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Ein Kind verschwindet

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07.01.2004
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Ein Kind verschwindet

Es war einmal ein kleines Kind abhanden gekommen. Auf dem Weg vom Schulweg nach Hause war sie einfach verschwunden. Hundestaffeln durchkämmten die Wälder und Hubschrauber kreisten über den vielen Seen. Keine Spur von Johanna.
Auch bei den Freunden, die alle durchtelefoniert wurden, war sie nicht.
Tränen in der elterlichen Küche, im Wohnzimmer und im Schlafzimmer.
Zehn Tage Ungewissheit, dann zwölf Tage Ungewissheit und so weiter und so weiter. Es vergingen 7 Jahre. Die Tränen waren verstummt, Johanna so gut wie es ging verdrängt und kein Polizist hatte mehr ihr Foto in seinem Wagen. Es wurde schon lang nicht mehr gesucht. Man rechnete nicht mehr mit dem Schlimmsten. Das hatte man schon vor 5 Jahren.
Nun begab es sich aber, dass nach diesen ganzen Jahren der Klingelknopf dieser leidgeprüften Familie betätigt wurde. Im Inneren des Haus löste dies Misstrauen und Angst aus, denn wer konnte das sein. Seitdem das damals mit Johanna gewesen war, hatte man sich zurückgezogen und die Freunde wollten nur lachen, nicht zuhören und so blieb man allein. Ein Glück, dass sich Brigitte und Hannes nicht getrennt hatten.
Nachdem Hannes durch die Gardine geschaut hatte, öffnete er zaghaft die Tür und fragte „Hallo?“. Ein Mann stand vor der Tür, überreichte einen schwarzen Kuvert und ging ohne auch nur ein Wort zu wechseln. Er schaute ihm nach, wie er in ein schwarzes Auto einstieg und als es losfuhr, sah er aus den Augenwinkeln ein Blatt vom Apfelbaum fallen. Früher hing daran eine Schaukel.
Auf dem Brief stand erst einmal gar nichts. Keine Adresse und kein Absender. Verstört wurde die Tür zugemacht, er ging zitternd ins Wohnzimmer, setzte sich in seinen Sessel und über seine Schulter schaute Brigitte. Was war das für ein Schreiben? Ihnen schwante etwas schlimmes. Vorsichtig, als wäre der Brief aus giftigen Skorpionen, öffnen sie die Nachricht und fallen schon beim Briefkopf aus allen Wolken.

„Tierheim Warnitz“

Und den Eltern fällt ein, dass sie damals doch am Abend vorher noch im Tierheim waren um einen Hund zu holen. Johanna war ganz aus dem Häuschen und auch Brigitte und Hannes waren, aufgrund von alkoholischen Getränken, nicht ganz auf der Höhe. Daran erinnerten sie sich zu diesem Zeitpunkt. Zeile für Zeile reihte sich zu einem Gebilde.

„Für dürfen Ihnen heute eine freudige Mitteilung machen. Den Hund, den sie bei uns abgegeben haben, konnten wir nun, 7 Jahre später, endlich vermitteln. Eine ältere Dame aus dem Erzgebirge hat sich sofort in den Hund verliebt.

Mit freundlichen Grüßen“
Zuerst stand Brigitte der Mund offen, dann Hannes und dann verstanden sie die Welt nicht mehr. Und noch eine große Kleinigkeit fiel ihnen auf. Nachdem sie beim Tierheim gewesen waren, hatte keiner mehr Johanna gesehen. Man ging einfach davon aus, dass sie in ihr Zimmer gegangen sei um über die Hundewahl nachzudenken und dann am nächsten Tag zur Schule gegangen ist. Jetzt im Nachhinein war es auch merkwürdig, dass die Lehrerin ausgesagt hatte, dass Johanna nicht in der Schule war. Sowieso ergab jetzt alles einen Sinn.
Sie war ja schon immer so hundevernarrt und ihr ganzes Zimmer glich und gleicht noch immer einem Hundezwinger.
Erst lächelte Brigitte und dann lächelte Hannes. Ihnen war ein Licht aufgegangen.
Ja, Johanna hatte nicht umsonst immerzu darauf gedrängt, dass sie ins Tierheim fahren sollen. Das war ein Plan. Sie wusste genau, dass sie nicht alle Hunde haben könnte und so schenkte sie sich den Hunden.
„Clevere Kleine“ sagt Papa.
„Gut, dass es ihr gut geht“ sagt Mama.
„Scheiße jetzt wurde ich vermittelt und dabei hab ich so böse geknurrt, wie ich nur konnte. Muss mir überlegen, wie ich schnell wieder ins Tierheim komme“ denkt Johanna.

 

hallo Robert Zobel

Ich muss ehrlich sagen, dass mir deine Geschichte überhaupt nicht gefallen hat. Mir hat weder dein Stil zugesagt, noch die Idee.

Es war einmal ein kleines Kind abhanden gekommen. Auf dem Weg vom Schulweg nach Hause war sie einfach verschwunden.
Schon der Einstieg wirkt auf mich gekünstelt. Zuerst die Märcheneinleitung "Es war einmal", dann die Formulierung "abhanden kommen". Das passt für mich nicht zusammen... Übrigens: Wenn man’s ganz genau nimmt, müsstest du entweder im zweiten Satz "es" statt "sie" schreiben, oder Kind durch Mädchen ersetzten. :shy:

Zehn Tage Ungewissheit, dann zwölf Tage Ungewissheit und so weiter und so weiter.
Für diese langen Zeitraum in der Geschichte schreibst du viel zu hektisch. Dass "und so weiter und so weiter" gibt der Story eine Hektik, die es absolut nicht braucht. Außerdem ist die Formulierung nicht schön :crying:

Man rechnete nicht mehr mit dem Schlimmsten. Das hatte man schon vor 5 Jahren.
Das gefällt mir. :) Verzweiflung dargestellt in zwei kurzen Sätzen.

Ein Glück, dass sich Brigitte und Hannes nicht getrennt hatten.
Für wenn ist es ein Glück und warum? Vielleicht wäre es für die Beiden besser gewesen, nach diesem Schicksalsschlag eigenen Wege zu gehen... So ganz allein hängt der Satz in der Luft.

Vorsichtig, als wäre der Brief aus giftigen Skorpionen, öffnen sie die Nachricht und fallen schon beim Briefkopf aus allen Wolken.
..., als wären im Brief giftige Skorpione...
wäre für mich nachvollziehbarer ;)
Der letzte Satzteil ist nicht der Bringer...

Und den Eltern fällt ein, dass sie damals doch am Abend vorher noch im Tierheim waren um einen Hund zu holen.
Wieso Präsenz?

Und noch eine große Kleinigkeit fiel ihnen auf.
Ein klassisches Oxymoron (ha, wieder ein Fremdwort eingebracht. Jetzt kann ich heute Nacht gut schlafen :D ). Eine große Kleinigkeit ist auf jeden Fall ein Widerspruch in sich.

Ok, das waren jetzt ein paar Beispiele. Generell benützt du für meinen Geschmack zu viele Füllwörter. Eine entsprechende Diskussion kannst du in diesem Thread nachlesen.

Der Inhalt ist für mich haarsträubend. Sorry, aber die KG ist einfach unglaubwürdig und banal. Das fängt schon damit an, dass ein Kind einfach verschwindet. Ok, dass kann ja wirklich vorkommen, dass war’s dann auch schon mit der Nachvollziehbarkeit.
Wenn man ein Tier in einem Tierheim abgegeben hat, ist es weg. Die schicken doch keine Mitteilungen herum, ob man für das Viech, dass man dort abgegeben hat, ein neues Zuhause gefunden hat. Klar, ohne diese Deus ex machina (und das war Fremdwort Nummer 2!) würdest du nie zu "deinem" Ende kommen.
Und eben dieser Schluss ist für mich der Gipfel (im negativen Sinne).
Sorry, aber ich kann kaum was positives finden. Der Plot ist von oben bis unten konstruiert und die Pointe finde ich einfach nur lächerlich...

Kerberos

 

Hallo Robert,

Kerberos hat ja schon ziemlich gute Vorarbeit geleistet und dir einige sehr wesentliche Punkte aufgezeigt, die in deiner Geschichte unglücklich formuliert sind. Ich habe dem unter anderem noch den Punkt
"Die Tränen waren verstummt,..." hinzuzufügen. Tränen können versiegen, vertrocknen, aber verstummen???
Alles in allem halte ich deine Geschichte vom Plot her für nicht nachvollziehbar. Sie wirkt auf mich nur albern. Die stilistischen Dinge hat Kerberos schon aufgezeigt.

Satirische Elemente vermag ich obendrein nicht zu erkennen, denn zum einen ist noch nicht mal die Geschichte für sich nachvollziehbar, denn irgendeine satirische Intention zu erkennen.
Ich halte ehrlich gesagt, diese Geschichte für so schlecht, dass ich sie gerne löschen möchte.
Da du aber, wie ich soeben gesehen habe, eine Weile nicht auf KG warst, warte ich damit noch bis zu deinem Wiedererscheinen.
Bis dahin ist dann ja auch noch Gelegenheit, ein paar Meinungen anderer Kritiker einzusammeln, falls sich jemand mit diesem Text beschäftigen mag.

Lieben Gruß
lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Argh - ist das hier wirkl. mein innig geliebtes Satireforum? Mir kommen gleich die Traenen. Zur Geschichte selbst wurde schon genug gesagt. Kann mich dem nur kopfschuettelnd anschließen.

Lakita: Ich weiß nicht, ob das immer noch so laeuft, aber zu meiner Zeit gabs, wenn was geloescht werden sollte, ne PM an den Autor, ne festgesetze Frist zur Umstimmung oder Ueberarbeitung (ich glaub, es waren 2 Wochen) und dann wurde geloescht. Sowas hat auf jeden Fall nix in Satire zu suchen, sach ick ma so ;)

 

Auch ich kann mich hier nur wieder den Veteranen anschließen.

Die Geschichte hat wenig Witz und die eigentliche Pointe fällt auch sehr undurchdacht aus. Was mich auch stört ist das sich das Mädchen zum Schluß noch meldet. Das passt irgendwie nicht ganz rein.

Alles in allem ist diese KG zu fad für dieses Forum.

Löschung? JA

Gruß JtheP :schiel:

 

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