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Der Brief

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06.10.2004
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Der Brief

Der Brief

Unruhig laufe ich in der Küche umher. Ich werfe ununterbrochen Blicke auf die große Wanduhr. Komisch das Jan noch nicht da ist. Er wollte doch um 20:00 Uhr wieder hier sein. Damit wir noch einen schönen Abend miteinander verbringen können. Schließlich hat er das ganze Wochenende mal wieder in den Bergen verbracht. Nun ist es schon 21:30 Uhr

Vor ungefähr zwei Jahren hat ihn die Leidenschaft Bergsteigen gepackt. Seit diesem Zeitpunkt verbringt er mindestens ein Wochenende im Monat in den Bergen. So auch diesen Samstag uns Sonntag. Doch bis jetzt hatte er jedes Mal angerufen, wenn es später wurde.

Ich konnte mich noch nie für das Bergsteigen erwärmen. Jedoch will ich ihm nicht den Spaß verderben. Solange nicht unsere Zweisamkeit drunter leiden muss. Und das hat sie bis zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht. So langsam fange ich an mir Sorgen zu machen. Warum ruft er nicht an.

Fünf Tage später wird Jan Breyer gefunden. Tot, auf einem Felsvorsprung. Neben ihm lag ein Brief mit folgendem Inhalt:

Liebe Birthe,

Es tut mir so endlos leid. Ich bin mir bewusst das dies das letzte ist, was ich für dich machen kann. Du bedeutest mir so viel.
Ich würde alles dafür tun dich noch einmal in den Arm nehmen zu dürfen, um dir zu sagen das ich dich liebe. Doch ich weis, das wird nicht geschehen.
Ich werde sterben, das spüre ich. Wenn du diese letzten Zeilen lesen wirst, werde ich schon nicht mehr da sein.
Ich wollte mit dir alt werden. Ich weis nicht wie ich dir es schreiben soll: Du warst der wichtigste Mensch für mich.
Ich will mich für all die wunderbaren Momente bedanken, die ich mit dir erleben durfte. Sie haben mir so viel Kraft gegeben. Dafür bin ich dir dankbar.
Meine Kraft geht zuende. Es tut mir leid.

In ewiger Liebe Dein
Jan

Ps: Ich liebe dich über alles! Ich bin mir sicher das wir uns wiedersehen werden.

 

Hi Gummibärchen,

ich frage mich wahrlich was du mit dieser Geschichte sagen wolltest?

Frau wartet auf Mann vergebens, weil Mann der sie liebte tot ist.

Mehr als diese Tatsachen erfährt man eigentlich nicht.
Ok, daraus könnte man tatsächlich einen ganzen Roman machen (ich denke sogar dass dies bereits mehrfach geschehen ist), dann aber mit deutlich mehr "Fleisch" ausgestattet.

Deine Geschichte regte mich weder zum Nachdenken an, noch konnte ich ein Gefühl entdecken.
Ich fand in diesem Text ebensoviel Inhalt wie in einem Beipackzettel und das meine ich garnicht böse.
Was wolltest Du mit dieser Geschichte denn aussagen ?

gruZZ,
Para

 

Hallo Gummibärchen,

Im Ansatz ist das ja schon wirklich eine Geschichte.
Auch Fehler hast du schon sehr viel weniger drin als in deinen anderen Texten.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass du zum einen nicht die strikte Trennung zwischen Brief und Warten eingehalten, sondern eher zwei komplette Erzählstränge mit einander verwoben hättest.

Beide dürften viel ausführlicher sein, um uns über die bloße Handlung hinaus mit deinen Protagonisten vertraut zu machen.

Zum einen deine Prot. Sie wird nicht nur unruhig auf unab gegangen sein. Sie hatte vielleicht Essen vorbereitet ndwartet auf ihn, sie schwebt möglicherweise zwischen Sorge und Ärger und sie wird einige Dinge wissen, die sie tun kann, etwas die Bergwacht anrufen. Auch wird sie die übrigen fünf Tage nicht untätig gewesen sein. Die Sorge steigert sich, die betürzende Nachricht über den Tod wird nach einer Zeit des Bangens und des Wartens gleichzeitig als Erlösung (Die Ungewissheit hat ein Ende) und als Schock aufgenommen werden. Hier hast du für mein Gefühl mit der Kürze viel Möglichkeiten des Plots verschenkt.

Zum anderen Jan. Sollte er wirklich völlig allein auf den Berg gestiegen sein, wäre das sträflicher Leichtsinn. Das machen erfahrene Bergsteiger (und zu denen zähle ich ihn nach zwei Jahren monatlichen Kletterns mal) normalerweise nicht. Wenn sie es doch tun, dann melden auch sie sich vorher bei der Bergwacht ab und geben auch einen avisierten Rückkehrtermin an. Hier wäre Recherche über das Bergsteigen für die Geschichte sicherlich gut gewesen.
ZUm anderen wäre uns sein Tod sicherlich auch näher gegangen, wenn du uns etwas über diese Tour erzählt hättest, den Aufbruch, vielleicht ein Unwetter, in das er gerät, den Sturz, die Festestellung, noch zu leben. Was unternimmt er für seine Rettung oder schreibt er nur den Brief? Wie wäre es, in seiner Not von der Freude über das Finden von Zettel und Stift zu erzählen, ein Hoffnungsschimmer, sich von seiner Birthe wenigstens verabschieden zu können?

In den fünf Tagen wird es doch sicherlich eine Suchaktion gegeben haben. Auch darüber könntest du uns an der Hoffnung Bithes teilhaben lassen, die zum Ende jäh enttäuscht wird (oder du lässt das ganze sogar gut ausgehen).

Oder reizte dich nur das arme Mädchen, deren Freund nicht wiederkommt?
War es für dich lediglich eine ronantische Vorstellung, ein Mann schreibt in seinem Todeskampf einen Brief an seine Geliebte?

Noch einige Details:

Komisch das Jan noch nicht da ist
Komisch, dass
Er wollte doch um 20:00 Uhr wieder hier sein.
Das kann man nun bei einer Bergbesteigung wirklich nicht auf die Minute genau vorhersagen.
Nun ist es schon 21:30 Uhr
Nach zwei Jahren, die er kklettert sollte sie selbst an diese Verspätung noch gewöhnt sein, Die ist durchaus im Rahmen. Aber noch zickt sie ja auch nur etwas eifersüchtig:
Schließlich hat er das ganze Wochenende mal wieder in den Bergen verbracht.

So langsam fange ich an mir Sorgen zu machen.
Gut, das ist zu verstehen, wenn er bisher immer angerufen hat. Aber ein Verweis auf ein eventuelles Unwetter welches die Sorgen verstärkt oder begründet wäre nicht schlecht. Eventuell auch einer, dass es doch keines gab. ;)
Neben ihm lag ein Brief mit folgendem Inhalt
liegt (da du alles andere auch in der Gegenwart hast)
Es tut mir so endlos leid.
Das heißt normalerweise unendlich Leid
Ich bin mir bewusst das dies das letzte ist
bewusst, dass
Doch ich weis, das wird nicht geschehen.
ich weiß

Ich bin sicher, dass eine gute Geschichte daraus werden kann, wenn du dir die Zeit und die nötige Anzahl der Seiten nimmst, sie auch zu erzählen. Stell dir vor, was da passiert. Es ist besser, nur alle zwei Monate eine Geschichte zu posten, die richtig gut ist, als jeden Tag die Skizze oder die Idee zu einer Geschichte.

Lieben Gruß, sim

 

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