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Der Vampirjäger (Special Deluxe Extended Edition)

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24.01.2004
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Der Vampirjäger (Special Deluxe Extended Edition)

Als der Vampirjäger Franz Marik sich aus seinem Bett erhob, stöhnte er auf. Die alten Knochen schmerzten, was auch normal war bei einem Mann von 70 Jahren. Marik ging keinem normalen Beruf nach. Er bezeichnete sich als Vampirjäger. Viele der elenden Blutsauger hatte er in seinem langen Leben vernichtet, doch die Jagd nach ihnen fiel ihm immer schwerer. Irgendwann einmal würde er den Kürzeren ziehen, aber das lag hoffentlich noch in weiter Ferne.

Ein lautes Klopfen an der Tür ließ Marik aufhorchen. Wer wollte so früh am Morgen etwas von ihm? Draußen war es noch nicht Tag geworden, der Schleier der Nacht hatte sich nicht zurückgezogen. Dies würde auch noch gut zwei Stunden anhalten.
„Mach auf, Marik! Mach auf! Er ist wieder da! Er ist wieder da!“
Franz Marik kannte die Stimme. Es war ein alter Bauer aus dem Dorf, mit dem Namen Buric Kartow. Der Vampirjäger öffnete ihm die Tür und sah sich einem verängstigten und kreidebleichen Mann gegenüber stehen. Etwas musste ihm einen großen Schrecken eingejagt haben.
„Beruhig dich doch, Buric. Du bist ja völlig aufgelöst.“
„Aber ich hab ihn gesehen. Er ist wieder da! Oh Gott, steh uns bei.“
Die hektische Stimme des Bauern schien vor Angst zu zittern. Um ihn zu beruhigen redete Marik langsam auf ihn ein.
„Jetzt mal ganz von vorne. Wer ist wieder da?“
„Der Graf. Der alte Graf. Graf Dracula ist wieder da.“
„Das kann nicht sein. Er wurde vor Jahrhunderten vernichtet.“
Buric protestierte, er wollte dass man ihm Glauben schenkte.
„Aber ich hab ihn gesehen. Er stand heute Nacht direkt vor mir.“
Marik schüttelte mit dem Kopf. Er konnte nicht fassen, was ihm hier erzählt wurde.
„Und das soll ich dir glauben? Du lebst doch offensichtlich noch und getrunken hast du. Deine Schnapsfahne richt man bis hier hin.“
„Aber ich spreche die Wahrheit. Frag mich nicht wieso, er lief vor mir davon, direkt den Weg zur alten Burg hoch.“
„ Aber es ist unmöglich. Es kann nicht der Graf gewesen sein.“
„Ich habe seine Vampirzähne gesehen und er hatte ein Gesicht, das so war, wie man es aus den alten Schriften kannte.“
„Und du bindest mir wirklich keine Bären auf?“
„Nein, natürlich nicht."
Bei Marik fiel der Groschen. Was Buric gesehen hatte, konnte nicht der echte Dracula gewesen sein, denn der war vor Jahrhunderten, von einem seiner Vorfahren vernichtet worden. Aber er musste ein Nachkomme des alten Grafen sein, davon gab es genug auf dieser Welt. Die Vampirpest hatte sich einfach zu sehr ausgebreitet und er konnte sie nicht alle aufhalten. Buric hatte Glück, das er die Begegnung überlebt hatte.
„Nun, ich beginne dir zu glauben. Ich möchte, dass du nach Hause gehst. Sag auch den anderen aus dem Dorf, dass sie die kommende Nacht ihr Heim nicht verlassen sollten. Es ist ein Vampir in der Gegend. Ich werde mich heute Nacht auf den Weg machen ihn zu stellen.“
„Oh Gott, warum suchen sich die verdammten Vampire immer unser Land aus?“
„Weil Rumänien nun mal das Land der Vampire ist. Wir müssen es hinnehmen und können es nicht ändern. Doch ich werde ihn zur Strecke bringen, wie ich es auch mit vielen anderen getan habe. Das verspreche ich dir.“
Buric stand auf und verabschiedete sich von Marik. Irgendwie stand etwas Erleichterung in seinem blassen Gesicht geschrieben, als er das Haus verließ. Es musste ihm gut getan haben, über seine Begegnung zu reden. Marik schloss die Tür hinter dem Bauern.
„Ich glaube die Luft beginnt hier zu brennen. Es muss etwas getan werden!“, sprach der alte Vampirjäger zu sich selber. Alleine wollte er allerdings nicht losziehen. Es war immer besser Rückendeckung zu haben und er wusste bei wem er sie finden würde.

Der Dämonenjäger Mike Doe saß zusammen mit seinem chinesischen Kollegen Wang im Büro. Viel Arbeit hatten die beiden nicht, da die Dämonen sich im Moment ruhig verhielten. Mikes einzige Aufgabe bestand darin, sich seinen Kaffee selbst zu kochen, da die Sekretärin nicht da war. Sie hatte sich einige Tage frei genommen.
Mit einem fiesen Grinsen schaute Wang seinem Kollegen zu, wie er sich an der Kaffeemaschine abmühte.
„Willst du dir das wirklich antun, Mike?“
„Hör auf! Einen trinkbaren Kaffee werde ich grad noch selber hinbekommen.“
„Man sieht es. Also wenn ich das Gebräu sehe, was du dir da grade zusammenmischst, da bleibe ich dann doch lieber bei meinem Tee.“
„Hast du aber ein Glück, das du nur den Wasserkocher bedienen musst.“
Beide fingen das Lachen an. Das Klingeln des Telefons unterbrach allerdings die Stimmung. Sofort waren beide wieder ernst. Am Telefon meldete sich die Zentrale.
„Mr. Doe, ich habe ein Ferngespräch aus Rumänien für sie. Ein Mann namens Marik. Wollen sie es annehmen?“
„Aber natürlich, stellen sie es durch.“
Mike schaltete den Lautsprecher ein, damit Wang das Gespräch mithören konnte.
„Marik, alter Freund. Lebst du auch noch?“
„Mensch Mike, wie lang ist das jetzt wieder her?“
„Viel zu lange. Wir sollten uns echt mal wieder treffen.“
„Das kann schneller gehen als du denkst. Ich brauche dich hier, am besten schon gestern.“
In den nächsten Minuten hörte Mike aufmerksam zu. Eigentlich konnte er es nicht so richtig verstehen, dass ihn Marik nur wegen eines Vampirs herbestellen wollte. Normalerweise wäre das eine leichte Aufgabe für ihn gewesen. Mit diesen Bedenken konfrontierte er seinen rumänischen Freund.
„Ich kann dich verstehen, Mike. Aber ich habe ein ungutes Gefühl. Ich brauche dich als Rückendeckung. Du weißt doch, dass ich auch nicht mehr der jüngste bin.“
„Ist ja schon gut. Hier ist im Moment nicht viel zu tun. Allerdings komme ich alleine, ich denke dies ist keine Aufgabe, wo wir zu zweit anreisen müssten.“
„Das würde mir auch schon genügen. Wann kann ich mir dir rechnen.“
„Nicht vor heute Nacht. Von London nach Rumänien ist es ja schließlich kein Katzensprung. Ich werde eine Privatmaschine nehmen müssen.“
„Falls du mich nicht antriffst, befinde ich mich schon auf dem Weg zu dem Schloss.“
„Mach bitte keinen Alleingang, wenn du schon solche Bedenken, wegen dieses Vampirs hast.“
„Natürlich. Bis heute Abend oder Nacht.“

Die Stunden vergingen wie im Flug. Marik warf einen Blick aus dem Fenster. Die Nacht war schon hereingebrochen. Den ganzen Tag über, hatte er an das Gespräch mit dem Bauern gedacht. Wie sehr hatte er diese Nacht herbei gesehnt. Das Jagdfieber hatte ihn wieder gepackt, er musste diesen Blutsauger zur Strecke bringen, der sich hier in der Gegend herumtrieb und er wusste auch wo er ihn finden würde. Um zur Burg zu gelangen, musste er durch den Wald hindurch. Unruhig bewegte sich der alte Vampirjäger durch sein Haus. Die Zeit verstrich und von seinem Freund Mike hatte er noch nichts gehört. Er konnte einfach nicht mehr warten. Franz Marik warf sich seinen Umhang über und setzte seinen Hut auf. Als Waffe steckte er seinen alten Eichenpfahl ein, den er von seinen Vorfahren geerbt hatte. Viele Vampire waren schon durch ihn gestorben, und dieser Blutsauger sollte der nächste sein. Um im dunklen Wald etwas zu sehen, durfte auch seine Taschenlampe nicht fehlen und damit er mit Mike in Kontakt bleiben konnte, steckte er sich sein Handy in die Jackentasche. So gerüstet machte sich Franz Marik, auf den Weg. Zuvor hinterließ er noch eine Nachricht an der Tür, damit Mike Bescheid wusste.

Die Nacht hielt das kleine rumänische Dorf umfangen. Alles schien ruhig zu sein im Ort, doch die Fassade bröckelte. Irgendwo in dieser Gegend lauerte das Grauen und wartete nur darauf zuzuschlagen. Marik zuckte zusammen, hinter einer Mülltonne schoss eine Ratte hervor, welche aber auch schnell wieder in der Nacht verschwand. Sie waren nach den Vampiren, die zweite Pest in dem kleinen Ort. Unruhig bewegte der Vampirjäger sich aus dem Ort hinaus. Eigentlich war er ja zu alt für die Vampirjagd, doch die Menschen brauchten seinen Schutz, sie verließen sich auf ihn. Wer sollte sonst die Vampire zur Strecke bringen. Marik sah niemanden in diesem Dorf, der seine Nachfolge hätte antreten können. Er war der letzte in der Reihe seiner Ahnen. Nach ihm würde es keinen mehr geben, der sich gegen die Blutsauger stellen konnte. Ein Gedanke der dem alten Marik überhaupt nicht gefiel. Es war kalt. Er zog sich seinen Hut tief ins Gesicht. Schnell hatte er den normalen Weg hinter sich gelassen und stand vor dem Eingang des Waldes. Er atmete noch einmal tief durch, dann ließ er sich von der Dunkelheit des Waldes verschlucken.

Der Weg zum Schloss war anstrengend. Über die Jahre waren die Wege zugewachsen, so dass sich Marik durch einiges an Sträuchern und Büschen kämpfen musste. Niemand hatte sich je getraut den Weg zum Schloss zu pflegen, die Angst vor den Vampiren war einfach viel zu groß. Marik lauschte in die Nacht, nicht ein Geräusch war zu hören. Es schien fast so, als hätte alles Leben die Flucht aus dem Wald angetreten. Ein Gefühl nicht mehr alleine zu sein, keimte in dem Vampirjäger auf, für solche Dinge hatte er immer einen starken Riecher. Mehrmals hielt er inne und leuchtete mit der Taschenlampe durch den Wald. Er blieb alleine, und doch gab es in ihm diesen Druck und diese Spannung. Hatte er einen Fehler begannen? Hätte er nicht ohne Rückendeckung in den Wald gehen sollen? Marik schaute auf die Uhr. Nicht mehr lange, dann herrschte die Geisterstunde. Dieser Wald, war Franz Marik nicht mehr geheuer. Das Gefühl in einer Falle zu stecken, die ihn nicht wieder loslassen würde, wollte nicht weichen.

FLAPP! FLAPP! FLAPP! „Verdammt! Was war das?“, sprach Marik zu sich selbst. Er drehte er sich einmal um 360 Grad, doch die Taschenlampe erfasste keine Bewegungen. Woher kamen diese Geräusche mitten aus der Nacht? FLAPP! FLAPP! FLAPP! Da war es schon wieder. Es war nicht zu orten woher die Geräusche kamen. Marik zog seinen Pfahl aus der Tasche. Egal, ob Vampir oder nicht, er musste sich ja schließlich mit irgendetwas wehren, sollte es zu einem Angriff kommen. Da erfasste das Licht der Lampe plötzlich doch eine Bewegung, denn es flog etwas auf ihn zu. Im letzten Moment warf sich der Vampirjäger zu Seite. Für einen Moment meinte Marik eine große Fledermaus erkannt zu haben. Nur kurz war sie im Lichtkegel aufgetaucht, um dann wieder in der Nacht zu verschwinden. Doch Marik war nun vorgewarnt. Er erhob sich vom kalten Boden. Vom Angreifer war weder etwas zu sehen, noch zu hören. Wahrscheinlich war es nur ein Vorbote. Vorsichtig bewegte sich der alte Marik weiter durch den Wald voran. Er hatte auf einmal nicht mehr das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu haben. Da meldete sich das Handy. Im Display konnte Marik erkennen, dass es Mike war.

„Marik, hier“
„Marik, du Narr. Wo steckst du? Bist du irre?“ Mikes Stimme klang sehr gereizt.
„Ich konnte nicht mehr warten und habe mich auf den Weg zum Schloss gemacht.“
„Du klingst aber nicht gut.“
„ Ich glaube mittlerweile, dass du Recht hattest. Es war ein Fehler allein zu gehen.“
„Das kannst du laut sagen. Was war den los?“
Marik klärte Mike auf, was ihm in den letzten Minuten widerfahren war. Der hörte geduldig zu, und versprach sich schnell auf den Weg zu machen.
„Bist du auch der Meinung, das Biest könnte gefährlich werden?“
„Ich bin mir ziemlich sicher. Und ich denke, dass es nicht bei einer bleiben wird. Ich sehe diese eine Fledermaus mehr als einen Späher des Vampirs.“
„So etwas ging mir auch durch den Kopf. Sie ist direkt nach dem ersten Anflug wieder verschwunden.“
„Hör zu Marik, bleib wo du bist. Ich komme zu dir. Hast du Waffen bei dir?“
„Meinen Pfahl. Mit dem werde ich mich wehren. Wo bist du denn?“
„Nicht sehr weit. Ich sehe deine Haus noch von hier.“
„Oh Gott. Dann bist du noch eine gute halbe Stunde von mir entfernt. Ich bin schon in der Nähe des Schlosses.“
„Versuche es zu erreichen und dich in Sicherheit zu bringen.“
„Und was ist mit dem Vampir?“
„Dieses Risiko musst du eingehen. Im Wald ist es zu gefährlich.“
„Ok, bis gleich.“


Je tiefer er in den Wald ging, desto dunkler wurde es noch. Marik hob die Taschenlampe an und leuchtete nach vorne. FLAPP! FLAPP! FLAPP! FLAPP! FLAPP! Da war es wieder. Dieses Geräusch, und dieses Mal klang es intensiver als je zuvor, als ob mehrere dieser Tiere sich auf den Weg zu ihm gemacht hatten. In dieser Situation geschah das, was nicht hätte passieren dürfte. Die Taschenlampe stellte ihre Arbeit ein. Egal wie Marik an ihr rüttelte, er brachte sie nicht mehr zum leuchten. Wie sollte er jetzt den Weg finden? Er sah die Hand vor Augen nicht und verlor die Orientierung. In Panik lief er einfach los. Die drohenden Geräusche der Flügelschläge kamen immer näher.

Ein harter Schlag traf sein Gesicht. Er hatte nicht aufgepasst und war hart gegen einen Baum gelaufen. Er merkte, dass Blut aus seiner Nase lief und schmeckte die rote Flüssigkeit auch in seinem Mund. Der Vampirjäger sah seine Chancen schwinden. Hier lief es ganz und gar nicht nach Plan. FLAPP! FLAPP! FLAPP! Sie waren schon ganz nah. Da Fledermäuse auch im Dunkeln gut sehen konnten, stellte Franz Marik ein leichtes Ziel dar. Fest umklammert hielt er seinen Pfahl. FLAPP! FLAPP! Ein stechender Schmerz im Rücken. Irgendetwas hatte sich dort festgekrallt. Marik wusste, dass es nun um Leben und Tod ging. Aus der Stille der Nacht vernahm er die Stimmer eines Mannes und die Worte stimmten ihn nicht unbedingt positiv: „Ja, meine kleinen Freunde. Holt ihn euch. Zerreist ihn!“

Marik lag am Boden. Immer mehr der kleinen Flugmonster krallten sich an seinem Rücken fest. „Nur nicht der Hals“, dachte Marek,“ Nur nicht der Hals.“ „Wenn sie deine Schlagader erwischen ist es vorbei.“ Es waren unerträgliche Schmerzen, welche der Vampirjäger ertragen musste. Die Fledermäuse verursachten mit ihren Krallen tief Wunden an seinem Rücken. Es waren keine normalen Tiere, diese hier waren viel größer. Marik konnte kaum etwas von ihnen erkennen. Er begann automatisch sich auf den Rücken zu drehen. Ein Schutzmechanismus, um die Fledermäuse von ihm zu vertreiben. Doch es war auch ein Fehler, denn nun landete eines der Tiere auf seinem Oberkörper und krallte sich in seinem Bauch fest. Marik griff in einem letzen Akt der Verzweiflung zu und bekam die Fledermaus mit der linken Hand zu fassen. Die Zähne des kleinen Biestes hieben in seine Hand. Marik unterdrückte die Schmerzen und versuchte einen klaren Kopf zu behalten. Ihm fiel wieder ein, dass er seinen Pfahl noch immer in der rechten Hand hielt. Sofort drückte er ihn nach vorne und traf die Kehle des kleinen Biestes. Blut spritze hervor und Marik bekam etwas davon ins Gesicht. Ein kreischendes und gurgelndes Geräusch drang aus dem Maul, dann war es still. Eine weniger, doch es war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es waren einfach zu viele. Die Tiere ließen nicht von ihm ab und bissen immer wieder zu. Marik wirbelte seinen Pfahl herum und erwischte noch eine Fledermaus. Das bekamen auch die anderen mit und zwei von ihnen verbissen sich in Mariks Arm. Der Vampirjäger musste seinen Pfahl unter Schmerzen fallen lassen. Nun hatte er seine wichtigste Waffe verloren. Eine ganze Horde der Fledermäuse hatte sich inzwischen in ihn verbissen. Marik merkte wie seine Kräfte schwanden. Er war einfach zu alt für diesen Kampf. Er hatte seinen Gegner unterschätzt. Wie konnte er auch ahnen, dass sich der Vampir so effektive Helfer an seine Seite geholt hatte. Immer wieder erschienen schwarze Flecken vor seinen Augen. Die ersten Anzeichen einer drohenden Ohnmacht. Er musste viel Blut verloren haben. Marik hatte den Kampf aufgegeben. Er nahm seinen drohenden Tod hin. Bevor das Leben aus dem Körper des alten Mannes kroch, hatte er noch einen letzten Gedanken „Hoffentlich findet sich jemand, der den Kampf gegen die Vampirbrut wieder aufnimmt.“ Franz Marik rutschte hinein in die tiefe des Todes.

Die Fledermäuse ließen von ihrem Opfer ab und erhoben sich in die Lüfte. Sie wussten, dass er nicht mehr am Leben war und verloren das Interesse an ihm. Zwei von ihnen landeten auf dem Arm des Vampirs, der sich in der Nähe aufgehalten hatte, um den Tod des Vampirjägers mit zu erleben. Der Vampir schritt an den leblosen Körper des Mannes heran. Marik war über zugerichtet. Von seinem Gesicht, war nicht mehr viel zu erkennen. Nur seine Glasigen toten Augen, schienen in den Himmel zu starren. „Du erledigst keinen Vampir mehr!“, sprach er. „Ich Buric Kartow habe dich vernichtet.“ Wie leicht war es doch gewesen, dich Marik in die Fall zu locken und du Narr hast nichts gemerkt.“

Obwohl er rannte, kam sich Mike vor, als würde er nicht von der Stelle kommen. Er hatte furchtbare Angst zu spät zu kommen. Die Situation war, so wie sie ihm von Marik geschildert worden war, mehr als brenzlig. Immer wieder schaute er sich um und versuchte herauszufinden, ob er nicht auch schon unter Beobachtung der Fledermäuse stand. Schon einige Meter hatte er hinter sich gelassen, lange würde es nicht mehr dauern, bis er auf den Vampirjäger treffen würde.
FLAPP! FLAPP! Zu spät bemerkte er die, wie aus dem nichts erscheinende Fledermaus. Das Biest hatte es auf seinen Kopf abgesehen und krallte sich in der Kopfhaut fest. Unmenschliche Schmerzen schossen durch Mikes Kopf, doch er versuchte Herr seiner Sinne zu bleiben. Er griff mit seinen bloßen Händen nach dem Tier und bekam es tatsächlich zu fassen. So sehr sich die Fledermaus auch wehrte, Mike war stärker und warf sie vor sich auf den Boden. Benommen blieb sie liegen, was Mike die Chance gab sein Waffe zu ziehen. Zwei Kugeln hieben in den Körper des Tiers, welches leblos liegen blieb. Mike wischte sich das Blut von der Stirn und atmete erst mal durch.

Er schaltete seine Taschenlampe ein und leuchtete den Boden ab. Ihm stockte der Atem als plötzlich der leblose Körper des Vampirjägers in ihrem Lichtkegel erschien. Mike drehte sich, mit seiner noch immer gezogenen Waffe, mehrmals um die eigne Achse. Dann schritt er langsam an Marik heran und leuchtete in sein Gesicht. Ein paar tote, kalte und weit aufgerissene Augen starrten ihn an. Nein, in dem Körper dieses Mannes steckte kein Leben mehr. Am liebsten hätte Mike seinen Frust in den Nachthimmel geschrieen, jedoch wusste er, dass die Gefahr noch irgendwo in der Nähe lauerte.

Und da waren sie wieder. Zuerst vernahm Mike ihre typischen Flügelschläge, dann tauchten die ersten in seinem Sichtfeld auf. Er hätte damit gerechnet, dass sie ihn angreifen, dies geschah nicht. Sie bildeten einen großen Kreis um ihn. Das mussten hunderte, dieser kleinen Mörder sein. Den Wunden nach, die Marik an seinem Körper hatte, waren sie es, die ihn getötet hatten. Ein kleiner Gang blieb frei, in ihm schritt er heran. Es war der Vampir und er hatte ein teuflisches Grinsen in seinem Gesicht.

Am liebsten hätte Mike seine Waffe benutzt und mitten in den Körper des Blutsaugers geschossen. Jedoch konnte er ihn so nicht vernichten, außerdem wusste er nicht, wie sich die Fledermäuse verhalten würden. „Waffe fallenlassen.“, hörte er die Stimme des Vampirs, der einen rumänischen Akzent hatte. Mike gehorchte und die Waffe fiel in den Dreck. Innerlich schrie sein Körper vor Freude auf, denn er bemerkte, dass er nur wenige cm von dem Holzpflock entfernt war. Wenn er es schaffen würde, ihn zu erreichen, dann hatte er noch eine Chance, den Vampir zu vernichten. Selbstsicher kam der Vampir immer näher. „Jetzt oder nie!“, dachte sich Mike, oder es war mit ihm vorbei. Blitzschnell warf er sich auf den Boden, rollte sich einmal herum und bekam den Pflock zu fassen. Der Vampir war blitzschnell da und warf sich auf Mike. Sie rollten über den Boden. Die Kraft des Blutsaugers war gewaltig. Nun griffen auch noch seine Fledermäuse ein. Mike spürte wie sich einige an seinem Rücken festkrallten oder sich dort festbissen. Zum Glück trug er dick Kleidung. Der Vampir hatte es geschafft, ihn auf den Rücken zu drücken.

Doch Mike hatte immer noch den Arm mit dem Pflock frei. Selbstsicher riss der Vampir sein Maul auf und präsentierte seine weißen Vampirzähne. Sie wollte er in Mikes Hals schlagen, um endlich an sein Blut zu bekommen. Jedoch überschätze er sich. Die Hand mit dem Pflock schoss nach oben und erwischte ihn genau in der Herzgegend. Der Körper erstarrte, und ein ungläubiger Blick stand im Gesicht des Blutsaugers geschrieben. Die Flammen entstanden an der Einstichstelle und breiteten sich über den ganzen Körper aus. Innerhalb von Sekunden war der Vampir eine riesige Flammenwand, die Mike schnell von seinem Körper wegstieß. Er konnte es nicht glauben, denn auch sämtliche Fledermäuse in seiner Umgebung vergingen auf dieselbe Weise. Mike hatte gewonnen, aber auch verloren, denn sein Freund Marik, der Vampirjäger, war tot.

 
Zuletzt bearbeitet:

Michael Pliet schrieb:
„Oh Gott, warum suchen sich die verdammten Vampire immer unser Land aus?“

*atmet laut durch die Nase aus*
Also eigentlich... sind sich fast alle Vampirautoren sicher, dass, wenn man Rumänien als Schauplatz für einen Vampirroman nimmt, man schon erwähnen sollte, dass die Vampire dann aus Ägypten kamen...


Michael Pliet schrieb:
„Der Dämonenjäger Mike Doe saß zusammen mit seinem chinesischen Kollegen Wang im Büro.

Eine typische John Sinclair- Situation. Kennt man auch aus "Vampira" und anderen Schundromanen.

Lieber Michael: Du bist ein Fan von Vampirstorys, aber, bitte, bevor du nochmal eine Story über die Blutsauger schreibst, dann lies dir vorher "Dracula" von Bram Stoker, "Interview mit einem Vampir" von Anne Rice und "Carmilla" von Sheridan le Fanu durch. Du wirst sehen, dass du jetzt plötzlich nicht mehr die Geschichten von Dämonenjägern erzählst, die in der heutigen Zeit irgendwelche senilen Klischeeblutsauger mit Pfahlschussgeräten umlegen, sondern dann... werden deine Geschichten auf einmal zu Lyrikgemälden, die Geschichte wird poetisch, die Charaktere bekommen Tiefe und ihre Handlungen werden nachvollziehbar, ganz im Gegensatz zu den Figuren, die du uns hier vorstellst.

Michael Pliet schrieb:
Viel Arbeit hatten die beiden nicht, da die Dämonen sich im Moment ruhig verhielten. Mikes einzige Aufgabe bestand darin, sich seinen Kaffee selbst zu kochen, da die Sekretärin nicht da war. Sie hatte sich einige Tage frei genommen.

Ein Mädchen liegt mit ihrem Lover im Bett. Sie haben Spaß, die ganze Nacht.
Der Morgen danach: Lover: "Schatz, musst du nicht zur Arbeit?"
"Nein, die Dämonen killen grad keine Minderjährigen zu Satans Ehren. Deshalb hab ich mir ein Paar Tage frei genommen."
"Achso. Hättest du gestern auch schon sagen können, Schatz..."



Michael Pliet schrieb:
„Mit einem fiesen Grinsen schaute Wang seinem Kollegen zu, wie er sich an der Kaffeemaschine abmühte.

Jaja, diese Chinesen...
Wenn du dann die Figurenkonstellation inklusive des Rassismusses von John Sinclair übernimmst, wirds erst richtig erbärmlich.

Fazit: Sprachlich zwar besser als das Original, aber wenn du nicht bald deine John Sinclair Groschenromane verbrennst, mach ich es für dich.

Siehe meine Leseempfehlungen oben. Man merkt, dass du Dracula nicht gelesen hast, was aber Pflicht ist, wenn der olle Graf schon bei einem in der Geschichte auftaucht. Das großartige "Interview..." ist eines der gefühlvollsten und sprachlich besten Bücher überhaupt. Die Atmosphäre zieht dich sofort in den Bann. Vor allem die großartige morbide, mit Anspielungen auf Inzest, Pädophilie, Nekrophilie und Homosexualität gespickte mittlere Familiensequenz ist eines der ganz großen Meisterwerke der Vampirliteratur. Der Film zeigt diese allerdings stark gekürzt, so dass Louis und Claudias unheilige Vater-Tochter- Beziehung nicht so stark zur Geltung kommt.
"Carmilla" hebst du dir für den Schluss auf, lass dich überraschen.

Grüße,

Lestat

 

Wag es meinen John Sinclair Heften auch nur ein Haar zu krümmen und es gibt Ärger.
:-) *g*

 

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