Chuck - Massaker am Yukon
Massaker am Yukon
Wir hatten jede Menge Spaß im Pontiac. Nur der Franzose war wortkarg, saß neben Linda wie ne Statue, wie’n gottverdammter Zombie. Sah eigenartig aus von der Rückbank. Konnte mir aber so was von egal sein. Ich meine, Alex gab mir alles. S’war schon n tüchtiges Mädchen. Ich sah die Engel. S’war so. Mit Garantie. Billy zog sich n Joint rein, groß wie ne Posaune und die Musik dazu gaben uns die ZZ Top.
War’n absolut geiles Gefühl mit der Truppe auf der Straße zu sein.
Wir fuhren schon seit ner geraumer Zeit den Yukon entlang. S’ war ne schäbige Straße mit Löchern drin, groß wie’n Fernseher oder so. Hättste Tage gebraucht, um die alle vollzupinkeln. War egal. Der Pont schwebte drüber weg, nur einmal wars schlimm mit den Zähnen von Alex. War’n Schmerz wie von nem lausigen Bienenstich. Hab ihr eins übern Hinterschädel gezogen, hat sich danach mehr bemüht, die Kleine.
Dann stand dort die Hütte von Liz und jede Menge Jeeps oder so standen davor.
Das gibt’n gottverdammten Spaß, sagte der Franzose nur und dann ging’s los.
Es waren sechs oder sieben mördermäßige Jungs, die Old potent Willy mitgebracht hatte. Einer machte grade an den Titten von Liz rum.
Wir kamen grade rechtzeitig zur Party.
Und die war abgefahren, echt abgefahren.
Ich meine, wir schossen gleich aus’m Pont unsere Automatischen leer. So’n stiller Zecher, wie er immer tat, war der Franzose auch nicht grade. Musste glatt mitn Bowiemesser bei den Holzfällerjungs nachhelfen. War nicht mitanzusehen, die ganze Scheiße.
S’war n Spektakel.
Die Erde vor Liz’ Hütte hatte irgendwann die schöne Farbe Rot angenommen. Die gute Liz hatte Freudentränen in den Augen, krallte sich danach Billys Knackarsch und verschwand mit ihm fürn halbes Stündchen hinters Haus. Naja, wir soffen, was Liz Bestände so hergaben. S’ war n echt guter Whisky, einer von denen, die man wie Wasser kübeln konnte.
Irgendwann kam der Franzose auf die gottverfluchte Idee, sich die Skalps der Holzfällerjungs zu besorgen. Mann, der hatte was drauf dabei. Ein Schnitt und ab war der ganze Mist.
Später hockten wir vor der Hütte, soffen mit Wodka weiter und n mächtiger Joint machte die Runde. Dann kamen wir auf Scrup.
Ich meine, wir wollen die Visage von diesem Schweinepriester. Jeder von uns Outlaws hat irgend’n Wörtchen mit Scrup zu reden.
Scrupy, ich sage dir, komm in unsre Hände und jedes Vater Unser wird zu kurz für dich.
Naja, Whitehorse iss für’n Augenblick nicht das Schlechteste. Ich hab meine Kleine bei mir und sie macht n permanenten, wunderbaren Job. Bin immer auf Trash mit ihr. Hab bemerkt, dass Billy auf ihren strammen Arsch schielt. Muss n Wörtchen reden mit ihm, morgen Früh. Muss klarstellen, wer mit wem reiten darf und wer nicht.
Scrup, Mann, mach’n Kreuz.
Jacky B.