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Der Monolith

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21.03.2021
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Anmerkungen zum Text

Meine ersten Gehversuche im kosmischen Grusel/Horror :peitsch:

Triggerwarnung / SPOILER:
Suizid

Der Monolith

Es war ein Sonntagnachmittag im Mai, als Helmut den Fremden das erste Mal sah. Auf dem Rückweg vom Garten zur Terrasse bemerkte er ihn, still stand der Mann hinter dem hüfthohen Jägerzaun und starrte herüber. »Kann ich Ihnen helfen?«, rief Helmut.
Er antwortete nicht, zeigte gar keine Reaktion.
Helmut zögerte. Etwas an dem Fremden bereitete ihm Unbehagen: Wie er mit unbewegter Miene dastand, sich einfach nicht rührte. Das Erscheinungsbild wirkte ärmlich, nicht wie ein Landstreicher oder Obdachloser, eher wie ein Typ, den man eben erst aus dem Knast entlassen hatte. Abgenutzt, dachte Helmut, er sieht abgenutzt aus. »Sprechen Sie Deutsch?«, versuchte er es ein wenig lauter. Womöglich war der Kerl ja Ausländer. Vielleicht einer dieser Ukrainer? Über die hörte man ja so einiges.
Der Mann starrte weiterhin an ihm vorbei, unverwandt auf den Rasen, fixierte das gemähte Grün als sei es die spannendste Sache der Welt.
Helmut wurde es zu bunt. Er machte einen Schritt auf ihn zu. Das gehörte sich nicht, so ungefragt in fremder Bürger Gärten zu glotzen.
Da klopfte es von rechts gegen die gläserne Terrassentür. Erika stand dort, eine stumme Frage im Blick, die Handflächen erhoben.
Helmut signalisierte seiner Frau, drinnen zu bleiben, schließlich hatte er alles unter Kontrolle. Als er sich wieder zum Zaun umwandte, war der seltsame Mann verschwunden.

Zwei Wochen später hatte Helmut den Fremden fast vergessen. Es war wie eine dieser Begegnungen, über die man sich ein, zweimal mit Freunden unterhielt, rasch bereits nicht mehr als eine schräge Anekdote: Hab ich schon von dem Typen erzählt, der eines schönen Tages hinter unserem Zaun auftauchte?
Sie saßen zu zweit im Sonnenschein am Gartentisch bei Kaffee und Bienenstich. Der Sommer war angekommen, um zu bleiben und Helmut berichtete Erika gerade von seinen Überlegungen einer Radtour mit dem neuen, elektrischen Fahrrad, wenn ihr Sohn mit Enkel Paule zu Besuch käme: »… Dann könnten wir auch am Meierteich vorbei, da gibt’s doch diese Bänke? Dort legen wir dann ein Päuschen ein.«
Erika antwortete nicht, sie starrte über seine Schulter hinweg. Noch immer hatte sie den letzten Bissen im Mund. Ihre Kuchengabel fiel klirrend auf den Porzellanteller.
»Was ist denn …?«, fragte Helmut verwundert und drehte den Kopf.
Da war er wieder. Hinter dem Zaun. Als wäre er nie weggegangen. Starrend. Regungslos.
»Jetzt reicht’s aber!« Helmut stand energisch auf, warf die Serviette auf den Tisch und stapfte entschlossenen Schrittes auf ihn zu: »Hör’n Sie mal, was fällt Ihnen eigentlich ein? Wer sind Sie?« Helmut ballte die Hände zu Fäusten, insgeheim war er froh über die Barriere zwischen ihnen. Der Mann war gute dreißig Jahre jünger, Helmut schätzte ihn auf Mitte Vierzig, wenn auch von kleinerer Statur. Er erreichte ihn, baute sich auf und versperrte dem Typen die Sicht: »Sind Sie noch ganz dicht?« Aus der Nähe fiel ihm die Hasenscharte auf. »Was soll …?«, setzte Helmut an, doch die Augen ließen ihn verstummen: Kalt und gebrochen, als sähe er einen Toten vor sich. Wie damals, als er Erikas Vater auf dem Dachboden fand, aufgehängt am Deckenbalken. Trotz der warmen Junisonne fröstelte Helmut.
Der Mann blieb stumm und blickte scheinbar durch ihn hindurch. Ein leicht süßlicher Geruch ging von ihm aus, als hätte er verdorbenes Fleisch bei sich. Unvermittelt bewegte er sich, machte einen kleinen Schritt zur Seite und erlangte so wieder freien Blick auf den Rasen.
Verunsichert drehte Helmut den Kopf, wollte sehen, was der Mann ansah. Es musste die Mitte der Rasenfläche sein, etwa zwei Meter vom Gartentisch entfernt, von dem Erika sorgenvoll herüberschaute. Helmut wandte sich wieder um: »Was ist denn da?«
Der Fremde rührte keinen Muskel, doch die Gardine nebenan bewegte sich. Scham und Wut stiegen in Helmut auf und überlagerten das Unbehagen. Dies war sein Garten, sein Haus. Was sollten denn die Nachbarn denken? Er hob den Zeigefinger: »Hören Sie, Freundchen! Ich weiß nicht, was das hier soll, aber sie machen meiner Frau Angst, ja? Ich zähle jetzt bis drei und dann rufe ich die Polizei. Ist das klar?« Helmut schrie beinahe.
Der Mann machte keine Anstalten, zu gehen.
»Eins!«
Der Fremde blinzelte.
»Zwei!«

»D-!«
»Sie sind auserwählt«, sagte der Mann emotionslos, ohne den Blick vom Rasen zu wenden.
Helmut runzelte die Stirn. Was hatte der Kerl gesagt? »Wie bitte?«
»Sie. Sind. Auserwählt.« Sein Stimmchen war hell und klar, fast wie das eines Kindes. Nachdem er den Satz wiederholt hatte, wandte er sich wortlos ab und ging. Arme und Beine schlenkerten dabei leicht, als habe er keine Kontrolle über die Gliedmaßen. Wären plötzlich gigantische Fäden über ihm sichtbar geworden, es hätte Helmut nicht gewundert. Ratlos stand er da und sah dem Fremden nach. Er drehte sich erst zu Erika um, als die Gestalt außer Sicht war.

»Und was ist dann passiert?« Mit einer Handbewegung fegte ihr Sohn Tabakkrümel vom Gartentisch, steckte die Selbstgedrehte zwischen die Lippen und entzündete sie.
Die Radtour hatte sie alle hungrig gemacht, Erika servierte Kirschtorte und jetzt saßen sie zu dritt beisammen, während Enkel Paule wenige Schritte abseits auf dem Rasen mit seinem Plastikbagger spielte.
»Nix. Er ist auf diese merkwürdige Weise weggegangen«, antwortete Helmut. Sein Blick suchte die aufglühende Zigarettenspitze. Wie jeher kroch die Lust heran, drängte wortlos und doch gierig, bezirzte ihn, er möge doch wieder mit dem Rauchen anfangen. Helmut beschloss, noch ein Stück Torte zu essen.
»Einfach so?«, fragte sein Sohn.
»Einfach so.«
»Meinst du, er kommt wieder?«
»Oh Gott, ich hoffe nicht«, kam Erika ihm zuvor. »Der war so gruselig. Dieses Starren. Ich hab sogar von ihm geträumt.«
Helmut hielt in der Bewegung inne, den Tortenheber in der Hand. »Wann das denn? Hast du ja gar nicht erzählt.«
»Seit wann interessieren dich meine Träume?« Sie nahm ihm den Heber aus der Hand und hebelte ein Stück auf. Ihr Sohn hüstelte, scheinbar hatte er sich verschluckt.
Helmut wollte erwidern, dass ihre Träume und Gedanken ihn sehr wohl beschäftigten und öffnete den Mund, doch auf halber Strecke entfleuchten ihm die Wörter und dann sah sein Sohn ihn mit diesem vorwurfsvollen Gesichtsausdruck an, den er so gar nicht leiden konnte und so schloss er ihn wieder.
»Was genau hast du denn geträumt, Mama?« Ungeniert aschte ihr Sohn auf den Rasen und das, obwohl Helmut ihm extra seinen alten Aschenbecher auf den Tisch gestellt hatte.
Erika bugsierte Kirschkuchen auf Helmuts Teller. »Ach, das weiß ich doch nicht mehr. Wie das so ist, bei Träumen«, antwortete sie leise.
Helmut suchte ihren Blick, doch zufällig huschten Erikas Augen hierhin und dorthin, sie wich ihm eindeutig aus! Warum log sie? Er glaubte, diese Momente zu erkennen. Es war so einer.
»Und er hat die ganze Zeit nur in den Garten geglotzt?«, hakte ihr Sohn nach.
»Auf den Rasen«, verbesserte Helmut. »Genau da, wo Paule gerade …«, er stockte, denn er hatte nach dem Enkel gesehen. Der spielte nicht mehr, sondern stand kerzengerade und still, mit dem Rücken zu ihnen und schaute hinab aufs Gras.
»Paul?«, fragte Helmut.
Der Enkel rührte sich nicht. Der Bagger lag neben ihm, umgekippt auf der Seite, offensichtlich uninteressant.
»Hey, Großer!«, rief sein Sohn, doch der Junge schien wie versteinert.
Helmut stand auf, ging die paar Schritte hinüber. »Was hast du denn da?«
Zwischen den Halmen, vor den Füßen des Kleinen, erkannte Helmut ein bleiches Gebilde, nicht größer als eine Kinderfaust, in der Form einer Pyramide en miniature.
»Papa?« Ihr Sohn blies Rauch aus und zerdrückte die Kippe im Aschenbecher.
Helmut antwortete nicht, stattdessen fragte er Paul: »Hast du das ausgebuddelt, hm?« Er ging neben seinem Enkel in die Hocke und legte dem Jungen eine Hand auf den Rücken. Paule blieb still und reagierte auch sonst nicht auf die Berührung. Die glasigen Kinderaugen fixierten das seltsame, helle Ding, Helmut streckte seine andere Hand nach dem Konstrukt aus.
»Fass ihn nicht an!«, kreischte Erika, offenbar aufgesprungen, der Gartenstuhl umgekippt. Sie hastete heran, grabschte Pauls Ärmchen und zog den Enkel in Richtung Terrasse. Dort blieb sie hinter ihm stehen und hielt ihn fest, die Hände schützend vor seiner Brust. Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht verschwunden, ihr flehender Blick traf Helmut ins Mark.
Doch es war der Junge, der Angst in ihm schürte, wandte er doch die Augen nicht vom Gebilde im Rasen ab.

Am Abend stand Helmut im halbdunklen Wohnzimmer, nachdenklich schaute er durch das Panoramafenster.
Das Ding war noch da.
Im letzten Licht des Tages erkannte er vage die helle Spitze, winzig und harmlos zwischen den Grashalmen. Er sah zum Zaun, doch dort stand niemand.
Sie sind auserwählt. Beim Gedanken an die Fistelstimme kroch ihm ein Schauer über den Rücken.
Es konnte kein Zufall sein, dass dieser Kerl mit den toten Augen aus dem Nichts auftauchte und nur kurze Zeit später Paule die kleine Pyramide im Garten entdeckte. War es tatsächlich eine Pyramide? Hatte er es ausgebuddelt? Sein Sohn hatte den Enkel so schnell ins Auto verfrachtet und sich hastig verabschiedet, Helmut war keine Zeit geblieben über das Geschehene zu sprechen. Der Junge wirkte bei der Abfahrt noch immer apathisch, stierte vor sich hin und sah selbst dann nicht auf, als Helmut zum Abschied rief und winkte.
Erneut suchte Helmut den hellen Fleck im Gras. Was genau war dieses Teil? Da stand der noch immer gedeckte Tisch: Zahllose Fliegen krabbelten über die Kirschtorte, die Teller und die kleine Schale, in der die Schlagsahne mittlerweile längst zerlaufen war.
Erika hatte ihm untersagt, den Garten zu betreten, geschweige denn das Geschirr abzuräumen. Nachdem sie wieder allein waren, schloss sie die Terrassentür ab. »Wehe dir, wenn du es wagst!«, drohte sie, sogar mit dem Finger hatte sie gezeigt, die Lippen gepresst und dabei doch wunderschön.
Ihre vehemente Forderung brachte Helmuts Welt ins Wanken, denn sie erinnerte ihn an vergangene, ja, an bessere Zeiten. Sie brachten ihm die Erika zurück, in die er sich verliebt hatte.
Es waren wilde Jahre, als auf Dutschke, Warhol und Bobby geschossen wurde. Sie hörten Hannes Wader, Degenhardt und natürlich die Stones, im Kino liefen Streifen wie ›Zur Sache, Schätzchen‹. Erika diskutierte leidenschaftlich über die Kriegsverbrechen in Vietnam und die Taten von Baader und Ensslin. Sie ließ sich von niemandem den Mund verbieten.
Ein gemeinsames Leben später – und natürlich nur, wenn sie unter sich waren –, nannte er sie liebevoll ›mein Fels in der Brandung‹, da er die simple Erkenntnis erlangt hatte, dass sie schlicht und ergreifend genau das für ihn war.
Doch der Freitod des Vaters änderte alles. Helmut konnte das Bild vor seinem inneren Auge problemlos projizieren, wie er ihn nach erfolgloser Suche schließlich auf dem Speicher hängend fand. Zu den Füßen ein einzelnes Blatt Papier, mit nur einem einzigen Wort darauf: Monolith.
Das war sechs Jahre her und seitdem hatte sich Erika schleichend von der Welt entfernt, zurückgezogen, eigenbrötlerisch und immer häufiger wortkarg. Helmut kam es so vor, als versuchte das, was seinen Schwiegervater dazu brachte, sich das Leben zu nehmen, Erikas eigenes, starkes Ich in einem tiefschwarzen Sumpf aus Selbstschuld und giftiger Resignation zu ersäufen. Die Frau, in die er sich einst aufgrund ihrer selbstbewussten und resoluten Art verliebt hatte, drohte in den Tiefen der Depression zu versinken.
Doch heute war etwas mit ihr geschehen, Helmut konnte es bloß noch nicht greifen. Es war, als ob die seltsamen Geschehnisse der letzten Stunden einen Teil von ihr aufgebrochen hatten. Er hoffte so sehr, dass sie es schaffen würde dem Sumpf zu entkommen.
Helmut sah zum Zaun. Dort stand niemand. Er fand das Gebilde im Rasen wieder. Die Klinke der Terrassentür zog seinen Blick an.
Nachdem er Erika versichert hatte, ihrer Bitte zu entsprechen, war sie kurz darauf in alte Muster verfallen, klagte über stechende Kopfschmerzen und Unwohlsein und wollte sich schlafen legen. Seinen Versuch, über die merkwürdigen Vorkommnisse zu reden, wehrte sie mit müder Geste ab: »Ich kann das jetzt nicht. Morgen ist auch noch ein Tag. Mach du nicht mehr so lang.«
Helmut spürte eine innere Unruhe keimen, die zur Neugierde anwuchs. Er machte einen Schritt und die Hand umschloss den Türgriff. Er zögerte. Da klingelte das Telefon, das Display zeigte die Handynummer des Sohnes. Er nahm den Anruf entgegen: »Hallo, mein Lieber, seid ihr …«
»Papa, jetzt sei mal kurz ruhig!«
»…«
»Wir sind im städtischen Krankenhaus.«
»Was? Wi-«
»Paule ist umgekippt! Einfach so.«
»Was meinst du mi-«
»Er ist in Ohnmacht gefallen! Von jetzt auf gleich. Einfach so!«
»Und jetzt? Wie … ist sein Zustand?« Helmut wusste nicht, was er sonst sagen, oder fragen sollte. Der Stress in der Stimme seines Sohnes war unüberhörbar. Am anderen Ende stöhnte und raschelte es, dann hörte er gedämpfte Geräusche. Er wartete ab. Paule war ein kräftiger, gesunder Junge. Er war noch nie einfach umgefallen! Zumindest konnte Helmut sich an keinen Fall erinnern. Ihm war plötzlich schwummrig, also griff er nach dem Nächstbesten was da war, der Stuhllehne.
»Papa?«
»Ja?«
»Ich muss auflegen, die Ärztin will mich sprechen. Ich wollte nur Bescheid geben und …« Mitten im Satz brach er auf einmal ab.
Helmut nickte. »Ist gut. Meld dich, wenn du kannst, ja? Und wenn wir etwas tun können, ruf an, ich setz’ mich ins Auto und fahre sofort los!«
»Nein, mach das nicht, komm’ nicht hierher … Papa?«
»Hm?«
Es folgte rauschende Stille, der Moment zog sich, gerade wollte Helmut fragen ob er noch dran sei, dann: »Paules Hände, hast du … gesehen, hat er ES angefasst?«
»… ES …«, echote Helmut, doch instinktiv wusste er, was gemeint war. Er sah zum Zaun. Dort stand niemand.
»Das Ding … im Gras.«
»Ich … glaube nicht? Wieso? Was ist mi-«
»Ich muss Schluss machen, Papa. Ich melde mich.« Es klickte und die Leitung war tot.

Helmut erwachte mitten in der Nacht. Er tastete nach dem warmen Körper neben sich, doch die Bettseite war leer, die Tür zum Badezimmer stand offen, es lag im Dunkeln. Wo war Erika? Als er nach dem Telefonat nach ihr gesehen hatte, atmete sie schwer und wälzte sich hin- und her. Aus Sorge, sie mit der Nachricht zu überfordern, hatte er sie schlafen lassen. Sein Sohn hatte nicht noch einmal angerufen und auch jetzt, um 03:33 Uhr, zeigte das Telefondisplay keinen Anruf in Abwesenheit an. Den Garten hatte Helmut nicht mehr betreten, die Sorge über Paules Zustand beherrschte seine Gedanken.
Helmut schwang die Beine über die Bettkante und stand auf. Die Blase drückte. Erschöpft rieb er sich das Gesicht, da hörte er, wie ein Stockwerk tiefer die Terrassentür geöffnet wurde. Er ging zum Fenster und schob die Gardine beiseite.
Da war Erika, im Nachthemd, sie wankte über die Steinfliesen zum Rasen. Helmut sah zum Zaun. Dort stand der Mann. Doch etwas war anders, im Mondlicht konnte Helmut die Zähne sehen, das Grinsen glich dem eines Totenschädels, die Hasenscharte stach obszön hervor. So feixend starrte der Fremde Erika an und begann, über den Zaun zu klettern!
Helmut musste sie retten! In Unterhose und Feinripp polterte er die Treppe hinab. Zum Anziehen blieb keine Zeit, der Irre wollte seine Frau! Helmut erreichte die Terrassentür, doch sie öffnete nicht, Erika musste abgesperrt haben! Er sah auf. Sie hatte die Stelle jetzt beinahe erreicht.
Der Fremde überwand mit staksigen Bewegungen das Hindernis und richtete sich auf.
Dumpfe Laute, als Helmut mehrmals gegen das Fenster hieb. »He! Erika! Erika! E-«
Sie hielt inne und drehte langsam den Kopf, ihre toten Augen fanden ihn und sie hob die Hand wie zum Gruß.
Helmuts Kehle entfloh ein unmenschliches Wimmern, als der Fremde sich in sein Blickfeld schob. Das aufgesetzte Schädelgrinsen öffnete sich. »Sie! Sind! Auserwählt!«
Da erbebte die Erde und die Wände zitterten, ein Grollen erwachte unter dem Haus. Geschirr klapperte in der Anrichte, fiel heraus und zerschellte am Boden. Helmut stürzte hart aufs Steißbein, das Grollen stieg zu einem urgewaltigen Brodeln an und nahm immer noch zu. Im Garten schleuderten Erdfontänen feuchte Klumpen auf, als die weiße Spitze vor Erikas Füßen sich Bahn brach und emporstieg. Vom Boden aus sah Helmut hilflos mit an, wie der Monolith wuchs und wuchs, unter infernalischem Tosen gewann er an Größe, stieg immer höher und mächtiger auf, in der Farbe von Knochen, bedeckt mit verschlungenen Symbolen.
Erika war vor dem Monument auf Hände und Knie gefallen, der Fremde kniete sich hinter sie, schob ihr Nachthemd hoch und entblößte dabei weißes, faltiges Fleisch. Er grinste und nestelte am Verschluss der eigenen Hose.
Nein, das würde nicht passieren. Helmut mühte sich auf die Beine, da flog die Haustür auf und ein Sturm zog brüllend ein. Sein Sohn stand im Rahmen, die Haare windgepeitscht. Er hielt Paule im Arm, die Haut des leblosen Jungen leuchtete blass wie Milch.
»Sie dir an, was du getan hast!«, schrie sein Sohn und kam auf Helmut zu. Paules Hände waren verformt, statt Finger wuchsen nun bleiche Tentakel aus den Handgelenken, sie zuckten unkontrolliert nach ihm und Helmut spürte, wie Saugnäpfe über seine Haut tasteten. Hinter ihm erklang Erikas gequälter Schrei, der sogar das Inferno übertönte.

Erika erwachte mitten in der Nacht. Sie tastete nach dem warmen Körper neben sich, doch die Bettseite war leer. Das Fenster zum Garten war geöffnet und die Tür zum Badezimmer geschlossen, Licht drang durch den Spalt unter der Tür. Sie drehte sich um und versuchte weiterzuschlafen, doch ihr Kopf war voll von erdrückender Leere. Sie kniff die Augen zu, versuchte an etwas anderes zu denken als an den gruseligen Fremden und seinen starrenden Blick. Was machte Helmut so lange da drin? »Schatz?«, rief sie, doch bekam keine Antwort. Sie richtete sich auf, lauschte in die Stille. Aus dem Bad war kein Geräusch zu vernehmen, weder Wasserrauschen noch die Toilettenspülung. »Schatz? Alles in Ordnung?«, versuchte sie es erneut, diesmal lauter. Nichts. Sie schwang die Beine über die Bettkante und stand auf, dabei trat sie auf etwas Hartes und zuckte vor Schmerz zusammen. Ihre Finger ertasteten eine Art Hülse unter dem Fuß, Erika identifizierte es als Kappe eines ihrer Lippenstifte. Wie kam das denn hierhin? »Schatz?«, fragte sie ein drittes Mal. Eine Brise wehte herein und spielte mit den Vorhängen. Erika fröstelte. Sie ging zum Fenster, um es zu schließen und sah dabei hinaus. Am Zaun stand der Mann. Er starrte auf den Rasen. »Schatz!« Sie eilte zur Badezimmertür und öffnete sie.
Er hatte den robusten Stahlrahmen des Duschvorhangs und seinen Gürtel benutzt. Der Lippenstift lag im Waschbecken. Auf dem Spiegelschrank stand nur ein einziges Wort.

 

Hallo @Seth Gecko ,

ich weiß nicht. Weit bin ich nicht gekommen, insofern kann ich den Text nicht in Gänze beurteilen. Aber besonders angesprochen fühle ich mich von der Erzählweise nicht, auch beim Stil sehe ich Probleme und auch beim Sujet. Wird also (hoffentlich produktives) Gemecker. Zieh dir raus, was du brauchen kannst.

Das Erscheinungsbild wirkte ärmlich, nicht wie ein Landstreicher oder Obdachloser, eher wie ein Typ, den man eben erst aus dem Knast entlassen hatte

nicht wie das eines Landstreichers – sonst stimmt das vom Ausdruck her nicht. Ein Erscheinungsbild kann nicht 'wie' ein Landstreicher wirken, sondern höchstens wie das ... eines Landstreichers.

Abgenutzt, dachte Helmut, er sieht abgenutzt aus.

Finde ich von der Wortwahl her ungünstig. Das Wort verwendet man eigentlich für Objekte. 'verbraucht' würde ich schreiben.

Der Mann starrte weiterhin an ihm vorbei, unverwandt auf den Rasen

Die Satzverknüpfung fand ich ungünstig. Auch 'unverwandt starren' finde ich komisch.

Es war wie eine dieser Begegnungen, über die man sich ein, zweimal mit Freunden unterhielt, rasch bereits nicht mehr als eine schräge Anekdote

wozu das 'wie'? Würde ich streichen. Ein Vergleich dieser Art (mit wie) erfordert außerdem etwas Typisches. Das, womit du vergleichst, ist aber etwas halbwegs Spezielles.

Der Sommer war angekommen, um zu bleiben

Stilblüte. Merkwürdige Personifikation für meinen Geschmack.

von seinen Überlegungen einer Radtour

von seinen Überlegungen, eine Radtour zu machen ...
Sonst steht da, dass sich die Radtour Überlegungen gemacht hat.

Da war er wieder. Hinter dem Zaun. Als wäre er nie weggegangen. Starrend. Regungslos.
»Jetzt reicht’s aber!« Helmut stand energisch auf

Das fand ich leicht unfreiwillig komisch. Weil die Reaktionen von Helmut auf mich so pappig wirken. Wie eigentlich Helmut insgesamt bis hierhin. So zweidimensional.

Wie damals, als er Erikas Vater auf dem Dachboden fand, aufgehängt am Deckenbalken.

Das fand ich wenig subtil eingestreut. Und da finde ich die Motivation (bis hierhin) dann auch etwas platt, um ehrlich zu sein.

So weit erst mal.
Jetzt kommen hoffentlich auch noch ein paar weniger meckernde Kommentare.
Viele Grüße
Carlo

 
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Hallo @Seth Gecko

Im Gegensatz zu Carlo habe ich die ganze Geschichte gelesen, denn ich fand die Idee gut. Das mit dem starrenden Mann, der Enkel, der diese Pyramidenspitze im Rasen anstarrt und das mit dem Monolith, der sich ja als eine Art Familienschicksal entpuppt. Also dass die Männer sich halt erhängen. Wieso hat sich Erikas Vater erhängt, wieso bringt sich Helmut auf dieselbe Weise um? Also das mit dem Erhängen kann ich nicht wirklich herleiten. Wenn die sich umbringen wollen, da gibts doch einfachere und weniger schmerzvolle Methoden. Ich habe mich einfach gefragt, warum es den Tod durch Erhängen sein muss, das müsste der Text für mich irgendwie klar machen, sonst wirkt es zu random auf mich. Verstehe den Zusammenhang zu dieser Pyramide, zum Monolithen, nicht. Es gibt noch weitere solcher Leerstellen im Text.

Warum der Enkel dann auch noch Tentakel anstelle Händen hatte, verstand ich nicht wirklich und es war mir persönlich etwas too much, auch weil das mit den Tentakeln halt schon ein ordentlich verbrauchtes Bild ist. Liest man gefühlt in jeder zweiten Geschichte die irgendwas mit Cosmic Horror zu tun hat und hier wirkt es so, als müsste man das unbedingt irgendwo in einer solchen Story unterbringen. Ja, es könnte ein Traum sein, aber dennoch ... Würde ich mir überlegen.

Ich stimme meinem Vorkommentator zu, was das Stilistische/die Erzählweise anbelangt. Also ich musste teilweise bisschen kämpfen beim Lesen, weil ich finde das noch nicht wirklich sauber formuliert, da sind noch einige faule Eier drin, die mich aus dem Text gezogen haben, einige Passagen sind mir auch zu umständlich, für das, was sie letztendlich aussagen oder sie wirken eher amüsant auf mich. Also vor allem beim Schreibstil sehe ich noch Luft nach oben, die Idee an sich hat mir wie gesagt gut gefallen.

Ich gehe mal bisschen durch den Text, um zu untermalen, was ich damit meine:

Es war ein Sonntagnachmittag im Mai, als Helmut den Fremden das erste Mal sah. Auf dem Rückweg vom Garten zur Terrasse bemerkte er ihn, still stand der Mann hinter dem hüfthohen Jägerzaun und starrte herüber.
Vielleicht bisschen direkter einsteigen und unnötige Infos weglassen: Auf dem Weg vom Garten zur Terrasse bemerkte Helmut den Fremden zum ersten Mal. Er stand hinter dem hüfthohen Jägerzaun und starrte herüber. Sowas hätte mir persönlich besser gefallen.

Er antwortete nicht, zeigte gar keine Reaktion.
Würde das streichen, wenn er keine Reaktion zeigt, ist klar, dass er auch keine Antwort gibt.

Das Erscheinungsbild wirkte ärmlich, nicht wie ein Landstreicher oder Obdachloser, eher wie ein Typ, den man eben erst aus dem Knast entlassen hatte. Abgenutzt, dachte Helmut, er sieht abgenutzt aus.
Finde ich zu wenig spezifisch, hier hätte ich etwas genauer beschrieben wie er denn aussieht. Irgendwas zwischen Obdachlosem und Knasti kann ich mir nicht so recht vorstellen. Ansonsten stimme ich hier Carlo zu, abgenutzt ist die falsche Formulierung.

Womöglich war der Kerl ja Ausländer. Vielleicht einer dieser Ukrainer? Über die hörte man ja so einiges.
Ich weiss nicht, ob das hier mit den Ukrainern wirklich notwenig ist. Klar, es stellt einen aktuellen Bezug her, aber das führt ja nirgends hin. Würde es also streichen. Vielleicht auch noch den letzten Satz im Zitat, zu sagen dass der Kerl womöglich Ausländer war, würde eigentlich schon ausreichen an der Stelle.

Der Mann starrte weiterhin an ihm vorbei, unverwandt auf den Rasen, fixierte das gemähte Grün als sei es die spannendste Sache der Welt.
Der Mann starrte weiterhin angestrengt auf den Rasen, oder sowas. Der Rest ist für mich nur Ballast, den man abwerfen könnte.

Helmut wurde es zu bunt. Er machte einen Schritt auf ihn zu. Das gehörte sich nicht, so ungefragt in fremder Bürger Gärten zu glotzen.
Nein, finde ich nicht so elegant. Einfach Helmut machte einen Schritt auf ihn zu, das reicht imo als Reaktion, der erste Satz ist nur tell und dass es sich nicht gehört, so wie dieser Mann in fremde Gärten/auf fremde Grundstücke zu starren, bedarf keiner Erklärung.

Da war er wieder. Hinter dem Zaun. Als wäre er nie weggegangen. Starrend. Regungslos.
Auch streichen. Ist klar, wer da steht und wie er da steht und starrt.

Er erreichte ihn, baute sich auf und versperrte dem Typen die Sicht
Er baute sich vor ihm auf und versperrte ihm die Sicht, so unnötige Dinge weglassen, wie das er ihn erreichte hatte. Das bremst nur aus.

Aus der Nähe fiel ihm die Hasenscharte auf.
Ja, dann das mit der Hasenscharte: Ist ja auch so ein sehr gängiges Bild aus Horrorfilmen etc., das kommt mir so als abstossendes, körperliches Merkmal sofort in den Sinn. Brauchst Du das? Später kommt die Hasenscharte ja nochmal vor, aber ich würde mir das überlegen, vielleicht was anderes nehmen, das an ihm heraussticht. Ist mir bisschen zu klischeebehaftet.

Kalt und gebrochen, als sähe er einen Toten vor sich. Wie damals, als er Erikas Vater auf dem Dachboden fand, aufgehängt am Deckenbalken. Trotz der warmen Junisonne fröstelte Helmut.
Auch hier stimme ich meinem Vorkommentator zu, die Herleitung ist so nach der Hau-Ruck-Methode. Den Suizid des Vaters hätte ich vielleicht schon früher eingebracht, dann wäre das hier wahrscheinlich smoother. Auch die Augen 'kalt und gebrochen', naja, ich weiss nicht so recht, so stelle ich mir eher einen Kriegsversehrten mit PTSD vor, nicht einen unheimlich starrenden Mann.

Ein leicht süßlicher Geruch ging von ihm aus, als hätte er verdorbenes Fleisch bei sich.
Das liest sich für mich reichlich komisch, 'als hätte er verdorbenes Fleisch bei sich'. Es ist doch eher der Mann selbst, der danach stinkt, also könnte Helmut das vielleicht direkt auf den Mann beziehen und es ist auch wieder ein recht abgegriffenes Bild, also das mit dem Leichengestank.

Sein Stimmchen war hell und klar, fast wie das eines Kindes.
Das hat mich leider ziemlich rausgehauen, weil es die unheimliche Atmosphäre zerstört. Ich weiss auch nicht recht, ob es was bedeuten soll, also ob das irgendwie Bezug auf den Enkel nehmen soll, der das Ding im Rasen ja dann auch anstarrt.

Wären plötzlich gigantische Fäden über ihm sichtbar geworden, es hätte Helmut nicht gewundert.
Ja, wie bei einer Marionette. Auch hier, es erscheint mir reichlich abgegriffen und es wirkt auf mich auch eher erheiternd, belustigend, wenn der komische Mann da so weggeht, ich denke, eine solche hüpfende, schlenkernde Gangart verfehlt hier die beabsichtigte Wirkung.

Mit einer Handbewegung fegte ihr Sohn Tabakkrümel vom Gartentisch, steckte die Selbstgedrehte zwischen die Lippen und entzündete sie.
Entzündet man eine Zigarette? Also ich bin seit ca. zwanzig Jahren Raucher und habe das noch nie so gebraucht. Man zündet eine Zigarette an, ja, oder man entzündet den Tabak. Nur nebensächlich, aber es ist für mich leicht schief.

Sein Blick suchte die aufglühende Zigarettenspitze. Wie jeher kroch die Lust heran, drängte wortlos und doch gierig, bezirzte ihn, er möge doch wieder mit dem Rauchen anfangen. Helmut beschloss, noch ein Stück Torte zu essen.
Dürfte bekannt sein, das mit der Suchtverlagerung, oder? Also das halt Ex-Raucher zunehmen, weil sie dann bspw. einen Ersatz im Essen suchen. Ich denke, es würde ausreichen, wenn Helmut die brennende Zigarette ansieht und sich dann entschliesst, noch ein Stück Torte zu nehmen.

»Seit wann interessieren dich meine Träume?«
Die Dialoge sind für mich noch nicht wirklich rund. Auch bereits Helmuts Reaktionen auf den seltsamen Mann, aber gerade hier ist so eine Stelle. Ich verstehe hier ihre Aussage nicht so recht, denn es haben ja beide den Mann gesehen und wenn seine Frau dann auch noch von ihm träumt, da hätte sie ihm bestimmt was davon gesagt, oder nicht? Ich finde, sie hätte hier mit ihm über ihren Traum reden müssen.

doch auf halber Strecke entfleuchten ihm die Wörter
Das Wort 'entfleuchen' passt hier für mich nicht, liest sich komisch und passt auch nicht zum restlichen Duktus, es klingt so abgehoben im Vergleich zum restlichen Text.

»Ach, das weiß ich doch nicht mehr. Wie das so ist, bei Träumen«, antwortete sie leise.
Ja, fand ich schade an der Stelle, dass sie da ihren Traum nicht näher erläutern durfte. Das wäre der Atmosphäre meiner Meinung nach zuträglicher gewesen.

Der Bagger lag neben ihm, umgekippt auf der Seite, offensichtlich uninteressant.
Redundant.

Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht verschwunden
Auch seltsame Formulierung. Die Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen oder so, fände ich besser.

Sie sind auserwählt.
Ich weiss nicht, ob ich etwas überlesen habe, aber warum sie auserwählt sind, das wird ja nie geklärt. Deshalb frage ich mich, wieso das überhaupt gesagt wird, weil es fügt der Story an sich nichts hinzu, wirft eher unnötig Fragen auf.

War es tatsächlich eine Pyramide? Hatte er es ausgebuddelt?
Nun ja, ob der Enkel die Pyramidenspitze ausgebuddelt hat oder nicht, dürfte leicht erkennbar sein, denke ich. Das würde er ja bestimmt sehen, ob er da mit einem Schäufelchen oder so gebuddelt hat oder ob das Ding da einfach so aus dem Rasen ragt.

Erneut suchte Helmut den hellen Fleck im Gras. Was genau war dieses Teil? Da[neben] stand der noch immer gedeckte Tisch:
Hat mich bisschen rausgehauen, die Frage, würde sie entfernen.

»Wehe dir, wenn du es wagst!«, drohte sie, sogar mit dem Finger hatte sie gezeigt, die Lippen gepresst und dabei doch wunderschön.
Das mit dem Finger zeigen: Weiss nicht, könnte mMn auch weg. Helmut findet seine Frau wunderschön, ja, aber hier hätte ich die Gelegenheit vielleicht genutzt, sie etwas genauer zu beschreiben. Was gefällt ihm an ihr?

Ihre vehemente Forderung brachte Helmuts Welt ins Wanken, denn sie erinnerte ihn an vergangene, ja, an bessere Zeiten.
Auch hier bisschen ausdünnen, früher war alles besser, so denken viele Leute, habe ich das Gefühl, es muss hier nicht direkt erwähnt werden.

Es waren wilde Jahre, als auf Dutschke, Warhol und Bobby geschossen wurde. Sie hörten Hannes Wader, Degenhardt und natürlich die Stones, im Kino liefen Streifen wie ›Zur Sache, Schätzchen‹. Erika diskutierte leidenschaftlich über die Kriegsverbrechen in Vietnam und die Taten von Baader und Ensslin. Sie ließ sich von niemandem den Mund verbieten.
Ein gemeinsames Leben später – und natürlich nur, wenn sie unter sich waren –, nannte er sie liebevoll ›mein Fels in der Brandung‹, da er die simple Erkenntnis erlangt hatte, dass sie schlicht und ergreifend genau das für ihn war.
Doch der Freitod des Vaters änderte alles. Helmut konnte das Bild vor seinem inneren Auge problemlos projizieren, wie er ihn nach erfolgloser Suche schließlich auf dem Speicher hängend fand. Zu den Füßen ein einzelnes Blatt Papier, mit nur einem einzigen Wort darauf: Monolith.
Das war sechs Jahre her und seitdem hatte sich Erika schleichend von der Welt entfernt, zurückgezogen, eigenbrötlerisch und immer häufiger wortkarg. Helmut kam es so vor, als versuchte das, was seinen Schwiegervater dazu brachte, sich das Leben zu nehmen, Erikas eigenes, starkes Ich in einem tiefschwarzen Sumpf aus Selbstschuld und giftiger Resignation zu ersäufen. Die Frau, in die er sich einst aufgrund ihrer selbstbewussten und resoluten Art verliebt hatte, drohte in den Tiefen der Depression zu versinken.
Hier die Charakterisierung durch die Vergangenheit, das kam für mich zu spät und zu direkt. Das ist so mit dem Holzhammer, habe ich das Gefühl, diese Vergangenheit müsste eigentlich von Anfang an so subtil durch die Zeilen schimmern. Bis hierher ist die Familie für mich nicht wirklich greifbar geworden und hier kommt das dann so schlagartig und an einer Position im Text, dass es mich aus den bisherigen Geschehnissen raushaut, den Text an der Stelle auch ausbremst, weil ich bin da in der Handlung drin und habe diesen Schwenk jetzt nicht erwartet. Ich würde das bisschen auflockern, die wichtigsten Dinge hie und da immer mal wieder einstreuen, aber vor allem früher im Text schon gewisse Sachen bringen, nicht hier alles direkt am Stück. Das ist zu viel, zu spät.

Doch heute war etwas mit ihr geschehen, Helmut konnte es bloß noch nicht greifen. Es war, als ob die seltsamen Geschehnisse der letzten Stunden einen Teil von ihr aufgebrochen hatten. Er hoffte so sehr, dass sie es schaffen würde dem Sumpf zu entkommen.
Was ist denn geschehen, dass sie hier eine unübliche Verhaltensweise an den Tag gelegt hat? Klar, das mit der Pyramide und Paule, ihr Traum, aber das dürfte für sie eher beunruhigend sein. Ich fand das seltsam, dass Helmut dies als etwas Positives wahrnimmt und mit ihrer (schönen) Vergangenheit verknüpft.

»Ich kann das jetzt nicht. Morgen ist auch noch ein Tag. Mach du nicht mehr so lang.«
Hier hätte ich es gut gefunden, wenn sie nochmal insistiert hätte, das Helmut nicht rausgeht, sich nicht von dem Ding im Rasen 'anlocken lässt' durch seine Neugier. Seine Frau kennt ihn bestimmt sehr gut und hätte das vorausgesehen bzw. was in die Richtung geahnt, was ihr Helmut da für Ideen in seinem Kopf ausbrütete.

Helmut spürte eine innere Unruhe keimen, die zur Neugierde anwuchs.
Helmuts Unruhe kippte in Neugierde. Irgend sowas, das direkter, umittelbarer bringen.

Da klingelte das Telefon, das Display zeigte die Handynummer des Sohnes.
Das Telefon klingelte. Sein Sohn. Display etc. pp. brauchst Du nicht, ist ja klar, wo ihm das angezeigt wird.

»Und jetzt? Wie … ist sein Zustand?« Helmut wusste nicht, was er sonst sagen, oder fragen sollte.
Ja, wenn er nichts weiter dazu sagt, kannst Du das auch einfach weglassen.

Helmut nickte.
Fand ich etwas seltsam, sein Sohn kann das Nicken ja nicht sehen. Machen Leute das, während dem Telefonieren nicken oder den Kopf schütteln? Kann sein, ich weiss nur, ich mache das ganz bestimmt nicht :D

Doch etwas war anders, im Mondlicht konnte Helmut die Zähne sehen, das Grinsen glich dem eines Totenschädels, die Hasenscharte stach obszön hervor.
Die Zähne, das Grinsen wie ein Totenschädel. Also das hat man auch schon zahlreiche Male gelesen, sind halt so Horrortropen. Würde ich mir überlegen. Hier dann auch nochmal die Hasenscharte, habe ich ja zuvor schon was dazu geschrieben, es soll den Mann einfach gruseliger machen, die hat keinen anderen Zweck, aber das ist eben so verbraucht, dass ich abwinke und mir an der Stelle eher denke: Aha, ja, klaro, die Hasenscharte soll jetzt hier natürlich schön obszön zur Geltung kommen, aber das funzt nicht. Nein, das ist für mich ein zu billiges Mittel um Grusel zu erzeugen, sorry.

Helmut musste sie retten! In Unterhose und Feinripp polterte er die Treppe hinab. Zum Anziehen blieb keine Zeit, der Irre wollte seine Frau! Helmut erreichte die Terrassentür, doch sie öffnete nicht, Erika musste abgesperrt haben! Er sah auf.
Könnte man streichen.

Dumpfe Laute, als Helmut mehrmals gegen das Fenster hieb. »He! Erika! Erika! E-«
Das ist mir zu distanziert geschrieben. Eher was in Richtung: Helmut hieb dumpf gegen die Fensterscheibe oder so.

Das aufgesetzte Schädelgrinsen öffnete sich.
Hier habe ich das Bild nicht verstanden. Wird das Grinsen breiter? Oder öffnet sich da sein Schädel, klappt die Haut auseinander? Würde ich präzisieren.

Helmut stürzte hart aufs Steißbein, das Grollen stieg zu einem urgewaltigen Brodeln an und nahm immer noch zu.
Wie alt ist Helmut? Ich schätze so Mitte Siebzig, nicht? Also der könnte sich ja bei dem Sturz auch gut was brechen, je nachdem wie rüstig er noch ist.

Im Garten schleuderten Erdfontänen feuchte Klumpen auf, als die weiße Spitze vor Erikas Füßen sich Bahn brach und emporstieg. Vom Boden aus sah Helmut hilflos mit an, wie der Monolith wuchs und wuchs, unter infernalischem Tosen gewann er an Größe, stieg immer höher und mächtiger auf, in der Farbe von Knochen, bedeckt mit verschlungenen Symbolen.
Ja, das fand ich an sich gut, aber die Beschreibung, wie der Monolith sich da aus der Erde befreit, war für mich leider eher etwas plump, zu wenig eindringlich beschrieben. Ich denke, an der Stelle könntest Du echt noch eine Menge rausholen, müsstest Du mal überlegen, wie Du das am Besten anstellst. Aber ist sicher, wie fast alles, was ich hier angemerkt habe, einfach auch Geschmackssache.

Erika war vor dem Monument auf Hände und Knie gefallen, der Fremde kniete sich hinter sie, schob ihr Nachthemd hoch und entblößte dabei weißes, faltiges Fleisch. Er grinste und nestelte am Verschluss der eigenen Hose.
Also das hier, dieses Sexuelle, ich weiss nicht, auch wenn das natürlich hart ist, falls es so in Richtung versuchter Vergewaltigung gehen sollte, aber hier musste ich wirklich eher grinsen. Was hat das in dieser Geschichte zu suchen? Klar, wenn der seltsame Fremde jetzt irgendwie auf eine unheimliche Art und Weise anziehend auf die Frau gewirkt hätte, oder die Pyramidenspitze irgendwas in ihr bewirkt hätte in die Richtung ... Aber so, ich fand es wirklich belustigend. Hat mich aus der Atmo rausgehauen. Ist es vielleicht auch diese sexuelle Komponente, welche die Veränderung in Helmuts Frau bewirkt hat (habe ich weiter oben was dazu geschrieben)? Nein, ich denke nicht, das ist zu weit hergeholt bzw. es kommt so aus dem Text nicht bei mir an, wenn das irgendeine Verbindung darstellen sollte.

Helmut mühte sich auf die Beine, da flog die Haustür auf und ein Sturm zog brüllend ein. Sein Sohn stand im Rahmen, die Haare windgepeitscht. Er hielt Paule im Arm, die Haut des leblosen Jungen leuchtete blass wie Milch.
»Sie dir an, was du getan hast!«, schrie sein Sohn und kam auf Helmut zu. Paules Hände waren verformt, statt Finger wuchsen nun bleiche Tentakel aus den Handgelenken, sie zuckten unkontrolliert nach ihm und Helmut spürte, wie Saugnäpfe über seine Haut tasteten.
Das ist mir too much. Der auftauchende Monolith und dann kommt auch noch der Sohn mit dem Enkel zurück, dessen Hände sich in Tentakel verwandelt haben. Das ist zu sehr auf die Spitze getrieben, dass es eher parodistisch wirkt. Ist das gewollt? Die ganze Story könnte meiner Meinung nach subtiler sein, das Grauen sich langsam einschleichen. Wenn es sich in solchen Spitzen kulminiert, wirkt das übertrieben und es haut mich raus, weil's dann eher lustig auf mich wirkt.

Sie kniff die Augen zu, versuchte an etwas anderes zu denken als an den gruseligen Fremden und seinen starrenden Blick.
Ja, sie denkt eben doch sehr intensiv über den Fremden nach. Sie hätte sich da mit ihrem Mann über ihn unterhalten müssen, habe ich vorher schon erwähnt. Wieso behält sie ihre Gefühle einfach für sich? Das unheimliche Erlebnis mit dem Mann ist ja ein gemeinsames Empfinden, das müsste zu einer Diskussion zwischen den beiden führen (also natürlich nicht hier, aber früher im Text).

Das Ende fand ich gut. Also die Auflösung hat mir gefallen. Trotz aller Kritik habe ich deinen Text gerne gelesen.

Beste Grüsse,
d-m

 

Ahoi @Seth Gecko !

Mit Cosmic Horror hattest du mich gleich, leider merkt man tatsächlich, dass du noch nicht viel in dem Genre geschrieben hast (genau wie ich, aber ich habe früher tonnenweise davon konsumiert).

Mein persönlicher Eindruck:
Auf die vielen Redundanzen und unsauberen Formulierungen hat ja @deserted-monkey schon hingewiesen. Ich kam immer noch gut durch die Geschichte, aber oft nur holprig.

Die Reaktionen der Figuren erscheinen mir oft unlogisch oder übertrieben, wie als der merkwürdige Mann zum zweiten Mal über den Zaun schaut.
Beim ersten Mal hat er außer komisch zu gucken nix Schlimmes gemacht, und die Ehefrau muss ihn auch gesehen haben, denn sie stand ein Stück hinter dem Prot. Da war für sie noch alles cool.
Aber beim zweiten Mal reagiert sie so:

Erika antwortete nicht, sie starrte über seine Schulter hinweg. Noch immer hatte sie den letzten Bissen im Mund. Ihre Kuchengabel fiel klirrend auf den Porzellanteller.
...und dann ihr Mann:
»Jetzt reicht’s aber!« Helmut stand energisch auf, warf die Serviette auf den Tisch und stapfte entschlossenen Schrittes auf ihn zu: »Hör’n Sie mal, was fällt Ihnen eigentlich ein? Wer sind Sie?« Helmut ballte die Hände zu Fäusten, insgeheim war er froh über die Barriere zwischen ihnen.
Wieso ist die Frau auf einmal entsetzt und warum dreht der Mann gleich hohl?
Vorher schreibst du noch, dass der erste Vorfall Wochen her und fast vergessen ist, also warum die heftigen Reaktionen? Wenn er jetzt über den Zaun steigen oder sie massiv belästigen würde, würde ich's ja verstehen...
Dann folgt das:
Der Fremde rührte keinen Muskel, doch die Gardine nebenan bewegte sich. Scham und Wut stiegen in Helmut auf und überlagerten das Unbehagen. Dies war sein Garten, sein Haus. Was sollten denn die Nachbarn denken?
Hat eine unfreiwillige Komik: Die Nachbarn dürften erst durch das Rumgebrülle des Prots aufmerksam geworden sein. :p

Helmut wollte erwidern, dass ihre Träume und Gedanken ihn sehr wohl beschäftigten und öffnete den Mund, doch auf halber Strecke entfleuchten ihm die Wörter und dann sah sein Sohn ihn mit diesem vorwurfsvollen Gesichtsausdruck an, den er so gar nicht leiden konnte und so schloss er ihn wieder.
Bei "Worte entfleuchen" denke ich daran, wie jemand versehentlich etwas sagt, was er eigentlich nicht sagen will oder soll, nicht an Worte, die jemandem im Hals stecken bleiben.

Die glasigen Kinderaugen fixierten das seltsame, helle Ding, Helmut streckte seine andere Hand nach dem Konstrukt aus.
Auch das Wort finde ich unpassend. Ein Konstrukt ist für mich irgendein ausgetüftelter Klapperatismus, irgendwas Komplexes. Jedenfalls kein eckiges Stück Stein im Boden. Vielleicht geht das aber nur mir so.

Hier wieder eine Überreaktion, diesmal vom Sohn:

Er nahm den Anruf entgegen: »Hallo, mein Lieber, seid ihr …«
»Papa, jetzt sei mal kurz ruhig!«
Klar, er ist stark gestresst, aber er unterbricht den Vater, als hätte dieser ihm die Ohren vollgesülzt. Dabei hat der gerade mal "Hallo" gesagt. Oder ist der Vater als Quasselkopp bekannt, dem man besser gleich das Wort abschneidet?

Er war noch nie einfach umgefallen! Zumindest konnte Helmut sich an keinen Fall erinnern.
Habe ich erst beim zweiten Lesen entdeckt. Erst was mit "fallen" und dann "Fall". Klingt auch etwas komisch. Als würde er wortwörtlich an einen Sturz denken ;)

Es folgte rauschende Stille, der Moment zog sich
Verstehe ich nicht ganz. Rauscht da was im Hintergrund, vielleicht der Trubel im Krankenhaus? Oder rauscht dem Prot der Kopf angesichts der Geschehnisse?

Helmut mühte sich auf die Beine, da flog die Haustür auf und ein Sturm zog brüllend ein
Auch unfreiwillig komisch. Stelle mir vor, wie der Sturm sein neues Domizil bezieht und die Möbelpacker anbrüllt, dass sie gefälligst mit dem Eichenschrank vorsichtiger sein sollen. :p Wenn's geht auch auf Adverbien verzichten, in dem Fall das "brüllend". Lieber sowas wie "ein Sturmwind fegte herein".

Er hielt Paule im Arm, die Haut des leblosen Jungen leuchtete blass wie Milch.
Milch ist zwar hell, aber sie leuchtet doch nicht. Überhaupt: Wie soll etwas blass leuchten? Sind in meinem Verständnis Gegensätze. Leuchten würde ich durch "schimmern" o.ä. ersetzen oder ganz weglassen. "Seine Haut war blass wie Milch" tut's auch.

Das Fenster zum Garten war geöffnet und die Tür zum Badezimmer geschlossen, Licht drang durch den Spalt unter der Tür.
"...durch den Spalt unter der Tür hindurch."

Das Ende kam überraschend, so wie ich es mag. Dass in dem Genre am Ende vieles vage und geheimnisvoll bleibt gehört auch dazu. Aber so ganz ohne Andeutungen, was sich jetzt hinter dem Monolith, dem mysteriösen Mann und den Selbstmorden verbirgt, ist dann doch enttäuschend.
Habe versucht, mir einen Reim darauf zu machen, bin aber zu keinem befriedigenden Schluss gekommen.
Wofür sind die "Auserwählten" denn auserwählt? Um von einer alptraumhaften Illusion in den Selbstmord getrieben zu werden? Wenn ja, warum? Sind sie auserwählt, weil sie zufällig auf das Grundstück mit dem vergrabenen Monolithen gezogen sind? Oder "wächst" der Monolith bei jedem im Garten, der auserwählt wird?
Natürlich nicht alles offenbaren, aber ein paar Hinweise einstreuen.
Fear of the Unknown ist zwar ein elementarer Bestandteil von Cosmic Horror, aber wenn man gar nix erfährt, baut sich m.E. auch keine tiefgehender Grusel auf.
Ist jedenfalls meine Meinung.
Hab jetzt einige Kritikpunkte aufgezählt, die sind aber m.E. nur Falten an der Oberfläche. Könntest du sicher leicht ausbügeln, indem du noch einmal drübergehst. Das Gerüst deiner Geschichte- argloser Familienvater, dunkles Familiengeheimnis und unheimlicher Monolith- sind ein super Ausgangspunkt für Cosmic Horror, da kann einiges draus werden! Atmosphärisch fand ich deine Geschichte auch nicht schlecht.

VG
MD

 
Zuletzt bearbeitet:

@Seth Gecko

Na, dachte ich, was mag das sein? Eine Odysee 2001-Variation?
Ich hatte das gestern schon gelesen, viel kommentiert und dann verschwand mein Text in den Tiefen eines digitalen Schwarzen Lochs.

Zu deiner Geschichte -- ich muss dir leider die Rückmeldung geben, ich habe mich nur mäßig gegruselt. Auch Spannung kam nur teilweise auf, zuallererst so ab der Szene mit dem Jungen. Dennoch gelang es der Geschichte, mich interessiert zu halten, ich wollte da schon wissen, was die Auflösung ist.
Die war dann irgendwie erwartungsgemäß. Hatte das geahnt, nachdem vom Hängetod des Schwiegervaters die Rede war. Und doch würde ich nicht behaupten, das alles verstanden zu haben. Ah ja, eine genremäßig gelungenes Ende, aber ich blieb unschlüssig wie das jetzt alles zusammen passen soll.
Könnte auch sein, meine neuronalen Verbindungen sind kalkig -- aber was hat der Monolith in der Story an Bedeutung? Wieso wächst der? Und wieso wird der Junge angegriffen -- was hat der Junge mit dem Ganzen zu tun?
Oder wolltest du dieses Durcheinander von Einzelteilen ohne die Kohärenzen aufzuklären?

Die mangelnde Spannung. Ich denke, dass es daran liegt, dass ich mich mit dem Protagonisten nicht emotional verbunden habe. Der war so wischiwaschi. Als er Konturen bekam, war das zu spät -- und meines Erachtens hätten sowohl die depressive Befindlichkeit der Frau als auch die Schuldgefühle des Manns schon den ersten Teil der Geschichte färben müssen. Dann wäre einiges nicht plötzlich wie aus dem Hut aufgetaucht, und die Figuren wären markant und nicht beliebig/schablonenhaft; das wiederum hätt zu der emotionalen Verbindung des Lesers (mir) mit ihnen geführt, was seinerseits die Spannung verstärkt hätte.

Ob man das auch stiilistisch spannender schreiben hätte können? Ich weiß nicht recht.
Einige Anmerkungen kommen noch weiter unten.
Übrigens, einer der Meister im 'Spannung erzeugen' ist Roald Dahl. Ich glaub wenn man das lernen will, sollte man einige seiner Kurzgeschichten analysieren.

Es war ein Sonntagnachmittag im Mai, als Helmut den Fremden das erste Mal sah.
Im Grunde genommen ein guter erster Satz. Und doch könnt man den noch forcieren.
"Das erste Mal sah er den Fremden an einem Sonntagnachmittag im Mai."

»Kann ich Ihnen helfen?«, rief Helmut.
Er antwortete nicht, zeigte gar keine Reaktion.
Vielleicht an der Stelle doch "Der Mann antwortete nicht" -- nachdem Helmut vorher das Subjekt war. Die Zuordnung ist zwar einsichtig, aber ein Moment stocken war dann doch.

Vielleicht einer dieser Ukrainer? Über die hörte man ja so einiges.
Vielleicht sind es solche Sätze, die die Spannung mindern. Der hier führt einfach gedanklich weit aus der Szene raus. Plötzlich denkt man an die Ukraine und den Krieg dort. Und schon ist man *weg.

fixierte das gemähte Grün als sei es die spannendste Sache der Welt.
wäre es ...


Erika stand dort, eine stumme Frage im Blick, die Handflächen erhoben.
stumme Frage im Blick?

Erika antwortete nicht, sie starrte über seine Schulter hinweg. Noch immer hatte sie den letzten Bissen im Mund. Ihre Kuchengabel fiel klirrend auf den Porzellanteller.
»Was ist denn …?«, fragte Helmut verwundert und drehte den Kopf.
Da kommt mir die Reaktion doch überkandidelt vor. Das ist für mich dann eher lustig. Wieso auch sollte sie die Küchengabel fallen lassen? Nur weil da ein Typ am Zaun steht? Was macht er? Zielt er mit einer Waffe auf sie? Reißt er grad einer Katze den Kopf ab?


Ein leicht süßlicher Geruch ging von ihm aus, als hätte er verdorbenes Fleisch bei sich.
Das ist gut, eklig. Mit mehr solcher Sachen wär auch mehr Gruselstimmung entstanden.


aber sie machen meiner Frau Angst,
Sie

Wären plötzlich gigantische Fäden über ihm sichtbar geworden, es hätte Helmut nicht gewundert.
Gute Idee, die Fäden; nur, das 'es hätte Helmut nicht gewundert' ist dann so Allerwelts-Blah, das macht keine Horrostimmung. Wie anders, dass es diese Stimmung macht?
Ich bin jetzt keiner, der viel Horror schreibt.
Aber vielleicht so: "Helmut erstarrte, musste er doch jeden Moment damit rechnen, die gigantischen Fäden zu sehen, an denen der Fremde hängen mochte wie eine riesige fleischgewordene Marionette." So was.

»Nix. Er ist auf diese merkwürdige Weise weggegangen«, antwortete Helmut.
Hier wieder. Sag das doch in unheimlicher Art. Schon das 'nix' gefällt mir nicht. Und was soll ich mir da Unheimliches vorstellen, wenn einer 'merkwürdig weggeht'?

Er glaubte, diese Momente zu erkennen. Es war so einer.
Weg.

»Paul?«, fragte Helmut.
Der Enkel rührte sich nicht. Der Bagger lag neben ihm, umgekippt auf der Seite, offensichtlich uninteressant.
»Hey, Großer!«, rief sein Sohn, doch der Junge schien wie versteinert.
Helmut stand auf, ging die paar Schritte hinüber. »Was hast du denn da?«
Hier kommt Spannung auf, endllich. Unsauber finde ich das 'doch', für das es an der Stelle keinen Grund gibt.
"»Hey, Großer!«, rief sein Sohn und stutzte. Der Junge stand da wie versteinert."

Helmut antwortete nicht, stattdessen fragte er Paul: »Hast du das ausgebuddelt, hm?« Er ging neben seinem Enkel in die Hocke und legte dem Jungen eine Hand auf den Rücken.
Ja, das alles ist irgendwie beschrieben wie die nette Szene vom Familienpicknick im Park letzte Woche.
(Außerdem, das nur nebenbei, frage ich mich, wie der Junge was aus dem Rasen ausgebuddelt haben könnte. Oder hatte er eine Hacke dabei? Und wenn ja, wer erlaubt ihm denn, den Rasen aufzuharken, hm?)


»Fass ihn nicht an!«, kreischte Erika, offenbar aufgesprungen, der Gartenstuhl umgekippt.
Die Reaktion erscheint mir nicht besonders adäquat. Wieso sollte sie das kreischen?


War es tatsächlich eine Pyramide?
... die auf dem Mond entdeckt wurde?


Zu den Füßen ein einzelnes Blatt Papier, mit nur einem einzigen Wort darauf: Monolith.
Wie erwähnt habe ich bis zum Schluss nicht kapiert, was jetzt dieser Monolith für eine Aufgabe hatte (außer der, aus dem Nichts aufzutauchen und mysteriös zu wirken).


Helmut kam es so vor, als versuchte das, was seinen Schwiegervater dazu brachte, sich das Leben zu nehmen, Erikas eigenes, starkes Ich in einem tiefschwarzen Sumpf aus Selbstschuld und giftiger Resignation zu ersäufen. Die Frau, in die er sich einst aufgrund ihrer selbstbewussten und resoluten Art verliebt hatte, drohte in den Tiefen der Depression zu versinken.
Das alles kommt zu spät, wie ich eingangs schrieb. Weder er noch die Frau hatten bis dahin auch nur den Schimmer solcher Probleme gezeigt. Nicht im Reden, nicht im Handeln.
Das schreibst du uns jetzt hin, damit die Geschichte überhaupt zu einem stimmigen Ende kommen kann. Aber das muss in den Figuren schon vorher anklingen. Dann wären sie auch spürbar geworden und man wäre als Leser emotionaler bei ihnen.

Helmut musste sie retten!
Unfreiwillig komisch. Das reißt mich raus.

Sein Sohn stand im Rahmen, die Haare windgepeitscht.
Nein, bitte keine Vorstellung jetzt in meinem Kopf, wie der Wind die Haare eines Mannes peitscht, der in einem Türrahmen steht!
:hmm:

statt Finger wuchsen nun bleiche Tentakel aus den Handgelenken, sie zuckten unkontrolliert
Jo, das kann man lassen :)

--

Tut mir Leid, ich hätt dir auch lieber was positiver geschrieben, doch ich meine, mit der Story bist du noch nicht fertig ;)


Gruß von Flac

 

Moin @Carlo Zwei, @deserted-monkey, @MorningDew und @FlicFlac

ich danke euch für die Kommentare, den kritischen Blick und eure Verbesserungsvorschläge. Vor allem aber Danke für eure Zeit.

Zusammengefasst haben mir die Anmerkungen gezeigt, dass die Geschichte, so wie sie jetzt im Forum steht, noch nicht fertig ist, bzw. so nicht funktioniert. Meine größte Herausforderung ist und bleibt das Anfertigen von glaubhaften Charakteren, da muss ich mir mal Hilfe in Form von Schreibratgebern (oder so) holen, denn die Kritik, dass meine Figuren nur austauschbare Pappkameraden sind, taucht regelmäßig immer wieder, mal mehr, mal weniger, auf.

In dieser KG wollte ich probieren (neben der Tatsache, dass ich mich noch nie am Cosmic Horror versucht habe), möglichst wenig zu beschreiben / zu erklären und die Leserschaft bis zum Ende die Lücken selber füllen zu lassen. Doch das scheint nicht gelungen, eher ist Unlogik, Ratlosigkeit und unfreiwillige Komik daraus entstanden. :fluch:
Vielleicht liegt das u.a. daran, dass ich noch nie Cosmic Horror gelesen habe (höre jetzt schon alle schreien: Ja, dann mach das doch erstmal, bevor Du selber im Genre schreibst :D). Momentan fehlt mir hierfür leider die Zeit.


Gerne gehe ich noch kurz auf einige eurer tollen Vorschläge ein:

Wird also (hoffentlich produktives) Gemecker. Zieh dir raus, was du brauchen kannst.
Für mich kein Gemecker, sondern konstruktive Kritik, die ich gut gebrauchen kann.

nicht wie das eines Landstreichers – sonst stimmt das vom Ausdruck her nicht. Ein Erscheinungsbild kann nicht 'wie' ein Landstreicher wirken, sondern höchstens wie das ... eines Landstreichers.
Wird geändert.

Finde ich von der Wortwahl her ungünstig. Das Wort verwendet man eigentlich für Objekte. 'verbraucht' würde ich schreiben.
Das merkt Monkey in seinem Kommi ebenfalls an. Werde ich austauschen.

wozu das 'wie'? Würde ich streichen.
Wird gestrichen.

von seinen Überlegungen, eine Radtour zu machen ...
Sonst steht da, dass sich die Radtour Überlegungen gemacht hat.
Wird geändert.

Ich habe mich einfach gefragt, warum es den Tod durch Erhängen sein muss, das müsste der Text für mich irgendwie klar machen, sonst wirkt es zu random auf mich. Verstehe den Zusammenhang zu dieser Pyramide, zum Monolithen, nicht.
Die Todesursache ist in der Tat austauschbar. Auch bereits frühere Verknüpfungen zum (vermeintlichen) Suizid des Vaters bleiben aus, das werde ich neben der Motivation der zwei Hauptfiguren noch stärker herausarbeiten.

Warum der Enkel dann auch noch Tentakel anstelle Händen hatte, verstand ich nicht wirklich und es war mir persönlich etwas too much, auch weil das mit den Tentakeln halt schon ein ordentlich verbrauchtes Bild ist. Liest man gefühlt in jeder zweiten Geschichte die irgendwas mit Cosmic Horror zu tun hat und hier wirkt es so, als müsste man das unbedingt irgendwo in einer solchen Story unterbringen. Ja, es könnte ein Traum sein, aber dennoch ... Würde ich mir überlegen.
Die Tentakelhände lasse ich drin, das gefällt mir gut, auch wenn es als altbekanntes Trope daherkommt. Tatsächlich hatte ich es in der ersten Rohfassung so geschrieben, dass Helmut alles ab dem nächtlichen Aufwachen träumt, dann tatsächlich erwacht und dann (vom Fremden / von Erika) gekillt wird...

Würde das streichen, wenn er keine Reaktion zeigt, ist klar, dass er auch keine Antwort gibt.
Wird gestrichen

Finde ich zu wenig spezifisch, hier hätte ich etwas genauer beschrieben wie er denn aussieht. Irgendwas zwischen Obdachlosem und Knasti kann ich mir nicht so recht vorstellen. Ansonsten stimme ich hier Carlo zu, abgenutzt ist die falsche Formulierung.
Da setze ich mich nochmal ran, das wird nicht so schwer, da ich ein gutes Bild des Mannes vor Augen habe. Wollte nur nicht zu sehr und zu viel beschreiben.

ch weiss nicht, ob das hier mit den Ukrainern wirklich notwenig ist. Klar, es stellt einen aktuellen Bezug her, aber das führt ja nirgends hin. Würde es also streichen. Vielleicht auch noch den letzten Satz im Zitat, zu sagen dass der Kerl womöglich Ausländer war, würde eigentlich schon ausreichen an der Stelle.
Wird beides gestrichen. Hatte ich nachträglich noch eingebaut, um einen aktuellen Bezug zu haben.

Der Mann starrte weiterhin angestrengt auf den Rasen, oder sowas. Der Rest ist für mich nur Ballast, den man abwerfen könnte.
Wird geändert.

Nein, finde ich nicht so elegant. Einfach Helmut machte einen Schritt auf ihn zu, das reicht imo als Reaktion, der erste Satz ist nur tell und dass es sich nicht gehört, so wie dieser Mann in fremde Gärten/auf fremde Grundstücke zu starren, bedarf keiner Erklärung.
Das auch. Durch Sätze wie "Es gehörte sich nicht ..." wollte ich den Lesern den Charakter von Hemlut ein wenig näher bringen.

Auch streichen. Ist klar, wer da steht und wie er da steht und starrt.
Wird gestrichen.

Er baute sich vor ihm auf und versperrte ihm die Sicht, so unnötige Dinge weglassen, wie das er ihn erreichte hatte. Das bremst nur aus.
Danke, sowas ist immer wiederhilfreich, denn da neige ich zu. Wird gestrichen.

a, dann das mit der Hasenscharte: Ist ja auch so ein sehr gängiges Bild aus Horrorfilmen etc., das kommt mir so als abstossendes, körperliches Merkmal sofort in den Sinn. Brauchst Du das?
Lasse ich erstmal drin, denn es gefällt mir als kleines Detail, auch wenn es ein vielleicht schon häufig verwendetes Klischee ist.

Auch die Augen 'kalt und gebrochen', naja, ich weiss nicht so recht, so stelle ich mir eher einen Kriegsversehrten mit PTSD vor, nicht einen unheimlich starrenden Mann.
Die Augen zu beschreiben, ist mir nicht leicht gefallen. Das lasse ich erstmal so, vielleicht fällt mir ja noch was Besseres ein.

Das hat mich leider ziemlich rausgehauen, weil es die unheimliche Atmosphäre zerstört. Ich weiss auch nicht recht, ob es was bedeuten soll, also ob das irgendwie Bezug auf den Enkel nehmen soll, der das Ding im Rasen ja dann auch anstarrt.
Wird geändert.

Dürfte bekannt sein, das mit der Suchtverlagerung, oder? Also das halt Ex-Raucher zunehmen, weil sie dann bspw. einen Ersatz im Essen suchen. Ich denke, es würde ausreichen, wenn Helmut die brennende Zigarette ansieht und sich dann entschliesst, noch ein Stück Torte zu nehmen.
Sehr gut. Wird gestrichen.

Die Dialoge sind für mich noch nicht wirklich rund. Auch bereits Helmuts Reaktionen auf den seltsamen Mann, aber gerade hier ist so eine Stelle. Ich verstehe hier ihre Aussage nicht so recht, denn es haben ja beide den Mann gesehen und wenn seine Frau dann auch noch von ihm träumt, da hätte sie ihm bestimmt was davon gesagt, oder nicht? Ich finde, sie hätte hier mit ihm über ihren Traum reden müssen.
Die Dialoge sowie die gesamte Charakterzeichnung wird verbessert, bzw. ausgebaut. Auch wenn das bedeutet, dass die Geschichte möglicherweise länger wird, als vorgesehen.

Das Wort 'entfleuchen' passt hier für mich nicht, liest sich komisch und passt auch nicht zum restlichen Duktus, es klingt so abgehoben im Vergleich zum restlichen Text.
Wird geändert.


Redundant.
Gestrichen.

Auch seltsame Formulierung. Die Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen oder so, fände ich besser.
Wird geändert.

Ich weiss nicht, ob ich etwas überlesen habe, aber warum sie auserwählt sind, das wird ja nie geklärt. Deshalb frage ich mich, wieso das überhaupt gesagt wird, weil es fügt der Story an sich nichts hinzu, wirft eher unnötig Fragen auf.
Auch hier werde ich nochmal einiges dazufügen dürfen, denn Du hast recht, da liefere ich keine Erklärung (Dachte, die braucht es nicht zwingend)

Hat mich bisschen rausgehauen, die Frage, würde sie entfernen.
Wird entfernt.

Das ist so mit dem Holzhammer, habe ich das Gefühl, diese Vergangenheit müsste eigentlich von Anfang an so subtil durch die Zeilen schimmern.
Das werde ich versuchen.

Hier die Charakterisierung durch die Vergangenheit, das kam für mich zu spät und zu direkt. Das ist so mit dem Holzhammer, habe ich das Gefühl, diese Vergangenheit müsste eigentlich von Anfang an so subtil durch die Zeilen schimmern. Bis hierher ist die Familie für mich nicht wirklich greifbar geworden und hier kommt das dann so schlagartig und an einer Position im Text, dass es mich aus den bisherigen Geschehnissen raushaut, den Text an der Stelle auch ausbremst, weil ich bin da in der Handlung drin und habe diesen Schwenk jetzt nicht erwartet. Ich würde das bisschen auflockern, die wichtigsten Dinge hie und da immer mal wieder einstreuen, aber vor allem früher im Text schon gewisse Sachen bringen, nicht hier alles direkt am Stück. Das ist zu viel, zu spät.
Got it. Das sind für mich enorm wichtige Hinweise. Ich danke Dir.

Hier hätte ich es gut gefunden, wenn sie nochmal insistiert hätte, das Helmut nicht rausgeht, sich nicht von dem Ding im Rasen 'anlocken lässt' durch seine Neugier. Seine Frau kennt ihn bestimmt sehr gut und hätte das vorausgesehen bzw. was in die Richtung geahnt, was ihr Helmut da für Ideen in seinem Kopf ausbrütete.
Finde ich auch gut. Auch wenn ich durch die Passage mit der Depression aufzeigen wollte, dass die beiden sich seit Jahren voneinander entfernt haben.

Hier dann auch nochmal die Hasenscharte, habe ich ja zuvor schon was dazu geschrieben, es soll den Mann einfach gruseliger machen, die hat keinen anderen Zweck, aber das ist eben so verbraucht, dass ich abwinke und mir an der Stelle eher denke: Aha, ja, klaro, die Hasenscharte soll jetzt hier natürlich schön obszön zur Geltung kommen, aber das funzt nicht. Nein, das ist für mich ein zu billiges Mittel um Grusel zu erzeugen, sorry.
Siehe oben. Bleibt (erst mal) drin.

Könnte man streichen.
Wird gestrichen.

Hier habe ich das Bild nicht verstanden. Wird das Grinsen breiter? Oder öffnet sich da sein Schädel, klappt die Haut auseinander? Würde ich präzisieren.
Das Grinsen wird breiter. Wird geändert.

Ja, das fand ich an sich gut, aber die Beschreibung, wie der Monolith sich da aus der Erde befreit, war für mich leider eher etwas plump, zu wenig eindringlich beschrieben. Ich denke, an der Stelle könntest Du echt noch eine Menge rausholen, müsstest Du mal überlegen, wie Du das am Besten anstellst.
Werde mir was überlegen.

Die ganze Story könnte meiner Meinung nach subtiler sein, das Grauen sich langsam einschleichen. Wenn es sich in solchen Spitzen kulminiert, wirkt das übertrieben und es haut mich raus, weil's dann eher lustig auf mich wirkt.
Das wird die Herausforderung der nächsten Tage/Wochen.

Sie hätte sich da mit ihrem Mann über ihn unterhalten müssen, habe ich vorher schon erwähnt. Wieso behält sie ihre Gefühle einfach für sich? Das unheimliche Erlebnis mit dem Mann ist ja ein gemeinsames Empfinden, das müsste zu einer Diskussion zwischen den beiden führen (also natürlich nicht hier, aber früher im Text).
Siehe oben. Muss mal schauen, wie ich das insgesamt abändere.

Das Ende fand ich gut. Also die Auflösung hat mir gefallen. Trotz aller Kritik habe ich deinen Text gerne gelesen.
Danke, Monkey, das bedeutet mir was.

Beim ersten Mal hat er außer komisch zu gucken nix Schlimmes gemacht, und die Ehefrau muss ihn auch gesehen haben, denn sie stand ein Stück hinter dem Prot. Da war für sie noch alles cool.
Die Dialoge zwischen den Figuren und ihre Handlungen muss ich von Anfang an noch besser in die Handlung einflechten, das merke ich jetzt.

Vorher schreibst du noch, dass der erste Vorfall Wochen her und fast vergessen ist, also warum die heftigen Reaktionen? Wenn er jetzt über den Zaun steigen oder sie massiv belästigen würde, würde ich's ja verstehen...
Ich hab die beim Schreiben gar nicht als so heftig empfunden, bzw. es ausgelassen, Helmuts Beweggründe dafür aufzuzeigen, wahrscheinlich weil ich dachte, die Leserschaft sieht das Charakterbild zwischen den Zeilen. Werde ich ändern.

Klar, er ist stark gestresst, aber er unterbricht den Vater, als hätte dieser ihm die Ohren vollgesülzt. Dabei hat der gerade mal "Hallo" gesagt.
Auch das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ist nicht das beste, das sollte beim Kuchenessen ein wenig hervorgehoben werden. Ist anscheinend nicht gut genug geglückt.

Verstehe ich nicht ganz. Rauscht da was im Hintergrund, vielleicht der Trubel im Krankenhaus? Oder rauscht dem Prot der Kopf angesichts der Geschehnisse?
Nee, das rauscht nichts. Werde ich umformulieren.

Das Ende kam überraschend, so wie ich es mag. Dass in dem Genre am Ende vieles vage und geheimnisvoll bleibt gehört auch dazu. Aber so ganz ohne Andeutungen, was sich jetzt hinter dem Monolith, dem mysteriösen Mann und den Selbstmorden verbirgt, ist dann doch enttäuschend.
Das Ende scheint mir besser gelungen zu sein, als der Rest der Geschichte. Das ist erstmal gut zu wissen.

Könntest du sicher leicht ausbügeln, indem du noch einmal drübergehst. Das Gerüst deiner Geschichte- argloser Familienvater, dunkles Familiengeheimnis und unheimlicher Monolith- sind ein super Ausgangspunkt für Cosmic Horror, da kann einiges draus werden! Atmosphärisch fand ich deine Geschichte auch nicht schlecht.
Danke Dir, das bedeutet mir was. Schön zu hören, dass das Grundgerüst stehen bleiben kann.

Oder wolltest du dieses Durcheinander von Einzelteilen ohne die Kohärenzen aufzuklären?
Ja, schon ein wenig. Die Geschichte sollte nicht zu lang werden. Und ich wollte nicht allzu viel beschreiben, sondern die Leser:innen ihr eigenes Bild/Verständnis selbst gestalten lassen.

Die mangelnde Spannung. Ich denke, dass es daran liegt, dass ich mich mit dem Protagonisten nicht emotional verbunden habe. Der war so wischiwaschi. Als er Konturen bekam, war das zu spät -- und meines Erachtens hätten sowohl die depressive Befindlichkeit der Frau als auch die Schuldgefühle des Manns schon den ersten Teil der Geschichte färben müssen.
Ja, das wurde bereits von den anderen angemerkt. Da muss ich von Anfang an nochmal dran.

Da kommt mir die Reaktion doch überkandidelt vor. Das ist für mich dann eher lustig. Wieso auch sollte sie die Küchengabel fallen lassen? Nur weil da ein Typ am Zaun steht? Was macht er? Zielt er mit einer Waffe auf sie? Reißt er grad einer Katze den Kopf ab?
:) Nee, eigentlich macht der nichts, außer ungefragt in Ihre Privatsphäre einzudringen. Ich werde das anhand einer klareren Charakterzeichnung besser hervorheben.

Aber vielleicht so: "Helmut erstarrte, musste er doch jeden Moment damit rechnen, die gigantischen Fäden zu sehen, an denen der Fremde hängen mochte wie eine riesige fleischgewordene Marionette." So was.
Dein "fleischgeworden" gefällt mir sehr. Werde ich ändern.

Ja, das alles ist irgendwie beschrieben wie die nette Szene vom Familienpicknick im Park letzte Woche.
Die Vermischung von harmlosem Alltag ggü. unerklärlichem Schrecken war schon ein wenig Intention. Vielleicht muss ich aber auch erstmal mehr in diesem Genre lesen, um das besser hinzukriegen.

Die Reaktion erscheint mir nicht besonders adäquat. Wieso sollte sie das kreischen?
Weil sie bestimmte Dinge geträumt hat, die ich besser herausarbeiten hätte sollen. Das ist mir jetzt klar.

Das schreibst du uns jetzt hin, damit die Geschichte überhaupt zu einem stimmigen Ende kommen kann. Aber das muss in den Figuren schon vorher anklingen. Dann wären sie auch spürbar geworden und man wäre als Leser emotionaler bei ihnen.
Ja, damit hast Du vollkommen recht. Ziel ist gesetzt.

Tut mir Leid, ich hätt dir auch lieber was positiver geschrieben, doch ich meine, mit der Story bist du noch nicht fertig
Kein Grund, sich zu entschuldigen, ich bin wie immer dankbar über den ehrlichen, konstruktiven Austausch hier im Forum.

Besten Dank ihr vier, ich hab’ dank euch wieder was gelernt und nun ordentlich zu tun.

Einen entspannten Sonntagabend und beste Grüße
Seth

 

@Seth Gecko

Oder wolltest du dieses Durcheinander von Einzelteilen ohne die Kohärenzen aufzuklären?
Ja, schon ein wenig. Die Geschichte sollte nicht zu lang werden. Und ich wollte nicht allzu viel beschreiben, sondern die Leser:innen ihr eigenes Bild/Verständnis selbst gestalten lassen.
Allerdings bin ich da gescheitert, obwohl ich mich nicht für den dümmsten Pfannkuchen in der Pfanne halte. Und ich habe den Eindruck, da nicht der Einzige gewesen zu sein.

 

Moin.
Gerne möchte auch ich meine Sichtweise einfließen lassen. Ich hoffe, du nimmst dir die Beispiele zu Herzen.

  1. Der Text enthält einige wiederholte Formulierungen und Wiederholungen, die gestrafft oder vermieden werden können. Zum Beispiel könnte man die wiederholte Verwendung von "Helmut" am Anfang einiger Sätze vermeiden.
  2. Die Beschreibungen könnten präziser sein, um das Bild klarer zu vermitteln. Zum Beispiel könnte anstelle von "Der Fremde blinzelte" der Ausdruck "Der Fremde öffnete langsam die Augen" verwendet werden.
  3. Es gibt einige Absätze, die sehr lange sind und mehrere Ereignisse oder Gedanken enthalten. Es wäre hilfreich, diese Absätze aufzuteilen, um die Lesbarkeit zu verbessern.
  4. Die Dialoge könnten lebendiger gestaltet werden, indem man die direkte Rede der Charaktere mit Dialogtags und Interaktionen ergänzt. Zum Beispiel könnte man schreiben: "»Hör’n Sie mal, was fällt Ihnen eigentlich ein?«, rief Helmut wütend und ballte die Hände zu Fäusten. Der Mann reagierte nicht, sondern starrte weiterhin auf den Rasen."
  5. Der Erzählstil könnte durch die Verwendung von aktiven Verben und lebhafter Sprache lebendiger gestaltet werden. Zum Beispiel: "Der Fremde überwand mit staksigen Bewegungen das Hindernis und richtete sich auf" könnte zu "Der Fremde kletterte mit staksigen Bewegungen über das Hindernis und erhob sich".
  6. Einige Details könnten präzisiert werden, um eine klarere Vorstellung der Umgebung und der Handlungen der Charaktere zu vermitteln. Zum Beispiel könnte man beschreiben, wie die Charaktere sich bewegen, wo sie sich im Raum befinden und wie sie sich fühlen.
Hier ist ein Beispiel für eine überarbeitete Passage:

Originaltext:
»Einfach so?«, fragte sein Sohn.
»Einfach so.«
»Meinst du, er kommt wieder?«
»Oh Gott, ich hoffe nicht«, kam Erika ihm zuvor.
»Der war so gruselig. Dieses Starren. Ich hab sogar von ihm geträumt.«
Helmut hielt in der Bewegung inne, den Tortenheber in der Hand.
»Wann das denn? Hast du ja gar nicht erzählt.«

Überarbeiteter Text:
»Einfach so?«, fragte sein Sohn ungläubig.
»Ja, einfach so«, bestätigte Helmut. »Glaubst du, er wird wieder auftauchen?«
»Oh Gott, ich hoffe nicht«, antwortete Erika schnell. »Der Mann hat mir richtig Angst gemacht. Dieses ständige Starren. Ich habe sogar von ihm geträumt.«
Helmut hielt inne und ließ den Tortenheber sinken.
»Wirklich? Wann hattest du den Traum? Du hast mir gar nichts davon erzählt.«

Auch wenn sich das Beispiel nur in Nuancen unterscheidet, so ist die Wirkung groß.

Durch solche Überarbeitungen wird der Text präziser, lebendiger und leichter lesbar. Es ist wichtig, den Schreibstil, die Charakterentwicklung und die Handlung im Auge zu behalten, um die gewünschte Atmosphäre und Wirkung zu erzielen.


Gruß

Deine Terrasse zum Meer

 
Zuletzt bearbeitet:

Originaltext:
»Einfach so?«, fragte sein Sohn.
»Einfach so.«
»Meinst du, er kommt wieder?«
»Oh Gott, ich hoffe nicht«, kam Erika ihm zuvor.
»Der war so gruselig. Dieses Starren. Ich hab sogar von ihm geträumt.«
Helmut hielt in der Bewegung inne, den Tortenheber in der Hand.
»Wann das denn? Hast du ja gar nicht erzählt.«

Überarbeiteter Text:
»Einfach so?«, fragte sein Sohn ungläubig.
»Ja, einfach so«, bestätigte Helmut. »Glaubst du, er wird wieder auftauchen?«
»Oh Gott, ich hoffe nicht«, antwortete Erika schnell. »Der Mann hat mir richtig Angst gemacht. Dieses ständige Starren. Ich habe sogar von ihm geträumt.«
Helmut hielt inne und ließ den Tortenheber sinken.
»Wirklich? Wann hattest du den Traum? Du hast mir gar nichts davon erzählt.«

Auch wenn sich das Beispiel nur in Nuancen unterscheidet, so ist die Wirkung groß.

Ja, finde ich auch, und zwar wird der Abschnitt schlechter.
Das Adjektiv ungläubig braucht es nicht, schon im ersten Satz der 'Verbesserung'. So wenig Adjektive wie möglich! Man hört das 'ungläubig' ohne dass es da steht.

»Ja, einfach so«, bestätigte Helmut.
Das 'Einfach so' ist die Bestätigung, warum sollte da also stehen "bestätigt Helmut"?
Das "Ja," kann auch wegbleiben.

Fazit: In den Dialogen empfinde ich den Originaltext authentischer. So reden Leute in solcher Situation. Die meisten Stellen aus dem 'verbesserten' Text erinnern mich an die Standard-Eintopfdialoge in deutschen Vorabendserien und könnten glatt aus einem Autorenseminar für solche stammen: »Wirklich? Wann hattest du den Traum? Du hast mir gar nichts davon erzählt.« Gott, wer redet so, außer im Fernsehen? Ich kann dieses melodiöse Gesäusel so deutlich hören, dass ich Gänsehaut bekomme.

 

Hi nochmal!

höre jetzt schon alle schreien: Ja, dann mach das doch erstmal, bevor Du selber im Genre schreibst :D). Momentan fehlt mir hierfür leider die Zeit.
Ja, du solltest dich auf jeden Fall mit einem Genre beschäftigen, bevor du darin schreiben willst! :lol:
Aber falls es dich tröstet: Mit Zeitmangel bist du nicht alleine. Mein "Bücher, die ich bald lesen möchte"-Regal ächzt immer mehr unter zunehmenden Gewicht. Dafür gibt's was Cosmic-Horror angeht so viel als Hörbuch auf YouTube. Gerade sämtliche Lovecraft-Sachen werden dort von geübten Sprechern vorgelesen. Tatsächlich habe ich von Lovecraft das Wenigste gelesen, sondern hpts. gehört, während ich Wäsche gebügelt oder die Küche geputzt habe ;) Lovecraft ist auch in der Public Domain, also alles legal, falls du fragst.

Die Tentakelhände lasse ich drin, das gefällt mir gut, auch wenn es als altbekanntes Trope daherkommt.
Wurde auch schon für dieses Klischee kritisiert. Ist auch echt ausgelutscht, ist aber für mich ein Markenzeichen von Cosmic-Horror, da darf das gerne ein bisschen kitschig sein. Mich hat's jedenfalls nicht gestört, bin Team-Tentakel :P

Tatsächlich hatte ich es in der ersten Rohfassung so geschrieben, dass Helmut alles ab dem nächtlichen Aufwachen träumt, dann tatsächlich erwacht und dann (vom Fremden / von Erika) gekillt wird...
Gott sei's getrommelt und gepfiffen dass du das geändert hast! Das wäre wirklich das abgedroschendste Klischee, das in in der Welt der Wendepunkte herumliegt. Die aktuelle Lösung erfindet das Rad zwar auch nicht neu, ist aber lange nicht so vorhersehbar. Mich hast du damit jedenfalls gekriegt.

Auch das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ist nicht das beste, das sollte beim Kuchenessen ein wenig hervorgehoben werden. Ist anscheinend nicht gut genug geglückt.
Dass die beiden sich nicht grün sind, ist rübergekommen. Aber so wie sich der Sohn verhält, macht es den Eindruck, als wäre der Sohn einfach ein unsympathischer Arsch und der arme Vater dessen Opfer. Was hat der Vater ihm denn getan, dass der Sohn ihm so frech in den Garten ascht, statt in den Aschenbecher? Wenn du zeigen würdest, dass der Vater auch seinen Teil zu dem toxischen Verhältnis beiträgt, wäre das für mich ambivalenter und auch ein Stück authentischer. Und ich würd's subtiler darstellen, als dass der Sohn dem Vater einfach beim ersten Wort über den Mund fährt.

Grüße,
MD

 

Moin @MorningDew,

freut mich, dass Du nochmal vorbeischaust und Danke, für die weiteren Denkanstöße.

Mit Zeitmangel bist du nicht alleine. Mein "Bücher, die ich bald lesen möchte"-Regal ächzt immer mehr unter zunehmenden Gewicht. Dafür gibt's was Cosmic-Horror angeht so viel als Hörbuch auf YouTube. Gerade sämtliche Lovecraft-Sachen werden dort von geübten Sprechern vorgelesen. Tatsächlich habe ich von Lovecraft das Wenigste gelesen, sondern hpts. gehört, während ich Wäsche gebügelt oder die Küche geputzt habe
Jau, Lovecraft werde ich ab August in Angriff nehmen, denn vorher begebe ich mich erstmals in die P&P-Welt von "Achtung! Cthulhu", was ich (hoffentlich) neben euren hilfreichen Kommis als weiteren Anstoß nehmen kann, diese KG auf Vordermann zu bringen. Bin auf den neuen Input gespannt und freue mich! :)

Mich hat's jedenfalls nicht gestört, bin Team-Tentakel
:D Sehr gut, das baut mich auf.

Die aktuelle Lösung erfindet das Rad zwar auch nicht neu, ist aber lange nicht so vorhersehbar. Mich hast du damit jedenfalls gekriegt.
Ja, die Entscheidung war definitiv die richtige. Danke Dir.

Was hat der Vater ihm denn getan, dass der Sohn ihm so frech in den Garten ascht, statt in den Aschenbecher? Wenn du zeigen würdest, dass der Vater auch seinen Teil zu dem toxischen Verhältnis beiträgt, wäre das für mich ambivalenter und auch ein Stück authentischer.
Das weiß ich selbst noch nicht so genau. Zum Sohn habe ich mir (bisher) keine tiefergehenden Gedanken gemacht, er sollte keine raumgreifende Figur sein. Daher hat er bis jetzt auch keinen Namen, den man sich merken müsste.

Und ich würd's subtiler darstellen, als dass der Sohn dem Vater einfach beim ersten Wort über den Mund fährt.
Ja, die Subtilität, bzw. auch der schleichende Horror des großen Ganzen wird bei der Überarbeitung wahrscheinlich die größte Herausforderung werden. Vielleicht bringt der erste Ausflug in Lovecraftsche Gefilde ja neue Impulse, die mich weiter bringen.

Danke für Deine Anregungen und Deine Zeit,
beste Grüße
Seth

Moin @FlicFlac,

wollte es mir nicht nehmen, noch kurz auf den mMn seltsamen Kommentar von "Terrasse" und Deine Antwort darauf einzugehen.

Ja, finde ich auch, und zwar wird der Abschnitt schlechter.
Das Adjektiv ungläubig braucht es nicht, schon im ersten Satz der 'Verbesserung'. So wenig Adjektive wie möglich! Man hört das 'ungläubig' ohne dass es da steht.
Das habe ich ähnlich empfunden. Dass Du die Emotionen in meinen (versucht realitätsnahen) Dialogen heraushörst, zeigt mir, dass ich da etwas richtig gemacht habe, auch wenn die KG im Ganzen noch lange nicht perfekt ist.

Das 'Einfach so' ist die Bestätigung, warum sollte da also stehen "bestätigt Helmut"?
Das "Ja," kann auch wegbleiben. Fazit: In den Dialogen empfinde ich den Originaltext authentischer. So reden Leute in solcher Situation. Die meisten Stellen aus dem 'verbesserten' Text erinnern mich an die Standard-Eintopfdialoge in deutschen Vorabendserien und könnten glatt aus einem Autorenseminar für solche stammen: »Wirklich? Wann hattest du den Traum? Du hast mir gar nichts davon erzählt.« Gott, wer redet so, außer im Fernsehen? Ich kann dieses melodiöse Gesäusel so deutlich hören, dass ich Gänsehaut bekomme.
Auch dieser Kommentar baut mich auf, denn ansonsten hätte ich an meinen bisher gesammelten Erfahrungen, was das Handwerk des Schreibens angeht– auch hier im Forum – gezweifelt.

Danke für Deine Aufmerksamkeit und Deine Zeit,
beste Grüße
Seth

 

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