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Angriff der Killerwespen

Yvi

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25.07.2004
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Angriff der Killerwespen

Angriff der Killerwespen.
Diese Zeitungs-Meldung klingt für mich äußerst bedrohlich.
Ich spüre, wie sich an meinem ganzen Körper eine Gänsehaut bildet, wie sich auch die kleinsten Härchen aufstellen.
Ein schreckliches Gefühl!
Wobei ich zu meiner Schande zugeben muss, dass es für diese Reaktion nicht einmal eine Killerwespe brauch, da reicht eine ganz normale Wespe auch schon völlig aus.
Und was nun? Killerwespen greifen an.
Das ist eine absolut lebensgefährliche Bedrohung!
Hektisch packe ich alles zusammen, was noch auf dem Tisch liegt und renne nach drinnen. Gott sei Dank habe ich vor einiger Zeit daran gedacht, an der Terrassentüre diesen Insektenvorhang anzubringen. Eigentlich war er zur Abwehr von Stechmücken gedacht gewesen, doch auch im Fall eines Wespen-Angriffs ist so ein Vorhang ziemlich brauchbar.
Auf diese Art und Weise kann ich trotz dieser Killerwespen frische Luft ins Haus lassen und kalt lächelnd über den Dingen stehen.
Na, dann sollen sie eben kommen, wenn sie unbedingt wollen, diese Killerwespen!
Mein Insektenvorhang schafft sie alle!
Oh, lieber nicht übertreiben. Wer weiß, was und wie weit diese Viecher alles hören können. Womöglich fühlen sie sich noch angesprochen.
Nein, nein, lieber ganz, ganz still bleiben.

Wo bleiben denn diese Wespen nur?
Ich warte immer noch mit meinem kalten Lächeln! Nicht mehr lange und ich kriege einen Krampf in den Backen.
Sie kommen und kommen nicht und da draußen scheint die Sonne so schön. Doch mit Killerwespen im Nacken kann ich mich unmöglich auf die Terrasse setzen!
Plötzlich höre ich ein lautes Brummen. Oh Gott, ist das etwa schon die Vorhut?
Ich spüre in diesem Moment, wie mein kaltes Lächeln auf meinem Gesicht einfriert.
Im nächsten Augenblick könnte ich vor Scham in Grund und Boden versinken, doch gleichzeitig bin ich total erleichtert. Mein Lächeln kommt glücklicherweise nicht richtig zum Einsatz, diesmal war es nur eine Fliege.
Soll ich jetzt etwa den ganzen Mittag hier hinter dem Vorhang stehen und warten?
Wann werden diese Killerwespen denn nun in etwa bei mir ankommen? Ich blättere die Zeitung noch einmal kurz durch, kann den Artikel aber in der Hektik nicht mehr finden.
Also wirklich, meine Warterei ist völliger Quatsch! Ich stehe inzwischen seit zwei Stunden hinter diesem Insektenvorhang und hätte doch noch einiges zu tun.

So, das Leben geht weiter, ich muss mich endlich wieder meinen Pflichten widmen! Schnell lockere ich mein Gesicht und begebe mich strammen Schrittes in den Keller.
Die Wäsche ist inzwischen in der Waschmaschine schon fast getrocknet. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ich muss später bügeln wie eine Irre oder ich wasche das ganze Zeugs einfach noch mal.
Ich entscheide mich spontan, den einfacheren Weg zu gehen und die Waschmaschine noch einmal anzustellen.
Plötzlich entdecke ich ganz hinten in der Ecke meine Motorradstiefel. Ach du liebe Güte! Die hatte ich ja völlig vergessen! Die habe ich nach dem letzten Querfeldeinrennen (bei strömendem Regen) einfach nur in den Keller gestellt.
Mensch, war ich fertig an diesem Tag. Fertig, aber glücklich.
Ein schöner Anblick sind die Stiefel nicht gerade. Der Dreck ist nämlich festgebacken, Stollen an den Sohlen und zentimeterdick bis oben.
Ich stelle den Dampfstrahlreiniger an und halte drauf. Oh, Mist, ich habe völlig vergessen, die Stiefel irgendwo reinzustellen. Prompt trennen sie sich voneinander, jeder nimmt einen anderen Weg durch die Luft und den gesamten Keller und hinterlässt zu meiner Freude überall Dreckstücke. Und da diese nun bereits etwas aufgeweicht sind, bleiben sie auch wunderbar überall kleben.
Nun ja, Strafe muss sein! Ich hätte die Teile nach dem Rennen gleich putzen sollen.
Jetzt habe ich statt dessen die Reinigung des gesamten Kellers vor mir, verschiebe dies aber auf später, denn nun muss ich mich unbedingt schnell wieder auf meinen Beobachtungsposten begeben und die Lage peilen.

.....Nichts, immer noch nichts.
Die machen sich wohl lustig über mich?
Na, die werden mich kennenlernen!

Naja, wenn ich genauer darüber nachdenke, war das wahrscheinlich wieder einmal eine sogenannte Zeitungsente.
Nichts zu sehen oder zu hören, absolut nichts!
Ich schaue kurz auf die Uhr und sehe, dass es jetzt aber wirklich an der Zeit ist, das Mittagessen zu richten, weil jeden Moment die Kinder von der Schule nach Hause kommen werden.
Ich bücke mich und beim Öffnen der Schranktür fällt mir schon der erste Topf entgegen. Ich sollte den Schrank unbedingt wieder einmal neu einräumen.Mit Grausen denke ich auch an die Besteckschublade.
„Hihihihihi."
Schade, jetzt habe ich diesen Witz gar nicht mitgekriegt, das Radio ist zu leise.
Ich stelle es schnell ein bisschen lauter, denn während der Küchenarbeit höre ich gerne Radio.
„Hihihihi."
Naja, so witzig war das doch auch wieder nicht, was der Sprecher gerade abgelassen hat.Jetzt fangen die im Radio auch schon an, das Lachen vom Band abzuspielen. Ich mag so etwas nicht!
„Kicher, kicher, hihihihi."
Was soll das denn? Halten die das etwa für witzig? Wenn das so weitergeht, haben die mich als Stammhörer verloren, dann suche ich mir einen anderen Sender!
„Kicher, kicher, knurps, hihihi."
Nein, das kommt doch nicht aus dem Radio.
In diesem Moment sehe ich die Knochen von den Chicken Wings.
Das gibt’s doch nicht, da hat mir doch einer.....
Sind wohl die Jungs wieder mal heimlich in die Küche geschlichen, was? Aber die kriegen ein Donnerwetter zu hören, wenn sie kommen!
Mensch, das könnten sie mir doch wirklich sagen, ich habe doch nichts dagegen, wenn sie die Dinger futtern.Aber sie sollten dann auch wirklich die übrigen Knochen wegräumen und nicht einfach liegen lassen.
Schade ich hatte mich schon so auf die restlichen Chicken Wings gefreut.
Und jetzt bleibt mir wohl nichts anderes übrig und ich muss mit dem kochen ganz von vorne anfangen.
Es ärgert mich gewaltig, dass ich es jetzt erst gemerkt habe, denn kochen ist nun einmal ziemlich zeitaufwendig.
Aus der Schule kommen sie jeden Tag schon auf dem Zahnfleisch angekrochen und rufen mir schon von weitem „Hunger“ entgegen.
Na ja, selber schuld.
„Kicher, knurps, kicher, hihihihi."
Dieses Gekichere geht mir langsam ganz gewaltig auf die Nerven!

Was ist denn das?
Die Knochen bewegen sich, oder bilde ich mir das etwa ein?
Oh Gott, nein!
Da spüre ich sofort wieder meine Gänsehaut, die Haare stellen sich, mein Herz bleibt fast stehen, ich spüre kalten Schweiß auf Stirn und in den Handflächen, außerdem schlägt mein Herz wie wild!
Unglaublich aber wahr, die Killerwespen sind schon in meiner Wohnung, etwa zwanzig Zentimeter vor mir!
In meinem Kopf dreht sich alles, ich bin total geschockt und könnte vor Angst heulen.
Doch plötzlich kriege ich so eine Wut, dass ich mich breitbeinig hinstelle und rufe:
„Macht schon, aber ihr könnt mir glauben, dass ich vorher eine ganze Menge von euch erwische!“
„Kicher, kicher, hihihihi.“
„Macht euch nicht noch über mich lustig!“
„Kicher, kicher, hihihi.“
Seit wann kichern Wespen eigentlich?
Außerdem machen sie keinerlei Anstalten, mich anzugreifen.
Ganz langsam und vorsichtig bewege ich mich rückwärts aus der Küche und dann die Terrassentür hinaus. Den Insektenvorhang mache ich hinter mir zu.
Und da kommen sie schon......

Unglaublich, die sind im Haus und ich stehe hier draußen.
Das kann doch einfach nicht sein, ich muss Halluzinationen haben!
Ich zwinkere kurz mit den Augen, es ändert sich nichts, also muss ich es wohl glauben.
Diese Wespen sind in meinem Haus und harren hinter dem Insektenvorhang kalt lächelnd der Dinge, die da kommen. Eigentlich war das doch mein Part.
Mich packt das kalte Grausen.
Das glaubt mir jetzt bestimmt kein Mensch, aber die grinsen mich tatsächlich an.
Eine absolute Frechheit.
Ich kann das Radio bis hier draußen hören:

12-UHR-NACHRICHTEN

„Verschiedene Stämme der afrikanischen Kicherwespen haben inzwischen K. erreicht.“

----- Na, da sagen sie mir nichts Neues, das weiß ich inzwischen schon! Leute, die sind bei miiiir! -----

„Bringen Sie Ihre Vorräte in Sicherheit, denn die Kicherwespen fressen Sie arm und lachen Sie danach noch aus.“

----- Auch das habe ich schon bemerkt. Die grinsen nämlich immer noch. -----

„Die Kicherwespen haben keinen Stachel, sind also nicht gefährlich. Zur Abwehr stellen Sie sich vor die Wespen hin, machen ein strenges Gesicht und schicken Sie sie einfach fort.“

----- Keinen Stachel? Und das bei Killerwespen? Also, irgendwie stimmt doch da irgend etwas nicht! -----

„Es wird danach keine fünf Minuten dauern, bis die Kicherwespen aus Ihrem Haus verschwunden sind.“

----- Habe ich da gerade richtig gehört? Kichern, Kicherwespen? Keine Killerwespen? -----

Ich fange erleichtert an, zu lachen und hüpfe auf und ab! Ein Stein ist mir gerade vom Herzen geplumpst. Nein, was sage ich, ein riesiger Felsbrocken!
Kicherwespen, juhuuuuu, Kicherwespen. Und die Viecher haben keinen Stachel! Völlig harmlos.

Na, die sollen sehen, dass sie in mir einen ernstzunehmenden Gegner haben!
Mein Kampfgeist kehrt auf der Stelle zurück.
Ich bewege mich mit strengem Blick auf den Vorhang zu und schon weichen sie zurück.
Es wirkt, sie hauen ab. Und schon sind sie wieder in der Küche.
Ich renne hinter ihnen her.
Da sitzen sie --- die ganze Meute!
Sie machen es sich gerade auf den Knöchelchen, die sie von den Chicken Wings übrig gelassen haben, bequem.
Ich setze mein strengstes Oberlehrergesicht auf und schaue ihnen fest in die Augen.
Sie sitzen kleinlaut da und grinsen mich an.
Schließlich muss ich über mich selber lachen.
Wenn man Zeitung liest, sollte man wirklich die Brille aufsetzen.
Diese albernen Wespen können da schließlich nichts dafür.
Diese armen, hungrigen Dinger!
Ich schneide eine Scheibe Brot ab, nehme einen Pappteller und sage zu den Wespen:
„Jetzt aber raus mit euch!“
Die Wespen folgen mir brav nach draußen, wo ich den Teller mit dem Brot auf den Tisch stelle.
„Hier, das ist für euch.“
Die Wespen setzen sich auf das Brot, sehen mich mit strahlendem Lächeln an und fressen.
„Kicher, kicher, knusper, hihhihi.“
Ich setze mich auf den Stuhl und fühle mich nach dieser Spende einfach gut.
Nach einer Weile haben die Wespen das Brot verdrückt, drehen danach noch eine Ehrenrunde über meinem Kopf und fliegen schließlich davon.
Ich bin außerordentlich zufrieden mit mir.
Denn in diesem Kampf habe ich mich wirklich prächtig geschlagen!

 

Hi Yvi

Diese Zeitungs-Meldung klingt für mich äußerst bedrohlich!!!
Also mal prinzipiel: Für mich setzt du Rufzeichen viel zu freizügig ein. Allein im ersten Absatz benützt du 12 (!) Rufzeichen. Sorry, aber das wirkt auf mich nur mehr lächerlich und der eigentliche Effekt des Rufzeichen die Aussage eines Satzes zu unterstreichen bzw eindringlicher zu machen geht verloren. Überlege dir ob du wirklich so viele Rufzeichen einsetzten willst. Mich hats ehrlich gestört und ich hab mir sogar überlegt ob ich nicht nach den ersten Absatz aufhören soll...
Ich spüre, wie sich an meinem ganzen Körper eine Gänsehaut bildet, wie sich auch die kleinsten Härchen stellen.
aufstellen
Wobei ich zu meiner Schande zugeben muss, dass es für diese Reaktion nicht einmal eine Killerwespe sein muss, da reicht eine ganz normale Wespe auch schon völlig aus.
2x muss; das "nicht einmal" gefällt mir persönlich nicht so, ist aber Geschmackssache. Ein Vorschlag:
"Wobei ich zu meiner Schande gestehen muss, dass es für diese Reaktion keine Killerwespen braucht, da reicht eine ganz normale Wespe völlig aus."
Ogott, ist das etwa schon die Vorhut?
Oh Gott,
Oh, Mist, ich habe völlig vergessen, die Stiefel irgendwo reinzustellen, prompt trennen sie sich überrascht aufquietschend voneinander, jeder nimmt einen anderen Weg durch die Luft und den gesamten Keller und hinterlässt zu meiner Freude überall Dreckstücke.
Zu lang und für mich unverständlich. Vor allem der fette Teil lässt mich ratlos zurück. "überrascht aufquietschend"? :confused:
Die Knochen bewegen sich, oder bilde ich mir das etwa ein?????
"Five exclamation marks, the sure sign of an insane mind."
Terry Pratchet
das gilt für Fragezeichen genauso ;)
Ogott, nein!!
Oh Gott,...
ein Rufzeichen reicht völlig aus. Vor allem dann, wenn du einige Rufzeichen aus den restlichen Text entfernst. Dein inflationärer Gebrauch dieses Satzzeichens macht sich an dieser Stelle schön bemerkbar. Jetzt hast du das Problem, die Panik deines Prots gebührend darzustellen. :shy:


Also, die Idee deiner Geschichte hat mir gefallen. Was mir jedoch überhaupt nicht gefällt ist dein inflationärer Einsatz von Ruf- und Fragezeichen. (Was ich aber bereits oben begründet hab :) ). Das stört beim Lesen und hat es für mich fast unmöglich gemacht mich in den Prot hineinversetzen zu könne. Schade, denn die Panik des Prots ist eigentlich gut dargestellt.
Jetzt noch zum letzten Kritikpunkt: Das Ende.
Ganz ehrlich, für mich ist der Schluss zu banal. Versteh mich jetzt nicht falsch, aber wenns eine Kindergeschichte wäre, dann wär das Ende wirklich gut. Aber das ist (wie vieles im Leben) Geschmackssache :shy:

Fazit: eine gute, abgedrehte Idee, stilistisch angenehm geschrieben, das Ende mag ich nicht :(

Kerberos

 

Hi Yvi,

Klasse, hat mir sehr gut gefallen. :thumbsup:

Was so eine gestresste Hausfrau aber auch alles erlebt, da möchte man doch glatt auch wieder eine sein.

Witzig geschrieben, schnelle Sprache. Konnte mir jede Szene genau vorstellen.
Das mit den Ausrufe und Fragezeichen, hat mich zwar nicht wirklich gestört, würde ich aber bei der nächsten KG lassen. Weil, man macht es eben nicht. ;)

Den Schluß fand ich gut. Doch muß die Gute damit rechnen, dass die Kicherwespen nun öfter kommen, bei der Bewirtung.

Weiter so!!

liebe Grüße, coleratio

 

Hi Jo, freut mich sehr!

Hi coleratio, dankeschön!

Nun ja, es sieht so aus, als müßte ich noch einiges abändern.
Das mit den Satzzeichen habe ich mir gemerkt. Es war nur irgendwie so, daß ich wie mit Händen und Füßen erzählt habe. Und da habe ich das gar nicht mal bemerkt, muß ich leider zugeben. Ich habe sie zumindest nicht benutzt, weil ich nicht fähig war, irgendwelche Gefühle oder Situationen darzustellen.

Hi Kerberos,
auch Dir vielen Dank. Zumindest hat Dir ja die Geschichte ansich gefallen, das nehme ich einmal für mich als Pluspunkt aus Deiner Kritik heraus.
Mit dem Schluß, das ist wohl tatsächlich Geschmacksache, denn mir gefällt er. Ich denke, wenn ich die Geschichte in der Rubrik Kinder einstellen würde, käme wohl als nächste Kritik, was denn diese Geschichte bei den Kindergeschichten zu suchen hätte. Aus diesem Grund denke ich doch, ist sie bei Sonstige ganz gut aufgehoben.

Jetzt muß ich aber doch noch etwas loswerden, es brennt mir einfach auf der Zunge:
Wenn mein kleiner Sohn ein neues Wort gelernt hat, ist er ziemlich stolz darauf, seinen Wortschatz auf diese Art und Weise erweitert zu haben. Er benutzt dieses Wort daraufhin immer und immer wieder. Ich finde es erstaunlich, daß Du ein wirklich nicht gerade alltägliches Wort wie "inflationär" in ein paar Sätzen gleich zweimal unterbringen kannst ;-)

 

Schade, ich habe jetzt erst die Smileys gefunden.

also hier extra nochmal für Dich, Kerberos ;)

 

So, ich hab jetzt so weit die Sachen abgeändert und hoffe, daß es nun besser zu lesen ist.

Dankeschön nochmal an alle!

Oh Mannomann, schon wieder diese Ausrufezeichen, aber noch rechtzeitig bemerkt und fix abgeändert. :)

 

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