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Die Festung

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16.08.2004
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Die Festung

Sie hatten das Heer verlassen.
Es war ihnen klar, daß das Wasser nicht reichen würde.
Siebzehn Männer ritten durch die karge Steppenlandschaft.
Für den Kampf wurden sie erzogen.
Und dieser Kampf würde ihr letzter sein.

Siebzehn Krieger im besten Alter.
Sie ritten in den Farben ihrer Häuser.
Ihr Entschluß stand fest.
Für das heilige Reich würden sie sterben.

Sie hatten keine Zweifel.
Am Abend ließen sie die Pferde frei.
In der Nacht wateten sie durch das Moor.
Ihre Füße waren schwer und ihre Kehlen waren trocken.
Von dem Wasser würden sie nicht trinken.

Im Morgengrauen griffen sie die Festung an.
Nie hatten sie mit mehr Entschlossenheit gekämpft.
Sie starben an der Mauer.
Und sie sahen die hellen Türme ihrer Stadt, ihr tiefes Blau und ihr helles Grün.

 

Vielleicht nicht gerade eine Kurzgeschichte ...

...wenn auch doch eine kurze Geschichte ...
und ein kleines Experiment...

Vielleicht mag der Text eher zur Sparte >Historik< gehören ...

@ cbrucher : so viel mal zum Thema 'Pathos' - auch wenn es für diese Krieger vielleicht eine ganz 'folgerichtige' Entscheidung gewesen sein mag; ganz einfach und eindeutig.
Etwa so wie wir entscheiden am Abend ins Kino zu gehen entscheiden sie zu sterben - auch wenn das in gewißer Weise definitiv ihre letzte Entscheidung war.

 

Warum sich dann nicht von der Zinne stürzen?

Ja, vielleicht eher keine Kurzgeschichte, eher epische Lyrik. Heldengesang.

Und ja, auch vom Pathos her vermutlich nicht zu überbieten... Mögen die Helden auch längst alle tot sein, als Idee leben sie fort bis ans Ende aller Zeiten (denn wir wissen, daß es dieser mehrere gibt)!

unz ist in alten maeren wunders vil geseit

 

Verschoben von "Experimente" nach "Sonstige".

 

ja,ja...

Hallo Kristin

Danke fürs Lesen und den treffenden Kommentar. Wenigstens ist der Text ja nicht allzu lang.

Also, der Text war für mich Teil eines Experimentes/ eines Gedankengangs.
Ob es ne Kurzgeschichte ist, weiß ich auch nicht so genau - kurz ist es jedenfalls.

Du hast da ja eine sehr gute Zusammenfassung geschrieben.

Und:

Ich halte nichts von Helden.
ähm...hmmmm...durchaus schade...hmmm...
aber ist das Leben - ohne Helden - nicht ein bißchen langweilig...


Und Deine Helden hier sind mir sowieso zu unpersönlich, um ihnen irgendwie Sympathie oder Verständnis entgegenzubringen. Sie tragen eine Rüstung aus Stolz und Ehrgefühl, die hohl klingt, wenn ich dagegenklopfe.
Ja. Ja, ja ...sehr schön beschrieben ...

Lieben Gruß
rock

 

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