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Ein Ausdruck des Bedauerns

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07.06.2004
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Ein Ausdruck des Bedauerns

„Ich mach Schluss.“ Rief Joshua gelangweilt und legte das Buch weg, das er gerade las.
„Was hast du gesagt?“ tönte eine tiefe weibliche Stimme und die dazu passende, etwas Ältere Frau trat hinter verstaubten Regalen hervor.
„Ich mach für heute Schluss.“ Wiederholte Joshua.
„Ach so. Jetzt schon?“ wunderte sich Joshuas Arbeitgeberin.
„Hab ja doch nichts zu tun. Bin hundemüde.“
„Ach so. Ja klar.“ Meinte sie nur und verzog sich wieder hinter die Regale zu den Büchern.
Wahrscheinlich wusste sie in ein paar Sekunden gar nicht mehr, dass Josh gegangen war. Dieser packte seine Sachen, lies seinen Rucksack in einer Ecke liegen, da es ihm zu anstrengend erschien ihn jetzt noch mitzunehmen, wo er ihn zuhause ohnehin nicht brauchen konnte.
Als er das Gebäude verließ stieß er auf eine handvoll Prediger, die wie jeden Abend auf dem Platz vor der Bibliothek ihre Parolen von sich gaben. Meistens stritt Joshua sich ein wenig mit ihnen. Er kannte sich recht gut mit der Thematik aus und versuchte seinerseits die Prediger zu überzeugen. Es machte ihm eigentlich auch sehr viel Spaß, aber heute war er irgendwie nicht in der Stimmung. Es bringt ja doch nichts, sagte er sich.
Ab und zu ging er auch noch in eine ganz nette Kneipe, ein oder zwei Bier trinken, bevor er nach Hause ging und dort vielleicht noch ein wenig fern sah oder Video Games spielte. Aber auf keine der Optionen hatte Josh nun wirklich Lust, so ganz alleine. Eigentlich wusste er nicht wirklich worauf er nun eigentlich Lust hatte, außer sich in tiefen Schlaf fallen zu lassen. Weiche Decken und Kissen die ihn warm umfingen und in tiefe dunkle Träume gleiten ließen.
Zu allem Überfluss zogen dunkle Wolken auf. Wenn er sich nicht beeilte würde er sicher ziemlich nass werden. Und kalt.
Um sich ein wenig aufzumuntern summte er ein Lied, das ihm immer sehr gefallen hatte. Mach die Augen weit auf... Er ging weiter, den üblichen Weg, obwohl es ein kleiner Umweg war. Als er merkte, dass es eigentlich auch sinnlos war, den selben Weg wie immer zu gehen bog er in eine kleine Seitengassen, um schneller am Ziel anzukommen. ...und dein Herz schlägt so laut...
Obwohl der Himmel immer düsterer wurde hielt Joshua auf einer hohen Brücke inne um den Horizont zu betrachten. Eine kleine Lücke in der Wolkendecke verursachte ein herrliches Schauspiel. Eine Mischung aus brennendem rot, lila und dunkelblau, umrahmt von bedrückendem schwarz und grau. Wunderschön. Eigentlich wollte Josh aber gar nicht solange stehen bleiben, aber er war im Moment so müde. Er konnte sich nicht dazu aufraffen weiterzugehen und blieb, an das rostige Geländer gelehnt stehen. Die Sonne verschwand am Horizont. Es begann zu regnen.
Wenn er sich nicht den Tod holen wollte musste er nun weitergehen. Er stellte sich es in Gedanken vor. Nur noch ein paar Straßen weiter, er ging die alterschwache Treppe hinauf in seine Wohnung, die Tür knarrte als er sie wieder schließen wollte. Die nassen Klamotten fielen auf den ohnehin unaufgeräumten Boden und vor ihm das ungemachte Bett mit seinen einladenden Laken. Er musste sich nur fallen lassen und alles wäre gut.
Er ließ sich fallen.

 
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so absolut wichtig ist das lied nicht. es zeigt nur ein wenig seine stimmung und liefert einen hinweis auf das ende der geschichte. aber wahrscheinlich wirkt das bei den meisten eher befremdlich, also wenn man das leid nicht kennt, das stimmt wohl. allerdings scheint mir das stimmungsbild zusammenzubrechen, wenn ich es rausnehme.
mal sehn ob ich zeit finde den absatz etwas umzuarbeiten, um es mal ohne dem lied zu versuchen.
bis dahin ist hier der komplette text des liedes: http://www.lyriks.de/lyriks/display.php?id=7df630c85cbe76633a6980b824b16512

die ganze geschichte, also bis zu letzten teil, war mir bei dem ganzen ohnehin eher unwichtig, nur der letzte absatz. mit dem ersten bin ich im allgemeinen am meisten unzufrieden. der grund für seine trauer ist einsamkeit, das hat er aber noch nicht ganz kapiert, obwohl er es vermutet. das sollte ich irgendwo noch stärker betonen. leider bin ich im moment zu glücklich um an der geschichte was zu machen

übel nehm ich die kritik bestimmt nicht. gerade als anfänger sind schlechte kritiken imo das bebste, um was dazu zu lernen

 

hi

ich hab es mir tatsächlich so gedacht, dass josh sich die bücke runterstürtzt, wollte es nur nicht so genau sagen, weil es mir etwas plump vorgekommen wäre.

das mit dem kalt muss ich nochmal überdenken, wenn ich mich das nächste mal mit der story auseinandersetze. klingt tatsächlich falsch ^^

im letzten absatz geht er nicht weiter, obwohl er gleich da wäre, weil tief im inneren schon weiß, dass er gar nicht mehr weiter machen will. den aspekt sollte ich irgendwo vielleicht noch stärker betonen, oder zumindest ein paar sprachliche andeutungen einbaun...

danke für die kritik ^_^

 

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