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Der vergessene Assistent

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06.09.2017
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Der vergessene Assistent

Einige Monate sind vergangen seit dem Unfall und seit sein Zwilling an den Verletzungen starb.

Kai hat seitdem kaum gegessen und deutlich abgenommen. Er bekommt kaum Nahrung runter aber er muss auch etwas hungern, weil das Geld, das sie verdienen, kaum ausreicht um alle zu versorgen.
Schließlich sind sie mit seines Zwillingsbruders Kindern nun zu siebt, vorher waren sie zu viert. Seine Frau und Kai konnten früher noch ausreichend Geld für Nahrung verdienen, nun ist das Geld oft sehr eng.

Heute hat er Dienst auf der Rettungswache. Alle essen zu Mittag. Sie haben zusammen gekocht. Kai konnte nichts für das gemeinsame Mittagessen und auch nur kaum Nahrung für sich selbst mitbringen. Er stellt sich während seine Kollegen essen auf den Balkon und raucht.
"Seit wann raucht er denn?", fragt Kim verwirrt.
Roland, der Notarzt, antwortet ihm: "Noch nicht so lange. Ich gehe stark davon aus, es ist eine Stressreaktion von ihm."
"Er hat seit dieser Nacht einfach so krass viel abgenommen. Er ist ja kaum noch Haut und Knochen", meint Uwe. Roland meint: "Das stimmt. An dem Tag selbst hat er auch nicht mehr gegessen und jetzt."
Alex, ein anderer Kollege, meint, dass Kai‘ s Frau auch sich sehr mager sei. Jedoch müsse sie viel Nahrung zu sich nehmen. Sie ist schwanger und würde es bei Kai sonst nicht so weit kommen lassen.

Gerd, der alte Kollege, bereitet zwei Teller Mittagessen vor. "Na du hast aber einen gesegneten Hunger", meint Alex. "Die sind nicht beide für mich. Einen soll er mit mir Essen", erklärt der Alte.

Er nimmt die Teller mit auf die Terrasse. Kai stützt sich auf das Geländer. Gerd berührt seine Hüften. "Mein Junge- komm iss mal mit mir", sagt Gerd verständnisvoll. "Ich bin Grad am Essen", erwidert der junge Mann. Gerd stellt sich neben ihn. "Wie viel verrauchst du denn so am Tag?"

"Viel zu viel- wenn ich mich zusammen reiße mal ne halbe Schachtel, und wenn ich mich gar nicht im Griff habe auch mal zwei", überlegt Kai. "Aber dann habe ich wenigstens weniger Hunger."
Der Alte sagt: "Weiter runterhungern tust du trotzdem. Und ich glaube du verrauchst häufig zwei Schachteln." "Dafür esse ich meiner Familie weniger weg", sagt Kai und zieht den letzten Rest der Zigarette. "Kommt ihr zurecht mit den Kindern?", fragt Gerd. "Ja- die Kinder sind großartig. Unsere haben sich sowieso schon immer mit Dariusz Kindern gut verstanden. Gott sei Dank haben wir damals ein so großes Haus gekauft. Jetzt hat jedes Kind sein eigenes Zimmer", erklärt Kai. Sein Magen grummelt erneut.
Gerd schlägt vor, ob Kai nicht doch mal feste Nahrung zu sich nehmen möchte. Kai zieht die Schultern hoch und stützt sich auf seine Unterarme auf das Geländer. Er atmet hörbar aus. "Ich kann das nicht annehmen. Ich kann mich nicht immer bei euch durchfüttern. Ich bekomme viel zu oft von euch Nahrung", murmelt er mit abgewendetem Blick. Der alte Mann berührt Kai erneut an seinen Hüften. "Komm Junge, setz dich doch bitte mit mir. Du bist wirklich zu zierlich für deine Größe." Kai schnippt den letzten Rest Asche weg. "Meinst du wirklich", fragt Kai unsicher. "Ja. Du musst essen. Du bist so fürchterlich dürr mein Junge", erklärt Gerd. Kai setzt sich widerwillig mit Gerd hin und isst.

"Wie macht der Gerd das bloß immer", überlegt Achim.
"Ich weiß es auch nicht. Er ist im Moment der einzige, der zu ihm einen Draht findet", meint Martin, der Wachleiter.

Kai isst sehr zügig auf. "Möchtest du noch etwas? In der Küche im Topf ist noch etwas", erklärt Gerd. "Nein danke, ich bin satt fürs erste." Gerd fasst Kais Wangen und sieht ihm in die Augen. "Wirklich?", fragt Gerd. Kai nimmt seinen Kopf wieder runter. Kai erklärt: "Ja wirklich. Es ist alles ok."
"Tat doch gut etwas zu essen, oder?", fragt Gerd. "Ja schon- das erste mal seit Tagen, fast schon Wochen, nochmal was anständiges Warmes", murmelt Kai. Sein Magen grummelt jedoch erneut. "Na da hat aber jemand doch noch Hunger", meint Gerd. Kai schüttelt den Kopf. "Es geht schon. Ich bin nicht mehr so hungrig." "Aber doch noch hungrig", stellt Gerd fest. "Ach Gerd, ich brauche wirklich nichts mehr", meint Kai. Gerd steht auf, nimmt sich Kais Teller mit und holt ihm nochmal Nahrung. Er sagt: "Komm Junge, iss." "Ich kann das wirklich nicht annehmen", flüstert Kai abgeschlagen. Gerd fasst Kai’s Schultern.

"Quatsch. Sag das nicht immer. Der einzige, der es im Moment verdient hat, von uns Nahrung zu bekommen, bist du." "Ach, wenn ich ja mehr Geld verdienen würde, dann müsstet ihr mich gar nicht durchfüttern", unterbricht Kai den Alten bedrückt. "Komm Junge iss", befiehlt Gerd. Kai gibt sich geschlagen und isst. Zwar nur widerwillig, aber wieder sehr zügig auf.

Wann Kai das letzte Mal anständig warm gegessen habe, möchte Gerd nun wissen. Kai meint, er könne sich nicht mehr daran erinnern. Er habe zwischendurch nur mal kleine Reste gegessen, als die anderen seiner Familie satt waren. Aber das sei nie wirklich viel, sodass er satt werden könnte. "Und sonst, wie isst du morgens und abends?", erfragt der Alte als nächstes. "Morgens vielleicht mal eine Schnitte Brot, wenn es hoch kommt zwei. Aber abends esse ich nichts", erklärt Kai. "Mhh kein Wunder warum du so schnell so viel Gewicht verlierst."

Kai steht auf und wendet sich ab. Er raucht erneut. "Ach ich hab noch genug Gewicht", sagt Kai. Schließlich geht der Tag schnell vorüber.


Ein paar Tage später muss Kai wieder arbeiten.
Als die anderen Kollegen Frühstücken raucht Kai eine halbe Zigarette auf dem Balkon.

"Wir müssen ihn uns gleich holen und er muss essen", erklärt Achim. "Mhh. Er sieht wirklich elendig aus. Ich frage mich, wie er das weiter aushalten will. Vor allem wenn Kathrin in Mutterschutz geht. Dann haben sie noch weniger Geld", meint Markus, der stellvertretende Wachleiter. Achim sagt: "Und Er ist jetzt schon so ausgemergelt. Wie viel Kilo wird er noch haben." "Mitte 50 vielleicht. Ihr müsst gleich mal drauf achten wenn er reinkommt und paar Minuten sitzt. Er ist ganz zittrig", sagt Martin besorgt. "Vielleicht raucht er kaum noch. Er hat ja sonst am Tag nahezu zwei Schachteln Zigaretten verraucht. Jetzt raucht er vielleicht drei oder vier einzelne am Tag", meint Roland. "So eine Sucht kann nicht von heute auf morgen abgeben werden. Vor allem, weil er das Rauchen scheinbar als Stressbewältigung nutzt", erklärt Martin.

Kai kommt rein und setzt sich in den Sessel. "Fangt ihr schon mal mit dem Fahrzeugchecken an?", bittet Martin die Kollegen. Kai steht auf und möchte mit ihnen gehen. "Kai du nicht", sagt Martin. "Wieso?", fragt Kai misstrauisch. Martin zeigt auf einen Platz am noch gedeckten Tisch. "Komm Junge setzt dich." "Nein- ich- ich bin blank", erklärt der junge Mann bedrückt und möchte gehen. Martin sagt: "Warte." Er steckt 5 Euro in den Geldtopf. "Komm setz dich und iss mit mir", sagt Martin. "Ach Martin. Ich kann das doch nun wirklich nicht annehmen. Der Gerd hat mir am Freitag erst Essen mitgebracht." "Und seitdem hast du wahrscheinlich nicht mehr viel gegessen, oder?", meint Martin. "Ausreichend genug für mich." Dennoch knurrt Kai‘s Magen . "Komm Junge setzt dich. Ich möchte mir das nicht weiter anhören. Noch dazu möchte ich nicht, dass wir in den Einsätzen Angst um dich haben müssen. Du schwächelst oft ganz schön."

Kai setzt sich aber er isst nicht. "Komm Junge, iss", sagt Martin einfühlsam. "Martin ich kann nun wirklich nicht", erklärt Kai bedrückt. "Doch Junge. Sei vernünftig", murmelt Gerd, der dazu gekommen ist, und fasst seine Schultern. Er lässt Kai und Martin wieder alleine. Martin erklärt: "Ich habe schon viel gesehen in meinem Leben, aber ich habe noch nie einen so ausgemergelten jungen Mann gesehen. Wie viel Kilo hast du noch an dir? Keine 50kg mehr, oder?"
Kai schweigt bedrückt. "Dir stecken die Erlebnisse noch sehr in den Knochen. Du hast keine Zeit, um den Tod deines Bruders zu verarbeiten. Hast du jemanden mit dem du reden kannst?"

Kai steht auf und kehrt ihm den Rücken. "Ach reden reden. Ich muss da allein durch. Das ewige Gerede hilft mir auch nicht dabei meine Familie durchzubringen", sagt Kai bedrückt.
"Junge an dich kommt man gar nicht mehr ran."

 
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Der Autor schrieb zum Text:

Ich weiß nicht inwiefern diese Geschichte realistisch Ist, aber es geht mir mehr um das, was dahinter steht.

Anmerkungen zum Text bitte immer in einen separaten Post und damit ein herzliches Willkommen bei den Wortkriegern, Lennylu!

Dein Text hat noch ein paar Baustellen. Zum einen fehlen ab und zu Kommata und es hat ein paar Fehler bei der Gross/Kleinschreibung. Zum Beispiel:

Er bekommt kaum Nahrung runter [K] aber er muss auch etwas hungern, weil das Geld, das sie verdienen, kaum ausreicht [K] um alle zu versorgen

Er stellt sich [K] während seine Kollegen essen [K] auf den Balkon und raucht.

Ich bin Grad [grad] am Essen

Am Anfang ist die Fehlerdichte hoch, danach wird es etwas besser, aber schau den Text doch noch einmal durch.

Die zweite Baustelle ist der Inhalt.
Du wechselst ständig zwischen der Aussage, dass Kai nichts isst, weil er zu wenig Geld hat und der Andeutung, dass er nichts isst, weil sein Bruder gestorben ist. Das Zweite macht Sinn, das Erste weniger. Leider betonst du diese erste Erklärung immer wieder. Da hätte ich dann folgende Fragen: 1. Verdient Kai seit dem Tod seines Bruders plötzlich weniger Geld? 2. Weshalb kann sich Kai zwei Päckchen Zigaretten leisten? Das würde doch für eine, zwei einfache Mahlzeiten am Tag reichen. 3.Weshalb verdient Kai so wenig, seine Kollegen auf der Arbeit aber nicht?
Ich fände es besser, wenn du dich auf die erste Erklärung fokussierst und deutlich machst, dass Kai seine Geldnot nur als Vorwand nutzt.
Die zweite inhaltliche Schwierigkeit, die ich bei diesem Text habe, ist die Tatsache, dass ich am Ende genau gleich viel weiss wie am Anfang. In der Geschichte entwickelt sich nichts, das dreht sich im Kreis.

Die dritte Baustelle ist die Erzählweise.
Der gesamte Text handelt von Kai und dem Essen, das wiederholt sich und wiederholt sich. Ich denke, das Wesentliche des Textes liesse sich auf einem Drittel des Umfangs erzählen. Überlege dir bei jedem Satz, ob der Leser das schon weiss, ob der Satz etwas Neues zur Geschichte beitragen kann, wäre mein Rat.
Auch ist alles sehr berichtend, etwas heruntererzählt. Der Leser weiss schon nach dem ersten Satz, was Sache ist, da kommt keine Spannung auf. Überlege dir, wie du so eine Geschichte erzählt haben möchtest, und ziehe sie entsprechend auf.

Die vierte Baustelle ist der Stil.

Kai hat seitdem kaum gegessen und deutlich abgenommen. Er bekommt kaum Nahrung runter aber er muss auch etwas hungern, weil das Geld, das sie verdienen, kaum ausreicht um alle zu versorgen [Punkt]

Dies exemplarisch dafür, dass du zu wenig auf die Wortwahl achtest. Als Leser stelle ich mir sofort die Frage, wie viel Mühe sich der Autor gegeben hat, diesen Text zu verfassen und das ist natürlich nicht gut, wenn man von einem Text angesprochen werden soll.

Das ist jetzt vielleicht etwas viel auf einmal. Aber wie bei den meisten Tätigkeiten lohnt sich Übung und Arbeit auch beim Schreiben immens und da wollte ich dir ein paar Anregungen geben, in welche Richtung das gehen könnte. In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg beim Überarbeiten.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

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