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Das Windhund-Prinzip

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05.07.2003
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Das Windhund-Prinzip

Ich bin immer noch schnell. Nicht mehr so wie auf dem Höhepunkt meiner Laufbahn, aber immer noch schnell genug. „Die Windhund-Frau“ nannten mich die lokalen Sportreporter, wenn ich bei Kreis- und Landesmeisterschaften die Medaillen über 400 und 800 Meter abräumte. Vielleicht wäre ich inzwischen „The greyhound-woman“ und hätte meinen Körper an die Global Players der Sportindustrie verkauft, eine Gladiatorin im Kampf um Marktanteile. Doch die Achillessehne zog einen Strich durch meine Lebensrechnung.

Egal. Die Parzen haben eben einen anderen Schicksalsfaden für mich gesponnen. Aber auch heute noch klopft mein Herz, wenn ich auf dem Waldparkplatz die Laufschuhe zuschnüre. Die Jogger und Walker stutzen und beschleunigen unwillkürlich für einige Schritte ihr Tempo, wenn ich an ihnen vorbeiziehe. Und sie grinsen hämisch, wenn sie an der nächsten Wegbiegung rüstig an mir vorbeistapfen, während ich meine zitternden Flanken halte. Es kümmert mich nicht. Was wissen sie schon? Nichts von dem Brennen in der Kehle, dem Ziehen in der Lunge, der Trance, die dich ergreift, bis du nichts mehr wahrnimmst als das Trommeln deiner Füße auf der Bahn unter dir. Dann spürst du, wie dir heiß und kalt zur gleichen Zeit wird. Die Härchen auf deiner Haut richten sich auf, der Schmerz verblasst und du wartest auf den Kick. Das Endomorphin schießt in deine Blutbahn, deine Leber gibt ihre letzten Glycogenvorräte ab und du fliegst... Nur ein Orgasmus ist schöner.

Jedenfalls dachte ich sofort an meinen alten Spitznamen, als ich die Mail öffnete: „Karibische Nacht mit Live-Musik im La Habanera. Die Karten werden nach dem Windhundverfahren abgegeben.“
„Sie sind die erste!“, strahlte mich die Kassiererin an der Vorverkaufsstelle an und riss das Ticket vom noch unberührten Block.

Er hieß Titus, wie sich später herausstellte, und tanzte wie ein Gott. Das war ungewöhnlich, denn Männer seiner Größe zeigen sich auf der Tanzfläche oft sperrig; ungünstige Hebelverhältnisse, würde ein Physiker sagen. Aber ich schweife vom Thema ab. Leider legte die Combo kurz nach meiner Ankunft eine Pause ein. Ich hätte gerne noch länger mit meinem Blick den mehr als ansehnlichen Hintern gestreichelt, den er mir zuwandte. Immerhin war das Glück auf meiner Seite.
„Damenwahl!“ Mit diesem Schlachtruf eröffnete der Percussionist die nächste Runde, und auch ohne meine Laufschuhe an den Füßen lag ich an der Spitze des Feldes.

Offenbar war er nicht auf meine Schnelligkeit vorbereitet, denn er hatte sein Glas gerade an die Lippen gehoben. Doch sobald ich ihm auf die Schulter getippt hatte, stellte er es wieder ab und drehte sich um.
„Erste!“ sagte ich triumphierend, dann verfiel ich in kurzzeitige Aphasie. Dunkle Augen, schmales Gesicht, eine gerade Nase, das glatte kurze Haar zurückgestrichen – ein klassischer Windhundkopf.

„Immer so schnell?“, fragte er und bahnte uns den Weg in eine Lücke auf der Tanzfläche.
„Alles eine Frage der Motivation“, konterte ich siegestrunken und fasste seine Schulter.

Ich musste keinen Blick wie Uma Thurman in „Kill Bill“ aufsetzen, um ihn bei den weiteren Damenwahlen zu verteidigen. Wir blieben einfach in Tanzhaltung. Seine Hand, die zuerst ganz leicht auf meinem Rücken gelegen hatte, rutschte mit jedem Tanz tiefer auf meine Hüfte und griff etwas fester zu. Ich hatte nichts dagegen, denn er fühlte sich ausgesprochen gut und vielversprechend an. Überall.

Es war kurz vor Sonnenaufgang, als wir aus der dampfigen Schwüle des Clubs in den kühlen Morgen traten. Immer noch pulste der Salsa-Rhythmus durch mein Blut, vermischt mit diversen Pina Coladas. Die Schuhe hätte ich am liebsten in der Hand getragen. Zum Glück war es nicht weit bis zum Parkhaus. Titus drückte den Fahlstuhlknopf.
„Und was jetzt?“, fragte er, sah mir abgrundtief in die Augen und schob mich gegen die graffitibeschmierte Mauer. Ich lächelte nur, fasste den Kragen seines Hemdes und streichelte mit den Daumenspitzen ganz leicht seine Brust im offenen Ausschnitt.

Quietschend und scheppernd setzte der Aufzug sich in Bewegung. Wir hörten es nicht, so absorbiert waren wir vom Spiel unserer Lippen und Hände. Mag sein, dass Titus mich die Fahrstuhlwand hochgevögelt hätte, wenn nicht Stimmengewirr unsere Versunkenheit gestört hätte. Eine Gruppe grölender Nachtschwärmer enterte den Lift.

„Komm!“ Titus zog mich heraus und über das dunkle, leere Parkdeck zu seinem Wagen. Wir sahen uns an. Tierhaft schwarz schimmerten seine Augen mit den in der Dunkelheit weit offenen Pupille. Ich atmete tief ein. Er roch so gut – nach Rasierwasser und Cuba libre und Mann...Wieder küssten wir uns, wilder und hemmungsloser.
„Oh Titus!“, keuchte ich und rieb mich an seinem Oberschenkel. „Ich bin so scharf auf dich! Ich will es tun!“ Mit zitternden Fingern knöpfte ich sein Hemd auf, nahm seine Hand und führte sie zu meinem Schoß.
„Gute Idee“, flüsterte er und streichelte mich durch den dünnen Stoff meines Rocks. Ich maunzte und biss ihn ganz zart in den Hals.
„Hör nicht auf! Wie soll ich es aushalten bis nach Hause?“
„Das musst du gar nicht“, raunte Titus mit Schleifpapierstimme und schob mich auf den Rücksitz. Er schien an rationelles Vorgehen gewöhnt, denn so schnell wie er hatte mich noch keiner von störendem Stoff befreit. Mein ganzer Körper schien zu knistern. Schnell öffnete ich seinen Reißverschluss, zog seinen Slip herunter und rieb mit beiden Händen seinen Schwanz entlang. Der Effekt war grandios. Titus keuchte auf, legte mich auf die Sitzbank und strich mit unmissverständlichem Druck die Innenseite meiner Schenkel hoch. Ich hielt den Atem an, so stark war das heiße Ziehen und Fließen in meinem Schoß. Langsam öffnete ich meine Beine, schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir. Es fühlte sich verdammt gut an, als er in mich eindrang. Noch niemals zuvor hatte mich ein Mann so verrückt gemacht. Titus atmete schwer.
„Ich bin ziemlich hungrig“, murmelte er und knabberte an meiner Schulter. „Ich kann nicht garantieren, dass ich lange durchhalte.“
Meine Fußsohle streichelte seinen vollendeten Po. „Das macht nichts“, wisperte ich. „Du kriegst noch eine Chance.“ Und das war die Wahrheit, obwohl es nicht nötig sein würde. Denn ich hatte nicht den geringsten Zweifel: Ich würde auch diesmal schneller sein.

 

Hallo Red,

danke, dass du dir trotz deiner Ratlosigkeit die Zeit für einen Kommentar genommen hast.

Frau trifft Mann, sie ist scharf auf ihn, sie „machen es“. Aus.
Jau. So ist es eben oft im Leben. Autoren müssen nicht immer die Grenzen der Realität überschreiten, sondern dürfen und müssen sie auch einmal nur abbilden. ;-)

Du vermisst die interessanten Aspekte; dann habe ich offenbar mein selbst gesetztes Thema verfehlt, aber um das zu beurteilen bzw. das noch besser auszuarbeiten, warte ich erst noch mal andere Kritiken ab. Denn lieber überlasse ich es dem Leser, "rote Fäden" herauszuarbeiten.

Der Kern der Geschichte ist eigentlich, dass das Prinzip "Höher, schneller, weiter" die Lebensmaxime der Prot ist. Es ist ihr wichtig, nicht nur auf der Bahn, beim Run auf die besten Männer und an der Kasse die erste zu sein, sondern auch beim Sex. Wer zuerst kommt... kann beobachten, wie schön das Gesicht des Partners beim Orgasmus ist oder so.

Insofern ist "Windhund-Prinzip" eher eine Persönlichkeitsstudie, aber eine in einer erotischen Situation.

LG, Chica

 

Diskutiere nie mit einem Mann über Autos!

Hallo movie_editor,

danke fürs Lesen und Kommentieren und schön, dass du dich gut unterhalten hast! Wenn du das nächste Mal dein schwedisches Schlachtschiff (ich trauere unserem immer noch nach) in eine Parkhauslücke manövrierst und dabei an die Geschichte denken musst, hab ich mein Ziel schon erreicht. ;-)

Zum Satz mit der Achillessehne: Natürlich ist die Sehne als solche willenlos, aber als ausführendes Organ eines unbewussten Impulses kann sie durchaus ein gewisses Eigenleben führen. Ist schwer zu erklären, was ich meine. Der Satz war schon bewusst konzipiert. Mal sehen, ob sich noch jemand dran stört.

Der Szenenwechsel wie im Videoclip ist auch Absicht. Nimmt das Thema auf. Außerdem mag ich es selbst als Leser nicht, ans Händchen genommen zu werden und jeden Fitzel der Ereignisses genau beschrieben zu kriegen. Es scheint dich ja auch nicht wirklich zu stören.

Also du willst sagen, Titus stand unter Drogen (extrem geweitete Pupillen), hatte billiges Rasierwasser das noch nach Stunden wie die Pest an ihm klebte, hatte ne Fahne und stank nach Schweiss...
Und das gefällt Frauen? Aha. Wieder was gelernt.
Hengstbissigkeit? :p

Deine weiteren notierten Faulstellen werde ich nachbessern. Noch heute abend.

Was mich am meisten beschäftigt ist die Frage was fürn Auto hat Titus?

Um ein Frauenklischee zu bedienen, sag ich jetzt: ein blaues. :D
Unter uns gesagt war die Nummer in der Ursprungsfassung auf dem Kotflügel vorgesehen, aber dann wären garantiert die Einwände der zahlreichen Fließheckfahrer gekommen, dass das nicht geht. Höchstens auf komfortablen Volvomotorhauben. :naughty:

Aber wenn man sich mal umhört, was Zweimeterleute so alles in alten Käfern und Deux Cheveaux getrieben haben, halte ich diesen Aspekt der Geschichte nicht für völlig utopisch.

Aber Kerle die über 1,90 Meter sind mit Knackarsch und alte Jaguars fahren , ficken nicht im Parkhaus.
Ach, sag das nicht! Wer alles hat, genießt die einfachen Dinge des Lebens. ;)

GLG, Chica

 

Hallo Chica,

ein bisschen enttäuscht war ich eherlich gesagt auch über deine Geschichte.
Bei den ersten Zeilen dachte ich noch "Oh, mal was anderes" aber dann waren es wieder die Fete und wieder das Tanzen, die Prot und Protine dieses Mal ja eher auf die Federn trieben.
Die Kontaktaufnahme, der Flirt ist flott und gut geschildert. Gut geschildert ist im Grunde alles, aber die Zutaten fand ich leider etwas fad. Das Windhundprinzip auch beim Organsmus ist bei mir erst nach deiner Erklärung angekommen. Der entsprechende Satz in der Geschichte erschein mir nicht zwanghaft genug. Vielleicht sollte sie ihn auch entkleidet haben, obwohl Titus in der Beziehung ja auch recht flott ist.
Ich frage mich ganz ohne Hengsbissigkeit, wie man wohl nach Mann riecht. ;) Weißt du, dass es mal eine Untersuchung gab, bei der Männerschweiß in Deoflacons abgefüllt und Frauen als neuer Duft unter die Nase gehalten wurde? Das erstaunliche Ergebnis war, dass alle Frauen den Duft eklig fanden. Nur die, die sich gerade in den fruchtbaren Tagen befanden lobten den Geruch übereinstimmend (Leider habe ich keinen Link zu dieser Untersuchung gefunden). ;)

Die Geschichte ist gut zu lesen, für mein Gefühl ähnenln aber einige Zutaten zu sehr denen deiner anderen Geschichten. Es fehlt ein bisschen das Überraschungsmoment.

Einen lieben Gruß, sim

 

Und ich hab nen Kombi ... :D

Aber mal im Ernst, manche Frauen sind so, warum denn nicht? Nicht immer muss es um die große Liebe gehen, manchmal ist die Lust auf Lust einfach zu groß!

Und so'n legger Kerlchen, mir Knackarsch und Jaguar ... mjam :naughty:

Allerdings finde ich auch das eine oder andere schade. Schade, dass der Akt so einfach aufhört. Mittendrin. Tz. Warum geht das nicht weiter? Warum gehen die nicht nach Hause oder auf die Wiese oder in den Wald? Da, wo die Geschichte doch so schön war?

Ansonsten: Handwerklich gut, kann mit beide Prots gut vorstellen.

LG, hexy

 
Zuletzt bearbeitet:

Dank dir für dein Lob, hexy. Dass der Akt nicht expliziter geschildert wird, hat denselben Grund, den ich schon in meiner ersten Antwort schrieb: Es soll primär um die Schilderung einer Lebenshaltung gehen. Okay, das muss sich nicht unbedingt mit einem ausformulierten Akt widersprechen... Mal sehen, möglicherweise schreibe ich die Geschichte sowieso um, denn...

du, sim. hast schon recht. Es ist eine Variation des Altbekannten.
Vielleicht sollte ich nach den ersten beiden Absätzen (die mir auch am besten gefallen) eine völlig neue Wegbiegung nehmen, zumal der Tenor offenbar nicht klar genug rüberkommt. :(

Ich sollte erwähnen, dass "Das Windhund-Prinzip" eine Geschichte ist, die ich geschrieben habe, um Abstand zu gewinnen von einer anderen, die ganz anders sein wird und für mich eine Herausforderung darstellt, mit der ich im Moment kämpfe.

Auch dir vielen Dank für die Gedanken, die du dir gemacht hast.

LG, Chica

P.S.: Ich finde schon, dass Männer/überhaupt Menschen angenehm riechen. Nicht alle und nicht immer. Aber das Riechvermögen ist der älteste Sinn des Menschen und sollte bei der erotischen Annäherung nicht unterschätzt werden. ;-)

 

Schon ok, movie_editor, keine Klugscheißerei. Ich mag es grundsätzlich, wenn Leute so im Einklang mit ihrem Job leben, dass sie nur so sprudeln, wenn das Thema aufkommt.

Noch mal allen vielen Dank für die Gedanken, die ihr euch gemacht habt. Ja, eure Kritik ist berechtigt, aber ich habe gemerkt, dass ich selbst den Text sozusagen verstoßen habe, er ist für mich verbrannte Erde. Darum fehlt mir jegliche Motivation und vor allem Inspiration, ihn umzuschreiben. Aber in der jetzigen Form möchte ich ihn auch nicht stehen lassen, weil der Text mir fremd geworden ist. Vielleicht nehme ich die Ausgangssituation noch mal für einen ganz anderen Plot, aber nicht heute und nicht morgen.

Ich werde also einen Mod bitten, die Geschichte zu löschen. Tut mir ehrlich leid um die Mühe, die ihr in eure Posts investiert habt. Ich werde mich bei Gelegenheit revanchieren.

Liebe Grüße,
Chica

 

Danke, fileckecker. Du hast mir eine große Freude gemacht. :)

Bombe ist schon scharf, movie_editor. Es ist mein verdammter Perfektionismus, der mich in den partiären literarischen Suizid treibt. ;-) Ich hoffe, ich wirke nicht beleidigt, das bin ich nämlich nicht. Aber ich hatte bei den meisten meiner Geschichten hier Auseinandersetzungen stilistischer und vor allem inhaltlicher Art, die ich nie erwartet hätte. Und dennoch konnte und kann ich zu den Geschichten stehen und sie verteidigen, warum ich sie so und nicht anders geschrieben habe. Denn ich bin keine Autorin, die im Schaffensrausch eine Geschichte runterkloppt und sie sozusagen als Bananen-Literatur postet: wird grün ausgeliefert und reift beim Leser nach.

Bei dieser Geschichte ist mir zum ersten Mal diese Sicherheit abhanden gekommen. Das ist für mich das Kriterium, mich davon zu distanzieren. Bitte um Verständnis.

LG, Chica

 

Grmpf, movie_editor, da hast du mit schlafwandlerischer Sicherheit meine Achillesferse erwischt: Feige bin ich nämlich nicht. :whip: ;-)
Also dann lass ich die Geschichte stehen - dann musst du aber auch deine nächste rausrücken. Okay?

Chica

 

Es muss nicht immer Champagner sein

Casanova, filechecker, spielte mit dem Spruch auf sprichwörtliche Geschwätzigkeit der Weiber an, die nichts für sich behalten können, auch heute noch wird alles brühwarm der besten Freundin serviert – frau ist ja kein Unmensch. Es könnte aber auch sein, dass er damit diejenigen meinte, die während des Akts unaufhörlich reden müssen – und sei es, dass sie einen immerzu anspornen, zu ihnen schmutzige Worte zu sagen, ich hatte mal so einen Fall: die konnte erst kommen, wenn man ihr ordentlich ein paar verbaler Ohrfeigen verpasste – eindeutig die Schuld der Nonnen, bei denen sie zu Schule ging: Lust ist etwas Schlechtes, ergo haben sie auch nur schlechte Menschen, ergo musste sie von mir erst zu einer Hure gemacht werden, etc.

Und, Chica, diese Geschichte ist zwar nicht so gut wie deinen ersten, aber so schlecht, dass man sie löschen müsste ist sie auf keinen Fall – du hast uns alle mit Champagner verwöhnt, und jetzt beim Prosecco maulen wir, hättest du es umgekehrt gemacht, würden jetzt einige denken, das wäre ihr Verdienst. Du siehst, wie man es auch macht, ist es falsch.

Dion

 

Ja Chica, dass waren noch Zeiten, als wir kleine, schmutzige Geschichten nur zu unserer persönlichen Erbauung und Belustigung geschrieben haben.
Eine Geschichte zu schreiben, die jedem Leser gefällt, ist noch niemanden gelungen. Du weißt, wie ich darüber denke, trotzdem wiederhole ich einen Punkt: schreibe für dich und so, wie es dir gefällt. Schreibe nicht so, wie es anderen gefallen könnte. Du schreibst gut, und das weißt du auch.
(Damit meine ich nicht, dass du deine Geschichten nicht mehr veröffentlichen sollst. Aber auch das weißt du ja. ;) )

LG

Blue Velvet

 

Du hast Recht, Blue Velvet, wir sollten mal wieder eine ganz spontane, improvisierte Schreibsession einlegen - schon um in der Übung zu bleiben. ;)

Dabei habe ich mir den Virus eingefangen, den filechecker meint. Übrigens sind nicht nur Frauen empfänglich für - ich nenne es mal so - stärkere olfaktorische Reize. Schließlich soll schon Napoleon einen reitenden Boten zu seiner Josephine geschickt haben mit der Depesche: "Waschen Sie sich nicht. Ich komme bald nach Hause." ;-)

Dirty Talking, Dion, das ist ein weites Feld voller Minen und Fallstricke. Deiner Schlussfolgerung
Lust ist etwas Schlechtes, ergo haben sie auch nur schlechte Menschen, ergo musste sie von mir erst zu einer Hure gemacht werden, etc.
stelle ich meine entgegen: Menschen haben ein Bedürfnis, etwas Schmutziges, Lasterhaftes zu tun. Und wenn sie Sex zu solchem deklarieren, tun sie diesem Bedürfnis Genüge, ohne dass die Waage am nächsten Morgen ein Kilo mehr zeigt oder sie polizeilich gesucht werden. :-)

LG, Chica

 

Substantive haben Substanz

Bedürfnis, Schmutziges, Lasterhaftes, Sex, Waage, tja, Chica, schöne Substantive hast du hier gesammelt – wären sie was für die Wörterbörse, oder? Bei Bedürfnis denke ich immer an gewisse Anstalten, und dass Sex etwas Schmutziges ist, denken wahrscheinlich nur Leute, die als Kleinkinder zu früh sauber werden mussten, und von Lasterhaftigkeit des Laster Sex sind all diejenigen überzeugt, die es nicht praktizieren können oder dürfen – die Trauben sind sauer -, nur so können sie ihre Existenz erträglicher gestalten, ein paar deftige Worte zu rechten Zeit fallen doch kaum ins Gewicht, der Zweck heiligt die Mittel, das wissen wir nicht erst seit Bush, oder?

Dion

 

... und von Lasterhaftigkeit des Laster Sex sind all diejenigen überzeugt, die es nicht praktizieren können oder dürfen...
..., weil sie das falsche Auto fahren, Dion? ;)

Hamburg (AP) BMW-Fahrer haben nach einer Umfrage öfter Sex als Fahrer aller anderen Automarken. Sie sind 2,2 mal pro Woche im Bett aktiv, wie eine Befragung der neuen Zeitschrift «Men's Car» unter 2.253 Autofahrern und Autofahrerinnen zwischen 20 und 50 ergab. An zweiter Stelle kommen die Lenker von Audis und der BMW-Tochter Mini mit 2,1 mal pro Woche. Viel ruhiger lassen es dagegen die Fahrer von koreanischen Autos angehen: Sie kommen auf 1,5 mal Liebesleben in der Woche und stehen an vorletzter Stelle. Überraschung am Schluss: Porschefahrer treiben es nur 1,4 mal. Viele Porschefahrer sind ältere Herren.

Bei den Frauen sieht das Bild anders aus: Hier sind die Fahrerinnen französischer und italienischer Autos mit 2,1 mal pro Woche sehr aktiv, diesen Wert erreichen auch Audi-Fahrerinnen. BMW steht in der Liste der sex-aktiven Damen erst an Nummer vier mit 1,9 mal pro Woche. Am Ende der Liste stehen Mercedes (1,4) und wieder Porsche (1,2).

Steht hier.

Ich geb es zu, ich bin unsachlich, das macht die nahende Walpurgisnacht.

Filechecker, mis ideas son como las mareas. Vienen y van. :)

Grüße!
Chica

 

Hello Chica -

eine schnelle Geschichte, wie für Männerherzen gemacht. Hat mich sehr angesprochen.
Das liegt sicher daran, dass Frauen in den meisten Geschichten die Kerle einer langatmigen Prüfung hinsichtlich charakterlicher Eigenschaften und gesellschaftlicher Stellung unterziehen, bevor an körperliche Nähe auch nur gedacht wird. Sexuelle Wünsche von Frauen haben immer mystischen Charakter in solchen Stories (sonst wären sie auch gar zu leicht zu habende 'Flittchen'), und Männer wollen, männertypisch, nur Schweinkram.

Hier wünscht sich eine Frau Sex - sofort - und bekommt ihn. Das Banale kann doch zuweilen grossartig sein und kommt ohne Drama aus.
Natürlich duftet ein Mann, zumindest sollte er. Ich möchte doch auch, dass eine Frau nach Frau duftet und nicht nach Duschgel mit 24-Stunden-Deo!
Hast Du temporeich beschrieben, sehr spritzig. 'Ich maunzte' gefiel mir gut ;-)

 

Hallo gox,

und herzlichen Dank für deine Anerkennung! Du sprichst etwas an, dass viele Frauen m.E. nicht wahrhaben wollen, nämlich dass sie sich selbst im Weg stehen, wenn sie erotische Gelüste auf einen Mann ohne Schielblick auf dessen materielle und emotionale Situation kategorisch abweisen.

Schön auch, dass du schreibst "Natürlich duftet ein Mann..." Schließlich spricht man in unserer Kultur von Körpergeruch und nicht Körperduft.

LG, Chica

 

Hallo Chica,

Denn ich bin keine Autorin, die im Schaffensrausch eine Geschichte runterkloppt und sie sozusagen als Bananen-Literatur postet: wird grün ausgeliefert und reift beim Leser nach.

Die Einstellung gefällt mir. Lass dir nichts anderes einreden. Stammt der Bananen-Literatur-Ausdruck von dir und darf ich ihn ggf. benutzen?

Klaus

 

Chica schrieb:
Schön auch, dass du schreibst "Natürlich duftet ein Mann..." Schließlich spricht man in unserer Kultur von Körpergeruch und nicht Körperduft.

Hello Chica,
das ist wohl nicht unsere 'Kultur', sondern unsere Kosmetikindustrie. Angeblich sind wir alle mit Nivea- und Deodose auf die Welt gekommen und stinken widrigenfalls erbärmlich nach Mensch ;-)

Grüsse vom gox

 

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