Lieber @Meuvind,
es ist schon fast alles gesagt. Von mir noch ein Gedanke am Rande, der letztlich in Richtung Option c) von Lakita geht.
Du selbst sagst, dass Du wählerisch bist, was ich grundsätzlich auch gut finde. Suche Dir Deinen Vertragspartner auch danach aus, d. h. lerne den Verleger persönlich kennen (und wenn es nur telefonisch ist), denn realistisch betrachtet wirst Du kaum Zeit, Nerven und Geld in eine juristische Auseinandersetzung mit Deinem Vertragspartner, i. e. Verlag stecken wollen, solange es nur um Recht haben und wenig Geld geht. Daher würde ich im kleinen Rahmen immer nur Geschäfte mit Menschen/Firmen/Verlagen machen, bei denen ich ein "gutes Bauchgefühl" habe, denn egal wie gut der Vertrag am Ende ist (und womöglich vom Anwalt gegen Honorar verbessert wurde), eine juristische Auseinandersetzung wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit wirtschaftlich schlichtweg nicht lohnen. Mit anderen Worten, wenn sich Dein Geschäftspartner unredlich verhält, hilft Dir der beste Vertrag erst einmal gar nichts, wenn es sich nicht wirtschaftlich lohnt, ihn gerichtlich durchzusetzen.
Sollte dann wirklich eine Deiner Geschichten fliegen und das "große Geld winken", wirst Du auch Möglichkeiten finden, die Geschichte entsprechend zu verwerten, auch wenn dann ein Kompromiss mit dem Verlag notwendig sein sollte. Klar, wenn der Verlag auf stur schaltet, kann es juristisch eklig werden und womöglich auch teuer, aber wenn man seinen Geschäftspartner im Vorfeld vernünftig ausgesucht hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man auch in diesem Fall eine vernünftige Lösung findet, ohne langwierigen Rechtsstreit (und wenn doch, weiß man wenigstens wofür man kämpft). Denn auch ein Verlag ist ein Wirtschaftsunternehmen, welches Geld verdienen möchte und muss und mit Rechtsstreitigkeiten verdient man eher selten Geld. Und als Verlag möchte man sich typischerweise auch nicht den Ruf erarbeiten, dass man im Erfolgsfall gegen seine Autoren vor Gericht zieht. Daher würde ich mir übrigens in dieser Konstellation auch immer nur Geschäftspartner/Verlage suchen, die schon längere Zeit am Markt sind.
Lange Rede, kurzer Sinn, wenn ich bei kleinen Summen, um die es vorliegend geht, so wenig Vertrauen zu meinen potentiellen Geschäftspartner habe, dass ich vorher einen Anwalt einschalten muss, würde ich mir das Geld für den Anwalt sparen und lieber die Finger davon lassen.