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Panorama mit Akkordeon und Pommes Schranke

Monster-WG
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10.09.2014
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Panorama mit Akkordeon und Pommes Schranke

Unsere kleine Gesellschaft steigt aus. Als Erstes vernehmen wir dieses Geräusch, das entsteht, wenn man alte Kleider zerreißt, die vielleicht noch als Putzlappen dienlich wären. Dieses Mal ist es das malvenfarbene neue Kleid von Rosa, ein schönes Modell. Hauteng geschnitten, ungemein raffiniert.
Rosa glaubt nicht, was sie zur Kenntnis nehmen muss. Doch in Ohnmacht zu fallen, hat sie hoffentlich nicht vor. Sie könnte hart aufschlagen; nicht nur die Kavaliere, auch die Riechfläschchen sind ausgestorben.
Also stützt sich Rosa bebend an der Karosse ab. Ich zeige meine Klasse und hülle mit ritterlicher Geste meinen Mantel um ihre herrliche Figur. Ich achte darauf, sie dabei nicht unnötig zu berühren. Das sollte ich auch beibehalten.
„Mensch, Bernd, mon chevalier – du rettest mich!“, haucht Rosa, ungefähr in der Art, wie ich meine Brillengläser beim Polieren andampfe. Mit dem Unterschied, dass mich Rosas Lippen, besonders wenn sie haucht, geradezu wahnsinnig machen.
Mir schwant, dass das keine gute Idee war – kleiner Umtrunk und so.

Das hässliche Geräusch ist bald vergessen, die Klänge eines Akkordeons wehen herüber. Die trösten, und sie zerstreuen Rosas Befürchtungen, dass irgendjemand Schadenfreude empfände. Außerdem sind wir nicht bösartig, wir lachen nur gern.

Gestern klingelte das Telefon. Rosa ist dran: „Na, Strohwittwerchen, hoe is ett?“
Die redet immer so einen Murks zwischen Platt, Ruhr und Holland, furchtbar. Aber durchaus reizvoll. Ihre Freunde finden das immer ganz bezaubernd, gerade in Situationen, die auf Hochdeutsch vielleicht peinlich wären – und auf Österreichisch katastrophal.
„Nou“, sage ich halb holländisch, also im Grenzbereich, „et gaat. Un sons? Wat willste?“
Oh ja, wir mögen uns sehr. Ohne Rosa geht nichts. Wenn ich nicht wüsste, dass sie meine Frau erst in der Grundschule kennenlernte, hätte ich angenommen, sie seien Schwestern. Eine schlank, eine üppig, beide wohlgeformt, roter Bob, schöne Augen – wenn die beiden zusammen aufmarschieren, werden die Herren unruhig.
Jedenfalls überredet sie mich, die Stelle ihres nunmehr verflossenen Rolands einzunehmen und sie zu einer Housewarming-Party (wie Rosa sagt) zu begleiten, weil ja auch mein Darling zur Zeit nicht vor Ort sei.
Das ist nicht fair! Mit meiner Frau Tina lasse ich keine Party aus – mit oder ohne Rosa. Aber jetzt, wo ich mich entsetzlich einsam fühle, zwischen Fernseher und Rechner pendle, schiebt sie mir dieses Angebot rüber.
„Und wohin genau?“, ziere ich mich, denn ehrlich gesagt, rumpelt’s ganz gewaltig in mir.
„Na, zu meiner Kumpeline, zur Franzi. Die hat’s immer schwer mit den Männern. Das will fürs Verrecken nicht klappen. Aber ihr Neuer, der Robert, der haut voll rein. Packt sie, schleppt sie auf den Malediven vor ’n Traualtar und jetzt, nach seiner Beförderung, einfach dahin, wo er Chef sein wird.“
„Und die Franzi spielt mit?“, will ich wissen.
„Kijk“, sagt Rosa weise, „sie ist vierunddreißig. Die muss mitspielen.“
„So wie Du“, sage ich, unnötig und blöd.
Rosa holt tief Luft, doch ich komme ihr zuvor: „Mensch, Mädel – bleib bloß so, wie Du bist.“

Wie Altweibersommerfäden hängen die Akkordeonklänge in der Luft.
Schwer hab ich’s mit denen. Die finden immer den direkten Weg in mein Herz, sie kommen über mich und ich kann mich nicht wehren.
Sie machen mich traurig, wenn ich keinen Anlass habe zum Traurigsein; sie fahren mir in die Knie, wenn ich gar nicht tanzen will. Dieses Instrument hat mir schon das Wasser in die Augen getrieben mit seinen betörenden Fähigkeiten.
Wir schlagen die Autotüren zu; Stimmen schwellen durch ein offenes Fenster, eine Alpenpolka wird gespielt. Da darf ich annehmen, dass meine Augen heute trocken bleiben.

Rosa hakt sich bei mir ein und ich helfe ihr bei der Bürde mit dem Mantel. Gleich wird sie ihn ablegen, die Hausherrin wird Nähzeug herbeiholen, und alles wird gut.
Wir erreichen die mit 'Willkommen' geschmückte Haustür. Die Frauen kontrollieren ihr Aussehen mit einem schnellen Blick ins spiegelnde Glas.
Wir müssen in die zweite Etage. Ich hasse Treppenhäuser. Jemand hat beim Versuch, ein Graffito zu entfernen, die ganze Wand versaut.
Die Gastgeber nehmen unsere Kleinigkeiten entgegen – das Übliche: Meersalz, Olivenöl, Balsamico.
Sie bitten uns auf die Terrasse. Gläschen Sekt zur Begrüßung, halbtrocken.
Gastgeber Robert stellt die Frage aller Fragen: „Na, gut hergefunden?“
Wir bejahen und sagen Prost.
„Und, wie gefällt’s euch? Habt ihr schon gesehen hier – der Blick, das Panorama?“
Neben Preis und neuer Arbeitsstelle in der Nähe sei das der dritte Grund gewesen, dieses Appartement zu kaufen.
Ich erschrecke fast. Was denn für ein Panorama?
Häuser sehe ich, Dächer, drüben die Stadtautobahn, unruhig wie ein endloser Zehntausendfüßler. Vier belanglose Wohntürme auf der einen, das Viadukt auf der anderen Seite. Weit hinter den Häusern mit ihren grauen und roten Dächern flache Berge, von der Abendsonne beschienen, durch den Autodunst in kupfernen Nebel gehüllt.
Menschen sehe ich von hier aus nicht, aber ich denke an sie. Dort, überall, hinter diesen Schießscharten von Fenstern, leben sie, bis ihre Frist verstrichen ist. Vielleicht ziehen sie noch mal um, um aus anderen Fenstern auf andere Häuser zu schauen, oder wenn sie weiter oben wohnen, wie unsere Gastgeber, auf andere Dächer.
Panorama – ich weiß nicht so recht. So etwas bedrückt mich, das möchte ich nicht sehen.
Hinter jedem Fenster weiß ich ein Schicksal. Nein, nichts Dramatisches. Einfach das Abspulen ungezählter Stunden, in hunderttausend Varianten.
Da wird viel Schlimmes dabei sein, vieles, was ich nicht wissen möchte.
Rosa zündet sich eine Zigarette an und schaut den Rauchwölkchen gelangweilt nach. Die vor uns ausgebreiteten Sensationen scheinen sie ungeheuer zu beeindrucken. Sie blickt mich an wie ein Vamp und gurrt: „Toll, wa?“ Mit der Zungenspitze nimmt sie einen unsichtbaren Tabakkrümel von der Oberlippe. Ich dreh’ gleich durch.

Wir trinken Ananasbowle, Sherry, oder Bier. Robert will sich bei uns Männern einschleimen mit polnischem Wodka.
Das Akkordeon erzählt von Vater Rhein und Matrosen auf hoher See, die Damen ziehen sich die Lippen nach, auf der Terrasse darf geraucht werden.
Zur Krebsgefahr kommt ein Mückenschwarm. Franzi, die Gastgeberin, bittet uns, die Gläser zuzuhalten und sprüht kräftig in die Runde.
Wir fliehen in die Wohnung, überhaupt sollten wir das Rauchen lassen. Unsere Schleimhäute sind gereizt, die Augen brennen.
Die Herren reichen den Damen Einwegtaschentücher; der Hausherr bittet zu Tisch, indem er mit dem Messer an sein Glas schlägt. Unnötig lange, finde ich, schließlich wissen wir, was sich gehört.
Die Gespräche finden wieder zueinander, ich finde zu meiner Tischdame, sie sieht irre gut aus, ich könnte ... – da schlägt er nochmals Alarm. Er möchte etwas sagen.
Redet über sich, die Firma, die Expansion. Da wäre noch viel Luft nach oben, sagt er. Vergisst auch nicht, Franzis Qualitäten zu erwähnen – das Private läge ihm sehr am Herzen. Und er danke für unser Kommen. Wir applaudieren und er wünscht guten Appetit.

Ja, danke schön. Und die anderen im Panorama, in diesen abertausend Häusern – was essen die gerade?
Mutters Küche, italienisch, orientalisch? Und was sie sich wohl dabei erzählen, oder ob sie streiten und sich die Köpfe einschlagen – ich bin mit meinen Gedanken fast mehr bei den anderen hinter den unzähligen Fenstern als an dieser Tafel.
Ich sollte meine Tischdame unterhalten und mir nicht den Kopf über die Welt zerbrechen. Doch sie beschäftigt sich mit Butter und Baguette und scheint mich nicht für sich interessieren zu wollen. Sie bittet mich, das Salz herüberzureichen und unsere Hände berühren sich zufällig.
Die Kerzen flackern ein bisschen, angeregte Gespräche füllen den Raum. Die Themen sind mir vertraut, die Witze ebenfalls.
Mich reitet der Teufel, aber ich schau sie nicht an.

Franzi hat Boeboetie gemacht, ein ‚Brigitte’- Rezept aus Südafrika, idiotensicher wie Moussaka, nur eben mit Trockenaprikosen statt Auberginen und Reis statt Kartoffeln. Putenhack ist bei beiden Rezepten gleich; Deifel noch! Ja, Auflauf, klar.
Wir trinken südafrikanischen Wein, bisschen schwer vielleicht, doch mit exotischen Noten am Gaumen, wie der Gastgeber erklärt. Wegen der Aprikosen; sie haben sich beraten lassen.
Einen kleinen Salat gibt es dazu, die Vegetarier und Veganer können ja mehr Salat essen, und Brot.
Franzi bringt den Nachtisch. Flambierte Schattenmorellen mit selbstgemachtem Vanilleeis.
Das klingt großartig.
Schade, sagt sie, obwohl der Rum in der Küche brannte, habe die Flamme nicht bis zum Tisch durchgehalten, wegen der Zugluft.
Ja, schade. Der Rum ist nicht verbrannt, das Dessert ist stark alkohollastig, aber passt schon. Nur das selbstgemachte Eis ist arg splittrig. Wenn alles eingerichtet ist, werden sie eine kleine Eismaschine kaufen, sagt Robert, und: „Hoffentlich verletzt sich niemand am Zahnfleisch, ist doch ziemlich hart gefroren.“ Dabei kriegt er so ein ansteckendes Lachen: „Ich hätt’ ja fast die Spitzhacke nehmen müssen!“
Der Typ ist wirklich toll. Rosa flüstert: „Sind Schattenmorellen und Sauerkirschen dasselbe?“
Da muss ich passen, aber ich glaube schon. Warum sie sich bei dieser Banalität die Lippen leckt, weiß ich nicht. Diesmal kann es kein Tabakkrümel sein.
„Schattenmorellen klingt schöner, das ist alles“, behaupte ich fahrig.
Damit will sich Rosa nicht abspeisen lassen, außerdem findet sie es befremdlich, dass die Gäste nicht nach ihren Allergien gefragt wurden.
„Wieviel hättest du denn aufzuzählen?“, frage ich beiläufig.
„Na, so Sachen wie Untreue, Lieblosigkeit, Gefühlskälte, Egoismus“, bricht es aus ihr heraus.
Dann hört sie auf, mit den Armen zu wedeln, um ihre aufgebrachten Worte zu verstärken, und fügt hinzu:
„Nee, aber ehrlich – fast gar nix; bei mir sind’s bloß Nüsse, Artischocken und Gluten.“
„Na, ich denke, damit kann man leben“, sage ich und hole meine Stielaugen aus ihrem Dekolleté zurück. Durch die provisorische Kleiderreparatur ist alles ein bisschen verrutscht, im positiven Sinne. Es kann auch der Wodka sein.
Einen nehmen wir noch.
Robert ist leicht angeschlagen, aber er hat den Gastgeber-Bonus. Der Einkauf, die Vorbereitungen, das ganze Handling – und besonders das Ausarbeiten der Rede – das alles zusammen ist schon eine Belastung. Aber gut, jetzt hat Franzi das Kommando.

Die könnt’ mir auch gefallen. Sportlertyp, straff, lustig, kleine feste Brüste. Alles dran.
Sie macht einem Versicherungsfritzen schöne Augen, so offensichtlich, dass es wohl nur zum Spaß gedacht sein kann. Immerhin kann der tanzen wie ein Weltmeister; ich sitze mit Robert und noch drei Herren in der Küche.
Der Wodka behält seine Qualität, wenn man ihn immer wieder in den Kühlschrank zurückstellt. Das Bier hat eh keine Chance, warm zu werden.
‚Aber komm’, sagt mein Bauch, der in Abwesenheit des Hirns die Regie übernimmt, ’hier sitzt du nicht gut. Kümmere dich um Rosa und es soll dein Schade nicht sein.’
„Ach?“, denke oder sage ich – und es leuchtet mir ein.
Mir sitzt dieser Schuft im Hinterkopf, der immerfort sagt: ‚He, Alter, Deine Frau ist nicht da. Willste nicht mal was probieren?’
Vorsicht also! Schnell sitzt man in der Patsche.
Trotzdem, im Ernstfall würde ich eher bei Rosa schwach werden als bei Franzi. Ich hab’s doch lieber im verschwenderischen Bereich.

Tango! Durch Schnelligkeit durchkreuze ich des Tanzweltmeisters Pläne, den Arm um Rosa zu legen. Das ist mein Part!
Sie ist erhitzt. Sekt, Sherry und Wein machen sie schwerelos, sie biegt sich und schmiegt sich, dass ich mich auf die Schritte konzentrieren muss. Rosas Körper, ihr Parfüm und das unwiderstehliche Akkordeon nehmen mir den Restverstand. Die dramatische Melodie erzählt vom Dahinrasen des Lebens und von verpasstem Glück. Dann kommt diese Drehung, für eine Sekunde stehen wir aneinander gepresst, schauen uns irre und schwitzend an und beschließen, gemeinsam in den Tod zu springen. Wir tanzen aus dem Raum, durch den Flur in eines der Zimmer. Rosa gibt der Tür einen Tritt und wir gehen zu Boden. Noch halb in der Luft, drehe ich den Schlüssel um.
Eine verdrängte Idee wird wahr. Eine Idee, die nie eine Chance hatte – und auch nicht haben durfte. Rosa ist eine exzellente Reiterin. Dann legt sie sich rücklings auf den Schreibtisch. Ihre Brüste werden breit wie die Hügel im Land der ständigen Sehnsucht. Ich bin über sie gebeugt und stehe kurz vor dem Wahnsinn. Bei ihr brauche ich keine erotische Fantasie, diese Frau ist das Konzentrat der Erotik.
Das hab ich die ganzen Jahre gewusst, und verdrängt. Ich bin überreizt, muss mich zügeln, an etwas anderes denken, sonst explodiere ich und sterbe.
In der langgezogenen Kurve der Autobahn leuchten weiße und rote Streifen – ich will an Pommes Schranke denken. An irgendeinen gottverdammten Imbiss, oder an ein Flugzeug in Turbulenzen, an eine Bananenplantage. Ich pack es nicht, es reißt mich fort, der Damm bricht. Auch Rosa kommt heftig und herrlich.

Den giftigen Rauch unsere Zigaretten inhalieren wir auf der Terrasse. Wir schweigen. Was sollten wir auch sagen?
„Na, ihr unterhaltet euch ja großartig! Hat das damit zu tun, dass ich nicht mit dabei bin?“, kichert meine Frau und haut uns von hinten kräftig auf die Schultern.
Wir fahren herum wie von der Tarantel gestochen.
„Ich hab diesen Quatsch da abgebrochen, die können sich selbst verarschen. Für dieses Geld hätten wir einen schönen Urlaub machen können. Bin aber auch zu dämlich.“
Ich mutiere vom Schuldbeladenen in Sekunden zum Trostspender: „Scheiß auf die Moneten. Hauptsache, Du bist wieder da, Schatz!“
Auf der Heimfahrt frage ich, warum sie nicht angerufen hat.
„Ach ja, das hatte ich eigentlich auch vor, aber dann quatschte ich mit dem Obstmann, und der erzählte mir, dass er gleich nach Berheim müsse. Tja, da stach mich der Hafer und ich bin mitgefahren. Hatte sowieso die Faxen dicke. Ihn hat’s jedenfalls gefreut, hat er bisschen was erzählen können. Und vor die Tür gefahren hat er mich auch noch.“
„Aber woher wusstest du, dass ich mit Rosa hier bin?“
„Investigation, mein Gebieter! Ein bisschen überraschen wollte ich euch auch. Jedenfalls freu’ ich mich riesig auf dich!“
„Oh, lass uns das mal auf morgen verschieben, ich habe wahnsinnige Kopfschmerzen. Muss dieser polnische Wodka sein.“

 

Hallo noch mal José,

Da ich Dich schon mal an der Strippe habe, möchte ich Dir zur überarbeiteten ‚Schrittfehler’-Geschichte gratulieren.
Ein Moderator könnte einwenden, das gehöre in den anderen Thread. Ist mir aber gerade mal komplett egal. Ich sage einfach: vielen Dank!

Wenn ich mir das Gesamtpaket Deiner Kurzgeschichte (!) vor Augen führe, dann sehe ich eine Heidenarbeit, einen Berg von Komms, detaillierten und aufwendigen Antworten, jede Menge Veränderungen, vieles weg, vieles neu.
Ja, es war viel Arbeit. Aber auch viel Spass, viele neue Erfahrungen und ein großer Schritt an Weiterentwicklung. Besser kann's also gar nicht kommen!

Dir muss ich meine Hochachtung aussprechen. Du bringst alle Tugenden ein, die idealerweise in eine Schreibwerkstatt gehören. Wenn ich einige aufzählen darf:
Du ackerst richtig, ernsthaft, ja, wie ein Sportsmann. Gehst auf alles und jeden ein, gründlich und liebenswürdig. Machst es Dir nicht leicht und gibst richtig Gas, um eine Geschichte zu einer runden und gelungenen Sache zu machen.
Bei dem Arbeitsvolumen verstehe ich, dass Dir die Zeit knapp war.
Was soll ich sagen? Dafür bin ich halt hier. Kann auch sein, dass ich es zu ernst nehme, immer alles perfekt machen will, mich zu sehr selbst in Frage stelle. Aber wenn ich nicht das Gefühl hätte, mich hier auch weiterzuentwickeln, würde es nur halb so viel Spaß machen.
Außerdem: Wie man in den Wald hineinruft, schallt es heraus. Alle hier sind ja auch nett zu mir (außer einer, die immer was zum Zerfetzen sucht :D - nee, sogar die ist in Wirklichkeit lieb), geben mir gute Tipps, helfen mir konstruktiv und investieren auch viel Zeit dabei. Wie sollte ich da anders können, als mit der gleichen Ernsthaftigkeit auf alles einzugehen, was man mir schreibt?

(Übrigens – wegen mir hätte die Geschichte gut und gerne so bleiben können. Mir hat sie gefallen.)
Oh nein, alles umsonst! Quelle tragédie! Nein, mein Lieber, ich fürchte, hier bist du überstimmt. Nicht nur die Mehrheit der Leser, auch ich selbst finde die neue Fassung deutlich besser als die alte.

Lieber José, hab Dank für deine lieben Worte! Diese kleinen Nettigkeiten nebenbei machen das Tummeln im Forum noch schöner, als es ohnehin schon ist!

Grüße vom Holg ...

 

Hola floritiv,

ich danke für Deine freundlichen Zeilen.

Das Klingeln des Telefons habe ich in Deinem Sinne geändert.
Bei Punkt II wg. der indirekten Rede will ich es so beibehalten, weil ich das als Unterbrechung des Dialogs, als Auflockerung, so wollte.

Wenn ein Urgestein des Forums (seit 2002 – ich kann’s gar nicht glauben!) wie Du sagt:

Ansonsten: Gern gelesen,
-- floritiv

dann freut mich das sehr. Danke schön.
Und alles Gute!

José

 
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Hola Peregrina,

... kijk, es gibt da so ein paar Elemente in der Geschichte, da habe ich beim Lesen das Gefühl, die hast du extra für mich platziert.
Eh klar – für wen sonst?
Jedoch Rosas Spezialjargon ist völlig eigenständig und hat keinerlei Bezug zu anderen lebenden Personen, oder gar toten.
Und die Imponderabilien mit den Immobilien!
Das sind Themenbereiche, die mich zurzeit stark tangieren, ...
Ja, Hauskauf ist immer ein prickelndes Spielchen. Aber ihr seid ja fündig geworden. Von mir jedenfalls herzlichen Glückwunsch!

Und nicht zuletzt das heiße Eisen: den Partner betrügen und sei es vorerst nur gedanklich.
Wen wird dieses Begehren der süßen Früchte aus Nachbars Garten in irgendeiner Form nicht schon befallen haben?
Ja, also, persönlich weiß ich davon nichts, doch ich habe schon gelegentlich davon gehört, oder gelesen. Weiß nicht mehr genau.
... irritiert mich dieses Akkordeon. Ich denke darüber nach, auf welcher Party denn durchgängig Akkordeonmusik dargeboten wird.
Ich hoffe nicht, dass der Akkordeonspieler ohne Pausen in die Tasten griff. Doch dass ein Musiker den ganzen Abend für eine Gesellschaft spielt, habe ich oft erlebt, auch Klavier oder Gitarre mit Gesang.

Aber ich kenne ja den Musikgeschmack der Gastgeber nicht.
Heikel, heikel – ich spiele selbst, weiß auch, dass für ein längeres Programm alle Register gezogen werden müssen bzgl. Abwechslung – und trotzdem will ich damit auch ein gewisses Mittelmaß andeuten (Vielleicht spielt dieser Akkordeonist nicht so hinreißend wie ich:schiel:). Die anderen mittelmäßigen Details sind ‚Brigitte’-Auflauf mit Putenhack (da schüttelt’s mich – und sie haben nichts Alternatives anzubieten), halbtrockener Sekt, die ramponierte Wand, die unsägliche Art, mit dem Messer ans Glas zu schlagen, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen und die idiotische Rede. Vom 'kreativen' Dessert ganz zu schweigen.

Vielleicht wolltest du die Brücke zum Tango schlagen, jedoch dann sollte dieses weinende Instrument allemal ein Bandeneon sein. Frag mich nicht nach dem Unterschied. Aber es gibt ihn.
Stimmt. Tango ohne Bandoneon ist Pfusch. Es gibt aber bei großen Akkordeons Register, die verblüffend an diesen einmaligen Klang heranreichen. Hab selbst so’n Ding.
Und bitte, nenne ein Bandoneon nie, nie, nie weinendes Instrument, hörst Du?
Denn das kann eine Kampfansage machen, da gerinnt Dir das Blut! Und es kann Dich zum Stechschritt verführen, bist Du tot zusammenbrichst:D.

Da finde ich eine kleine Ungereimtheit.
Unser Bus hält, wir steigen aus.
... wir schlagen die Autotüren zu.
Das vereinbart sich nur, wenn der Bus ein Van ist. Oder hab ich nicht aufgepasst?
Peregrina passt immer sehr, sehr gut auf; auch hier. Durch den Einwand eines Kommentators habe ich den Bus nachgereicht – aber natürlich beißt der sich mit Autotüren. Hab dann aus dem Bus eine kleine Gesellschaft gemacht. Ich hoffe, jetzt passt es.

Du könntest mir eine Freude machen, und die „Anderen“ mit kleinen Anfangsbuchstaben schreiben.
Aber gerne doch, meine Liebe! Ich hörte schon von Frauen, die sich nur über aufwendigere Dinge freuen konnten.
Aber es ist eine Schande – dieser Blödsinn mit der Groß- und Kleinschreibung! Hier zum Beispiel: Ich hab auch gegoogelt, groß oder klein. Antwort: beides möglich.
Ich fürchte, unsere Schriftgelehrten wollen diesen bescheuerten Zustand bis ans Ende der Welt beibehalten.

Nur noch ein Wort zum Titel, da ich ihn auch nicht wirklich für gelungen halte.
Jou! Der bringt mich noch um! Auch beim Anwenden Deiner Methode hat sich nichts Passendes ergeben. Ich hab nachts schon Einflüsterungen, den Titel betreffend, doch ich habe den Eindruck, man nimmt mich nicht ernst.

So bleibt es dabei, wie Du selbst sagst:

Na bravo, das war doch mal eine konstruktive Ansage.
Anschließend findest Du noch so nette Worte über die Geschichte und ihren Verfasser, dass ich mich geniere, diese nochmals zu zitieren. Ich kann sie gar nicht oft genug lesen;).

Peregrina, besten Dank für alle Anstöße und Überlegungen. Bin wie immer hocherfeut, von Dir zu hören!

José

 
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josefelipe schrieb:
Aber es ist eine Schande – dieser Blödsinn mit der Groß- und Kleinschreibung! Hier zum Beispiel: Ich hab auch gegoogelt, groß oder klein. Antwort: beides möglich.

Ich weiß ja nicht, wo du das gefunden hast, José, eine ernstzunehmende Quelle*) kann's allerdings nicht gewesen sein.
Pronomina nämlich - und um nichts anderes handelt es sich bei „die anderen“ (ein Indefinitpronomen) - werden immer kleingeschrieben. Und da erlaubt auch die von so vielen so leidenschaftlich geschmähte neue Rechtschreibung keine Ausnahme.

offshore

*) Hier eine ernstzunehmende Quelle:

Amtliche Rechtschreibung schrieb:
In folgenden Fällen schreibt man Adjektive, Partizipien und Pronomen klein, obwohl sie formale Merkmale der Substantivierung aufweisen:
[…]
(4) Pronomen, auch wenn sie als Stellvertreter von Substantiven gebraucht werden, zum Beispiel:

In diesem Wald hat sich schon mancher verirrt.
Ich habe mich mit diesen und jenen unterhalten.
Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.
Das muss (ein) jeder mit sich selbst ausmachen.
Wir haben alles mitgebracht.
Sie hatten beides mitgebracht.
Die anderen kommen später.
Man muss mit (den) beiden reden.

 
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Hallo ernst offshore,

Ich weiß ja nicht, wo du das gefunden hast, José, eine ernstzunehmende Quelle kann's allerdings nicht gewesen sein.

Nun, um ehrlich zu sein – ich war bei der Wahrsagerin.

Aber jetzt ganz seriös:
Danke für Deine Aufmerksamkeit. Ob nun der Rat für deutsche Rechtschreibung ernst zu nehmen ist, kann ich nicht beurteilen. Für mich ist es der Rat für die Betonierung der Groß- und Kleinschreibung. Im Internet-Zeitalter beinahe kriminell.
Jedenfalls lese ich dort
§58 (5) E 4
„Wenn der Schreibende zum Ausdruck bringen will, dass das Zahladjektiv substantivisch gebraucht ist, kann er es nach § 57 (1) auch großschreiben, zum Beispiel:
Sie strebte etwas ganz Anderes an. Die Einen sagen dies, die Anderen das ...“
(Quelle: Der Rat für deutsche Rechtschreibung; http://www.rechtschreibrat.com: „... zentrale Instanz in Fragen der Rechtschreibung ... “)

im Duden:
§ 77 rechte Spalte = neue Rechtschreibung (Großschreibung durch Substantivierung)

Wir sollten einen Klub der Verweigerer gründen. Kleinschreibung wie in allen anderen Sprachen auch. Das muss doch möglich sein.
Ich glaube aber nicht, dass ich’s noch erlebe.

Einen schönen Gruß, mein Lieber.
Freut mich, von Dir zu hören.

José

 

Hola schwarze sonne,

danke schön für Deinen Kommentar.
Lob und Unverständnis im gemischten Doppel, sozusagen:

Hier habe ich langeweile empfunden, wie an einigen weiteren Stellen auch. Das ganze geschwafel über das Panorama und wer wo was isst .. versteh ich nicht.

Tja, mein Lieber, da kann ich wohl nicht helfen. Die meisten Kommentatoren hatten dieses Problem nicht.

Nur der Mittelteil ... den könntest du kürzen. Das war mir teilweise zuviel des Guten.

Ja, das ist mir auch bewusst. Hab schon an anderer Stelle geschrieben, dass ein bisschen Autobiographisches beim Panoramablick mit reingerutscht ist. Diese Empfindung mit unterzubringen, war gewissermaßen mein kleines Privatvergnügen – aber spannend, gar mitreißend ist es leider nicht. Da hast Du absolut Recht.

Am Ende Deines Kommentars bekomme ich doch noch meine Zuckerl. Besten Dank! Geht total gut runter – ach, da sind wir schon wieder beim Essen:

In Chile ist der Italiano übrigens sehr beliebt. Wurst, Avocadocreme, Mayonaisse und soetwas ähnliches wie Ketchup in den Farben der italienischen Flagge.
Ist mir zu fett. Wenn ich noch mal in Chile wäre, dann würde ich zuerst einen Suppenteller voll Erizos verputzen, und dann noch einen schönen Ajiaco bestellen. Pisco Sour sowieso.

Schwarze Sonne, solltest Du in unregelmäßigen Schüben vom Heimweh überfallen werden, dann ist’s bei mir das Fernweh. Aber ein alter Knacker sollte sich um seine Rosen kümmern.

Weiterhin viel Spaß am Schreiben, und am Leben überhaupt!

José

 

Hallo josefelipe,

ich habe diese Geschichte schon vor ein paar Tagen gelesen und fand sie da so gut, dass ich sie nicht kommentieren konnte. Also einige Zeit liegen gelassen, gerade nochmal durchgehuscht - ich finde sie immer noch so wunderbar ansprechend. Warum? Das ist so eine süße Kombi aus Handlung, Gedanken und Details. Das alles verschnürt sich zu einem fast schon sündigen Sinnesgenuss, dem man sich aber nur sehr schlecht verschließen kann, weil er so anziehend daherkommt. Meine Güte! Diese Weiber, die sich so geschmeidig über die Münder lecken! Und dann diese Speisen (ich fand nicht einmal das Putenhack sonderlich abstoßend ... erst jetzt dämmert mir, dass das an sich eine heikle Sache ist und ma sich wohl wirklich lieber über die Salate hermachen sollte). Wahrscheinlich habe ich meinen Geist während des Lesens beständig von der Schönheit des Erzählens und der Spannung führen lassen, so dass mir die Speisen marginal einfach als passend erscheinen mussten.
Mir gefiel auch der Blick nach Draußen, dieses Abschweifen, dieses Sinnieren, es passte irgendwie trotz dieser relativen Zielstrebigkeit, die der Protagonist an den Tag legt.

Die einzigen beiden Punkte, die mich ein wenig stören, sind zum einen die mit einem Gedankenstrich angestellten Nachsätze (das ist an sich etwas frech, dass ich das moniere, da ich die Dinger selbst so gern setze) und ist zum anderen der Titel. Ich habe mich beim ersten Lesen daran gerieben - und tue es auch jetzt noch. Der ist so sperrig, so lang, so nichtssagend. Dahinter würde ich nie und nimmer solch einen unterhaltsamen, feinsinnigen, schönen Text vermuten.

So. Das waren meine Gedanken zu Deiner sehr, sehr schönen Geschichte.

LG
Schleife

 

Hallo josefelipe,

ich habe diese Geschichte schon vor ein paar Tagen gelesen und fand sie da so gut, dass ich sie nicht kommentieren konnte. Also einige Zeit liegen gelassen, gerade nochmal durchgehuscht - ich finde sie immer noch so wunderbar ansprechend. Warum? Das ist so eine süße Kombi aus Handlung, Gedanken und Details. Das alles verschnürt sich zu einem fast schon sündigen Sinnesgenuss, dem man sich aber nur sehr schlecht verschließen kann, weil er so anziehend daherkommt. Meine Güte! Diese Weiber, die sich so geschmeidig über die Münder lecken! Und dann diese Speisen (ich fand nicht einmal das Putenhack sonderlich abstoßend ... erst jetzt dämmert mir, dass das an sich eine heikle Sache ist und ma sich wohl wirklich lieber über die Salate hermachen sollte). Wahrscheinlich habe ich meinen Geist während des Lesens beständig von der Schönheit des Erzählens und der Spannung führen lassen, so dass mir die Speisen marginal einfach als passend erscheinen mussten.
Mir gefiel auch der Blick nach Draußen, dieses Abschweifen, dieses Sinnieren, es passte irgendwie trotz dieser relativen Zielstrebigkeit, die der Protagonist an den Tag legt.

Die einzigen beiden Punkte, die mich ein wenig stören, sind zum einen die mit einem Gedankenstrich angestellten Nachsätze (das ist an sich etwas frech, dass ich das moniere, da ich die Dinger selbst so gern setze) und ist zum anderen der Titel. Ich habe mich beim ersten Lesen daran gerieben - und tue es auch jetzt noch. Der ist so sperrig, so lang, so nichtssagend. Dahinter würde ich nie und nimmer solch einen unterhaltsamen, feinsinnigen, schönen Text vermuten.

So. Das waren meine Gedanken zu Deiner sehr, sehr schönen Geschichte.

LG
Schleife

 

Hola Maeuser,

danke vielmals für Deinen freundlichen Kommentar.
Hast mich ja recht schonend behandelt – ich musste mich weder rausreden noch anderswie mit Kritikpunkten auseinandersetzen.
Aber die Vor-Kommentatoren hatten schon den Finger auf ein paar wunde Stellen gelegt, die ich dann schon verbessert hatte. Hauptsache, Du warst (einigermaßen) zufrieden mit dem Text. Mich freut das sehr.

Ich wünsche Dir schöne Maientage und grüße Dich!

José

 

Hola The Incredible Holg,

ich beweine Dein hartes Los, aber Du sagst optimistisch und scheinbar durchtrainiert:

Ja, es war viel Arbeit. Aber auch viel Spass, viele neue Erfahrungen und ein großer Schritt an Weiterentwicklung. Besser kann's also gar nicht kommen!
Das nenne ich Sportsgeist!

Kann auch sein, dass ich es zu ernst nehme, immer alles perfekt machen will, mich zu sehr selbst in Frage stelle.
Ja, das macht das Leben nicht leichter. Aber ein Erfolgserlebnis ist wohl auf einfachere Weise nicht zu bekommen. Und es tröstet die Tatsache, dass die Überflieger alle schon abgestürzt sind.

Aber wenn ich nicht das Gefühl hätte, mich hier auch weiterzuentwickeln, würde es nur halb so viel Spaß machen.
Du springst wie ein Känguru nach vorn, das kann man lesen!
Alle hier sind ja auch nett zu mir
Du verdienst es nicht anders. Trotzdem könntest Du uns mal zum Kaffee einladenJ.

(außer einer, die immer was zum Zerfetzen sucht - nee, sogar die ist in Wirklichkeit lieb), ...
Ganz ohne Frage, Du bist ihr Favorit. (Ich übrigens auch – sie will’s nur nicht zugeben:D).

Wie sollte ich da anders können, als mit der gleichen Ernsthaftigkeit auf alles einzugehen, was man mir schreibt?
Von dieser Deiner Einstellung sollte man Millionen Kopien machen!
Zitat von josefelipe
(Übrigens – wegen mir hätte die Geschichte gut und gerne so bleiben können. Mir hat sie gefallen.)
Oh nein, alles umsonst! Quelle tragédie! Nein, mein Lieber, ich fürchte, hier bist du überstimmt. Nicht nur die Mehrheit der Leser, auch ich selbst finde die neue Fassung deutlich besser als die alte.
Ich gebe mich geschlagen, nix tragédie. Hat mit meinem Charakter zu tun. Der unterscheidet sich leider von Deinem. Ich würde den ganzen Verbesserungen aus dem Wege gehen und die KG einstampfen – Deine Art, die Dinge anzugehen, ist wesentlich sportlicher!
Alle Achtung, Herr Holg!
Und schöne Grüße auch.
José

 

Hola Manlio,

eine Frage zuerst:

Zitat Manlio:
Och nö!
Was für ein Stimmungstöter.
Zitat José:
Jetzt mach aber mal ’nen Punkt, Manlio! Du hast Deinen Spaß gehabt, und die beiden ihren Orgasmus – jetzt muss es aber gut sein! Soll das denn ewig so weitergehen?
Ehm, ja – kann es sein, dass Du diesen „Rüffel“ ernst genommen hast, und dass der Dir die Stimmung verdorben hat?
Ich mache oft dumme Sprüche, die nichts bedeuten. In diesem Fall wollte ich leicht witzig sein; aber vielleicht hattest Du einen humorfreien Tag – und es wäre ein Missverständnis?

Ich kann es mir nicht anders erklären. Und so müsste ich gar nicht auf Deine Kritikpunkte mit unterschwelliger Gereiztheit eingehen:

I. Würde die Geschichte dann schlechter? Ich denke nicht - der Kern ist doch ganz woanders anzusiedeln.
II. Da spielt die Musik.
III. Gerade jetzt soll es weitergehen.
IV. Du kannst nicht mit einem Holzhammer auf die Zigarette danach einschlagen,
V. als hättest du Angst vor den Konsequenzen deiner Story.
VI. Trau dich, das durchzuziehen!
Das klingt schwer nach Schulmeister.
Ich will jetzt nicht des Langen und des Breiten auf die einzelnen Punkte eingehen; ich habe die KG so geschrieben, wie ich es für richtig gehalten habe. Ich bin kein Schnellschreiber, und ich bearbeite den Text solange, bis er mir gefällt.
Okay – das heißt nicht, dass er auch Dir gefällt. Aber wenn ich I., II und III. lese, dann habe ich den Eindruck, dass Du mir meine Geschichte erklären willst. Komisch.
Woher weißt Du, wie ich sie wollte?
IV.: Da kann ich Dir nicht folgen. Was bedeutet ‚mit dem Holzhammer auf die Zigarette einschlagen`?
V.: Lass Dir das bitte mal auf der Zunge zergehen!
Wieso vermutest Du, ich hätte Angst vor den Konsequenzen meiner Story?
Konsequenzen welcher Art? Und Angst haben? Wovor?
Ich denke, mir will keiner was.
VI.: Was durchzuziehen? Glaub mir – ich stelle mich nicht dumm, doch Deiner Aufforderung, mich zu trauen, irgendetwas (?) durchzuziehen, will ich unüberlegt nicht nachkommen.
Müsste zuerst wissen, was dieses „das“ in ‚Trau dich, das durchzuziehen!` sein soll.
Keine Ahnung.

Ohne unterschwellige Gereiztheit schreibst Du:
Nur wundert mich, dass die Mitfahrer nicht weiter eingeführt werden und keine Rolle in der Geschichte spielen.
Warum sollten sie, warum wundern? Ist Kurzgeschichte.
Was würde das der Story bringen, wenn ich diese Leute einführte und sie eine Rolle übernähmen? Mehr Namen, mehr Gerede, mehr Trallala.

... lass mich hier das Stichwort "Lesererwartung" einwerfen.
Gerne. Der Autor kann sie kitzeln, erfüllen, steigern, enttäuschen – ich glaube, der kann einfach alles (So wie Du, wenn Du schreibstJ.)

Du schreibst von einer

"aufwändig gestylten Eingangstür"
.
Das war eine blöde Beschreibung, hab’s geändert. Aber dass Du dieser Tür wegen gleich an eine Millionen-Residenz am Meer denkst, wollte ich nicht.
Ist es problematisch, das Graffito wegzulassen? Würde die Geschichte dann schlechter?
Nein, kein Problem. Bei höherklassigen Immobilien würde ein solide Firma gerufen, um Verschandelungen zu beseitigen – hier war’s der Hausmeister. Mittelmaß eben, wie die ganze Party (vorm Tango). Weiter oben, bei meinen vorherigen Antworten auf die Kommentare, habe ich die Details für eine mittelmäßige Party aufgeführt. Aber Bernd und Rosa haben ja noch des Beste daraus gemacht:).
Alles ist erlaubt, ...
Keinesfalls! Nicht alles ist erlaubt.
... aber nicht alles dient zum Guten.
Manlio – wie wahr! Das hat die Welt schon spüren müssen.

Macht die Darstellung dieser Prota-Gedanken die Story besser? Ich meine nein.
Ich meine ja. Einige Komms sagten das auch, aber das ist ja weiter oben nachzulesen.
Behauptung: du willst dem Prota hier eine Art Vielschichtigkeit verleihen. Aber das braucht es nicht.
Doch. Eindimensionalität wäre tumb. Nur Wodka und Poppen?

Konzentriere dich auf seine Beziehung zu Rosa.
Aber das hab ich, Euer Ehren! Lies doch selbst.
Er will sie, und zugleich will er sie nicht.
Aber was! Natürlich will er sie! Er begehrt sie. Das ist schon bei Beginn der Geschichte sonnenklar – und beinahe überdeutlich nachzulesen bei der Fick-Szene.

Da spielt die Musik.
Sag ich doch! Warum bist Du manchmal so kompliziert?

Schöne Grüße, Manlio – wir kommentieren uns!
José

 

Hallo josefelipe,

niemand kann kleine Seitenhiebe so versöhnlich wie du versetzen. Wenn man will, kann man die linke, ausgestreckte Hand ergreifen oder mit der rechten weiterfechten. Vielleicht auch umgekehrt.

Manchmal sind die Kommentare mindestens so unterhaltsam wie die Geschichten selbst.
Das passiert dir wohl öfter!

Gruß wieselmaus

 

Hola Alltagsschleife,

da hab ich mich aber gefreut! So viel Lob und nette Worte – meinen herzlichen Dank dafür!

Ich find’ auch gut, dass Du sagst:

Mir gefiel auch der Blick nach Draußen, dieses Abschweifen, dieses Sinnieren, es passte irgendwie trotz dieser relativen Zielstrebigkeit, die der Protagonist an den Tag legt.

Ja, das wurde von einigen als Länge empfunden, aber ich bin das Risiko eingegangen. Abgesehen davon, dass ich einen Blick übers ‚Häusermeer’ genauso wie im Text empfinde, sollte die KG auch ein Quentchen Tiefe haben, sonst käme es als zu reduziert auf Saufen und Sex heraus.
Na, die Hauptsache, Dir hat es gefallen. Und wenn ich Dir auch mit der nächsten Geschichte eine Freude machen kann – ich werde mich anstrengen.

Sei gegrüßt, und viele Maienwonnen!

José

 

Hola Manlio,

Du lässt wirklich nicht locker.

Wie schon gesagt, ich bin frech
Ach nein, auch wenn Du das so kokett sagst – frech empfinde ich das nicht. Eher beharrlich, ein bisschen bohrend.
Nur ist bei mir leider die Luft raus. Die KG ist gelesen und kritisiert worden.
Was mir einleuchtete, habe ich verändert (hoffentlich im Sinne von ‚verbessern’).

Vielleicht überkommt es mich noch mal, dann schmeiße ich die Pommes Schranke aus Inhalt und Titel und nenne die Geschichte „Panorama mit Rosa“. Wäre sicherlich einen Versuch wert, aber im Moment hab ich mit diesem Text abgeschlossen. ‚Nacharbeiten’ ist eigentlich nicht mein Ding.

Vielleicht kannst Du mich mit gutem Beispiel anspornen: Tamira hat Deine ‚Vorhang’-Geschichte sehr präzis und aufwendig analysiert und kommentiert; mit der Antwort machst Du es Dir supereinfach – wimmelst sie mit drei lapidaren Zeilen ab; ohne einen Gruß zum Schluss.
Aber Du versprichst:

Und Deine Anmerkungen im einzelnen: kann kaum was entgegenhalten. Ich schreibe die Story um.

Ich bin gespannt.

Hier an dieser Stelle müsste noch ein schöner Gruß von José kommen, aber Deine Antwort auf Tamiras Kritik kommt ja auch ohne so etwas aus.

 

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