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Eine richtige Mutter

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04.01.2004
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Eine richtige Mutter

"Mama, stell dir vor, Heinz hat heute morgen in der Schule erzählt, dass Willis Vater einen Drachen gekauft hat!" Rudi rutschte auf seinem Stuhl herum. Für seine vierzehn Jahre war er noch recht klein und er schien dies stets durch seine Lebendigkeit wett machen zu wollen.
"Ach, gibt es jetzt auch schon Drachen fertig zu kaufen?", fragte Elisabeth und verteilte Möhren mit Kartoffeln durcheinander und Mettwurst auf die Teller.
"Hm, lecker", er aß mit dem Appetit eines Heranwachsenden und erzählte weiter.
"Ja, sie stehen fix und fertig im Geschäft. Man muss nur noch die Drachenschnur und den Schwanz dran binden. Aber Willis gekaufter Drachen war nicht richtig ausgewogen. Heinz sagte, er hat immer nur noch rechts gezogen und ist sofort abgestürzt! Alle haben sich kaputt gelacht."
Rudi lachte und auch Elisabeth konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Den gesamten gestrigen Sonntagnachmittag hatten ihr Mann und Rudi im Schuppen verbracht um einen neuen Drachen zu bauen. Beim Abendessen hatten sie noch darüber geredet, wie sorgfältig man arbeiten muss, damit der Drache auch schön hoch fliegt. Sie hatte nicht alles verstanden aber sie freute sich mit ihnen und war stolz auf ihre Männer.
"Schade, dass Willis Vater noch nicht einmal am Wochenende Zeit hat, um mit ihm einen richtigen Drachen zu bauen", sagte sie.
"Ach, Willis Vater kann doch gar nichts. Der sitzt doch nur den ganzen Tag im Büro rum. Außerdem geben die immer damit an, dass sie soviel Geld haben."
"Ja, ich glaube, sie waren auch eine der ersten, die sich einen Fernseher gekauft haben", sagte Elisabeth. "Was gab es sonst noch in der Schule?"
"Fräulein Schlattmann hat uns eine Geschichte vorgelesen, in der ging es um einen Jungen, der bei fremden Leuten wohnt. Seine richtigen Eltern sind im Krieg gestorben."
Elisabeths Gabel blieb einen Moment in der Luft stehen und sie dachte, ihrem Herz würde es genauso gehen.
'Das ist die Gelegenheit!', dachte sie. 'Diesmal muss ich es ihm so erklären, dass er es wirklich versteht!'
"Die Geschichte hat mir nicht gefallen, war zu traurig", fuhr Rudi fort. "Und in Naturkunde haben wir..."
Sie beschloss, ihn erst in Ruhe essen und seine Hausaufgaben machen zu lassen. Während er am Küchentisch saß und schrieb, wusch sie die Teller ab und dachte darüber nach, wie sie es ihm beibringen sollte. Zu warten bis ihr Mann nach Hause kam, war sinnlos. Er war mit der Dreschmaschine seines Chefs unterwegs, um den Bauern zu helfen, die sich so eine teure Investition nicht leisten konnten. Das könnte heute sehr spät werden. Außerdem überließ er derartige Gespräche immer ihr.

Zwischendurch warf sie einen Blick auf Rudis Hefte, in Mathematik konnte sie ihm inzwischen kaum noch helfen. Also setzte sie sich an ihre Nähmaschine vor dem Fenster der Wohnküche und trat kräftig auf das Fußpedal. Seit ein paar Jahren waren die elektrischen Geräte zwar bereits erschwinglich, aber sie arbeitete seit ihrer Lehre zur Schneiderin auf einer mechanischen Singer-Maschine und behauptete immer, dass sie auf ihr mehr Gefühl fürs Nähen hätte. Eine Nachbarin wollte heute Nachmittag ihre neue Bluse abholen.
"Mama, wie schreibt man 'adoptieren'?"
Das gleichmäßige Surren verstummte und sie buchstabierte es für ihn.
"Danke."
"Müsst ihr eine Zusammenfassung der Geschichte schreiben?", fragte sie.
"Hm", knurrte er.
"Kommst du klar?"
"Sicher."
Also widmete sie sich wieder ihrer Arbeit.

"Fertig!", verkündete Rudi bald danach, klappte sein Heft zu und wollte schon hinaus laufen.
"Warte mal eben!", sagte Elisabeth, legte den Stoff behutsam zur Seite und warf einen Blick auf den Aufsatz.
"Ich muss dir etwas Wichtiges erzählen", fing sie an.
"Ja, was denn?" Rudi trat von einem Bein auf das andere und schaute aus dem Fenster. Die Bäume wiegten sich leicht im Wind und die Herbstsonne malte verführerische Muster auf die bunten Blätter. Elisabeth wusste, was in ihm vorging.
'Soll ich ihn nicht lieber erst seinen neuen Drachen ausprobieren lassen?', fragte sie sich. 'Anderseits hat er sich ja gerade mit der Geschichte beschäftigt. Und außerdem kann er sich hinterher austoben. Dann hat er es bis zum Abendessen sicher verdaut.'
"Bitte setz dich noch mal hin!", forderte sie ihn auf und nahm neben ihm Platz. Dann holte sie tief Luft.
"Stell dir mal vor, du wärst auch so ein Junge!"
"Was für ein Junge?", fragte er.
"So wie in der Geschichte, der nicht bei seinen richtigen Eltern wohnt."
"Aber ihr seid doch meine richtigen Eltern!", sagte er.
'So reagiert er jedes Mal', seufzte Elisabeth innerlich. 'Aber er ist schon in der achten Klasse, bald ist er mit der Volksschule fertig und wird eine Lehre anfangen! Ich muss es ihm selber sagen, bevor er es von Fremden erfährt! Das wäre ein Schock für ihn.'
"Rudi, weißt du, dein Vater und ich, wir haben dich aus einem Kinderheim geholt, als du ganz klein warst."
"Aus was für einem Kinderheim?", fragte er und schaute sie mit großen Augen an.
"Eben das Kinderheim in Münster, in dem die Kinder leben, die keine Eltern haben."
"Aber ich habe doch Eltern, dich und Papa!", beharrte er.
'Wieso versteht er es denn nicht? Wie soll ich es ihm nur erklären?', fragte sie sich.
Sie wusste nicht wohin mit ihren Händen und knetete sie unbeholfen ineinander. Das Thema war ihr peinlich. Als er damals gefragt hatte, wo die kleinen Kinder herkommen, hatte sie ihn aufgefordert, sich im Schweinestall seiner Tante umzusehen.
"Also wir – ähm – konnten jahrelang keine eigenen Kinder bekommen und wollten so gerne eins haben. Da haben wir dich adoptiert, so wie in der Geschichte."
Sein sonst so lebhaftes Gesicht war auf einmal unbeweglich und er starrte sie ungläubig an. Wie sehr wünschte sie sich, dass er ihr leiblicher Sohn wäre, dass sie selber in der Lage gewesen wäre, Kinder zu bekommen, dass sie auch eine richtige Mutter wäre! Wie gerne hätte sie ihm diesen Traum gelassen! Aber sie durfte ihm doch nichts vormachen und jetzt schien er endlich einmal zuzuhören. Sie wartete darauf, dass er fragte, ob seine richtigen Eltern so wie in der Geschichte auch gestorben wären. Doch er blieb stumm, also erklärte sie weiter: "Von deinem Vater wissen wir nichts. Aber deine Mutter lebt hier in der Nähe."
Sie zögerte ein wenig und als er immer noch schwieg, dachte sie: 'Hoffentlich denkt er jetzt nicht, dass es an ihm lag, dass sie ihn nicht hat haben wollen. Jetzt muss ich ihm auch den Grund erzählen.'
Also fuhr sie hastig fort, um es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen:
"Weißt du Rudi, als du geboren wurdest, war der Krieg erst ein paar Jahre vorbei. Deine Mutter war noch sehr jung. Man sagt, sie hätte ihre ganze Familie verloren und wäre aus dem Osten geflohen. Sie hat hier bei Bauern gearbeitet. Aber die konnten ihr nur was zu essen geben, wenn sie auch ordentlich mit angepackt hat. Und das geht nicht mit einem kleinen Baby. Das waren schwere Zeiten damals, weißt du. Wir dürften eigentlich nicht wissen, wer sie ist und wo sie wohnt. Aber auf den Bauernschaften spricht sich ja alles rum. Wenn du willst, können wir hin fahren."
Er sah sie wieder völlig erstaunt an. "Warum denn?"
Elisabeth verdrehte die Augen und sagte: "Ich hab dir doch gerade erklärt, dass sie deine richtige Mutter ist!"
Rudi runzelte die Stirn, sprang von seinem Stuhl auf und widersprach: "Aber DU bist doch meine richtige Mutter!"
Sie seufzte und schüttelte langsam den Kopf.
Da drehte er sich um und rannte aus dem Zimmer, aus dem Haus.
"Ach Rudi, so habe ich das doch nicht gemeint!", rief sie ihm hinterher, aber da war er schon um die Ecke gelaufen. Sie starrte die leere Straße entlang.
'Vielleicht hätte ich ihm doch nicht alles auf einmal sagen sollen!', dachte sie. 'Hoffentlich kommt er bald wieder!'

Er wusste gar nicht, wohin er lief. Hauptsache, er spürte sein Herz rasen, den Boden unter seinen Füßen und er musste nicht denken. Irgendwann konnte er einfach nicht mehr und ging langsamer weiter. Unwillkürlich war er an seinem Lieblingsplatz im Wald gelandet. Das Brummen der Bagger wurde immer lauter und zwischen den Bäumen sah er schon das Wasser schimmern. Das Schild mit der Aufschrift 'Betreten verboten' nahm er gar nicht wahr, als er durch den Zaun schlüpfte. Sonst konnte er stundenlang zusehen, wie die riesigen Schaufelräder Kies und Sand scheinbar mühelos in die Luft hoben und in die Lastwagen poltern ließen. Aber heute verkroch er sich am anderen Ende des Sees, stapfte ganz nahe am Abhang entlang, da, wo immer wieder große und kleine Stücke der lockeren Erde in den See hinab fielen. Er nahm einen Stein, warf ihn voller Wucht hinunter und beobachtete, wie eine Wunde in die unbewegte Oberfläche gerissen wurde. Eine kleine Fontäne spritzte hoch und von da aus wurden kreisförmige Botschaften über den ganzen See verteilt, bis die Wellen sich langsam im Nichts auflösten. Schnell warf er noch mehr Steine, Äste und alles, was er finden konnte, dort hinein. Plötzlich gab der Boden unter ihm nach, er fasste nach einem Strauch, konnte ihn gerade noch erreichen, zog sich hoch und setzte sich ein paar Meter weiter unter einen Baum.
'Ob irgendjemand traurig ist, wenn ich nicht mehr da bin?', fragte er sich. Dann stand er auf und lief wieder weiter. Er wollte nicht denken. Seine kleine Welt war plötzlich zusammengebrochen. Die Frau, die doch immer für ihn da gewesen war, sollte auf einmal nicht mehr seine richtige Mutter sein. Stattdessen war es angeblich eine fremde Frau. Und die hatte ihn nicht haben wollen.
'Wo gehöre ich hin?', schoss es ihm durch den Kopf, doch dann rannte er wieder weiter. Als er Hunger bekam, aß er ein paar Blaubeeren und Bucheckern. Bei Einbruch der Dunkelheit kehrte er schließlich nach Hause zurück. Je mehr er sich dem Haus näherte, von dem er bis jetzt gedacht hatte, dass er dort geboren worden war, wurden seine Schritte langsamer und schleppender. Doch als er es schließlich sah, breitete sich eine warme, vertraute Geborgenheit in seinem Körper aus.
Die Frau, die er bisher für seine Mutter gehalten hatte, stand am Fenster und wartete. Sie schimpfte heute nicht, weil er und seine Kleidung von oben bis unten voller Erde waren. Sie fragte ihn auch nicht, wo er denn so lange gewesen sei.
"Willst du etwas essen?", fragte sie nur und ihre Stimme schien zu zittern.
"Hab keinen Hunger", sagte er und sah an ihr vorbei.
"Weißt du Rudi", fing sie leise an. "Wir haben dich doch genauso lieb wie vorher!"
Er drehte sich nicht um, damit sie die Tränen in seinen Augen nicht sehen konnte und schloss schnell die Tür zu seinem Zimmer. Dieser Satz ließ wieder die Hoffnung in ihm aufflammen, dass alles wieder gut werden könnte. Gleichzeitig wühlte es ihn auf. Könnte es wirklich wieder so werden wie früher?
Ein paar Minuten blieb er in dem dunklen Raum stehen und wischte sich die Augen trocken. Als sein Atem sich wieder beruhigt hatte, schaltete er das Licht an. Liebevoll strich er mit einem Finger über das Kunstwerk aus dünnen Latten und buntem Pergamentpapier, das er am Wochenende zusammen mit seinem Vater... Sein Vater? Plötzlich hatte er einen Kloß im Hals und schaute schnell weg.
Er wälzte sich noch lange von einer Seite auf die andere. Sollte er diese fremde Frau besuchen, die er noch nie gesehen hatte und die angeblich seine richtige Mutter war? Wie würde es sein, ihr zu begegnen? Würde er dann wieder von neuen, schmerzhaften Gefühlen durcheinander gewirbelt werden? Ihm wurde ganz flau im Magen. Nein, bloß nicht! Außerdem hatte sie ihn ja auch nicht gewollt!

Am nächsten Morgen schaute er ganz bewusst in den Spiegel. Das gleiche Gesicht wie immer sah ihn an, nur ziemlich unausgeschlafen.
'Rudi, du bist was Besonderes!', versuchte er sich einzureden. 'Du bist adoptiert. Wer ist das schon?' Und er streckte seine Brust vor, aber es wirkte nicht sehr überzeugend.
"Morgen Mama!", murmelte er, und schnupperte den Duft von Gebratenem ein, als er in die Küche trat. Dann fiel es ihm wieder ein und er sah sie erschrocken an. Wie sollte er sich ihr gegenüber ab jetzt verhalten? Durfte er weiter 'Mama' zu ihr sagen oder würde sie wieder sagen: 'Ich bin nicht deine richtige Mutter!'? Aber sie lächelte ihn liebevoll an und stellte einen Teller vor ihn hin, der vor lauter Bratkartoffeln mit Spiegelei und Speck fast überlief. Sie sah genauso unausgeschlafen aus wie sein Spiegelbild vorhin und ihre Hand zitterte ein wenig. Sonst war sie doch immer so stark. Konnte es sein, dass sie auch unsicher war?
"Guten Morgen Rudi! Hier, ich habe dir ein Bauernfrühstück gemacht." Auch ihre Stimme war sanfter als sonst.
"Hm!", machte er und stürzte sich darauf, sein gestriges Abendessen war ja ziemlich dürftig ausgefallen. Und so etwas gab es morgens sonst nie.
"Soll ich heute Mittag Nudeln mit Tomatensoße für dich machen?", fragte sie und es klang fast wie eine Bitte. Merkwürdig, sonst musste er doch immer darum betteln. Er wusste genau, dass sie selber dieses moderne Gericht nicht mochte. Die Nudeln und das Tomatenmark musste sie extra kaufen, Kartoffeln wuchsen im Garten. Vielleicht - vielleicht wollte sie ihm wirklich zeigen, wie lieb sie ihn hatte. Er traute sich nicht, von seinem Teller aufzublicken, sonst wäre er vielleicht wieder in Tränen ausgebrochen. Also nuschelte er nur mit vollem Mund: "Au ja".
Während er aß, schien es ihm, als ob sie lauter als sonst mit Pfannen und Geschirr herum hantierte. Schließlich ermahnte sie ihn:
"So, jetzt musst du aber zur Schule, du bist spät dran."
"Tschüß Mm-ama!" Im letzten Moment fiel ihm ein, was er da sagte. Vielleicht würde er sich bald wieder daran gewöhnt haben. Doch jetzt stürmte er aus der Tür, froh, diesem Wirrwarr von Gefühlen zu entkommen.
"Tschüß Rudi, viel Spaß in der Schule!"

"Wo warst du denn gestern, wir wollten doch Drachen steigen lassen?", fragte Heinz auf dem Weg zur Schule.
Rudi wand sich, ihm fiel keine passende Ausrede ein und er musste es jemandem erzählen. Also fragte er: "Sag mal Heinz, erinnerst du dich an die Geschichte mit dem adoptierten Jungen, die wir gestern in der Schule besprochen haben?"
"Na klar", sagte Heinz. Rudi holte tief Luft. Wie mochte sein Freund reagieren? Würde er ihn hänseln?
"Meine Mutter – äh, hat mir erzählt, dass ich – also, dass ich auch adoptiert bin!", er schaute Heinz vorsichtig von der Seite an.
"Ach so, ich glaube, meine Eltern haben mal darüber geredet. Aber sie haben mir eingeschärft, ich soll niemandem was sagen, sonst kriegen wir Ärger mit deinem Vater!" Heinz machte eine wegwerfende Handbewegung und Rudi fiel ein Stein vom Herzen. Vor seinem Vater hatte jeder Respekt.
"Aber heute Nachmittag lassen wir zusammen Drachen steigen, ja?", fuhr Heinz fort.
"Klar doch! Und meiner fliegt dieses Jahr bestimmt wieder viel höher als deiner!", rief Rudi.
"Blödsinn! Mein Vater hat mir gestern einen Trick gezeigt..."
"Pah, das wollen wir doch mal sehen. Mein Vater baut die besten Drachen der Welt!"

Meiner Schwiegermutter gewidmet, die eine wunderbare Frau war.

 

@Solveig: Freut mich sehr, dass es jetzt besser rüber kommt, Danke! Ich habe noch einmal eine Kleinigkeit eingefügt. Interessant, wie anders das gleiche Verhalten auf den Leser wirkt, wenn er an den Gedanken des Prots teilhaben kann! Hoffentlich wirft mir jetzt niemand vor, dass ich zuviel internen Monolog verwende! Inzwischen ist die Geschichte um eine DIN-A4 Seite gewachsen! Und so viel historisches wollte ich gar nicht reinbringen, die Adoption steht im Mittelpunkt. Aber es war wichtig und es gefällt mir so auch viel besser. Es ist wirklich schwer, ein Verhalten, das man selber versteht, anderen verständlich zu machen!
Und es freut mich auch riesig, dass ihr dem Mädchen versucht, wieder das Spielen beizubringen! Meine Nichte ist auch fünf, ein tolles Alter!
liebe Grüße
tamara

 

Liebe Tamara!

Hab die Geschichte jetzt auch noch einmal gelesen und finde ebenfalls, daß sie noch sehr dazugewonnen hat durch Deine Ergänzungen! :thumbsup:

Eins fand ich nur nicht ganz stimmig: Erst ist die Rede davon, daß Lothars Vater keine Zeit hat und den ganzen Tag im Büro herumsitzt, dadurch bekommt man den Eindruck, daß Rudis Vater vielleicht zuhause wäre, was ja bei Bauern (Schweinestall) durchaus sein kann. Danach schreibst Du aber als einen der Gründe, mit dem Gespräch nicht auf ihn zu warten, daß Rudis Vater erst so spät von der Arbeit komme. Irgendwie spießt sich das, wobei als Grund ja auch reichen würde, daß er an solchen Gesprächen ohnehin weniger gern teilnimmt - dann könnte sie sich sogar noch eher beeilen wollen, daß sie es hinter sich hat, bevor er von der Arbeit kommt. ;)

Drei Kleinigkeiten noch:

"Würden er dann wieder von neuen, schmerzhaften Gefühlen durcheinander gewirbelt werden?"
- Würde

"dass sie selber dieses moderne Gerichte nicht mochte."
- Gericht

"Also nuschelte nur mit vollem Mund: "Au ja"."
- er/Rudi

Liebe Grüße,
Susi :)

 

@Häferl: Toll, dass es dir auch gefällt! Vielen Dank für die neuen Korrekturen. Rudis Vater war kein Bauer, er war mit der Dreschmaschine seines Chefs unterwegs, um den Bauern zu helfen, die sich so eine teure Investition nicht leisten konnten. Das habe ich noch eingebaut. Im ländlichen Bereich hatten damals viele Leute ein, zwei Schweine und ein paar Hühner. Aber der Einfachheit halber habe ich hier einen Hinweis auf den Schweinestall von Rudis Tante eingebaut. Und uns ist eingefallen, dass er wahrscheinlich nie gehänselt worden ist, weil alle Respekt vor seinem Adoptivvater hatte, den kannte jeder.
viele liebe Grüße
tamara

 

Hallo tamara

eine wunderbare Geschichte über die verwirrte Gefühlswelt eines Teenagers.
Du hast Dein Thema so schön beschrieben. :)
Das hat mich sehr berührt.
Warum hat Deine Geschichte noch keine Empfehlung? Werde ich gleich mal nachholen.
Habe sie sehr gerne gelesen. :thumbsup:

Liebe Grüße, Susie

 

Liebe Susie,
oh - also - äh, jetzt bin ich aber ganz überwältigt!
Na ja, aber eigentlich könnte ich :bounce:
Danke!
liebe Grüße
tamara

 

Hallo tamara,

manche Titel liest man wohl mit seinem eigenen Wertungssystem. So ging es mir mit deinem. Ich habe "Eine richtige Mutter" weniger als Gegesatz leiblich/adoptiv gelesen, sondern als Verhaltenswertung. Entsprechend habe ich mich an die Geschichte nicht ran getraut.

Habe ich ja jetzt nachgeholt. Und sie hat mir in ihrer melancholichen Mutmachhaltung gut gefallen. Eine Frage habe ich allerdings:

"Ach, Lothars Vater kann doch gar nichts. Der sitzt doch nur den ganzen Tag im Büro rum. Außerdem geben die immer damit an, dass sie soviel Geld haben."
Warum da auf einmal Lothar und nicht Willi? War es nicht Willis Vater, der einen Drachen gekauft hat, statt einen zu bauen?

Ansonsten bin ich ja mal in der Situation, in der du bei meinen Geschichten oft bist. Alles Schlaue wurde schon geschrieben. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Hallo an alle,
ihr könnt Rudi und seine Eltern jetzt auch sehen, seine Eltern hätten es sich wohl nicht träumen lassen, dass sie mal ins Internet kommen! Klickt hier und dann auf die einzelnen, kleinen Fotos:
http://rcbrinkmann.bei.t-online.de/rudi/rudi.html
viel Spaß!


Hallo Sim,
ein bisschen ging es ja darum, wer eine 'vollwertige' Mutter ist, allerdings ganz anders, als du es wohl erwartet hast. Freut mich, dass die Geschichte dir auch gefallen hat! Und danke für den Hinweis, den Namen habe ich nachträglich geändert, um schon am Anfang einen Hinweis auf die Zeit zu machen. Heute nennt kaum jemand sein Kind Willi.
liebe Grüße
tamara

 

Weshalb, kann ich nicht sagen, aber der zweite Teil hat mir besser gefallen. Auch dieser Teil liest sich flüssig, hat Charaktere die einem ein bißchen ans Herz wachsen. Und da ich dem, was ich dort schon bemerkt habe, hier nichts hinzuzufügen habe, ein einfaches: gerne gelesen.

Noch drei Kleinigkeiten:

  • "dass Willis Vater [Zeilenumbruch] einen Drachen" - Der Zeilenumbruch ist zu viel.
  • "Schade, dass Willis Vater noch nicht einmal am Wochenende Zeit hat um mit ihm einen richtigen Drachen zu bauen" - 'hat, um'
  • "Elisabeth wusste, was in ihm vorgeht." - 'vorging'

 

Hallo Claus,
vielleicht magst du Beschreibungen und Stimmungen lieber als Handlung, da kann ich auch nur Vermutungen anstellen. Merkwürdig, denn bei den meisten kam diese Geschichte besser an, ist wohl Geschmackssache.
Die Tippfehler habe ich natürlich korrigiert.
Vielen Dank und liebe Grüße
tamara

 

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