Differenz
Ich wusste, dass er nein sagen würde. Ich sah das Zittern seiner weit entfernten Augen. Ich hörte, wie sich sein Magen umdrehte. Ich roch die Schweißperlen auf seinen Händen. Es war gut, dass er nein sagte. Es war gut für ihn, ja.
Ich stieg hinab, bis ich nur seine Knie noch erkennen konnte. Die Knie in diesen schwarzen Jeans. Konnte man schwarze Jeans überhaupt Jeans nennen? Sie zitterten, stärker als seine Augen. Er flüsterte: nein. Ichhörte es, obwohl er ganz leise sprach. Ich kam seiner Befürchtung nicht nach. Ich hasste ihn nicht. Ich lief zu ihm, umarmte ihn, bog seine Körperhaltung gerade, drückte die aufgestaute Luft aus seinem Brustkorb. Er war wie versteinert, ganz benebelt vor Angst. Ich hielt sich an den Haaren fest, die bis auf seinen Nacken fielen. Ich lächelte. Er weinte. Losgelöste Erleichterungstränen, die einen Erleichterungssee bildeten, auf dem Plastikteil meines Oberteils. Wasserflecken blieben. Nicht mehr, als ich mich von ihm löste, von ihm ging.
Er sah mir nach, seine Tränen versiegten.