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Am anderen Ende der Stadt

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16.08.2004
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Am anderen Ende der Stadt

Es ist spät. Hier draußen ist wirklich gar nichts mehr los. Ich fahre an der unbeleuchteten Fabrikhalle vorbei, die auf mich am Abend immer so einen angsteinflößenden Eindruck macht. Wahrscheinlich steht sie schon seit Jahren leer und zerfällt langsam - wie alles hier in diesem ehemaligen Industriegebiet, das an den Osten der Stadt angrenzt.
Den Anker sehe ich schon von weitem. Immer wieder zieht es mich hierher, seit ich dieses Lokal auf einem meiner ausgedehnten Abendspaziergänge entdeckt habe.
Ein warmes Licht strahlt von den Fenstern auf den großen, menschenleeren Schotterplatz vor dem ehemaligen Bahnhofsgelände. Nur wenige Autos sind zu sehen. Vor dem halb verfallenen Bahnhofsgebäude steht ein einzelner LKW-Anhänger mit einer riesigen, dunklen Werbeschrift. Eigenartiger Anblick. Ein beklemmende Gefühl ergreift mich. Ich kenne es gut.

Ich weiß auch nicht, was mich damals in diese trostlose und menschenverlassene Gegend trieb. Es war eine spezielle Magie, die von den verlassenen und furchterregenden ehemaligen Industrieanlagen ausging. Einerseits beängstigend und andererseits doch faszinierend. Irgendetwas hatten mir diese einsamen Fabrikanlagen und die von Gras überwucherten Schienen, auf denen schon lange kein Zug mehr fährt, zu sagen.
Gut erinnere ich mich, wie alles begann. Es war ein kühler und windiger Oktobertag. Die Schachspieler saßen an den Fensterplätzen. Ich sah sie schon von weitem bei ihrem Spiel. Es hat mich gleich am ersten Abend angezogen und – ja, man könnte sagen - aufgesogen.

Ich spiele, seit ich vor zwei Jahren meinen Führerschein gemacht habe, regelmäßig für einen kleinen Schachverein, der vor vier Jahren in einem Ortsteil meiner Heimatgemeinde gegründet wurde. Vor einem Jahr bin ich mit der Mannschaft in die Bezirksliga aufgestiegen. Mein Gott. Ich war mächtig stolz.

Es mag so gegen sieben am Abend gewesen sein, als ich das erste mal in den Anker ging, um den Schachspielern beim "Blitzen" zuzusehen. Einige spielten um Geld, mit Kontra und Re, eigentlich keine großen Beträge; da kamen vielleicht ein oder zwei Euro pro Spiel zusammen. Ich fand schließlich einen Tisch, an dem nicht um Geld gespielt wurde. Ich war der Vierte in der Runde. Gespielt wurden Fünfminutenpartien. Der Gewinner durfte sitzen bleiben. Nunja, die meiste Zeit stand ich; und dabei hatte ich den Eindruck, daß für diese Typen das Spiel eher eine Nebensächlichkeit war. Ihre Haupttätigkeit bestand aus dummen Kommentaren zur Spielweise des Gegners und aus etwas, das sie Bierathlon nannten.
Als ich das Lokal verließ war es eins, und ich glaube, daß ich kein einziges Spiel gewonnen habe. Und das, obwohl ich mehrmals – wie ich meinte – ziemlich auf Gewinn stand.

Seit diesem Abend kam ich immer wieder. Besonders, wenn die Uni stressig wurde oder mir die Decke auf den Kopf zu fallen drohte, fuhr ich in das verödete Industriegebiet am anderen Ende der Stadt.

Im Anker ist es immer warm, es läuft laute Musik, und ich kann mich an ein Brett mit vierundsechzig Feldern setzen, um meine sechzehn Figuren in die Schlacht zu schicken.
Ich kämpfe darum, Raum zu kontrollieren, und den gegnerischen König innerhalb der vorgegebenen fünf Minuten zu eliminieren. Die Welt um mich herum versinkt, und mit ihr alle arroganten Idioten und affektierten Mädels mit ihrem blöden Gehabe, alle Ängste und alle Einsamkeit. In meiner neuen Welt läuft alles so, wie ich es will; ich kontrolliere die Figuren auf den vierundsechzig Feldern, und wenn ich verliere, weiß ich - es war mein Fehler. Ein Fehler, den ich analysieren kann, und den ich in meiner nächsten Partie nicht mehr machen werde. Im Takt zur Musik führe ich meine Züge aus, innerhalb von Sekunden. Hoffe, daß jenes kleine, rote Blättchen, das die verbleibende Zeit anzeigt, nicht zu früh fällt.

Eine der Studentinnen, die hier bedienen, hat mir vor zwei Wochen erzählt, daß diese Schachspieler ein ziemlich anstrengendes Pack seien. „Stell dir vor, Andi“, sagte Carmen, „es ist jeden Abend das Gleiche mit diesen Zockern. Es ist drei und ich will schließen, und meinst du, die hören auf? Nein! Sie murmeln ein 'ja, ja, gleich' oder 'einen Zug noch', aber sie spielen immer weiter und es sind immer die gleichen, sie spielen als ginge es um ihr Leben. Ich habe schon das Licht aus und sie ziehen noch immer die Figuren und hauen auf ihren blöden Schachuhren rum. Die haben doch alle 'nen Schuß, wenn du mich fragst.“
Ich zog es vor, mal lieber nichts dazu zu sagen.

Am Anfang war es ja nur das Spiel, das mich völlig einnahm.
Doch seit einigen Wochen gibt es da noch etwas anderes...

Ich trete ein. Mit dem schweren, dunkelroten Vorhang, der den Nebel aus Qualm und Bierdunst von der Außenwelt trennt, schiebe ich auch meine verwirrten Gedanken beiseite.
Der Raum ist nicht sehr groß. Drei Tische stehen an den Fenstern rechts von mir und drei Tische direkt vor mir. Der Rest des Raumes wird von der Bar eingenommen und wenn die Barhocker – so wie jetzt – besetzt sind, wird es hier schon ziemlich eng.
Ich gehe zu den lärmenden Schachspielern nach rechts und stelle mich zu den Kiebitzen an den ersten Tisch.

Ihr Lachen erkenne ich sofort. Ich wußte, daß Lilli heute bedienen wird; seit vier Wochen komme ich jeden Dienstagabend hierher. Meine Hände sind schweißnaß. Dieses Mal würde ich ihr das Geschenk geben.
Sie sieht mich gleich: „Hey, Andi!“
Ihr Lächeln wirkt auf mich, wie einer von diesen 'Hallo-wach-Kaffees', die es immer - nach einer durchzechten Nacht - bei Adrians Kamikazefrühstück gibt.
Mein Gott, was hat diese Frau für eine unglaubliche Ausstrahlung.
Am Anfang hatte ich immer das Gefühl , daß ich ganz klein werden müsse, zusammensinken und beginnen zu zerlaufen - irgendwo in die Fugen des kalten Steinbodens.

„Hi, Lilli! Ich nehm mal 'nen Schwarztee.“
„Neeehh. Das mach ich nicht!“
Ihre grünen Augen funkeln mich wild an.
Diese Energie. Bestimmt fliege ich gleich über die Spieler am ersten Tisch durch das Fenster hindurch- und das würde hier sicher auch keinen interessieren.
„Ok, weil Du's bist. Mach mir halt ein Radler.“
„Ein Radler. Hmm. Das laß ich grad nochmal so durch.“

Ich bin nervös.
Am ersten Tisch spielen sie bisher nur zu zweit.
Ich melde mich an.
Versuche mir einzureden, daß doch nichts dabei ist und so zu tun, als ob ich völlig locker wäre. Den Spielern fällt es bestimmt nicht auf.
Bei Manfred, einem Typ mittleren Alters, der an der Bar hockt und wirkt, wie ein seriöser Familienvater und irgendwie so gar nicht zu diesem Publikum passen will, bin ich mir da nicht so sicher. Ich habe ihn noch nie selbst spielen gesehen; auch wenn seine Kommentare, die er gelegentlich einwirft, erkennen lassen, daß er etwas von dem Spiel versteht. Er kommt auch jeden Dienstag, setzt sich an die Bar und versucht Lilli mit irgendwelchen Sprüchen anzumachen, die ich so staubtrocken, wie offensichtlich und furchtbar peinlich finde.

Er grinst mich unverschämt an.
Das Radler ist fertig. Ich nehme es von der Bar und stelle es auf den Tisch neben das Schachbrett. Ich bemerke, daß ich leicht zittere.
Er sieht es auch: „Na, das fängt ja früh an.“
Ich reagiere nicht und beginne mit meinem Spiel. Ich bin unkonzentriert und mache viel zu viele dumme Fehler. Es ist mir egal.
Ich höre Lilli lachen. An der Bar sitzt so ein komischer, schmieriger BWLer-Typ. Offensichtlich ein Bekannter von ihr. Er geht hinter die Bar. Will eine andere Musik einlegen. Sie läßt ihn gewähren. Wie er sie antatscht, dieser halbbesoffene Vollidiot. Warum läßt sie das nur zu?

Der verrückte Günter kommt an meinen Tisch heran. Sie sagen, daß er nicht mehr ganz dicht sei und in seiner Wahrnehmung der Außenwelt stark eingeschränkt. Am liebsten redet er in einem ewigen Monolog auf andere Gäste ein – ohne wirklich auf ihre Antworten zu achten. Manchmal findet er seine Opfer bei denen, die ihn noch nicht kennen oder jenen, die ein allzu augeprägtes Helfersyndrom haben und tatsächlich versuchen, auf ihn einzugehen. Ab und zu redet er auch einfach auf jene Typen ein, die besoffen genug sind, es nicht mehr zu bemerken. Bei den meisten Spielern ruft seine Anwesenheit ein allgemeines Stöhnen hervor. Dafür, daß er offensichtlich nen kleinen Sprung hat, sind seine Kommentare manchmal allzu treffend, und meine Bauernstruktur sieht schon nicht mehr so gut aus. Nach mehr als zehn Zügen in dieser italienischen Variante, kontrolliere ich das zentrale Feld e5 nicht mehr.
Aber irgendwie schaut er heute gar nicht auf das Brett. Er schaut mich an. Er dreht sich um: „Na, die beiden scheinen ja ihren Spaß zu haben, da hinten“. Er schaut mich wieder an mit diesem eigenartigen bohrenden Blick.
Ich reagiere nicht. Habe aber das Gefühl, als bohre sich ein Messer in meinen Magen, um dort einen bengalischen Tanz aufzuführen. Mein Spiel ist völlig konfus. Lilli hat sich von dem Typ gelöst und beugt sich über die Bar: „Und, Andi, wie läufts?“
„Ich übe zu verlieren“, antworte ich betont mißmutig.
Sie zapft ein neues Bier für Manfred und lächelt vor sich hin.
Manfred grinst mich schief an , während er sich meine verlorene Stellung anschaut:„Ich frage mich Andi, warum du heute eigentlich gekommen bist.“
„Och, eigentlich nur so zum Spaß.“
Manfred lacht: „Das hab' ich mir schon gedacht.“

Heftig werfe ich meinen König um, sodaß er fast vom Tisch rollt und zwänge mich entnervt durch die Kiebitze, um mich auf einen eben frei gewordenen Hocker zu setzen, auf der anderen Seite der Bar. An den Tischen hier spielen sie Karten, und es geht mir doch ein wenig ruhiger zu. Ich krame in meinen Hosentaschen und finde einen Euro. Es ist ein spanischer. Ich leg ihn auf die Theke. Lilli kommt zu mir und sieht ihn sich an.
„Ich sammle ausländische Euromünzen.“
„Wenn ich das Radler gezahlt hab, ist das sowieso mein letzter. Ich schenk ihn dir.“
„Danke. Hey, ich lad dich noch zu was ein - allerdings nicht, wenn du dir einen Tee bestellst.“
Sie lacht.
„Ok. Du kannst mir ein Jever machen.“
„Wie soll ich es dir denn machen?“
Mir wird heiß.
„Willst du's hier haben, oder soll ich es zu den Schachspielern bringen.“
„Ach, gleich hier.“
Sie lächelt. Sanft bewegen sich ihre Mundwinkel.
Ich schaue ihr in die hellen, grün leuchtenden Augen. In diesem Moment versinkt für mich die Welt des Ankers, und ich sehe eine neue, von der ich bisher noch nichts ahnte. Eine Welt überschwenglicher Lebensfreude, eine Welt, die alles Vorherige nebensächlich erscheinen läßt.
Lilli geht zum CD Player und ändert die Musik: REM. Everybody hurts. Läuft heute abend schon zum zweiten Mal. Sie kommt zu mir zurück.
„Das ist mein letzter Tag. Ich habe gestern meine Examensarbeit abgegeben und nach Weihnachten werde ich umziehen“.
Ich werde etwas unruhig.
„Vielleicht kann ich dich ja nächste Woche auch mal einladen – vielleicht können wir irgendwo was zusammen trinken gehen, oder so.“
Sie beugt sich zu mir; sie ist mir so nah.
„Neeihhh ... ich hab jetzt zuletzt schon so viel rumgesumpft und hab nächste Woche auch ziemlich Streß.“

Neben mir erwacht Konrad, der Taxifahrer aus der Altstadt, aus seinem Dauerdelirium und beginnt, wie er es in diesen Fällen immer tut, aus Dostojewskis Idiot zu zitieren.

Mir fällt das Geschenk ein. Ich gebe es ihr. Es ist eine CD. Ich habe die Gruppe zuletzt bei einem Freund gehört.
Es ist Rock. Eine unglaublich ausdrucksstarke weibliche Stimme, intensiv, rauchig, sensibel.
Früher habe ich so was nie gehört. Seit Wochen höre ich die Musik immer wieder.
Ich schenke ihr die CD und sage ihr, daß mich die Musik irgendwie an sie erinnert. Sie strahlt mich an. Ich nehme meine Umgebung kaum noch wahr, und der Boden fühlt sich an, als würde er gerade seine Konsistenz verändern.
Ich will ihr sagen, daß ich mit ihr etwas Besonderes aus dem Leben machen will, mit ihr in alle großen Städte der Welt will, mit ihr tanzen möchte, mit ihr alle spannenden Dinge unternehmen will, die das Leben zu bieten hat. Aber irgendwie kommt es mir albern und sinnlos vor.
„Du kannst dich ja mal melden, wenn du Zeit hast.“
„Ok. Gib mir deine Telefonnummer. Vielleicht meld' ich mich“, ihre Augen lachen mich an.
Ich gebe ihr meine Nummer; noch einmal ist sie mir so nah.
Der Boden fühlt sich weich an - wie Wolle.
Ich bezahle das Radler.
Lilli lächelt mich an.
"Mach's gut Andi. Feier auf jeden Fall schön."
"Werd ich; du auch."
Ich verlasse die Kneipe und habe ein Gefühl, als ob ich ein paar Zentimeter über dem Boden schweben würde.
Mir ist klar, daß sie sich nicht mehr melden wird. Aber irgendwie macht es mir in diesem Moment nicht wirklich viel aus.

Es war ein großes, ein sehr starkes Gefühl, daß meine Welt veränderte.
Ich glaube - nein, ich bin mir sicher - ich werde nicht mehr so oft in den Anker gehen.
Die CD aber, werde ich mir noch oft anhören.

 
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Gerade noch geschafft...

Hallo
Und gleich mal eine kleine Warnung!
Seit Tagen überlege ich, ob mir noch eine Geschichte zum Challenge einfällt.:confused:
Aber nichts überzeugt mich. Heute morgen habe ich plötzlich das Ideenfeuerwerk. Dann treff ich doch cbrucher, der mir erzählt, daß heute der letzte Tag ist. Also setz ich mich ran und hau die Geschichte in die Tasten.
Pffhhh... grade noch so geschafft. Aber da muß ich bestimmt noch ein bißerl was verändern...
Also vielleicht gebt ihr mir noch ein paar Minuten, bevor ihr mich zerlegt. :D
lg
rockz

 

Hallo rockz!

Eine ziemlich melancholische Geschichte, und von Deinen bisher hier veröffentlichten die beste, finde ich jedenfalls. :)

Was die Abgelegenheit Deiner Gaststätte betrifft, öhm, naja, aber um die Geschichte als solche zu lesen, ist das unwesentlich. Von mir aus betrachtet ist »am anderen Ende der Stadt« sogar tatsächlich ziemlich abgelegen – dort gehts Richtung Flughafen, weit gezogene Felder und die OMV, ganz schön einsam dort. Dort will ich um die Zeit nicht hin…*brr* Es kann also durchaus auch am Rand einer Stadt abgelegen sein. Ich drück Dir mal die Daumen, daß die Jury das auch so sieht. :D

Dein Protagonist hat irgendwie ständig Pech. Er weiß genau, er kann Schach spielen, und verliert trotzdem, und er weiß, er hätte alle Chancen bei Lilli, und vergibt sie. Was lernen wir daraus? Schachspielen macht träge? :susp: :D

Ein paar Sachen hab ich Dir gleich mal rausgesucht, gegen Ende hab ich allerdings auf die Beistriche (Kommas) verzichtet – da scheinen sie Dir ausgegangen zu sein… ;-)

»einen angsteinflösenden Eindruck«
– angsteinflößenden

»Ich hatte damals gleich erkannt, das man hier Schach zockt«
– daß
– sagt man »zocken« beim Schach? Ich kenn das nur fürs Kartenspielen…

»wie dieSpieler an den anderen Tischen. Ich war der vierte in der Runde.«
– Leertaste vor Spieler
– der Vierte

»obwohl ich mehrmals – wie ich meinte- eine ziemliche«
– Leertaste vorm zweiten Bindestrich fehlt, außerdem ist er kürzer als der erste

»fahre ich von meinem Studentenwohnheim in der Weststadt zum anderen Ende der Stadt«
– die Wiederholung von »Stadt« ist nicht so toll, »von meinem Studentenwohnheim zum anderen Ende der Stadt« würde doch reichen?

»ein Brett mit 64 Feldern und schicke meine 16 Figuren in den Kampf«
– Zahlen in Geschichten bitte möglichst ausschreiben, solange sich dadurch keine Buchstabenwürmer ergeben

»und wenn ich verliere, dann weiß ich, war es mein Fehler.«
– »dann« könntest Du streichen, »war« und »es« würd ich vertauschen

»Hoffe, daß das der kleine Zeiger, der die verbleibende Zeit anzeigt, nicht zu früh fällt.«
– da konntest Du Dich wohl nicht entscheiden, ob das oder daß? ;-) »daß« ist richtig

»Bedienungen scheinen die einzigen weiblichen Wesen zu sein, die sich in dieser Kneipe freiwillig aufhalten.«
– Hm, beschäftige Dich bitte mal eine Weile mit dem Satz, mit seinen (unabsichtlich) versteckten Aussagen und so…;-)

»Die haben doch alle 'nen Schuß, wenn du mich fragst“.«
– ist »einen« zu lang?
– fragst.“

»Doch seit drei Wochen gab es noch etwas Anderes, das«
anderes

»„Hey, Andi !“«
– keine Leertaste vorm Rufzeichen

»Sie strahlt mich an. Mein Gott, was hat diese Frau für eine unglaubliche Ausstrahlung.«
– die doppelte Strahlung kommt nicht so gut…

»das Gefühl , daß ich ganz klein werde müsse, zusammensinken und beginnen zu zerlaufen irgendwo in die Fugen des kalten Steinbodens.«
– schöner Satz :) – Leertaste nach »Gefühl« zu viel, Beistrich nach »zerlaufen«

»Ihre grünen Augen funkeln mich wild an .«
– Leertaste vorm Punkt zuviel

»„Ok, mach mir halt ein Radler“«
– Punkt fehlt, heißt es tatsächlich »ein Radler« bei Euch? Wir sagen »einen Radler«, da es »der Radler« heißt

»Ich versuche mir einzureden, daß doch nichts dabei ist.
Ich versuche so zu tun als ob ich völlig locker wäre.«
– zweimal »Ich versuche« als Satzbeginn ist nicht sehr schön

»Bei Manfred, ein Typ mittleren Alters, der an der Bar hockt«
– einem Typ … wirkt, wie

»seine Kommentare, die er gelegentlich – wenn auch selten – einwirft, erkennen lassen, das er was von dem spiel versteht.«
– »gelegentlich« ist eigentlich dasselbe wie »selten«, oder nicht?
– daßSpiel
– »etwas« wäre schöner als »was«

»und versucht Lilli mit irgendwelchen Sprüchen anzumachen,«
– versucht, Lilli

»„Na, das fängt ja früh an“.«
– an.“

»Ich bin unkonzentriert und mach viel zu viele dumme Fehler.«
– mache

»so ein komischer, schmieriger BWLer-Typ«
– grammatikalisch gesehen ist das »-er-« falsch: BWL-Typ

»Offensichtlich ein Bekannter von ihr. Er kommt zu ihr hinter die Bar.«
– zweimal »ihr«

»oder jenen, die ein großes Helfersyndrom haben und versuchen auf ihn einzugehen oder einfach bei denen, die besoffen genug sind es nicht zu merken.«
– »ausgeprägtes Helfersyndrom« fände ich schöner als »großes«
– versuchen, auf … besoffen genug sind, es

»„Und Andi wie läufts?“
„Ich übe zu verlieren.“, antworte ich betont mißmutig«
– Und, Andi, wie
– verlieren“, antworte

»„Och, eigentlich nur so zum Spaß“. Manfred lacht: „Das hab ich mir schon gedacht.“«
– Spaß.“
– Wenn ich es richtig gelesen hab, findet hier ein Sprecherwechsel statt, da solltest Du eine neue Zeile nehmen

»Ich schmeiße meinen König um, so daß er fast vom Tisch fliegt und zwänge mich entnervt durch die Kiebitze, um auf einem Barhoker, auf der anderen Seite der Bar Platz zu nehmen, der gerade frei geworden ist.«
– würde »sodaß« zusammenschreiben, wegen der guten alten Rechtschreibung ;-)
– Wiederholung von »Bar«, Vorschlag: auf einem eben frei gewordenen Hocker am anderen Ende der Bar

»In diesem Moment versinkt für mich die Welt des Ankers und ich sehe eine neue Welt von der ich bisher noch nichts ahnte, eine Welt überschwenglicher Lebensfreude, eine Welt, die alles nebensächlich erscheinen läßt«
– eine neue Welt, von der
– viermal »Welt«, hm, ist wohl Absicht, würde trotzdem »Welt« Nr. 2 streichen: eine neue, von der ich bisher …

»das wir irgendwo was zusammen trinken gehen oder so“«
– daß
– »irgendwo was zusammen trinken« kannst Du sicher schöner formulieren ;-)

»und beginnt wie er es in diesen – am späten Abend eher seltenen Fällen – aus Dostojewskis Idiot zu zitieren.«
– die Gedankenstriche passen da nicht so richtig, oder der zweite gehört zwischen »seltenen« und »Fällen«, hatte erst dadurch Verständnisschwierigkeiten

»Sie strahlt mich an.«
– das kommt hier zum zweiten Mal vor, vielleicht fällt Dir ja noch eine Alternative ein, die dasselbe aussagt?

»Ich nehme meine Umgebung kaum noch wirklich war und fühle mich als ob der Boden nicht aus Stein wäre, sondern aus Wolle.«
– »wirklich« würd ich streichen
– wahr und fühle mich, als
– schöner: als wäre der Boden nicht aus Stein, …

»Ich will ihr sagen, daß ich mit ihr was besonderes aus dem Leben machen will, daß ich mit ihr in all großen Städte der Welt will, daß ich mit ihr tanzen will, daß ich mit ihr alle spannenden Dinge unternehmen will, die das leben zu bieten hat.«
– etwas Besonderes
– etwas viele »daß«, eigentlich könntest Du alle »daß ich« bis auf das erste streichen

»habe ein gefühl als ob ich ein paar Zentimetter über dem Boden schweben würde.«
Gefühl, als
– Vorschlag: als schwebte ich ein paar Zentimeter über dem Boden.

»Mir war irgendwie klar, daß sie sich nicht mehr melden würde, aber irgendwie hat es mir nicht viel ausgemacht.«
Irgendwann wurde mir klar, daß es ein großes; ein sehr starkes Gefühl.«
– zweimal das Klarwerden, »irgendwie« und »irgendwann« liest sich auch eher wiederholt, und im letzten Teil stimmt was nicht.

Liebe Grüße,
Susi :)

Also vielleicht gebt ihr mir noch ein paar Minuten, bevor ihr mich zerlegt.
– den Satz hast Du nacheditiert, richtig? :hmm: :D

 

PS.:

Drei, vier Autos stehen hier vereinzelt herum;
Ist der Protagonist betrunken, daß er nicht weiß, ob es drei oder vier sind? :lol: ;)
Und warum "vereinzelt"? :susp:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Susi

Nun bist du meiner ersten Überarbeitung doch noch ein paar Minuten zuvor gekommen.

Dennoch erstmal vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast!

Habe schon mal einige gröbere Schnitzer drausen. Das mit dem Schluß etwas nicht stimmt...hihi...ähm...jou...hab ich auch gemerkt. Wollte es halt unbedingt noch rechtzeitig posten.

Dir sind allerdings noch ein paar Sachen aufgefallen, die ich nicht gesehen habe.
Da schau ich vielleicht nochmal kurz rein, bevor vita mir womöglich den Text auseinandernimmt :D


Zitat: Also vielleicht gebt ihr mir noch ein paar Minuten, bevor ihr mich zerlegt. – den Satz hast Du nacheditiert, richtig?
Ja.Ich geb's zu... :Pfeif:

lg,
rock

PS: ad I) 'drei,vier'...ähm...er schsut halt nicht so genau hin...
ad II) du hast doch sicher auch schon diese gottverlassenen Plätze gesehen, wo 'vereinzelt' Autos rumstehen. Diese Einsamen, wo man den Eindruck hat, daß sich niemand um sie kümmert; außer diejenigen, die irgendwann beginnen sie auszuschlachten.

PPS: Ok,ok. Werd mir mal überlegen das zu ändern...

 

bevor vita mir womöglich den Text auseinandernimmt
Öhm, meine Liste hat Dir wohl noch nicht gereicht...? Du bist ja unersättlich... :naughty: :D

 

Hmm...
Hey, ich meinte das als Kompliment für deine Liste :cool:

 

Hallo rockz,

hat mir ganz gut gefallen, deine Geschichte. An manchen Abenden läuft halt alles schief... Das Ende hat mich ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Einfach so vorbei das Ganze? Keine Lilli, kein Schachspielen mehr?

Ein paar Dinge sind mir beim Lesen noch aufgefallen:

Irgendwie ein trostloser Anblick, der in mir ein beklemmendes Gefühl aufkommen läßt.
Bestehst du auf dem "Irgendwie"?
Ich weiß auch nicht, was mich damals in diese trostlose und menschenverlassene Gegend trieb.
das "trostlose" ist hier eine Wortwiederholung
Es war eine spezielle Magie, die von diesen verlassenen und irgendwie furchterregenden ehemaligen Industrieanlagen ausging
und wie stet´s mit dem "irgendwie"? Du erklärst recht genau, warum es furchterregend ist, das "irgendwie" brauchst du da gar nicht
Manfred grinst mich schief an, während er sich meine verlorene Stellung anschaut: „Ich frage mich Andi, warum du heute eigentlich gekommen bist.“
Neben mir erwacht Konrad, der Taxifahrer aus der Altstadt
„Ok. Gib mir deine Telefonnummer. Vielleicht meld' ich mich.“, ihre Augen lachen mich an.
der Punkt ist zuviel

Liebe Grüße
Juschi

 

Deine Geschichte liest sich recht gut. Ich habe nur den unbestimmten Eindruck, dass Du hier oder dort mit Zeitformen durcheinander gekommen bist. Mir fehlt leider gerade die nötige Konzentrationsfähigkeit, um das konkreter zu benennen. Vielleicht ist aber auch alles richtig, und diverse Zeitsprünge haben mich nur durcheinander gebracht.

Ich als Eigentlich-gar-nicht-Schachspieler muss mal was dummes fragen: Gibt es bei Schach auch Kontra und Re? Ich kenn das nur vom Skat.

Insgesamt finde ich, dass für die Länge des Textes recht wenig passiert. Spannung kommt nicht auf, was vor allem an der ausführlichen Einleitung liegen dürfte. Dafür gibt es viele pointierte Stellen (wie der etwas anzügliche Dialog), die Spaß machen.

Also, nicht übel, aber verbesserungsfähig.

 

Moin rockz,

Irgendetwas haben diese einsamen Fabrikanlagen und diese von Gras überwucherten Schienen, auf denen schon lange kein Zug mehr fährt, zu sagen.
Das zweite diese würde ich gegen ein schlichtes die eintauschen.

Ich hatte damals gleich erkannt, das man hier Schach spielen kann und es hat mich gleich am ersten Abend angezogen und – ja, man könnte sagen - aufgesogen.
Der Satz wirkt umständlich; erkannt passt irgendwie nicht.

Seit ich vor etwa zwei Jahren meinen Führerschein gemacht habe, spiele ich regelmäßig in einem kleinen Schachverein, der sich vor vier Jahren in einem Ortsteil meiner kleinen Heimatgemeinde gegründet hat.
Was hat der Füherschein mit dem Schachspielen zu tun?

Auch schien es mir, daß die Spieler hier nicht ganz so stark waren, wie die Spieler an den anderen Tischen.
dass; Wortwiederholung Spieler; würde ich ersatzlos streichen.

Und das, obwohl ich mehrmals – wie ich meinte – eine ziemliche Gewinnstellung auf dem Brett gehabt habe.
ziemliche Gewinnstellung liest sich nicht schön; Alternativ obwohl es mehrmals ziemlich gut aussah oder obwohl ich mehrmals ziemlich gut stand.

Besonders, wenn die Uni stressig wird oder mir die Decke auf den Kopf zu fallen droht, verlasse ich mein viel zu kleines Zimmer im Studentenwohnheim und fahre in das verödete Industriegebiet am anderen Ende der Stadt, um in den Anker zu gehen.
Kein Geld für 'ne ordentliche Bude, aber ein Auto fahren. Ja, so sind die Studenten.

„Ein Radler. Hmm. Das laß ich grad nochmal so durch.“
lass

Versuche mir einzureden, daß doch nichts dabei ist und so zu tun, als ob ich völlig locker wäre.
dass

Sie sagen, daß er nicht mehr ganz dicht ist und in seiner Wahrnehmung der Außenwelt stark eingeschränkt.
So reden versoffene Schachaholics?

Manfred grinst mich schief an , während er sich meine verlorene Stellung anschaut:„Ich frage mich Andi, warum du heute eigentlich gekommen bist.“
Fragezeichen am Ende.

Ich schmeiße meinen König um, sodaß er fast vom Tisch rollt und zwänge mich entnervt durch die Kiebitze, um mich auf einen eben frei gewordenen Hocker zu setzen, auf der anderen Seite der Bar.
so dass

„Neeihhh ... ich hab jetzt zuletzt schon so viel rumgesumpft und hab nächste Woche auch ziemlich Streß.“

Neeihhh
? Rumgesumpft? Wat?

So viel dazu.

Eine Geschichte über die Liebe und das Blitzen. Ist auf jeden Fall mal was Neues. Was mich ein wenig gestört hat, ist dass Du keinen wirklichen Bezug zwischen den beiden Themen aufbaust. Ok, er lernt das Mädchen durch das Schachspielen kennen. Die Beschreibung der ganzen skurilen Typen, welche ich teilweise sehr gelungen finde, haben aber kaum was mit der eigentlichen Handlung zu tun.

Neben mir erwacht Konrad, der Taxifahrer aus der Altstadt, aus seinem Dauerdelirium und beginnt, wie er es in diesen Fällen immer tut, aus Dostojewskis Idiot zu zitieren.
:thumbsup:

Der Aufbau ist angenehm ruhig, doch denke ich, dass Du Dein Augenmerk auf eines der beiden Themen verstärken, oder einen stärkeren Bezug zwischen den Themen erzeugen solltest. So, wie es jetzt ist, ist es von beidem zu wenig für meinen Geschmack.
Insgesamt ist Dir trotzdem eine schöne Geschichte gelungen, die allerdings noch mal eine Überarbeitung (auch stilistisch) verdient hätte.

Jorgo

OT: Mein Buchtip für Schachspieler und solche, die es noch werden wollen: "Schachnovelle" von Stefan Zweig.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Juschi, Uwe Post und Don Jorgo

Erstmal vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!

@Juschi und Don:
Werde mir Eure Vorschläge nochmal genau ansehen und bestimmt auch einige Änderungen vornehmen: ich mag jetzt nicht im Einzelnen auf jeden Punkt eingehen, da meine Konzentrationsfähigkeit auch schon etwas mitgenommen ist.

Nur so viel:

@ Juschi

Einfach so vorbei das Ganze? Keine Lilli, kein Schachspielen mehr?

Ja ! Einfach so vorbei. Beides. Die Ankerwelt. Und auch Lilli.
Aber seine Welt hat sich verändert . Er bedarf des Ankers nicht mehr.
Vielleicht hört er noch ab und zu die Cd. Aber er ist dabei nicht nur traurig.

@Don

Bzgl.

so dass
Ich benutze die gute alte Rechtschreibung.

Was die beiden Themen betrifft:
Ich wollte beide drin haben und ich wollte zuerst die "Spielerlunte" legen - daher vielleicht auch die etwas zu ausführliche Einleitung -, um dann überzuschwenken auf die Liebesgeschichte und schließlich beides aufzulösen ( Lilli ist weg; aber auch die Macht der Welt des Spiels hat sich für den Prot. zumindest relativiert ).

@Uwe Post

Gibt es bei Schach auch Kontra und Re? Ich kenn das nur vom Skat.
Ja., gibt es. D. h. bei den Zockern bedeutet es die Verdoppelung des Einsatzes.

lg,
rock

 

Hi rockz,

wirklich melancholisch deine Geschichte, und schön, dass dein Prot über den Korb, den er bekommt trotzdem merkt, dass das Leben ihm mehr zu bieten hat als den Anker, dessen Halt er jetzt nicht mehr zu benötigen scheint.

Die Typen im Anker sind lebendig gezeichnet, ein bissch Klischee darf dabei gerne sein.

Die Tempi solltest du dir allerdings wirklich noch mal anschauen. Es ist schwer, sie dir rauszusuchen, weil du teilweise in der Vergangenheit beginnst und mir dann nicht klar ist, ob du es als Rückblende meinst. Andere Sätze beginnst du in einer anderen Zeit, als du sie beginnst.

Zwei kleine Sachen sind mir noch aufgefallen:

Bei Manfred, ein Typ mittleren Alters,
einem Typ
Bei den meisten Spielern löst seine Anwesenheit ein allgemeines Stöhnen hervor.
auslösen oder hervorrufen

Mir hat deine Geschichte gut gefallen. Ob sie in dieser Form den Challenge regeln entspricht weiß ich nicht, aber das muss ich ja auch nicht entscheiden.

Lieben Gruß, sim

 

Hi rockz,

schade, dass du den Gefühlen deines Prots zu Lili (?) nicht mehr Zeit gewidmet hast. :(
Die Einleitung deiner KG ist, so finde ich, ein wenig zu lang. Wenn auch gut beschrieben.
Außerdem solltest du, um die Ch. Vorlage zu erfüllen, deinen Prot schon von Anfang an im Lokal sein lassen.
Dort kann er ja an seinen ersten Tag zurückdenken. ;)

Die Eindrücke deines Plots, wiederholst du im Mittelteil. (teilweise)

Ich denke, das wird dir beim überarbeiten auffallen.

Den Schluß finde ich sehr gut. Er hat zwar nicht bekommen was er wollte, dafür aber die Erfahrung eines guten Gefühls gemacht.
Das Lokal ist eben nur eine kleine Station in seinem Leben.
Diese Intention von dir gefällt mir. :)

liebe Grüße, coleratio

 

Hab jetzt mal an einigen Stellen geürzt und versucht die Tempi deutlicher zu machen.

Hallo coleratio und hallo sim

Auch euch zuerst einmal meinen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Ja! Die Einleitung ist wohl ein wenig zu lang. Habe da jetzt mal begonnen etwas zu kürzen.

Das mit den Tempi mag auch ein wenig zu verwirrend gewesen sein;
da habe ich auch mal was geändert.

So jetzt muß ich heim,

schönen Gruß,
rock

 

Hallo rockz,

Deine Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen. Dein Stil gefällt mir. Es passiert nicht viel in Deiner Geschichte. Das macht sie aber nicht weniger lesenswert. Ein paar Logikfehler sind mir aufgefallen:

Ich stelle mich zu den Kiebitzen am ersten Tisch und melde mich in der Runde an.
Das hat er schon vorher getan. Folglich steht er schon da, und muss sich nicht nochmals dazustellen.

Ich bezahle das Radler.
Ich kenne keine Kneipe, in der Du für einen Euro ein Radler bekommst. Auch nicht, wenn er spanisch ist. :D

Tippfehler:

Herftig werfe ich meinen König um, sodaß er fast vom Tisch rollt und zwänge mich entnervt durch die Kiebitze, um mich auf einen eben frei gewordenen Hocker zu setzen, auf der anderen Seite der Bar.
Heftig - sodass

Habe Deine Geschichte sehr gern gelesen. :)

Liebe Grüße, Susie

 

Ein junger Kerl droht, in der großen, bösen Stadt voller skurriler Typen dem Spielteufel zu verfallen. Auch wenn er es vorzieht, nicht um Einsätze zu spielen, so kann man sein Schachfieber schon als Sucht bezeichnen. Gerade weil er den Ort seiner Lust gerade auch dann aufsucht, wenn ihm die Welt zu viel abverlangt, oder gar nichts zu bieten hat. Eine Bedienung in der Kneipe ist für ihn am Ende der Anlaß, Abstand zur verführerischen Welt der Blitzspieler zu gewinnen.

Ich schließe mich Juschi an, die vom Ende ein wenig enttäuscht war. Auch wenn es in der Logik der Geschichte liegt, erwartet man als Leser ein wenig mehr.

Gerne gelesen (inzwischen schon in vier Versionen, kam nie zum Antworten), leider habe ich doch noch eine Menge Krimskrams gefunden.

Vorschläge/ Detailanmerkungen:

  • "Hier hinten ist wirklich gar nichts mehr los." - Wie wäre 'Hier draußen'? Im Sinne von jwd?
  • "Ich weiß auch nicht, was mich vor etwa drei Monaten in diese trostlose und menschenverlassene Gegend trieb." - "auch nicht"? Streich doch bitte das "auch"
  • "Schachfreunde Weilingen" - Die Passage mit dem Zeitungsausschnitt hat mir so gut gefallen, daß ich Dich ungeniert auffordere, sie instantan, sofort, unverzüglich wieder einzufügen.
  • "Nunja" - Zwei Wörter
  • "zwei oder dreimal" - 'zwei- oder dreimal'
  • "verlies" - 'verließ'
  • "weiß ich - es war mein Fehler." - Entgegen Häferls Meinung muß ich für die erste Version plädieren, hat einen ganz anderen Fluß: 'weiß ich, war es mein Fehler'
  • "und mach viel zu viele dumme Fehler" - 'mache'
  • "sind seine Kommentare manchmal allzu treffend und mein Spiel ist heute grottenschlecht." - 'treffend, und'; zudem sehe ich den Zusammenhang zwischen den beiden Sätzen nicht. Wäre dann nicht zumindest ein Punkt angebracht?
  • "Vielleicht kann ich dich ja nächste Woche auch mal einladen ? vielleicht können wir irgendwo was zusammen trinken gehen, oder so." - Wortwiederholung "Vielleicht", ist aber m.E. nicht so schlimm.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kürbiselfe und hallo cbrucher

Auch euch beiden zuerst einmal ein Dankeschön fürs Lesen und für die Anmerkungen.

Hey Claus: Schöne Zusammenfassung. ;)
Tut mir sorry, wenn Dir das Ende nicht gefällt. Aber:

Auch wenn es in der Logik der Geschichte liegt, erwartet man als Leser ein wenig mehr.
Versteh mich nicht falsch, jedoch was bitte erwartet man als Leser m e h r?!?
Vielleicht könntest du das etwas explizieren?
Ich jedenfalls finde das Ende inhaltlich/was die Aussage angeht so ok.
Vielleicht hätte ich dem Ende etwas mehr Zeit widmen können - aber wie ich bereits bei Juschi schrieb die Aussage
Einfach so vorbei. Beides. Die Ankerwelt. Und auch Lilli.
möchte ich so.
"Schachfreunde Weilingen" - Die Passage mit dem Zeitungsausschnitt hat mir so gut gefallen, daß ich Dich ungeniert auffordere, sie instantan, sofort, unverzüglich wieder einzufügen.
Hmm. Ich überlegs mir nochmal...
"weiß ich - es war mein Fehler." - Entgegen Häferls Meinung muß ich für die erste Version plädieren, hat einen ganz anderen Fluß: 'weiß ich, war es mein Fehler'
Da schließe ich mich Häferl an.


Elfe; freut mich, daß du die Geschichte gerne gelesen hast und sie dir gefällt. :shy:

Bezüglich:

Zitat:
Ich stelle mich zu den Kiebitzen am ersten Tisch und melde mich in der Runde an.
Das hat er schon vorher getan. Folglich steht er schon da, und muss sich nicht nochmals dazustellen.

Oups! Tatsächlich...du hast recht!

Hätte jetzt fast was Falsches geschrieben. :sealed:
Schnell editieren. :Pfeif:

Noch einmal zu den -vielleicht verwirrenden Tempi/Gedankenwelten des Prot: Ab Absatz zwei fängt das - vielleicht ein wenig verwirrte - Gehirnkino des Prot an. Er ist nervös und alle möglichen Gedanken hinsichtlich des Ankers jagen ihm durch den Kopf. Dabei steht er vielleicht auf dem Schotterplatz neben seinem Auto ( oder Fahrrad ...@Don Jorgo) und raucht eine Zigarette.
(... bis er eben dann in die Kneipe geht...[@C])

Vielleicht gebt ihr mir mal in den nächsten Kommentaren Rückmeldung, ob das zu schwierig zu erkennen ist oder ob man (auch wenn man die Geschichte nicht geschrieben hat) draufkommen kann... :)

Liebe Grüße,
rock

 

Ich kann Dir nicht genau sagen, was das "mehr" sein soll, das man als Leser erwartet. Vielleicht, daß die Ablösung aus seiner Anker-Welt sich bereits andeutet, vielleicht, daß ein richtiger Grund dafür geliefert wird, daß Lilli und er nicht zusammenkommen.

Zu Deiner Gehirnkino-Bemerkung: Wie? Ich verstehe nicht. Willst Du sagen, daß die ganze Geschichte nur im Kopf des Protagonisten geschieht, als Erinnerung oder gar als Tagtraum?

 

Also:
ad I) Meine nur, daß du dann schreiben kannst erwarte ich ;)
Und die Sache mit dem Grund: da wollte ich schon auch Dinge offen lassen... ( ließe sich aber vielleicht noch besser herausarbeiten...)
ad II) Nein. Natürlich nicht die ganze Geschichte. Aber von Absatz zwei bis da wo er in die Kneipe eintritt und den Vorhang beiseite zieht.

 

daß du dann schreiben kannst erwarte ich

Nette Spitze... Sollte nicht ganz so absolut daherkommen, mehr subjektiv.

Ja, vielleicht kannst Du das Ende noch ein wenig besser motivieren, gerade die Ablösung vom Anker findet sich im Text nicht. Vielleicht gerade deshalb, weil Du den Leser auf die falsche Fährte locken willst. Vielleicht ist es besser, auf das semi-happy-end zu verzichten und den Protagonisten wirklich untergehen zu lassen. Naaaa?

Gehirnkino: Na da bin ich ja beruhigt, Deine Bemerkung löste ganz schön Verwirrung bei mir aus. Ja, das ist schon klar, allerdings fühle ich mich gerade nicht in der Lage, die Zeitstruktur noch einmal kritisch zu lesen. Können wir ja einmal bei mir machen.

off-topic: Hast Du eigentlich schon einen Text für das Treffen?

 

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