich ins Ohr, dass die Kleine Ärger bedeutet. Aber wie war das mit den Frauen und Kippen noch gleich?
„Sie müssen mir helfen, Mr. O’Grady.“ Ich ertrinke in ihren Augen, selbst wenn sie so rot und verquollen sind, als hätte sie eine Woche lang durchgesoffen.
„Jetzt beruhigen Sie sich erstmal. Und nennen Sie mich Jack. Hey Eddy, mach mal ein Glas heiße Milch oder irgend so’n anderes beruhigendes Zeug.“ Fat Eddy grunzt, als hätte ich grad einen kapitalen Witz gerissen. Milch in Eddys Laden – na sicher doch! Und im Puff in der Fulton gibt’s Bibeln.
„Ich heiße Deirdre Redfield. Und ich hätte gerne einen Bourbon, und zwar einen doppelten.“
Eddy stellt ihr den Bourbon vor die Nase, den sie in einem Schluck austrinkt. Die Kleine hat einen guten Zug, Respekt!
„Was kann ich für Sie tun und wie haben Sie mich überhaupt gefunden?“
„Ihre Sekretärin hat mir gesagt, dass ich Sie hier finden kann. Bitte, Jack, Sie müssen mir helfen. Ich werde verfolgt.“
Ärger, Ärger, Ärger!, nörgelt mein sechster Sinn wie eine kaputte Schallplatte.
„Wer verfolgt Sie, und was hat das mit mir zu tun? Gehen Sie doch zu den Cops.“
„Sie verstehen das nicht. Ich kann nicht zur Polizei gehen. Mein Mann verfolgt mich, und er ist sehr einflussreich. Er hat eine Menge Freunde, auch bei der Polizei. Die würden mich ihm sofort ausliefern.“
„Wer ist denn ihr Mann und wieso verfolgt er Sie? Jetzt lassen Sie sich doch nicht alles aus Ihrem gepuderten Näschen ziehen.“
Deirdre unterdrückt ein klägliches Schluchzen. „Ich bin vor meinem Mann geflohen, weil er ein ganz furchtbarer Mensch ist. Ich halte es keine Sekunde länger bei ihm aus. Er ist rasend eifersüchtig, deshalb verfolgt er mich. Mein Mann ist ... Vito Campanelli.“
Ich pruste einen Mundvoll Whiskey über Eddys schmierige Theke.
„Etwa Vito “Sharky” Campanelli?”
“Ich weiß, was Sie jetzt denken, Jack. Es wäre Wahnsinn, mir zu helfen. Niemand legt sich mit Sharky Campanelli an. Aber ich habe niemanden, zu dem ich gehen kann.“
„Sie wissen doch, wie sich Vito seinen Spitznamen verdient hat. Einen Baseballschläger mit Haifischzähnen zu spicken und Leuten, die er nicht mag, damit eine Ganzkörpermassage zu verpassen, ist seine Art von Entspannung. Und ich habe gehört, dass Sharky sehr schnell jemanden nicht mag.“
„Und ich habe gehört, dass Jack O’Grady genau der Mann ist, der mir helfen kann. Ich kann Sie bezahlen. Wirklich sehr gut.“ Deirdre rückt auf ihrem Barhocker ein Stückchen in meine Richtung und zieht dabei rein zufällig ihr kurzes rotes Kleid soweit hoch, dass ich einen mehr als großzügigen Blick auf ihre schlanken, weichen Schenkel werfen kann.
Gott, was würd ich jetzt für ne Zigarette geben!
„Wenn ich Sie wäre, würd ich das Land verlassen. Ich hab da einen Bekannten, der Ihnen ein paar neue Papiere besorgen kann.“
„Oh Jack, das klingt wunderbar! Schon lange plane ich meine Flucht und ich bin auch der Meinung, dass es das Beste ist, so weit wie möglich zu fliehen. Ich werde nach Australien gehen, ans andere Ende der Welt. Dort werde ich sicher vor Sharky sein.“
Ich bestelle uns beiden noch etwas zu trinken und schiele dabei immer wieder auf Deirdres knackiges Fahrgestell. Die vielen Drinks helfen nicht unbedingt dabei, mich auf das Gespräch zu konzentrieren.
„Ich schlage vor, Deirdre, wir gehen erstmal zu mir nach Hause und besprechen dort ... alle weiteren Details.“
„Das ist eine großartige Idee, Jack“, schnurrt sie und sieht mich mit einem Blick an, der die Titanic vor dem verdammten Eisberg hätte retten können. Die Braut ist so heiß, sie könnte eine Schneise durch den Nordpol schmelzen.
Ich werfe Eddy ein paar zerknüllte Geldscheine auf den Tresen.
„Eddy, du würdest mir einen Gefallen tun, wenn du heute zufällig an Amnesie leiden würdest, falls jemand nach Ms. Redfield oder mir fragen sollte.“
Eddy wirft einen kurzen Blick auf die Moneten und liest dann weiter in seiner Zeitung.
„Jack O'Grady? Den hab ich schon seit Monaten nicht mehr gesehen“, sagt er beiläufig laut zu sich selbst.
Ich lege meinen Arm um Deirdres Taille und wir beide tigern ab. Dann kann ja jetzt der gemütliche und vor allem ungestörte Teil des Abends beginnen. Ich hab so ein Gefühl, dass das eine kurze Nacht für uns wird.

Ich hab Recht gehabt, was die Nacht anging. Kurz, dreckig und ziemlich laut. Aber nichts, das ein starker Kaffee nicht wieder in Ordnung bringen kann. Außerdem war mir der Spaß jede Minute wert, soviel steht fest.
Während Deirdre nervös in meiner Bude auf- und abrennt und alle fünf Minuten abwechselnd auf die Uhr und zum Fenster oder zur Tür starrt, gehe ich telefonieren, um ein Treffen mit Ezrah Donovski zu arrangieren.
Donovski ist ein kleines, hinterhältiges Wiesel. Aber er ist auch ein verdammt guter Fälscher. Ich hatte mal den Auftrag von so nem Finanztypen bekommen, ihn hochzunehmen, weil das Wiesel ihm gefälschte Pfandbriefe verhökert hatte. Als ich ihn aber geschnappt hatte, musste ich feststellen, dass der kleine Sack wirklich Talent hat. Auf jeden Fall zu schade für den Knast. Also brachte ich bloß dem Finanzheini seine Kohle zurück und ließ Donovski nochmal vom Haken.
„Alles klar, Schätzchen. Heute Abend treffen wir uns mit meinem Bekannten und morgen früh bist du ein anderer Mensch.“
Deirdre wird nicht ruhiger. Sie rechnet wohl damit, dass Sharky und seine Schläger jeden Moment zur Tür reingestürmt kommen.
„Erst heute Abend? Das gefällt mir nicht. Was ist, wenn Sharky uns bis dahin erwischt“
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„In dem Fall, Süße, machen wir beide eine sehr enge Bekanntschaft mit Sharkys Baseballschläger. Ich glaube nicht, dass dein holder Gatte dir nochmal verzeiht, wenn er das zerwühlte Bett sieht. Oder mitkriegt, wie viel du ihm abgeknöpft hast.“ Mit einem Kopfnicken deute ich auf die prall gefüllte Reisetasche, die neben Deirdres Sessel steht. Ihre Ehe mit Sharky hat sie ihm offenbar ganz hübsch in Rechnung gestellt.
„Oh Jack, ich habe solche Angst.“
Gute Gelegenheit, denke ich. Menschen mit Angst haben die praktische Angewohnheit, das zu tun, was Menschen ohne Angst wollen.
„Keine Sorge, Baby. Ich pass schon auf, dass deine süße Zuckerschnute keinen Kratzer abkriegt. Morgen bist du aus dem Schneider. Wir müssen nur ein paar Passbilder von dir machen lassen und ansonsten die Zeit bis zum Treffen mit Donovski totschlagen. Und ich weiß auch wie.“
Ich nehme sie in die Arme und steuere das Schlafzimmer an.

Der runtergekommene, dreckige Teil des alten Hafens ist genau der richtige Ort, wo sich Ratten zum Sterben verkriechen. Oder schmierige kleine Gauner wie Ezrah Donovski.
Draußen steht zwar auf einem vergilbten Schild „Donovski’s Tyres“, aber wer hier herkommt, hat jedenfalls kein Problem mit nem Platten. Die verwahrloste Gegend ist genau richtig. Ruhig, abgeschieden, keine Bullen.
Das Wiesel erwartet uns schon. Als ich ihm gesagt hatte, was ich haben will, konnte ich seine Gier schon fast aus dem Telefonhörer tropfen sehen.
„H...Hallo Jack. Sch...Schön, dich zu s...sehn.“ Seit er von einem Geldeintreiber mal eins zuviel in die Fresse gekriegt hatte, stotterte das Wiesel.
„Spar dir das Süßholzgeraspel. Wir haben nicht viel Zeit. Die Lady hier ist in Eile.“
„K...Klar, Chef. Die Bestellung ist fertig. D...Drei Pässe mit a...allem Drum und D...Dran. Geburtsurk...kunde, F...Führersch...“
„Ist ja gut, Donovski. Bis du mal einen Satz zu Ende gequatscht hast, ist es Morgen. Was brauchst du noch?“
Ezrah dreht sich zu Deirdre um und mustert sie. Obwohl sie nicht mehr ihren roten Fummel von gestern trägt, sieht sie trotzdem heiß aus. Zu dem Schluss kommt auch Donovski, wenn ich das anzügliche Grinsen in seiner Rattenvisage richtig deute.
„Nur noch die P...Passbilder. Und den Namen und das Geburtsd...datum muss ich noch ei...eintragen. Wenn Sie wollen, mach ich Sie zehn J...Jahre jünger, ganz ohne M...Makeup.“ Das Wiesel hält das für tierisch komisch, denn anschließend wiehert er los wie ein brünftiges Maultier.
Während Deirdre mit Donovski in der Lagerhalle verschwindet, hole ich einen Zahnstocher raus und beobachte die Gegend. Alles ruhig.
Nach ein paar Minuten kommt Ezrah raus und zündet sich eine Zigarette an. Direkt neben mir. Unsensibler Sack!
„Zie...Ziemlich clever, die B...Braut. Sie füllt N...Name und Gebur...burtstag selber aus. T...Traut mir wohl n...nicht.“ Wieder lacht Donovski sein bescheuertes Lachen.
„Bist ja ein richtiger Witzbold.“
Ein Licht schält sich aus der Dunkelheit. Scheinwerfer. Quietschende Reifen.
Ich ziehe meine 45’er und drehe mich zu Donovski um.
„Hast du jemandem was erzählt?“
Das Wiesel hat schlagartig seinen dämlichen Humor verloren und glotzt mich an, als würde ihn gleich der Schlag treffen.
„W...Wer, ich? N...Niemals!“
Ich glaube ihm. Donovski hat zuviel Angst vor mir, um mich reinzulegen. Jedenfalls nicht, wenn ich neben ihm stehe.
„Das klären wir später. Los, sag der Redfield Bescheid und dann sieh zu, dass du Land gewinnst. Ich hole den Wagen.“
„Was s...sind das für T...Typen?“, winselt Ezrah.
„Ich wette Dollars gegen Donuts, dass wir gleich Besuch von Sharky Campanelli und seinem Baseballschläger kriegen. Und jetzt Tempo!“
Der Weg zu meinem Auto ist mittlerweile versperrt. Na toll! Während ich hinter einem verrosteten Autowrack in Deckung gehe, höre ich Donovskis erstickte Stimme aus der Lagerhalle.
„Die M...Mieze ist schon a...abgehauen. Ich verd...dufte auch.“
In diesem Augenblick höre ich ein ziemlich ungemütliches Organ mit starkem Italo-Akzent.
„Jack O’Grady. Du weißt, wer ich bin, du Stronzo. Los, rück das Miststück raus, und ich mach’s kurz und puste dir einfach nur den Schädel weg. Aber wenn du Ärger machst, wird’s echt mies werden.“
Alter Trick! Während Sharky mich mit seinem Gequatsche hinhält, kreisen seine Gorillas mich ein.
Nur ein Auto, das bedeutet, sie sind wahrscheinlich zu viert. Sharky muss sich seiner Sache wohl ziemlich sicher sein. Oder aber er weiß, dass ich allein bin! Verdammter Mist!
Ich schleiche mich zurück in Richtung Halle. Dann trete ich laut die Eingangstür auf und gehe daneben in Deckung.
Amateure! Die beiden Deppen, die mich in die Zange nehmen wollten, denken, ich will mich in die Halle verkrümeln. Sie springen auf und rennen auf den Eingang zu. Ich lasse sie schön nah rankommen, bevor ich abdrücke. Wie auf dem Schießstand. Zwei Schüsse, zwei Treffer in die Beine. Als die Idioten schreiend zu Boden gehen, verpasse ich ihnen noch jeweils einen Schuss ins andere Bein. Die Zwei machen mir jedenfalls keinen Ärger mehr. Und auf den Tanzkurs werden sie auch ne Weile verzichten müssen.
„Marcello? Giovanni? Scheiße, er hat sie umgenietet, Boss.“
Sharkys dritter Mann ist entweder taub oder blöd. Das Geschrei der beiden ist wahrscheinlich über die halbe Bucht zu hören. Ich habe inzwischen meine Position gewechselt und husche auf die Stimme zu. Der Typ, dem sie gehört, ist nicht zu übersehen. Ein Schrank mit breiten Schultern und schmalem Grips, denn sonst würd er nicht wie eine Ölgötze an Ort und Stelle stehen bleiben, während er redet. Sharky sollte seine Kohle wirklich in bessere Schläger investieren.
Ich könnte King Kong jetzt ganz lässig die Rübe wegblasen, aber ich kille nicht gern, wenn ich’s nicht unbedingt muss. Außerdem hab ich eine Schwäche für Affen.
Ein rostiges Eisenrohr, das neben mir auf dem Boden liegt, löst mein Dilemma. Ich hebe es auf und werfe dann einen Stein in die Dunkelheit. Unfassbar – der fällt tatsächlich darauf rein! Ich muss aufpassen, dass ich nicht loslache.
„Boss, ich hab was gehört. Ich schnapp mir den Penner!“
Doch Sharky ist nicht ganz so begrenzt wie seine Handlanger.
„Luigi, warte, verdammt noch mal. Das ist eine Falle, du Trottel.“ Zu der Erkenntnis wird Luigi auch kommen, wenn er irgendwann mit nem riesigen Brummschädel wieder aufwacht. Denn eine Sekunde nach Sharkys genialer Eingebung macht Luigis Hinterkopf Bekanntschaft mit meinem Eisenrohr. Wenn ich mal keine Lust mehr auf das Privat-Schnüffler-Dasein habe, könnt ich glatt als Batter bei den Lakers anfangen, so gut hab ich ihn getroffen.
Damit bleiben nur noch Sharky und ich. Und verglichen mit mir sieht’s schlecht für ihn aus, Baseballschläger hin oder her! Bedauerlicherweise denkt er das auch, denn nur eine Sekunde später zersiebt der lange Feuerstoß einer MP die halbe Nachbarschaft. Sharky ist entweder ein schlechter Schütze, oder er hat Schiss und sich nicht unter Kontrolle. Ich verziehe verächtlich das Gesicht, während ich auf ihn zu krieche. Bei armen Schweinen, die gefesselt und wehrlos sind, kann er den harten Mann markieren. Pech nur, dass ich weder gefesselt, noch wehrlos bin.
Sharky hat inzwischen sein Magazin leergeballert. Ich sehe ihn hektisch mit der MP herumhantieren, während er ohne Punkt und Komma auf Italienisch vor sich hinflucht.
Zeit, das Spektakel zu beenden. Ich springe aus meiner Deckung hoch und ziele mit meiner Kanone genau zwischen seine Augen.
„Komm schon, Sharky, so muss das nicht enden! Lass die Knarre fallen!“
„Du miese Sau! Fanculo! Na warte, du maledetto cretino! Du legst mich besser um, denn wenn ich dich in die Finger kriege, mach ich Hackfleisch aus dir. Vigliacco! Coglione! Figlio di puttana! Scheißkerl!“
„Hey, das letzte hab ich verstanden“, sage ich grinsend und lehne mich lässig an einen Stapel alter Reifen.
„Jetzt erzähl mal, Sharky. Woher wusstest du, dass deine Puppe und ich hier sind? Hat Donovski etwa gesungen?“
Sharky spuckt verächtlich aus.
„Der? Das glaubst du doch selber nicht! Der kratzt sich ohne Erlaubnis nicht mal den Arsch! Wir haben einen Tipp gekriegt. Ein anonymer Anruf vor ungefähr ner halben Stunde.“
„So so! Und was hat dein „anonymer Anrufer“ gesagt? Ich würd gern wissen, wer der Kerl ist, der mich verpfiffen hat.“
„Ein Kerl war’s nicht, sondern eine Frau. Vielleicht will dich deine Exfrau endlich ein für alle Mal loswerden, du Kakerlake!“, zischt Sharky hasserfüllt.
„Eine Frau hat dir... dieses Miststück! Sieht so etwa ihr Dank aus?“
Sharky sieht mich einen Moment lang überrascht an und fängt dann höhnisch an zu lachen.
„Das ist doch jetzt nicht wahr! Der clevere und so abgebrühte Jack O’Grady fällt auf den ältesten Trick der Welt rein? Kaum wackelt ne Frau ein bisschen mit dem Hintern, und schon kann sie dich an der langen Leine führen wie ein verdammtes Schoßhündchen? Das ist unbezahlbar, du dämlicher irischer Stupido!“
„Blas dich nicht so auf, Sharky! Mich hat die Kleine wenigstens nicht um einen Haufen Zaster erleichtert.“
„Ach nein? Dann hast du deine Kohle doch bestimmt schon im Voraus bekommen, nicht wahr?“ Sharky genießt jede Sekunde. Er hat sogar meine Kanone vergessen, die ich immer noch auf ihn richte. Es scheint sich trotz allem köstlich zu amüsieren. Ich überlege, ob ein Schuss ins Knie seine gute Laune etwas dämpfen würde.
„Hör zu, O’Grady. Ich gebe zu, dass ich trotz der ganzen Scheiße hier im Grunde genommen nicht mal sauer auf dich bin. Diese Giftschlange hat dich genauso reingelegt wie mich und ist jetzt längst über alle Berge. Vielleicht schnappe ich sie irgendwann, vielleicht auch nicht. Aber wenn du mich umlegst, wird meine Familie mich rächen. Und dich werden wir schnappen. Lass mich einfach laufen und wir vergessen den Abend hier. Wie geht’s meinen Jungs?“
„Ein bisschen ramponiert, aber in einem Monat sind die so gut wie neu. Okay, Sharky, ich lass dich laufen und muss mir keine Gedanken machen, jeden Moment ein Messer in den Rücken zu kriegen. Deal?“
„Ich schulde dir immerhin mein Leben. Also gebe ich dir mein Ehrenwort, dass ich ausnahmsweise auch mal halten werden. Aber erklär mir, wieso Vanessa dich ausgerechnet an mich verpfiffen hat. Damit ist sie ein ziemliches Risiko eingegangen.“
„Vanessa? Das wird ja immer besser. Würd mich nicht wundern, wenn sich dieses durchtriebene, verlogene Biest von Anfang an nur mit dir eingelassen hat, um an deine Kohle zu kommen, Sharky.“ Ich schüttle den Kopf. „Ist doch klar. Sie wusste, dass wir aufeinander losgehen werden. Im besten Fall hätte ich dich umgelegt und sie wäre ihre Sorgen los gewesen. Und wenn du mich erwischt hättest, könnte sie sich die 15.000 Dollar sparen, die sie mir versprochen hat. Da hat sie nen Riesenhaufen Geld, und sie verkauft meine Haut wegen lausiger fünfzehn Riesen. Gieriges Luder! So wie’s aussieht, hat sie uns beide ganz schön drangekriegt.“
Ich stecke meine Kanone ein und drehe mich zu meinem Wagen um. Sharky lacht leise und will zu seinen Männern gehen. Mir fällt etwas ein, an das ich die ganze Zeit denke.
„Einen Moment, Sharky.“
„Was willst du noch?“
„Du hast nicht zufällig ne Zigarette?“
Sharky lacht und wirft mir eine Packung zu.
„Sieh das als deine Bezahlung an, O’Grady.“
Ich steige in mein Auto, zünde mir einen Sargnagel an und inhaliere tief und genüsslich den Rauch. Frauen sind wie Kippen.

 

Hi Wortkrieger!

Auch auf die Gefahr hin, der Klischee-König des Forums zu werden - es macht einfach zu viel Spaß, so olle Kamellen runterzutippen.:D Außerdem hat jimmy meinen Schreibstil mal mit Mickey Spillane verglichen - warum nicht mal versuchen, nicht wahr?;)
Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen soviel Spaß wie ich beim Schreiben!:D

 

Hallo Eisenmann,

hab deine Geschichte gelesen. Gefällt mir ganz gut, aber ein paar Fragen und Anmerkungen hab ich dann doch. Aber genau dafür hast du sie ja eingestellt, oder? ;)

Erstens, zur Sprache: Mieze, Braut, Puppe, Süße, würde man das wirklich heute so sagen? Oder hast du diesen Sprachstil gewählt, um an die klassischen Detektivromane von früher anzuknüpfen? Wenn ja, dann gut gelungen, aber ich würde mir dann noch ein paar Hinweise zu der Zeit wünschen, in der die Geschichte spielt. Ich bin jetzt nämlich davon ausgegangen, dass die Geschichte heute spielt.

Zweitens, zur Einleitung: Ich dachte erst, das spielt in einem Detektiv-Büro und Fat Eddy ist Jacks Partner. Sie sitzen zu zweit in ihrem Büro, jeder an seinem Schreibtisch und spielen sich die Gags zu. Erst später habe ich kapiert, dass der Anfang in einer Bar ist spielt. Das könntest du noch klar machen.

Drittens, zum Tempo: Einige Sachen gehen zu schnell. Da wird zu schnell akzeptiert, zu schnell agiert, ohne ein Wort des Zweifelns, ohne zu reflektieren. Die Frage ist, ob eine derartige Story überhaupt zur Kurzgeschichte taugt.

Und Viertens, die Motivation der Dame: zieht sie diesen Betrug an Jack wirklich ab, um 15.000$ zu sparen? Jetzt wo sie doch eine Tasche voller Geld hat (Million?). Und sie bringt sich ja selbst in Gefahr damit, dass sie Sharky anruft. Also ich würde sagen, dass du die finanziellen Verhältnisse klar stellen musst, um diese Logiklücke zu schließen. Z.B. könnte sie 20.000$ in der Tasche haben und dann wäre Jacks Honorar natürlich ein tiefer Einschnitt für ein neues Leben in Australien. Andererseits, wer startet mit nur 20.000$ ein neues Leben in Australien? Außer Teilnehmer von "Goodbye Deutschland" natürlich ;)

Und hier noch ein paar Kleinigkeiten, die ich dir rausgesucht habe:


schnäuzt sich sehr damenhaft die Nase
Hm, darunter kann ich mir nichts richtiges vorstellen.

Wer in Frauen das „Schwaches Geschlecht“ sieht, der hält auch einen Tiger nur für ne Katze.
Schwache Geschlecht

„Wenn ich Sie wäre, würd ich das Land verlassen. Ich hab da einen Bekannten, der Ihnen ein paar neue Papiere besorgen kann.“
„Oh Jack, das klingt wunderbar! Ich werde nach Australien gehen, ans andere Ende der Welt. Dort werde ich sicher vor Sharky sein.“
Das, finde ich, geht zu schnell. Sie denkt gar nicht drüber nach, was es bedeuten würde, das Land zu verlassen und sagt gleich "OK, mach ich!"
Siehe auch oben, "Tempo"

Ich werfe Eddy ein paar zerknüllte Geldscheine auf den Tresen.
„Eddy, du würdest mir einen Gefallen tun, wenn du heute zufällig an Amnesie leiden würdest, falls jemand nach Ms. Redfield oder mir fragen sollte.“
Eddy wirft einen kurzen Blick auf die Moneten und liest dann weiter in seiner Zeitung.
„Ich wünschte, mein alter Freund Jack würd sich mal wieder blicken lassen. Hab ihn schon seit Monaten nicht mehr gesehen.“, sagt er beiläufig laut zu sich selbst.
Das verstehe ich nicht. Will Eddy damit etwas bestimmtes sagen? Wenn ja, dann verstehe ich es nicht. Ich meine, Jack saß ja bis eben noch direkt vor ihm.

„In den Fall, Süße, machen wir beide eine sehr enge Bekanntschaft mit Sharkys Baseballschläger.
Dem

„Ha...Ha...Hallo Ja...Ja...Jack. Schö...Schö...Schön, dich zu se...se...sehn.“ Seit er von einem Geldeintreiber mal eins zuviel in die Fresse gekriegt hatte, stotterte das Wiesel.
„Spar dir das Süßholzgeraspel. Wir haben nicht viel Zeit. Die Lady hier ist in Eile.“
„Kl...Kl...Klar, Chef. Die Be...Be...Bestellung ist fertig. Dr...Dr...Drei Pässe mit a...a...allem Drum und Dr...Dr...Dran. Ge...b...b...burtsur...k...k...unde, Füh...Füh...Führersch....sch....“
Das liest sich natürlich sehr schwer.

 

Hi Hernik!

Vielen Dank für dein Feedback und die Anmerkungen. Da will ich natürlich direkt mal drauf eingehen:

1) Yuhuu, ich hab den Sprachstil der 30'er und 40'er Schwarz-Weiß-Streifen getroffen!;) In der Tat soll meine Geschichte in der klassischen Ära der Phillip-Marlow/Sam Spade/Detektivgeschichten spielen. Hm, wenn das allerdings unklar ist, sollte ich das verdeutlichen. Allerdings wollte ich erreichen, dass der Leser da von selber drauf kommt, dass es noch keine Handys und Tablets gibt!:hmm: Mal sehen, wie ich das angehe...

2) Ok, Fat Eddy's Bar wird verdeutlicht!

3) Stimmt genau - das habe ich mir auch gedacht und mich gefragt, wie man wohl so einen Plot tatsächlich noch auf das Niveau und die Länge einer "Kurz"-Geschichte bringen kann. Ich hatte irgendwo mal geschrieben, dass ich Krimi als eines der schwierigsten Genres erachte, weil man in kurzer Zeit einen logischen und konsequenten Plot erzählen muss. Und ich wollte nicht, dass ihr lest, und lest, und lest, und....;)

4) Vanessa/Deirdre ist halt ne geizige Schlange - mach ich deutlicher!:D

ansonsten:
- mit "damenhaft" schneuzen meinte ich, dass sie nicht wie ein Bauarbeiter ins Taschentuch trötet
- die Sache mit dem Tempo: siehe oben
- Eddys "Vergesslichkeit" kommt daher, dass Jack ihn ja "gebeten" hat, vergeßlich zu werden;)
- Stimmt, aber ich wüßte nicht, wie man ein Stottern leserfreundlicher gestalten kann, ohne den Effekt dabei zu zerstören

Wie gesagt, vielen Dank für deine Anmerkungen. Ich freue mich, dass dir die Geschichte einigermaßen gefallen hat. Umso mehr deshalb, weil ich mich mir mit dem Krimigenre mal einen Ausflug in fremde Gefilde gegönnt habe!:lol:

Film-noir-Grüße vom schwarz-weißen Eisenmann

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Eisenmann!

Dankeschön für die Veröffentlichung der Geschichte.
Obwohl ich den altmodischen Erzählstil passend fand, wollte ich bei etwa der Hälfte aufhören.
Warum?
Die Stotterstelle nahm mir jeglichen Spaß am lesen und nervte mich nur noch.
Weniger Stottern hätte es auch getan.
Doch ich habe durchgehalten und alles gelesen.
Unterm Strich bleibt eine solide Kriminalgeschichte, die mich eigentlich ganz gut unterhalten hat und obwohl ich selten Krimis lese, ist mir die Geschichte merkwürdig vertraut vorgekommen (könnte an den ganzen Klischees liegen, denen du dich bedienst).
Trotzdem brennt mir eine Frage:
Könntest du dir vorstellen mehr von Jack O Grady zu schreiben, denn ich finde, dass dein Protagonist die perfekte Serienfigur ist?!
Ich würde es lesen (aber bitte ohne weitere Stotterstellen) und durch deine Geschichte habe ich Lust bekommen, wieder einmal einen Jerry Cotton zu lesen.
Lg
MyStoryWorld

 

Hi Eisenmann,

es ist mir eine Freude, endlich mal einer deiner Geschichten kommentieren zu dürfen und vielleicht helfen dir sogar meine Lesereindrücke und Gedanken.

Ich finde deinen Einstieg gut, aber mir fehlt noch bisschen das Atmosphärische. Welche Musik dröhnt aus der Jukebox, welche dunkle Gestalten befinden sich an der Ecke hinter rauchigen Vorhang, wo sind die typischen Tresenalkoholiker ... ?

Das Stottern geht mir übrigens ziemlich auf den Sack. Irgendwie hat das meinen Lesefluß dermaßen gestört, dass ich erstmal ein anderen TAB anklicken musste.

Die Actionszene finde ich sehr gelungen und das Ende ist einfach gelungen. Der Dialog zwischen den beiden Männern gefällt mir nicht so gut, der wirkt etwas aufgesetzt. Ich kann dir aber ehrlich gesagt keinen Tipp geben. Sorry =)

Jack scheint ein dufter Typ zu sein. Aber insgesamt fehlen mir bisschen die Hintergrundinfos um mit ihm zu sympathisieren. Außerdem fehlt ihm bisschen der eigene Charakteri, so bleibt er irgendein random privat Detektiv. Insgesamt ist deine Geschichte eine nette Geschichte für zwischendurch, mehr aber auch nicht. Vielleicht kommt eine Fortsetzung? Würde mich freuen !

Noch ein paar Anmerkungen zum Schluß, aber nur Kleinigkeiten.

Danke und beste Grüße,

schwarze sonne

Ich muss es schließlich wissen, immerhin kriegt meine Ex-Frau immer noch fast jeden Cent, den ich verdiene.

Das klingt irgendwie Seltsam. Besser fände ich "Ich weiß es, immerhin ..." , würde glaube ich mehr Eindruck machen.

Wer in Frauen das „Schwache Geschlecht“ sieht, der hält auch einen Tiger nur für ne Katze

Das "nur" würde ich streichen. Das schwächt die eigentliche Aussage wieder ab.

Und ein armes Schwein bin ich auch nicht, aber das nur am Rande.
Der Nebensatz hat mich auch gestört. Würde ich streichen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Eisenmann,

habs gelesen. Ist aber nich meins. Einer meiner Lieblingsfilme ist L.A. Confidential. Das war auch ein Grund, warum ich dachte, okay, ich gucke es mir mal an. Denn sonst habe ich mit Krimi und Macho nicht viel am Hut.
Insgesamt definitiv ne solide KG. Ein paar kleine Anmerkungen.

mit süßen Versprechen von scharfen Drinks und heißen Bräute
BräuteN

die auf der Titelseite Roosevelt zu seinem Präsidentschaftssieg gratuliert
1. Entweder Gratulation zum Wahlkampfsieg oder zur Präsidentschaft.
2. Damit legst du dich auf ein bestimmtes Jahr fest: Der zweite Roosevelt ist wahscheinlicher, also 1933. Problem: Zu der Zeit war die Gefahr von Tabakkonsum eine selten geäußerte, wissenschaftliche Vermutung, bewiesen wurde sie erst in den 60ern. Und ich bezweifle, dass Schönheits-OPs zu dieser Zeit überhaupt ein Thema waren.

Lady, für Sie bin ich jeder, den Sie wollen
Unschön. Besser: Für Sie bin ich, wen immer sie wollen.

Das Ende ganz ohne Blut hat mich positiv überrascht.
Ich hoffe, das klingt nicht arschig. Es ist halt einfach nicht mein Geschmack gewesen.

Liebe Grüße
Zantje

 
Zuletzt bearbeitet:

„Oh Jack, ich habe solche Angst.“
Oh Mann!

Es spricht nichts dagegen, Eisenmann, sich hemmungslos aller möglicher Klischees zu bedienen, aber so dermaßen überhaupt nix Neues draus zu machen wie du hier, ist schon beinahe ein Kunststück. Und das meine ich jetzt nicht unbedingt als Kompliment.
Dass dir das Schreiben von diesem Ding Spaß gemacht hat, glaub ich dir ja aufs Wort, noch schöner hätte ich es allerdings gefunden, wenn es dir gelungen wäre, auch mir ein bisschen Spaß zu bereiten. Den hatte ich aber leider überhaupt nicht.
Ich mein, auch wenn ich weiß, dass er von dir nicht ganz ernst gemeint ist, erreicht der Text ja nicht einmal annähernd das Niveau der legendär klischeehaften Jerry Cotton-Hefte aus den 1960ern. Die hatten (gezwungenermaßen) den Vorteil, dass, weil sie monatlich erschienen, sie jedesmal zumindest eine halbwegs originelle Handlung haben mussten. Und die geht mir bei deiner Story halt vollkommen ab.
Ein Schnüffler, eine geheimnisvolle Schöne, die nicht lange geheimnisvoll bleibt, Ein Mafiaboss und ein bisschen Herumgeballere. Und das war’s? Maaann!

Habe ich wenigstens Verbesserungsvorschläge für dich? Ja. Die Geschichte löschen, dann McCarthys Buch „Der Anwalt“ lesen und dann die Geschichte noch einmal schreiben. :D


Ich habe ja eher überflogen, als konzentriert gelesen, trotzdem sind mir ein Paar Fehler aufgefallen:

Wieder eine dieser Nächte. Sie locken mit süßen Versprechen von scharfen Drinks und heißen Bräute
Die Nächte heißen Bräute? Seltsamer Name :confused:

Wenn ja, schreib ich nen Buch drüber
Sagt ihr das so in Deutschland? Einen Buch? Oder nicht doch eher ’n Buch?

Wer in Frauen das „Schwaches [Schwache] Geschlecht“ sieht,

Genau der Typ Miezen [Mieze],

sage ich grinsend und leere ich mein Glas.

Aber nichts, dass [das] ein starker Kaffee nicht wieder in Ordnung bringen kann.

Ein rostiges Eisenrohr, dass [das] neben mir auf dem Boden liegt,

um einen Haufen Zaster erleichter[t].

Ok, Sharky,
Und wie soll ich das aussprechen? Ok wie in Pflock? Oder nicht doch besser Okay?

„Vanessa? Das wird ja immer besser.“ Ich schüttele [schüttle] den Kopf.

inhaliere tief und genüßlich [genüsslich] den Rauch.

Einmal mit dem Würfeln aussetzen und zurück zum Start, Eisenmann. :D

offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ihr Lieben!
MyStoryWorld

Das freut mich, dass du trotz der nervigen Stotterei durchgehalten hast und ich dir mit meiner Geschichte sogar die Lust auf mehr von solchen Gangster-Geschichten gemacht habe.
Du hast bestimmt recht, das Rumgestotter ist wirklich nicht so schön zu lesen. Das haben Henrik und Schwarze Sonne ja auch schon angemerkt. Ich muss mal sehen, wie ich das ausbügele.
Hm, ehrlich gesagt habe ich gar nicht darüber nachgedacht, aus Jack eine Serie zu machen. Obgleich ich ja zugeben muss, dass es ziemlich spaßig war, das Ding zu schreiben. Auch wenn zumindest ernst nicht den gleichen Spaß beim Lesen hatte:)! Vielleicht schreibe ich wirklich noch ein oder zwei weitere Geschichten mit Jack. Auf jeden Fall danke ich dir aber für den Vorschlag, daraus vielleicht eine Serie zu machen - das sagt mir, dass der Prot zumindest kein Total-Defizit ist.:)
Danke nochmal und viele liebe Grüße
--------------------------------------------------------------------------------------------------
schwarze sonne

Hi Schwarze Sonne!

Wow, das sind sehr passende Beispiele von richtig gutem Ambiente und den typischen Bildern, die man in so einem Szenario erwartet. Der Thekensäufer, die Jukebox mit Swing und Jazz, echt klasse.
Deine Formulierungsbeispiele habe ich schon umgesetzt, weil ich sie treffend und bereichernd fand. Da du ja auch angemerkt hast, wie ermüdend das Rumgestotter zu lesen war, sollte ich diese Passage vielleicht nochmal überarbeiten. Oder ich lösche auch einfach die ganze Geschichte, wie ernst mir das geraten hat!:D Nö - mach ich nicht! Dafür find ich's nun doch (noch) nicht schlecht genug! Und MyStoryWorld hatte es ja ebenfalls angemerkt, ob man da nicht eine Fortsetzung schreiben könnte. Hm... schauen wir mal!;)
Vielen Dank für deine wertvollen und treffenden Tipps.
-------------------------------------------------------------------------------------------------- Zantje

Huhu Zantje!

Auch dir vielen Dank für deine Anmerkungen und die Korrekturhinweise. Deine Formulierungen gefallen mir übrigens wesentlich besser als meine, deshalb hab ich sie gleich mal umgesetzt.:)
Ich wollte auch ein relativ unblutiges Ende schaffen. Es müssen ja nicht immer gleich alle sterben, wenns ein Schuss ins Bein auch tut.
Was die zeitliche Einordnung angeht, hast du natürlich recht. Zigaretten waren um diese Zeit absolut "in" und gesellschaftlich völlig normal. Und plastische Chirurgie war sicher noch nicht so weit verbreitet. Schade, mir gefiel der Gag mit der "Verjüngung ohne Skalpell" so gut. Dann mache ich halt "Make-up" draus, ist ja fast genauso dämlich!
Es freut mich natürlich sehr, dass du meine Geschichte gelesen hast, obwohl es nicht so dein Ding ist.
Vielen Dank und viele Grüße!
-------------------------------------------------------------------------------------------------- Ernst

Hi Ernst - schon weg, der böse Nickname:D!

Was soll ich sagen - stimmt, du hast absolut recht. Da kommt wirklich nix, was man nicht kennt oder womit man nicht schon drei Kilometer im Voraus gerechnet hätte. Und ich kann mir schon denken, was man mich jetzt fragen kann: Warum schreibst du's denn dann, du Vogel? Richtig? Richtig!
In diesem Punkt muss ich eine, tja, rational "sinnvolle" Antwort wohl schuldig bleiben. Natürlich hab ich die Geschichte geschrieben, weil's mir Spaß macht, plattes Popcornkino literarisch darzustellen (ob's jetzt "Major Atomblitz", "Atoxizylin" oder eben "Drinks und Bräute" ist). Ich hoffe dabei stets, dass ich kurzweilige Unterhaltungsliteratur (in der Regel ohne Anspruch auf Anspruch) produziere. Umso bedauerlicher finde ich es dann natürlich, wenn das Lesen wiederum keinen oder nur sehr überschaubaren Spaß macht. Ich stelle mich nicht auf den Standpunkt, dass ich das schreibe, was nur mir gefällt und ich auf die Meinungen meiner Umwelt pfeife. Wie gesagt, ich will eigentlich primär und vorrangig euch Leser unterhalten. Dass man das auch mit viel Niveau und einer richtigen, tiefergründigen "Message" tun kann, sehen wir bei zig Geschichten hier im Forum - zum Glück gibt's ja auch Autoren hier, die das hinbekommen:D!
Von daher verstehe ich absolut, was du meinst. Ich werde sehen, dass ich auch wieder mal etwas Originelleres aus dem Hut ziehe und vor lauter Spaß an Stimmung und Bildern nicht ausgerechnet am wichtigsten Teil schludere - der Handlung!

Auch dir daher vielen Dank für deine offene und ungesüßte Meinung - so muss das sein!
--------------------------------------------------------------------------------------------------

Und jetzt nochmal ein kollektives Danke schön alle Kommentatoren hier, die sich die Mühe machen, meine Geschichte nicht nur zu lesen, sondern auch mit Meinungen, Ratschlägen und Hilfestellungen zu verbessern. Genau diese Art von Austausch ist es, die uns Wortkrieger auszeichent!;)

Euer Eisenmann

 

Schade, dachte, dass passt zu meinem Sam-Spade-Image;)! Also weg mit dem "Ernie" und zurück zu Ernst, Ernst!

 

Hallo Eisenmann,
also echt - Phil Marlowe hab ich ja zu seiner Zeit alles abgenommen. Ich war vernarrt in den.
Und genauso in so manche Filme.Kennst diu das noch? "Eine Hand so groß wie ein Klodeckel bemächtigte sich meiner Schulter." oder "Eins war mir klar: Wenn jemand sagt, man braucht keine Waffe, dann nimmt man besser eine mit und zwar eine, die todsicher funktioniert." Oder am allerbesten: "Was war sie denn für ein Mädchen, Ihre Vilma?" "Süß, sie ist so süß wie ein Spitzenunterhöschen." "Bei Ihrer Beschreibung finden wir sie sicher."
Dir nehm ichs natürlich nicht ab, das Düstere eines Chandler fehlt dir, aber du bist ja auch der Eisenmann anno 2016 und nicht Chandler. Und du wolltest ein bisschen spielen. So versteh ich den Text jedenfalls. Den Ton hast du jedenfalls ziemlich gut getroffen und mir auch so manchen hübschen Spruch ins Gedächtnis gesenkt.
Der hier zum Beispiel:

Und mir gefällt der Gedanke nicht, dass ein kleines Stäbchen stärker ist als ich. Genau deshalb will ich auch damit aufhören, um mir zu beweisen, wer in meinem Leben die Hosen an hat.
Oder
Kippen sind wie Frauen. Obwohl man weiß, dass sie einem nur schaden, wird man trotzdem immer wieder schwach.
Von der Sorte gibts noch mehr in deinem Text. Also schon vom Titel ging es mir so, dass ich so eine Klischeestory erwartet habe. Und wenn man das Originalgenre mag, dann ist so eine Anleihe lustig zu lesen. Mehr als Unterhaltung wolltest du ja auch nicht bieten.
Wenn ich noch was kritteln will, aber will ich gar nicht wirklich, vielleicht eher anregen, dann könntest du, wenn du sowas nochmal machst, noch ein bisschen mehr in die Vollen gehen und das Klischee stärker überzeichnen, dass es ein bisschen Richtung Persiflage geht, aber ohne das Original zu verunglimpfen.
Vielleicht kriegst du dann ja auch das Ernsterl wieder ins Boot. Das regiert manchmal etwas reizbar, wenn man einfach täppisch jemanden nachahmt. Gell Ernsterl?
Aber ich find, du hasts schön gemacht und lustig.
Ganz zum Schluss, also bei der Auflösung in den Kampfabschnitten hättest du ruhig noch ein bisschen zulegen können, da war es mir ein bisschen trocken. Aber Gott ja, was solls.
Ja, man merkt, dass es dir Spaß gemacht hat beim Schreiben und dass du Hammett, Chandler, Spillane magst.
Und mir hats auch Spaß gemacht.
Ja, heute nur ein sehr unkritischer Kommentar, aber ists ja auch gut, brauchst du nicht so viel zu antworten und zu überlegen. :D
Viele Grüße von Novak

 

Hej Eisenmann,

nur mal kurz, damit du weißt, wie jemand aus dem Hier und Jetzt, der niemals amerikanische Detektivromane aus dem letzten Jahrhundert gelesen hat, diese Geschichte empfindet: grauslig.
Und dabei muss man gar nicht sonderlich emanzipiert sein, um diese Männer, ihren Habitus, ihre Sprache (den Blick auf Frauen mal ungeachtet) grenzwertig zu finden. Sind sind banal, stinken wahrscheinlich, nehmen sich zu wichtig.
Aber wahrscheinlich denkst du ähnlich (;)). Oder beneidet "Mann" insgeheim die Männer dieser Zeit? Who knows, who cares. :cool:
Ich gönne dir den Spaß, den du offensichtlich beim Schreiben empfunden hast wie das Kaugummikauen, das auf Mitmenschen ebenso unattraktiv wirkt.:)

Und geschadet hat's ja auch nicht.

Liebe Grüße, Kanji

 

Hallo Eisenmann,

ich habe schon die erste Fassung gelesen aber keine Zeit für einen Kommentar gehabt.

Es freut mich, dass du nun den Hinweis auf die Zeit mit eingebaut hat. Das hatte mich am Anfang gestört, dass dies nur aus dem Kommentar heraus ging. Auch, dass die Kneipe besser beschrieben wird. Gut!
Und du hast die Australiensache geändert. Prima. :thumbsup:

Ich versuche, mir mal wieder das Rauchen abzugewöhnen. Ich habs mir in den Schützengräben damals in Frankreich angewöhnt, als wir unter "Black Jack" Pershing den Krautfressern die Hölle heiß gemacht haben.
2 x abgewöhnen ...
Muss es nicht heißen „gemacht hatten“?

Deirdre unterdrückt ein klägliches Schluchzen.
„Ich bin vor meinem Mann geflohen,
Hier würde ich keinen Zeilenwechsel machen, da kein Sprecher- oder Perspektivwechsel.

Das ist eine großartige Idee, Jack.(KEIN PUNKT)“, schnurrt sie
Den hab ich schon seit Monaten nicht mehr gesehen.(KEIN PUNKT)“, sagt er beiläufig

Draußen steht zwar auf einem vergilbten Schild „Donovski’s Reifenhandel“,
Das glaube ich nicht :D
Wohl eher „Donovski’s Tyres“ o.ä.

F…Führersch....“
Hier ist dir ein Punkt zu viel hereingeraten.
Gut, dass du das Gestotter lesbarer gemacht hast. :shy:

Jack O’Grady. Du weißt, wer ich bin, Stronzo.
Jack O’Grady. Du weißt, wer ich bin. Stronzo. oder:
Jack O’Grady. Du weißt, wer ich bin: Stronzo.

Und was hat dein „anonymer Anrufer“ gesagt.
Und was hat dein „anonymer Anrufer“ gesagt?

Hier dachte ich erst, dass es tatsächlich die Exfrau von O’Grady war:

Vielleicht will dich deine Exfrau endlich ein für alle Mal loswerden,

„Eine Frau hat dir.... dieses Miststück! Sieht so etwa ihr Dank aus?“
„Eine Frau hat dir ... dieses Miststück! Sieht so etwa ihr Dank aus?“

Mich hat die Kleine wenigstens nicht um einen Haufen Zaster erleichtert.

Vanessa? Das wird ja immer besser.“
Wieso hat sie denn einen falschen Namen benutzt? Das habe ich nicht so richtig verstanden.

Deine Geschichte hat mir gefallen; hat mich stark an Jerry Cotton o.ä. erinnert.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Novak

Huhu Novak!

Stimmt, an Ray Chandler und Hammett komme ich natürlich (noch) nicht ran - aber meine Schreiberling-Karriere ist ja noch ausbaufähig, nicht wahr?;)
Auf jeden Fall danke ich dir für dein Feedback. Es freut mich, dass ich dir (so ganz anders als Ernst) ein wenig Freude bereiten konnte. Ich wollte wirklich ein wenig mit den Bildern und (sehr) alten Erinnerungen herumspielen, die so durch meinen Kopf gegeistert sind, und Spaß hat's allemal gemacht. Zuerst war meine Überlegung, wieder eine Persiflage oder so einen überzogenen Stoff wie meinen "Major Atomblitz" daraus zu machen, aber dann habe ich mir gedacht, dass ich das ja neulich schon mal hatte. So ist es natürlich bloß ein Aufguss von altbekanntem Kram. Solange es aber zumindest für den ein oder anderen unterhaltsam war, war die Arbeit ja nicht komplett verlorene Liebesmühe;)!

Viele Grüße
--------------------------------------------------------------------------------------------------
@ Kanji

Hi Kanji!

"Grauslig"? Das waren halt noch Zeiten, wo "Männer noch richtige Männer sein konnten"!!:)
Aber ich beneide die Männer in dieser Zeit nicht - damals gabs nämlich noch keine Computer und kein Internet, wo man so coole Leute wie euch hier treffen konnte!
Auch dir daher vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Ich persönlich würde außerhalb abgedroschener Groschenromangeschichten aber auch nicht Frauen als "Puppe", "Mieze" oder "Braut" bezeichen!!:sealed::D

Viele Grüße

-------------------------------------------------------------------------------------------------- GoMusic

Hi GoMusic!

Das freut mich, dass dir meine Story gefallen hat und vielen Dank für deine Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen. Stimmt, ich hatte auch die klassischen Detektiv-Geschichten im Ohr, als ich die Geschichte geschrieben habe. Um ehrlich zu sein, bin ich ein großer Film-noir-Freund. Zumindest diese typische Schwar-Weiß-Atmosphäre wollte ich literarisch einfangen. Wenn mir das gelungen ist, dann ist es gut.
Ach so: Vanesse/Deirdre ist halt ein durchtriebenes, verlogenes Biest, dem man nicht trauen kann. Deshalb die Sache mit dem Namen - mach ich deutlicher!;)

Viele Grüße

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich würde dich jetzt nicht als Klischee-King beschreiben, aber diese Geschichte kommt unter die Top-Ten.
:D

Maria, manchmal liebe ich dich für deine Sprüche.
Lieber Eisenmann, du wolltest zwar eh nur eine äußerst vergnügliche Klischeegeschichte schreiben. Aber manchmal gelingt einem das eigene Ziel besser, als man erwartet.

Und manchmal denke ich, man sollte mal ein Buch veröffentlichen mit Geschichten unerschrockener trotz bissiger Kritik selbstbewusster Autoren und ausgesucht sarkastisch-zerfetzenden Kommentaren dazu. Meine wärn leider nicht dabei, kann halt leider nicht aus meiner Haut, aber eure, Maria und Eisenmann, da könnten so einige rein. Hab noch mehr Topanwärter. Ich würd mich schlapp lachen über so ein Buch.
Okay, okay, ich bin ja schon weg. Genug geofftopict.

 

Jetzt will ich da auch noch was dazu sagen:

Eisenmann schrieb:
Natürlich hab ich die Geschichte geschrieben, weil's mir Spaß macht, plattes Popcornkino literarisch darzustellen (ob's jetzt "Major Atomblitz", "Atoxizylin" oder eben "Drinks und Bräute" ist). Ich hoffe dabei stets, dass ich kurzweilige Unterhaltungsliteratur (in der Regel ohne Anspruch auf Anspruch) produziere. Umso bedauerlicher finde ich es dann natürlich, wenn das Lesen wiederum keinen oder nur sehr überschaubaren Spaß macht. Ich stelle mich nicht auf den Standpunkt, dass ich das schreibe, was nur mir gefällt und ich auf die Meinungen meiner Umwelt pfeife. Wie gesagt, ich will eigentlich primär und vorrangig euch Leser unterhalten. Dass man das auch mit viel Niveau und einer richtigen, tiefergründigen "Message" tun kann, sehen wir bei zig Geschichten hier im Forum

Es ist nicht so, dass ich in meinem Kommentar den Verzicht auf Klischees einforderte, oder gar ein hochwertigeres Niveau.
Was mich an deiner Story wirklich störte, war, dass sie so vollkommen unoriginell ist. Für mein Gefühl bearbeitest du das Thema „Klassische Detektivgeschichte“ nicht neu, sondern kopierst es einfach, obendrein recht uninspiriert. Kommt mir ein bisschen so vor, als würde man eines dieser „röhrender Hirsch über dem Wohnzimmersofa-Gemälde“ einfach 1:1 abmalen. Was soll da noch Tolles dabei rauskommen?
Also entweder müsstest du das Ding Richtung Persiflage drehen, oder ihm einen wirklich spannenden Plot verpassen. In der jetzigen Form empfinde ich es einfach nur als billige Kopie.

offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Novak

(...) Ich persönlich würde außerhalb abgedroschener Groschenromangeschichten aber auch nicht Frauen als "Puppe", "Mieze" oder "Braut" bezeichen!!:sealed::D
Viele Grüße


Ahhh...Du hast das böse G-Wort gesagt.
Mir (als großer Fan von Heftromanen ) tat der Satz tief in der Seele weh ... und abgedroschen hast du auch noch gesagt ... jetzt bekommst du nur noch schlechte Rezensionen von mir ;)

 

Na, lieber Mystoryworld, nicht, dass ich Angst vor deinen Rezensionen hätte, ich schreib ja noch nicht mal Geschichten :D
Aber mich jedenfalls hat der Eisenmann da nicht zitiert. Abgedroschene Groschenromangeschichten - pfui deibel, ich als früherer Perry Rhodan Fan, sowas tät ich nie sagen. Ich liebe heute noch die Hornschrecken.

 

maria.meerhaba

Hi Maria!

Danke, dass du meine Eisenseele verschont hast - das weiß ich in jedem Fall zu schätzen!!;)
Stimmt natürlich schon, du sprichst den größten Schwachpunkt der Geschichte an - es fehlt das überraschende, etwas andere Element, dass die Geschichte hier nicht zu der "billigen Kopie" macht, als die Ernst sie so feinfühlig tituliert hat!:D
Es macht schon Spaß, sich in den ganzen Klischees und alten Vorbildern dieser klassischen Detektiv-Genres zu tummeln, aber leider fehlt es hier an dem Kick. Umso mehr freut es mich da, dass du dennoch die Geschichte zu Ende lesen konnest, ohne genervt abzubrechen. Das werte ich in jedem Fall als ziemlicher Erfolg - auch wenn es mich natürlich gefreut hätte, wenn dir die Handlung insgesamt gefallen hätte. Insofern vielen Dank für deinen Kommentar - und so abschreckend fand ich den gar nicht, denn du hast ja durch die Bank weg durchaus nachvollziehbare Sachen gesagt!

Viele Grüße vom (immer noch beseelten) Eisenmann

--------------------------------------------------------------------------------------------------
Huhu Novak!

Na dann mal vielen Dank auch für das Kritiker-Kompliment!!:D Ich denke mir, wenn ich jedenfalls ab und an mal einen... vielleicht etwas unverblümteren Kommentar schreibe, dann ist es nur legitim, wenn auch andere an meinen Geschichten kein gutes Haar lassen - wer austeilt, der muss auch sportlich bleiben, wenn er selbst mal ne Packung abkriegt! Und dass du bei aller Kritik noch freundlich und gerade eben nicht den Zerfetz-Modus aktivierst (übrigend sehr GEILE Formulierung, liebe Maria!!), dass zeichnet dich ja eigentlich als angenehmen Zeitgenossen eher aus:)!

Viele friedliche Grüße vom Eisenmann, der (hoffentlich) nicht nur gemeine Kommentare schreibt:Pfeif:

-------------------------------------------------------------------------------------------------- MyStoryWorld

Huhu MyStoryWorld!

Wow, ich bin mit Perry Rhodan, John Sinclair und Co. groß geworden und weiß Heftromane wirklich zu schätzen! Ich wollte damit ja auch nur andeuten, dass es sich nicht grad um Literatur am Hochreck handelt, aber keinesfalls eine ganze Literatur-Sparte in den Dreck ziehen!!
Ich hoffe, ich komme um deine geplanten Miesmach-Rezensionen noch mal rum und hab mit meiner Erklärung bei dir und Novak so grad noch mal die Kurve gekriegt!!;)

Viele Grüße vom Ren-Dhark-und-Maddrax-lesenden Eisenmann
-------------------------------------------------------------------------------------------------- ernst offshore

Ich glaube fast, Ernst, du magst meine Story nicht! Sie ist nicht neu, alles altbekannt, unoriginelle, nix Tolles, eine Kopie, obendrein auch noch billig - weißt du was: tipp bei Youtube einfach mal "Homer Simpson: 10 Min "Langweilig" ein und verknüpf das irgendwie mit meiner Geschichte hier. Dann wird zukünftig jeder, der sie anklickt, automatisch darauf umgeleitet!;):D

Cheers wünscht der Eisenmann

 

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