Der Hund und seine Locke
Der Hund und seine Locke
Der alte Hund meines Nachbarn begleitet mich. Dass arme Tier wackelt mit dem Schwanz und freut sich mich zu sehen, zuhause hat er es nicht so gut, sein Herrchen verprügelt ihn des öffteren wenn der Fuchs wieder einmal ein Huhn gerissen hat. Armer HUND.
Ich gehe im Sommer gern die alte Pflastersteinstraße entlang, wenn der warme Wind wie ein von Blumenduft getränktes Seidentuch über meine Haut streift. Hundert Jahre alte Linden Säumen wächtergleich den Weg als schützten sie den wandernden auf seinem Weg. Schon als Kind spielte Ich hier, unbeschwert und frei von Sorgen.Am Ende der Straße steht unser Haus, der weiße Mörtel bröckelt schon vor sich hin und das Rabenschwarze Fachwerk stöhnt bei jeder Temperaturschwankung als würde es die Last der Welt tragen.Ich setze mich auf die alte Bank welche mein Vater vor ewiger Zeit gezimmert hatte und fülle meine Lunge mit den abendlichen Sommerduft der sich mit dem Geruch des benachbarten Bauernhof vermischt,ein angenehmes beruhigendes Gefühl durchzieht meinen gesamten Körper.Aus dem Haus dringen Geräusche betriebsamer Geschäftigkeit,Stephannie ,meine Frau mein Engel der Halt in meinem Leben.Wir sind wie ein Hertz und eine Seele.Sie ruft mich. Irgendwie hat Sie es wieder bemerkt das Ich zuhause bin.Ich habe nie erraten wie Sie das macht und eigentlich wollte Ich das auch nie, denn es hatte etwas magisches. So wie unsere Liebe.Den kleinen, nach Fichte und Lavendel duftenden Flur entlang, vorbei an der Stube mit dem altem Kamin, streife ich mit meiner Hand über die alte Tapete welche schon an manchen Ecken, an denen es feucht ist sich zu lösen beginnt.Sie ist in der Küche und wartet mit einer heißen Tasse Kaffe auf MICH.Ich betrete die Küche die von allerlei Düften erfüllt ist und von Nippes überzuquellen droht, den meine Frau in all den Jahren gesammelt hatte.Kleine Hummelfiguren,einen Porzellanfrosch, der mich immer erschrocken hat wenn Ich nachts NACH HAUSE kahm,kleine Ensemble von Enten die hintereinandergereiht bestimmt einen Meter wahren.Doch ich sehe nur SIE.Wie ein Engel strahlt sie. Zu dieser Jahreszeit bekommt sie immer mehr Sommersprossen als für gewöhnlich, das stört mich aber nicht.Im Gegenteil das macht sie noch natürlicher so natürlich und rein wie meine Liebe zu ihr.Ich setze mich und wir schauen uns minutenlang in die Augen, ohne ein Wort zu sagen.Wir brauchen auch nichts zu sagen ,denn wir wissen!Langsam nehme Ich ihre Hand und streichele ihr über das schulterlange braungelockte Haar.Sie lächelt immer noch und so beugt sie sich zu mir und wir küssen uns lange und innig als währe nichts auf der Welt,ausser uns und dieser Kuss.Alles dreht sich und wir schweben wie auf Wolken davon.Ich halte sie fest ,drücke ihren zirlichen Körper an mich als wolle ich mit ihr verschmelzen.Sommer,Duft,Heimat,Liebe,Stephanie----Stephanie….
„Deckung!Dritter Zug wieder auf ,Rotte bilden!Flieger drei uhr!In die Gräben.Sanitäter wir haben verletzte, verdammt Sanitäter!“
„Holt ihn in den Graben die anderen an das MG!“
„Schuss in den Hals und in die Brust“
„Machen Sie was, los machen Sie was….!“
„Er ist tot“
„Verdammt.“
„Nehmen Sie seine Hundemarke ab.“
„Was ist das da an der Kette?“
„Sieht aus wie eine Locke,Herr Offizier.“
„Armer Hund.Er hat sich so gefreut, in drei Tagen währe er auf Heimaturlaub gewesen.Hat immer davon erzählt.Von seinem Elternhaus und seiner Frau.Engel hat er sie immer genannt.
Armer HUND.“