Was ist neu

Das verspiegelte Bad

PHE

Mitglied
Beitritt
25.08.2001
Beiträge
36
Zuletzt bearbeitet:

Das verspiegelte Bad

Ja.
Er sah sich. Er sah sich, wie er hier nackt auf dem Klo saß.
Er schaute hinunter und sah seinen verzerrten Arsch. Seinen behaarten verzerrten Arsch. Die Kehrseite des Mundes.
Er schaute an die Decke, die Wände.
Alles verspiegelt. Spiegel allüberall. Die Wände, die Kloschüssel.
Er grinste sich zu.
Auch die Tür war verspiegelt, das Waschbecken, die Badewanne.
Die Tür ging auf.
"Warum hast du die Tür zugemacht?" fragte sie.
Sie war nackt wie er. Sie beugte sich zum Wasserhahn der Badewanne hinunter, drehte das kalte und das heiße Wasser auf, fühlte den Wasserstrahl, regulierte bis die Temperatur stimmte. Dann erst machte sie den Abfluß dicht und gab etwas Schaumbad ins Wasser. Ein schwarzer Punkt in der Spiegelwanne. Der Stöpsel war nicht verspiegelt. Ein schwarzes Loch.
"Immer noch nicht fertig?" fragte sie spöttisch.
Sie hatte sich wieder aufgerichtet und schaute nun mit in die Hüften gestemmten Händen zu ihm herüber. Ihr rotes Haar hing ihr in einer Welle über der Schulter. Es berührte fast den großen Vorhof ihrer rechten Brust. Sie hatte üppige Brüste, voll und vollkommen. Brüste, die man nicht verstecken kann. Ich spürte es strömen in meinen Lenden.
Ihr Körper war rund, aber nicht ausladend. Wohl geformt, perfekt. Fest und einladend. Ihr kupfernes Schamhaar spross üppig. Sie hielt nichts von Rasur.
Sie nahm seinen pulsierenden Wicht in die Hand, streichelte ihn, ließ ihn wachsen. Sie setzte sich rittlings auf ihn und führte ihn sich ein. Leichte, langsame, rotierende Bewegungen vollführte sie mit ihrer Hüfte.
Er musste sich nach hinten lehnen, an die verspiegelte Wand lehnen, sein Becken nach oben schieben. Immer stärker waren ihre Stöße, immer heftiger war ihr Reiten. Er konnte nicht mehr tun, als sich ihr hingeben, sie gewähren lassen, das Spielzeug ihrer Lenden sein.
Sein Penis schmerzte und immer noch schien er zu wachsen, als wollte er sie ganz ausfüllen, jeden Kubikzentimeter ihres üppigen Körpers ausfüllen.
Er schloss die Augen.
Er machte sie wieder auf. Vor ihm tanzten ihre Brüste, tanzten im Rhythmus des Aktes.
Er schaute zur Seite.
Seine Hände hielten sich an ihrem Becken fest.
Dann stieg sie von ihm ab. Sie nahm etwas Klopapier, wischte sich damit ab und warf es ihm zu. Er fing es auf, setzte sich zurecht und ließ das zerknüllte Papier zwischen seine Beine in die Kloschüssel fallen.
Sein Glied senkte sich wieder. Er drückte es zurück in die Schüssel und schaute dem fließenden Wasser zu. Schaum bildete große Wolken. Er hoffte, das fließende Wasser würde ihn animieren, endlich zu pissen. Schließlich begann ein dünner Strahl zu fließen, der aber schnell versiegte. Mit zwei Blatt Toilettenpapier trocknete er sich ab und betätigte die Spülung. Er betrachtete sich stehend in der Spiegelwand. Sein Körper sagte ihm, dass er bequem geworden war. Selbst diese Explosion seines Bildes in den hunderten von kleinen Spiegel konnte das nicht verheimlichen. Er hatte ihr geholfen, dieses Bad zu schaffen, nicht mit Kleber und Glasschneider, nein, aber jedes Mal, wenn er einen Spiegel im Sperrmüll gesehen hatte, hatte er ihn mitgebracht, ihrer Sammlung zugeführt.
Sie kam zurück, schaute nach dem Wasser und befand, dass es noch nicht genug war.
"Fertig?"
Er nickte.
"Wurde ja auch Zeit."
"Wieso hast du eigentlich einen schwarzen Pfropfen für die Wanne. Da gibt es sicherlich auch etwas Versilbertes. Ich kann gerne mal im Baumarkt nachschauen."
"Jedes Bad braucht sein eigens schwarzes Loch."
Sie ging wieder zurück in die Küche, um ihren Kaffee zu trinken. Er folgte ihr.
Sie waren jetzt schon zwei Jahre zusammen. Fast zweieinhalb. Und eigentlich wusste er immer noch nicht, warum sie zusammen waren. Aber wissen die Männer das überhaupt? Die Männer denken, sie seien die Jäger, doch sind sie die eigentlichen Sammler. Man sagt zwar Beuteschema, doch meint man Sammelgebiet. Die Frauen jagen ihren Begattungspartner, den künftigen Vater ihrer Kinder, und wären nicht gesellschaftliche Zwänge (von Männern geschaffen, zur Erhaltung ihrer Sammelgebiete), so könnte er nach der Begattung auch wieder verschwinden. Frauen verehren die schwarze Witwe.
"Willst du auch einen, es ist noch etwas in der Kanne."
Er nahm sich einen Becher und goss ihn halb mit Milch und halb mit Kaffee voll. Keinen Zucker.
Sie saß auf dem Küchenstuhl, immer noch nackt, er schaute sie an, mit der Kaffeetasse in der Hand und wurde wieder erregt. War er nur deshalb mit ihr zusammen? Ja, erkannte er, nur deswegen. Sie erregte ihn, und sie war da. Auch in dieser Hinsicht war er bequem geworden. Er trank mit schnellen, großen Schlucken die Tasse leer. Seine Erregung ließ nach. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. War sie auch nur deswegen mit ihm zusammen, nur wegen dem Sex?
Leben ist so einfach.
Sie stand auf, ging ins Bad und stellte das Wasser ab. "Komm, sonst wird das Wasser kalt", rief sie. Er gesellte sich zu ihr in die Wanne. Sie saßen so, dass er ihren Rücken einseifen konnte. Männer sind ritualgesteuert. Alles ist in Rituale gezwängt. Von der Wiege bis zur Bahre, Rituale, Rituale. Er seifte langsam den Teil ihres Rückens ein, der über dem Wasser lag. Sie beugte sich nach vorne. Was ist das Ritual der Trennung?
"Ich kann nicht mehr", sagte er.
"Ich weiß" kam es leise von vorne, er hatte die Bemerkung kaum gehört.
"Wir müssen uns trennen", jetzt war es raus.
"Du kannst jederzeit die Wohnung verlassen."
"Hast du einen anderen?"
Sie lachte und schaute zu ihm zurück. "Könntest du es nur so ertragen?"
Er sah sie in der Spiegelwand an, die einzelnen Reflexionen in den Spiegelpartikeln, wie die einzelnen Bestandteile ihres Wesens. Er hatte sie nie verstanden, und er erkannte, dass er dies nie tun würde.
Die Trennung war vollzogen, das Ritual durchgeführt; hatte er es richtig gemacht? Es gab nirgends einen Kodex, wo er es hätte nachlesen können. Er fühlte sich nicht sicher, ob es wirklich fertig war. Ihn beschlich auch das Gefühl, dass sie nie richtig zusammen gewesen waren und somit ein Trennungsritual überflüssig gewesen wäre. Durfte er jetzt überhaupt weiter hier sitzen und ihren Rückseite einseifen? Mit langsamen, ruhigen Bewegungen ließ er Wasser über ihren Rücken fließen, spülte die Seife ab. Er strich sanft über ihre weiche Haut und die Rückenwirbel. Sein Penis quittierte dies mit stehenden Ovationen. Das Leben ist einfach.

 

Hallo PHE!
Erstmal: ein kleiner Fehler -ihr Haar "hängte" nicht, es "hing"
Dann: Es tut mir leid, aber zumindest nach dem ersten Lesen hat mir deine Geschichte überhaupt nicht gefallen. Erst dachte ich: Na? Gehört das nicht in die Rubrik Erotik? dann kam auf einmal kurze Gesellschaftskritik. Dann eine sozialwissenschaftliche Erkenntnis. Zugegeben, das mit der Trennung kommt unerwartet, aber grrrrrrrrrr...tschuldigun...im Moment kann ich keine konstruktive Kritik äußern...Sorry...Vielleicht kann ich es einanderes Mal besser in Worte fassen. Mein Bauch sagt mir: Neeeeee
Lieben Lieben Gruß Fee

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom