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Der Kokosnusscoup

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21.03.2021
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Der Kokosnusscoup

Im Affengehege herrschte nächtliche Ruhe.
Durch die Gitterstäbe verfolgte der Schimpanse Frankie die Wanderung des Sekundenzeigers der runden Uhr, aufgehängt an der gegenüberliegenden Wand. Da näherten sich Geräusche einer herrlich schief gepfiffenen Melodie. Frankie lächelte. »Achtung Jungs, es ist so weit«, raunte er seinen beiden Kumpanen zu. »Was hab ich gesagt? Der Kerl ist berechenbar. Los geht’s!«
Der Orang-Utan Jimmy und der Bonobo Tony nickten und setzten sich in Bewegung.
Frankie spürte ein Kribbeln, als ob eine Ameisenhorde auf ihm wuselte. Operation: Spottdrossel musste gelingen, sonst war der ganze Plan im Eimer. Er schüttelte das Gefühl ab und bezog Position nahe dem Gitter.
Das Pfeifen hatte sie beinahe erreicht. Wie gewohnt traf der Wachmann kaum einen Ton, heute verhunzte er den Klassiker I’m Walkin’ von Fats Domino. Frankie schnaubte.
Der Wärter schlenderte an ihm vorbei und würdigte ihn keines Blickes.
Frankie suchte das Zielobjekt: Am Gürtel des Wärters klimperte bei jedem Schritt der Schlüsselbund, es musste ein Dutzend sein, das da gegeneinanderschlug.
Jimmy und Tony hatten ihre Markierungen nahe der Gitterstäbe erreicht, wo die versteckte Ausrüstung bereitlag. Vorsichtig, Jungs! Jetzt ganz sachte! Nur nicht auffallen!
Es war so weit: Jimmy stach mit der Reißzwecke in den verschrumpelten Heliumballon (woher er solcherlei Dinge stets auftrieb, war sein großes Geheimnis).
Der Knall lenkte den Wachmann ab, sodass Tony im richtigen Moment mit einem spitzen Stock (ebenfalls Jimmys Werk) den Schlüsselbund vom Gürtel angelte. Die Beute glitt lautlos das Holz herab und Tony gab das vereinbarte Handzeichen.
Showtime. Frankie bleckte die Zähne, sprang an die Stäbe und rüttelte daran. Er schrie aus Leibeskräften: »Hierher, du Intelligenzallergiker! Ja, dich meine ich! Dir hat man als Kind einen Knochen umgebunden, damit wenigstens der Hund mit dir spielt! Hey, deine Schwester hat angerufen: Eure Mutter hat sich losgerissen und frisst das ganze Heu auf!«
Der Wachmann schluckte den Köder. Er kam auf Frankie zu. »Was soll das Affentheater?«, zischte er, »willst du den ganzen Zoo aufwecken?«
Frankie brüllte weiter und wurde noch lauter, da warf Tony den Schlüsselbund zwischen den Stäben hindurch, hinter die Schuhe des abgelenkten Wärters.
Frankie beendete die Scharade und trollte sich in eine der dunkleren Ecken. Jimmy und Tony kamen dazu.
Der Wachmann sah ihnen nach und horchte in die Stille. Keines der Tiere in näherer Umgebung schien erwacht zu sein. »Na also, geht doch«, brummte er und wollte weitergehen, dann bemerkte er das verlorene Gut. Er sah auf, Misstrauen im Blick.
»Verhaltet euch norma-hal«, presste Frankie hinter geschlossenen Zähnen hervor.
Jimmy prustete dem Wärter zu und zeigte ihm den Finger.
Tony bohrte in der Nase und inspizierte das Ergebnis.
Frankie fixierte die Augenpartie des Gegners. »Cool bleiben. Diese Pappnase ahnt nicht das Geringste.«
Der Wachmann zuckte mit den Schultern, klaubte den Bund vom Boden auf und hakte ihn am Gürtel ein. Dann nahm er seine Runde mit gespitzten Lippen wieder auf (diesmal beleidigte er Pat Benatas Evergreen Hit me with your best Shot). Er geriet außer Sicht, das Pfeifen verebbte.
»Verdammt gute Arbeit, Jungs«, lobte Frankie, »Tony, lass’ sehen.«
Sein Kumpel öffnete die Handfläche. Der Schlüssel war klein und unscheinbar.
»Jackpot«, sagte Jimmy, mit einem Leuchten in den Augen.
Frankie lächelte. »Noch nicht. Aber wir sind nah dran. Okay, als Nächstes …«
»Was macht ihr da?«, fragte eine Piepsstimme, direkt hinter ihnen.
Fast gleichzeitig drehten sie die Köpfe, doch niemand war zu sehen. Frankie senkte den Blick:
Eine Wüstenrennmaus stand auf den Hinterbeinen und beäugte sie, ihre Schnurrhaare zitterten leicht.
»Nanu? Wen haben wir denn da?«, fragte Frankie und schloss nebenbei Tonys Hand um den Schlüssel. »Wie heißt du, Kleine?«
»Ich bin Shirley«, piepste die Maus (da sie lispelte, klang es wie Chirley, ihre S waren tii-äitsch und das Sch klang wie Ch).
»Es ist eine Freude dich kennenzulernen, Shirley. Ich bin Frankie. Das sind meine ehrenwerten Mitstreiter Jimmy und Tony.
Der Orang-Utan hob die Hand zum Gruß und der Bonobo grunzte.
Die Maus trippelte auf der Stelle und schnupperte in Richtung von Tonys Faust. »Wothu braucht ihr den Chlüthel?« Offensichtlich hatte sie die erfolgreiche Durchführung von Operation: Spottdrossel beobachtet. Ihre Äuglein weiteten sich. »Ooh … wollt ihr etwa authbrechen?«, flüsterte sie im Verschwörerton.
Jimmy sah Tony an. Tony guckte zu Frankie. Frankie schaute auf Shirley und schmunzelte. Nicht auf den Kopf gefallen, die kleine Maus. »Oh, nein, nichts liegt uns ferner, Teuerste. Auch wenn wir es könnten. Der gute Tony hier, hat bereits vor langer Zeit Mittel und Wege gefunden, diese Zellentür zu öffnen. Hab ich recht, Kumpel?«
»Ugh«, machte Tony (Der Wortschatz des Bonobo war seit dem Missgeschick, das die Tiere im Zoo nur den Giraffen-Vorfall nannten, generell eingeschränkt).
Frankie sah auf Tonys geschlossene Hand. »Dieser Schlüssel ist für etwas Anderes gedacht, Miss Shirley. Etwas ganz Besonderes.« In diesem Moment kam ihm eine Idee. »Darf ich dich etwas Persönliches fragen?«
»Wath denn?« Sie kam näher, ihr Interesse war eindeutig geweckt.
»Kannst du ein Geheimnis bewahren?«
»Macht ein Faultier nur einmal die Woche Kacki?«, antwortete sie.
Frankie hob fragend eine Augenbraue.
Shirley setzte eine feierliche Miene auf. »Ja, du Affe. Wüthtenrennmauthehrenwort.« Sie lächelte.
Als er ihr erklärte, was sie im Begriff waren zu tun, füllten sich die Äuglein der Maus vor Rührung mit Tränen.

Am nächsten Tag gaunerte das Trio nahe der Autoreifenschaukel herum.
»Du hättest sie nicht in den ganzen Plan einweihen sollen, Boss«, meinte Jimmy, während er aus einer Astgabel und einem Streifen abgenudeltem Gummi eine Zwille bastelte.
»Vertrau mir, mit Nagetieren kenne ich mich aus. Ich bin mir sicher, Miss Shirleys Absichten sind in hohem Maße integer. Noch dazu hat dieses Mäuschen Qualitäten, die weder du noch ich oder unser Langhalslover hier vorweisen können.«
Tony gluckste und kletterte auf die Schaukel.
»Einem Meerschweinchen hätte ich zum Beispiel nie im Leben den Plan verraten«, führte Frankie den Gedanken weiter aus. »Denen ist nicht zu trauen.«
»Ähem«, unterbrach ihn ein Räuspern, hinter ihnen.
Das Trio drehte sich um. »Harvey!«, begrüßte Frankie den Kakadu, der zwischen zwei Stäben saß. »Was verschafft uns die Ehre?«
»Es betrübt mich, dir mitzuteilen, Frank, dass es unschönes Gerede ist, welches meine Anwesenheit in diesem« – er taxierte das Gehege und rümpfte den Schnabel – »Etablissement notwendig macht (Harvey redete meist so theatralisch daher. Er arbeitete als Consigliere für Bruno, den Capo di tutti i capi, im Zoo unter den Tieren auch besser bekannt als Der Duke).«
»Unschönes Gerede?«, hakte Frankie nach.
»Es kursieren seit kurzem … Gerüchte«, sagte der Papagei mit bedrohlichem Unterton und trat durch die schwedischen Gardinen.
»Die da lauten?«
»Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: dieser trällernde Schwachkopf von einem Wärter, besser bekannt als die Spottdrossel, ist gestern Nacht angeblich das Opfer eines perfiden Trickdiebstahls geworden.« Harveys Augenlider verengten sich zu Schlitzen, »ihr Drei wisst nicht zufällig etwas darüber?«
»Der Buschfunk hatte schon immer die lautesten Trommeln«, meinte Frankie und lächelte unschuldig, »ich kann dazu nichts sagen, tut mir sehr leid.«
»Hab nichts gesehen«, sagte Jimmy.
»Nix gehört«, endete Tony.
Harvey legte den Kopf schief. »Sehr witzig. Wisst ihr, was das Schöne an euch Primaten ist?«
»Dass wir keine Erkältung kriegen können?«, fragte Jimmy und testete die Dehnbarkeit der Zwille.
»Dass wir geborene Ästheten sind?«, riet Frankie.
»Ugh?«, machte Tony und kratzte sich am Hintern.
Harvey verzog das Gesicht. »Nicht doch. Ihr seid den Menschen so ähnlich. Das macht euch … berechenbar.« Er verzog den Schnabel zu einem schmierigen Grinsen. »Frank, auf ein Wort?«
Sie entfernten sich von der Schaukel, gingen nebeneinander am Gitter entlang, wobei Harvey absichtlich außerhalb der Stäbe blieb. »Der Duke lässt ausrichten, was auch immer du vorhast, worum es auch geht, er verlangt wie üblich zwanzig Prozent.«
»Zwanzig Prozent?« Frankie schmunzelte.
Der Kakadu blieb stehen. »Sei vorsichtig, Frank. Ich warne dich. Du weißt, was mit denen passiert, die nicht bezahlen. Ach, da fällt mir ein, wie geht es deiner Frau, Tess? Steht ihr Umzug in unseren Zoo nicht kurz bevor? Bestimmt bist du deswegen schon ganz aufgeregt. Wie lange ist es jetzt her, dass ihr getrennt wurdet?«
»Vier Jahre.«
Der Kakadu stieß einen anerkennenden Pfiff aus und nickte. »Der Duke hat mir davon erzählt. Er freut sich für dich. Und natürlich auch darauf, Tess kennenzulernen. Na ja, falls sie hier ankommt, wenn du weißt, was ich meine.«
Frankie sah durchs Gitter auf das bunte Treiben des Zoos. Sein Blick blieb an einem Menschenpärchen hängen. Der Teenager hatte gerade Softeis gekauft und überreichte eine der beiden Waffeln an die Dame seines Herzens. Sie erwiderte das Lächeln und nahm seine Hand in ihre. So schlenderten sie in Richtung des Schlangenhauses. »Sag deinem Boss«, antwortete Frankie leise und ohne Harvey dabei anzusehen, »wenn das Ding gelaufen ist, bekommt er, was ihm zusteht.«
Der Papagei trat von den Gitterstäben zurück. »Wie ich schon sagte: berechenbar.« Mit unverhohlener Süffisanz schlug er mit den Flügeln und flog davon.

Am Abend steckten sie die Köpfe zusammen, vor sich ausgebreitet einen ramponierten Lageplan für Zoobesucher.
Frankie benutzte ein Stück Bambus als Zeigestock: »Okay, ein letztes Mal. Um Punkt zwei Uhr früh schlagen wir los. Jimmy zerschießt die ersten Lampen und Sicherheitskameras, hier und hier. Tony verriegelt die Türen der Wärterzugänge und öffnet die Zellen unserer Verbündeten. Auf wen können wir zählen?«
Jimmy zielte mit der ungeladenen Zwille ins Leere. Ein Auge zugekniffen, antwortete er: »Die Ziegen sind dabei, ebenso die Flamingos, Stachelschweine, Stinktiere und Ameisen. Die Erdmännchen wollen es sich noch überlegen. Die haben großen Schiss, der Duke könnte Wind vom Plan bekommen.«
»Was ist mit Luftunterstützung?«, fragte Frankie.
»Ah, ja. Die Schneeeulen würden die Operation von oben überwachen, fordern dafür allerdings zehn Prozent mehr Beute als vereinbart.«
»Ugh«, machte Tony, spitzte die Lippen zu einem Kussmund und fabrizierte schmatzende Geräusche. Jimmy beendete die Zielübung. »Äh, ja, die Giraffen sind auch dabei.« Unsicher blickte er von Tony zu Frankie, »die, äh, Grande Dame, Ludmilla persönlich, hat uns ihre Hilfe zugesichert, vorausgesetzt, der Herzensbrecher hier ist mit von der Partie.«
Tony grinste und tätschelte Jimmys Kopf.
»Was ist mit den Faultieren?«, fragte Frankie.
»Die haben keinen Bock.«
»Typisch. Na, dann muss das reichen. Schick eine Nachricht an die Erdmännchen, wir brauchen ihre Entscheidung bis spätestens Mitternacht. Teile den Eulen mit, jeder bekommt den gleichen Anteil. Wenn ihnen das nicht passt, tut’s mir leid fürs liebe Federvieh. Und richte Ludmilla aus, wir fühlen uns geehrt, angesichts der hochgestellten Unterstützung. Gute Arbeit, Jimmy.«
»Danke, Boss!«
»Okay, die Türen sind also offen. Helfende Pfoten, Hufe und Klauen unterwegs. Tony, du schleichst zu unserem Ehrengast und bereitest alles für seine Ankunft vor. Pass dabei auf Harvey auf, gut möglich, dass er etwas ahnt und auf der Lauer liegt.
Wir beide, Jimmy, begeben uns in den Sicherheitsbereich und benutzen dort den Schlüssel der Spottdrossel. Wir holen die Geheimwaffe und das, was fürs Finale nötig ist.« Ernst sah er beide an. »Ab diesem Punkt gibt es kein Zurück mehr. Sobald wir den Schrank öffnen und Miss Shirley erst im Spiel ist, kommt es auf zwei Punkte an: Schnelligkeit und Präzision. Wie weit sind wir mit der Tarnvorrichtung?«
Sein Kumpan hob ein Tarnnetz hoch, aus Flechten, Wurzeln und Blättern gebastelt. »So gut wie fertig, Boss.«
»Ausgezeichnet.« Frankie zeigte mit dem Bambusstock: »Tony, wir treffen dich am Logistikgebäude. Die anderen sollen sich bereithalten. Als Zooguerilla schalten wir den Wachmann mit der Geheimwaffe aus, öffnen die Lagertüren und laden auf. Wenn alle mitanpacken, sollten wir rechtzeitig zur Ankunft des Ehrengastes fertig sein. Noch Fragen?«
»Ugh«, machte Tony, zeigte mit dem Finger nach oben und warf einen Luftkuss hinauf.
»Tja, Kumpel, das ist und bleibt leider ein Problem. Wie wär’s denn, wenn sie sich stattdessen zu dir runterbeugt? Dann brauchst du nicht hochklettern und ihr könnt gefahrlos rumknutschen, ohne dass du wieder abstürzt und erneut den Kopf verbeulst.«
Tony applaudierte begeistert.

Der Stein traf die Kamera seitlich, die Wucht des Aufpralls drehte die Linse weg vom Eingang des Sicherheitsgebäudes.
»Gut geschossen, Kumpel«, flüsterte Frankie. Sie huschten im Schutz der Dunkelheit bis zum Rande des Lichtkegels. Ein weiteres Geschoss zerstörte die Lampe und tauchte auch den Türbereich in Finsternis.
Bisher lief alles nach Plan. Auf dem Zoogelände rannten keine alarmierten Wärter umher, niemand versuchte sie einzufangen. Daher schloss Frankie, dass Tony beim Zusperren der Türen Erfolg hatte. Er öffnete die Metalltür des gedrungenen Häuschens mit seinem Generalschlüssel (eine befreundete Elster hatte Tony vor langer Zeit zwei der wertvollen Dinger verkauft, seitdem liefen die Dinge für die Affenbande meist wie am Schnürchen).
Das innere des Gebäudes bestand aus nicht mehr als einer Art Lagerraum, auf Metallregalen lagen diverse Gegenstände zum Sichern oder Ruhigstellen der Gefangenen. Während Jimmy auf die Suche nach den Betäubungsgewehren ging, machte Frankie den kleinen Stahlschrank aus, der die Geheimwaffe enthielt. Er zückte den gestohlenen Schlüssel der Spottdrossel.
»Howdy, Partner!«, piepste es hinter ihm. Shirley stand im Türrahmen.
Frankie lächelte. »Pünktlich, auf die Minute.« Er schob den Rollladen des Schranks hoch, fuhr mit dem Finger die Reihen der Behälter ab und fand, was er suchte.
Shirley trippelte an seine Seite.
»Bereit, loszulegen?«, fragte er.
»Macht der Bär Kacki im Wald?«, antwortete sie.
Frankie lachte, kniete sich hin und befestigte vorsichtig den Behälter mit einem Bindfaden auf dem Rücken der Maus. »Zu fest?«
Shirley schüttelte das Köpfchen. »Thuper. Kannth lothgehen?«
Jimmy kam mit leeren Händen zurück. »Wir haben ein Problem.«
Blitzschnell zählte Frankie eins und eins zusammen. »Hast du wirklich überall nachgesehen?«
»Hab ich. Sie müssen die Dinger woanders untergebracht haben. Was machen wir jetzt, Boss?«
Frankie überlegte kurz, dann fiel sein Blick auf Shirley, die ihn erwartungsvoll anlächelte. »Wir machen das, was du am besten kannst, Jimmy. Wir improvisieren. Los!«

Nachdem sie die Rennmaus auf den Weg geschickt hatten, trafen sie am Logistikgebäude ein. Frankie verlangsamte seine Schritte und spähte am Gebäudekomplex vorbei, ins Dunkel. In den Schatten erkannte er die Umrisse von anderen Tieren, auf Tony war wie immer Verlass.
Die Doppeltüren erbebten unter den Versuchen der Wärter, diese von innen aufzubekommen, doch die dicken Äste, die Tony als Riegel zwischen den Griffen verankert hatte, hielten stand.
»Ugh!«, hörten sie hinter sich. Tony lugte unter dem Tarnnetz hervor. »Ugh?«, machte er erneut, beim Anblick von Jimmys leeren Händen.
»Da waren keine Gewehre, sorry, Kumpel«, sagte Frankie.
Einer der Astriegel knackte bedrohlich, nach einem besonders harten Stoß.
»Uns läuft die Zeit davon«, meinte Jimmy.
Frankies Gehirn lief auf Hochtouren. Ihm kam die zündende Idee. »Lauf zu Babette und Chantal, sag ihnen, wir brauchen ihre Hilfe. Beeil dich!«, wies er Tony an, der sich auf den Weg machte. Dann wandte Frankie sich an Jimmy: »Erinnerst du dich noch an unseren ersten gemeinsamen Coup, der Elefanten-Fischzug? Als beinahe alles verloren schien, hattest du diesen genialen Einfall …«
Jimmys Augen weiteten sich. »Nein. Boss, nein! Das war damals dumm und unvorbereitet. Ich war danach fix und fertig und konnte zwei Wochen lang nichts riechen!«
»Ein Glück, dass du heute nicht mehr der unerfahrene Affe von damals bist«, antwortete Frankie und zwinkerte ihm zu. »Hab ich recht?«
Er sah, wie sich die Erkenntnis in den Gesichtszügen ausbreitete, gefolgt von einem Grinsen. »Ich hab genau das Richtige, warte hier, bin sofort wieder da.«
Tony kam zurück mit zwei Stinktierdamen im Schlepptau. Frankie deutete eine Verbeugung an. »Mesdames, merci beaucoup, dass ihr uns so spontan aus dieser Misere befreit.«
»Für uns’ren Kavalier Antony ’ier tun wir alles, chéri«, hauchte Chantal mit französischem Akzent.
An der Tür brach einer der beiden Astriegel mit trockenem Krachen. Hinter dem Metall erklangen motivierte Menschenrufe.
Jimmy trabte heran. »Hände auf!«, befahl er keuchend und verteilte je zwei knallbunte Oropax-Ohrstöpsel an seine Freunde, die sie sich prompt in die Nasenlöcher stopften.
»Versteckt euch!«, rief Frankie und sie alle schlüpften im letzten Moment unter das Tarnnetz.
Der zweite Riegel splitterte und brach, zwei Wärter stolperten ins Freie, sahen sich suchend um.
»Warte, bis sie näher kommen, feuer erst, wenn du das Weiße in ihren Augen siehst«, raunte Frankie. Dann war es soweit. Die Zoowärter kamen bis auf wenige Schritte heran. »Jetzt!« Tony warf das Netz hoch und hinter sie, Jimmy und Frankie sprangen auf, hielten die Stinktierdamen im Anschlag, Hinterteile voraus.
»Feuer frei!« Frankie zielte mit Babettes Poloch auf den Kopf des näheren Wachmanns. Die Ladys verspritzten ihr stinkendes Sekret und trafen die überrumpelten Gegner im Gesicht, keuchend und würgend gingen sie zu Boden, wälzten umher, unfähig, etwas zu sehen, geschweige denn zu unternehmen.
»Gut gezielt«, lobte Jimmy und setzte Chantal auf den Boden.
Frankie tat es ihm mit Babette gleich. »So wie du. Wer braucht schon Waffen, wenn man solche Freunde hat?« An die Damen gerichtet sagte er: »Ladys, wir stehen auf ewig in eurer Schuld. Merci, von ganzem Herzen.«
»De rien, chérie. Jederzeit wieder.«
»Ugh?«, machte Tony.
»Hm?« Frankie wandte den Kopf. Tonys Augen waren seltsam leer, der Bonobo geriet ins Taumeln, strauchelte und fiel um. Aus seinem Hals ragte der rotgefiederte Pfeil eines Betäubungsgewehrs. Was zum-?
»Boss!«
Der Ruf katapultierte ihn ins Hier und Jetzt. Er folgte Jimmys ausgestrecktem Fingerzeig, in der Tür stand ein dritter Wärter, es war die Spottdrossel! Mit zitternden Fingern lud der Mann einen weiteren Pfeil ein und legte auf Frankie an.
Die Zeit stand still. Verdammter Mist. Würde er Tess jemals wiedersehen? Sie jemals wieder in den Arm nehmen, ihren Duft riechen und ihre Wärme spüren?
Gerade wollte der Wärter schießen, da nahm die Zeit Fahrt auf und von links kam eine Giraffe herangallopiert. Sie senkte im Lauf ihren Hals wie einen Rammbock und verpasste dem Schützen einen Kopfstoß, der sich gewaschen hatte. Der Wärter fiel um und blieb bewusstlos liegen. Die Giraffe trabte heran. »Niemand schießt auf meinen Liebsten«, sagte die Grand Dame Ludmilla.
»Frankie. Frankie!« Shirley rief bereits von weitem, die Rennmaus machte ihrem Namen alle Ehre. »Er kommt. Er kommt!«
»Bist du dir sicher?«, fragte Frankie.
»Tho thicher wie es Heringe bei einer Delphinthow gibt! Er ith direkt loth, alth er eth gerochen hat!«
»Herhören!«, rief Frankie, an alle Tiere gerichtet, die gerade aus dem Schatten des Gebäudes traten. »Unser Zeitfenster schließt sich. Der Duke ist auf dem Weg! Jeder schnappt sich, was er tragen kann und dann nichts wie weg hier! Helft euch gegenseitig. Los geht’s!« Er beugte sich zu Shirley, befreite sie von dem Behälter und hielt ihr die offene Hand hin. »Gut gemacht, kleine Maus.«
»Thelber gut gemacht, Affe.« Sie strahlte über das ganze Gesicht, nahm die Einladung an und kletterte über den Arm auf seine Schulter.
Frankie richtete sich an Jimmy und überreichte ihm den Behälter mit Bärenlockstoff: »Lass das verschwinden, ja? Sehen wir zu, dass wir wegkommen. Wie schaffen wir Tony nach Hause?«
Es dauerte keine Minute, da hatte sein Freund eine Schubkarre organisiert.

Die Türen des Affengeheges öffneten sich. Ein wenig unsicher (vermutlich aufgrund der ungewohnten Umgebung) betrat Tess ihr neues Zuhause. Es war niemand zu sehen und nichts zu hören, außer den bekannten Alltagsgeräuschen des Menschenzoos, außerhalb der Gitterstäbe.
Ein paar Schritte entfernt schwang eine Autoreifenschaukel sachte aus, ganz so, als hätte dort bis eben noch jemand gesessen.
Eine Wüstenrennmaus trippelte aus einem blickdichten, mit großflächigen Palmblättern abgetrennten Bereich, der wie von Affenhand gebastelt aussah. »Hallo«, piepste die Maus. »Du mutht Teth thein. Chön dath du da bitht. Ich bin Chirley.«
Tess lächelte. »Hallo Shirley, freut mich, dich kennenzulernen. Wo sind denn alle?«
»Die feiern ’ne Party. Komm mit, ich theigth dir«, antwortete sie und führte Tess um die Wand aus Palmwedeln herum.
Drei Affen saßen auf einem gewaltigen Kokosnussberg, sie tranken aus den halbierten Schalen und lachten zusammen. Als sie Tess sahen, verstummte das Trio.
»Hallo, meine Liebe«, sagte Frankie, stieg von dem Haufen herunter und nahm sie so fest in den Arm, wie er konnte. Er sog ihren einzigartigen Duft ein und spürte ihre Wärme.
Freudentränen liefen Tess über die Wangen, sie lachte und schluchzte und lachte erneut. »Was - ist das hier alles?«, fragte sie.
»Ein angemessener Empfang für die Frau meines Herzens«, sagte Frankie. »Und dein neues Zuhause. Es wird dir gefallen.«
»Aber … ich habe gefährliche Dinge über deinen Zoo gehört. Es gibt hier angeblich einen Gangster, der alle Tiere kontrolliert. Man nennt ihn ...«
»Gab es, meine Liebe. Gab es. Er hat bekommen, was ihm zusteht und wurde daher umgehend verlegt.«

 

Hey @Seth Gecko,

zunächst mal zu deinen Fragen: Die Klammern sind zwar auch für mich ungewohnt, funktionieren aber größtenteils (wo sie mich rausgerissen haben, kommt dann in den Anmerkungen.) Die zweite Frage, ob der Text für Kinder geeignet ist: Von der Thematik her an sich schon, allerdings sind mir einige Stellen (bezogen auf Wortwahl und Satzbau) zu kompliziert vorgekommen; ich hab in den Anmerkungen ein paar Beispiele - wobei natürlich auch fraglich ist, welche Altersgruppe genau du anzielst. Zur Handlung selbst - für eine Kindergeschichte (sagen wir zwischen 4-10 oder so) ist sie mir teilweise auch ein wenig zu komplex. Grade das Element mit dem Gangster würd ich vielleicht auch eher streichen, sofern ich auch am Ende nicht ganz mitgekommen bin, wieso der jetzt verlegt wurde - hat man ihm die Schuld dafür in die Schuhe geschoben? Aber auch deshalb, weil ich mir nicht sicher bin, ob Kinder diese Gangster-Mafia Anspielung so verstehen werden. Das zweite Element, was ich persönlich überdenken würde, wäre Tess (ich glaub so heißt die Auffenfrau), bin mir jetzt nicht sicher ob du die brauchst - vielleicht wäre zu überdenken, ob du nicht früher klarer machst, was sie stehlen wollen (kann mir vorstellen, dass man als Kind dann eher mitfiebert, wenn man weiß, worum es geht als wenn man nicht weiß, worum es geht). So viel mal zum Allgemeinen.

Durch die Gitterstäbe verfolgte er die Wanderung des Sekundenzeigers der altmodischen runden Uhr, aufgehängt an der gegenüberliegenden Wand.
Der Satz kam mir etwas zu verschachtelt vor, aber wie gesagt, das kommt wieder auf die genaue Zielgruppe an (und natürlich auf das Kind). Ich weiß, jedenfalls noch, dass ich so mit 10,11 Hobbit lesen wollte und nicht üebr die erste Seite hinauskam, weil die Sätze so kompliziert waren (in der Corona-Zeit hab ich's dann nachgeholt und mich darüber gewundert, dass mir die Sätze so kompliziert vorgekommen sind). Das vielleicht nur als so ein kleiner Vergleichspunkt - wobei man dazu sagen muss, ich war zwar ein Kind, dass gerne gelesen hat, aber nicht sonderlich gut.

Der Strich traf die zwei dickeren Verwandten, für einen Augenblick alle vereint in senkrechter Position.
Auch hier würde ich klarer sprechen - einfach beim Zeiger bleiben, nicht zu viele "Synonyme" - "Der Zeiger traft die zwei dickeren (...)"

Da näherten sich Geräusche im Gang: eine beschwingte und doch miserabel gepfiffene Melodie.
Vielleicht hier - wieder im Kontext der Vereinfachung - vielleicht eher "fröhliche"

Am Gürtel des Schließers klimperte bei jedem Schritt der Schlüsselbund, es mussten ein Dutzend sein, die da gegeneinanderschlugen.
Hier beziehst du dich wohl auf die Schlüssel, aber das fand ich vom Satzbau her etwas kommisch, weil die Schlüssel gar nicht erwähnt werden, sondern nur der Bund.

Jimmy und Tony hatten ebenfalls unscheinbar ihre Markierungen nahe der Gitterstäbe erreicht, wo ihre versteckte Ausrüstung bereitlag.
Ist damit gemeint, dass sie nicht dabei erwischt wurden?

Jimmy stach mit der Reißzwecke in den verschrumpelten Heliumballon (woher er solcherlei Dinge stets auftrieb, war sein großes Geheimnis).
Ich bin mir generell nicht sicher, wann Klammern grundsätzlich verwendet werden sollen/können - aber hier kommt sie mir unnötig vor. Was spricht dagegen, einfach zu schreiben: "(...) Heliumbalon. Woher er solcherlei Dinge stets auftrieb, war sein großes Geheimnis."? Oder soll die Klammer die Stimme eines "allwissenden" Erzählers sein?

Die Beute glitt lautlos das Holz herab und Tony gab das vereinbarte Handzeichen (Tonys Wortschatz war seit dem als Giraffen-Vorfall bekannten Unfall eingeschränkt, doch seine Fingerfertigkeit kam noch immer der eines Waschbären gleich).
Hier verstehe ich den Sinn der Klammer nicht, insofern sich die Frage, warum er Handzeichen gibt, gar nicht stellt - die sind ja grade in ner Situation, wo man denken würde, dass sie lieber nicht miteinander reden, sondern ruhig sein sollten.

Der Schließer sah ihnen nach und horchte in die Stille, doch keiner der Insassen in näherer Umgebung schien erwacht
Frankie fixierte die Augenpartie des Gegners.
Hier würd ich beidemale beim Wächter oder Wachtmann bleiben - sofern mit Schließer Wachtmann gemeint ist, da war ich mir nämlich zuerst gar nciht sicher.

Er geriet außer Sicht
Das hört sich recht komisch an, so wie wenn jemand ins Schwanken gerät, gerät er halt (unabsichtlich?) außer Sicht.

Unisono drehten sie die Köpfe
Auch schwierig vielleicht - weiß nicht wie viele Kinder "unisono" verwenden/kennen.

oh … wollt ihr etwa authbrechen?
Chirley
Hat ne ganze Zeit gedauert, bis ich gecheckt habe, dass "th" für "s" steht und "ch" für "sch". Da hab ich ne Zeit lang gerätselt obs "ausbrechen" oder "aufbrechen" ist. Vielleicht könntest du das auch einheitlich machen? Kann aber auch sein, dass nur mein Hirn da so langsam arbeitet. :aua:

Miss Shirleys Absichten sind in hohem Maße integer.
Bin mir auch unsicher, ob Kinder das Wort kennen.

»Ähem«, unterbrach ihn ein Räuspern, hinter ihnen.
So schlenderten sie – offensichtlich verliebt bis über beide Ohren – weiter in Richtung des Schlangenhauses.
Sein Kumpan hob ein selbstgebasteltes Tarnnetz hoch, (selbst)gebastelt aus Flechten, Wurzeln, Blättern und weiteren Pflanzenteilen.

Der Ruf katapultierte ihn ins Hier und Jetzt. Er folgte Jimmys ausgestrecktem Fingerzeig, in der Tür stand ein dritter Wärter, es war die Spottdrossel! Mit zitternden Fingern lud der Mann einen weiteren Pfeil ein und legte auf Frankie an.
Hier war ich mal komplett verwirrt. Ist gemeint, dass die Spottdrossel den dritten Wärter geholt hat? Ist der dritte Wärter selbst die Spottdrossel - aber warum steht dann später Mann? Also da hab ich mich gar nicht raus gesehen, vielleicht ein wenig spezifizieren.

So, das war's von meiner Seite. :)

LG Luzifermortus

 

Moin @Luzifermortus,

danke für Deine Anregungen, Vorschläge und Deine Zeit.

Von der Thematik her an sich schon, allerdings sind mir einige Stellen (bezogen auf Wortwahl und Satzbau) zu kompliziert vorgekommen;
Da hast Du bestätigt, was ich kurz nach dem Schreiben und im Zuge der Überlegung, ob das Ding so auch als Kindergeschichte funktionieren wird, vermutet hatte.
Daher die Frage in der Infobox. Wortwahl und Satzbau, verstehe. Dazu gleich noch mehr.

sofern ich auch am Ende nicht ganz mitgekommen bin, wieso der jetzt verlegt wurde - hat man ihm die Schuld dafür in die Schuhe geschoben?
Genau, die Affen locken den Duke mit dem Bärenköder ins Futterlager, dort wird er dann von den Wärtern als einzig noch vorhandenes Tier für den Diebstahl/das Chaos verantwortlich gemacht. Ich merke aber gerade selber, dass ich den Schluss wahrscheinlich noch ausbauen darf, da in der jetzigen Fassung zu unverständlich.

Auch hier würde ich klarer sprechen - einfach beim Zeiger bleiben, nicht zu viele "Synonyme" - "Der Zeiger traft die zwei dickeren (...)"
Ich versuche mich gerade daran, Wortwiederholungen tunlichst zu vermeiden. Da das Wort „Zeiger“ bereits im Satz davor verwendet wurde, hab ich hier den „Strich“ gewählt. Vielleicht bin ich da (und an weiteren Stellen, s.u.) aber auch übers Ziel hinausgeschossen?

Vielleicht hier - wieder im Kontext der Vereinfachung - vielleicht eher "fröhliche"
Das finde ich gut und werde ich gleich ändern.

Hier beziehst du dich wohl auf die Schlüssel, aber das fand ich vom Satzbau her etwas kommisch, weil die Schlüssel gar nicht erwähnt werden, sondern nur der Bund.
Siehe oben. Erst ist da der „Schlüsselbund“, daher wollte ich nicht schon wieder „Schlüssel“ verwenden.

Ist damit gemeint, dass sie nicht dabei erwischt wurden?
Genau, sie tun es, ohne Aufsehen zu erregen, ohne dem Wärter dabei aufzufallen.

Ich bin mir generell nicht sicher, wann Klammern grundsätzlich verwendet werden sollen/können - aber hier kommt sie mir unnötig vor. Was spricht dagegen, einfach zu schreiben: "(...) Heliumbalon. Woher er solcherlei Dinge stets auftrieb, war sein großes Geheimnis."? Oder soll die Klammer die Stimme eines "allwissenden" Erzählers sein?
Ja, die Klammern. Meine Intention war, die Erzählung hier zu verknappen und ein bisschen zu schummeln, indem ich Infodumping wie eine Art Insiderwissen verpacke und damit vermeide, es allzu groß in der Geschichte auszuwalzen. Kann es gerade nicht besser beschreiben.
Ich meine, das zuletzt bei Terry Pratchett so (in der Art) gelesen zu haben und müsste lügen, wenn ich sage, dass sich das nicht auf den Schreibprozess dieser KG ausgewirkt hat.

Hier verstehe ich den Sinn der Klammer nicht, insofern sich die Frage, warum er Handzeichen gibt, gar nicht stellt - die sind ja grade in ner Situation, wo man denken würde, dass sie lieber nicht miteinander reden, sondern ruhig sein sollten.
Guter Punkt. Vielleicht lasse ich ihn vorher noch mal sein „Ugh“, sagen, dann wird die Passage klarer und dann ergibt auch die Klammer Sinn?

Hier würd ich beidemale beim Wächter oder Wachtmann bleiben - sofern mit Schließer Wachtmann gemeint ist, da war ich mir nämlich zuerst gar nciht sicher.
Auch hier war mein oberster Vorsatz wieder, Wiederholungen zu vermeiden. Aber ich sehe Deinen Punkt.

Auch schwierig vielleicht - weiß nicht wie viele Kinder "unisono" verwenden/kennen.
Verstehe ich.

Hat ne ganze Zeit gedauert, bis ich gecheckt habe, dass "th" für "s" steht und "ch" für "sch". Da hab ich ne Zeit lang gerätselt obs "ausbrechen" oder "aufbrechen" ist. Vielleicht könntest du das auch einheitlich machen?
Hehe, ich hatte vorher einen Satz (in Klammern ;)⁣) drin, der das lispeln und wie es sich anhört, ausführlicher beschreibt. Vielleicht hole ich den nochmal zurück, dann wird es klarer. Mal schauen, was andere Wortkrieger dazu noch sagen.

Hier war ich mal komplett verwirrt. Ist gemeint, dass die Spottdrossel den dritten Wärter geholt hat? Ist der dritte Wärter selbst die Spottdrossel - aber warum steht dann später Mann? Also da hab ich mich gar nicht raus gesehen, vielleicht ein wenig spezifizieren.
Ja, da sind wir wieder beim Ende. Da muss ich nochmal ran, denn ja, die Spottdrossel soll der dritte Wärter sein, der Tony mit dem Pfeil erwischt.


Ich danke Dir vielmals für Deinen kritischen Blick.
Werde mal abwarten, was noch für Kommentare eintrudeln. Habe aber nach Deinen Anmerkungen schon eine Ahnung, dass ich mich am Ende entscheiden muss, ob ich die KG zur Kinder-KG umschreibe, oder nur Nuancen ändere und sie dann nicht für (kleine) Kinder geeignet ist.

Besten Dank und einen guden Start in die Woche,
Seth

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Seth Gecko ,

nur ein paar kurze Einwürfe, hoffe, das ist in Ordnung.

Zu deinen Fragen:
- Klammern finde ich super, aber sie müssen zur Erzählstimme und zum Flow passen. Besser in homöopathischen Dosen als dass es ständig kommt, weil es sehr auffällig ist und sich damit schnell abnutzt. Dann finde ich es am besten, wenn das nicht einfach was ist, das auch im Fließtext stehen könnte, sondern verwendet wird wie in einem Bühnenstück, wenn im Text steht: Beiseite. Dass es etwas ist, das dem Leser - wenn auch scherzhaft - quasi im Vertrauen erzählt wird. Ggfs. - aber nicht unbedingt - außerhalb Gehör der anderen Figuren. (In Hamlet wird das auch sehr schön für comic relief oder bittere (Selbst)Ironie verwendet.)

Ich lese grad Horror vacui von Jacques Hamelink und da macht das richtig Spaß, zumal er das mit Einschüben mixt und im Beispiel hier alles ein einziger Satz ist - aber er hat eben volle Kontrolle über diesen Satz. Das sehe ich bei dir momentan noch nicht, vllt. bissl mehr mit einem ordnenden Auge drübergehen, nicht so - ich sag mal - locker geschwätzig. Hier Hamelink (es geht um einen wandernden Baum, bzw. später Wald):

Er aß schnell die vier dicken Scheiben Weizenbrot auf, schlürfte seinen Kaffee - wobei er die Tasse, um seine morgendlich kalten und steifen Finger zu wärmen, fest umklammerte - und versuchte, während er seine Pfeife stopfte, einen Zusammenhang zu finden zwischen dem, was mit dem Baum geschehen war (den er aus den Augenwinkeln durch das Fenster beobachtete, jedesmal mehr von der Tatsache schockiert, daß er nicht weniger als drei Meter von seinem alten Platz entfernt stand), und dem, was er nachts geträumt hatte.
Das ist geil gemacht, weil es drei Ebenen werden: die Grundebene auf der des gesamten Textes, der Einschub als zweite und darunter noch - wie ein kurzer Kommentar beseite - die Klammer. Extrem gut strukturiert, alles bringt die Geschichte voran und das auch noch so, dass es eben Witz hat.

- 2. Frage: keinen Plan, ich meide Kinder, wo ich kann. Denke aber, zu verschachtelte Sätze, zu viel Info, die hin und her gewendet wird, ist deren Aufmerksamkeitsspanne nicht zuträglich. Meiner übrigens auch nicht. :lol:


Beiläufig brach ein Pups die Stille, entfesselt vom freien Geist eines Träumers.
Okay, echt nicht mein ... öh ... Genre. Halte ich aber auch für semantisch zweifelhaft. Der Schlafende würde sicher auch furzen, wenn er ein elender Pendant wäre. Das finde ich also (ab davon, dass ich mit Fäkalhumor generell nicht so kann) doppelt nervig. :D
Im Zellentrakt herrschte nächtliche Ruhe. [Kein Zeilenumbruch]
Beiläufig brach ein Pups die Stille, entfesselt vom freien Geist eines Träumers.
Frankie schlief nicht. Durch die Gitterstäbe verfolgte er die Wanderung des Sekundenzeigers der altmodischen runden Uhr, aufgehängt an der gegenüberliegenden Wand.
Finde ich überlegenswert, ob du nicht eine lineare Blickführung versuchst. Und dann als erstes nicht irgendjemand (bzw. dessen Furz), sondern den Prota erwähnst. Ich dachte nämlich, der Schläfer würde sich dann als Prota rausstellen.

Knapper: Frank dagegen starrte durch die Gitterstäbe auf den Sekundenzeiger der antiken Wanduhr.
(Irgendwie so und nicht so drei mal um die eigene Achse gewendet - jedes Detail mehr empfinde ich als absoluten Overkill. Mehr verwässert oft, anstatt es zu verdeutlichen.)
Schläft nicht = sagst du dann schon mit dem Gucken
runde Uhr = Latte
aufgehängt = Latte / logisch
wandernd = Klar, weil er ihn beobachtet. Hätte keinen Sinn, stünde die Uhr still.
gegenüber = logisch, weil er durch die Gitterstäbe schaut, dann hängt sie nicht seitlich / neben ihm.
Verstehst? Sowas hast du wirklich oft, da lohnte sich ein radikal eingesetzter Rotstift - druck das z.B. mal aus. Monitore verzeihen zu viel. Sowas zeigt auch, dass der Text garantiert nicht mit der Hand geschrieben wurde, sowas tippt man mal schnell ein, aber niemals ab.

Im Zellentrakt herrschte nächtliche Ruhe.
Beiläufig brach ein Pups die Stille, entfesselt vom freien Geist eines Träumers.
Frankie schlief nicht. Durch die Gitterstäbe verfolgte er die Wanderung des Sekundenzeigers der altmodischen runden Uhr, aufgehängt an der gegenüberliegenden Wand.
Vier. Drei. Zwei. Eins. Der Strich traf die zwei dickeren Verwandten, für einen Augenblick alle vereint in senkrechter Position.
Da näherten sich Geräusche im Gang: eine fröhliche und doch miserabel gepfiffene Melodie.
»Achtung Jungs, es ist soweit«, raunte Frankie seinen beiden Zellengenossen zu. Er lächelte: »Was hab ich gesagt? Der Kerl ist berechenbar. Los geht’s!«
Jimmy und Tony nickten und setzten sich in Bewegung.
Info-Overkill, viel zu kleinteilig.
Keinen Plan, wie viele Leute anwesend sind und wer was sagt, wer in der Zelle (warum) und wer außerhalb ist:
1. pupsender Träumer
2. Frankie
3. ein pfeifender Unbekannter
4. zwei Zellengenossen (der Träumer + 1, oder lag der Träumer in der Nachbarzelle / außer Sicht und es sind zwei weitere Figuren?)
5. "Der Kerl" - der Pfeifende? Sagt mir dann nix, weil ich nix über den weiß (schlechtes, fröhliches Pfeifen gilt nicht *gn*).
6. Jimmy & Tony (okay, wohl die Zellengenossen).
7. Wer ist der Prota?
Uff, ey!

Zuletzt noch: Wohin setzen sie sich in Bewegung (= heißt ja loslaufen), wenn sie in einer Zelle sind? Meinst du, sie stehen auf? Du verwendet also verdammt viele Worte, beschreibst aber eigentlich gar nix Greifbares.

Exzessive Zeilenumbrüche (wie hier im Text) können bedeuten, dass du keine klare Blickführung hast und ständig zwischen den Figuren springst. Ja, man macht einen Zeilenumbruch bei Sprecher-/Fokuswechsel, aber wenn du ständig andere Figuren handeln lässt und dann für jeden / jeden zweiten Satz eine neue Zeile brauchst, würde sich eine Umarbeitung anbieten. Oder: Du setzt die Umbrüche frei nach Schnauze, wenn es dramatisch sein soll (würde ich eher lassen - stell dir vor, das ist gedruckt, das ist reinste Papierverschwendung und nervig zu lesen, weil man bei jedem Umbruch gedanklich eine Pause macht und neu ansetzt - dann sieht man, dass da nix neu anzusetzen ist.)

Vielleicht noch mal mit etwas Ruhe durchgehen, wie gesagt: ausdrucken, und gucken, dass nicht nur Klamauk ist, sondern du damit auch eine Geschichte erzählst. Meine 5 Cent, natürlich.

p.s.

»Was ist mit Luftunterstützung?«, fragte Frankie.
Hehehe. Kennst du Satiriker Darth Putin? Standardspruch: "What's air defense doing?"
So knapp und kurz hat auch bei deiner Geschichte mehr Witz, finde ich.

Herzliche Grüße,
Katla

 

Moin @Katla,

tausend Dank für die konstruktiven Vorschläge, die hilfreichen Tipps und Deine Zeit.

nur ein paar kurze Einwürfe, hoffe, das ist in Ordnung.
Deshalb bin ich hier. :)

Besser in homöopathischen Dosen als dass es ständig kommt, weil es sehr auffällig ist und sich damit schnell abnutzt.
Das dachte ich mir auch schon und habe die Klammern – glaube ich – eher zaghaft gesetzt, an Stellen, an denen ich sie für passend hielt.

Dann finde ich es am besten, wenn das nicht einfach was ist, das auch im Fließtext stehen könnte, sondern verwendet wird wie in einem Bühnenstück, wenn im Text steht: Beiseite. Dass es etwas ist, das dem Leser - wenn auch scherzhaft - quasi im Vertrauen erzählt wird.
Genau so wollte ich sie verwenden, hab mich aber nicht getraut in die Vollen zu gehen, da ich immer Bedenken wg. Infodumping hatte/habe. Ich werde an diesem Element noch feilen, da ich Bock hab, mir das nach und nach draufzuschaffen.

Info-Overkill, viel zu kleinteilig.
Keinen Plan, wie viele Leute anwesend sind und wer was sagt, wer in der Zelle (warum) und wer außerhalb ist
Got it. Gerade die Anfangsszene profitiert enorm von Deinem Kommi, werde mich nochmal ransetzen, ausdünnen und dadurch hoffentlich mehr Zug reinkriegen.

Zuletzt noch: Wohin setzen sie sich in Bewegung (= heißt ja loslaufen), wenn sie in einer Zelle sind? Meinst du, sie stehen auf?
Ich hatte bewusst zu Beginn der Story darauf verzichtet, den Leser:innen gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und zu sagen: Das sind Affen! In einem Zoo!
Der Plan war, erstmal so zu tun, als ob wir uns in einem Gefängnis befinden (was es für die Tiere ja auch ist). Und da wir die Geschichte aus Frankies Sicht erleben, somit auch erstmal Begriffe wie Zellentrakt, Schließer und Zelle anstelle von Tiergehege zu verwenden. Erst nach dem Einstieg sollte es dämmern: Ah, das sind Affen und wir sind in einem Zoo... :idee:
Tatsächlich ist in der "Zelle" (Gehege) ja mehr Platz als bei uns Menschen.
Ich glaube, da habe ich zu sehr meinen eigenen Film gesehen.

gucken, dass nicht nur Klamauk ist, sondern du damit auch eine Geschichte erzählst.
Ziel war und ist es, beides gekonnt zu verbinden. Mal sehen, ob mir das noch gelingt. :)

Hehehe. Kennst du Satiriker Darth Putin?
Nee, hatte noch nicht das Vergnügen. Danke für den Tipp.

Vielen Dank für Dein Kleingeld, ich kann es gut gebrauchen.
Auch Dir einen guten Start in die Woche und beste Grüße
Seth

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Morgen @Seth Gecko ,

das klingt gut, ich bin gespannt.

Eins noch, damit keine Missverständnisse aufkommen: Klar macht man keinen ständigen Zeilenumsprung, nur weil mehrere Figuren hintereinander was tun. Solange der Fokus auf entweder einer Hauptfigur liegt (man das also automatisch wie aus deren Position beobachtet, ohne, dass es direkt personal aus ihrer Sicht geschrieben sein muss) oder wenn die Handlungen verschiedener Figuren zu einem einzigen Szenenablauf gehören. (Bsp.: Deine Wärter kämen den Gang lang, der eine schließt die Essenluke auf und der andere schiebt den Teller durch - das sind zwei Figuren, aber immer noch ein Fokus, dann beginnt man zwischen den beiden Handlungen natürlich keine neue Zeile. Hast du sicher auch richtig verstanden, dachte nur, das könnte oben zu falschen Schlüssen führen.)
Der Umbruch von dem Träumer zu Frankie ist daher korrekt; aber eben imA von der Blickführung her ungünstig.

hab mich aber nicht getraut in die Vollen zu gehen, da ich immer Bedenken wg. Infodumping hatte/habe. Ich werde an diesem Element noch feilen, da ich Bock hab, mir das nach und nach draufzuschaffen.
Genau wie du sagst. Infodumping in Klammern ist nervig, aber wenn du das selbstbewusst machst, zum Leser gewandt und richtig gewichtet, geh da ruhig mehr in die Vollen. Finde ich sehr cool, ich les das echt gern.

Ich hatte bewusst zu Beginn der Story darauf verzichtet, den Leser:innen gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und zu sagen: Das sind Affen! In einem Zoo!
Der Plan war, erstmal so zu tun, als ob wir uns in einem Gefängnis befinden (was es für die Tiere ja auch ist). Und da wir die Geschichte aus Frankies Sicht erleben, somit auch erstmal Begriffe wie Zellentrakt, Schließer und Zelle anstelle von Tiergehege zu verwenden. Erst nach dem Einstieg sollte es dämmern: Ah, das sind Affen und wir sind in einem Zoo...
Ich stelle mal in den Raum (dein Text, klar): Was ist der Zugewinn hier gegenüber einem Einbeziehen des Lesers in die Sache? Pointen funktionieren eher bei Flash Fiction (auf Witzlänge), und du brichst das make-believe ja schon lange vor dem Ende ab. Eine Pointe sollte imA eine überraschende Erkenntnis bringen (nicht nur das schlichte Verstehen, dass ich Leser verarscht wurde - das ist mehr so -> :rolleyes:). Aber deine Geschichte funktioniert ja über die Handlung, nicht über diese / eine Erkenntnis beim Leser. Dazu brauchst du ja auch Verrenkungen, um den Schein aufrecht zu erhalten und im Nachhinein sind das dann doch mehr menschliche als affige Blickwinkel, Ansichten und Emotionen.
Klassischerweise wäre es doch so aufgezogen, dass Tiere sich verhalten, wie wir es ausschließlich menschlichen Tieren (dem Homo sapiens) zugestehen. Du aber drehst es ja um: Deine Figuren sind Tiere, aber die haben Strukturen (Gangster u.a.), die aus der menschlichen Gesellschaft kommen. Dann ist es eher ein postmodernes, satirisches Märchen als eine Parabel, dann brauchst du aber keinen Aha-Effekt.

Warum nicht den Leser gleich miteinbeziehen? Sofort klar machen, dass es ein Zoo ist, aber die Tiere/Protas darin sprechen so, wie Menschen über Gefängnisse etc. sprechen? Du hast keinen Icherzähler oder rein personalen, sondern einen auktorialen: Der weiß genau, was Sache ist. Und der lügt jetzt den Leser an (ohne ein unzuverlässiger Erzähler zu sein). Davon wird - imA aus gutem Grund - abgeraten.

Ich denke, Animal Farm, Doctor Rat oder und Watership Down (okay, letzteres ist keine Parabel) würden nicht funktionieren, wenn erst in der Buchmitte klar würde, dass Tiere die Protas sind - diese Tatsache wird sofort vermittelt und das macht die Geschichten aus. Weil man sofort diesen doppelten Blick hat. Ich als Leser fühle mich eingebunden in die Idee, kann innerhalb dessen neue Dinge / Sichtweisen entdecken - mir wurde quasi keine Decke über den Kopf gezogen und dann gesagt: Ätsch, jetzt rekonfiguriere mal dein Bild. Dazu hab ich meist keine Lust.
Das bedeutete nur bissl Feintuning, dazu müsstest du nix groß umschreiben, sondern nur eben die kleinen Verrenkungen zwecks Augenwischerei ausbügeln. Kannst ja mal überlegen. Hier denke ich auch, es ist nicht cool, Kids eine Geschichte zu erzählen, bei der sie mitgehen und dann vllt. den Eindruck haben, der Erwachsene übervorteilt sie und lässt sie dumm aussehen - dann doch lieber denen eine ungewohnte Perspektive zeigen. Dann lernen sie gleich Empathie (die ist nämlich nicht angeboren).

Hatte gesehen, dass du mich getaggt hast, aber mit dem Text komme ich immer noch nicht ganz klar, kann nur schlecht den Finger drauf legen und hab keine Zeit, das rauszufinden. Vielleicht so: Ein Standbein waren die Filmzitate, die fehlen nun (das ist gut). Aber jetzt steht der Text auf einem Bein: Es sind fast nur Dialoge, und die sind - wegen Witzigkeit - oft Geplänkel. Als zweites Standbein vllt. ein bissl Setting / Haptik / Sensorik - Beschreibungen? Als sinnvollen 'Kleister' zwischen die Dialoge, damit ich auch etwas sehe, in welchem Umfeld das alles stattfindet? Anderen gefiel es dann ja, daher wollte ich nicht für so einen fuzzy logic Eindruck einen Komm aufmachen.

Herzlichst,
Katla

 

Moin @Katla,

erneut ein für mich sehr hilfreicher Kommentar. Vielen Dank.

Eins noch, damit keine Missverständnisse aufkommen: Klar macht man keinen ständigen Zeilenumsprung, nur weil mehrere Figuren hintereinander was tun. Solange der Fokus auf entweder einer Hauptfigur liegt (man das also automatisch wie aus deren Position beobachtet, ohne, dass es direkt personal aus ihrer Sicht geschrieben sein muss) oder wenn die Handlungen verschiedener Figuren zu einem einzigen Szenenablauf gehören. (Bsp.: Deine Wärter kämen den Gang lang, der eine schließt die Essenluke auf und der andere schiebt den Teller durch - das sind zwei Figuren, aber immer noch ein Fokus, dann beginnt man zwischen den beiden Handlungen natürlich keine neue Zeile. ...)
Das war mir so tatsächlich nicht bewusst. Ich lerne stetig dazu und werde versuchen, die neuen Erfahrungen zukünftig zu beachten.

Was ist der Zugewinn hier gegenüber einem Einbeziehen des Lesers in die Sache? Pointen funktionieren eher bei Flash Fiction (auf Witzlänge), und du brichst das make-believe ja schon lange vor dem Ende ab. Eine Pointe sollte imA eine überraschende Erkenntnis bringen (nicht nur das schlichte Verstehen, dass ich Leser verarscht wurde - das ist mehr so -> :rolleyes:).
Deine Figuren sind Tiere, aber die haben Strukturen (Gangster u.a.), die aus der menschlichen Gesellschaft kommen. Dann ist es eher ein postmodernes, satirisches Märchen als eine Parabel, dann brauchst du aber keinen Aha-Effekt.
Ich hätte die Geschichte vorm posten weglegen und einige Zeit ruhen lassen sollen, dann wäre mir das wahrscheinlich auch aufgefallen. Aber gleichzeitig bin ich direkt nach Beendigung des ersten Schreibprozesses auch so neugierig auf Feedback. :rolleyes:
Denn Du hast recht, diese „Verschleierungstaktik“ zu Beginn bringt bloß Verwirrung, anstatt zu unterhalten. Ich werde mich nach meinem Urlaub im Juli nochmal gründlich dransetzen und den Anfang ändern sowie das Ende verständlicher machen. Eine waschechte Kindergeschichte wird daraus wahrscheinlich nicht mehr.

Bzgl. Cross-Thread /Das Halloween der Dinge:
Als zweites Standbein vllt. ein bissl Setting / Haptik / Sensorik - Beschreibungen? Als sinnvollen 'Kleister' zwischen die Dialoge, damit ich auch etwas sehe, in welchem Umfeld das alles stattfindet?
Danke, dass Du Dich dazu nochmal meldest. Die Idee der Haptik/Sensorik gefällt mir sehr. Werde darüber nachdenken und auch hier ggf. nochmal nachbessern.
Durch Deine und Proofs Anregungen konnte ich bei der KG schon vieles zum Besseren kürzen.

Danke für die Aufmerksamkeit und beste Grüße
Seth

 

„Warum furzet nicht und kacket,
hat Euch mein Mahl nicht geschmacket?“,​

soll so oder doch näherungsweise so ähnlich Martin Luther in einer Tischrunde im eigenen Hause - oder doch Hof (Gastfreundschaft wurde im Kreise Luther hochgehalten!) gesagt haben, da kann einen wie mich ein niedlicher Furz
Beiläufig brach ein Pups die Stille, entfesselt vom freien Geist eines Träumers
nicht erschüttern. Alles schon gesagt, dass meine Ansicht, dass es eigentlich ein Stück fürs Straßen- und damit vor allem Improvisationstheater ist, eigentlich nicht überraschen dürfte – da kann ein Furz schon ein belebender Start sein,

lieber Seth,

da kommt es dann nicht so sehr auf gewissenhafte Wiedergabe, sondern eher auf Spontaneität an, wenn Frankie nicht gleich nach Hollywood geht.

Frankie schlief nicht. Durch die Gitterstäbe verfolgte er die Wanderung des Sekundenzeigers der altmodischenKOMMA runden Uhr, aufgehängt an der gegenüberliegenden Wand.
(Komma, weil beide Adjektive unabhängig von einander sind. Wie in der Mathematik gibt’s den Beweis im „und“, dass getrost dazwischen gesetzt werden kann, um das Komma zu ersetzen.)

Da näherten sich Geräusche im Gang: eine fröhliche und doch miserabel gepfiffene Melodie.
Hm, Singular (eine Melodie) und Plural (Geräusche) wären besser ohne Hervorhebung durch den Doppelpunkt vereinheitlicht, etwa „Da näherten sich Geräusche einer fröhlichen und doch miserabel gepfiffenen Melodie.

»Achtung Jungs, es ist soweit«, raunte Frankie seinen beiden Zellengenossen zu.
Es gibt zwei Versionen der Lautfolge [zoˈvaɪ̯t]. Die Du gewählt hast (Zusammenschreibung) ist die Konjunktion, Du meinst aber den Kollegen der „weiten“ Hose oder besser „so weiten“ räumlich/zeitlichen Differenz - soweit ich ahn und doch weiß ...

Operation: Spottdrossel musste gelingen, sonst wäre der ganze Plan im Eimer.
Ja, die Tierwelt will sich gewählt ausdrücken – aber warum der Konj. II, wenn der Plan im Eimer „ist“, wenn er nicht gelingt? Warum nicht schlicht Indikatiefe ausnutzen?

Wie gewohnt traf der Wachmann beinahe keinen Ton, heute …
Warum das „beinahe“, wenn offensichtlich ist, dass die falschen Töne häufiger getroffen werden als die korrekten? Dann wäre doch die Umkehrung „kaum einen“ Ton schon geradezu wieder positiv zu bewerten … oder der Wachmann gibt den Dylan ...

Am Gürtel des Wachmanns klimperte bei jedem Schritt der Schlüsselbund, es mussten ein Dutzend sein, die da gegeneinanderschlugen.
Ein Dutzend ist Einzahl, also besser durchgängig Einzahl „es musste ein Dutzend (Schlüssel) sein, das da gegeneinanderschlug

Vorsichtig, Jungs. Jetzt ganz sachte. Nur nicht auffallen.
Alle drei gelungenen Ellipsen rufen selbst in meinem tauben Ohr nach dem „!“!,

dass Du die Setzung beherrscht und das Ausrufezeichen vorm Aussterben retten kannst, beweist sich doch hier

»Hierher, du Intelligenzallergiker! Ja, dich meine ich! Dir hat man als Kind einen Knochen umgebunden, damit wenigstens der Hund mit dir spielt! Hey, deine Schwester hat angerufen: Eure Mutter hat sich losgerissen und frisst das ganze Heu auf!«

und wird weiter unten hier
»Danke Boss.«
wieder ignoriert!!! (nebst Komma vorm Boss und nach'm Dank.

Der Wärter sah ihnen nach und horchte in die Stille, doch keiner der Insassen in näherer Umgebung schien erwacht.
besser vollständig: „schien erwacht zu sein“, zu dem ich immer wieder gerne die Geschichte von meinem Deutschlehrer an der Realschule erzähle, der wiederum behauptete, nur die Sonne scheine und selbst der Mond habe sich sein Licht nur geliehen (was ja auch korrekt ist,) dass i. d. R. scheinen gleich dem „brauchen“ zu verwenden sei, von dem es heiße, „wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen“ – und er sollte zumeist Recht behalten (also besser „schien erwacht zu sein“)

»Es kursieren seit kurzem … Gerüchte«, sagte der Papagei mit bedrohlichem Unterton, und trat durch die schwedischen Gardinen.
Weg mit dem Komma!, das „und“ erledigt den Job gleich mit!

»Ah, ja. Die Schneeeulen werden den Luftraum überwachen, ...fordern dafür allerdings zehn Prozent mehr Beute als vereinbart.«
Ich liebe solche Lautfolgen in korrekter Schreibweise … wie bei Dear,
schade, dass sich Mark Twain da nicht dran laben kann ... der übrigens Deutsch beherrschte, dass er sich darüber auch nicht nur über Deutsche und Österreicher lustig machen konnte.

»Ugh«, machte Tony, zeigte mit dem Finger nach oben und warf einen Luftkuss hinauf.
Lieber Tony,
zeig mir lautschriftlich, wie das „gh“ gemeint ist ...

Auf dem Zoogelände rannten keine alamierten Wärter umher und versuchten, s…
Ja, ich weiß, man ruft bei Alarmen inzwischen Allah an, denn akzentfreies frz. a la kann’s ja nicht sein ...

Aber Du kannst doch bis drei zählen,

Frankie lächelte. »Pünktlich, auf die Minute.« Er schob den Rolladen des Schranks hoch, fuhr mit dem Finger die Reihen der Behälter ab und fand, was er suchte.
odel?, wie del Skinese so flaacht

Jimmys Augen weiteten sich. »Nein. Boss, Nein!
„n“ wegen Komma zuvor

Tony kam zurück, mit zwei Stinktierdamen im Schlepptau.
Komma weg!

Die Ladys verspritzten ihr stinkendes Sekret und trafen die überrumpelten Gegner im Gesicht, keuchend und würgend gingen sie zu BodenKOMMA oder UND wälzten humher, unfähig, etwas zu sehen, geschweige denn zu unternehmen.

... sagte er: »Ladys, wir stehen auf ewig in euer Schuld. Merci, von ganzem Herzen.«
...
Frankie richtete sich an Jimmy und überreichte ihm den Behälter mit Bärenlockstoff: »Lass das verschwinden, ja? Sehen wir zu, dass wir weggkommen. Wie schaffen wir Tony nach Hause?«
mal fehlt ein r, dann ein e

Hier

»Was ist das hier alles?«, fragte sie.
solltestu ein Komma oder einen Gedankenstrich setzen direkt nach dem „was“ - halt gleichzeitig eine Regieanweisung

Gern gelesen vom Friedel,

der Bonobos und ihren größeren Verwandten dergleichen Abenteuer zutraut ...

 

Moin @Friedrichard,

herzlichen Dank für Dein wachsames Auge und Deine Zeit.
Sämtliche Korrekturen wurden flugs bearbeitet.

Ein Dutzend ist Einzahl, also besser durchgängig Einzahl „es musste ein Dutzend (Schlüssel) sein, das da gegeneinanderschlug
:fluch:Grrr... erst hatte ich es (wie von Dir später angemerkt) korrekt geschrieben, dann wieder umgeändert, da ich dachte, dass ich mich auf die Schlüssel beziehe. Ich sollte manchmal mehr auf mein Bauchgefühl hören.

Lieber Tony,
zeig mir lautschriftlich, wie das „gh“ gemeint ist ...
Öhh... Lautschrift kann ich nicht. So’n kehliges Grunzen. Aber einfach nur "U" zu schreiben erschien mir nicht richtig.

Ich liebe solche Lautfolgen in korrekter Schreibweise … wie bei Dear,
schade, dass sich Mark Twain da nicht dran laben kann ... der übrigens Deutsch beherrschte, dass er sich darüber auch nicht nur über Deutsche und Österreicher lustig machen konnte.
Hier musste ich eben schmunzeln, denn a) habe ich tatsächlich die Schreibweise der Schneeeule im Duden überprüft, da mir die drei "e" total falsch vorkamen und b) gab es in der Urfassung des Textes in der Szene mit Harvey dem Kakadu ein Mark Twain Zitat zum Thema Gerüchte, dass ich dann aber wieder gestrichen habe, da gefühlt nicht so passend.


Bester Friedel,

wie jedes Mal sind Deine Verbesserungen in Ihrer unnachahmlichen Art ein echter Zugewinn. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und mit besten Grüßen
Seth

 

Hallo @Seth Gecko,

ich möchte dir einen kurzen Kommentar dalassen, in dem ich mich nur auf einen Aspekt deiner Geschichte konzentriere. Ich habe sie zum ersten Mal gelesen, kurz nachdem du sie hochgeladen hast, und fand sie amüsant. Was den Text für mich besonders macht, ist die Enthüllung am Anfang, dass es sich um Tiere in einem Zoo und nicht um Menschen in einem Gefängnis handelt. Bei Phrasen wie Giraffen-Vorfall, Affentheater, den ganzen Zoo aufwecken interpretierte ich es noch als witzige Übertreibungen, aber spätestens als die Wüstenrennmaus auftrat, wurde es mir allmählich klar und ich lachte darüber, dass ich die offensichtlichen Hinweise erst nicht als solche erkannt habe. Ich fand es also schade, dass du das in den Kommentaren geschrieben hast:

diese „Verschleierungstaktik“ zu Beginn bringt bloß Verwirrung, anstatt zu unterhalten.
Denn bei mir hat das gezündet. Und ich möchte auch darauf eingehen, warum. Mir geht es eigentlich bei jeder Geschichte so, dass ich am Anfang noch nicht weiß, wie der Handlungsort aussieht. Manchmal fehlt die Beschreibung der Umgebung sogar komplett, und das finde ich immer frustrierend, weil ich beim Lesen immer ein "inneres Bild" brauche. Wenn ich nach der ersten Seite noch keines habe, breche ich ab.
In diesem Text habe ich das Bild eines Zellentrakts sehr schnell, bin also zufrieden. Was sich mit der Enthüllung ändert, ist nicht so sehr das Räumliche, sondern vorwiegend der Kontext.
In einem Roman würde mich so ein Trick wahrscheinlich irritieren. Aber in einer Kurzgeschichte, bei der die Anfangsszene prozentuell gesehen ein viel größerer Anteil ist, sticht das mehr hervor und bleibt als interessantes Merkmal im Gedächtnis.

Wie du die Geschichte überarbeitest, ist am Ende natürlich deine Entscheidung. Argumente auf der anderen Seite gibt es ja genauso. Sehe meinen Leseeindruck einfach als Gegengewicht.

Viele Grüße
Michael

 

Moin @Michael W,

vielen Dank für Deinen interessanten Kommentar, Dein Gegengewicht und Deine Zeit.

Bei Dir hat also das funktioniert, was ich ursprgl. als humorvolle Taktik vorgesehen hatte.
Das freut mich sehr.

Ich werde bis in den Juli hinein aus zeitlichen Gründen nicht dazu kommen, die KG ausführlich anhand eurer Kommentare zu überarbeiten (Friedrichards angemerkte Grammatikflusen einzupflegen ging heute von der Arbeit aus fix nebenbei). :)

Ich lasse die Story daher mal ein paar Wochen liegen (hätte ich vorm Posten schon machen sollen) und schaue mal, ob noch weitere WK sich zu besagter Auftaktsequenz äußern. Auch ein paar Freunde und Verwandte außerhalb des Forums haben mir bis dahin vielleicht konstruktives Feedback gegeben, sodass ich dann mit "neuem" Blickwinkel entscheiden kann, wie ich damit umgehe. Momentan hat mich Katla mit ihrer Argumentation, dass es den Einstieg eher erschwert und die Leser:innen vielleicht das Gefühl bekommen, verarscht zu werden, überzeugt.
Dass Du die Story zu Beginn direkt verorten konntest, freut mich, denn das habe ich bereits gelernt: man soll die Leserschaft im besten Fall mit den ersten Sätzen gleich abholen (wo sind wir, um wen geht es, wer spricht hier) und nicht verwirren.
Vor allem helfen mir solche diversen Sichtweisen und Denkanstöße aber, meine Schreibe für neue Geschichten weiterzuentwickeln.
Daher bin ich Dir dankbar, dass Du mir Deinen Eindruck, Dein Gegengewicht mitgeteilt hast.

Was es auch wird, ich bin gespannt.

Danke für die Aufmerksamkeit und beste Grüße
Seth

 

Hey @Seth Gecko

Interessante Geschichte. Ich mochte deine Story, daher nur ein paar Kleinigkeiten:

Dann war es soweit: Jimmy stach mit der Reißzwecke in den verschrumpelten Heliumballon (woher er solcherlei Dinge stets auftrieb, war sein großes Geheimnis).

Hier habe ich erst gedacht: Uh, ist aber weit hergeholt, so ein Ballon im Knast. Aber mit dem weiteren Verlauf der Geschichte. Plausibel und gut.

Einschaltquoten«, meinte Frankie und lächelte unschuldig, »ich kann dazu nichts sagen, tut mir sehr leid.«
»Hab nichts gesehen«, sagte Jimmy.
»Nix gehört«, endete Tony.

Exquisit

»Was ist mit den Faultieren?«, fragte Frankie.
»Die haben keinen Bock.«

Hier fände ich es witzig, wenn du dich noch etwas mehr auf ihre Rasse beziehen würdest, sowas wie: Denen geht alles zu schnell oder, der Zeitplan durchquert ihre Schlafphasen o.ä. "kein Bock" ist so träge. Ah , oder du hast Bock gewählt, wegen Faul.

Das, was mit dem Duke passiert ist oder wer er war/ist ging irgendwie komplett an mir vorbei. Dass du da nochmal drüber gehen willst, finde ich vernünftig.
*****

Deine Geschichte liest sich flüssig. Deine Sprachwahl ist gut. Für Kinder, oder besser für die meisten Kinder, hat es noch (mMn) zu komplizierte Sätze und Wörter.

Vor allem hast du Frankie, Jimmy und Co nur einmal beschrieben, wer wer ist. Da würde ich einmal nachhelfen. Mit Utang-Tony oder Federvieh-Harvey -Tatzen-Duke etc… Muss nicht viel sein, nur eine kleine Starthilfe für die Kleinen.

Dann hat dich noch interessiert, ob das funktioniert mit dem Anfang.
Man läuft bei sowas ja immer auf einem schmalen Grat.
Eine Täuschung zu viel und der Leser kann sich betrogen fühlen.
Das Gefühl ist mir aber bei deiner Geschichte nicht aufgekommen. Ich hatte nichts gelesen, wo du mich effektiv täuschen wolltest (das mit den Zellen und Genossen, war vielleicht grenzwertig, für mich noch OK) oder mit kleinen Unwahrheiten gearbeitet hast. Im Gegenteil, es gab Andeutungen und daher fand ich das in Ordnung, es hat mir sogar gefallen.

Gruß Smoke

 

Moin @Smoke,

danke für Deine Gedanken, Deine Anregungen und Zeit.

Exquisit
Thx. Die „drei Affen“ mussten einfach rein. :)

Ah , oder du hast Bock gewählt, wegen Faul.
So ist es.

Für Kinder, oder besser für die meisten Kinder, hat es noch (mMn) zu komplizierte Sätze und Wörter.
Das hat @Luzifermortus auch angemerkt. Wenn ich die Geschichte nach meinem Urlaub überarbeite, werde ich Wortwahl und Satzbau im Hinblick auf eine jüngere Leserschaft überdenken.

Vor allem hast du Frankie, Jimmy und Co nur einmal beschrieben, wer wer ist. Da würde ich einmal nachhelfen. Mit Utang-Tony oder Federvieh-Harvey -Tatzen-Duke etc… Muss nicht viel sein, nur eine kleine Starthilfe für die Kleinen.
Guter Punkt. Jetzt bin ich ein wenig im Zwiespalt, denn auf der einen Seite übe ich gerade, mit möglichst wenig Beschreibungen, sondern stattdessen anhand der Handlung Charaktere zu zeichnen, bzw. sollen die Leser:innen doch ihr eigenes Bild im Kopf haben. Auf der anderen Seite sind wir wieder bei den Kindern: Dein vorgeschlagenes Stilmittel á la "Tatzen-Duke", erinnert mich auch an Scorseses Filme (wie z.B. Good Fellas, und das, in Verbindung mit vermenschlichten Tier-Gangstern ließ mich gerade schmunzeln) sodass man vielleicht somit alle Altersgruppen abholen könnte.
Vielleicht schreibe ich auch einfach zwei Versionen. Eine ganz klar für Kids und die andere nicht … hmm :hmm: mal schauen.

Eine Täuschung zu viel und der Leser kann sich betrogen fühlen.
Das Gefühl ist mir aber bei deiner Geschichte nicht aufgekommen. Ich hatte nichts gelesen, wo du mich effektiv täuschen wolltest (das mit den Zellen und Genossen, war vielleicht grenzwertig, für mich noch OK) oder mit kleinen Unwahrheiten gearbeitet hast. Im Gegenteil, es gab Andeutungen und daher fand ich das in Ordnung, es hat mir sogar gefallen.
Effektiv täuschen war nie meine Intention, eher ein wenig austricksen und dadurch unterhalten. Dir ging es anscheinend ähnlich wie Michael W.
Auch hier werde ich zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden dürfen.

Danke für Deine Sicht der Dinge und für die Aufmerksamkeit,
beste Grüße
Seth

 
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Hio. Zu deiner Geschichte sag ich nicht mehr viel, da gibt's dem schon Gesagten kaum was hinzuzufügen -- amüsant und gut erzählt, vielleicht ein bisschen lang.
Daher nur zu diesem Thema was:

@Seth Gecko

Eine Täuschung zu viel und der Leser kann sich betrogen fühlen.
Das Gefühl ist mir aber bei deiner Geschichte nicht aufgekommen. Ich hatte nichts gelesen, wo du mich effektiv täuschen wolltest (das mit den Zellen und Genossen, war vielleicht grenzwertig, für mich noch OK) oder mit kleinen Unwahrheiten gearbeitet hast. Im Gegenteil, es gab Andeutungen und daher fand ich das in Ordnung, es hat mir sogar gefallen.
Effektiv täuschen war nie meine Intention, eher ein wenig austricksen und dadurch unterhalten. Dir ging es anscheinend ähnlich wie Michael W.
Auch hier werde ich zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden dürfen.
Zunächst, mich hat diese 'Täuschung' nicht gestört. Dennoch fand sie schlicht überflüssig.
Was ich sagen will, die Frage ist, was du damit willst, welchen Zweck das haben soll.
Die Story kommt sehr gut ohne das aus.

Wirklich witzig und ein Gewinn wäre so ein verdeckter Hintergrund meiner Meinung nach erst, wenn du die 'Täuschung' bis zum Schluss durchziehen würdest und könntest und alles in einem überraschenden Quasi-Twist in ein anderes Licht tauchen würdest, mit Pointe.

So wie es jetzt da steht, ist es eher ein 'Naja, was soll's' - doch betrogen, hintergangen oder verkackeiert gefühlt habe ich mich nicht. Und ich hatte ebenso wenig das Gefühl, dass du die Täuschung 'auf Teufel komm raus' aufrecht erhalten willst.

Ein bissl gestört hatte mich die komplizierte Beschreibung der Anzeige auf der Uhr -- und dann hatte ich relativ schnell das Gefühl, dass wir uns in einem Zoo befinden. All die Dialoge und Gedanken und der Stil passen nicht zu erwachsenen Strafgefangenen, zu klamaukig. Ich weiß nicht sicher ab wann, aber relativ schnell dachte ich an eine Affenbande.

Deine Klammern sind übrigens mal gut, mal unnötig, das wechselt.

Bp gut:

Dann nahm er seine Runde mit gespitzten Lippen wieder auf (diesmal beleidigte er Pat Benatas Evergreen Hit me with your best Shot).
Bp unnötig:
Die Beute glitt lautlos das Holz herab. »Ugh«, machte Tony, und gab das vereinbarte Handzeichen (Tonys Wortschatz war seit dem als Giraffen-Vorfall bekannten Unfall eingeschränkt, doch seine Fingerfertigkeit kam noch immer der eines Waschbären gleich).

Gruß von Flac

 

Hallo @Seth Gecko

Zuerst kurz zu deinen Fragen (ich habe nicht nachgeschaut, was andere in ihren Kommentaren angemerkt haben):

1. Die Klammern: Meiner Meinung nach funktioniert das mal besser, mal weniger gut. Ich habe unten ein paar Beispiele rausgeschrieben.

2. Eignung für Kinder: Ja, kommt sicher drauf an, in welchem Alter die Kinder sind, aber ich denke, die Geschichte ist eher nicht geeignet für Kinder. Das liegt hauptsächlich am Schreibstil. Also schon gleich zu Beginn der Satz 'Beiläufig brach ein Pups die Stille, entfesselt vom freien Geist eines Träumers', versteht ein Kind das 'entfesselt vom freien Geist eines Träumers'? Ich denke eher nicht, oder? Vielleicht unterschätze ich aber Kinder, habe selbst nämlich keine.

Frankie schlief nicht. Durch die Gitterstäbe verfolgte er die Wanderung des Sekundenzeigers der altmodischen, runden Uhr, aufgehängt an der gegenüberliegenden Wand.
Das Frankie nicht schläft, bemerkt man ja gleich im darauffolgenden Satz, das ist also unnötig. Ich verstehe schon, es bezieht sich auf den vorherigen Satz mit dem Träumer, aber für mich liest es sich nicht so doll, liest sich so "Captain Obvious"-mässig und ich hätte die beiden Sätze einfach zu 'Frankie verfolgte durch die Gitterstäbe die Wanderung des Sekundenzeigers [...]' kombiniert.

Da näherten sich Geräusche einer fröhlichen und doch miserabel gepfiffene Melodie.
Ich hätte hier zwei gegensätzliche(re) Adjektive gesucht, um die Passage stärker wirken zu lassen, also bspw. herrlich/miserabel, lebendig/eintönig, fröhlich/betrübt. Naja, meine Beispiele passen jetzt vielleicht nicht soo gut, sie dienen nur der Veranschaulichung.

Er lächelte: »Was hab ich gesagt? Der Kerl ist berechenbar. Los geht’s!«
Er lächelte, Punkt. Denn sonst lächelt er die Worte und ich wüsste nicht, wie man Worte lächeln kann ;) Lächeln während man spricht, klar, das geht.

Frankie schnaubte verächtlich. Was für eine Weichbirne!
Würde ich streichen und es dem Leser überlassen, wieso Frankie schnaubt.

Am Gürtel des Wachmanns klimperte bei jedem Schritt der Schlüsselbund, es musste ein Dutzend sein, das da gegeneinanderschlug.
Der zweite Satzteil geht für mich nicht richtig auf, also da scheint mir was schief zu sein. Vielleicht 'es mussten Dutzende sein, die da gegeneinanderschlugen'? Weil der Satzteil bezieht sich ja auf die Schlüssel am Schlüsselbund? Oder vielleicht bin ich auch gerade schief gewickelt :D

Jimmy und Tony hatten ebenfalls unscheinbar ihre Markierungen nahe der Gitterstäbe erreicht, wo die versteckte Ausrüstung bereitlag.
Brauchst Du das? mMn ist das nur Füllmaterial und könnte weg. Dann habe ich mich gefragt: Die versteckte Ausrüstung liegt nahe der Gitterstäbe? Also dort, wo es der patrillouierende Wächter sofort sehen würde? Wieso? Am auffälligsten ist am unaufälligsten oder wie soll ich das verstehen? Hat mir irgendwie nicht eingeleuchtet.

Dann war es soweit: Jimmy stach mit der Reißzwecke in den verschrumpelten Heliumballon (woher er solcherlei Dinge stets auftrieb, war sein großes Geheimnis).
Der Knall lenkte den Wärter ab, sodass Tony im richtigen Moment mit einem spitzen Stock (ebenfalls Jimmys Werk) den Schlüsselbund vom Gürtel angelte. Die Beute glitt lautlos das Holz herab. »Ugh«, machte Tony, und gab das vereinbarte Handzeichen (Tonys Wortschatz war seit dem als Giraffen-Vorfall bekannten Unfall eingeschränkt, doch seine Fingerfertigkeit kam noch immer der eines Waschbären gleich).
Hier die Klammern: Also die ersten beiden finde ich gut platziert, die ergänzen die Sätze ziemlich gut, sind kurz und bündig, aber die dritte Klammer gefällt mir nicht. Vielleicht, weil sich die Klammern hier auf kurzer Strecke sehr häufen, aber ich glaube, ich habe mehr ein Problem mit der Länge des Ausgeklammerten. Also will sagen, wenn die Info wichtig ist, hätte ich da einen eigenständigen Satz draus gemacht.

Der Wärter sah ihnen nach und horchte in die Stille, doch keiner der Insassen in näherer Umgebung schien erwacht zu sein.
Da hätte ich es so geschrieben, woran er merkt, dass die nicht erwacht sind. Also bspw.: Der Wärter sah ihnen nach und horchte, doch das leise Schnarchen und Brummeln der Insassen überzeugte ihn davon, dass niemand wach geworden war. Irgendwie sowas, ist natürlich nur ein Beispiel. Bei deinem Satz 'horchte in die Stille', da ist ja eigentlich schon klar, dass niemand aufgewacht ist, weil sonst wäre es eben nicht mehr still.

»Ich bin Shirley«, piepste die Maus (da sie auch noch lispelte, klangen ihre S wie tii-äitsch und das Sch wie Ch).
Wieso 'auch noch'? Hat die noch andere körperliche Gebrechen?

»Ich bin Shirley«, piepste die Maus (da sie auch noch lispelte, klangen ihre S wie tii-äitsch und das Sch wie Ch).
»Es ist eine Freude dich kennenzulernen, Shirley. Ich bin Frankie. Das sind meine ehrenwerten Mitstreiter Jimmy (der Orang-Utan hob die Hand zum Gruß) und Tony (der Bonobo grunzte).«
So, dann hier wieder das mit den Klammern, also ich finde, wenn Du die einbringst, dann gleich so gehäuft, dass es mir eher nicht gefällt. Hier wieder drei sehr kurz hintereinander. Ich würde die Klammern eher spärlicher einsetzen, mit mehr Distanz dazwischen, sonst nutzt sich das bei diesen Passagen extrem schnell ab. Ob die Klammern während der direkten Rede sinnvoll sind (die ja die Reaktionen der anderen Tiere zeigen, etwas, was sich zwar auf den Dialog bezieht, aber ja nicht Teil davon ist), mag ich stark zu bezweifeln.

Als er ihr erklärte, was sie im Begriff waren zu tun, fing die Maus vor Freude an zu weinen.
Das die Maus gleich anfängt zu weinen, fand ich übertrieben, es kam aus dem Nichts. Wieso? Ich habe hier das Gefühl, Du willst das so als dramatischen Effekt gebrauchen, aber leider verfehlt der seine Wirkung, weil die Maus vorher ganz anders rübergekommen ist. Die müsste ja irgendwie voll aufgedreht und zappelig sein, oder nahe am Wasser gebaut, aber beides ist, so finde ich, nicht der Fall in den Schilderungen zuvor, deshalb verpufft das wirkungslos und ich bin eher verwirrt, wieso die jetzt weint. Hoffe, Du verstehst, was ich ausdrücken will.

»Einem Meerschweinchen hätte ich zum Beispiel nie im Leben den Plan verraten«, führte Frankie den Gedanken weiter aus. »Denen ist nicht zu trauen, die missbrauchen ihre Niedlichkeit für machthungrige Spiel-«
Streichen, zu viel Erklärung. Es reicht doch, wenn er sagt 'Ich traue denen nicht', Punkt.

er taxierte das Gehege und rümpfte den Schnabel
Nee, ein Vogel kann seinen Schnabel doch nicht rümpfen, wie das ein Mensch mit seiner Nase tun kann. Da fliege ich raus. Da müsstest Du etwas anders suchen, was der Kakadu machen kann, um seine Gefühle auszudrücken.

(Harvey redete meist so theatralisch, wahrscheinlich brachte der Job dies mit sich. Er arbeitete als Consigliere für Bruno, den Capo di tutti i capi, im Zoo unter den Tieren auch besser bekannt als Der Duke).
Ach nö, das nicht einfach so in eine Klammer quetschen, genau das müsstest Du doch zeigen, auch in seinen Dialogen, damit der Leser das selbst bemerkt, sonst ist das reiner Infodump, oder?

»Der Buschfunk hatte schon immer die höchsten Einschaltquoten«, meinte Frankie und lächelte unschuldig, »ich kann dazu nichts sagen, tut mir sehr leid.«
Mmmh, ich weiss nicht, reden Tiere von Einschaltquoten? Wissen die überhaupt, was das ist? Vielleicht sowas schreiben wie 'Der Buschfunk hatte schon immer die höchste Reichweite' oder so, aber das andere mit den Einschaltquoten hat mich hart rausgehauen.

»Ugh?«, machte Tony, kratzte sich am Hintern und roch dann am Finger.
Ja, der pubertäre Humor ist jetzt nicht so meins, vorher hat er ja schon untersucht, was sich in seiner Nase befindet. Ich weiss nicht. Aber ja, vielleicht finden das Kinder lustig, für mich ist's wie gesagt nix.

Er verzog den Schnabel zu einem schmierigen Grinsen.
Auch das hier, ein Papagei kann nicht grinsen mit seinem Schnabel. Klar, Du kannst jetzt entgegnen, hey Kindergeschichte und so, sprechende Tiere etc. pp., aber ich finde, da sollte man trotzdem eine gewisse Kohärenz wahren, würde den Text auch bisschen anspruchsvoller machen. Hier würde sich auch gut anbieten, das Gelächter eines Kakadus einzubauen, hast Du das schon mal gehört? Einfach mal danach googeln, also die Vögel können einen ja richtig auslachen, habe ich hunderte Male gehört, als ich noch in Australien lebte.

Du weißt, was mit denen passiert, die ihn nicht einbeziehen.
Klingt komisch. Hätte geschrieben: Du weißt doch, was mit denen passiert, die nicht bezahlen.

»Der Duke hat mir davon erzählt. Er freut sich für dich und natürlich auch darauf, Tess kennenzulernen. Ich soll dir ausrichten, dass er untröstlich wäre, wenn auf dem Transport, ein, sagen wir … Unfall passiert?«
Das klingt mir viel zu harmlos. Wieso nicht direkter, härter? Der Kakadu ist doch ein Gangster, die rechte Hand des Dons? Also: »Der Duke hat mir davon erzählt, er freut sich darauf Tess kennenzulernen. Naja, falls sie hier ankommt.« Irgendwie sowas fände ich runder, böser. Da könnte man sich als Leser auch denken: Mmmh, ein (gewollter) Unfall? Oder leiten die den Transport um, dass sie im Tierheim oder an einem noch schlimmeren Ort landet? Will sagen, die Fantasie des Lesers bisschen mehr triggern, nicht alles gleich mitliefern, das habe ich gelernt in letzter Zeit, hier im Forum.

Frankie sah über ihn hinweg durchs Gitter auf das bunte Treiben des Zoos.
Ist es wichtig, dass er über ihn hinwegsieht?

So schlenderten sie – offensichtlich verliebt bis über beide Ohren – weiter in Richtung des Schlangenhauses.
Dass die verliebt sind, ist wie es der Einschub schon sagt: Offensichtlich.

»Der Duke wusste, du würdest brav sein. Wie ich schon sagte: berechenbar.«
Auch hier, zuviel Erklärung, würde ich wegstreichen.

Ja, ich höre hier mal mit dem Kommentieren auf, werde aber noch zu Ende lesen. Da steckt einiges drin, was mein Interesse weckt, anderes was mich leider eher raushaut. Also ich hätte es schön gefunden, wenn Du da nicht so schnell verraten hättest, dass es sich bei den Protagonisten um Tiere in einem Zoo handelt, das wäre eine grössere Überraschung gewesen, nur hie und da paar versteckte Hinweise. Aber klar, ist nur persönlicher Geschmack. Anonsten weiss ich bis hierhin nicht genau, was ich noch von der Story erwarten kann, aber ich schaue mal weiter. Eventuell ergänze ich nach dem Lesen noch ein Fazit. Auf jeden Fall danke für's Einstellen und

So long,
d-m

 

Moin @FlicFlac und @deserted-monkey,

vielen Dank für eure Gedanken und Anregungen. Melde mich Mitte nächster Woche ausführlicher dazu, da ich bis dahin urlaubsbedingt nur vom Handy auf die Wortkrieger zugreife.

Im voraus schonmal danke für eure Zeit.

Beste Grüße
Seth

 

Moin @FlicFlac,

Zunächst, mich hat diese 'Täuschung' nicht gestört. Dennoch fand sie schlicht überflüssig.
Was ich sagen will, die Frage ist, was du damit willst, welchen Zweck das haben soll.
Die Story kommt sehr gut ohne das aus. Wirklich witzig und ein Gewinn wäre so ein verdeckter Hintergrund meiner Meinung nach erst, wenn du die 'Täuschung' bis zum Schluss durchziehen würdest und könntest und alles in einem überraschenden Quasi-Twist in ein anderes Licht tauchen würdest, mit Pointe.
Jau, danke für Deine Einschätzung/Wahrnehmung. Ich bin gerade dabei, den Anfang der KG abzuändern sowie den Einsatz der Klammern noch ein wenig zu verfeinern. Habe mich jetzt für die klare Variante mit eindeutigen Verhältnissen von Beginn an entschieden. Keine Trickserei / Irreführung mehr.
Die Täuschung bis zum Schluss durchzuziehen, das wäre eine andere Geschichte, für die mir gerade die Kreativtität und Muße fehlt. :)

Ein bissl gestört hatte mich die komplizierte Beschreibung der Anzeige auf der Uhr -- und dann hatte ich relativ schnell das Gefühl, dass wir uns in einem Zoo befinden.
Wurde in der neuen Fassung bereits geändert. Diese Stelle haben mehrere Wortkrieger aufgezeigt. Danke Dir.

Bp unnötig:
Die Beute glitt lautlos das Holz herab. »Ugh«, machte Tony, und gab das vereinbarte Handzeichen (Tonys Wortschatz war seit dem als Giraffen-Vorfall bekannten Unfall eingeschränkt, doch seine Fingerfertigkeit kam noch immer der eines Waschbären gleich).
Habe diese Klammer, bzw. den ganzen Satz darin entfernt. Tonys Schwäche für Giraffen soll dennoch an späterer Stelle kurz Thema werden, schließlich rettet seine Herzensdame später die gesamte Mission.

Danke Dir für Deine Anmerkungen und Deine Zeit.

Moin @deserted-monkey,

danke für Deinen kritischen Blick und das Aufzeigen überflüssiger Wörter/Sätze.

Eignung für Kinder: Ja, kommt sicher drauf an, in welchem Alter die Kinder sind, aber ich denke, die Geschichte ist eher nicht geeignet für Kinder. Das liegt hauptsächlich am Schreibstil. Also schon gleich zu Beginn der Satz 'Beiläufig brach ein Pups die Stille, entfesselt vom freien Geist eines Träumers', versteht ein Kind das 'entfesselt vom freien Geist eines Träumers'? Ich denke eher nicht, oder? Vielleicht unterschätze ich aber Kinder, habe selbst nämlich keine.
Habe selbst auch keine Kinder und mich jetzt nach den Kommis der WK dazu entschieden, dass diese Story keine eindeutig erkennbare Kindergeschichte mehr werden soll.

Ich hätte hier zwei gegensätzliche(re) Adjektive gesucht, um die Passage stärker wirken zu lassen, also bspw. herrlich/miserabel, lebendig/eintönig, fröhlich/betrübt.
Finde ich eine gute Idee, habe mich jetzt für herrlich schief entschieden, bis mir noch was besseres einfällt.

Er lächelte, Punkt. Denn sonst lächelt er die Worte und ich wüsste nicht, wie man Worte lächeln kann ;) Lächeln während man spricht, klar, das geht.
Got it. Ist geändert.

Würde ich streichen und es dem Leser überlassen, wieso Frankie schnaubt.
Ist gestrichen.

Der zweite Satzteil geht für mich nicht richtig auf, also da scheint mir was schief zu sein. Vielleicht 'es mussten Dutzende sein, die da gegeneinanderschlugen'? Weil der Satzteil bezieht sich ja auf die Schlüssel am Schlüsselbund?
Das hatte Friedel ebenfalls angemerkt. Ist geändert.

Brauchst Du das? mMn ist das nur Füllmaterial und könnte weg.
Ist weg.

Hier die Klammern: Also die ersten beiden finde ich gut platziert, die ergänzen die Sätze ziemlich gut, sind kurz und bündig, aber die dritte Klammer gefällt mir nicht.
Danke Dir. Die Klammern sind ein momentanes Learning. Die dritte ist in der neuen Fassung weg. Vielleicht kommen noch ein paar (nach neuen Erkenntnissen hier im Forum) dazu. Mal sehen.

Wieso 'auch noch'? Hat die noch andere körperliche Gebrechen?
Das bezog sich erst auf die piepsige Stimme, wurde aber nach Deinem Kommentar gestrichen.

So, dann hier wieder das mit den Klammern, also ich finde, wenn Du die einbringst, dann gleich so gehäuft, dass es mir eher nicht gefällt.
Bin ich bei Dir. Die Klammern an dieser Stelle sind weg. Und ich weiß mittlerweile, was Du mit der Häufigkeit meinst.

Das die Maus gleich anfängt zu weinen, fand ich übertrieben, es kam aus dem Nichts. Wieso? Ich habe hier das Gefühl, Du willst das so als dramatischen Effekt gebrauchen, aber leider verfehlt der seine Wirkung, weil die Maus vorher ganz anders rübergekommen ist.
Ich sehe Deinen Punkt. Werde ich nochmal überarbeiten dürfen.

Streichen, zu viel Erklärung. Es reicht doch, wenn er sagt 'Ich traue denen nicht', Punkt.
Ist gestrichen.

Nee, ein Vogel kann seinen Schnabel doch nicht rümpfen, wie das ein Mensch mit seiner Nase tun kann. Da fliege ich raus. Da müsstest Du etwas anders suchen, was der Kakadu machen kann, um seine Gefühle auszudrücken.
Das sehe ich anders, da ich hier die Bildsprache im Verhalten der Tiere eher unrealistisch (z.B. wie in einem Disney-Zeichentrickfilm) sehe. Das bleibt (erstmal) drin.

Ach nö, das nicht einfach so in eine Klammer quetschen, genau das müsstest Du doch zeigen, auch in seinen Dialogen, damit der Leser das selbst bemerkt, sonst ist das reiner Infodump, oder?
Muss ich mal schauen, ob ich das hinkriege. Die Klammer gefällt mir hier eigentlich ganz gut und in ihr der Mini-ID, um die Verhältnisse der Tiere kurz und knackig zu erklären.

Mmmh, ich weiss nicht, reden Tiere von Einschaltquoten? Wissen die überhaupt, was das ist?
Guter Punkt. Ist geändert in: »Der Buschfunk hatte schon immer die lautesten Trommeln.«

Klingt komisch. Hätte geschrieben: Du weißt doch, was mit denen passiert, die nicht bezahlen.
Das gefällt mir. Ist geändert.

Ist es wichtig, dass er über ihn hinwegsieht?
Nö. Ist geändert.

Dass die verliebt sind, ist wie es der Einschub schon sagt: Offensichtlich.
Danke Dir. Gestrichen.

Auch hier, zuviel Erklärung, würde ich wegstreichen.
Ist gestrichen.


Monkey,
vielen, vielen Dank. Ich werde die neue Fassung zeitnah hier aktualisieren und dann wirds für mich auch mal wieder Zeit bei ein paar fremden Geschichten reinzuschauen.

Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit und Deine Zeit.

Beste Grüße
Seth

 

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