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Das gelobte Land

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25.08.2004
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Das gelobte Land

Salix schlang seine langen Arme um Acers Hüfte und drückte ihre beiden Körper ganz fest zusammen. Bestimmte Hormone und Enzyme wurden frei gesetzt und beide bildeten einige zarte Knospen in der Bauchgegend, die sehr schnell wuchsen und schließlich aufbrachen. Stark duftende Blüten sprossen aus ihnen hervor, die sich einander näherten und dann miteinander verwuchsen zu nussähnlichen Früchten.
Salix stöhnte und verstärkte seinen Griff. Acer warf ihren Kopf in den Nacken und genoss das prickelnde Gefühl der Lust.
Dann plötzlich war es vorbei. Beide stießen sich voneinander ab. Ein reißendes Geräusch entstand, als sich die Früchte von den Körpern lösten. Einige blieben an Salix haften, der Rest verblieb bei Acer.
„Versprich mir, das du gesund zurück kehrst!“, flüsterte Acer ihrem Geliebten zu.
„Natürlich!“, sagte er mit einem leichten Beben in seiner Stimme. „Und ich verspreche dir auch, das ich das Sonnenland finden und euch alle dorthin führen werde.“
Salix rieb sich liebevoll über seinen Bauch. Dort, wo sich die sechs Früchte befanden.
„Und ich werde unseren Samen dort in die sonnenerwärmte Erde legen, auf das sie stattliche Stecken geworden sind, wenn wir alle zusammen das Sonnenland erreichen.“
Er verabschiedete sich auch von den anderen Bewohnern des Tals, das ihre Sippe schon seit Urzeiten bewohnte.
Im Laufe der Generationen war ihr Tal immer unwirtlicher geworden. So hatten die Alten von ihren Alten erfahren, das hier ganz früher immer die Sonne geschienen habe und die Erde frisch und nahrhaft war. Und das alle Bewohner stets gesund und grün gewesen waren. Heutzutage aber war es nahezu jeden Tag nebelig und kalt, und die Erde schmeckte überall abgestanden und alt. Die Heranwachsenden waren blass und nicht selten brachen ihre Körper auseinander und sie starben, noch bevor sie mobil geworden waren.
Vor ungefähr achtzig Sommern war eine Gruppe junger Nacktsamer ausgezogen, um einen neuen Lebensraum für ihre Sippe zu suchen. Jahrelang wartete man auf ihre Rückkehr, aber vergebens. Niemand von ihnen kehrte zurück.
Jetzt wollte die Sippe Salix aussenden, ihnen eine neue Heimat zu suchen. Er war jung und stark, und wenn es einer schaffte, die umliegenden Berge zu überwinden und einen Weg aus dem Tal zu finden, dann war er es.
Salix nahm nur das Nötigste mit auf die Reise. Er hob den Arm zum letzten Gruß und ließ die anderen hinter sich zurück.
Hinter dem Dorf durchquerte er den „Wald der Harten“. Hierher gingen die ganz alten Nacktsamer ihren letzten Weg, wenn ihre Körper immer härter wurden und fast schon verholzt waren. Sie bohrten mit letzter Ansprengung eine Pfahlwurzel in den Boden, um in den letzten Abschnitt ihres Lebens zu treten. Als holziger, stummer Stamm, bis auch dieser irgendwann abstarb, umkippte und dann vermoderte.
Salix lief weiter. Sein Weg wurde jetzt immer steiler und beschwerlicher. Rings um das Tal lagen hohe Berge. Warum und wie ihre Vorfahren einst hierher gelangt waren, wusste heute niemand mehr.
Der Weg aus dem Tal war kräftezerrend und Salix musste nach zwei Tagen eine Pfahlwurzel in den felsigen Boden treiben, um wieder zu Kräften zu kommen. Aber der Boden schmeckte ausgelaugt und bitter. Hätte die Sonne geschienen, dann hätte sie ihm neue Kraft verliehen. Aber stattdessen wurde es nur immer nebeliger.
Er setzte seinen Weg fort und irgendwann am siebten Tag hatte er die Spitze des Berges erreicht. Salix schaute runter in sein Tal und wunderte sich. Kreisrund war es in seiner Form, sah irgendwie unnatürlich aus. Und er befand sich auch gar nicht auf einem Berg. Vielmehr war ihr Tal nur ein riesiges Loch im Boden, im ansonsten ebenen Gelände.
Er verschnaufte einige Tage und ernährte sich vom der ausgemergelten Erde.
Dann setzte er seinen Weg fort. Die Landschaft, durch die er wanderte, war karg und öde. Sandiger Boden und nur selten mal ein Baum oder eine mit Gras bewachsene Fläche. Trotzdem war die Luft dunstig und verhangen. Vereinzelte Schneeflocken wurden vom leichten, aber stetigen und kühlen Wind voran getrieben.
Salix war schon mehrere Wochen unterwegs, als er einen großen Wald erreichte. Wuchtige Bäume standen dicht an dicht. Seine entfernten Verwandten. Doch er konnte ihr Rauschen und Knarren im Wind nicht verstehen.
Wieder kostete er den Boden. Diesmal schmeckte er guten Humus, sehr vitaminreich und anregend. Aber die Sonne schien auch hier nicht, und dichter Nebel erschwerte die Sicht.
Salix erreichte eine Lichtung, und hier stieß er zum ersten Mal während seiner Reise auf Lebenszeichen. Spuren eines alten Feuers!
Natürlich kannte er Feuer, hin und wieder schlug ein Blitz irgendwo in ihrem Tal ein und brachte einen Baum oder Busch zum brennen. Aber hier war es anders. Es sah aus, als hätte jemand das Feuer hier extra entzündet! Halb verbrannte Äste lagen umher, aber nirgendwo ein dicker Stamm, in den ein Blitz eingeschlagen war. Und er fand einige helle, glatte Stangen, die an den beiden Enden etwas breiter ausliefen. Die größten waren so lang wie sein Arm. Es gab aber auch kleinere. Auch ein topfähnliches Gefäß aus dem gleichen Material, fand er in der Nähe des Feuers. Es besaß zwei große runde Löcher und ein kleineres in der Mitte. Am oberen Rand saßen viele kleine Stückchen, die ihn entfernt an Kieselsteine erinnerten. Er brach einige davon heraus, und schaute in den seltsamen Topf. Fand aber nicht heraus, was es jetzt war.
Unweit der Feuerstelle fand er einige Unterstände, offensichtlich aus Ästen und Zweigen erbaut, um der Witterung zu trotzen. Er fand auch einige viereckige Höhlen und es sah aus, als wäre sie aus Holzstämmen zusammen gebaut worden. Aus den Stämmen lebender Bäume! Denn sie waren weder verrottet, noch wirkten sie sonderlich alt.
Salix schüttelte sich und zog weiter. Was immer hier für Lebewesen wohnten oder gewohnt haben mochten, er wollte sie nicht kennen lernen.
Bald war der Wald zuende und eine Steppenlandschaft breitete sich vor ihm aus. Der Nebel war hier weniger dicht, aber immer noch vorhanden.
Nach einigen Wochen erreichte er ein Gebiet mit vielen seltsamen Höhlen, allesamt viereckig und aus Steinen bestehend. Sie sahen aus, als wären sie gebaut worden. Salix betrat mehrere dieser Höhlen, in denen sich jede Menge seltsamer Dinge befanden.
Er nahm eine runde glänzende Scheibe mit einem Loch in der Mitte mit und ein Band, an dem sich viele orange Steine befanden.
Urplötzlich erfolgte der Angriff! Mehrere Arme griffen ihn und warfen ihn zu Boden, wo sie ihn festhielten.
„Wer bist du?“ fragte ihn eine Gestalt die neben ihm stand und aussah, wie er selber. Ein Nacktsamer!
„Salix“, krächzte er und versuchte aufzustehen.
„Lasst ihn los! Er ist einer von uns! Sehr ihr das nicht?“
Sie beiden anderen ließen ihn los.
„Alba und Coto“, stellte er die beiden vor. „Mich nennt man Rhus.“
„Woher kommt du?“, fragte er Salix, als sich dieser den Staub abklopfte. „Aus dem Krater? Wenn ja, dann sind wir deine Brüder.“
Salix nickte zögernd. Das mussten Nachfahren derjenigen sein, die vor vielen Jahren losgezogen waren, eine neue Heimat zu suchen, und nie zurück gekehrt waren.
„Warum seit ihr nie zurück gekehrt? Die Alten warteten damals vergebens auf euch und eure Väter.“
Rhus nahm ihm in die Arme. „Komm mit, dann erzähle ich dir alles.“
Sie marschierten los, immer weiter in die Höhlenlandschaft herein.
„Das hier ist eine Stadt, die vor langer Zeit von Lebewesen gebaut wurde, die ganz anders waren als wir. Sie stammten von den Tieren ab, und aßen Fleisch und Pflanzen.“
Salix schauderte, sagte aber nichts dazu.
„Es waren mächtige Wesen und sie unterwarfen alle anderen Lebewesen ihrem Willen. Sie waren fast allmächtig. Dann aber fiel ein riesiger Stein aus dem Himmel, sie nannten ihn Komet. Er schlug genau dort auf die Erde auf, wo deine Heimat ist. Im Krater.“
Salix schaute ihn ungläubig an.
„Woher willst du das denn alles wissen?“, fragte er barsch.
Rhus schaute ihn traurig an.
„Hier in der Stadt fanden wir viele Spuren ihrer Existenz. Etwa sprechende und Bilder zeigende Kästen und jede Menge Bücher. Das sind bemalte und beschriebene Rindenstücke. Und Kästen mit vielen Knöpfen. Wir haben sie viele Jahre studiert und ausprobiert, bis sie uns ihr verstecktes Wissen verraten haben. Es ist wahr. Aber lass mich weiter erzählen.“
Rhus schnaufte.
„Der Riesenstein schlug auf den Boden und verwüstete alles hier. Eine Druckwelle tötete fast alles Leben und verschonte auch die mächtigen Wesen nicht. Staub und Steine wurden bis in den Himmel gepustet und verdunkelten für Jahrzehnte den Himmel.
Als sich der Staub langsam wieder verzog, war nichts mehr, wie es vorher war. Gefährliche Strahlung, Kälte und Lichtmangel hatten fast alle Tiere und Pflanzen vernichtet. Die mächtigen Lebewesen hatten ihre Macht verloren und sie streiften durch die Gegend auf der Suche nach Nahrung. Sie konnten keine Wurzeln wachsen lassen, waren nicht fähig, aus dem Boden Kraft zu schöpfen. Und die meisten verhungerten elendig.“
Rhus schaute Salix traurig ins Gesicht.
„Mehr Wissen findet sich nicht in den Speichern der Mächtigen, an dieser Stelle enden die Berichte. Aber es gibt sie noch, wir haben ihre Spuren gefunden und auch sie selber getroffen.“
Salix sah ihn ungläubig an.
„Ihr habt andere Wesen gefunden?“
„Ja. Und sie waren brutal und roh. Wir kamen ihnen freundlich entgegen, doch sie töteten einige von uns und fraßen sie auf. Auch sich gegenseitig fressen sie! Wir haben es gesehen!“
Rhus verschnaufte, weil er sich in Rage geredet hatte.
„Wir haben uns hier in der Stadt versteckt, hierher kommen sie nie. Darum trauten wir uns auch nicht, unsere Heimat je wieder zu betreten. Den Krater des Kometen.“
Salix überlegte angestrengt.
„Aber wo ist der Riesenstein geblieben?“
„Der wurde durch den Aufschlag zerschmettert und ist zu Sand geworden.“
„Und wieso konnten wir den Einschlag überleben?“
Rhus nahm ihn in den Arm.
„Es gab unsere Art vor dem Einschlag nicht. Jedenfalls haben wir nichts darüber in den Daten der Mächtigen gefunden. Wir sind erst danach entstanden.
Und wir sind auch niemals anderen Nacktsamern begegnet, außer jetzt dir. Aber du kommst ja ebenfalls aus dem Kraterloch.“
Jetzt fiel Salix noch was anderes ein.
„Du sagtest, die Mächtigen hätten euch angegriffen und gefressen?“
„Genau! Sie fressen alles, was sich bewegt. Es war schrecklich...“
Plötzlich bekam Salix Angst um seine geliebte Acer und die anderen aus der Sippe. Wenn die Mächtigen sie fänden...
„Ich muss zurück und die Sippe warnen! Sie müssen hierher gebracht werden. Hier ist zwar nicht das Sonnenland, aber wenn wir uns alle hier treffen und zusammen aufbrechen, können wir es finden und die Mächtigen vielleicht vertreiben!“
Salix zog es wieder zurück, egal wie oft und viel die Anderen im zuredeten.
Er brach auf, ungeachtet der Gefahr durch die Mächtigen. Machte kaum Pausen und erreichte schließlich wieder den Wald. Nirgendwo stieß er auf die anderen Lebewesen.
Salix erreichte das Ödland und schließlich nach Wochen den Rand des Kraters. Sofort begann er hinab zu steigen und erreichte nach vielen Strapazen das Dorf.
Er fand nur noch Tod und Verwüstung!
Der „Wald der Harten“ war verbrannt und geschändet worden. Überall lagen die versengten und toten Stämme der Alten. Und auch im Dorf bot sich ein Bild des Grauens. Ihre Unterstände aus alten Zweigen und Laub waren nieder getrampelt worden. Überall lagen Überbleibsel toter Nacktsamer, aufgerissene Borke und Rinde, abgetrennte Gliedmassen, Köpfe. Dazwischen Feuerstellen mit Reststücken verzehrter Freunde und Angehörige.
Das Grauen war hierher gekommen und hatte alles Leben vernichtet.
Salix fand Acers Kopf an einer der Feuerstellen. Und ihren ausgeweideten Körper.
Er schrie sein Unglück laut heraus und reckte die Hände in den Himmel. Ohnmächtiger Hass und unbändige Trauer erfüllten ihn in diesem Augenblick.
Die nächsten Tage erlebte er nur unbewusst. Er begrub die Toten in der Erde und mit ihnen sein Glück, seine Zuversicht. Nur noch Hass flutete seinen Geist.
Er nahm einen harten trockenen Knüppel auf und verließ das Tal. Durchquerte Ödland und Wald, bis er zur Stadt kam. Schon von weitem sah er die Rauchwolken über ihr aufsteigen.
Als er zu den ersten Häusern kam, sah er die Mächtigen! Große, hässliche Gestalten mit schwarzem Wurzelgeflecht am und auf dem Kopf. Sogar die fast nackten Körper waren teilweise damit übersäht. Ansonsten war ihre Rinde hellbraun gefärbt, ohne irgendwo eine grüne Stelle zu besitzen. Lebensunwerte Kreaturen, die um ein großes Feuer tanzten und Stücke von Nacktsamer-Fleisch über dem Feuer brieten und fraßen. Auch hierher war das Grauen gekommen!
Grenzenlose Wut überkam Salix und er packte seinen Knüppel und stürmte ans Feuer.
Er schlug ohnmächtig vor Schmerz und Trauer auf die Barbaren ein – dreimal - vielmal.
Für Acer und für seine ungeborenen Sprösslinge. Für Vater und Mutter, Onkel und Tante, Rhus und die Anderen. Dann traf ihn etwas am Kopf und es wurde dunkel.

 

2 überflüssige Beiträge entfernt.

Leider ist Deine Geschichte ziemlich vorhersehbar. Es ist ein typischer Vertreter der Kategorie "gespiegelte Perspektive". Du nimmst ein fremdes Wesen als Prot und lässt es auf Menschen treffen. War doch klar, dass der Ort der Handlung die Erde ist. War auch nicht weiter verwunderlich, dass die Menschen sich wie Barbaren verhalten. In dieser Art Geschichten kommt immer dieser dicke, fette moralische Zeigefinger. Somit wirkt die ganze Story konstruiert. Der Geschlechtsakt zu Beginn ist zwar eine nette Idee, wirkt auf mich aber eher lächerlich. In der Mitte kommen die ganzen länglichen Erklärungen, die Du bringen musst, damit die Story funktioniert. Das Ende wirkt ebenfalls konstruiert, weil es unwahrscheinlich ist, dass die Menschen ausgerechnet während der Abwesenheit des Helden den Krater entdecken und die Baumwesen darin vernichten. Den Wutanfall am Ende, der lediglich Aussichtslosigkeit demonstriert und ebenso vorhersehbar ist wie der Rest, hättest Du Dir schenken können.

Einen Ansatz möchte ich aber ausdrücklich loben: Du hast Dich bemüht, eine uns völlig fremde Lebensweise zu beschreiben, hast Dir dazu offenbar einige Gedanken gemacht, und die Baumwesen wirken durchaus überzeugend. Allerdings fehlt es den Darstellungen an Breite und Tiefe, um wirklich gut zu sein. Als besonders herausragendes Beispiel in KG-Länge empfehle ich dazu mal "Prägenesis" von Arno Behrend (in Nova 2, Nova ist Pflichtlektüre für deutsche SF-Autoren und -Leser, siehe http://www.nova-sf.de).

Sprachlich sind mir ein paar kleinere Schwächen aufgefallen, wobei ich mich nur noch an eine erinnere, nämlich ein "extra", das zu umgangssprachlich ist, dort müsste "absichtlich" stehen.

Fazit: sprachlich brauchbar, inhaltlich ganz nett, aber vorhersehbar und nichts wirklich neues. Zu weit erhobener moralischer Zeigefinger.

Warum schafft es niemand, fremde Wesen darzustellen, ohne dass dann doch irgendwann Menschen auftauchen? Geht es nicht ohne uns, die Krone der Schöpfung?

Uwe
:cool:

 

Hi,

danke für deine Kritik!

Warum schafft es niemand, fremde Wesen darzustellen, ohne dass dann doch irgendwann Menschen auftauchen? Geht es nicht ohne uns, die Krone der Schöpfung?

Doch, aber das ist doch viel zu einfach. Ich persönlich finde es wesentlich interessanter, die Zukunft der Erde/Menschen zu zeigen und mit fremdartigen Handlungen und Dingen zu vermischen. Schliesslich lesen doch auch Menschen die Geschichten, und ohne diese fehlt beim Lesen irgendwie der Bezug. Würde man eine Geschichte nur mit Ausserirdischen machen, dann würden die Wesen dort entweder zu menschlich wirken, oder aber zu fremd. Und unverständlich. Beides macht keinen Spass.

In dieser Art Geschichten kommt immer dieser dicke, fette moralische Zeigefinger. Somit wirkt die ganze Story konstruiert.

Das war nicht in meinem Sinn, und ich denke nicht, das man das so sehen sollte. In dieser Geschichte sind nun mal die Menschen degeneriert und ins Barbarentum zurück gefallen und diese machen eben solche schlimmen Dinge.
Angeblich gab es doch im letzten Jahrhundert noch Kannibalen auf weit entfernten und einsamen Inseln. Und Gewaltverbrecher. Und sogar Kannibalen in unserer Zivilisation. Das sind nun mal die Tatsachen, die Menschheit ist aus wilden Tieren entstanden. Und mußte gegen die Natur kämpfen, um als Sieger hervor zu gehen. Und so sehe ich das in meiner Geschichte auch. Wer Hunger hat, isst irgendwann das, was da ist...

Der Geschlechtsakt zu Beginn ist zwar eine nette Idee, wirkt auf mich aber eher lächerlich.

Das sagte ich vorhin ja schon. Wird etwas als zu fremdartig beschrieben, wirkt es absurd und auf den Betrachter lächerlich. Dabei gibt es in der Natur viel seltsamere Vermehrungspraktiken.

Du hast Dich bemüht, eine uns völlig fremde Lebensweise zu beschreiben, hast Dir dazu offenbar einige Gedanken gemacht, und die Baumwesen wirken durchaus überzeugend. Allerdings fehlt es den Darstellungen an Breite und Tiefe, um wirklich gut zu sein.

So ist das ja in einer Kurzgeschichte. Das gleiche Thema als Buch wäre angemessen.

Danke!
Gruß, Nordwind

 

Hallo Nordwind

Ja is muss Uwe recht geben. was die beschreibung der fremdartigen Nacktsamer angeht. Innovativ und durchaus gut durchdacht (der Wald der Alten hat mir ambesten gefallen), da sich zeigt, dass du dir etwas mehr Gedanken über den Hintergrund und die soziale Einbettung deines Prots gemacht hast. Fand die Sex-Szene überrigens nicht lächerlich, sondern sehr fantasievoll :thumbsup:

Die eigentliche Geschichte kommt dann doch auf recht hohen stelzen daher und wirkt etwas konstruiert, um die moralische Botschaft zu transportieren : Menschen waren, sind und bleiben Tiere.
Aber ich sehe darin keinen sogenannten Dampfhammer (den wittert Uwe überall und schon drei Meilen gegen den Wind :) ), sondern nur eine durchaus berechtigte Botschaft

Die Frage des Mods nach der Krone der Schöpfung hast du ja schon ausreichend beantwortest. Ich sehe das auch so, dass Geschichte ohne humanoiden Bezug irgendwie allein im Raum stehen, und man als Leser sehr viel schwerer einen Zugang zu ihnen finden kann.

mfg
Hagen

 

Danke Hagen,

ha - das ist seit langem wieder mal ein Kompliment, und tut sooo gut ;)
Freut mich, das dir die Geschichte gefallen hat.

Gruß und Dank,
Nordwind

 

Tja, der Leser wäre auch sicherlich überfordert, wenn es nicht die Menschen, sondern die Arkturianer wäre, die da in die Barbarei zurückfallen ... ;)
Genau das unterscheidet einen (berechtigten) moralischen Augenbrauenheber von einem (unwirksamen) moralischen Dampfhammer.
Das Argument mit mangelndem Bezug zur Geschichte zieht nicht, weil der Leser hier ein persönliches Verhältnis zu einer Hauptperson aufbaut, die ein laufender Baum ist. Das baut er auf oder er baut es nicht auf (in letzterem Fall hätte die Geschichte versagt). Er baut es offenbar auch auf, obwohl es sich nicht um einen Menschen handelt.
Sorry, aber dass es am Ende offenbar Menschen sind, die da Tod und Vernichtung verbreiten, entlockt mir nur ein "war ja klar". Das ist extrem vereinfacht. Es ist Schwarzweißmalerei, und die gehört in Märchen. Die Welt ist alles, aber nicht einfach.

Ich sage es nochmal ganz deutlich: Abgesehen von der aufgesetzt wirkenden Sexszene (zugegeben: Geschmackssache) ist der Mittelteil der Story wirklich gut. Warum dann ein plattes Ende? Fand ich schade.

Natürlich sind die ganzen Hollywood-Actionfilme schuld, denn aus einem solchen hätte der Schluss leicht stammen können ... und diese Streifen verderben uns einfach. Wir plappern ihre Prinzipien nach, statt uns was eigenes auszudenken. Find ich schade, aber da wiederhole ich mich.

 

Hallo Uwe,

Natürlich sind die ganzen Hollywood-Actionfilme schuld, denn aus einem solchen hätte der Schluss leicht stammen können ... und diese Streifen verderben uns einfach. Wir plappern ihre Prinzipien nach, statt uns was eigenes auszudenken. Find ich schade, aber da wiederhole ich mich.

Ein pflanzlicher Rambo? Stimmt, so hatte ich das aber noch gar nicht betrachtet... ;)

Danke für deine Meinung!
Gruß, Nordwind

 

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