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Die Kaffeefahrt

Seniors
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31.10.2003
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Die Kaffeefahrt

Peter Ruland war Busfahrer; und das schon seit fünfundzwanzig Jahren. Mittlerweile war er fünfundfünfzig, und sein Lebensinhalt bestand darin, ältere Damen auf ihrem Weg zu einer alles umfassenden Kaffeefahrt zu begleiten und sie sicher ihrem Ziel, der lebenserhaltenden Heizdecken oder teflonbeschichteten Kochutensilien, zuzuführen.
Ja, ja, genauso umschrieb er seinen Job. Er war ein Zielbringer für die ältere Generation unserer Gesellschaft; er war dazu da, den alten Schachteln das zu geben, was ihre stinkreiche Verwandtschaft versäumte. Ob sie wirklich alle stinkreich waren, wusste Peter natürlich nicht; wahrscheinlich waren sie es auch nicht, denn wer würde sich sonst zu diesen betörenden Kaffeefahrten hinreißen lassen? Andererseits schien es für die meisten seiner Fahrgäste der einzige Inhalt ihres restlichen, erbärmlichen Lebens zu sein.
Genauso, wie es für Peter der einzige Inhalt seines restlichen, erbärmlichen Lebens war, sich um diese Ladies zu kümmern.
„Warum suchst du dir nicht einen anderen Job, Peter?“, hatte ihn ein Kollege einmal gefragt.
Peter hatte nur mitleidig gegrinst, und sein Kollege hatte wohl gemerkt, wie sinnlos seine Frage war. Aber selbst wenn es in der heutigen Zeit so einfach gewesen wäre, sich mit fünfundfünfzig noch einen neuen Job zu suchen, Peter hätte es nicht getan. Was hätte es auch gebracht? Sein Leben war verpfuscht; fünfundfünfzig Jahre hatte er nichts vollbracht, rein gar nichts. Und das würde sich auch nicht durch einen neuen Job ändern. Peter war als Verlierer geboren, so wie es andere gab, die ständig auf der Gewinnerseite standen, egal was sie anstellten.

„Alles einsteigen, meine Damen!“ Peter stand neben der Vordertür und machte eine einladende Geste. Seine Mundwinkel berührten fast die Ansätze seiner viel zu groß geratenen Ohrläppchen.
Oh ja, da standen sie alle; eingehüllt in dicke Wolken Kölnischwasser, das schnieke Handtäschchen vom letzten Weihnachtsfest unter die faltigen Arme geklemmt. Eine Geräuschkulisse ähnlich einer schnatternden Entenschar umhüllte Peter und sein Grinsen gefror für einen winzigen Augenblick. Allerdings nicht lange genug, als dass es irgendjemand hätte bemerken können.
„Frau Hufnagel!“ Wieder diese Geste eines unterwürfigen Lakaien. „Ich freue mich, dass Sie mit Ihrem hübschen Antlitz wieder unsere Gesellschaft verzücken.“
Frau Hufnagel strahlte. „Ach, Sie kleiner Charmeur.“
Peter sah die fleckigen Zähne ihres überdimensionalen und ständig falsch sitzenden Gebisses.
„Es ist mir doch eine Ehre, Verehrteste.“ Hoffentlich kam sie ihm nicht zu nahe; Peter konnte sich nur allzu gut ihren widerwärtigen Mundgeruch vorstellen. Doch Frau Hufnagel schenkte ihm nur noch ein weiteres Lächeln und hievte ihren fetten Hintern die Stufen ins Innere empor.
Weitere Ladies folgten und alle wurden von Peter mit einem wahren Überschwall an Komplimenten geleitet.
Oh, wie schaffte er es nur immer wieder, sich dermaßen zu verstellen? Peter war doch ein wenig stolz auf sich.
Nachdem auch die letzte Lederhaut den Bus betreten hatte, schnaufte Peter noch einmal kräftig durch, dann begab er sich ebenfalls der Wolke Kölnischwassers hin; genauso wie in den letzten fünfundzwanzig Jahren auch.
Hinter dem großen Lenkrad sitzend griff er nach dem Mikrofon. Jetzt kam sein Auftritt. Noch einmal blickte Peter durch die Reihen der falschen Zähne und langen, ins Geschmacklose abdriftenden Kleider. Ob sie ihn auf diese Entfernung überhaupt sehen konnten? Manchmal hatte Peter schon mit dem Gedanken gespielt, ihnen einfach einmal die Zunge herauszustrecken. Wahrscheinlich würden sie dann immer noch erwartungsvoll und grinsend auf ihn einstarren. Peter hatte nämlich einmal gelesen, dass die Sehkraft ab sechzig proportional zu jedem weiteren Lebenstag abnahm. Mit Sicherheit war das eine Fügung Gottes, denn die meisten der alten Schachteln würden ja einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie sich morgens noch völlig klar im Spiegel sehen müssten.
Peter hustete ins Mikrofon. „Ladies und Gentlemen!“ So fing er immer an, obwohl in neunzig Prozent seiner Fahrten niemals ein männliches Wesen zugegen war; seiner Wenigkeit ausgenommen natürlich. Das entenhafte Geschnatter verstummte.
„Ich freue mich, Sie wieder einmal bei uns begrüßen zu dürfen. Für Ihr leibliches Wohl ist natürlich auch dieses Mal wieder bestens gesorgt.“ Innerlich musste Peter wieder grinsen; die Befriedigung des leiblichen Wohls seiner Gäste bestand aus zwei Kisten Mineralwasser, die Peter für 1,25 pro Kiste einkaufte und für 2 Euro pro Flasche weiterverkaufte. Aber diese dummen Gänse freuten sich jedes Mal; und am Ende des Tages waren die Kisten leer.
„So, bevor wir jetzt gleich für Stimmung sorgen, bitte ich Sie, meine verehrten Damen, Ihren Sicherheitsgurt anzulegen.“ Peter wartete das Klicken der Gurtschnallen ab, dann fügte er hinzu: „Die Schwimmwesten befinden sich unter den Sitzen.“
Jedes Mal der gleiche Gag; und jedes Mal das gleiche Gelächter aus dreißig altersschwachen Kehlen. Peter schüttelte kaum merklich den Kopf. Wie einfach waren sie doch zu begeistern.
„So, Ladies, und jetzt wollen wir starten!“ Peter betätigte den Knopf des CD-Players, und die schönsten Lieder der Volksmusik erfüllten den nach latentem Tod riechenden Innenraum seines Busses. Peter legte den ersten Gang ein, und mit einem Ruck setzte sich das schwere Gefährt in Bewegung.

Gut anderthalb Stunden und knapp fünfundsiebzig Kilometer später schien die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Die Geräuschkulisse, die aus den krächzenden Kehlen auf ihn eindrang, übertönte die heitere Musik. Hier und da stieß Peter einen seiner berüchtigten Brüller, über den wirklich nur seine Mitfahrer lachen konnten, in das Mikrofon.
„Sie sind wirklich der Beste, Peter!“, hörte er. Er konnte nicht definieren, wer das gesagt hatte, aber es war ihm auch egal. Er hob seine rechte Hand und machte eine leichte Verbeugung. „Bei diesem Publikum ...“, hauchte er ins Mikrofon. Und dann ging der Spaß weiter.
Peter schloss für einen kurzen Moment die Augen, doch sofort galt seine Aufmerksamkeit wieder dem Asphalt. Noch war es ja nicht soweit ...
Ja, so ging es seit fünfundzwanzig Jahren; seit fünfundzwanzig Jahren machte er sich hier zum Kaspar; und seit fünfundzwanzig Jahren musste er das Gegacker seiner Fahrgäste ertragen. Natürlich hatten sie in dieser Zeit schon mehrfach gewechselt; aber im Prinzip waren sie alle gleich. Genauso gleich wie jeder seiner Tage.
Peter hatte das Leben so satt. Wann hatte sich seine Einstellung geändert? Wann war die anfängliche Euphorie in Hass umgeschlagen? Er überlegte kurz. Hatte es überhaupt jemals Euphorie in seinem Leben gegeben? Nein, wenn Peter einmal ehrlich zu sich selbst war, dann konnte er diese Frage nur mit einem entschiedenen Nein beantworten.
Es war lediglich Gleichgültigkeit gewesen, die sein Leben geprägt hatte. Gleichgültigkeit, die schleichend aber stetig in Hass übergegangen war. In Hass auf alles, was täglich auf ihn einschlug; Hass und Lethargie gingen einher in dieser Eintönigkeit des Lebens - seines Lebens. Diese elende Eintönigkeit seiner Tage. Doch der heutige würde anders werden. Peter grinste; oh ja, das würde er!

Er hatte alles vorbereitet. Das taktschwingende Klatschen sechzig zerschrumpelter Hände drang in seinen Nacken. Peter drehte die Lautstärke ein wenig höher. „Eine Disco ist nichts dagegen, Ladies!“, rief er ins Mikrofon. „Ich muss ja froh sein, dass heute keine Männer anwesend sind; die würden sich wohl kaum noch auf den Sitzen halten können.“
Gegacker! „Oh ja, Peter, schade, dass Sie hinter dem Steuer sitzen ...“
Schade? Peter schüttelte sich. Ihr werdet Euch noch wundern. Gleich würden sie eine Rast einlegen, damit die Damen ihre altersschwachen Blasen entleeren konnten. Peter schüttelte sich erneut. Sein Bus hatte zwar eine Toilette, doch hängte er jedes Mal einen Zettel mit der Aufschrift ´Leider defekt!´ davor. Er hatte wahrhaftig nicht die geringste Lust, den stinkenden Urin oder womöglich noch widerliche Kackstreifen dieser alten Schritte zu entfernen.
Peter setzte den Blinker zur Raststätte.
Oh ja, und wenn es dann weitergeht, werde ich Euch mal meine Musik vorspielen. Er blickte auf das CD-Fach und die gelbe Rückseite von ´Once upon a time in the west´ grinste ihn an. Das wird genau das Richtige für Euch sein.

Zehn Minuten später war der Bus leer; abgesehen von diesem faulen Geruch alter Leiber. Peter hatte alle Türen geöffnet, aber er wusste aus Erfahrung, dass es meist zwei Tage dauerte, bis der Innenraum wieder halbwegs betretbar war, ohne den Anflug eines Würgereizes.
Alle waren pissen! Tatsächlich alle. Aber es war ja auch kein Wunder; er hatte ihnen als Henkersmahlzeit die ganzen Flaschen Wasser ausgegeben. „Zur Feier des Tages“, hatte er gerufen. „Und wegen der gratzierlichen Schönheit meiner Gäste.“
Sie hatten sein Angebot natürlich liebend gern angenommen; Alte waren geizig. Das merkte Peter auch immer am Trinkgeld.
Aber heute war Schluss damit. Heute würde er allem ein Ende bereiten. Allem! Seinem beschissenen Leben und diesen stinkenden Geschöpfen der Natur.
Peter wechselte die CD.
Alles würde natürlich den richtigen Rahmen bekommen. Und ´L úomo dell´armonica´ war genau der richtige Rahmen. Das Lied vom Tod; Mr. Morricone würde stolz auf ihn sein.
Und wenn die Mundharmonika durch ihre alten Glieder fahren würde, bei einer Geschwindigkeit von einhundert Stundenkilometern, dann würde er sich umdrehen. Er würde sie angrinsen; er würde aufstehen und in ihre entsetzten Augen starren. Oh weh, Ladies! Da sitzt ja keiner mehr am Steuer! Vielleicht würde er auch noch seinen Schwanz herausholen und in den Gang pissen. Hah! Genug Druck hatte er ja. Und dann würde er seiner Blase und dem Bus freien Lauf lassen.
Er würde endlich einmal etwas vollbringen in seinem Leben. Mit Glanz und Glemmer würde er diese Eintönigkeit beenden. Und nicht nur mit einem lapidaren Trommelwirbel, nein, er würde den entscheidenden Paukenschlag in dieser Synphonie des Todes schlagen.

„Danke, Peter.“
Er fuhr erschrocken herum; verflucht, beinahe hätte er sogar geschrieen.
„Frau Winter! Sie haben mich aber ganz schön erschreckt.“ Peter spürte, wie winzige Schweißperlen auf seiner Stirn entstanden. Vielleicht war er sogar rot geworden.
Edeltraut Winter stand unten vor der Tür und blickte zu ihm hinauf. Peter setzte sein bananenhaftes Grinsen auf und stieg die Stufen hinab.
„Kommen Sie doch schon herein, Verehrteste.“ Da war sie wieder; diese elegante, einladende Bewegung; diese Bewegung, die er schon mindestens eine Millionen Mal gemacht hatte, und bei der er in letzter Zeit beinahe das Kotzen kriegte.
„Nein danke, Peter. Ich warte noch auf die anderen. Ein bisschen frische Luft tut gut.“
Peter musste grinsen.
„Ich wollte mich auch nur bei Ihnen bedanken.“
Peter runzelte die Stirn und blickte in das faltige Gesicht seines Gegenübers. Diese Frau musste einmal eine wahre Schönheit gewesen sein; irgendwie konnte man es noch an ihren Augen erkennen.
„Sie wollen sich bedanken? Wofür?“
„Dafür, dass es Sie gibt, Peter.“
Jetzt wurden die Runzeln auf Peters Stirn noch größer. „Dass es mich gibt? Wie meinen Sie das?“
Aus der Ferne drang das Lachen der Übrigen zu ihnen hinüber.
„Ich glaube, Sie wissen, was ich meine.“ Edeltraut Winter deutete in die Richtung der sich nähernden alten Damen. Peter folgte verwirrt ihrem Blick.
„Sehen Sie die alte Frau Hufnagel? Die Ärzte hatten ihr gesagt, dass sie nur noch ein paar Wochen habe.“
Peter sah die vollschlanke Frau in dem trottenden Pulk; sie hatte lachend den Arm um eine andere Dame gelegt.
„Und das ist inzwischen fast ein Jahr her ...“
Ein inneres Zucken durchfuhr Peters Eingeweide; was war das?
„Oder sehen Sie die grauhaarige Dame dort neben der Toilettentür; Erna Schäfer ist ihr Name.“
Peter kannte diese Frau; auch sie war eine seiner regelmäßigen Gäste.
„Ihr Mann ist vor knapp zwei Jahren gestorben“, fuhr Edeltraut Winter fort. „Sie waren siebenundvierzig Jahre verheiratet. Ich denke, ich muss Ihnen nicht sagen, was so etwas bedeutet. Wenn Sie einmal die Gräber auf einem Friedhof betrachten, Peter, dann sehen sie oft, dass der Ehepartner kurz nach dem Tod des geliebten Menschen an seiner Seite, diesem gefolgt ist. Und jetzt sehen Sie sich diese Frau Schäfer an.“
Peter sah besagte Dame lachend die Hände vor dem Gesicht zusammenschlagen.
„Ich denke, dass Sie sehr viel dazu beigetragen haben, dass diese Damen noch nicht aufgegeben haben, Peter. Ich könnte Ihnen noch ganz viele Beispiele nennen, warum es schön ist, dass Sie da sind. Ich glaube, dass einfach Gott Menschen wie Sie in all seiner Güte geschaffen hat.“
Peter musste schlucken – da war wieder dieses seltsame Gefühl in seinem Innern -; er wollte etwas sagen, aber irgendwie hatte sich ein dicker Kloß auf seine Stimmbänder gelegt.
„Machen Sie weiter so, Peter. Tun Sie das, was Gott für Sie vorgesehen hat.“ Edeltraut Winter stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange.
Peter sah sie an; diese alte Frau, die einmal eine Schönheit gewesen war. Diese Frau, die gerade irgendetwas mit ihm gemacht hatte.
„Ich danke Ihnen, Frau Winter.“ Peter lächelte; und er merkte, dass es diesmal ein ehrliches Lächeln war. Seit langer Zeit wieder ein ehrliches Lächeln.

 

Tachi Salem

Ich muss sagen, dein Protagonist Pete läßt uns einen herrlich und bitter bösen Blick auf die "Im-Herzen-jung-Gebliebenen" unserer Gesellschaft werfen. :)

Mit treffenden Sätze und Titulierungen beschreibst du die Sicht eines manchen, der sich selbst noch nicht in eine derartige (Alters)Lage versetzt gesehen hat.

Da gefällt es mir dann durchaus, dass du auch die "andere" Seite zu Wort kommen lässt. Obwohl nach soviel Schwärze in den Gedanken, das Ende mir persönlich etwas süsslich erschien.

Hab mich aber trotzdem köstlich amüsiert.

Hagen

 

Hi Hagen,

freut mich, daß Du Dich amüsiert hast. Dank Dir für Deinen Hinweis bezüglich des Endes. Jetzt, wo Du´s sagst ...

Aber wer weiß, was nach der Weiterfahrt noch so alles passiert ;)

Bis dahin! Salem

 

Hi Salem,

Da ich deinen schwarzen Humor mittlerweile kenne, nehme ich dir die Verarschung der netten alten Damen nicht übel. Ich meine, ich muß mein Geschlecht ja ein wenig verteitigen, oder?
Außerdem weiß ich, das du auch ein ganz Lieber bist ... ähm, ja ...hm :confused: Klar! ;)
Jedenfalls werde ich später mal, nicht an einer Kaffeefahrt teilnehmen.
Stell dir mal vor, der Busfahrer wäre so ein Irrer, der sich, seine Fahrgäste und noch etliche andere in den Tod reissen würde?
Denn, was wäre wohl passiert, wenn er den Bus Führerlos der Straße überlassen hätte? Oje!!!

Aber im Ernst, Klasse geschrieben. Wenn auch deine herben Worte, wie: Pisse und Kotze, meinem weiblichen Feingefühl ein Stirnrunzeln entlockt haben, so habe ich mir doch erlaubt, an manchen Stellen zu schmunzeln.

Was heißt übrigens: ... dieser alten Schritte?
Oder meinst du -Schnitten-? Das habe ich glaube ich schon mal gehört.

Jetzt mal ohne Ironie zu deinem Schluß.

Zuerst habe ich auch gedacht: Na der läßt sich aber schnell bekehren.

Doch dann kam mir in den Sinn, dass deine Geschichte ja auch eine Intention haben könnte.

Da ist also ein Mann, (der ja auch nicht mehr so ganz jung sein kann, wenn er schon 25 Jahre diese Touren fährt) der ein Leben lebt, das ihm nicht gefällt.
Seine Träume hat er wohl nicht erfüllen können. Sein Privatleben ist warscheinlich auch nicht das, was er sich mal vorgestellt hat.
Irgendwo ist alles schiefgelaufen. Keine Frau, keine Kinder, keine Freunde.
Kein Lob, keine Wärme.
Rundum ein beschissenes Leben. Anstatt es zu ändern, vielleicht ist er ja auch nicht fähig dazu, macht er Gott und die Welt dafür verantwortlich.
Die ewig fröhlichen alten Leute, gehen ihm auf die Nerven.
Schließlich sind sie viel älter als er und sie scheinen das Leben zu genießen.
Dein Prot fängt an, die Alten für sein eigenes Unvermögen zu hassen.
Sie vermitteln ihm ewig gute Laune, die er aber nicht mehr haben kann.
Die Alten sind Schuld, denkt er, dass er sich beschissen fühlt.
Also will er sie bestrafen und mit in den Tod nehmen. (Verblendung)

Doch bevor er sein sinnloses Vorhaben in die Tat umsetzen kann, begegnet ihm ein "Engel". Sagt ihm, er sei ein Gottesgeschenk, gibt ihm Beispiele, wie er Menschen glücklich macht.
Sie schmeichelt seiner Seele. Seine Dämonen sind geschlagen.
Hätte er in seinem Leben öfter solch anerkennende Worte gehört und somit erfahren, dass er gebraucht wird, hätte der Hass bei ihm keine Chance gehabt und sein Leben wäre ihm nie beschissen vorgekommen.

Also, ein Opfer seiner Umwelt und seiner Selbst.
Wie oft werden "Opfer" zu Tätern!

Mit deinem Ende der Geschichte, zeigst du, dass es immer ein Zurück gibt, man muß es nur erkennen.
So sehe ich das. Und du? :susp:
Doch genau so, gelle! :)

glg, coleratio

 

Hi coleratio,

vielen Dank für Dein ausführliches statement (bin ja nichts anderes von Dir gewohnt ... ;) ).
Nein, im Ernst, war echt super, Deine Interpretation.
In Wirklichkeit bin ich auch ein ganz Lieber! Ich denke, daß niemand denkt, daß ich wirklich so denke, oder?!
Habe auch lange überlegt, ob ich mehr auf seinen "negativen Werdegang" eingehen sollte; habe dann aber beschlossen, daß die Andeutung darauf eigentlich ausreicht.
Er hat halt ein beschissenes Leben gehabt aus welchem er keinen anderen Ausweg mehr sieht, als den Tod. Aber zum Glück war da ja noch Mrs. Winter ...

Vielleicht war die Schreibweise wirklich ein bißchen "hart", aber ich finde, es passt zu meinem Protagonisten. Und es sollte zeigen, daß es selbst bei einem so unbändigem Hass noch eine Lösung gibt (wie Du sie erkannt hast).

Was heißt übrigens: ... dieser alten Schritte?
Oder meinst du -Schnitten-? Das habe ich glaube ich schon mal gehört
Ich meine schon "Schritte" (ein recht vulgärer Ausdruck in dieser Situation, sorry)

Danke Dir noch mal ganz herzlich für Dein posting! :)

Salem

 

Hi salem,
coleratio findet einige Ausdrücke zu hart?! Überhaupt nicht. Für meinen Geschmack hättest du ruhig noch ein wenig räudiger schreiben können, um die Verbitterung des Prots noch deutlicher zu zeigen; doch es reicht auch so.
Mir hat deine Geschichte auf jeden Fall auch sehr gut gefallen. Vor allem weil das Problem des hässlichen Alltags mal in einer anderen Art erzählt wird.
Ach ja, noch was: Der Mann mit der Harmonika spielt die letzten Takte im Leben der Alten *g* find ich gut...

Liebe Grüße...
morti

 

Hi morti,

Für meinen Geschmack hättest du ruhig noch ein wenig räudiger schreiben können, um die Verbitterung des Prots noch deutlicher zu zeigen
Hör auf! Ehrlich? Dachte, ich wäre schon zu heftig ... :D

Nein, freut mich auf jeden Fall, dass es Dir gefallen hat; und ich danke Dir recht herrzich für Deinen Kommentar.

LG! Salem

 

Hi Salem

Eine feine Anekdote hast du da geschrieben. Vor allem der Schluss hat mir gefallen. Ich finde, da hast du gekonnt die Kurve gekratzt.
Wobei ich mir nur die Frage stelle, ob er sich wirklich mit ihnen umbringen wollte, oder ob er ihnen nur einen Schreck einjagen wollte oder so. Auch wenn das Leben beschissen ist, finde ich die Art und weiße, wie er es machen wollte, doch etwas übertrieben.
Ansonsten sind mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen.


nach latentem Tod riechenden Innenraum
zuerst roch es noch nach Kölnischwasser

Zähne und langen ins Geschmacklose
und langsam... obwohl mir der ganze Ausdruck nicht recht paßt. Hier wäre so etwas, wie die beängstigend schnell ins Geschmacklose abgedriftet waren - und das bereits vor 30 Jahren ... oder so angebracht

Die Geräuschkulisse, die aus den krächzenden Kehlen
Die Geräuschkulisse aus krächzenden Kehlen... wobei mich dann noch immer die krächzenden Kehlen stören. Genau genommen ist doch die Stimme krächzend und nicht die Kehle, die ist eventuell verdörrt...

Grüße
Bernhard

 

Hi Bernhard,

juhu!!!! Ich habe eine Geschichte geschrieben, die dir gefallen hat ...
Das freut mich riesig.

Klar stimmen wieder deine Einwände; und wieder muss ich sagen: Das Spiel der Worte!
´Krächzende Kehlen´ ist ein Wortspiel; ein Bild, welches der Maler malt und ein wenig mit dem Pinsel ausrutscht. Sorry, aber du weißt, ich liebe sowas.

Jetzt muss ich aber erst mal von deinem tollen Kommentar zehren ...

Gruß! Salem

 

Hi Jo,

sch...! Im Moment entgehen mir viele Antworten. Sorry!
Freut mich aber, dass dir diese ´Nicht-Horror-Ekel-Story´ gefallen hat.

Was mich stört, sind nur die vielen 'typisch deutschen' Dinge in der Geschichte, die doch augenscheinlich in Übersee spielen soll.
Wie z.B. das Kölnisch Wasser und die Volksmusik.
Wenn du wüsstest, wie heiß die im Amiland auf Volksmusik sind. Und erst Kölnisch Wasser; man munkelt, sie tränken es morgens zum Frühstück. :hmm: ;)

Dank dir für´s Lesen und Kommentieren!!!

Gruß! Salem

 

Hi Salem!

Ich versuch mich bei dir jetzt mal horrorfern...

„Mrs. Peak!“
Was mir an dieser Stelle auffällt - und das nicht einmal kritisch - ist die Amerikano- bzw. Anglophilie, die hier bisweilen grasiert. Warum, frage ich mich? Macht sich ein Mrs. Peak wirklich soviel besser wie ein Frau Spitzer?

dann begab er sich ebenfalls der Wolke kölnisch Wassers hin; genauso wie in den letzten 25 Jahren auch.
Hehe, ein intimer Kenner...

daß die Sehkraft ab sechzig proportional zu jedem weiteren Lebenstag abnahm.
Leider schon früher, ab Mitte Vierzig ungefähr...

Wann war die anfängliche Euphorie in Hass umgeschlagen?
Ja, das habe ich mich tatsächlich auch gefragt. Du deutest es anfangs zwar des öfteren an, aber mir nicht deutlich genug. Das hätte man besser herausarbeiten können.

widerliche Kackstreifen dieser alten Schritte zu entfernen
Was ist denn bitte eine Schritte?

Also: zur Story.
Sie entwickelt sich rasend auf das eine Ende zu. Ohne Kompormiss. Und dann ist es doch ein komplett anderes.
Du beschreibst Petes Hass genau und ziemlich drastisch, so dass er auch spürbar wird. Nur eben erst nach ein paar Zeilen, so dass es gleichzeitig auch abrupt erscheint. (Wie schon angemerkt.)
Das Ende überzeugt mich nicht völlig, muss ich leider sagen. Aber andererseits fällt mir jetzt auch nicht eine bessere Lösung ein.
Dein Schreibstil ist, wie gewohnt, sehr flüssig und angenehm zu lesen. Kompliment an dieser Stelle.
Was bleibt? Eine unterhaltsame Geschichte.

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar,

schön, mal wieder von dir zu hören.

Was mir an dieser Stelle auffällt - und das nicht einmal kritisch - ist die Amerikano- bzw. Anglophilie, die hier bisweilen grasiert. Warum, frage ich mich? Macht sich ein Mrs. Peak wirklich soviel besser wie ein Frau Spitzer?
Also das finde ich schon. Aber ich denke, das ist auch reine Geschmacksache.
Mir gefällt meist amerikanische Literatur (natürlich übersetzt) besser als z.B. deutsche oder französische. Ich finde bei den ´Amis´ kommt die Atmosphäre wesentlich besser rüber. Ich finde auch Officer McGallum cooler als Oberwachtmeister Schniedelwutz. Aber wie gesagt: Geschmacksache.
Lese und schreibe natürlich auch Geschichten, die in Europa spielen (siehe Ampu... lassen wir das)

Leider schon früher, ab Mitte Vierzig ungefähr...
Ja, das stimmt. Aber doch nicht sooo extrem, oder?!

Zitat:
Wann war die anfängliche Euphorie in Hass umgeschlagen?

Ja, das habe ich mich tatsächlich auch gefragt. Du deutest es anfangs zwar des öfteren an, aber mir nicht deutlich genug. Das hätte man besser herausarbeiten können.

Wollte eigentlich nicht so sehr ins anfängliche Detail gehen. Es sollte eine langsame Entwicklung stattgefunden haben, die sich bis zum Höhepunkt gesteigert hat. Und diesen wollte ich in meiner Geschichte darstellen.

Was ist denn bitte eine Schritte?
Ja ja, die Schritte ...
Kennst du den Ausdruck: jemanden in den Schritt greifen?!
Ich meinte hier den Schritt; das Teil zwischen Bauchnabel und Oberschenkel. Ist in diesem Fall ein ganz gemeines Schimpfwort :dozey:

Sie entwickelt sich rasend auf das eine Ende zu. Ohne Kompormiss. Und dann ist es doch ein komplett anderes.
Das war tatsächlich beabsichtigt.

Das Ende überzeugt mich nicht völlig, muss ich leider sagen.
Pete sieht ja keinen Sinn mehr in seinem Leben; alles ist gleich und eintönig. Er hat es zu nichts gebracht. Und schuld gibt er seinem Job und den damit verbundenen alten Damen.
Vielleicht hat diese Mrs. Winter das ja gespürt, und sie versucht, Pete den Sinn des Lebens zu offenbaren. Nämlich, dass er nicht nur die Frauen durch die Gegend kutschiert, sondern dass er ihnen den Spaß am Leben erhält.
Aus dieser Sichtweise hat er sein Leben zuvor noch nie betrachtet. Der Sinn ist wieder da!
Das Seltsame an dieser Story sollte ja sein, dass Mrs. Winter ihn ausgerechnet am Höhepunkt seines Hasses mit dem Sinn des Lebens konfrontiert.
Oh Gott, ich glaube, jetzt hab ich alles nur noch schlimmer gemacht :shy:

Freut mich aber, dass es dir trotzdem Spaß gemacht hat; und danke für deinen ausführlichen Kommentar.

Gruß! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Salem.

Mir gefällt meist amerikanische Literatur (natürlich übersetzt) besser als z.B. deutsche oder französische. Ich finde bei den ´Amis´ kommt die Atmosphäre wesentlich besser rüber.
Da muss ich dir teilweise Recht geben. Bei den Amis ist Unterhaltungsliteratur nicht so verpönt wie in unseren Landen - vielleicht nehmen sie sie deshalb einfach ernster...
Trotzdem: ich finde, dieser Geschichte hätte eine deutsche Umgebung nicht geschadet. Es hätte sie nicht verbessert, also ist es eigentl. egal, aber ich wollte es nur noch einmal anfügen... du kannst und wirst natürlich schreiben, was du willst, selbstredend.

Ja, das stimmt. Aber doch nicht sooo extrem, oder?!
Kannst du gerne mal meinen Eltern erzählen...
Und noch etwas: im Alter neigt man zu Weitsichtigkeit..., d.h. man sieht weit entfernte Dinge meist normal, und hat beim Lesen Probleme.
Hier ist es ja umgekehrt, oder?

Wollte eigentlich nicht so sehr ins anfängliche Detail gehen. Es sollte eine langsame Entwicklung stattgefunden haben, die sich bis zum Höhepunkt gesteigert hat. Und diesen wollte ich in meiner Geschichte darstellen.
Das ist aber der Punkt: ich vermisse eben diese langsame Steigerung. Am Anfang ist da fast nicht, nur ein paar verstreute Hinweise, dann plötzlich ist er total hasszerfressen. Man kann dies als Kontrast sehen, aber mich störte das beim Lesen eben ein wenig. Aber die anderen Kommentatoren sehen das scheinbar nicht so, weswegen das wieder mal eine typisch chazarsche Spinnerei sei wird... Ich bin eben ein ewiger Rumnörgler...

Kennst du den Ausdruck: jemanden in den Schritt greifen?!
Nein, war mir völlig neu... zwischen Bauchnabel und Oberschenkel? Wo soll denn da ein Schritt sein... :susp: Nein, jetzt aber mal ehrlich: selbstverständlich weiß ich, was ein Schritt ist..., aber, sorry, diese Formulierung passt hier nicht.

Und auch deine Ausführung wäre so nicht nötig gewesen, denn ich habe natürlich verstanden, was sich für Pete geändert hat. Nur überzeugte es mich als Leser eben nicht völlig (!).

Ich hoffe, ich konnte noch Einiges klarer machen...
In diesem Sinne
c

 

Ich hoffe, ich konnte noch Einiges klarer machen...
Das konntest du wirklich. Hab dich wohl an einigen Stellen missverstanden; sorry.

Vielleicht werde ich den Text in nächster Zeit noch einmal überarbeiten, denn du hast ja recht, es ist wirklich sehr abrupt.

Aber das mit den "Schritten" werde ich lassen. Ich fand den Satz irgendwie gut (so schön gemein ...)

Danke dir noch mal für deine Rückantwort.

Bis dahin! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Salem!

Von der Idee bzw. vom Plot her eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack, und auch zu lesen war sie sehr gut und flüssig. Hat mir gut gefallen. :)


Wenn Sie einmal die Gräber auf einem Friedhof betrachten, Mr. Ruland, dann sehen sie oft, daß ihm der Ehepartner kurz nach dem Tod des Geliebten gefolgt ist.
Außerdem hat mich die Geschichte dazu gebracht, über den Friedhof zu spazieren, wo ich sonst großräumig ausweiche… Aber dafür kann ich die Aussage jetzt bestätigen. :)
(Meine Anmerkung zu diesem Zitat werd ich gleich hier los: das »ihm« gehört meiner Meinung nach nicht in den Satz, außerdem würd ich schreiben »des geliebten Menschen«, unter einem Geliebten versteht man ja nicht unbedingt den Ehepartner. Genaugenommen würd ich schreiben: daß der zweite Ehepartner dem ersten kurz nach dessen Tod gefolgt ist.)

Aber mir fehlt etwas: Nämlich zwei, drei Gedanken, warum Pete seine Aggressionen gegen sich selbst richten will. Also, ich meine jetzt nicht die Ursachen in der Kindheit (weil ich ja so gern darüber spreche), sondern zum Beispiel der Gedanke, daß er zu nichts gut ist, nichts wert ist, daß er sein ganzes Leben immer nur das Theater zu spielen hat, was die anderen wollen, er das nicht mehr aushält, ihm das Leben nichts bringt, außer diesen Qualen, er aber dem niemals entkommen wird, außer durch seinen Tod, etc.
Du zeigst zwar sehr schön, wie ihn die Alten und das Getue anwidern, aber wenn es nur das wäre (das richtet sich ja nach außen und nicht gegen ihn selbst), könnte er vielleicht bei einem anderen Busunternehmen fahren, wo er mehr Schulkinder führt oder trinkgeldfreudige Leute in den Urlaub, oder bei einem Linienbus, in dem ihn keiner grüßt und er nicht lächeln muß – was er jedoch gar nicht in Betracht zieht. Daß er darüber nicht nachdenkt, paßt sehr gut, wie gesagt, es ist nur der eine Punkt, der mir fehlt, das Gegen-sich-selbst-Richten. Mit ein paar kleinen Ergänzungen könntest Du das sicher hinkriegen. :)

Mit dem »Schritt« hatte ich keine Probleme – heißt doch auch bei der Hose so. :klug:

Und das Ende fand ich auch sehr schön. :)


Noch ein paar kleine Anmerkungen:

»Pete Ruland war Busfahrer; und das seit 25 Jahren. Und heute würde sein Tag sein!
Mittlerweile war er 45«
– die beiden »und« hintereinander finde ich nicht schön, würde »schon seit 25 Jahren« schreiben
– er müßte dann also mit 20 bereits Busfahrer gewesen sein, hier wärs (lt. jobär, siehe »Was ich schon immer fragen/wissen wollte«) nicht möglich, allerdings spielt ja Deine Geschichte in Amerika, hm… :hmm: Weißt Du, ob das da drüben schon in dem Alter möglich ist? Mir kommt das einfach zu jung vor, für so viel Verantwortung…

»eingehüllt in dicken Wolken kölnisch Wassers«
– würde das zusammenschreiben: Kölnischwasser – lt. Duden geht beides, aber »kölnisch« klein schaut irgendwie blöd aus, findest Du nicht?
– außerdem wäre ich für »in dicke Wolken«

»das schnieke Handtäschchen vom letztem Weihnachtsfest«
– vom letzten

»daß Sie mit Ihrem hübschen Antlitz wieder unsere Gesellschaft erzücken.“«
– meinst Du nicht verzücken?

»und hievte ihren fetten Hintern die Stufen ins Innere empor.
Weitere Ladies folgten und alle wurden von Pete mit einem wahren Überschwall an Komplimenten geleitet.
Oh, wie schaffte er es nur immer wieder, sich dermaßen zu verstellen? In seinem Innern war Pete«
– Wortwiederholung »ins Innere«/»In seinem Innern«

»und langen ins Geschmacklose abdriftenden Kleider«
– langen, ins

»den nach latentem Tod riechenden Innenraum seines Busses«
– meinst Du nicht »den latent nach Tod riechenden Innenraum«?

»Pete schloß für einen winzigen Augenblick die Augen, doch augenblicklich galt seine Aufmerksamkeit«
– dreimal »Augen« – Vorschlag: schloss für einen winzigen Moment die Augen, doch im Nu …

»Hass und Lethargie gingen einher in dieser Eintönigkeit des Lebens - seines Lebens -
Diese elende Eintönigkeit seiner Tage! Doch der Heutige würde anders werden.«
– der heutige
– zweimal »Eintönigkeit«

»„Nein danke, Mr. Ruland. Ich warte noch auf die Anderen. Ein bißchen frische Luft tut gut.“«
– die anderen
– Du vermischt alte und neue Rechtschreibung ziemlich…;-)

»Aus der Ferne drang das Lachen der Übrigen zu ihnen hinüber.
„Ich glaube, Sie wissen, was ich meine. Schauen Sie doch einmal darüber.“«
– auseinander: »da/dort rüber«, schöner wäre allerdings »da hinüber« – weniger Wortwiederholung ist es durch das Kürzen von »hinüber« auf »rüber« auch nicht. ;-) Würde das »hinüber« im ersten Satz einfach streichen.

»Pete sah Mrs. Peak in dem Pulk der Anderen; sie hatte lachend den Arm um eine andere Dame gelegt.«
– Anderen/andere – ließen sich eigentlich beide ganz leicht vermeiden

»„Ich könnte Ihnen noch ganz viele Beispiele geben, Mr. Ruland,«
– Beispiele nennen oder aufzählen, nicht geben

»Diese Frau, die irgendwas gemacht hatte; irgendwas mit ihm gemacht hatte.
„Ich danke Ihnen, Mrs. Winter.“ Und Pete setzte sein Lächeln auf; und irgendwie merkte er, daß es diesmal ehrlich war. Seit langer Zeit wieder ehrlich!«
– die beiden »irgendwas« und das nachfolgende »irgendwie« gefallen mir gar nicht, das »Und« vor »Pete« würd ich auch streichen. Vorschlag:
»Diese Frau, die irgendetwas mit ihm gemacht, ihn verwandelt hatte.
„Ich danke Ihnen, Mrs. Winter.“ Pete lächelte. Und er bemerkte: Dieses Lächeln kam ganz von selbst, aus seinem Inneren – seit langer Zeit wieder ehrlich!«

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Susi,

Mensch, das freut mich ja, wieder von dir zu hören (gleichzeitig bereitet es mir ein schlechtes Gewissen, da ich deiner Empfehlung noch nicht nachgekommen bin; sorry, wird aber noch).
Und dann kramst du dieses alte Schätzchen hervor. Hatte es schon fast vergessen.
Werde aber in den nächsten Tagen noch mal drüber lesen und die von dir gefundenen Fehler korrigieren. Mit der Vermischung der neuen und alten Rechtschreibung hast du natürlich Recht. Ist wirklich ganz schwer für mich, da ich doch schon soo alt bin ...

Ich werde nach der Überarbeitung noch einmal auf deine einzelnen Punkte eingehen.
Vielen Dank nochmal für deine Mühe.

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo nochmal, Salem!

Das freut mich, daß Du Dich so freust! :)

gleichzeitig bereitet es mir ein schlechtes Gewissen
Wenn Du Dich nur freust, ist mir das schon lieber. So schnell lauf ich ja nicht davon, bin hier relativ seßhaft. :D
(Darf gar nicht dran denken, was in meinem Kopf an unerledigten Sachen herumschwirrt. ;))

Und dann kramst du dieses alte Schätzchen hervor.
Freut mich, daß ich einen so glücklichen Griff hatte. :)

Mit der Vermischung der neuen und alten Rechtschreibung hast du natürlich Recht.
Beim normalen Schreiben vermisch ich sie ja auch sehr... Und ich muß gestehen, daß ich die neue eigentlich nur deshalb gelernt hab, weil ich mir vor meinem Sohn blöd vorkam. Er ging gerade mal in die erste Klasse Volksschule und ich mußte beim Kontrollieren der zweiten oder dritten Hausübung schon nachschauen, wie man das jetzt schreibt...:lol:

da ich doch schon soo alt bin ...
Ähm. Dankeschön... :hmm: ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

So, liebe Susi, ich hab es tatsächlich noch geschafft: Ich habe sie überarbeitet und es hat Spaß gemacht. Danke!

Die meisten deiner Verbesserungsvorschläge habe ich übernommen. Ich habe auch versucht, die Selbstmordgedanken von Peter etwas deutlicher hervorzuheben.

Und die größte Änderung: Die Geschichte spielt jetzt in Deutschland (daher ist Peter jetzt auch älter :shy: )

Vielen Dank nochmal, dass du diese Geschichte hervorgekramt hast. Sie wäre sonst mit Sicherheit in der hintersten Schublade meines Schädels verstaubt ...

Gruß! Salem

 

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