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Serie Aida: Wofür es sich zu heiraten lohnt

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05.10.2004
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Aida: Wofür es sich zu heiraten lohnt

Aida: Wofür es sich zu heiraten lohnt.

„Du willst sie heiraten?“ Akram Scharim, legte das Besteck auf die Stoffserviette. Er musterte die Frau, die ihm gegenüber saß. Ihre manchmal so unbändigen Haare hatte sie zu einem strengen Knoten zusammengesteckt, als handle es sich um einen offiziellen Anlass. Er wusste, das die Einladung zum Essen in ihrem Quartier keine reine Höflichkeitsgeste war, erst recht nicht, da Selma selbst gekocht hatte.
„Das ist die einzige Möglichkeit ihr einen dauerhaften Aufenthalt und freie Bewegung zu ermöglichen.“ Selma stach ihre Gabel energisch in ein Stück Kartoffel und schob es sich in den Mund.
„Bist du dir sicher, dass es dir nur um die Einbürgerung geht?“
Selma schluckte hörbar ihren Bissen hinunter. „Selbstverständlich. Wenn sie meine Frau wird, bekommt sie volle Bürgerrechte der Erde und damit auch der Allianz. Das würde eine Menge Probleme lösen.“
„Du könntest ihre Einbürgerung einfach beantragen.“
„Dazu müsste ich nach Den Haag gehen. Das Gerichtsverfahren würde Monate dauern. So viel Zeit hat Aida möglicherweise nicht. Heiraten hingegen könnten wir problemlos. Nun ja, ich werde ein Gutachten von dir brauchen.“
„Wie ich sehe hast du dich bereits ausführlich erkundigt“, bemerkte Akram trocken und nahm einen Schluck Wein.
„Was soll das heißen?“ Jetzt war es Selma, die ihren Gegenüber musterte. Der ältere Mann verzog keine Miene.
„Du weist genau, was ich meine“ Selma öffnete den Mund doch Akram fuhr fort.
„Du hast sie befördert. Du verbringst deine Freizeit mit ihr. Ihr wohnt beide im selben Apartmentblock.“
Selma atmete tief durch. „Sie hat viel geleistet in den vergangenen zwei Jahren. Wir spielen zufällig beide gerne 3D-Squash und die Raumstation hat nur einen Wohnblock.“
„Was ich sagen will: Die Trennung von Ralf war sicher ein schwerer Schlag für dich, aber…“
„Es war vorhersehbar“, warf Selma ein. „Ralf wollte eine Familie, aber mit einer Botschafterin der Erde als Partnerin ist das nun einmal nicht möglich.“
„Das ist es, was ich meine“, entgegnete Akram. „Du hättest ihn nie geheiratet.“
„Um in Liebe zusammen zu leben muss ich nicht heiraten. Aber hier sichert eine Heirat möglicherweise Leben.“ Während Selma das sagte klopfte sie mit dem Finger auf die Tischkante. Es war ihr nicht entgangen, das sich Akrams dunkle Augen zu Schlitzen verengten, als sie das Wort Leben aussprach.
„Du bist intelligent, erfolgreich, und attraktiv! Wer würde nicht gerne mit dir ausgehen? Warum ausgerechnet Aida?“
„Es ist ja nicht so, als würden wir miteinander ausgehen.“ Selma presste ihre Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
„Nein, ihr benehmt euch wie zwei alte Partner, die sich nach Jahren entschließen zu heiraten“, konterte Akram. Wieder betrachtete er seine Gesprächspartnerin. Er entdeckte Spuren von Grau in ihrem vollen dunkelblonden Haar. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel und erreichte schließlich seine Augenwinkel.
„Natürlich werde ich dich unterstützen. Es liegt mir auch nichts daran, dir Vorträge zu halten. Worum es mir geht bist du und ich bin mir nicht sicher, ob diese Entscheidung wirklich gut durchdacht ist. Die jüngsten Entwicklungen haben eine Eigendynamik, die mir nicht behagt.“
Selma ergriff über den Tisch die Hand des Mannes und öffnete den Mund um etwas zu sagen, als der Türmelder piepte. „Computer, Zutritt gewähren.“, sagte sie und lehnte sich wieder zurück.

„Botschafterin, Professor Scharim. Störe ich?“
„Ganz und gar nicht Aida. Wir haben gerade über Sie gesprochen. Setzten Sie sich doch.“ Akram deutet auf den freien Platz neben sich auf der Couch. Aida nahm Platz ohne sich anzulehnen und wandte sich Selma zu.
„Ihre förmliche Frisur und die Tatsache, dass sie sich mit dem Essen offenbar Mühe gegeben haben deuten darauf hin, dass die Anwesenheit von Professor Scharim einen triftigen Grund hat und nicht zufällig ist.“
Selma konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen. „Wie immer kommen Sie ohne Umschweife zum Wesentlichen. In der Tat haben wir gerade über die Hochzeit gesprochen.“
„Ich nehme an, Professor Scharim stimmt den Plänen nicht zu.“
„So würde ich es nun nicht formulieren“, bemerkte Akram. „Ich habe meine Bedenken.“
„Das verstehe ich. Auch ich habe Bedenken, wenn gleich ich annehme, dass Ihre Bedenken anderer Natur sind als meine.“
„Das mag sein. Was mich interessiert ist: Wie sehen Sie die Hochzeit, Aida?“
„Es erscheint mir als die sinnvollste Lösung.“, erwiderte sie. „Außerdem…“ Aida schien Zeit zu benötigen, um nach den richtigen Worten zu suchen, aber sowohl Selma, als auch Akram wussten, dass dem nicht so war.
„…fasziniert mich dieses Ritual“, fuhr Aida fort. „Ich habe seine Einbettung in den verschiedenen terrestrischen Kulturen studiert. Es erscheint mir nicht sehr vernünftig sich ewig zu binden, in dem Wissen, dass dies für die meisten Menschen eine unerfüllbare Aufgabe darstellt. Allein die Tatsache, dass es trotzdem alle anderen Formen der formalen zwischenmenschlichen Bindung überdauert hat spricht für sich. Es ist mir natürlich bewusst, dass diese Hochzeit nicht den Idealvorstellungen, die ich in der Literatur gefunden habe, gerecht wird. Trotzdem interessiert es mich aktiv daran Teil zu nehmen.“
„In diesem Fall handelt es sich um eine Scheinehe.“ Akram sah zu Selma, die bisher geschwiegen hatte.
Ihre Lippen kräuselten sich zu einem höhnischen Grinsen. „Das soll uns erst einmal jemand nachweisen.“
„Ich stimme hier zu“, sagte Aida. „Es wäre rechtlich sogar unproblematisch, dass Botschafterin Dahl-Aurell eine romantische Beziehung zu einem Menschen eingeht. Allerdings könnte diese Ehe ein erhebliches Hemmnis darstellen eine solche Beziehung zu beginnen. Dies bezüglich sind auch meine persönlichen Bedenken.“ Während sie sprach beobachtete Akram, wie Selma Aida aufmerksam betrachtete, als schien sie etwas in Aidas Gesichtsausdruck zu suchen.
„Bitte entschuldigen Sie mich, mein Mobilcom wurde aktiviert.“ Aida stand auf. Sie nahm das Mobilcom vom Gürtel und hörte einer Stimme am anderen Ende der Verbindung zu, während sie in Selmas Küche ging.
Akram folge ihr mit den Blicken. Als sie in der Küche verschwunden war sagte er leise: „Ich weiß wirklich nicht welches Szenario mich mehr beunruhigt, Selma. Das du eine Scheinehe mit einem Wesen eingehst, dass wir kaum verstehen und dessen Ursprung nicht bekannt ist oder das du wirklich etwas für dieses Wesen empfindest.“
„Ich nehme deine Bedenken zur Kenntnis“, erwiderte Selma trocken.
Akram seufze. „Wird Aida sich für die Hochzeit einen echten Namen zulegen?“
„Aus praktischen Gründen werde ich meine volle Bezeichnung in Englisch angeben. Artificial Intelligence Drone Assistant entspricht allen Anforderungen eines Namens. Es besteht also keine Notwendigkeit meine Bezeichnung zu ändern”, ertönte es aus der Küche.
Selma lächelte. „Du hättest wissen müssen, das sie dich hört.“
„Nun gut. Ich nehme an, du brauchst von mir ein Gutachten, dass es sich bei Aida um eine intelligente Lebensform handelt. Das wird kein Problem sein. Ihre medizinischen Unterlagen habe ich noch gespeichert. Morgen Abend schicke ich dir das Dokument zu.“
„Ich weiß das zu schätzen. Deine Meinung als Freund und als Extropologe bedeutet mir viel.“
„Wenn es sich für dich lohnt dafür deine Prinzipien bezüglich Heiraten über Board zu werfen, wenn es dir das wert ist…“ Mit diesen Worten Stand Akram Scharim, Professor für Extropologie auf. „Lass mich wissen, wenn es Neuigkeiten gibt. Gute Nacht Selma.“
Aida kam gerade mit einem Glas Wasser aus der Küche zurück. Akram nickte ihr zu und im Gehen dachte er daran wie unauffällig menschlich Aida wirkte. Man könnte sie direkt für einen Menschen europider Abstammung halten. Die dunklen Haare waren zu einem schlichten Zopf zusammengebunden. Nur Aidas Augen verrieten, das sie kein Mensch sein konnte. Sie wechselten die Farbe. Meist nahmen sie einen Blauton an, aber Akram glaubte sich zu erinnern Aidas Iris auch schon in Weiß gesehen zu haben.

Sie setzte sich wieder auf die Couch. „Sie sehen angespannt aus, Botschafterin.“
Selma widerstand dem Impuls zu fragen wer versucht hatte Aida über ihr Mobilcom zu erreichen.
„Ich war etwas überrascht, als Sie Akram von Ihren Bedenken erzählt haben.“
„Ich nahm an, dass sie auch schon darüber nachgedacht haben. Es ist eine logische Schlussfolgerung, wenn man die Bedeutung der Hochzeit zu Grunde legt und analysiert was Menschen von intimen Beziehungen erwarten. Und ich nehme an für sie kommt ein Mensch als Partner am ehesten in Frage.“
Selma schwieg. Sie hatte tatsächlich nicht darüber nachgedacht, obwohl es offensichtlich war. Warum sie nicht über die Möglichkeit einer neuen Beziehung nachgedacht hatte wollte sie sich momentan nicht einmal selbst beantworten. Sie war fast froh, dass es wichtigeres zu besprechen galt.
„Die Gang’tok haben ein Eilverfahren mit dem Ziel Ihrer Auslieferung angestrebt haben. Das Oberste Gericht der Allianz wird sich bereits ab Anfang nächster Woche damit befassen. Ich habe den Abgesandten der Gang’tok um eine Stellungnahme gebeten, aber sie ziehen es wohl vor zu schweigen.“
„Sicherlich hat man Ihnen keine Auskunft gegeben weil hinlänglich bekannt ist, dass ich in Ihrem Team arbeite. Möglicherweise ist man darauf vorbereitet, das sie versuchen werden, meiner Auslieferung entgegenzuwirken.“ Aida nahm einen Schluck Wasser.
„Du liebe Güte! Ich bin die Erstkontaktbotschafterin der Erde. Ohne mich wären die Gang’tok jetzt nicht Assoziierte der Allianz.“ Sie stieß einen Seufzer aus. Das war alles an Frustration, das sie sich erlaubte sichtbar zu machen.
„Ich bin ebenfalls unzufrieden mit der Situation. Es mag sein, dass ich durch die Hochzeit die Bürgerrechte der Allianz erhalte, bevor meine Auslieferung auf die ein oder andere Weise nötig wird. Es besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit, dass sie Gang’tok mich mit illegalen Mitteln zur Rückkehr auf ihre Heimatwelt zwingen werden.“
„Es ist auch deine Heimatwelt“, sagte Selma leise. Aida hatte den Wechsel in der Ansprache bemerkt, hielt es aber für richtig dies vorerst nicht zu kommentieren oder zu hinterfragen.
„Da muss ich widersprechen. Mein Bewusstsein beginnt dort. Aber es ist klar, dass ich auf der Heimatwelt der Gang’tok nicht erschaffen worden sein kann.“
Selma rieb sich den Nasenrücken. Normalerweise würde jetzt eine Diskussion über die Bedeutung des Begriffes Heimat folgen, doch Selma war müde. Sie hatte den ganzen Tag Unterlagen durchgesehen, dabei mochte sie Büroarbeit nicht besonders. Die ständige Sorgen um Aidas Zukunft im Hinterkopf hatten ihr den Tag, wie die Tage zuvor, nicht einfacher gemacht.
Aida bemerkte die schwindende Konzentration der Botschafterin.„Ich weiß Ihr Angebot zu der Hochzeit wirklich zu schätzen. Mir ist bekannt wie sehr es Ihnen widerstrebt selbst im Mittelpunkt eines solchen Rituals zu stehen“, sagte sie und leerte ihr Glas. „Ich glaube kein biologisches Wesen hat sich bisher so für mich eingesetzt.“
Selma lächelte. Trotz der hereinbrechenden Müdigkeit funkelten ihre Augen. „Ihr Leben ist nicht weniger Wert, nur weil es ein künstliches ist. Es ist leicht zu heiraten, wenn man damit vielleicht ein Leben rettet. Ein außergewöhnliches Leben, Aida.“

 
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Hallo Devika

Da mir keine offensichtlichen Fehler aufgefallen sind, handelt es sich bei dem Folgenden eher um Detailanmerkungen. Natürlich nur meine ureigenen Ansichten und sicher auch eine Frage des persönlichen Geschmacks ;)

Selma schluckte hörbar ihren Bissen herunter.
hinunter
„Wie ich sehe hast du dich bereits ausführlich erkundigt.“, bemerkte Akram trocken und nahm einen Schluck Weißwein.
Nur "Wein". Ich hab mir nämlich bereits Rotwein vorgestellt und da stört es mich, dass du mir unbedingt den Weißwein vor die Nase knallen willst :crying: Ja, ja, ich weiß, dass ist unwichtig, aber trotzdem...
Ein sanftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel und erreichte schließlich seine Augenwinkel.
Ein Lächeln, das sich bis zu den Augenwinkeln hinaufzieht? Phu, sieht für mich eher aus wie eine verzerrte Fratze und nicht wie ein sanftes Lächeln... Klar, du meintest, dass die Augen begonnen haben zu funkeln oä.
Er entdeckte Spuren von Grau in ihrem vollen dunkelblonden Haar.
Jawohl ich hänge mich gern an Details auf. Aber in dunkelblondem Haar lassen sich graue Haare (welche eigentlich farblos sind und nur in der Menge grau wirken) nur sehr schwer entdecken.
„Ganz und gar nicht Aida. Wir haben gerade über Sie gesprochen. Setzten Sie sich doch.“ Akram deutet auf den freien Platz neben sich auf der Couch.
eine Couch am Esstisch? Finde ich unpassend. Für mich ist eine Couch eine niedrige Bank zum rumlümmeln, deshalb passt es nicht zu einem hohen Esstisch.
Allein die Tatsache, dass es trotzdem alle anderen Formen der formalen zwischenmenschlichen Bindung überdauert hat spricht für sich.
Sie nahm das Mobilcom vom Gürtel und hörte einer Stimme am anderen Ende der Verbindung zu während sie in Selmas Küche ging.
stellvertretende Beispiele für fehlende Beistriche, bei denen ich mir sicher bin ;) Es gibt aber sicher noch mehr davon...
Deine Meinung als Freund und als Extropologe bedeutet mir viel.“
Was ist ein „Extropologe“? Scheint mir für das Verständnis der Geschichte wichtig zu sein, wird aber nirgends erklärt...
Wenn es sich für dich lohnt dafür deine Prinzipien bezüglich Heiraten über Board zu werfen, wenn es dir das wert ist…“
Klingt unschön und etwas ungelenkig, vor allem die Wortwiederholung. Vielleicht fällt dir da noch eine bessere Variante ein
Möglicherweise ist man darauf vorbereitet, das sie versuchen werden, meiner Auslieferung entgegenzuwirken
Ich denke mal, mit dem „sie“ ist Selma gemeint, oder? Zum besseren Verständnis vielleicht groß schreiben, wie du es vorher schon mal gemacht hast?“
Ohne mich wären die Gang’tok jetzt nicht Assoziierte der Allianz.“
Eh, sie wären was nicht? Wirf bitte nicht einfach mit Fachausdrücken um dich, auch (oder gerade) nicht in Sci-Fi
„Es ist auch Deine Heimatwelt.“
deine wird mitten im Satz auf keinen Fall groß geschrieben

Ok, jetzt mal zur eigentlichen Geschichte.
Dein Stil ist gut und flüssig zu lesen (die obigen Anmerkungen sind Details, bei denen sich andere wahrscheinlich fragen, wie man sich daran nur stoßen kann...). Allerdings ist der Inhalt etwas dünn.
Es beginnt damit, dass für mich die Beziehung zwischen Arkam Scharim und Selma nicht klar ist. Scheinbar sind sie alte Freunde, aber dennoch Per-Sie. Gleichzeit keinerlei Hemmungen über Privates zu reden. Körperkontakt scheint auch kein Problem zu sein, zumindest greift Selma einmal nach der Hand des Mannes. Das muss jetzt kein absoluter Widerspruch sein, aber ein paar zusätzliche Erklärungen oder Informationen wären nett gewesen. Vor allem deswegen, weil deine KG von den Protagonisten lebt.

Das Grundkonzept deiner KG ist: Frau holt sich bei altem Freund Rat, weil sie gedenkt eine künstliche Lebensform zu heiraten (welche scheinbar ebenfalls den Körper ein Frau hat). Also eher was Gefühlsduseliges ;)
Dass diese Frau für den Aida Gefühle hegt, ist zwar klar, könnte aber auch ein wenig deutlicher herausgezeichnet werden. Generell habe ich das Gefühl, dass es der KG an Intensivität fehlt. Warum will Selma Aida umbedingt heiraten? Warum wollen die Gang’tok Aida zurück und mit welcher Begründung?
Schade, so fehlt es der KG etwas an Tiefe. Dass dies zu den schwierigsten Dingen gehört, die ein Autor zu bewerkstelligen hat, sollte allerdings klar sein...

Fazit: gut zu lesende KG, welche jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. :)

mfg
Kerberos

 
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Hallo devika,

bevor ich anfange herumzukritteln, schliesse ich mich erstmal Kerberos an: Du hast einen guten, angenehm zu lesenden Stil.

Ihre Lippen kräuselten sich zu einem höhnischen Grinsen.

Das passt fuer mich nur zu Boesewichtern, und Selma scheint ja eher ein sanftes Gemuet zu sein. Vielleicht eher "spoettisches Grinsen?" Oder sogar "spoettisches Laecheln"?

Die Gang’tok haben ein Eilverfahren mit dem Ziel Ihrer Auslieferung angestrebt haben.

Ein "haben" zuviel.

Selma widerstand dem Impuls zu fragen, wer versucht hatte Aida über ihr Mobilcom zu erreichen.

Ich konnte dem Impuls nicht so richtig widerstehen. Die Skepsis, die Akram der "Eigendymanik der Entwicklungen" entgegenbringt, hatte mich gegenueber Aida misstrauisch gemacht. Ich dachte das hier waere dann ein Hinweis darauf, dass tatsaechlich was im Busch ist, was dann leider nicht der Fall war. Schade.

Zwar hast du mit der Tatsache, dass Aida kein Mensch ist, einen schoenen Ueberraschungseffekt nach der Haelfte der Story, aber mir fehlte eine Gesamtentwicklung. Die Erkenntnis, dass es sich lohnt zu heiraten, um ein Leben zu retten, war mir zu sehr erhobener Zeigefinger (reine Geschmackssache, ich weiss), um ein befriedigendes Ende zu sein. Hast du fuer das Ende nicht vielleicht noch nen Knueller auf Lager?
Bye, Leelu

 
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Also für die details bin ich wirklich dankbar. Bei einigen habe ich auch selbst überlegt ob der leser das so schluckt. Zb den Weißwein.
Assoziierte und Allianz sind doch keine wirklichen Fremdwörter, das bleibt und wird nicht erklärt. :)

Ähm ich gebe zu ich plane eine Fortsetzung, deshalb habt ihr vielleicht das Gefühl es fehle Tiefe. Aber da ich mir nicht sicher bin ob ich da was ordentliches hinbekomme habe ich die KG erstmal hier gepostet.

@Kerberos:
Ja Akram und Selma sind alte Freunde. Warum muss ich das erklären, du hast es doch herausgefunden. ;) Und sie sind natürlich nicht per sie...du hast es selbst zitiert.

Extropologe als außerirdisches Gegenstück zum Anthropologen. Schade, dachte das merkt man.

@Leelu:
Das was hier im Busch ist, ist die Tatsache das ein Mensch und eine KI heiraten. Das ist immerhin eine SF Geschichte. In der heutigen Zeit könnten das sein zwei Frauen/Männer oder zwei Menschen unterschiedlicher Religion/Ethnie. Etwas das für die einen bereits ok (Selma) ist und bei den anderen (Akram) noch Widerwillen/Unverständnis erzeugt.
Und es geht natürlich um die Ehe. :schiel:

Nochwas: Ich sehe hier keinen erhobenen Zeigefinger. Ein Zeigefinger wäre es gewesen, wenn ich gesagt hätte heiratet in Liebe, bindet euch ewig, bla bla.
Aber meine Prots heiraten vorsätzlich auf Zeit und ganz unromantisch.

 

hi Devika

Also wegen dem per-Sie... äh, jo... *hüstel* keine Ahnung, warum ich mir das eingebildet hab...

Assoziierte und Allianz sind doch keine wirklichen Fremdwörter, das bleibt und wird nicht erklärt
Mit Allianz kann ich schon etwas anfangen, aber was bedeutet Assoziierter (in diesem speziellen Zusammenhang)?. Ich glaube, da geht es mehr so wie mir

Extropologe als außerirdisches Gegenstück zum Anthropologen. Schade, dachte das merkt man.
Solche Ausdrücke sind immer etwas gefährlich. Es gibt hier sicher auch ein paar, die nicht wissen was ein Anthropologe macht. Übrigens, auch auf die Gefahr hin, mich jetzt in die Nesseln zu setzen- müsste das nicht Xenopologe heißen? Da Xeno = Fremd Extro = ausserhalb (in etwa)? Naja, aber da dürftest du ohnehin besser bescheid wissen als ich :shy:

Übrigens: Wenn du eine Seríe planst, würde ich mir zuerst die Regeln im Serien-Thread durchlesen. Einfach hier klicken . Hier hat man doch recht eigentümliche Auffassungen, was Fortsetzungsgeschichten betreffen.

mfg
Kerberos

 

Hi Kerberos.

Also kann auch sein das ich mich mit Extropologe in die Nesseln gesetzt habe. Habe es abgeleitet von Extraterrestrisch.

Assoziierte in diesem Fall: Bündnisloser politischer, wirtschaftlicher, militärischer Zusammenschluss. Näheres steht dann im Vertrag. Wie die Türkei zB Assoziiertenstatus bekommen könnte, wenn sie nicht Mitglied der EU werden.

Zur Serie: Wie ich das verstanden habe (im Queen Arachnia Thread), wird die Geschichte dann nach Serien verschoben.
Man möge mich eines besseren belehren.

Es grüßt,
Devika

 

Hi Devika,
"ganz unromantisch"? Ich hatte den Eindruck, dass bei Selma da doch ein wenig mehr emotional dahintersteckt. Ich dachte, du wolltest der Sache eine Vorahnung von Tragik verleihen, indem du auf ihrer Seite Gefuehle andeutest, die nicht erwidert werden (koennen). Oder hab ich da was in deinen Text reingelesen?

Aus deiner Antwort glaube ich zu erkennen, dass ich mich mit der Kritik an der "Gesamtentwicklung" vielleicht etwas zu vage ausgedrueckt habe. Ich meinte damit nicht, dass ich die Aussage und das Konzept der Kg nicht erkennen kann, sondern, dass ich einfach zu wenig Veraenderung im Laufe der Kg vorfinde.
Die Ausgangsituation: "Selma will Aida heiraten."
Die Endsituation: "Selma will Aida heiraten."
Zwischendurch erfahren wir zwar, dass das problematisch ist, da Aida ein Android ist, aber das war es im Grossen und Ganzen dann auch schon. Versteh mich nicht falsch, ich meine nicht, dass das generell unzureichend ist, aber in deiner Geschichte finde ich Hinweise auf Potential fuer mehr Konflikt. Wie du selbst sagst, hast du vor eine Fortsetzung zu schreiben und ich finde, das merkt man bereits in diesem Text. Man hat einfach das Gefuehl, es sein noch mehr "im Busch", mit dem du nicht wirklich rausruecken willst.
Ein ganzer Absatz - und ich hab immernoch nicht das Gefuehl, dass ich klipp und klar gesagt haette, was ich meine...vielleicht kannst du trotzdem was damit anfangen. Lg, Leelu

 

"ganz unromantisch"? Ich hatte den Eindruck, dass bei Selma da doch ein wenig mehr emotional dahintersteckt.

Durchaus. Aber wegen einem Anflug von gefühlen heiraten?

Ich verstehe schon was du sagen willst. Und ich stimme dir in allen Punkten zu. Allerdings sehe ich das nicht so streng. Für mich ist das genug Inhalt.
Du erfährst immerhin das Aida eine KI ist. Das sie von einer Außerirdischen Rasse, bei denen sie früher gelebt hat quasi "gejagt" wird und du erfährst die vorläufige Lösung des Problems. Und du erfährst einen der Konflikte nämlich Mensch heiratet KI.

Ich hatte das Gefühl mehr hätte die Geschichte überfrachtet. Mich stört es auch nicht, wenn Fragen offen bleiben. Aber das ist sicher Geschmackssache.

Danke dir übrigens für eine Anmerkungen.

 

Hallo Devika

von mir nur mal ganz kurz:

Stil und Erzählweise sind ähnlich gut wie in der Vorgängergeschichte, die ich von dir gelesen habe(es finden sich aber noch ein Huafen Komma-fehler drin, die ich dir jetzt mal aus Zeitgründen nicht rausgesucht habe)

Das Thema finde ich ungemein spannend und, wenn auch nicht wirklich neu, doch zumindest mal wieder innovativ für dieses Forum.

Ich stimme dir zu in dem Punkt, dass mehr Geschehen die Geschichte überfrachtet hätte. Das was du aussagen willst, der Kernpunkt mit der Heirat zwischen Mensch und Maschine kommt gut heraus.

Etwas anders sieht es da mit den Charakteren aus, wie ich finde. Alle halten sich seltsam bedeckt, angesichts dieses kontroversen Themas. Interessanter wäre es gewesen, wenn sich alle drei in verschiedenen Ecken der Emotionsarena wiedergefunden hätten:
Die Androidin als rationales, kühles Wesen
Die Botschafterin: durch ihre Liebe bestimmt (zumindest deutlicher als jetzt)
Der väterliche Freund: der vielleicht eine ablehnende/eifersüchtige Position einnimmt.

Mit dieser Konstellation wollte ich jetzt keine Soapopera beschreiben, die Charaktere sollen auch nicht bis zur Parodie überzeichnet werden, doch von diesen unterschiedlichen Starpositionen aus, lassen sie sich besser unterscheiden und die gesamte Geschichte gewinnt an Spannung.

mfg
Hagen

 

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