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Über Spitzbärte, einen Kobold und die Vorteile von Schuhen

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11.06.2004
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Über Spitzbärte, einen Kobold und die Vorteile von Schuhen

Die meisten Gasthäuser sind nichts Besonderes.
Dieses hier schon.
Es war etwas sehr besonderes. Vielleicht wegen der Suppe.
Es kamen nicht viele Gäste, aber das wäre auch eher verwunderlich gewesen.
Wunderlich hingegen waren die Gäste selbst.

Die Wirtin stand in der Küche und rührte ihre Suppe. Das Rezept war geheim. Und nur sie allein kannte es. Und natürlich hütete sie es wie ihren Augapfel.
Sie stand also in der Küche und rührte in dem großen Kessel, der über dem Feuer hing. Hin und wieder ging sie nach draußen, um ihrem Mann, dem Wirt zu helfen. Dieser arbeitete die meiste Zeit an der Schenke und zapfte Getränke.
Zwei Männer saßen an einem Tisch. Sie waren schon sehr lange hier, man konnte fast meinen, sie gehörten zum Inventar des Gasthauses. Und sie stritten. Sie stritten laut und seit sie hier waren. Ununterbrochen.
»Nein, nein, nein«, sagte der eine. Er hatte einen Spitzbart und einen eher verschlagenen Blick.
»Doch, doch, doch«, widersprach der andere, ebenso leidenschaftlich. Er war etwas älter und hatte schon weißes Haar.
So ging es schon eine geraume Weile.
Die Wirtin kam in den Schankraum und warf ihrem Mann einen Blick zu. Dieser nickte stumm. Die Frau stellte sich neben ihren Gatten und beide betrachteten sie die heftig diskutierenden Gäste.
Da klopfte es plötzlich an der Tür.
Wirt und Wirtin warfen sich einen fragenden Blick zu.
Schließlich ging die Wirtin an den beiden Streithähnen vorbei und öffnete. Vor ihr stand ein junger Mann mit einem weiten Mantel und einem Koffer in der Hand.
»Guten Tag, gnädige Frau«, begann er und schob einen Fuß zwischen Türrahmen und Tür. »Es wird Sie bestimmt freuen, meine Bekanntschaft zu machen, denn Sie werden es nicht bereuen.«
Die Wirtin sah ihn fragend an. Sie bekam nicht oft Besuch, um genau zu sein, war dies hier ihr erster überhaupt. Verständlicherweise wollte sie nicht unhöflich sein.
»Kommen Sie doch herein«, bat sie deshalb.
Der Fremde war etwas verwirrt, dass man ihn so einfach einließ. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es so leicht werden würde.
Sofort setzte er sein schmierigstes Grinsen auf und betrat die Gaststube.
Er nahm am Tresen Platz und bestellte ein Bier. Als der Wirt das schaumige Gedicht vor die Nase des Fremden stellte, reichte dieser ihm die Hand.
»Darf ich mich vorstellen«, sagte er, »mein Name ist Frederick von Felsenstein.«
»Und was wollen Sie hier?« fragte der Wirt.
»Ich bin ihr Glück«, antwortete der Mann und nahm einen Schluck von seinem Bier.
»Immer muss ich der Böse sein«, rief der Spitzbart erbost, so laut, dass alle es hören konnten. Der Wirt, die Wirtin und Frederick drehten sich um.
»Das steht mir langsam bis hier«, fügte der Spitzbart an und hob seine Hand an den Hals.
»Du solltest dich nicht so merkwürdig anstellen«, warf der Weißhaarige ein. »Immerhin habe ich dir einiges zugestanden.«
»Noch ein Schnäpschen?«, fragte der Spitzbart plötzlich.
»Gern.«
»Wirt! Zwei Schnäpschen!« Dann wandte er sich wieder seinem Tischnachbarn zu. »Verzeih, dass ich dich unterbrochen habe. Wo waren wir?«
»Wir waren dabei uns anzuschreien.«
»Ach, ja...« Der Spitzbart kratzte an seinem Spitzbart. »Darf ich noch einmal die Pläne sehen?«
»Ja, selbstverständlich«, antwortete der Weißhaarige. Er holte ein paar zusammengerollte Papierstücke aus seiner großen Tasche und breitete sie auf dem Tisch aus.
»Danke, sehr freundlich«, sagte er zu dem Wirt, der gerade die beiden Schnapsgläser servierte.
»Zum Wohlsein«, sagte der Spitzbart und hob sein Glas.
»Zum Wohlsein«, antwortete der Weißhaarige.
Und beide tranken sie den Schnaps in einem einzigen Zug leer und klopften die Gläser auf den Tisch.
»Himmlisch«, sagte der Spitzbart.
»Höllisch gut«, meinte der Weißhaarige und sie kicherten beide wie Schuljungen.
»Darf ich Ihre Aufmerksamkeit auf meinen Koffer lenken?« sagte Frederick. Der Wirt warf ihm einen sonderbaren Blick zu.
Frederick zögerte nicht lange und öffnete mit einer eleganten Bewegung seinen Koffer.
»Und?« fragte er. »Was halten Sie davon?«
Der Wirt lugte neugierig in den Koffer. Seine Frau, die hinter ihm stand, warf ebenfalls einen verstohlenen Blick auf den Inhalt, so als wäre es etwas Verbotenes.
Der Spitzbart beugte sich unterdessen über die Pläne. »Das sieht alles sehr wirr aus«, meinte er dann kritisch.
»Ja, es ist noch ein Entwurf, möchte ich anmerken«, gab der Weißhaarige zu.
»Und die sollen alle da drin leben?« fragte der Spitzbart und deutete auf einen Plan, der etwas darstellte, was Ähnlichkeit mit einem Schuh hatte.
»Naja, es schien mir eine vernünftige Form. So im Großen und Ganzen. Bequem, altbewährt, einfach. Ein Schuh eben.«
»Tatsächlich? Findest du, sagen wir mal, eine Scheibe nicht vernünftiger?«
»Eine Scheibe?«
»Ja«, sagte der Spitzbart, dem seine Idee nun eigentlich ganz gut gefiel.
Der Wirt schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht«, sagte er dann, noch immer auf den Inhalt des Koffers starrend.
»Was ist das?« fragte die Wirtin. Der Wirt hatte sich die selbe Frage gestellt, sich aber nicht getraut, offen zuzugeben, dass er nicht wusste, was da vor ihm lag.
»Das, meine Dame, wird ihre Arbeitsgewohnheiten revolutionieren«, rief Frederick begeistert. »Es ist -«, er machte eine bedeutungsschwangere Pause, »- ein Staubsauger. Und nicht irgendein Staubsauger, sondern der Kobold 636 Turbo mit 2 Ansaugstutzen, feinmaschigen, mit Pfefferminze aromatisierten Staubbeuteln und einer Super-Turbo-Saugfunktion.«
»Was?« fragte die Wirtin.
»Ein Staubsauger«, sagte Frederick. »Damit können Sie mühelos Staub aufsaugen.«
»Welchen Staub denn?« fragte die Wirtin mit finsterer Mine.
»Ähm«, sagte Frederick.
Der Weißhaarige schüttelte indes den Kopf. »Nein, tut mir leid, so geht das nicht. Eine Scheibe, Schwachsinn!«
Der Spitzbart lehnte sich beleidigt zurück. »Na gut, wir brauchen nicht über deine Pläne zu reden. Von Schuhen und diesen komischen Dingern, die laufen können.«
»Das sind Giraffen«, ereiferte sich der Weißhaarige. »Giraffen, nennt man die.«
»Vorher hast du noch irgend etwas von Hunden gemurmelt.«
»Hunde?« rief der Weißhaarige. »Hörst du mir eigentlich zu? Ich habe gesagt: Hunde, niemals! Es wird keine Hunde geben. Die waren von Anfang an ein Fehlkonzept. Nie und ich betone: niemals wird es Hunde geben.«
»Und wer soll dann die Giraffen betrachten und bewundern können? Wer soll deine wunderbare Schuhwelt loben und preisen?« Der Spitzbart setzte ein gewinnendes Lächeln auf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, wie jemand, der weiß, dass er Recht hat.
Doch der Weißhaarige grinste nur schelmisch.
»Hier kommt meine genialste Idee zum Tragen«, sagte er.
»Naja, natürlich meinte ich nicht, dass es hier schmutzig ist«, versuchte Frederick sich im selben Moment gerade zu verteidigen. »Ich wollte nur andeuten, dass..., ähm, dass...«
»Ja?« fragte die Wirtin. »Jetzt bin ich aber gespannt.«
»Ich wollte nur sagen, dass sie es beim nächsten Mal, wenn Sie saubermachen, viel leichter haben... werden... könnten. Ähm.«
»Wie viele von den Dingern haben Sie eigentlich schon verkauft?« fragte der Wirt.
»Och, das kann man nicht so genau sagen«, antwortete Frederick. »Das ist so eine ungenaue Zahl, die sich schwer irgendwie vernünftig runden lässt.«
»Wie viele?«
»Naja, so genau weiß ich das gar nicht mehr. Vielleicht ein paar wenige... Sie müssen natürlich fairerweise auch zugeben, dass ich wenig Möglichkeiten hatte, bisher einen Staubsauger zu verkaufen, um ganz ehrlich zu sein, keine.«
»Sie haben keinen verkauft?« fragte der Wirt belustigt.
»Elfen«, erklärte der Weißhaarige gerade.
»Elfen?« Der Spitzbart konnte es gar nicht glauben.
»Ja«, erwiderte der Weißhaarige begeistert. »Kleine, androgyne Elfen, die um Feuer tanzen, Lieder singen und überhaupt ziemlich verblödet sind.«
»Das ist ja fast... brillant«, gab der Spitzbart zu.
»Ja, ja.«
»Und wann soll diese ganze Sache anlaufen?«
»Ach, da hab ich noch ewig Zeit. Schnäpschen?«
»Gern.«
»Herr Wirt? Zwei Schnäpschen, bitte.«
Frederick brauchte jetzt erst einmal ein Bier. Er hatte sich das alles viel einfacher vorgestellt. Aber er würde noch an sich arbeiten müssen.
»Kopf hoch«, meinte die Wirtin. »Vielleicht kaufe ich ja doch noch einen Staubdings.«
»Staubsauger«, verbesserte Frederick kleinlaut.
Der Wirt sah seine Frau an. »Hast du die Suppe eigentlich vom Feuer genommen?« fragte er die Wirtin.
Seine Gattin starrte ihn mit großen Augen an.

Diese Suppe war wirklich etwas Besonderes.
Aber man hätte sie nicht zu lange kochen lassen dürfen.
Wenn es schon ein Universum gegeben hätte, dann hätte man die folgende Explosion von einem bis zum anderen Ende hören können – sofern ein im Entstehen begriffenes Universum überhaupt Enden hat.

Erwähnte ich, dass diese besondere Suppe die erste überhaupt war?

 

Moin chazar,

ähm vielleicht bin ich noch nicht ganz wach, aber ich rätsel noch, um was es da geht. "Die erste Suppe", vielleicht die Erschaffung der Welt, oder das erste Mal, dass jemand auf diese Kochidee kommt? Und was hat der Vorwerk-Vertreter für einen Auftrag?

Irgendwie erschließt sich mir das Ganze nicht, oder es ist nicht mein Stil: nicht sehr lustig, nicht spannend, eher alltäglich, sorry.

Und da gibt's auch Logikfehler:

"Da klopfte es plötzlich an der Tür.
Wirt und Wirtin warfen sich einen fragenden Blick zu."

"Die Wirtin sah ihn fragend an. Sie bekam nicht oft Besuch, um genau zu sein, war dies hier ihr erster überhaupt."

"Und was wollen Sie hier?« fragte der Wirt."

Wasn'n das für'n Gasthaus, wo man klopft und komisch angemacht wird, wenn man reinwill? Wovon leben die denn sonst?

Grüße
Peterchen

 

Moin chazar,

Ja, sehr schön.
Okay, Geschichten über den Anfang von allem gab es schon recht häufig, aber deine Version (eigentlich eher eine Geschichte über den Anfang von fast allem außer Staubsaugern) fand ich echt mal originell.
Anfangs waren die beiden Streithähne für mich "nur" eine ganz lustige Auflockerung zu einem recht netten Hauptplot (der Vertreter), aber sobald mir klar wurde, wer sie eigentlich sind (irgendwann, als es um Giraffen ging), hat sich mir die Originalität des Ganzen erschlossen. Ja gut, blöder Satz, aber du wirst sicher wissen, was ich meinte.
Toll fand ich vor allem, wie du die beiden parallelen Handlungen (Streit und Verkaufsgespräch) miteinander verknüpft hast.
Daß ich die Geschichte stellenweise wieder verdammt witzig fand, brauche ich wohl nicht extra zu betonen.

Dann ging die Wirtin aber an den beiden Streithähnen vorbei und öffnete.
Das "dann" täte ich irgendwie vermeiden. Überhaupt ist mir aufgefallen, daß du das ziemlich häufig benutzt.
»Darf ich Ihre Aufmerksamkeit auf meinen Koffer lenken«, sagte Frederick.
Ist das nicht eigentlich ne Frage?
»Elfen«, erklärte der Weißhaarige gerade.
:D

 

Hallo chazar

So,so... das Universum ist also in einem Gasthaus entstaden??? :hmm:
Fabelhafte Idee. Und abgelegener könnte wohl kein anderes Gasthaus liegen.
Besonders witzig finde ich die Vorstellung, dass wir die Entstehung unseres Seins einem lästigen Staubsaugervertreter verdanken.
Ich nehme an, Deinen liebenswerten Gastgebern, den beiden Streithähnen und dem Vertreter ist nichts passiert, denn zumindest dem Koboldverkaufenden Von-Tür-zu-Tür-zieher knalle ich in regelmäßigen Abständen die Tür vor der Nase zu. Einen kleinen Schaden scheint er sich aber schon geholt zu haben. Er begreift nämlich nicht, dass ich keine Teppiche habe. :D

»Guten Tag, gnädige Frau«, begann er und schob einen Fuß zwischen Türrahmen und Tür. »Es wird Sie bestimmt freuen, meine Bekanntschaft zu machen, denn Sie werden es nicht bereuen.«
Zumindest ich freue mich, dass er sich damals so aufgedrängt hat. :D

Eine fantasiereiche, bildlich dargestellte Geschichte, die mir sehr gut gefällt.
Habe mich köstlich amüsiert. Vielen Dank. :thumbsup:

Liebe Grüße von Susie

 
Zuletzt bearbeitet:

Huch, Leute!

@Peterchen:
Die erste Suppe ist eine Anspielung auf die Ursuppe.
Und vielleicht wird jetzt auch klar, warum so selten Besucher in dieser Gatshaus kommen.
Und der Vertreter kommt vor, weil... weil... eigentlich niemand so genau weiß, woher Vertreter kommen...

Humor ist Geschmacksache, da gibt es nicht zu entschuldigen.
Aber eines: die Erschaffung des Universums ist nicht alltäglich...

@gnoebel:
Die Streithähne sollen nichts weiter sein, als eine lustige Auflockerung.
Übrigens: die Giraffen sollten ursprünglich Schafe sein, aber ich dachte: du bezichtigst mich dann des Plagiats.
Und ja, du darfst gern betonen, wenn du es stellenweise sehr witzig fandest - das höre ich doch sehr gern.

Und ich und mein "Dann" - das ist so eine eigene Geschichte: dieses Dann sollte man verbannen aus der deutschen Sprache - *grummel*

Ja, ja: Elfen.

@Kürbiselfe:
Vetreter sind robuste Kerle. Zumindest dieser hier. Würde mich nicht wundern, wenn er heute noch um die Häuser zieht und seinen Kobold anpreist.
Freut mich, dass sie dir gefallen hat.

So und jetzt, meine Damen und Herren, gehe ich ein paar "Danns" vernichten.
Weint bitte nicht um sie. Es gibt noch genug von ihnen.

In diesem Sinne
c

Edit: Oh, das kommt vom Schelllesen - jetzt verstehe ich, was du mit der Auflockerung meintest, gnoebel. Alles klar, Danke.

 

Hallo chazar,

auch mir hat´s gefallen. Da können die Dinge noch so von langer Hand geplant werden, letztendlich entstehen die wirklich entscheidenden Sachen durch einen blöden Zufall wie einen Staubsaugervertreter - man könnte es auch Schicksal nennen :D Die beiden Ebenen Streitgespräch der Gäste und der Staubsaugervertreter fand auch ich gelungen. Ich hätte mir beim Lesen nur gewünscht, dass du die beiden Sachen durch Absätze voneinander trennst, dann kommen die Wechsel nicht ganz so unvermittelt.

Ein paar Kleinigkeiten:

Dieses hier schon.
Durch das "hier" (das du öfter verwendest) habe ich das Gefühl, dass der ERzähler während des erzählens in besagtem Gasthaus steht... Was mich zur Frage der Perspektive führt - wer erzählt denn da? Gab es vor Entstehung des Universums etwa noch mehr als Wirt und Wirtin, den Staubsaugervertreter und die Streitenden? Spannende Frage.
Schon wunderlich hingegen waren die Gäste selbst.
Hier bin ich beim Lesen hängen geblieben. Hm, Vorschlag: wie wäre es, das "schon" weg zu lassen?
Dieser stand die meiste Zeit an der Schenke und zapfte Getränke.
Dreimal "stand"?
Sie waren schon sehr lange hier, man konnte fast meinem, sie gehörten zum Inventar des Gasthauses.
meinen
Erwähnte ich, dass diese besondere Suppe die erste überhaupt war?
Für mich war dieser Satz fast schon zu viel an Erklärung, aus meiner Sicht wäre er gar nicht nötig.

Liebe Grüße
Juschi

 

Hallo Juschi!

Danke dir für Lesen und Fehler raussuchen und gut finden.
Ich bin normalerweise jemand, der eine Weile an seinen Texten sitzt und darüber brütet, bevor er sie ins Netz stellt.
Aber hier ging das nicht, die Idee kam gestern und ich habe sie niedergeschrieben. Soll keine Ausrede sein, aber normalerweise feile ich einfach länger an meinen Texten.

Den letzten Satz lasse ich aber vorläufig so stehen...

c

 

Hi chazar,

so so, da haben wir tatsächlich der Vergesslichkeit einer Wirtin , unsere Existenz zu verdanken?! :hmm:

Und die Eigenschaften der anwesenden Gäste und der Wirte, waren gleich in dem Uhrknall enthalten.
Der ewige Streit, der Vertreter, der die Menschen mit neuen Erfindungen überhäuft. Die Ehefrau, die neugierig die Tür öffnet und schon mit dem Gedanken spielt, das Neue zu kaufen. :shy:
Der Ehemann, der sich fragt: Was soll das ...? brauchen wir nicht.

Das Ehepaar in ihrer Rolle der Versorgung und des Gleichgewichts haltend.

Elemente in der "Suppe", die heute noch auf uns herunter regnen.

Nicht schlecht diese Idee.

Witzig und unterhaltsam geschrieben :thumbsup:

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo chazar :)

Ich kann mich dem Lob der meisten Vorredner nur anschließen: amüsante, stellenweise sogar witzige Geschichte :thumbsup:

Hat eine interessante Grundidee und einen guten Aufbau (die beiden unterschiedlichen Handlungstränge)
Aber ich würde die durch eine Leerzeile von einandertrennen. Liest sich einfach besser ;)

Übrigens verbinde ich mit der Ursuppe eher den Urozean oder vielleicht die Uratmosphäre, aber nicht das Zeug beim Urknall (Weiß jemand wie spät es ist? Hab grad keine Ur :D )

Musste mich nur fragen, ob Töpfe explodieren können, wenn sie auf dem Herd stehen. Überkochen ist doch wohl die typischere Reaktion, oder?


mfg
Hagen

PS: Beim letzten Satz bin ich mir auch unschlüssig. Wirkt wie ne nachgeschobene Erklärung. Bring's vorher deutlicher zur Sprache, dann kannst du dir den sparen.

 

Hi Hagen! :) (freundliche Begrüßung, dieses :))

Das mit den Leerzeichen lass ich mir noch durch den Kopf gehen. Da du jetzt schon der zweite bist, der das vorschlägt.
Ich habe es ursprünglich nicht getan mit der Absicht, die zwei Handlungsstränge besser miteinander zu verbinden, aber natürlich will ich nicht, dass der Leser verwirrt ist.

Natürlich kochen Töpfe über, aber dies hier war eine spezielle Suppe...
Nein, du hast schon recht... den Begriff der Ursuppe finde ich auch dämlich, eigentlich, weil es ein ziemlich schwachsinniges Bild zeichnet. Aber hier passte es irgendwie.
Ich dachte: Was sollte denn in einem Gasthof passieren. Und dann musste ich an Suppe denken, weiß der Geier warum.
Der Rest ist (diese) Geschichte.

Danke dir.

EDIT:
Jetzt hätte ich dich beinahe vergessen, Coleratio, aber war nicht böse gemeint.
Danke natürlich auch dir fürs Lesen und gut finden.
Freut mich, wenn ihr alle Spaß dabei hattet - sollte der Sinn sein.

c

 

Hi Chazar,

die Idee zu deiner Geschichte fand ich echt klasse. So was liest man nicht alle Tage und ist wirklich überrascht von der Pointe deiner Geschichte.

Im Gegensatz zu manchen anderen Meinungen fand ich auch die Dialoge der "Streitenden" sehr gut. Obwohl sie, zumindest mich, auf die Fährte deiner Pointe geführt haben.

Ich habe dann deine Geschichte, nachdem ich die Auflösung wusste, noch ein zweites Mal gelesen. Da sind mir dann doch eine ganze Reihe Hinweise aufgefallen, die du aber gut versteckt hast.

Sprachlich wie immer sehr schön umgesetzt.

LG
Bella

 

Hi Bella!

Na dann Danke. (Das "Dann " soll jetzt nicht heißen, dass ich mich nur für Lob bedanke... :D)

Ich hätte eigentlich nie gedacht, zu dieser Challange was beisteuern zu können, umso glücklicher war ich dann über diese Idee. Ich freue mich, wenn sie so gut ankommt.

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar,

auch ich finde Deinen Text gut, sowohl von der inhaltlichen Aussage wie vom Humor her. Und ich stimme Bella zu, dasss man den text wenigstens zweimal lesen sollte, denn manches erschließt sich erst, wenn man die Lösung kennt.
Sonst ist ja vieles schon gesagt worden, deshalb von mir nur ein paar Punkte, mit denen ich leichte Schwierigkeiten habe:

Dieser arbeitete die meiste Zeit an der Schenke und zapfte Getränke
Für wen zapfte er denn Getränke in solchen Mengen, dass er die meiste Zeit am Tresen stehen musste?

Am Ende dieses Absatzes - Stichworte Spitzbart verschlagener Blick weißes Haar - war mir schon recht deutlich, auf was die Geschichte hinauslaufen könnte.

Dieser nickte stumm
Warum? Diese Frage spitzt sich dann weiter zu. Wer bestimmt eigentlich das Geschehen? Die beiden Alten, die man ja auch mal Yin und Yang nennen könnte, oder die Wirte. Mir kommen da besonders wegen des Kessels keltische Sagen von den Uralten im Moor, in deren Kessel die ganze Welt ist, in den Sinn.

beide betrachteten sie die heftig diskutierenden Gäste
das sie scheint mir überflüssig. Warum betrachtne sie die Gäste. Genügt es nicht ihnen zuzuhören? Gibt es etwas zu sehen und dadurch zu erfahren. Und wenn ja, was? Leider schweift unser Blick da nun ab zu der Tür. Ich finde es ja gut, dass überhaupt eine Tür zum Anklopfen da ist. Wenn keine Gäste erwartet werden, Wäre sie ja eigentlich nicht notwendig.

schmierigstes Grinsen
Warum diesen Typ Grinsen? Ein erwartungsvolles oder freudig erregtes hätte ich verstanden, aber schmierigstes?

Wirt! Ein Schnäpschen
Nicht zwei?

Der Spitzbart kratze an seinen Spitzbart
Kratzte seinen oder kratzte an seinem, wobei ich bei letzterer Variante einen sehr massiven Spitzbart vor mir sehe. Vielleicht wäre kraulte statt kratzte sogar besser?

Der Wirt warf ihm einen sonderbaren Blick zu
Wieso? Ein erstaunter Blick oder vielleicht auch ein anchdenklicher, aber sonderbar? Da frage ich mich, in welche Richtung sonderbar, was ist gemeint?

Was hat Frederick eigentlich mit dem Koffer gemacht, bevor er ihn öffnete? Auf den Tresen gestellt oder auf einen Barhocker oder?

altbewährt
Da habe ich mich gefragt, wieviele Welten die beiden denn schon erstellt haben und wieso die Pläne dann immer noch so miserabel sind.

Die waren von Anfang an ein Fehlkonzept
Wie eben, was ist denn seit dem Anfang schon alles geschehen. Oder entwickeln die beiden nach jedem Schnaps ein neues Konzept?

erst einmal ein Bier
Eins hatte er doch schon, also erst einmal noch ein Bier?

Erwähnte ich, dass diese besondere Suppe die erste überhaupt war?
Das zwar nicht, aber
Das Rezept war geheim. Und nur sie allein kannte es. Und natürlich hütete sie es wie ihren Augapfel
Das ist sehr wichtig, dass wenigstens die Wirtin das Rezept kennt. Denn es gibt ja Physiker, die meinen, irgendwann kollabiert das Universum wieder und dann geht alles von vorne ls. Und da ist es doch beruhigend, wenn man weiß, dass die Wirtin nicht einfach drauflos gekocht hat.

Herzliche Grüsse

Jo

 

Hi Jo!

Sehr ausführlich das Ganze. Und ich danke dir für all deine Hinweise. Einige werde ich gerne übernehmen (dumme Casusfehler, z.B.), aber zu deinen Fragen:

Für wen zapfte er denn Getränke in solchen Mengen, dass er die meiste Zeit am Tresen stehen musste?
Tja, gute Frage. Eine absurde Situation. Da muss man nicht alles begründen, finde ich.

Warum betrachtne sie die Gäste. Genügt es nicht ihnen zuzuhören?
Wenn ich in einer Bar hocke und Leute belausche (was ich nie machen würde), dann gelingt es mir nicht immer NICHT hinzusehen. Es ist ein ganz normaler Reflex...

Ein erwartungsvolles oder freudig erregtes hätte ich verstanden, aber schmierigstes
Weil ich dachte, ein Vertreter grinst schmierig. Nicht jeder freillich, aber dieser - ich hoffte, das würde ein geeignetes Bild transponieren... schmieriger Vertreter eben...

Da habe ich mich gefragt, wieviele Welten die beiden denn schon erstellt haben und wieso die Pläne dann immer noch so miserabel sind.
Jaja, vielleicht planen die zwei schon länger und haben einiges verworfen. Die Pläne sind miserabel, ja. Aber glücklicherweise kam es nicht so weit.

Denn es gibt ja Physiker, die meinen, irgendwann kollabiert das Universum wieder und dann geht alles von vorne ls.
Ja, es gibt aber auch andere, die meinen, dass es sich ewig ausdehnt...

Danke dir für deine Ausführlichkeit.

@Solveig

Welch wunderbare Idee mal wieder... und über einige Idee stiftende Parallelen zu anderen Werken brauchen wir nicht zu reden
Jaja, ein paar Referenzen sind schon drin.
Freut mich, dass es dir gefallen hat.

In diesem Sinne
c

 

Wie soll denn nun Deine Welt aussehen? Ein Schuh? Ich bin für eine Scheibe. Gott und Satan im munteren Gespräch miteinander, beständig streitend wie die beiden Opas aus der Muppet-Show, aber doch ein Herz und eine Seele. Das ist so schön schnodderig, gefällt mir.

Zu Beginn hat es mich etwas verwirrt, daß da zwei Gespräche parallel ablaufen, bis ich dann kapiert habe, daß das ganze Durcheinander natürlich beabsichtigt ist. Und aus dem Chaos dann der Kosmos entsteht. Und die beiden streitenden Macher vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Dein Text hat mir gefallen, gut unterhalten. Schmunzeln mußte ich häufig, richtig lachen an den Stellen:

  • »Elfen«, erklärte der Weißhaarige gerade.
    »Elfen?« Der Spitzbart konnte es gar nicht glauben.
    »Ja«, erwiderte der Weißhaarige begeistert. »Kleine, androgyne Elfen, die um Feuer tanzen, Lieder singen und überhaupt ziemlich verblödet sind.«
    »Das ist ja fast... brillant«, gab der Spitzbart zu.
  • »Und wann soll diese ganze Sache anlaufen?«
    »Ach, da hab ich noch ewig Zeit. Schnäpschen?«

Zwei Stellen, die mir noch aufgefallen sind:
  • "Der Spitzbart kratze an seinem Spitzbart." - 'kratzte'
  • "in einem einzigen Zug" - 'in einem Zug', es sei denn, Du willst hier durch Redundanz übertreiben

 

Hi cbrucher!

Und Danke für dein Lob...

Das kratzte ist keine Absicht (es findet sich immer wieder was...), die Redundanz soll eine bleiben.

Das mit den Elfen ist ein gern von mir verwendeter Gag, freut mich, wenn er auch lesern gefällt, die andere Geschichten von mir nicht kennen.

In diesem Sinne
c

 

Turbulente Geschichte. Kein Wunder, dass da die Suppe überkocht. Durch die Turbulenz (die freizügig wechselnden Handlungsstränge) hat die Story Tempo, durch den völlig deplatzierten Vertreter abstrusen Humor. Das ist es dann aber auch. Natürlich darfst Du nicht weiter ins Detail gehen, weil Du sonst alles verrätst. Naja, das tust du dann ja im Nachsatz. Hmja, die Pointe ist ganz nett. Aber im Grunde wirkt das alles konstruiert. Und statt eines Gasthauses, um mal auf die Challenge-Vorgabe zu kommen, könnte das alles auch in einem Labor oder einem Privathaushalt spielen. Naja, und ein paar Hinweise habe ich wohl nicht verstanden. Den mit den Elfen zum Beispiel. Warum Elfen?

Fazit: sprachlich ok, turbulent und etwas abstrus, nette Pointe. Challenge-Vorgabe ist erfüllt.

Uwe
:cool:

 

Hallo Uwe!

Das ist es dann aber auch.
Exakt. Mehr nicht.

Wenn du den abstrusen Humor gemacht hast und das Tempo, dann bin ich schon zufreiden, mehr wollte ich nicht, mehr habe ich nicht.

Und das mit den Elfen ist einfach nur "Schwachsinn".

Danke für Lesen und einigermaßen gut finden.

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar,

deine Geschichte hat leider nicht nur die Logikprobleme, die aus der Challengeaufgabe entspringen, sondern leider auch die, die Schöpfungslegenden nun einmal zu eigen ist, wenn wir uns den Urknall oder die Erschaffung des Universums als etwas vorstellen, das von irgendwem erdacht und hergestellt worden sein muss.
Beruhigend an deiner Geschichten (oder auch beängstigend?) ist die begeisterte Inkompetenz mit der sich Weißhaar und Spitzbart über die Pläne streiten. Da kann es ja noch eine Weile dauern, bis die Erde entsteht. Die Ursuppe ist schon mal angerichtet, wenn auch eher durch ein Versehen.
Deine Geschcihte liest sich trotz der logischen Probleme sehr unterhaltsam und amüsant, die Details finde ich sehr liebevoll ausgebildet, da merkt man nciht nur, dass du Spaß beim Schreiben hasttest, sondern auch, dass du deine Figuren liebst, etwas was ich immer sympathisch finde (ich behaupte ja, dass man gar nicht schreiben kann ohne seine Figuren inklusive der Schurken zu lieben).

Dein "dann" hat gnoebel ja dieses Mal schon angemerkt, da habe ich ja nichts mehr zu tun. *g*
Deine Geschcihte hat mir von der Stimmung und von der Originalität her gefallen. Die logischen Probleme, sind halt bei solchen Plots da. Ein Gasthaus im Nichts kann eben keine Gäste haben, auch wenn das Erstaunen der Wirte zunächst natürlich erstaunt.
Ein paar Details noch:

»Es wird Sie bestimmt freuen, meine Bekanntschaft zu machen, denn Sie werden es nicht bereuen.«
deine Begründung für die Freude ist keine. Eher ist sie eine Abschwächung, denn etwas nicht zu bereuen ist weniger als sich darüber zu freuen.
Diese Suppe ist wirklich etwas Besonderes.
Aber man hätte sie nicht zu lange kochen lassen dürfen.
Den Sinn dieses Zeitensprungs verstehe ich leider nicht.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim!

deine Geschichte hat leider nicht nur die Logikprobleme, die aus der Challengeaufgabe entspringen, sondern leider auch die, die Schöpfungslegenden nun einmal zu eigen ist
Dass du diese meine Geschichte als Schöpfungslegende siehst, schmeichelt mir ja fast.
Aber, es ist gar keine. Ich weiß nicht, eher wollte ich mit dem Begriff "Suppe" spielen. Und dann (grummel) kam ich eben auf Ursuppe, aber ich wollte hier keineswegs eine Geschichte entwerfen nach dem Motto "so hätte es ja gewesen sein können...", dafür bin ich zu sehr Realist.
Aber ich nehme mal an, dass du das gar nicht so gemeint hast.

Und die von dir zitierten Logikfehler sind mir durchaus bewusst, aber ich empfinde sie nicht als störend - aber du ja sicher auch nicht.
Ich wollte einfach eine Geschichte schreiben, die abstrus und lustig ist.

Deine Geschcihte liest sich trotz der logischen Probleme sehr unterhaltsam und amüsant, die Details finde ich sehr liebevoll ausgebildet, da merkt man nciht nur, dass du Spaß beim Schreiben hasttest, sondern auch, dass du deine Figuren liebst, etwas was ich immer sympathisch finde (ich behaupte ja, dass man gar nicht schreiben kann ohne seine Figuren inklusive der Schurken zu lieben).
Du hast natürlich wieder mal Recht...
Ich habe diese Geschichte mit Spaß geschrieben und ich freue mich, wenn man das merkt.
Aber das ist eigentlich wirklich bei all meinen Geschichte so.

Dein "dann" hat gnoebel ja dieses Mal schon angemerkt, da habe ich ja nichts mehr zu tun
Irgendwann sim, da wird die Zeit kommen, dass ich auch endlich die Danns aus meinen Geschichten banne.

Den Sinn dieses Zeitensprungs verstehe ich leider nicht.
Öhm, ich auch nicht.
Ist schon weg.

Danke dir für Lesen, gut finden und kritisieren,
c

 

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