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Bis dass der Tod euch scheide

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20.05.2004
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Bis dass der Tod euch scheide

Bis dass der Tod euch scheide von Infelicia

Langsam bekam Mariella den Eindruck, dass ihre Mutter aufgeregter war als sie. Josephine sprang um sie herum wie ein Gummiball, fand immer irgendeinen Makel, mal an den Haaren, mal hatte sich am Kleid etwas gelöst, mal saß der Schleier nicht richtig. Und immer fügte sie hinzu, die durch die dicke Brille froschartig vergrößerten Augen ganz feucht: "Wär' ich an meinem Hochzeitstag froh gewesen, so wunderschön zu sein wie du. Aber ich hatte damals nur ein altes Kleid von meiner Nachbarin, das über zwanzig Jahre im Schrank gehangen hatte und nach Mottenkugeln stank. Weißt du..." Spätestens hier schaltete Mariella ihre Ohren auf Durchzug, betrachtete sich im Spiegel und versuchte die aufkeimenden Zweifel zu ersticken. Natürlich war Robert der richtige Mann für sie, trotz seiner Vergangenheit. Natürlich konnte sie ihm glauben, wenn er sagte die Psychotherapie hätte ihn geheilt. Natürlich war die DIS weg. DIS, das hatte sie in einem Fachartikel gelesen, war die Abkürzung für Dissoziative Identitätsstörung, eine Krankheit die früher unter dem Namen multiple Persönlichkeitsstörung bekannt gewesen war. Ihr armer Verlobter war sieben Jahre in einer Psychiatrie gesessen, nach dem eines seiner "Alters" (also eine andere Persönlichkeit in ihm) eine junge Frau brutal ermordet hatte. Eine Psychologin hatte ihn für nicht schuldfähig erklärt, so war ihm das Gefängnis erspart geblieben. Doch, hatte er ihr erzählt, "Es war eine verdammt harte Zeit bis ich diesen Rufus endlich getötet hatte."

"Kindchen, wo sind denn die Ringe?" Josephine holte ihre Tochter aus deren Tagtraum und starrte sie schreckerfüllt an. "Ohne Ringe keine Hochzeit. Keine Hochzeit ohne Ringe." Josephine war 1,50m klein, ungefähr so breit wie hoch, und trug zur Feier des Tages ihren fliederfarbenen, original Achtziger-Jahre Hosenanzug. "Ich habe sie dem Pfarrer vorher schon gegeben, Mama." Mariella steckte eine ihrer braunen Locken fest und betrachtete sich wieder eingehend im Spiegel. Wenn nur alles gut ging.

Robert war groß, braungebrannt und sehr attraktiv. Er war an der Börse, und von seinem Einkommen konnte er sich sogar ein Segelboot am Bodensee leisten. Er hatte blondgesträhntes Haar, der Schnitt "flippig, jung, frisch, wissen Sie wie IN das ist?", wie sein schwuler Friseur es auszudrücken pflegte, und himmelblaue Augen. Robert konnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. Nur dieser Rufus. Er ist weg, Mariella, es ist weg, weg, weg, okay? Robert war schon mal verheiratet gewesen, doch dann war seine Frau gestorben und er hatte sich drei Jahre nach Argentinien abgesetzt. "Ich habe das nie überwunden. Und ich glaube so wurde Rufus damals geboren," hatte er ihr anvertraut, in einer ehrlichen Nacht, in der sie fünfmal fantastischen Sex gehabt hatten. Womit sie bei der Hochzeitsnacht wäre...oh, sie hatte alles wunderbar vorbereitet, das sexy Oberteil von Victoria's Secret und die Strapse, die Erdbeeren und die Schokoladensauce. Aber jetzt-jetzt war es Zeit für die Kirche. Heute morgen waren sie auf dem Standesamt gewesen, und jetzt würde Pfarrer Hebler sie im Angesicht Gottes trauen. Mariella war kein sonderlich gläubiger Mensch, doch eher hätte sie sich einen Finger abgehackt als auf ein pompöses Kleid zu verzichten. Manche Leute behaupteten, sie sei ein Mode Freak, obwohl sie nur 40 Paar Schuhe hatte. Das war doch nicht zuviel. Sie grinste sich im Spiegel an. Welche absurden Gedanken ihr durch den Kopf gingen; das musste die Nervosität sein.

Als die Kapelle den Hochzeitsmarsch spielte, hakte Mariella sich bei ihrem Vater ein und betrat den Mittelgang der Kirche. Sie spürte die bewundernden Blicke, und sie genoss sie. Natürlich sah sie wunderschön aus. Ihr langes Haar trug sie im Nacken zusammengesteckt mit weißen Rosen, dazu die seidenglatte weiße Robe. Vorne am Altar stand Robert, ein Bild von einem Mann, in seinem schwarzen Smoking. Sie würden attraktive Kinder haben, sogar Namen hatten sie sich schon ausgedacht. Für einen Jungen Stephen, für ein Mädchen Sophia. Ihr Lächeln wurde noch etwas breiter, als sie den bewundernden Blick auf Roberts Gesicht sah. Sogar der Pfarrer betrachtete einen winzigen Moment zu lang ihre großzügiges Dekolleté, bevor er zu seiner Rede ansetzte. “Hier sind wir nun also versammelt, um Robert Andreas Klingler und Mariella Evelyn Strohmann im Angesicht Gottes zu trauen. “
Plötzlich schoss etwas siedendheiß durch Mariellas Kopf. Die Frage, die die ganze Zeit irgendwo in ihrem Gehirn versteckt gewesen war und sich erst jetzt, vor dem Altar, wo Robert ihre schmale Hand in seiner kräftigen hielt, hervortraute. Warum ist seine Ex-Frau eigentlich gestorben? Unwillkürlich krallte sie ihre lackierten, manikürten Fingernägel in sein Fleisch, was er mit einem ungeduldigen Grunzen quittierte. "...So frage ich Sie, Robert: Wollen Sie die hier anwesende Mariella zu Ihrer angetrauten Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheide?" Robert zögerte keine Sekunde, und fast hätte Mariella ihm seine grenzenlose Liebe geglaubt, bis sie den Schatten in seinen Augen sah, als er sein "Ja!" in den Saal schmiss. "Wollen Sie, Mariella, den hier anwesenden Robert zu Ihrem angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheide?" Jetzt war der Moment gekommen. Mariella atmete tief ein. Sie war schon immer eine Frau gewesen, die ihr Ding ohne Rücksicht auf kleine Zweifel durchzog, und so würde es auch dieses Mal sein. "Ja, ich will." Doch nachher würde sie ihn fragen, beschloss sie als ihr Mann ihr den Ring auf den Finger steckte.

Die Feier fand in einem eleganten Restaurant statt, wohl weil Roberts Eltern sie bezahlt hatten. Mit dem Budget ihrer Eltern hätte Mariella wahrscheinlich gerade mal das Café Irmgard um die Ecke mieten können. Doch so stand sie gerade, ein Champagnerglas in der Hand, mit dem Bürgermeister im Foyer und lachte über seine schlechten Witze ("Wie nennt man Handschellen die man freiwillig trägt? Eheringe!"), als ihr wieder einfiel, was sie Robert fragen wollte. Er stand mit einem Jugendfreund in einer Ecke und unterhielt sich leise. "Robert?" Mariella winkte ihn zu sich. "Ja?" Er lächelte und strich ihr über den nackten Arm. "Ich muss dich etwas fragen. Lass uns doch nach draußen gehen." Bereitwillig folgte er ihr zu dem dichten Buchsbaumlabyrinth und hinter die erste Kurve. "Es gibt da etwas das du mir nie erzählt hast," begann sie und lief Hand in Hand mit ihm in das Labyrinth hinein. "Wie ist deine erste Frau gestorben?" Er seufzte, so als quäle es ihn immer noch. "Samantha? Eine verdammt traurige Geschichte. Wir waren gerade drei Wochen verheiratet, sie war schwanger, wir waren noch auf Hochzeitsreise in Hawaii und alles schien perfekt. Doch eines Morgens wachte ich auf, und sie war weg. Ein Jogger fand sie am Strand liegend, nackt, mit einem langen Messer erstochen. Den Finger mit ihrem Ehering hatte sie im Mund, ich meine nicht wie ein Kind das Daumen lutscht, sondern abgeschnitten und in den Mund gesteckt. Ich musste sie identifzieren, und dann verdächtigten sie mich, weil ich mich an nichts erinnern konnte. Die Wahrheit ist, dass es Rufus schon damals gab. Rufus hat Samantha getötet, in meinem Körper. Er sank in sich zusammen und weinte. Mariella war erstarrt. Verdammtnochmal, das hatte er ihr nicht sagen können bevor er sie geheiratet hatte? Sie kniete nieder und umarmte ihn. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter, und in seinen Augen blitzte etwas auf.


Eíne Stunde später war die Arbeit getan. Der Körper, der den Namen Robert trug, den sich aber zwei Identitäten teilten, setzte sich an eine Buchsbaumhecke und betrachtete das Werk. Rufus war viel zu lange zurückgehalten worden, und jetzt hatte er gefordert. Mariella sah noch schlimmer aus als Samantha, das Brautkleid in Fetzen gerissen und statt ihrer Innereien in ihren Bauch gestopft. Die Gedärme hingen wie eine makabere Festgirlande an den Büschen. Rufus war geschickt, er hatte diesen hässlichen Smoking nicht mal besonders mit Blut besudelt. Ein Lächeln umspielte die Lippen. Robert hatte keine Ahnung, wie viele Weiber Rufus schon erledigt hatte. Manchmal, wenn Robert abends ins Bett ging, wachte Rufus mitten in der Nacht auf und wollte Blut schmecken. Dann ging er und machte seinen Job, und wenn Robert morgens aufwachte, lag er wieder unter der warmen Daunendecke. Rufus spuckte aus und lachte. Scheiß Psychotherapie, komplett für den Arsch. Gut, eine Weile war Robert erschreckend stark gewesen, doch ein verliebter Robert war ein guter Robert, und diese Mariella ein ziemlich heißer Feger gewesen. Wieder kicherte er, dann stand er auf, wischte den Staub von seiner Hose und drehte sich ein letztes Mal zu Mariella um. "Leider hat der Tod euch ziemlich früh geschieden." Robert würde ziemlich niedergeschlagen sein wenn auch seine zweite Frau bestialisch ermordet worden war, und vielleicht würde er auch noch einmal versuchen Rufus loszuwerden. Doch dieser dachte nicht im Traum daran, wieder in dem Dunkel zu verschwinden, aus dem er gekommen war.


Alle Fachbegriffe sind dem Buch "die Geduld der Spinne" entnommen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Tach.

Deine Geschichte ist vor allem eines: sehr vorhersehbar. Das ist nichtmal unbedingt die Schuld der Präsentation, sondern liegt halt am Plot selber. Ich wüsste jetzt auch nicht, wie man es geschickter anstellt, aber in dem Moment wo Robert's Krankheit zum ersten Mal erwähnt wird, war ich mir zu 99 Prozent sicher, dass sie wieder ausbrechen und vermutlich Mariella sein Opfer werden würde. Und so kam's dann auch.

Weiterhin:

Warum ist seine Ex-Frau eigentlich gestorben?
Das fällt der Dame aber früh sein. Ernsthaft: Das nehme ich Mariella einfach nicht ab, dass sie in dem Moment, wo sie vor dem Altar steht, zum ersten Mal daran denkt, dass sie ihn das fragen muss. Wenn es schon so sein muss, dass sie den wahren Grund ihres Todes nicht kennt, dann sollte sie irgendeinen Anstoß bekommen damit sie ihn danach fragt. Dass es sie so plötzlich überkommt, ist unglaubwürdig.
Mariella war kein sonderlich gläubiger Mensch, doch eher hätte sie sich einen Finger abgehackt als auf ein pompöses Kleid zu verzichten.
Wenn ich das recht verstehe, soll das bedeuten, dass Mariella sich wegen des pompösen Kleides kirchlich trauen lässt. - Aber das hätte sie doch auch auf dem Standesamt tragen können? (Tur mir Leid, wenn ich irren sollte - mit dem Heiraten hab ich's nicht so.)

zusammengesteckt mit weißen Rosen, dazu die seidenglatte weiße Robe.
Die Wortwiederholung ist unschön, dazu läse sich mM nach das "mit weißen Rosen" besser, wenn es vor dem "zusammengesteckt" käme.

Sprachlich ließ sich der Text insgesamt recht flüssig runterlesen, aber inhaltlich gibt der Plot leider kaum was her. Verbessern kann man da wohl auch nicht viel, ich wüsste ad hoc keinen Weg, damit man als Leser nicht sofort ahnt, dass "Rufus" wieder zuschlagen wird.

Ginny

 

hallo ginny rose

das mit der ex-frau kommt für mich daher, dass Mariella (wie es ja im Text vorkommt

Mariella war kein sonderlich gläubiger Mensch, doch eher hätte sie sich einen Finger abgehackt als auf ein pompöses Kleid zu verzichten.
und
Manche Leute behaupteten, sie sei ein Mode Freak, obwohl sie nur 40 Paar Schuhe hatte. Das war doch nicht zuviel.
das zeigt für mich dass Mariella ein ziemlich oberflächlicher Mensch ist, der sich nicht besonders gedanken macht. für mich ist sie jemand, der gerne an reiche menschen, wie robert, anbandelt.

bei meinen letzten hochzeiten ist auf dem standesamt kein brautkleid getragen worden.

für mich bestand der reiz in der geschichte eher darin, dass man als leser sofort weiß, dass rufus nicht weg ist (DIS bzw. multiple persönlichkeitsstörung ist nur in den wenigsten fällen heilbar; meist muss der patient ein lebenlang medikamente einnehmen), und dass mariella offenbar ziemlich naiv ist.

ist wohl nicht so gut rübergekommen.

 

Hi infelicia,

so, das ist also dein zweiter Versuch in dieser Rubrik. Hat ja echt lange gedauert ;)

Dein Schreibstil ist wieder ausgesprochen flüssig; aber der hat mir ja auch schon in "Schwarz" gefallen. Kompliment noch mal.

Zum Plot: okay, er ist vorhersehbar; aber darum geht´s ja nicht unbedingt. Wichtig ist immer, wie etwas rüber gebracht wird. Und da muss ich sagen, du bist eine der wenigen "neuen" Autorinnen (du bist doch weiblich, oder?!), die sich die Kritik von anderen Autoren (Hannibal und rel) zu Herzen genommen haben.

Im Gegensatz zu deiner ersten Geschichte, hast du hier wirklich Charaktere dargestellt. Deine Protagonistin kam sehr gut rüber (ebenso die Mutter), aber auch Robert / Rufus.

In dieser Geschichte passte auch der Splatter rein. Nicht zu viel, aber schööön ekelig. Hat mir gefallen, das mit den Gedärmen :thumbsup:

Fazit: zwar vorhersehbarer Plot, aber man merkt, dass du an dir gearbeitet hast. Und das du für deine Geschichte sogar ein bißchen recherchiert hast, hat mir ganz besonders gefallen.

Hat mal wieder Spaß gemacht! Weiter so!

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo infelicia,

ich muss mich leider der Meinung anschließen, dass der Text unter seiner Vorhersehbarkeit leidet.

Mariellas Oberflächlichkeit kommt schon ganz gut raus, allerdings würde ich versuchen, sie noch etwas deutlicher zu machen.

Mariella weiß von Roberts Vergangenheit. Sie weiß, welche Krankheit er hat(te); sie weiß, dass er in der Psychatrie war; sie weiß, dass Rufus Menschen ermordert hat; sie weiß, was DIS bedeutet; aber sie weiß nicht, woran seine erste Frau gestorben ist? Das glaube ich nicht! Alleine ihre Oberflächlichkeit kann ich dafür nicht akzeptieren.
Die Oberflächlichkeit ist ohnehin so ein Problem: Würde sie sich wirklich dafür interessieren, was DIS heißt? Würde sie sich mit Fachjargon rumprügeln, wenn sie doch nur ihre Schuhe im Kopf hat?
Außerdem: Ich heirate jemanden, der aufgrund psychischer Störung schon Menschen ermordet hat. Dieser Jemand war schon einmal verheiratet, aber seine Frau ist gestorben. Hallo? Wie oberflächlich muss ich denn sein, um mir da nicht meine Gedanken zu machen? Und wenn ich sie mir schon bisher nicht gemacht habe, warum sollte ich dann nach der Hochzeit mit meinem Traummann plötzlich damit anfangen?

Da wäre es vielleicht besser, wenn sie schon öfter versucht hätte, Robert nach dem Tod seiner Ex auszuhorchen, der jedoch immer abgeblockt hat ... ("Die Erinnerung ist zu schmerzhaft"; "Dieser Teil der Vergangenheit liegt hinter mir"; irgendetwas in der Art). Dazu würde natürlich dann nicht passen, dass er plötzlich so bereitwillig davon erzählt, ja schon fast schwatzt.


Josephine sprang um sie herum wie ein Gummiball

Den Vergleich finde ich ein bisschen schief. Besser wäre vielleicht ein kleines Hündchen, das sich freut, dass sein Herrchen nach Hause kommt.


Und immer fügte sie hinzu, die durch die dicke Brille froschartig vergrößerten Augen ganz feucht

Das Bild finde ich sehr schön. Der Satz selbst ist allerdings zu konstruiert. Würde ich irgendwie aufdröseln.


Robert war groß, braungebrannt und sehr attraktiv.

Mit groß und braungebrannt kann ich was anfangen. "Attraktiv" sagt mir aber gar nichts. Da Attraktivität im Auge des Betrachters liegt, weiß ich nicht, was ihn so attraktiv macht. Liegt es nur daran, dass er groß und braungebrannt ist? Dann kannst du attraktiv streichen, weil du ja schon alles gesagt hast. Oder liegt es an noch etwas Anderem? Dann möchte ich das als Leser aber auch sehen und nicht nur mitgeteilt bekommen, dass er eben attraktiv ist.


"Ich habe das nie überwunden. Und ich glaube so wurde Rufus damals geboren,"

Sie haben also schon darüber geredet! Und trotzdem wollte Mariella nicht mehr wissen?
Hat Robert Mariella hier wissentlich belogen (denn Rufus gab es ja schon eher, schließlich hatte er Roberts Ex um die Ecke gebracht)?


doch eher hätte sie sich einen Finger abgehackt als auf ein pompöses Kleid zu verzichten

Das finde ich richtig gut. Ist die Andeutung dessen, was mit Samantha passiert ist (Finger abgeschnitten und in den Mund gestopft), hier beabsichtigt oder Zufall?


Doch nachher würde sie ihn fragen, beschloss sie als ihr Mann ihr den Ring auf den Finger steckte.

Gar kein guter Satz, der sich auch durch das fehlende Komma nicht retten lassen würde.

Verdammtnochmal

Würdeichauseinanderschreiben :D :D

Viele Grüße

Oli

:schiel: :schiel:

 

hallo alle zusammen

erstmal danke für die kritik.

an noel smith:
wenigstens einer hatte was zum lachen.

an salem:
ja, ich bin weiblich.
es hat so lang gedauert weil ich an verschiedenen geschichten gearbeitet habe, und weil ich erst mal ein buch mit fachbegriffen finden musste und,ja, ich geb's ja zu: ich war auch faul. :shy:

und an olsen, last but not least:
mit der kritik an mariellas oberflächlichkeit hast du recht..dass sie sich dann auch mit fachbegriffen nicht auseinandersetzt, das ist mir natürlich wieder nicht eingefallen :dozey:

das mit attraktiv habe ich deshalb noch hinzugefügt, weil groß und braungebrannt nicht zwangsläufig einen schönen menschen macht. für mich ist robert in dem sinn attraktiv, dass er anklang bei den verschiedensten gruppen von frauen findet (jede haben kann).

ja er hat sie belogen, das kam wohl nicht so gut raus....

das mit dem finger ist mir gar nicht aufgefallen :D

 

Hallo infelicia,

also mir hat Dein Text insofern gut gefallen, als er sich wirklich gut hat lesen lassen. Du schreibst schön, hast einen guten, schnellen Stil. Die Charakterisierung ist dir gut gelungen. Einziger Nachteil ist halt, dass ihr erst am Traualtar einfällt, dass sie ihren Robert ja mal fragen könnte was eigentlich mit seiner ersten Frau passiert ist. Bzw. dass ihr erst am Traualtar einfällt, dass Robert vielleicht doch nicht wirklich geheilt ist.

Nachteilig wirkt sich dann natürlich auch noch die Vorhersehbarkeit der Geschichte aus. Überrascht wäre ich zum Beispiel gewesen, wenn Marielle Robert umgebracht hätte. Könnte ja sein, dass Marielle auch unter DIS leidet. Dass hätte das Problem mit der Vorhersehbarkeit gelöst.

Wie gesagt: Die Geschichte ist in meinen Augen nicht so schlecht, wie sie von einigen dargestellt wird. Der Stil ist in Ordnung und bietet Dir sicher einen guten Grundstock für gute Geschichten. Wenn du noch an der Storyentwicklung arbeitest – sprich: weniger Vorhersehbar wirst – dann bist du sicher auf dem richtigen Weg. Weiter so.

Noch eine kleine Anmerkung:

„Die Wahrheit ist, dass es Rufus schon damals gab. Rufus hat Samantha getötet, in meinem Körper.“

Also spätestens jetzt, spätestens an dieser Stelle, hätte ich an Mariellas Stelle, eine sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr böse Vorahnung gehabt. Besser gesagt: ich hätte sofort den Scheidungsanwalt eingeschaltet. Nun, vielleicht hätte ich auch auf eine rostige Axt zurückgegriffen oder ein WMF-Messer in Benuzung genommen, aber ich hätte auf jeden Fall eines getan: mich von diesem Mann fern gehalten.

Apropos: Kommts mir nur so vor, oder wurden in den letzten Tagen ziemlich viele Geschichten gepostet, in denen ihre Ehemänner ihre Ehefrauen umbringen. Das ist – wenn ich nicht irre – der dritte. Komisch. Na ja … vielleicht liegts am Wetter. Das macht ja hin und wieder aggressiv. Wobei: Soll ja wieder wärmer werden.

gruß

 

Bis das der Tod euch scheide

Hi infelicia,

schließe mich der Aussage von Versager an.

Deine Sprache gefällt mir gut. Auch der Plot ist in Ordnung.
Doch fehlt wie schon erwähnt, die überraschende Wende in deiner Geschichte.

Da deine Prot von dir als oberflächliches Wesen dargestellt wurde, nur auf Geld und Güter bedacht, hätte sie ihn aus Habgier umbringen können.

Aus einer Naiven könnte eine kalte berechnende Mörderin werden.
Auf das Auftauchen seines zweiten Ichs vorbereitet.
Z.B.: Sie wartet auf das bestimmte Blitzen in seinen Augen.
Bisschen Spannung einbauen, den Leser in die Irre führen, in dem noch nicht erkennen lässt, das sie nur das naive Opfer spielt.
Bevor er sie wirklich erreichen kann, zieht sie mit einem Lächeln auf den Lippen eine Pistole. Peng ... Ehemann, nebst "Parasit" ins Jenseits befördert. :cool:
(die Waffe hat sie, weil sie Sportschützin ist)
Für die Polizei, hat sie in Notwehr gehandelt, was ja auch irgendwie stimmt.
Dickes Erbe kassieren, gutes Leben führen. Und ... das nächste lohnende Opfer suchen :D

Ist ja nur eine Idee für eventuell, deine nächste Geschichte :hmm:

Du wirst durch all die netten Kommentare und Ratschläge ganz schnell dazu lernen, wirst du sehn. :)

liebe Grüße, coleratio

 

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