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Begegnung

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28.09.2001
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Begegnung

Vieles geschieht scheinbar durch Zufall. Eigentlich scheint einem das ganze Leben an manchen Tagen wie ein Zufall zu sein. Wenn da nicht diese kleinen Momente in einem kleinen Zeitabschnitt wären, wo sich das ganze, endlose Puzzle zu einem Ganzen zusammenzufügen zu scheint, und man meint, sein Schicksal klar und deutlich zu erkennen.

Sommer bringt Leichtigkeit, Geborgenheit, er reduziert Charaktere auf ihren simplen Kern und bringt die Tiefe zum Erblühen. Leider rechnet man aber nicht immer damit, dass einem das, was man sich am allermeisten wünscht, ohne Vorwarnung ins Gesicht geklatscht wird. Denn wenn es dann plötzlich vor einem steht, ist man überfordert. Man fühlt sich klein und untergeben, da man von dem endlich wahrgewordenen Wunsch völlig übermannt wird.

Dass dies zweifellos ein Schlüsselmoment war, war mir klar. Ein winziger Augenblick, den man nicht vergessen kann. Doch dass sich dieser Augenblick während einer ganz Nacht immer wieder neu zum Leben erwecken lässt, und noch mehr ausreifen kann, wusste ich nicht.

Ich bin bescheiden. Ich war nie jemand, der immer mit dem Besten gerechnet hat. Am Besten war es sowieso, mit gar nichts zu rechnen, um die Möglichkeit, enttäuscht zu werden, zu umgehen.

Dass also gerade mir das geschehen sollte, was für mich das Wichtigste darstellt, verstand ich nicht.

Eine Nacht lang sah ich Lichter, die mir Wege in Gegenden zeigten, die ich noch nicht kannte. Sogar die begleitende Hand reichte man mir. Ich fühlte mich zugleich pulsierend stark, als auch zerbrochen und schwach. Ich war im Ziel und konnte gleichzeitig einfach nicht am Startschild vorbei. Mein Herz klopfte wie wild, aber ich war zur selben Zeit ruhig und wusste Bescheid.

Ein Gefühl, das sich anfühlt, als wäre es ein Kreisel, der einen irgendwohin, ganz in die Mitte seines Herzens bringt.
In die Mitte. Dorthin, wo alles begonnen hat, wo es sich ab dann immer mehr ausbreitet.

Egal, wie man mit diesem Gefühl umgeht, man kann es nicht mehr vergessen und auch nicht verdrängen, weil es dafür zu groß wäre. Und irgendwann ist es an der Zeit, dass man nicht mehr weiter davor ausweichen kann. Man kann sein Verlangen nicht mehr ignorieren. Man gibts sich der endlosen Weite eines unbekannten Gefühls hin, und weiß mit Sicherheit, dass es die reine Bestimmung war.

Gut, dass einem das Leben manche Zufälle zum Schicksal macht.

 

Merdania, wo ist denn da die Geschichte? So wie dein Text jetzt ist, solltest du ihn im Rahmen eines Blog veröffentlichen, hier auf kg eventuell in der Sektion Philosophie. Aber wo ist die Romantik, wo die Erotik?
Ich dachte nach jedem Satz: So, akzeptable Einleitung hoffentlich beendet, wann kommt sie endlich zur Sache und erzählt, wie die Liebe ins Leben der Ich-Erzählerin trat, denn darauf scheint es hinauszulaufen. Aber deine Oper endet mit der Ouvertüre und darum fühle ich mich als Leserin verschaukelt.

Chica

 

Hm

Ich danke dir erst mal für den Beitrag. Ich war nciht sicher, ob man mein Geschreibsel als Geschichte indentifizieren würde, da sie so gewählt ist, dass man selbst etwas in diese Handlung reininterpretieren muss. Ich habe schwer überlegt, ob sie in diese Rubrik passt.
Aber lies dir mal durch, welche Dinge in dieser Rubrik erlaubt sind. Wenn eine bloße Beschreibung eines Sonnenuntergangs schon hier sein darf, dann wird die Beschreibung eines romantischen Gefühls wohl auch dabei sein, dachte ich mir.
Tut mir leid, falls du in dieser "Geschichte" odr auch "Beschreibung" keinen Sinn erkennst, und enttäuscht bist, aber es verlangt die Mitarbeit des Lesers... Natürlich kann das auch indie Hose gegangen sein, und wenn das der Fall ist, tut mir das natürich leid. Die Meinungen waren bis jetzt nur 50/50 - nicht jeder kann sich also was drunter vorstellen...

Merdania

 
Zuletzt bearbeitet:

Aber auch eine Stimmung, ein Sonnenuntergang oder eine Landschaft können in einer Geschichte romantisch sein.
Da steht nichts davon, dass die Beschreibung eines Sonnenuntergangs erlaubt ist, sondern dass sie in einer Geschichte romantisch sein kann.

Und mit der Forderung nach "Mitarbeit des Lesers" kann man sich natürlich als Autor auch immer gut aus der eigenen Verantwortung stehlen.


Hallo Merdania,

was mir stilistisch auffiel war, dass du in den Zeiten springst. Vergangenheit und Gegenwart mischen sich munter in einem Satz und einem Zusammenhang.

Ein Gefühl, das sich anfühlt, als wäre es ein Kreisel,
Gefühle fühlen sich immer irgendwie an. ;)

Für mich ist die Geschichte auch noch nicht fertig. Das liegt nciht so sehr daran, dass Stimmungen nciht auch eine Geschichte sein können. Auch die können ja in Bewegung sein. Eher liegt es daran,d ass mir die Stimmungen, die du beschreibst, zu allgemeingültig sind, um daraus nun abzuleiten, was geschehen sein kann oder könnte.
Im absurden Theater gibt es ein Stück namens "Wie spricht man Musik", an das mich dein Text ein bisschen erinnert. Nur anders als bei deiner Geschichte ist es dem Autor gelungen, deutlich zu machen, wovon er schreibt, auch wenn er es nie benennt. Den Eindruck hatte ich bei dem Zufall deiner Prot leider nicht.

Lieben Gruß, sim

 

*g* also ich hab hier schon ganz andere Dinge als angebliche "Geschichen" verkauft gesehen! Sogesehen kann ich das Wort rausstehlen beim besten Willen nicht mit meiner Verantwortung in Verbindung bringen! Obwohl ich muss dir recht geben, sie kommt hier wirklich tragend zur Geltung....

 

nein, das mit den Rausstehlen, war auch nicht so gemeint, dass du das getan hättest. Ich bin nur gegen dieses Argument "Der Leser soll mitarbeiten" inzwischen allergisch, da es mir zu sterotyp verwendet wird, wann immer sich ein Leser über zu weinig Informationen beschwert. Arbeiten erfordert aber eine entsprechende Ausrüstung für den Leser. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Logisch, sit mir klar. Das Ganze war auch ein Versuch, etwas abstrakt zu beschreiben, sodass sich jeder das herausnehmen können sollte, das auf ihn zutrifft. Deshalb hab ich auch keinerlei Zusatzinformationen angegeben, weil ich nicht wollte, dass jemand bereits eine vorgefertigte Meinung hat.
Ich für meinen Teil mag es, wenn man bei einer Geschichte zwischen den Zeilen lesen und etwas nachdenken muss, weil es das ist, was eine Geschcihte für mich zu einem persönlichen Ereignis macht.
Kann sein, dass das hier einfach nicht her passt, bzw. nicht verstanden wird. Wenn das der Fall ist, bitte ich darum, es zu löschen.

Ebenfalls liebe Grüße,
Merdania

 

Eine romantische Selbstreflexion, so würde ich deinen Text beschreiben.
Mir hat es gefallen, wie du zwischen den Zeilen Raum für die Gedanken deiner Leser läßt und sie dennoch auf deine ganz eigene Reise mitnimmst.

Louis Cyphre

 

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