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Der Anhalter

Seniors
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31.10.2003
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Der Anhalter

“There's a new guy in town
he's been dragging around
he's the figure of youth
and his eyes are so blue ...”


Jeff Morrison schlug den Takt mit den Daumen aufs Lenkrad und sang lautstark mit.
`Eine geniale Band, wirklich eine geniale Band!´ dachte er dabei immer wieder und sein Gesang wurde noch ein wenig lauter. Seit er denken konnte, gab es für ihn nur die Stones; okay, er hörte auch mal andere Musik, aber ...
Und jetzt spielten sie sie im Radio. Er hätte den DJ küssen können. Seine Laune war vorher schon gut gewesen, aber jetzt kam sie regelrecht einem ekstatischen Orgasmus gleich.
“... he bites off more than he chews, well, well, is he ringing your bell, ...”
Jeff trommelte.
Er hatte das Radio bis an die Grenzen der Belastbarkeit seiner Boxen aufgedreht, und das nicht nur um den platschenden Regen auf der Windschutzscheibe zu übertönen. Der Regen und die alles einnehmende Dunkelheit waren vergessen. Vergessen waren die leicht brennenden Augen vom vielen Starren auf die Ausläufer seiner altersschwachen Scheinwerfer. Vergessen war die angespannte Schultermuskulatur und der schreiende Rücken vom langen steifen Sitzen. Er hatte mit Sicherheit seit drei Stunden keine Pause mehr eingelegt und das letzte Auto hatte ihn vor etwa einer dreiviertel Stunde überholt. Seitdem tastete er sich allein über diese stockdunkle Landstraße.
Aber er wollte so schnell wie möglich nach Hause; er hatte Samantha und die Kinder seit einer Woche nicht mehr gesehen und freute sich mehr als alles andere auf ihre Begrüßung. Er brauchte Sam, wie noch nie in seinem ganzen Leben. Allein der Gedanke an sie genügte, um seinen Herzschlag um einige Takte zu erhöhen. Jeff war einfach glücklich.
“... and his skin is so fair and it shines like his hair ...”
Dann sah er den Mann am Straßenrand.
Er hatte den linken Arm gehoben und winkte. Jeff wurde aus seiner Euphorie gerissen und verstummte augenblicklich.
Ein Anhalter!
Die Musik drang wieder in seine Ohren und er grinste. ´Ach, was soll´s!` Hatte er laut gedacht?
Er verringerte die Geschwindigkeit und ließ den Wagen langsam ausrollen. Etwa zehn Meter, nachdem er den Anhalter passiert hatte, berührten die Räder den durchgeweichten Fahrbahnrand und der Wagen kam zum Stehen.
Jeff drehte das Radio etwas leiser - zu schade auch - als er durch den Rückspiegel den Mann auf sich zulaufen sah. Kurz darauf wurde die Beifahrertür geöffnet, und Jeff blickte in ein Gesicht, das durch triefende Haarsträhnen fast vollständig verdeckt war.
´Was zum Teufel machst du eigentlich?`, dachte er noch kurz. ´Du nimmst normalerweise nie Anhalter mit ...`.
Der Mann schwang sich auf den Beifahrersitz und schlug die Tür hinter sich zu. Er tropfte, und Jeff mußte an seine guten Sitze denken.
„Nicht gerade das beste Wetter, um hier draußen zu stehen, Mister“, kam es aus Jeffs Mund.
Der Anhalter schnaufte und wischte sich mit der nassen Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Jeff erkannte einen wohl einmal hellblau gewesenen Nadelstreifenanzug und eine schiefsitzende Krawatte. Am rechten Unterarm war die Anzugjacke aufgerissen und an dieser Stelle dunkler als der regendurchtränkte Rest.
„Hatten Sie einen Unfall, Mister?“ fragte Jeff und sah, wie sein neuer Mitfahrer den rechten Arm gegen seinen Körper drückte. Er keuchte, doch er antwortete nicht.
„Wo ist Ihr Wagen?“ versuchte Jeff es noch einmal.
Jetzt drehte der Fremde seinen Kopf. Sein Gesicht wurde noch immer von der Dunkelheit verschluckt, doch Jeff konnte erkennen, daß es vor Schmerz verzerrt war.
„Nehmen Sie mich bis in die nächste Stadt mit?“
Ein übelriechender Atem schlug Jeff entgegen und er wandte das Gesicht ab. „Ja, natürlich.“
Jeff legte den ersten Gang ein und fuhr an. Gleichzeitig hoffte er, der Mann würde ihn nicht noch etwas fragen. Sein Mund mußte seit Ewigkeiten keine Zahnbürste mehr gesehen haben, oder aber er hatte vor nicht allzu langer Zeit in ein halbverwestes Tier gebissen. Widerlich! Jeff mußte sich unwilkürlich schütteln.
Er beschleunigte und erkannte aus den Augenwinkeln, daß der Mann den Kopf wieder gesenkt hatte und in seinen Schoß starrte.
Als der Wagen fast die 50–Meilen-Grenze erreicht hatte, nahmen Jeffs Nasenschleimhäute einen anderen üblen Geruch wahr.
´Oh mein Gott!`, dachte er. ´Er stinkt auch noch nach Pisse. Der Kerl stinkt tatsächlich nach Pisse!`
Jeff verdrehte die Augen. Ein einziges Mal in seinem Leben nahm er einen Anhalter mit und dann so etwas. Er kramte in seiner Hemdtasche nach den Zigaretten; er mußte irgendeinen Grund finden, das Fenster einen Spalt zu öffnen. Jeff konnte dem Typen doch nicht einfach sagen, daß er kurz davor stand, seinen Mageninhalt gegen die Windschutzscheibe zu schleudern; nein, das konnte er nicht, das verbot sein Anstand. – Scheiß Erziehung! –
„Rauchen Sie auch?“ Im selben Moment bereute Jeff seine Frage, denn jetzt würde der Fremde mit Sicherheit antworten.
„Nein danke.“
In Jeff stieg ein leichter Würgereiz empor. Seine Hand zitterte, als er die Marlboro in den Mund steckte.
Er vernahm ein Klicken und blickte zu dem Fremden. Dessen linker Arm war nach vorne gebeugt und sein Daumen berührte den Zigarettenanzünder.
„Danke", murmelte Jeff. Jetzt berührt der Kerl auch noch seine Innenausstattung. Jeff schüttelte sich ungewollt und hoffte gleichzeitig, daß der Fremde es nicht bemerkt hatte.
Der Wagen hatte mittlerweile die Duftnote eines Bahnhofsklos angenommen, und Jeff atmete nur noch ganz flach durch den Mund. ´Ich kann ihn wegschmeißen!`, dachte er wieder. ´Ich kann den Wagen wegschmeißen; der Gestank wird nie wieder hier rausgehen.`
Der Fremde stieß hörbar die Luft aus, und Jeff drehte seinen Kopf zur linken Fahrbahnhälfte. Warum brauchte der verdammte Anzünder so lange?
Klick!
Na endlich. Jeffs Hand griff nach unten und stieß gegen etwas warmes Fleischiges. Ruckartig riß er sie zurück.
Der Fremde zog den Anzünder aus seiner Halterung und beugte sich zu ihm hinüber. Warmer, verwesender Tiergeruch stieg augenblicklich in Jeffs Nase, obwohl dieser nur durch den Mund atmete. Jeffs Magen verkrampfte sich.
Er drehte seinen Kopf in Richtung des Beifahrers und blickte in das hellorangene Loch des Zigarettenanzünders. Seine Zigarette glitt hinein und er nahm einen kräftigen Zug. Unbewußt blies er den Rauch auf den Fremden und hoffte im selben Moment, daß dieser nicht husten mußte.
Jeff blickte wieder nach vorne und kurbelte das Seitenfenster ein wenig herunter. Der Fahrtwind kreischte, beinahe als wolle sich die frische Nachtluft sträuben, in dieses Auto einzudringen.
„Ich stinke, stimmt´s?“
Jeff zuckte zusammen und merkte, wie sein Blut mit einem gewaltigen Stoß in sein Gesicht gepumpt wurde.
„Was?“ Er stammelte fast.
„Ich sagte, ich stinke, stimmt's?!“ Der Fremde starrte ihn an, das konnte Jeff aus den Augenwinkeln erkennen.
„E... es ist wegen des Rauches.“ Oh Gott, was für eine blöde Ausrede. Sein Gesicht mußte jeden Augenblick vor Röte bersten.
Der Fremde kicherte.
„Ich weiß aber, daß ich stinke.“
´Warum tust du dann nichts dagegen, du altes Schwein?` hätte ihm Jeff am liebsten entgegen geschrieen. Statt dessen zog er kräftig an seiner Zigarette.
„Ich weiß, daß ich sogar fürchterlich stinke.“
Die Stimme klang bedrohlich; Jeff wußte nicht, woran es lag, aber diese Erkenntnis schoß mit einer derartig gewaltigen Macht in seinem Innern empor, daß Jeff das Gefühl hatte, er müsse augenblicklich daran ersticken. Warum ließ er ihn nicht einfach in Ruhe und hielt sein verdammtes Maul?
Der Anhalter hatte sich nach vorne gebeugt und starrte Jeff von schräg unten direkt ins Gesicht. „Ich weiß, daß ich sogar fürchterlich stinke.“
Jeff starrte geradeaus. Eine warme, madige Fleischwolke hatte ihn wieder erreicht.
„Mister, wenn Sie der Meinung sind so fürchterlich zu stinken, was halten Sie denn dann von einem netten Bad in der nächsten Stadt.“ Jeff erschrak über seine eigenen Worte.
Der Fremde ignorierte sie, formte seine Lippen zu einem kreisrunden “O“ und blies Jeff seinen warmen Atem ins Gesicht.
Jeff riß den Kopf zur linken Seite und trat mit aller Wucht auf die Bremse. Selbst auf dem nassen Asphalt hörte er die Reifen kurz quietschen. Der Wagen brach aus und kam quer zur Fahrtrichtung zum Stehen. Jeff blickte nach rechts.
„Los, steigen Sie aus!“
Der Fremde lehnte sich gegen die Beifahrertür und grinste ihn an. Eine lange, grotesk gedrehte Haarsträhne berührte seine Nasenspitze.
Und jetzt wurden Jeffs Augen riesengroß. Er dachte zunächst an eine Täuschung, hervorgerufen durch das trübe Licht des Wageninneren. Er kniff die Augen etwas zusammen, doch er mußte erkennen, daß er wirklich genau das sah, was er zu sehen glaubte. Der rechte Nasenflügel seines Gegenübers hatte sich an dessen oberen Ende gelöst und legte klaffend das gelblich schimmernde Nasenbein frei. An seinem unteren Ende tropfte eine dunkle, dickflüssige Masse auf die einmal hellblau gewesene Anzugjacke.
Jeffs Unterkiefer klappte herunter.
Der Fremde grinste ihn an. „Ist was?“ Etwas Weißes schob sich über die Lippen und fiel in seinen Schoß. Jeffs Gehirn registrierte, daß es sich dabei um einen Schneidezahn handeln mußte.
´Oh mein Gott! Der Kerl verwest! Er verwest vor meinen Augen.` Jeff wich zurück und sein Rücken stieß gegen die Fahrertür. Mit einer wahnwitzigen Bewegung, die Jeffs Gehirn gar nicht so schnell aufnehmen konnte, schnellte der Fremde nach vorne, riß Jeffs rechten Arm vom Lenkrad und biß hinein.
Jeff schrie auf, und seine Blase entleerte sich schlagartig. Mit der Faust schlug er gegen den Kopf des Irren und konnte gleichzeitig nicht aufhören zu schreien.
Als seine Faust den Schädel traf, riß die Kopfhaut an der Stirn auf und klappte nach hinten weg. Jeff konnte die blutverschmierte Schädeldecke erkennen und schlug erneut zu.
Der Kopf wurde zurückgeschleudert, und Jeff verspürte ein hartes Reißen an seinem Unterarm. Gleichzeitig schoß eine erneute Schmerzwelle in ihm empor. Er blickte auf das Gesicht des Anhalters, aus dessen Mund ein riesiger Fetzen Fleisch hing. Jeff erkannte ein Stück Stoff seines Hemdes und er wußte, daß es sich bei dem Stück Fleisch um einen Teil seines Unterarms handelte.
Der Anhalter stopfte es mit den Fingern weiter in den Mund und begann zu kauen.
Jeff schrie erneut. Er schrie so laut, wie er noch niemals zuvor in seinem Leben geschrieen hatte. Er blickte auf den kauenden Mann in dem schmierigen Anzug, und er wollte diese bizarre Situation einfach wegschreien.
Dann sah er, wie sich der rechte Nasenflügel des Fremden wieder an die Nase anlegte und mit ihr verschmolz, und zwar so, als wäre sie nie etwas anderes als eine korrekt geformte Männernase gewesen. Die zurückgeklappte Kopfhaut fiel mit einem Platschen, welches sich anhörte, wie das Aufschlagen eines nassen Leders auf einen kalten Kachelboden, auf die kahle Schädeldecke zurück. Schleimige Tropfen spritzten gegen Jeffs Stirn.
„Es klappt, es klappt!“, hörte er den Fremden kauend schreien.
Jeff griff hinter sich, fand den Türöffner, riß die Fahrertür auf und stürzte auf die Straße. Hart schlug er auf dem nassen Asphalt auf und sein zerrissener Unterarm jagte eine Schmerzenswelle durch seinen Körper. Kalter Regen schlug ihm ins Gesicht.
Er sah, wie der Fremde auf den Fahrersitz rutschte und das Lenkrad griff.
„Viel Erfolg beim Anhalter spielen!“, schrie dieser hinaus. Dann schlug er die Fahrertür zu, setzte den Wagen mit aufheulendem Motor gerade und fuhr los. Aber nicht weit.
Jeff sah die Rückfahrscheinwerfer aufleuchten. Kurz darauf stand sein Wagen erneut neben ihm.
Das Fenster wurde heruntergekurbelt und ein kantiges, männliches Gesicht schaute heraus. Weiße, gerade Zähne strahlten Jeff an.
„Ein kleiner Tipp noch“, schrie ihm der Fremde durch den unbändigen Regen entgegen. „Es ist nicht schwer, den Fluch wieder loszuwerden. Machen Sie´s genau wie ich. Ich meine, falls Sie Glück haben und es kommt um diese Uhrzeit noch jemand, der einen stinkenden, verwesenden Anhalter mitnehmen will.“ Dann lachte er laut auf.
Jeff umklammerte seinen blutenden Unterarm.
„Ach noch etwas. Sie sollten sich beeilen, es geht sehr schnell.“ Wieder dieses ekstatische Lachen.
Der Motor heulte erneut auf, und diesmal verschwanden die Lichter in der Dunkelheit.

“... I see fire in his eyes
I see ice in his smile
and I'm learning the truth.”

- Jagger / Richards -

 

Hi Salem!

Gute Geschichte. Ein klassisches Horrorszenario mit dem Anhalter der mitgenommen wird und obwohl natürlich sofort klar ist, dass der Anhalter nicht astrein ist, liest man gespannt weiter. Zudem ist die Story nicht zu lang, sondern schön kompakt gehalten, keine unnötigen Beschreibungen und dazu ein flüssiger, angenehm lesbarer Stil - doch, gefällt mir gut. :-)

An der Stelle hier

der aber er hatte vor nicht allzu langer Zeit in ein halbverwestes Tier gebissen.
und weil man nicht das Gesicht des Fremden sehen konnte, dachte ich schon einen Zombie o.ä.

Zum Glück aber endet die Geschichte nicht einfach damit, dass dieser Typ Jeff umbringt, sondern sie geht für den Protagonisten vielehr erst so richtig los, weil jetzt sein Leiden beginnt - und das sorgt beim Leser dafür, dass die Story sich nachhaltiger einprägt und über die Zeilen noch ein wenig hinauswirkt, weil man unweigerlich daran denkt wie es nun Jeff ergehen wird .- und ob er das "Glück" haben wird noch jemanden zu finden der ihn mitnimmt, ehe es zu spät ist ...
Ich wünsche es ihm, obwohl damit wohl ein neuer Teufelskreis beginnt.
Aber ich werde nicht anhalten, wenn ich ihn am Straßenrand sehen sollte. ;-)

Keine besonders spektakuläre, aber sehr gut zu lesende Geschichte für Zwischendurch.

P.S.: Die Anrede "Sie" hast du immer mal wieder kleingeschrieben, das sollte noch verbessert werden.

Ginny

 

Danke Ginny.

Sollte auch wirklich nur eine "Gute-Nacht-Geschichte" sein.

Deshalb, schlaf schön ... :)

Die Sache mit dem "Sie" werde ich noch mal berichtigen. Danke.
Bis dahin

Gruß! Salem

 

Hallo Salem,

auch mir gefällt Deine Geschichte sehr gut. Ich stimme in allen Punkten Ginny-Rose zu.

Mir sind nur zwei winzige Kleinigkeiten aufgefallen, die ich vielleicht etwas anders formulieren würde.

`Eine geniale Band, wirklich eine geniale Band!´ dachte er dabei immer wieder und sein Gesang wurde noch ein wenig lauter.
Ich würde schreiben: dachte er dabei immer wieder und sang noch ein wenig lauter. Dann bleibst Du bei Deinem Subjekt, der Satz fällt nicht ins Passive und es lässt sich etwas flüssiger lesen.

Sein Mund mußte seit Ewigkeiten keine Zahnbürste mehr gesehen haben,
Hier würde ich vorschlagen: Sein Mund musste schon seit Ewigkeiten mit keiner Zahnbürste mehr in Berührung gekommen sein. Ein Mund kann ja nicht sehen, richtig? ;)

Das sind aber auch schon alle Vorschläge von mir. Ansonsten habe ich rein gar nichts auszusetzen. Toller, mitreißender Stil! Kompliment.

Viele Grüße
Kerstin

 

Deine Geschichte erinnert mich an die besseren Episoden der „Geschichten aus der Gruft“. Vor allem wegen des Titels, bei dem der Leser meint, den Verlauf der Geschichte schon zu kennen, doch gegen Ende mit einer Wendung überrascht wird, die er so nicht erwartet hat.

Mich reizt daran, dass die Story durch ihre schlichte Aufmachung so wirkt, als würde jemand sie beiläufig, als Urban legend oder Gruselgeschichte, im Freundeskreis erzählen und wegen ihrem spannenden/überraschenden Verlauf bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

Hallo Kerstin, hallo Markus.

Freut mich, daß Euch die Geschichte ebenfalls gefallen hat.
Markus hat mit seiner "urban legend"-Vermutung schon ein wenig recht. Die story ist mir mal so auf der Sonnenbank eingefallen und dann hab ich sie innerhalb von etwa ner Stunde runtergeschrieben (natürlich nicht auf der Sonnenbank, sondern zu hause ...) :D

Einen ähnlichen Stil hab ich in der Kurzgeschichte "Der abendliche Besucher" angewandt. Vielleicht habt Ihr ja mal Lust, reinzuschnüffeln.

Bis dahin! Salem

 

Hi Salem!
Auch ich musste direkt an eine andere Geschichte denken. Und zwar an Duddits. Wer das Buch kennt, wird sich an den ersten Besucher in der Holzhütte erinnern. Er stinkt!!! Einfacher kann man es nicht sagen.
Und auch der Stil der story ist ähnlich.
So sollte eine Horror Kurzgeschichte sein!
Fast so gut wie die stones...

Grüße...
morti

 

Hi morti!

Wieso nur "fast so gut wie die stones"??? :crying:

Nein, Scherz beiseite. Kenne die von Dir erwähnte story leider nicht. Hoffe, sie ist nicht zu ähnlich...

Freut mich trotzdem, wenn es Dir gefallen hat. Vielleicht verzichtest Du ja mal auf das nächste Stones-Konzert, um meine Geschichten zu lesen :D


Gruß! Salem

 

Auf ein Stones Konzert verzichte ich nur zu gern...
100 EUR für ne Karte...Nein Danke!!!!!;)
Obwohl es sich dieses Jahr für die Vorgruppe gelohnt hätte!

Grüße...
morti

 

Hi Salem,

manchmal, wenn ich Nachts nach Hause fahre, muß ich auch hin und wieder eine Landstraße benutzen.
Dann begegnet mir oft kein Auto. Ich muß die "Schwärze" alleine durchbohren.
In solchen Momenten, "frißt" meine Fantasie mich auf.
Ich stelle mir die schlimmsten Situationen vor, sehe überall Schatten.
Dann nehme ich mir vor, jedes atmende Wesen, sei es Mensch, Tier, Zombi oder Vampier, ohne mit der Wimper zu zucken, über den Haufen zu fahren.

Sobald ich wieder auf einer belebten Straße bin , lächle ich über meine Gedanken.

Jetzt, nach deiner Geschichte, werde ich niiiiiiiiiiiiiie mehr, in der Nacht und alleine über eine einsame Landstraße fahren.

Super geschrieben. Ein nicht enden wollender Horror.

glg, coleratio

 

Hi coleratio,

freue mich, daß ich Dir das Gruseln lehren durfte...
Auch meine Eltern haben mir immer gepredigt, ja niemals jemanden mitzunehmen. So wie ich mein Glück kenne, würde mir genauso etwas passieren.

Freue mich, daß es Dir gefallen hat und danke für Dein statement!

Gruß! Salem

 

Tag Salem,

du besitzt eine äusserst fantastische Schreibweise.
Du kannst dich so gut ausdrücken,dass ich mir ohne Mühe und Langeweile den ganzen Tag deine Beschreibungen reinziehen könnte.
Irgendwie erinnerst du mich auch an Stephen King, dein Stil meine ich.
Die Geschichte ist eine typisch,traditonelle Horrorgeschichte.
Der Regen,weist den Leser schon von vornherein auf Unheil,Tod und Verderb hin.
Eine täuschende Glückseligkeit,wie in Filmen.
Da denke ich immer an diese Szene:
Eine junge Frau ist alleine zu Hause kocht und singt.
Sie ist glücklich und munter und plötzlich kommt ein Mörder von hinten und tötet sie..
Deine Geschichte im Allgemeinen ist nicht sonderlich gut,aber deine Erzählweise macht sie zu etwas Großartigem!

Habe mich köstlich amüsiert.

fligender Stern

 

Hallo stern,

freut mich,daß es Dir gefallen hat. Das Du mich ein bißchen mit King vergleichst, läßt mich vom Sessel schweben :D Lieb von Dir.

Du hast natürlich recht, daß es eigentlich eine klassische Horrorgeschichte ist (Regen, einsame Straße, fremder Mann...). Aber das mach ich manchmal ganz gerne.

Danke Dir noch mal recht herzlich für Dein statement. Und vielleicht bis zum nächsten Mal :shy:

Nette Grüße! Salem

 

hi salem, wieder mal!

Also:

Er hatte das Radio bis an die Grenzen der Belastbarkeit seiner Boxen aufgedreht, und zwar nicht nur um den platschenden Regen auf der Windschutzscheibe zu übertönen. Der Regen und die alles einnehmende Dunkelheit waren vergessen.
Diese Sätze haben mich sofort gefangen genommen. Als absolut Musiksüchtige, wie ich, kann ich das einfach nur nachvollziehen! (Auch wenn ich nicht auf die Stones stehe) :D

Mageninhalt gegen die Windschutzscheibe zu schleudern
schleudern, ja ja, das kann ja eine sauerei geben.

´Ich kann ihn wegschmeißen!` dachte er wieder. ´Ich kann den Wagen wegschmeißen
das find ich irgendwie komisch, wie als würde er den wagen zusammenknüllen, ein paar mal wütend drauf hüpfen und ihn anschließend in den nächsten gulli kicken. ;)
aber nicht ändern, ist nur irgendwie, lustitsch

´Warum tust du dann nichts dagegen, du altes Schwein?
witzig :cool:

Jeff erkannte ein Stück Stoff seines Hemdes und er wußte, daß es sich bei dem Stück Fleisch um einen Teil seines Unterarms handelte. Der Anhalter stopfte es mit den Fingern weiter in den Mund und begann zu kauen.
bäh :sad:

auch wenn ich mir den schluss gedacht habe, find ich die story echt klasse. mal eine andere art von zombies. zombies mit gehirn!

also, wiedermal eine spitzenmäßige geschichte von dir, auch wenn meine kritik etwas spät kommt. :Pfeif:

cu tama

 

Hi Tamira, hi Jo, hi Sue,

na, da habt Ihr ja ein ´altes Schätzchen´ hervorgekramt. Eine aus meinen frühen Schaffungszeiten ... :D

Freut mich, dass sie Euch gefallen hat (auch wenn Du kein stones-fan bist, Tamira)

Vielen Dank noch mal für´s Lesen und Kommentieren :)

Lieben Gruß! Salem

 

Klassischer Horrorstoff und langsam glaube ich nicht mehr, dass es eine Geschichte von dir geben wird, die mir nicht gefallen wird.
Warte mal ab, habe da noch einiges in petto ...
Nein, danke für das Kompliment!

Das Buch hab ich zwar noch nicht gelesen, aber in der Filmfassung von "Der Fluch" löst es sich am Ende ja so ähnlich auf.
Ich glaube, meine Geschichte ist älter als der Film.

Danke dir auf jeden Fall für´s Lesen und Kom. Glaube, ich muss bald mal wieder was Neues schreiben, wenn meine armen Leser schon auf die alten Kamellen zurückgreifen müssen ... :D

Schönen Gruß!

P.S. Hat mich aber gefreut, dass ich dich ein wenig auf´s Glatteis führen konnte.

 

New Faces wurde von Jagger/ Richards geschrieben. hau, ich habe gesprochen.
Ich bitte untertänigst um Vergebung. Wurde sofort geändert!

Hab allerdings vorher noch mal nachgesehen (nicht, dass ich dir nicht vertraue). Stimmt aber wirklich ... :shy:

 

Heyho Salem,

eine wirklich schöne, klassische Horrorgeschichte. Sehr King-esque in ihrer munteren, schnörkellosen Erzählweise, aber das ist bei dieser Art von Story sicher kein Nachteil. Auch die Auflösung gefällt, weil sie der angestaubten Idee eine originelle Note verleiht. Vorbildlich: die Geschichte ist in sich schlüssig, da du auch den Uringestank erklärst (wenn auch nicht explizit, was ich übrigens sehr gelungen finde).

Ohne ein bisschen Textkritik entlasse ich dich dann aber doch nicht:

Und jetzt spielten sie sie sogar noch im Radio

Ich würde mal frecherweise behaupten, dass die Stones zu den meistgespielten Musikgruppen gehören - von daher erscheint mir das "sogar" etwas deplatziert.

er hatte seine Familie seit einer Woche nicht mehr gesehen

Das ist mir zu matter-of-factly. Kein Mensch denkt: "ich habe meine Familie schon eine Woche lang nicht gesehen". Besser wäre etwa: "er hatte Mary (oder irgendein anderer Name) und die Kinder seit einer Woche nicht mehr gesehen".

Er brauchte seine Frau

dito

bahnbrechende Erektion

Das Adjektiv ist unpassend. Lustig, aber unpassend.

Dann sah er den Mann am Straßenrand!

Nicht so inflationär mit Ausrufezeichen umgehen. Hier tut's auch ein Punkt.

Ein Anhalter!

Hier lasse ich es beispielsweise durchgehen.

Jeff wurde ruckartig aus seiner Euphorie gerissen und verstummte augenblicklich.

Sparsam mit Adverbien umgehen.

Jeff drehte das Radio etwas leiser - zu schade auch - als er durch den Rückspiegel

Guter Einschub!

Kurz darauf wurde die Beifahrertür geöffnet

Passiv meiden.

in ein Gesicht, welches

Ich mag diese altmodischen Pronomen nicht - bei Lovecraft mögen sie passend sein, hier haben sie etwas fremdkörperhaftes. Tut's nicht auch ein "das"?

„Nehmen Sie mich bis in die nächste Stadt mit?!“

Die Verbindung von Ausrufe- und Fragezeichen ist ein Stilmittel pubertierender Teenager, die sich im Matheunterricht Briefchen zuschieben. Bitte überall entfernen.

Warum brauchte der verdammte Anzünder so lange??

Auch diese Dopplung ist ganz schlechter Stil.

Jeffs Gesicht mußte jeden Augenblick vor Röte bersten.

Da wir uns immer noch in Jeffs Perspektive befinden, finde ich es recht unpassend, dass er von sich in der dritten Person denkt.

normalerweise wurde er nie ausfallend.

Ausfallend wäre es gewesen, wenn er den Anhalter ein "Arschloch" o.ä. genannt hätte, von daher ist das Wort unpassend.

Doch der Fremde schien sie zu ignorieren

Ich werde nicht müde, es zu predigen: schien ist schrecklich. Bitte ausmerzen.

Fazit: Habe mich gut amüsiert.

Cheers

 

Moin Wendigo,

vielen Dank für deine Mühe. Jetzt hast du mich tatsächlich dazu animiert, dieses alte Schätzchen noch einmal zu überarbeiten.

Habe deine Vorschläge umgesetzt, da sie mir auch sehr schlüssig vorkamen.

Kurz darauf wurde die Beifahrertür geöffnet

Passiv meiden.

Hier habe ich allerdings den Passiv gelassen; da es aus Jeffs Sicht geschrieben wurde. Und er sieht eben nur, wie die Tür geöffnet wurde.

Zum Thema Adjektivitis muss ich gestehen, dass ich früher ein absoluter Fan dieses Stilmittels war. Habe mich inzwischen aber gebessert (hoffe ich).

Wie gesagt, danke noch mal für die hilfreiche Kritik.

Gruß! Salem

 

Hallo Salem,
Bravo, bravo!
Eine tolle Geschichte. Anhalter nehm ich sicher keinen mehr mit.
Die Handlung ist bekannt und trotzdem musste ich weiterlesen bis zum Schluss.

Bei genauerem Hinsehen sind mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen


Er hatte das Radio bis an die Grenzen der Belastbarkeit seiner Boxen aufgedreht, und zwar nicht nur um den platschenden Regen auf der Windschutzscheibe zu übertönen.
warum zwar? das deutet auf die Erwähnung eines weiteren Grundes hin, denn du dann aber nur zwischen den Zeilen anklingen läßt

Eine warme, madige Fleischwolke hatte ihn wieder erreicht.
Mit dem Ausdruck Fleischwolke kann ich nichts rechtes anfangen. Auch wenn klar ist, dass es ein eruch ist.
Urplötzlich, mit einer wahnwitzigen Bewegung, die Jeffs Gehirn gar nicht so schnell aufnehmen konnte,
Hier betonst du die schnelligkeit mit drei Ausdrücken. Das ist zumindest einmal zuviel. Am wenigste gefällt mir das Urplötzlich - zu umgangssprachlich

Grüße
Bernhard

 

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