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Eine kleine Geschichte zum Nachdenken
Das Leben mit Depressionen
Depression
Ich stehe am Fenster und beobachte den Regen, der gegen die Scheibe prasselt. Die graue Wolken am Himmel passen perfekt zu meinem Gemütszustand. Es ist wie eine Schwere, die auf mir lastet, und ich kann sie nicht abschütteln. Ich weiß, dass ich schon seit Wochen in einem tiefen Loch stecke, aber es wird immer schlimmer.
Ich versuche, mir einzureden, dass es nur eine Phase ist, dass es bald besser wird. Aber tief in meinem Inneren weiß ich, dass das nicht stimmt. Ich habe das Gefühl, dass ich mich in einem endlosen Tunnel befinde, ohne Aussicht auf ein Ende. Und das Schlimmste ist, dass ich nicht allein bin.
Die Stimmen in meinem Kopf sind meine ständigen Begleiter geworden. Sie flüstern mir Dinge zu, die ich nicht hören will. Sie sagen mir, dass ich wertlos bin, dass ich nichts wert bin, dass ich es nicht verdient habe, glücklich zu sein. Sie bringen mich dazu, mich selbst zu hassen, mich zu verletzen.
Ich weiß, dass ich Hilfe brauche. Ich weiß, dass ich mit jemandem sprechen muss. Aber ich kann es nicht. Ich fühle mich wie ein Gefangener in meinem eigenen Körper, unfähig, mich zu öffnen und meine Gedanken und Gefühle mit jemandem zu teilen.
Ich verbringe die meiste Zeit damit, im Bett zu liegen und zu schlafen. Schlaf ist meine Flucht aus der Realität, eine Möglichkeit, den Schmerz zu betäuben. Aber selbst im Schlaf bin ich nicht sicher. Die Alpträume lassen mich schweißgebadet aufwachen und mit dem Gefühl, dass ich nicht sicher bin, selbst in meinem eigenen Geist.
Ich weiß, dass ich etwas tun muss. Ich kann nicht weiterleben, als ob nichts passiert wäre. Aber was kann ich tun? Ich habe das Gefühl, dass ich nicht die Kraft habe, mich selbst zu retten.
Eines Tages beschließe ich, Hilfe zu suchen. Ich schaffe es, einen Termin bei einem Therapeuten zu vereinbaren, aber ich bin besorgt, was passieren wird. Was werde ich sagen? Werde ich überhaupt in der Lage sein, meine Gedanken und Gefühle zu artikulieren?
Als ich das Büro betrete, fühle ich mich unwohl. Ich habe das Gefühl, dass jeder meine Unsicherheit und meine Schmerzen sehen kann. Der Therapeut begrüßt mich freundlich und ich setze mich auf das Sofa. Ich spüre, wie sich meine Hände in meinem Schoß kräuseln und ich zittere ein wenig.
Der Therapeut stellt mir Fragen und ich antworte so gut ich kann. Es fällt mir schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen, aber ich gebe mir Mühe. Als ich anfange, über die Stimmen in meinem Kopf zu sprechen, fühle ich mich unbehaglich. Ich weiß, dass es verrückt klingt und ich habe Angst, dass der Therapeut mich für wahnsinnig halten wird.
Aber er hört zu und er versteht. Er sagt mir, dass ich nicht allein bin, dass viele Menschen ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Er sagt mir, dass ich nicht verrückt bin und dass es Hoffnung gibt.
Wir arbeiten zusammen, um meine Gedanken wieder im Einklang zu bringen.