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Der Weg hinaus

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08.01.2004
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Der Weg hinaus

Der Weg hinaus

Noch war es dunkel. Sie konnte ihre Zukunft nicht sehen. Alles was sie fühlte was dieser dumpfe Schmerz, den sie sich nicht erklären konnte. Wieso tat es so weh?
Melanie atmete tief ein, spürte die kalt einströmende Luft in ihren Lungen, hielt sie ein wenig an, um sie dann mit einem Stoß wieder von sich zu geben, als ob sie so die Schwärze, die sich vor ihr auftat, verdrängen konnte. Von irgendwo her drang eine Stimme an ihr Ohr, sie konnte nicht verstehen, was da gesagt wurde. Lautsprecherstimmen versteht man nie, dachte sie bei sich, eigentlich sind sie sinnlos. Sie sah auf ihre Uhr, zehn Minuten noch, dann sollte ihr Zug einrollen. Ihr Zug, der sie in die Freiheit brachte. Nein, viel mehr, der sie ins Leben brachte, in ihr Leben. Doch statt Freude schlichen sich Angst in jede Faser ihres Körpers und der irrsinnige Wunsch umzukehren. War sie bereit?
Sie zitterte, warum war es auf Bahnhöfen immer kalt?
Weil hier immer ein kleines Sterben stattfindet? Jemand fährt weg und lässt einen anderen mit einem zerplatzen Traum zurück. Jemand kommt an und ein anderer erkennt, dass die Hoffnung, der Zauber des Besonderen möge sich über diese erste ersten Begegnung legen, verschwunden ist.
Zum wiederholten Mal ging sie noch mal alle Schritte im Geiste durch, einen Fehler konnte sie sich nicht leisten. Mit dem Zug würde sie nach Frankfurt fahren, dort in einem Schließfach, dessen Schlüssel in ihrer Hosentasche steckte, alle notwendigen Papiere sowie den Schlüssel zu einem Bankschließfach finden.
Erneut ein Blick zur Uhr, in zwei Stunden würde ihr Mann nach Hause kommen. Er würde die Wohnung vorfinden, wie immer, als sei nichts geschehen.
Gedanklich schloss sie mit ihm die Tür auf. Stille und der leichte Duft von Chanel No.5 schlugen ihm entgegen, so wie er es wünschte, nie durfte Radio oder Fernseher laufen. Er liebte den französischen Geruch, sie hatte sich zu fügen. Auf der Garderobe würde ihre Handtasche stehen, akkurat fünf Zentimeter von der Kante entfernt. Es hatte sie viel Erziehung, wie er es nannte, gekostet den genauen Standort zu ermitteln, aber diesmal würde alles zu seiner Zufriedenheit sein. Langsam, auf jedes Geräusch achtend hing er seine Jacke auf, streifte die Schuhe von den Füßen und stellte sie in den Schuhschrank, nicht ohne alles auf seine Korrektheit zu überprüfen. Auf seinem Weg in die Stube, warf er einen Blick in die Küche, auch da würde alles in Ordnung sein. Melanie wusste nie, ob es ihn befriedigte oder wütend machte, wenn es keine Beanstandungen gab, manchmal hatte sie das Gefühl, er suchte dann nach irgendwelchen Fehlern, die sie begehen könnte und sei es nur, dass ihm der Ton, mit dem sie ihn begrüßte, nicht gefiel, doch heute würde es keine Begrüßung geben. Ein innerliches Zittern durchlief ihren Körper, was er wohl dachte, wenn er sie nirgends fand? Nichts würde darauf hindeuten wo sie war, keine Kleidung würde fehlen, kein Abschiedsbrief da sein. So als hätte sie sich zu dem Nichts aufgelöst, als das er sie immer bezeichnete.
„Angst?“
Eine warme Frauenhand legte sich auf ihren Arm. Sie blickte die Frau an, schenkte ihr ein gequältes Lächeln, zuckte leicht mit den Schultern.
„Das ist normal.“ Wie von einem warmen Sommerwind getragen drangen die Worte an ihr Ohr. Sie schluckte, leichtes Unwohlsein breitete sich in ihr aus, nochmal ein Blick auf die Uhr, sechs Minuten noch. Sechs Minuten, um gedanklich in die Vergangenheit zu reisen. Sich zu fragen, wie es so weit kommen, warum sie den Wandel nicht aufhalten konnte. Sie liebten sich doch ...

Manfred, vor unendlich langer Zeit, so schien es ihr, war er in ihr Leben getreten. Sie sah ihn noch einmal vor sich, dieser geheimnisvolle Blick, mit dem er sie festhielt, mit sicheren Bewegungen kam er auf sie zu, schenkte ihr ein zauberhaftes Lächeln. Sie erinnerte sich noch genau, dass sie sich eigentlich umsehen wollte, ob er wirklich sie meinte, als er sie ansprach. In seinen Armen vergaß sie die Welt, tanzte mit ihm bis in den Morgen, wünschte sich aus diesem Traum nie aufzuwachen. Ein Traum, der schon bald nach der Hochzeit zu einem Alptraum wurde. Dabei war Manfred ein so zärtlicher Mann, immer hielt er irgendwie Körperkontakt zu ihr, besonders in der Öffentlichkeit und Melanie genoss diese Liebesbeweise, so dachte sie. Doch allmählich änderte sich sein Verhalten, zu Anfang waren es nur Kleinigkeiten, auf die er komisch reagierte, zum Beispiel, wenn sie mit Freundinnen aus war.
“Weißt du, wie ich mich fühle, wenn ich hier ganz allein bin?“, fragte er sie, „als wäre ich nur ein halber Mensch.“
Wie verrückt hatte ihr Herz geklopft, sie hörte Sehnsucht nach ihr, aus seinen Worten, spürte Traurigkeit. Nein, sie wollte nicht, dass er sich einsam fühlte, wollte mit ihm zusammensein, ihn glücklich machen, ließ ihre Freundinnen immer öfter warten. Wenn ihm etwas missfiel, bat sie um Verzeihung, versprach alles zu tun, damit er glücklich wäre. Eine Zeitlang ging es gut, sie richtete ihr Leben auf ihn ein, erkannte nicht, dass sie sich selbst aufgab. Doch immer kürzer wurden die Abstände zwischen Phasen von Zärtlichkeiten und Missbilligungen. Als er das erste Mal die Hand gegen sie erhob, glaubte sie an ein Versehen, einen Ausrutscher, wie er es selbst nannte. Sie wusste nicht einmal, warum sie seinen Versprechungen, dass es nie wieder passieren würde, immer wieder wie ein Verdurstender, das ihm gebotene, wenn auch, abgestandene Wasser, gierig in sich aufsog, denn er hielt seine Versprechen nicht.
Irgendwann, als sie wieder einmal nachts wach lag, wurde ihr bewusst, dass aus der Liebe, die sie für ihn empfand, ein anderes Gefühl geworden war. Angst, die so tief saß, dass sie selbst vor ihr zitterte. Sie betrog sich selbst, in dem sie sich immer wieder einredete glücklich zu sein, ein Lächeln zu Schau stellte, das allen anderen vermitteln sollte, bei ihr sei alles in bester Ordnung.
Immer wieder hatte sie seine Launen ertragen, die Schuld bei sich gesucht, sich bemüht so zu leben, wie er es für richtig hielt. Doch jetzt wollte Manfred Kinder. Wie mittlerweile alles in ihrem Leben, hatte er entschieden, dass der Zeitpunkt gekommen war. Freudestrahlend verkündete er seinen Entschluss eines Tages beim Abendessen. Eisige Kälte umschloss ihr Herz, aber sie musste lächeln, ja sagen und doch fühlte sie die unsichtbaren Reißzähne, die nach ihrer Seele griffen, sie zerfetzten bis nichts mehr übrig blieb.
Nein, schrie es in ihr, nein, sie wollte keine Kinder, nicht mit ihm. Ihr zukünftiges Leben lief wie ein Schwarz –weiß -Film vor ihrem inneren Auge ab. Sein Sohn, sein ganzer Stolz, wie eine Trophäe würde er ihn herumreichen, Erwartungen in ihn setzen, die erfüllt werden mussten. Genau wie ihren, würde er seinen Willen brechen. Ihr Kind, würde nie ein Chance auf sich selbst haben. Auf sie könnte es sich nicht verlassen, sie könnte allenfalls Schläge abfangen, wirklich beschützen könnte sie diese kleine Seele nicht.
Jedoch, da war noch etwas, dass ihr entsetzliche Angst machte. Was würde geschehen, wenn das Kind seine Gene hätte? Diese Vorstellungen, einem Tyrannen das Leben zu schenken, war ihr unerträglich. Sie schämte sich dafür. Hieß es nicht, die Umwelt präge den Charakter eines Menschen mehr als seine Gene? Sie glaubte nicht so recht daran, denn wie oft kamen gerade Gewaltverbrecher aus einem, wie es immer so schön hieß, intakten Elternhaus. Aber vielleicht waren auch dieses intakten Elternhäuser, wie ihre Ehe, nur Fassaden.

Eigentlich glaubte sie nicht an Fügung des Schicksals, und doch kam es ihr beinah so vor, als sie den Brief in ihrem Postkasten fand. Den Brief von einer Lebensversicherung, die sie vor Jahren, zu Beginn ihrer Lehre, auf Drängen ihres Vaters, abgeschlossen hatte. Als sie drei Jahre nach ihrer Ausbildung arbeitslos wurde, hatte sie diese Versicherung ruhen lassen, weil eine Kündigung zu dem Zeitpunkt nicht möglich war. Später war sie einfach in Vergessenheit geraten. Ihre Namensänderung hatte sie dort nie bekannt gegeben , demzufolge wurden ihr keine Jahreskontoauszüge zugestellt, so dass Manfred davon keinerlei Kenntnis hatte. Doch nun war die Versicherungsdauer erreicht und die Gesellschaft bemühte sich die Versicherungsnehmerin ausfindig zumachen, natürlich nur um darauf hinzuweisen, dass es sinnvoller wäre, die Zahlungen wieder aufzunehmen.
Dieser Brief, so schien es ihr war eine Antwort auf die vielen „Was soll ich nur tun Fragen“, die ihr nachts den Schlaf raubten. Fast hatte sie das Gefühl, ihr Vater hätte ihr noch aus dem Grab, die Hand gereicht, damit sie nicht in den Abgrund stürzte.
Noch immer zitterten ihre Hände, als sie an das Telefonat, das sie selbstverständlich von der Zelle aus mit der Versicherung geführt hatte, dachte. Sie bat um ein Gespräch für den nächsten Tag, doch die Sachbearbeiterin enttäuschte sie, erst in zwei Tagen hätte sie einen Termin für sie frei. Zwei Tage, die sich endlos lang hinzogen, immer hatte sie Angst es könnte Post kommen oder ein Anruf der Versicherung im Beisein ihres Mannes, doch nichts geschah.
Melanie hatte einen Plan, sie wollte sich das Geld von der Versicherung bar auszahlen lassen, es war kein all zu großer Betrag, aber er würde ihr helfen, weg zu kommen.

Zwei Tage später verließ sie mit Tränen in den Augen das Versicherungsgebäude, in ihrem Kopf drehte sich alles, was hatte sie eigentlich gedacht? Dummes Mädchen, schalt sie sich selbst, natürlich konnte ihr die Versicherung, das Geld nicht bar auszahlen, so etwas wusste sie doch. Ihr selbstgebastelter Strohhalm glitt ihr durch die Finger, die Verzweiflung in ihr wurde so groß, dass ihr schlecht wurde. Ich kann ihm nicht entkommen, dachte sie, schloss für einen Moment ihre Augen und lehnte sich an eine Häuserwand. Dann geschah etwas:
„Frau Stein, geht es Ihnen gut?“
Eine Hand griff nach ihrem Arm, sie öffnete die Augen, vor ihr stand, die Sachbearbeiterin, vor der Melanie eben die Nerven verloren und die sie so angeschrieen hatte. Beschämt senkte sie den Blick.
„Es tut mir leid“, brachte sie leise hervor.
„Ist schon in Ordnung.“ Beinah zärtlich sprach die Frau diese Worte aus.
„Ich hab Mittagspause, wie wärst mit einem Kaffee?“
Zustimmend nickte Melanie und wischte sich die Tränen aus den Augen. Sie gingen in ein nahegelegenes Cafe.
„So etwas ist nicht meine Art“, entschuldigte Melanie sich nochmal. „Ich weiß auch nicht was in mir vorging.“
Die Frau sah sie lange an, bevor sie fragte:
„Wirklich nicht?“
Überrascht hob Melanie den Kopf, ihr Herz schlug so laut, dass sie glaubte alle müssten es hören. Was wusste diese Frau von ihr, fragte sie sich ängstlich, doch ehe sie überhaupt weiter denken konnte, ergriff die Frau sanft ihre Hand.
„Keine Angst, ich kann Ihnen helfen“, ganz leise kamen diese Worte über ihre Lippen.
„Wie?“ Wollte Melanie wissen und schüttelte dabei unbewusst mit dem Kopf, als wollte sie die noch nicht gestellten Fragen verneinen.
Die Frau blickte sich kurz um, „Ich möchte Ihnen etwas erzählen“, begann sie.
„Ich kann mir denken, wozu sie das Geld brauchen, aber ...“ Sie beugte sich zur ihr hinüber, „wenn es so ist, sollten Sie es richtig machen.“
Melanie schluckte, ihr Hals war trocken, mit zittrigen Fingern griff sie nach der Kaffeetasse, die leise klirrte, als sie sie umständlich anhob und gegen die Untertasse stieß.
Wie durch einen Nebel hörte sie die Geschichte einer Frau, die von ihrem Mann misshandelt wurde. Von Gefühlen, die sich in Hass verwandelten, so dass sie bereit war ihren Mann zu töten, um sich von ihm zu befreien. Sie hörte von einer Frau, die Hilfe bekam, von einer Organisation, die sich um solche Frauen kümmerte, ihnen eine neue Identität gab, ihnen half zu gehen ohne je gefunden zu werden. Zunächst war sie unsicher.
„Ich weiß nicht“, sagte sie, „ich wollte eigentlich nur weg.“
„Ich verstehe, aber dann wird er Sie finden und nie in Ruhe lassen, stets werden Sie seine Schritte hinter sich hören.“
Nie in Ruhe lassen, diese Worte hallten in ihr wieder, wie der Schuss aus einer Pistole. Die Frau lächelte sie an, „Denken Sie darüber nach, Sie wissen wo Sie mich finden“, mit diesen Worten stand sie auf und ließ Melanie allein.
Die Tage vergingen, immer wieder dachte sie über den Vorschlag der Sachbearbeiterin nach, lag nachts wach, bis sie eines Morgens ihr Spiegelbild genauer betrachtete. Sie sah eine verbitterte Frau, die sich selbst um ihr Leben betrog. Nein, dies Bild wollte sie nicht sehen, ihr Entschluss stand fest – sie rief die Versicherung erneut an.

Die Organisation verfügte über Kontakte, die in der Lage waren, neue Papiere zu besorgen.
Das Geld, aus ihrer Versicherung sollte auf ein Konto, das von einer Mitarbeiterin der Organisation eingerichtet wurde, überwiesen werden, so verschwand der Vertrag im Archiv. Diese Mitarbeiterin sollte das Geld abheben, es in einem Schließfach am Bahnhof deponieren und das Konto auflösen. Alles schien perfekt, keine Spur würde zu ihr führen und doch spürte sie Unbehagen in sich aufsteigen. War es nicht feige? Sie hatte ihren Traum zerplatzen lassen, ebenso, wie sie ihren Traum nicht hegen konnte, wollte sie nun nicht einmal die Scherben zusammenfegen?

Der Zug fuhr ein und verursachte einen leichten Windzug, der Melanie ins Gesicht blies. War es eine Träne, der Traurigkeit, die über ihre Wange lief?
Sie stand auf, wie durch kalten Brei, der an ihr klebte, schritt sie die paar Meter bis zur Bahn. Drehte sich noch einmal um, schluckte, nickte ihrer Begleiterin leicht zu, als wollte sie sich bei ihr vergewissern, dass es richtig war. Sie stieg ein, ging in ihr Abteil, hörte nur den Klang ihrer eigenen Schritte ... und lächelte.

 

Hi Angela,

ein super Thema, wie alle deine Themen bisher.
Ich finde das du den seelichen Zustand deines Prots,sehr gut rüber gebracht hast.
Angst, Unterwürfigkeit, Gehorsam. Man spürt, dass sie
am Abgrund steht. Dabei ist, nur noch Marionette ihres Mannes zu sein.
Ob das mit der Versicherrung realistisch ist, weiß ich nicht. Wenn nicht, wirst du mit Sicherheit noch entsprechende Kommentare bekommen.

Wenn ja, kannst du mir mal die Agentur nennen. Dann werde ich einen kleinen Text ausarbeiten und ihn ans Fenster meiner Boutique kleben. Denn du glaubst nicht wieviele Männer es gibt, so wie du es beschrieben hast.

Zitat: Sie: oh, das ist genau die Jacke die ich schon immer gesucht habe.
Er: Komm weiter, du hast genug im Schrank, ist sowiso
zu teuer. (geht weiter)
Sie:Aber ich habe doch gerade meine Versicherung
ausgezahlt ...
Weiter kam sie nicht, weil er schon so weit weg war, dass er sie nicht mehr hören konnte.
Sie stand noch einen Augenblick, hielt die Jacke fest,
schaute ihrem Mann nach, blickte in den Laden, Wut und Verzweiflung in ihrem Gesicht.
Ähnliche Fälle gibt reichlich.
In solchen Momenten würde ich gerne zaubern können.
Kannst du dir vorstellen wie wütend ich dann bin und wie leid mir diese abhängigen Frauen tun?

Diese leidgeprüften Wesen sollten Geschichten wie deine lesen, damit sie Mut bekommen.
Aber solche Frauen, kommen mit Sicherheit nicht an den PC ran, weil, wenn vorhanden, er Eigentum des Mannes wäre. Es ist zum kotzen.

Super Geschichte Angela, werde sie mir ausdrucken und
an "Bedürftige" aushändigen.

lg coleratio

 

Hallo Coleratio,
danke fürs Lesen und Kommentieren.
Freue mich, dass du dich in meine Geschichte hineinlesen und sie sogar teilweise, in deinem Alltagsleben wiederfinden konntest.
Das mit der Versicherung, nun ja es ist mir selbst mal so gegangen, dass ich eine Versicherung ruhen ließ, weil ich sie zu dem Zeitpunkt nicht zahlen aber auch nicht kündigen konnte, und ich sie dann ganz einfach vergessen hatte.
Diese Versicherung hat sich dann nach dem Ablauf der Versicherungszeit darum bemüht mich ausfindig zu machen, auch ich hatte in der Zwischenzeit geheiratet und meinen Wohnort (allerdings innerhalb der Stadt) gewechselt, trotzdem haben sie mich gefunden.
Die von mir angesprochene Organisation hat natürlich nichts mit der Versicherung zu tun, aber ich weiß, dass es sie gibt, und sie vielen Frauen hilft.

Freue mich, dass du sie ausdrucken und aushängen willst, vielleicht wird jemand dadurch zum Nachdenken, Umkehren angeregt.

Lieben Gruß
Angela

 

hallo angela,
du schtreibst in deinem profil, dass du "selbst erlebtes" in deinen geschichten verarbeitest - ich hoffe, diesmal war es nicht so!

also vom inhalt her zwar spannend, aber für meine begriffe nicht rund, da nicht wirklich nachvollziebar. dies aus zwei gründen: erstens - wie konnte die versicherungsangestellte wissen/ahnen in welcher situation sich deine protagonistin befand, bzw. wofür sie das geld brauchte? das problem hättest du leicht lösen können, wenn z.b. die protagonistin nach einer handgreiflichen auseinandersetzung mit ihrem mann noch blaue flecken/schrammen im gesicht gehabt hätte (gut sichtbar); das hätte der versicherungsangestellten zumindest als hinweis dienen können....

und zweitens - diese ominöse vereinigung, die menschen hilft, die einen mord begangen haben, sich vor der justiz zu schützen (sie geben eine neue identität...). so etwas wäre doch glatt gegen das gesetz und würde bestimmt sofort von den behörden ausgehebelt werden, denke ich. auch das problem könntest du lösen, wenn du dich auf eine organisation bezögest, die einfach "frauen in not" hilft. die gibt es auch bestimmt.

was mich weiter irritiert/stört:

Noch war es dunkel. Sie konnte ihre Zukunft nicht sehen
- ich glaube keiner von uns kann seine zukunft sehen - nicht einmal, wenn es hell ist!

es sind eine menge satzzeichenfehler drin. da ich aber in diesem bereich auch nicht ganz fit bin, lass ich es einfach so im raum stehen, ohne dir konkret aufzuzeigen wo. andere können dir besser helfen dabei.

besonders auffällig ist es z.b. hier:

Sein Sohn, sein ganzer Stolz, wie eine Trophäe würde er ihn herumreichen, Erwartungen in ihn setzen, die erfüllt werden mussten, genau wie ihren, würde er seinen Willen brechen.
- zwischen "mussten" und "genau" muss ein punkt stehen, sonst stimmt der sinn des satzes nicht

oder hier:

Noch immer zitterten ihre Hände, als sie an das Telefonat, das sie selbstverständlich von der Zelle, aus mit der Versicherung führte, dachte.
- was soll das komma nach Zelle?

insgesamt würde ich mir wünschen, dass du deine geschichte noch etwas überarbeiten würdest - sie ist es wert!
herzliche grüße
ernst

Sie betrog sich selbst, in dem sie sich immer wieder einredet glücklich zu sein, ein Lächeln zu Schau stellte, das allen anderen vermitteln sollte, bei mir ist alles in bester Ordnung.
,...... bei mir SEI alles in bester ordnung

Zwei Tage später verließ mit Tränen in den Augen ...
- hier fehlt ein ICH

 

Hallo Ernst,
vielen Dank für dein Interesse an meiner Geschichte und deinen Kommentar.

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also vom inhalt her zwar spannend, aber für meine begriffe nicht rund, da nicht wirklich nachvollziebar. dies aus zwei gründen: erstens - wie konnte die versicherungsangestellte wissen/ahnen in welcher situation sich deine protagonistin befand, bzw. wofür sie das geld brauchte? das problem hättest du leicht lösen können, wenn z.b. die protagonistin nach einer handgreiflichen auseinandersetzung mit ihrem mann noch blaue flecken/schrammen im gesicht gehabt hätte (gut sichtbar); das hätte der versicherungsangestellten zumindest als hinweis dienen können....
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Du kannst es mir glauben, es ist nicht nötig blaue Flecke zu sehen, mal davon abgesehen, dass diese Männer schlau genug sind nicht ins Gesicht zu schlagen, es gibt andere Hinweise, die das gebe ich zu, von Personen gesehen werden, die sich mit so etwas auskennen (sie raste aus, schreit die Angestellte an)

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und zweitens - diese ominöse vereinigung, die menschen hilft, die einen mord begangen haben, sich vor der justiz zu schützen (sie geben eine neue identität...). so etwas wäre doch glatt gegen das gesetz und würde bestimmt sofort von den behörden ausgehebelt werden, denke ich. auch das problem könntest du lösen, wenn du dich auf eine organisation bezögest, die einfach "frauen in not" hilft. die gibt es auch bestimmt.
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Da hast du nicht korrekt gelesen, in meiner Geschichte hat niemand einen Mord begangen, es wird lediglich darauf hingewiesen, dass die Frau so weit war, aber ihr wurde vorher geholfen. Es gibt solche Organisationen, aber ich werde die hier bestimmt nicht beim Namen nennen, was du vielleicht verstehen kannst.

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was mich weiter irritiert/stört:
ich glaube keiner von uns kann seine zukunft sehen - nicht einmal, wenn es hell ist!
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Dieser Satz, der dich so stört bezog sich nicht auf Lichtverhältnisse :-)
Natürlich kann niemand von uns in die Zukunft sehen, aber die meisten wissen doch was sie am nächsten Tag erwarten könnte, aber sie weiß noch gar nichts.

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es sind eine menge satzzeichenfehler drin. da ich aber in diesem bereich auch nicht ganz fit bin, lass ich es einfach so im raum stehen, ohne dir konkret aufzuzeigen wo. andere können dir besser helfen dabei.
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schön, dass du es zu gibst!
Die gezeigten Fehler habe ich korrigiert. Danke

Liebe Grüße
Angela

 

Hallo Angela,

da ich daran glaube, dass Menschen mit ähnlichen Schicksalen einander erkennen, stelle ich jetzt mal nicht die Frage, woran die Dame der Versicherung erkannt hat, welcher Art die Probleme waren.

Deine Geschichte gefällt mir thematisch gut. Zur Umsetzung habe ich, wie immer, noch einige Anmerkungen.

Wieso hat es so weh?
da hast du dich einmal vertippt
spürte die kalt einströmende Luft in ihrer Lunge,
in ihren Lungen (es sei denn, sie hat definitiv nur eine)
hielt sie einwenig an, um sie dann mit einem Stoß wieder von sich zu geben
ein wenig (meine Leertaste klemmt auch)
Doch statt Freude schlich sich Angst in jede Faser ihres Körpers und der irrsinnige Wunsch umzukehren.
schlichen (da es sich sowohl auf die Angst als auch auf den Wunsch, umzukehren bezieht)
Sie zitterte, warum ist es auf Bahnhöfen immer kalt?
Ich kann mir schon vorstellen, warum du diesen Satz in den Präsens gesetzt hast. Aber da deine Prot ihn sich als Frage denkt, ohne das er in direkte Rede gesetzt ist, gehört der Satz in die Vergangenheit.
Jemand kommt an und ein anderer erkennt, dass der Zauber, den er in diese ersten Begegnung setzte, verschwunden ist.
Leider ist dieser Satz unpräzise. Es kann nur die Hoffnung auf den Zauber der ersten Begegnung sein. Vielleicht denkst du auf dem Satz noch mal ein bisschen rum :)
Gedanklich schloss sie mit ihm die Tür auf. Stille und der leichte Duft von Chanel No.5 schlägt ihm entgegen,
auch hier: schlugen ihm entgegen
In dem ganzen Absatz pendelst du zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Das findest du sicher auch ohne, dass ich alles aufliste.
so als hätte sie sich zu dem Nichts aufgelöst, als das er sie immer bezeichnete
Den Satz finde ich so schön, dass du ihn für sich stehen haben solltest. :)
merkte zunächst nichts von der Manipulation ihrer Entscheidungen.
es sind eindeutig Manipulationen ihrer Entscheidungen. Das wird schon aus den ganzen bschriebenen Situationen so deutlich, dass du es nicht so explizit erwähnen musst.
versprach alles zu tun, damit er glücklich war.
glücklich wäre (mE)
Eine Zeitlang ging es dann gut
wäre mE ohne "dann" stärker
Als er das erste Mal die Hand gegen sie erhob, glaubte sie an ein Versehen, einen Ausrutscher, wie er es selbst nannte. Sie wusste nicht einmal, warum sie seine Versprechungen, dass es nie wieder passieren würde, wie ein Verdurstender das ihm gebotene, wenn auch, abgestandene Wasser, gierig in sich aufsog. Aber er hielt seine Versprechen nicht.
Nach der ersten Handgreiflichkeit könnte ich mir noch erklären, wieso sie daran glaubt. Das Bild des Verdurstenden wäre mE eindrucksvoller, wenn es schon zu mehreren Tätlichkeiten gekommen ist. War von dir sicherlich auch so gemeint, nur hast du es nciht so geschrieben :)
Angst, die so tief saß, dass sie selbst vor ihrer Angst zitterte.
ohne Worte.
Auf sie konnte es sich nicht verlassen, sie konnte allenfalls Schläge abfangen, wirklich beschützen konnte sie diese kleine Seele nicht.
Gehört, da ja nur hypothetische Gedanken, in den Konjunktiv
Aber Sie schämte sich dafür. Hieß es nicht, die Umwelt präge den Charakter eines Menschen mehr als seine Gene? Sie glaubte nicht so recht daran, denn wie oft kamen gerade Gewaltverbrecher aus einem, wie es immer so schön hieß, intakten Elternhaus. Aber vielleicht waren diese intakten Elternhäuser, wie ihre Ehe, nur Fassaden, ein Spiel das man nicht gewinnen konnte.
Dieser Satz bringt im Grunde schön ihre Verwirrung zum Ausdruck. Versuchs mal mit den Änderungen und lasse sie ein bisschen auf dich wirken.
Eigentlich glaubte sie nicht an so etwas, wie Fügungen des Schicksals, und doch kam es ihr beinah so vor, als sie den Brief in ihrem Postkasten fand.
Auch hier nur eine rhythmische Veränderung, die mE die Emotionen besser vermittelt.
Noch immer zitterten ihre Hände, als sie an das Telefonat, das sie selbstverständlich von der Zelle aus mit der Versicherung führte, dachte.
geführt hatte (sonst hast du einen Tempusfehler)
Drehte sich noch einmal um, schluckte, nickte ihrer Begleiterin leicht zu, als wollte sie sich bei ihr vergewissern, dass es richtig war.
man vergewissert sich etwas nicht jemand anderem.

Lieben Gruß, sim

 

Lieber Sim,
auch dir danke, dass du dich meines Werkes angenommen, es gelesen und dir Gedanken gemacht hast. Freue mich, dass sie dir gefällt.
Die mir gezeigten Fehler habe ich korrigiert. Danke
Für die Umschreibung des Satzes "Jemand kommt an,... brauche ich ncoh ein bisschen Zeit. Bitte hab Geduld

Lieben Gruß
Angela

 

Liebe Angela,

ich bin nur mit mir nicht geduldig. :)

Klar lasse ich dir Zeit.

Lieben Gruß, sim

 

Lieber Sim,
habe den Satz umgeschrieben, hoffe dass er nun OK ist.

Jemand kommt an und ein anderer erkennt, dass die Hoffnung, der Zauber des Besonderen möge sich über diese erste ersten Begegnung legen, verschwunden ist.

Wenn nicht, wäre ich für einen Vorschlag dankbar.

Lieben Gruß
Angela

 

Hallo Angela,

doch, so finde ich den Satz völlig in Ordnung. :)

Lieben Gruß, sim

 

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