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Der Tod und die Birke

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07.07.2004
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Der Tod und die Birke

Tränen flossen in Strömen seine Wangen herab.
Auch die Birke vor seinem Fenster weinte.
Auf seiner marmornen Fensterbank wartete geduldig der Tod im quaderförmigen Glase.
Die Birke erzitterte in der empfindungslosen Kälte; erbebte vor Grauen.
Der Tod zischte, sich schlängelnd und windend.
Ein schwarzer mitleidloser Vogel flog heran, hackte unvorstellbar grausam in des Baumes Haut, hackte bis das harzige Blut in Strömen rann…
Der zweigezüngte Tod, wartend auf die zu erfüllende Aufgabe, brannte sich mit seinen sichelförmigen Augen durch die blanken Scheiben des gläsernen Käfigs.
Der Birke Blut rann noch immer über die Rinde, die Rinde langsam entlang, wie ein langer, schwerfälliger und dunkler Fluss.
Er war bereit, den Tod entgegenzunehmen und sich damit der ersehnten Erlösung hinzugeben.
Ein Windstoß, wie aus dem Nichts heraus, traf die überraschte Birke hart, entriss ihr das welke Kleid; bloß und nackt stand sie jetzt da und erwartete das Unvermeidliche.
Durch das kalte Glas seines Fensters warf er das letzte Mal einen langen Blick auf den ach so geliebten Baum, der ihm in Kindertagen die einzige Zuflucht gewesen war. Und die Tränen flossen in Strömen seine Wangen herab.
Ihre Kraft schwand.
Der raue Tod grub seine dolchartigen Zähne tief in seine Haut. Er ließ es gerne zu. Der Erlösung wegen.

Und wie die ersten Strahlen der Sonne wieder hinter einer grauen Wolke hervorkommend den Himmel grell mit weißem Licht erleuchteten, da erlosch das Ihrige.

(zusammen verfasst von Rafiki & Zazu)

 

Hi Batzen

zuerst mal Willkommen auf KG.de

eher ein Gedicht als eine Kurzgeschichte, was? :)

ein paar Fehler (oder was ich dafür halte) hab ich dennoch gefunden

Der zweigezüngte Tod
zweizüngige
mit weißem Licht erleuchteten, da erlosch das Ihrige.
ihrige

Sonst weiß ich nicht recht was ich sagen soll. Wie gesagt für mich ist das eher ein Gedicht, weshalb du hier im falschen Forum gelandet bist. Gedichte zu interpretieren liegt mir nicht, darum lasse ich es auch. :D

Vielleicht stellst du mal einen Kurzgeschichte von dir hier rein, sofern du so etwas überhaupt schreibst. Die nehme ich mir Freuden auseinandern :D

Kerberos

 

Ok.
Früher gabs hier mal ein paar Kritiker, die ziemlich ehrlich werden konnten. Seid mir nicht böse, aber ich schwelge ein wenig in Nostalgie.
Also. Batzen, Zazu, Rafiki (seid ihr Pokemons?): herzlichen Glückwunsch zum ersten Beitrag. Er ist fehlerfrei geschrieben und man merkt, dass ihr was Gutes machen wolltet.
Leider erschöpft sich hier mein Lob. Wenn ihr über vierzehn seid habt ihr versagt.
Ich versuch mal, meine Gedanken beim 2. Lesen wiederzugeben:

Tränen flossen in Strömen seine Wangen herab.
Auch die Birke vor seinem Fenster weinte.
Aha. Das erste ist abgegriffen, das zweite, ähm... nicht :rolleyes:

Auf seiner marmornen Fensterbank wartete geduldig der Tod im quaderförmigen Glase.
Der Tod im Terrarium... gabs das nicht mal bei RTL?
Im Ernst, lies den Satz mal. Oder stell dir vor, du müsstest ihn vorlesen. Ich müsste zum Schluss lachen :shy:

Die Birke erzitterte in der empfindungslosen Kälte; erbebte vor Grauen.
Altes Faulholz, verängstigtes! Der Klimax wegen müsstest du den Baum gegen Ende des Textes nach seiner Mama rufen lassen.

Der Tod zischte, sich schlängelnd und windend.
Wortwahl: "winden" assoziiere ich mit Unterlegenheit.

Ein schwarzer mitleidloser Vogel flog heran, hackte unvorstellbar grausam in des Baumes Haut, hackte bis das harzige Blut in Strömen rann…
Die Kälte, empfindungslos, der Vogel, mitleidlos, das sind, irgendwie, vollkommen überflüssige Adjektive (s.a. "unvorstellbar"(also unbeschreiblich?) "grausam").
:confused:

Der zweigezüngte Tod, wartend auf die zu erfüllende Aufgabe, brannte sich mit seinen sichelförmigen Augen durch die blanken Scheiben des gläsernen Käfigs.
Nochmal. Lies diesen Satz vor. Er wirkt so übelst pseudo.

Der Birke Blut rann noch immer über die Rinde, die Rinde langsam entlang, wie ein langer, schwerfälliger und dunkler Fluss.
Die Dopplung "Rinde" ist komplett überflüssig, find ich.

Er war bereit, den Tod entgegenzunehmen und sich damit der ersehnten Erlösung hinzugeben.
Spannung?

Ein Windstoß, wie aus dem Nichts heraus, traf die überraschte Birke hart, entriss ihr das welke Kleid; bloß und nackt stand sie jetzt da und erwartete das Unvermeidliche.
Tja. So ein Windstoß, wo kommt er schon her? Ich seh ihn auch nie kommen, insofern verstehe ich die überraschte Birke. Auch wenn ich rot anlaufen würde, wenn mir so ein Windstoß aus dem Nichts -husch!- die Kleider vom Leib reißen würde. Was ebenso wahrscheinlich ist.

Durch das kalte Glas seines Fensters warf er das letzte Mal einen langen Blick auf den ach so geliebten Baum, der ihm in Kindertagen die einzige Zuflucht gewesen war. Und die Tränen flossen in Strömen seine Wangen herab.
Es schmerzt, zu sehen, wie ein ach so geliebter Baum plötzlich nackig dasteht, nicht wahr?
Und, wenn dieser abgegriffene Vergleich schon wieder aufgenommen wird, lass wenigstens nochmal den Baum weinen. Er könnte ja knarzen: "Tu´s nicht! Lass dies nicht in einem pubertären Suizidgeschichtchen enden! Neeeiiin...!"

Ihre Kraft schwand.
Ja. Jede gute Geschichte braucht eine Frau. Ach, pardon, die sich ob der Unvermeidlichkeit der erbarmungslosen Situation gräuende Birke, nicht: der Baum.
Mein Fehler.

Der raue Tod grub seine dolchartigen Zähne tief in seine Haut. Er ließ es gerne zu. Der Erlösung wegen.
Dolchartig. So Dino-Zahn-Dokumentations-ähnlich dolchartig, nehme ich an. Fast schon Horror. Welcher durchgeknallte Kieferorthopäde wird wohl hier von seiner Brut niedergestreckt, fragt sich der genei... der Leser.
Aber, leider auch: wie passt das Vieh in das Aquarium auf der Fensterbank, bei solchen Hauern?

Und wie die ersten Strahlen der Sonne wieder hinter einer grauen Wolke hervorkommend den Himmel grell mit weißem Licht erleuchteten, da erlosch das Ihrige.
Das Lichtlein erlöscht. Hat da jemand "abgedroschen" gesagt? Nein? Muss ein Echo gewesen sein.
"wie...da". Tja, auf den ersten Blick erscheind das holprig. Aber wenn man seine Birne benutzt, dann geht einem ein Licht auf. Derartig erleuchtet, erkennt man: Wie..da = wieder.
Verborgen unter Allerweltsstereotypen, rigipsbombastischen Sprachgeholze und einem Aufguss klassischer Formulierungen erstrahlt: Eine einzigartige Metapher auf den quälenden, unendlichen Zyklus des endlosen Lebenskreises. Zasu ist Hindu, stimmts?

Soll heißen:
-> Weg von diesem schwülstig-sperrigen Stil.
-> Macht euch eigene Gedanken! Selbstmordgeschichten sind so inovativ und gefragt wie Tamagotschis oder Senfgas. Überlegt euch eigene Plots und Formulierungen, versucht, Klischees zu vermeiden (fällt am Anfang schwer, muss ich zugeben ;))
-> Lasst euch nicht von fiesen Kerls wie mir entmutigen! Schaut euch mal um, was andere hier so schreiben, überlegt euch euren Teil dazu (wenn ihr zu zweit seit, kann das sogar ganz lustig werden), schreibt weiter und schaut, ob ihr euch verbessert!

Grüße,
...para

 

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