Das Genre
Hinweise:
Die Bezeichnung „Roman“ gedanklich durch Novelle und Kurzgeschichte ersetzt werden. So ist die Lektüre auch für Kurzgeschichtler interessant.
Die Liste ist noch nicht vollständig. Ich bitte um Vorschläge (und auch um Kritik des Vorhandenen).
Das Genre dient in großen Verlagen und Verlagsgemeinschaften auch als Postverteilschlüssel. Oft werden Manuskripte nur zu einem bestimmten Genre gesucht.
Da sollte man als Autor in der Lage sein, sein Werk konkret und vor allem passend festzulegen und nicht als eierlegende Wollmilchsau anpreisen. Mit einer Angabe wie „Horror, Krimi, Märchen“ können die Verlage nichts anfangen und erster Unmut über das Manuskript ist sicher.
Es macht auch keinen guten Eindruck, wenn man sich in dem Schubladenchaos der Genres und Untergenres nicht mal im Ansatz auskennt. Und um diesen „Ansatz“ geht es hier, denn:
Es gibt für Genres (aus literaturwissenschaftlicher Sicht) keine feste Einteilung. Selbst die Begriffe Gattung und Genre sind, über Sprachräume hinweg, zwischen Film und Literatur, nicht identisch belegt. So findet man im Internet sehr unterschiedliche Aussagen. Die Ursache könnte darin liegen, dass viele Gattungs- und Genre-Listen Sammlungen aus unterschiedlichen Quellen sind, die ohne den geringsten Sachverstand zusammengetragen wurden.
Um für unsere Liste zumindest eine einheitliche Linie zu finden, sind diese Ausgangspunkte verwendet:
1.
Hier wird unterschieden zwischen Gattung (Lyrik, Dramatik,Epik) und Genre (zum Beispiel Krimi, Horror).
Dabei interessiert ausschließlich die Untergattung von Epik, der Roman.
Zu den Genres gibt es Subgenres (Genre: Verbrechenserzählung – Subgenre: Thriller; Genre: Fantastik – Subgenre: Sciencefiction usw.)
2.
Die Zuordnung der Genres und Sub-Genres richtet sich nach Fiktiontypen. Das schöne daran ist, es gibt nur vier:
Der realistische Fiktionstyp. Er zeigt die Welt, wie sie ist.
Jedoch nicht im Stile eines Geschichtsschreibers, sondern eines Geschichtenerzählers. Aristoteles hat in seiner Poetik sinngemäß gesagt, es sei nicht die Aufgabe des Dichters, zu berichten, was geschehen ist, sondern was geschehen könnte. Der Spiegel zeigt nicht den wirklichen Menschen, sondern den möglichen, wobei die Möglichkeiten sich im Rahmen der Wirklichkeit bewegen.
Der satirische Fiktionstyp. Er zeigt die Welt, wie sie nicht sein soll.
Satire zeigt in überzeichneter Weise die Mängel der realen Welt. Oft wird ein sehr einseitiges Bild geschaffen. Die verwendete Stilart ist die Ironie, inhaltlich kann die Aufbereitung des Themas bis hin zu Hohn und Spott gehen.
Der utopische Fiktionstyp. Er zeigt die Welt, wie sie sein soll.
Er zeigt nicht nur eine erdachte, sondern eine erhoffte, erträumte ideale Welt. Die Erzählung kann in die Zukunft projiziert sein, auf einer fernen, oft auch isolierten Insel angesiedelt sein. Auch eine Variante ohne näheren Bezug auf Raum und Zeit ist möglich.
Der phantastische Fiktionstyp. Er zeigt die Welt, wie sie nicht ist.
Die fingierte Welt hat kaum Grundlagen aus der realen Welt, verzichtet also auf fast jeden Realitätsbezug. „Kaum“ und „fast“ sind Einschränkungen, die in der menschlichen Natur liegen. Alles, was ein Autor erdenken kann, ist immer relativ zum Menschen und zum bekannten Universum.
3.
Zur weiteren Verfeinerung der Genre-Einteilung gibt es vier Methoden, die zu abweichenden Ergebnissen führen. Es wird daher nur eine dieser Methoden hier verwendet.
Will man nicht völlig ins Abseits geraten, muss sich diese Genre-Einteilung auch an den Konventionen des Marktes orientieren. Das heißt, die theoretisch entwickelten Einteilungen müssen den historisch am Markt entstandenen angepasst werden. Es sollte dabei im Vordergrund stehen, was Verlage und auch Leser unter einem bestimmten Genre erwarten.
Der Nachteil dabei: Da diese Erwartungen historisch gewachsen sind, befinden sie sich auch heute und in Zukunft im ständigen Wandel. Je enger die Vorgaben zu einem Genre oder insbesondere zu den Subgenres gefasst sind, desto aktueller aber auch kurzlebiger wird die Einteilung.
Es macht daher keinen Sinn, statt zwanzig oder dreißig hinlänglich allgemein gefasster Genrebeschreibungen, zehntausend eng gefasste Klischees zu beschreiben. Da gilt es, die Balance zu finden.
Links zu den (Haupt-)Genres. Die Untergenres sind jeweils vor Ort zu finden.
Genre Verbrechenserzählung
Genre Fantastik
Genre Fantasy
Genre Gesellschaft
Genre Bildungsroman
Genre Liebesroman
Genre Historik
Genre Schlüsselroman
Genre-Biografie
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