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Eine Stunde - Peter

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Eine Stunde - Peter

E_I_N_E___S_T_U_N_D_E
-- Peter --​


P R O L O G

Gedicht aus dem Tagebuch von Peter Prays:

Geschnitten dir aus dem Gesicht,
mein Ebenbild für mich nicht klar.
Sag, kennen wir einander nicht?
Ich finde dich... recht sonderbar.

WIR SIND EIN ZWILLING, EINER NUR
GLEICH KÖRPER UND AUCH GLEICH FIGUR
DOCH SCHREITET ZEIT UND TICKT DIE UHR
MEIN AUGE SCHWARZ UND DEINS AZUR

Ich bin wie du, du bist wie ich.
Wir gleichen uns mit Haut und Haar.
Warum nur sehe ich jetzt Licht
wo früher finstrer Schatten war?

DICH LEITET HOHLE HOFFNUNG NUR
GLEICH KÖRPER UND AUCH GLEICH FIGUR
DOCH GEGENSATZ HERRSCHT IMMERZU
DU NENNST UNS GLEICH? BIN NICHT WIE DU!


Aus: “Geheimnisse der Schizophrenie” (Dr. Marcus Cross):

„Das ist der letzte Tagebucheintrag des durch die Medien berühmt gewordenen Peter Prays (/Peter H Prajick) vom 11.September 1992. Verfasst etwa eine Stunde bevor er sich in der geschlossenen Psychiatrie mit einer Glasscherbe die Pulsadern aufschnitt.
Da es sich bei ihm um einen Fall multipler Persönlichkeitsstörung handelte, ist dieses Gedicht besonders interessant, da hier beide Persönlichkeiten über ihren Zustand zu reflektieren, ja kommunizieren scheinen. (renommierte Psychologen gehen von lediglich zwei Individuen aus)
Für den Fachbereich Psychologie unserer Fakultät stellt dieses Gedicht in Verbindung mit anderen Tagebucheinträgen ein ungewöhnliches Kleinod dar, dessen Interpretationsmöglichkeiten äußerst vielfältig ausfallen und seit nunmehr acht Jahren der Wissenschaft Rätsel aufgeben. [...]“


16. August 1991

Mein Beileid, Peter.
Tut mir schrecklich leid, Peter.
Es ist so furchtbar, Peter.
Alles Heuchler! Diese Leute hatten ihn nicht einmal angesehen, während sie ihre dahingenuschelten Beileidsbekundungen aussprachen. Nur widerwillig hatten sie ihm die Hand gegeben – er könnte ja giftig sein!
Diese Menschen wollten es sich nicht anmerken lassen, aber der Ekel stand ihnen deutlich in die Augen geschrieben. Was in den Augen steht kann man nicht verbergen! Das kannte er zur Genüge: Ein Händeschütteln und der verstohlene Blick zur nächsten Tür.
Peter war unendlich froh gewesen, als die Beerdigung endlich vorüber gewesen war. Jetzt saß er zu Hause, das Appartement war leer und wiederum doch nicht. Lisas Parfum steckte noch immer in allen Dingen – und die Erinnerung an sie.
Es war wie in Büchern beschrieben, wie in Filmen gezeigt. Die lapidarsten Vorfälle riefen ihm Dinge ins Gedächtnis zurück, über die er nicht einmal nachgedacht hatte, als sie noch lebte.
Suppe. Liz hatte sich Eiswürfel in die Suppe getan, damit sie schneller abkühlte. Und die Blumen; Liz hatte die Blumenvase auf dem Tisch immer regelmäßig jeden Dienstag mit Blumen versehen (warum ausgerechnet Dienstag wusste er immer noch nicht und würde es wohl auch nie erfahren). Sie hatte darauf bestanden, dass sich jeder beim Verlassen ihrer gemeinsamen Wohnung die Füße abtrat, sie hörte gerne die geordnete Musik der zwanziger Jahre und mochte gleichzeitig die perverse Kunst von H.R. Giger. Besonders Schön war sie nicht – man muss auch ehrlich sein -, aber dafür der gütigste Mensch auf Erden.
Denn schließlich hatte sie sich seiner angenommen – möglicherweise aber war es auch andersrum. Er liebte diesen Gedanken. Den Gedanken, dass er Liz geholfen hatte, dass er ihr Beschützer war. Denn wer sonst wollte von einem hässlichen, entstellten Monster beschützt werden, wenn nicht sie?
Er musste der hässlichste Mensch auf Erden sein, mit seiner langen Narbe im Gesicht, die er nur hatte vergessen können, wenn Liz um ihn war. Sie hatte ihn vom Schmerz erlöst. Sie war wie eine Morphiumspitze – erhebend, schmerzstillend.
Er war süchtig.
Und nun war ihre Beerdigung vorüber und jede Illusion eines Wiedersehens endgültig zerstört, die Grenze überschritten. Und Peters Erinnerung an früher kehrte zurück und mit ihr (oder durch sie?) die Lücken in seinem Leben. Die Leere, die fehlenden Daten, das Verirrtsein an den vertrautesten Orten. Ein Teil seines Lebens wurde vor seinen Augen gestohlen und er konnte nichts tun.
Gar nichts.


2. Oktober 1991, 13:00 Uhr.

Peter wachte auf und fand sich in seinem Wagen wieder. In seinem Kopf summte es etwas, denn sein Herzschlag raste. Nur warum, das wusste er nicht genau. Er sah sich um. Er befand sich an einer Kreuzung – die Ampel zeigte saftiges Rot. Was tat er hier?, fragte er sich und ließ seinen Blick schweifen. Da kam ihm schon wieder dieser Gedanke. Eine Erinnerung an früher. (Wo bin ich?) Seit langer Zeit hatte er so etwas nicht mehr erlebt und nun geschah es wieder.
Immer öfter.
Angefangen hatte es in der Zeit nach dem Unfall, der alles veränderte. Im Alter von fünf Jahren nämlich hatte es diesen Autounfall gegeben, bei dem er knapp mit dem Leben davongekommen war. Und bei Gott – oft hatte er sich gewünscht, die Glassplitter wären drei Zentimeter weiter links durch seinen Schädelknochen gebrochen – dann läge er nun in einem Kindersarg und nicht im Wagen. Ohne Erinnerung. Ohne Orientierung.
Ein Hupen.
Die Ampel zeigte jetzt Grün und so fuhr Peter an, bis da ein aufgeregter Mann vor den Wagen rannte. Sofort bremste er und dieser Typ kam wütend auf Peter zu und als er aussteigen wollte, war da noch einer direkt neben seinem Fenster und blickte ihn mit wachsamen Augen und furchtbar wütendem Blick an.
Die Welt ist eben grausam und verrückt geworden.
Ohne groß nachzugrübeln ließ Peter das Fenster ein Stück herunter, um zu Fragen, was denn los sei – schließlich war die Straße frei und andere Gründe, nicht loszufahren gab es offensichtlich auch nicht. Den fließenden Verkehr aufzuhalten war schon eine Frechheit.
„Na das lassen wir lieber, Freundchen.“, sprach der Mann in dröhnendem Bariton und kam so nah ans Fenster, dass Peter seinen Atem riechen konnte. Alkoholisiert war dieser ältere Herr offenbar nicht. Aber wovon sprach er?
„Was ist? Ich –“
„Stellen Sie den Motor aus, Sir.“
War dieser Mann von allen guten Geistern verlassen? Auf offener Straße stahl man doch keinen Wagen. Und schon gar nicht so. Inzwischen war der andere Kerl auch an den Ford herangetreten.
„Hören Sie, das ist mein Wagen und ich –“
„Machen Sie den Motor aus und zeigen Sie mir ihre Papiere.“
Da bemerkte Peter, dass sein Gegenüber eine Uniform trug. Der andere Typ ebenfalls. Was war denn nur los? Verwirrt blickte Peter von einem zum anderen und kam dann ihren Befehlen nach indem er den Schlüssel abzog und ihn einsteckte. Was wollten die beiden denn nur?
Einer der Cops war ein dicker schwarzer Mann mit Kurzhaarschnitt und Flecken von Achselschweiß am Hemd. Der andere, ein Weißer mit militärisch-zackiger Art, trug einen Schnauzbart, der ihm überhaupt nicht stand. Und er bewegte sich, als der Mann sprach: „Die Papiere, Mister...?“
„Prays.“
„Mister Prays.“
Er beugte sich über den Beifahrersitz, um an das Handschuhfach heranzukommen und stellte dann fest, dass es verschlossen war. Warum wusste er nicht. Aber die Cops wurden ungeduldig und ein großes Unbehagen und eine Vorahnung überkamen ihn. Er beugte sich wieder zurück, um den Schlüssel wieder aus der Tasche zu holen, von ihren drängenden Blicken gehetzt. Sie sahen wütend drein.
Peter griff wieder in seine Tasche und als einer der Cops „Schön langsam.“ sagte, kam er sich wie verhaftet vor. Wofür denn? Gott, was war denn nur los? Alle waren angespannt. Endlich hatte er seinen Schlüssel (schön langsam) aus der Tasche gezogen und schloss damit das Handschuhfach auf.
Mit einem klickenden Geräusch öffnete er die Klappe und war erstaunt – nein, schockiert –, dort eine schwarze Pistole vorzufinden. Wo kam die nur her? War die etwa echt? Kurzzeitig fragte er sich, ob er tatsächlich in seinem eigenen Wagen saß. Seine Initialen waren in den Lauf der Waffe eingraviert.
P.P.
Die Männer konnten nicht sehen, was er da tat. Und vor allem so lange. Achselzuckend sahen sie einander an und fanden dann Mr. Peter Prays im Wagen vor, wie er einen schwarzen Gegenstand hielt und ihn forschend in seinen Händen drehte. War das...?
Eine Pistole!
„Legen Sie Waffe weg, Mister. Und Hände aufs Lenkrad!“, brüllte der Dünne los und griff nach seiner schweren Glock. Der andere tat das ebenfalls, allerdings sehr ungeschickt. Inzwischen waren die Menschen hellhörig geworden und eine Frau aus der Menschenmenge kreischte.
Die Menschen?
Wo kamen die Leute her? Fünfzig oder mehr hatten seinen Wagen in einem gebührenden Abstand flankiert und drängten sich nun um ihn, um einen Blick zu erhaschen.
Da hatte er schon aus Reflex die eigene Waffe auf die Cops gerichtet, da sie drohten, ihn zu erschießen. Einen kurzen Augenblick starrten sie einander nur furchtsam an aus Angst, der andere könnte abdrücken. Aber sie taten dies beide nicht. Ihr Atem ging heftig.
„Leg die Waffe weg, du hässliches Stück Scheiße.“, brüllte der dicke schwarze Cop und schwenkte unruhig den Lauf seiner Pistole hin und her, die er nun auch endlich zutage befördert hatte. Er zielte abwechselnd auf Kopf und Brust.
Da überkam es Peter einfach, denn so
(du hässliches Stück Scheiße)
sprach niemand mit ihm. Niemand, nicht einmal die Polizei. Nur Anfänger zielen auf Herz oder Kopf – dieser Mann war unfähig und sein Partner ebenfalls.
„Zurück!“, befahl Peter und konnte nicht fassen, wie autoritär seine Stimme klang. Tief und dröhnend. War es seine?
Was wenn nicht?
„Legen Sie die Waffe weg!“
„Zurück sag’ ich! Und Waffen weg, oder ich erschieße jemanden!“ Er richtete den Lauf seiner Pistole von den Männern weg auf die Menge, die zu seinem Erstaunen nicht einmal zurückwichen. Tapfre Bürger New Yorks. “Waffen weg!“ Da gehorchten die Männer und traten zurück, während sie die Pistolen nicht länger auf ihn, sondern den Boden richteten.
Warum war er hier? Die Verzweiflung stieg in quälenden Stichflammen in ihm auf. Er hatte doch nichts getan – warum war es dazu gekommen? Lisa, was geschieht mit mir?
Lisa.
Seine tote Frau. Nun wich alles andere und vor seinem geistigen Auge erkannte er nur noch ihr Gesicht. So gütig. Und es war als stiege ihm noch immer Lisas Parfum in die Nase und er vermisste es, wie sie vor jeder Autofahrt ihren Gurt zweimal mit einem Ruck überprüft hatte und wie sie prüfende Blicke in den Spiegel, der in die Sonnenblende des Wagens integriert war, geworfen hatte. Saß die Frisur? Hielt der Lippenstift?
Seine Hände krampften sich um die Waffe und Peter Prays dachte, dass er bestimmt nicht in den Spiegel der Blende blicken würde, denn zusätzlich zu der wulstigen Narbe, die ihn an Pizzateig erinnerte, würde er seine rotgeweinten und blutunterlaufenen Augen betrachten können.
Seit knapp anderthalb Monaten schon war Lisa tot und er konnte sich nicht vorstellen, tatsächlich jeden einzelnen Tag in Tränen ausgebrochen zu sein. Doch das war er, wie er nur allzu gut wusste. So wie seine Frau ihr Leben verloren hatte, hat er dadurch das seine eingebüßt. Beides beweinte er gleichermaßen und wieder kamen ihm Tränen. Tränen der Verzweiflung um vielerlei Dinge.
Jetzt war von ihm nicht mehr übrig als der nutzlose, abstoßende Körper, der ihn um ein zufriedenes Leben gebracht hatte. Ausgelutscht, unbrauchbar. Peter hatte die ganze Beerdigung über nicht geweint, doch nun kamen die Tränen wieder und plötzlich – woran es lag, konnte er nicht sagen, kehrte eine Erinnerung
(Hey Knetgesicht, heute schon in den Spiegel gesehen?)
zu ihm zurück. Eine Erinnerung an seine Kindheit, die vermutlich anders verlaufen wäre, wäre Billy Loman nicht gewesen. Diese kleine Ratte war der erste Mensch außer seiner Familie gewesen, der etwas zu ihm gesagt hatte, als er nach dem Unfall das Krankenhaus wieder verlassen durfte. Und dieser Satz hatte sich derart in sein Herz gebrannt, dass Peter ihn zwar unter größten Mühen hatte unterdrücken können, doch auslöschen ließ es sich wohl nie mehr.
Hey Knetgesicht...
Billy Loman, dieser rücksichtslose Tyrann, auf den Peter alle negativen Erfahrungen schob, die er sammeln musste. Würde er ihm heute über den Weg laufen, würde Peter Prays...
...vermutlich nichts tun, weil ihm gleich wieder zwanzig Zweifel kämen, die ihn handlungsunfähig machten. Und um ehrlich zu sein hatte er eine Heidenangst davor, der Person gegenüberzutreten, die für den Rest seines Lebens verantwortlich war, die durch einen simplen Satz alle Hoffnung in ihm zerstört hatte, die ihm auf erschreckende Weise vor Augen gehalten hatte, dass er für immer ein aussätziger sein würde – vermutlich wusste Billy es nicht einmal.
...Heute schon in den Spiegel gesehen?
„Waffe weg, verflucht! Mister Prays, machen Sie sich nicht unglücklich!“ Die Worte drangen kaum mehr zu Peter durch, dennoch hörte er sich selbst in Seelenruhe antworten:
„Prays? Mein Name ist Peter H Prajick.“
Nun verschwamm seine Wahrnehmung völlig und es war ihm als fiele er in eine tiefe Ohnmacht. Etwas grauenvolles geschah und er wusste einfach nicht, was.
Dann Dunkelheit.


2. Oktober 1991, 13:15 Uhr.

Ein kleines Kind starrte ihn durch das Seitenfenster an, als er sich im Ford wiederfand, der vor einer Ampel hielt. Der Motor war abgestellt. Und dann zeigte dieser kleine Junge auch noch auf ihn und... Gott, er fing an zu weinen. War dieser Mann so grässlich mit seiner Narbe, die vom Kinn an der Nase vorbei bis hinein in die Stirn reichte?
Du kleiner Scheißer; ich kann doch nichts dafür! Gar nichts!
Da waren noch mehr Leute. Und sie starrten ebenfalls schockiert – was sollte das? In diesem Moment fiel ihm schlagartig wieder einiges von dem ein, was er eben noch erlebt hatte. Dennoch war er völlig verstört. Wie kam er wieder zurück in den Wagen?
Und die Polizisten!
Rote und blaue Blitze zuckten, die von dem Polizeiwagen herrührten.
Da waren doch Polizisten gewesen.
Wieder blickte er sich um, fand sie jedoch nicht vor. Allerdings war der Blick aus dem Seitenfenster unbefriedigend. Wo kamen all die Leute her?
Und woher kam die Waffe in seiner Hand?
Peter stieg aus und sah sich um. Da fand er einen uniformierten Mann vor, der auf den Knien hockte, direkt vor einem anderen Mann. Auch dieser war uniformiert. Und unglaublich fett. Der Hockende blutete stark.
„Officer, was ist los?“
Der Mann drehte sich mühevoll mit letzter Kraft um und blickte Peter voller Hass aus seinen tränenüberströmten Augen an. Furchtsam sah er aus und ein wenig wütend mit all den Blutspritzern im Gesicht und den tiefschwarzen Löchern in Schulter und Brustkorb, aus denen beharrlich Blut quoll.
„Gott, was ist los? Kann ich helfen?“
„Du Schwein!“, presste der Mann hinter seinen Zähnen hervor und schüttelte nur immer weiter den Kopf, verlor dann (vielleicht durch das Kopfschütteln) den letzten Rest seines Gleichgewichtes. Er kippte auf den Asphalt und schien jeden Augenblick das Bewusstsein zu verlieren. Peter wusste, etwas Schreckliches war passiert. Etwas, das über bald zwei unerklärliche Leichen, mit denen er eben noch gesprochen hatte, hinausging.
„Er hat ihn erschossen!“, rief eine Frau.
„Mörder!“
„Polizistenmörder!“
Mehr und mehr Schmährufe kamen aus der Menge, die diese Szenerie umgab. Kinder fingen an zu weinen und wurden hysterisch. Ein Gedanke breitete sich in seinem Kopf aus und er nahm den leichten Geruch nach verbranntem Schwarzpulver wahr, den die Waffe in seiner Hand ausströmte.
Er hatte diesen Mann erschossen.
Wie?
Wann?
Fassungslos stand Peter auf der Straße neben seinem Wagen und sah nur immer weiter in das Gesicht des Polizisten, der mehr und mehr sein Bewusstsein verlor. Peter hatte dessen Partner ermordet ohne es mitzubekommen und auch er wäre ohne Hilfe bald tot.
Sirenengeheul.
Sie kamen. Sie kamen, um ihn zu holen! Aber er hatte doch nichts getan. Er hatte niemandem etwas getan! Da meldete sich eine andere Stimme. Männlich. „Erschießen Sie ihn!“
Peter sah sich um und ein anderer Mann, dessen Nase offensichtlich gebrochen war und der auch andere Blessuren im Gesicht hatte, rappelte sich auf. Schwankend stand er auf der Straße und zeigte mit dem Finger auf Peter Prays. „Erschießen Sie den Drecksack endlich!“
Der Officer wusste nicht, was er tun sollte.
Dafür aber fasste Peter einen Entschluss. Die Sirenen kamen immer näher und mit ihnen noch mehr Cops, die keine Hemmungen haben würden, ihn zu töten. Peter brauchte Zeit! Zeit, um über alles nachzudenken und einen Weg zu finden, diese schreckliche Geschichte zu beenden. Es musste sich um ein schreckliches Missverständnis handeln. Konnte es anders sein?
Der andere Mann machte große Augen, als Peter auf ihn zuschritt, die Waffe auf ihn gerichtet. Wie in den Filmen stellte sich der Geiselnehmer hinter den anderen Mann und drückte ihm die Pistole an die Schläfe. Was so stark aussah, war eigentlich dazu gedacht, sein hässliches Gesicht vor den vielen Menschen zu verbergen. „Scheiße man, tu mir nichts. Was willst du denn noch von mir?“
Noch...
Eine weitere Vorahnung.
„War ich das etwa?“, fragte er den anderen Mann und deutete mit der Pistole auf dessen Wunden.
„Was?! Ja natürlich warst du das – und hör’ mal: Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen. Hörst du? Es tut mir leid, man.“ Der Mann bettelte um sein Leben.
„Was nicht sagen sollen?“ Der Typ zögerte. Die Mündung der Pistole presste sich etwas stärker an seinen Kopf. „Was nicht sagen sollen? Hm?“, brüllte Peter.
„Hässliche Visage. Ich habe gesagt: Fahr deine Karre weg, du Idiot oder du kriegst was in deine hässliche Visage. Hören Sie, es tut mir leid.“
„Was?“ Peter war entsetzt über diesen Spruch, aber noch mehr über die Tatsache, sich nicht daran zu erinnern. Wie früher... Nein, um einiges schlimmer.
Oh Gott!
„Es tut mir leid. Ehrlich. Ich habe nicht nachgedacht.“
Peter überlegte, ob er den hysterischen Mann töten sollte, aber natürlich brächte er das nicht fertig. Nie im Leben. Noch immer redete der Typ pausenlos.
„Werfen Sie die Waffe weg und lassen Sie den Mann gehen!“ Die Stimme kam aus einem Lautsprecher. Peter versteckte sein Gesicht weiterhin hinter der Schulter der schwarzen Geisel. Die Polizei war also da und bereit, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Peter sah sich um und zählte auf den ersten Blick sechs Streifenwagen und etwa fünfzehn Cops.
Plus zwei Leichen...
„Werfen Sie die Waffe weg!“
„Ja. Bitte lassen Sie mich gehen. Ich habe mich doch entschuldigt.“
„Erschießt den Schweinehund!“, stieß der weiße Polizist mit Schnauzbart hervor, während er sich mit dem Ärmel die Tränen wegwischte oder es zumindest versuchte. Seine Verletzungen waren schwer, doch er stand offenbar unter Schock. Wie auch immer der andere Cop gestorben war – Peter Prays konnte es nicht gewesen sein. Unmöglich.
Der blutende Schwarze sprach noch immer pausenlos. „Ich kann Ihnen Geld anbieten. Lassen Sie mich gehen, bitte.“
„Wie ist dein Name?“, hörte er sich selbst fragen.
„Thomas. Hören Sie -“
„Halt die Klappe, Thomas. Ich habe nicht vor, dich zu töten, aber ich werde es tun, wenn es nötig ist. Hast du das verstanden?“
„Ja. Alles verstanden.“
„Gut.“ Peter dachte krampfhaft nach. Als er sich umsah, stellte er fest, dass sie genau vor einer Bankfiliale standen. Sein Entschluss war gefallen. Er lockerte den Griff etwas, mit dem er seine Geisel festhielt. „Hör zu, Thom. Wir gehen jetzt friedlich in die Bank und dann sehen wir weiter. Kapiert?“
„In die Bank?“
„Geh...“, befahl Peter. „Jetzt!“
Den Mann als lebenden Schutzschild nutzend ging er langsam und vorsichtig zum Eingang der Bankfiliale. Mit etwas Glück befand sich dort kein Wachmann mit einer Waffe. Warum auch – eine einfache kleine Bank musste nicht zwangsläufig mit Wachen bestückt sein. Und auch Peter Prays hatte Anspruch auf etwas Glück.
Rückwärts stolperten die Männer eine kleine Treppe hinauf und verschwanden durch zwei gläserne Schwingtüren im Innern der Bank. Längst hatten die Menschen dort mitbekommen, was vor sich gegangen war und flüchten durch einige Hinterausgänge. Ohne Geiseln konnte er gleich einpacken. Er brauchte ein Druckmittel.
Nein, er brauchte lediglich etwas, das die Polizei davon abhielt, das Gebäude einfach zu stürmen und ihn zu durchsieben. Was war eigentlich vollkommen egal.
„Keiner bewegt sich!“, rief er in seiner Verzweiflung laut und drückte zweimal den Abzug durch. Putz bröckelte von der Decke und feiner Staub rieselte herab. Ein paar Menschen ließen sich zu Boden fallen und verhielten sich ganz ruhig. Nun hatte er einige Geiseln – fünf bis acht vielleicht.


2. Oktober 1991, 13:23 Uhr.

„Da rüber!“, befahl Peter und sandte alle Geiseln – inklusive des blutenden schwarzen Mannes, den er zusammengeschlagen haben soll – zu einer Wand, von der aus er die Menschen gut beobachten konnte.
Er schwitzte und sein Puls drohte seinen Körper zu zerreißen. Die Waffe weiter auf die Geiseln richtend ging Peter vorsichtig rückwärts und sackte schließlich an der gegenüberliegenden Wand in sich zusammen. Er schluchzte.
Ein Geiselnehmer...
Peter Prays war innerhalb von knappen zwanzig Minuten zum Geiselnehmer geworden. Eine der Geiseln blutete und... Oh Gott! Nun war alles aus. Er sah sich um und blickte in angsterfüllte Gesichter. Weniger als er gedacht hatte. Sein Blick fiel erneut auf Thom.
Er nickte ihm zu. „Ist es sehr schlimm?“
„Sie ist gebrochen.“, sagte ein anderer Mann. Weiß. Überheblich.
Was mischte der sich ein? Erst wollte Peter ihn anfahren und ihm drohen, doch was brachte das? Er war ein rationaler und kein emotionaler Mensch – Gewalt war ihm zuwider. Das Wichtigste war jetzt, Ruhe zu bewahren.
„Wie heißen Sie?“, fragte Peter stattdessen. Seine Stimme hatte sich inzwischen wieder beruhigt und er hatte sich zu einem leisen, fast flüsternden Ton gezwungen.
„Daniel Weaver.“
„Daniel.“, wiederholte Peter. „Angenehm. Ich bin Peter. Peter Prays.“ Ein tiefer Seufzer. „Ach, nennt mich einfach Peter.“
„Was wollen Sie?“, fragte eine kleine Frau – offenbar Bankangestellte. „Wollen Sie Geld? Ich kann Ihnen haufenweise Geld anbieten.“
Ein geringschätziges Lächeln. „Nein, kein Geld.“
„Aber...“ Die Frau schien bereits langsam ihre Furcht zu verlieren, was ein gutes Zeichen war. Warum wusste Peter nicht, aber er mochte den Gedanken. „Was wollen Sie dann?“
Gute Frage. Was wollte er?
„Ich will wissen, was hier gerade vor sich geht.“, flüsterte Peter, sprach aber mehr mit sich selbst als mit der Frau. Und er war nicht im Mindesten erstaunt, in fragende Gesichter zu blicken. Doch er hatte nicht vor, über seine Orientierungslosigkeit zu sprechen. Das würde ihn in Wut versetzen und die Kontrolle verlieren lassen – das wusste er. Und er wollte es vermeiden.
„Wie heißen Sie?“, fragte er die junge Frau.
„Angela. Aber meine Freunde nennen mich Annie.“
Da klingelte ein Telefon und das Gespräch war beendet. Alle Blicke wanderten zu einem kleinen Schreibtisch, auf dem der tönende Apparat stand. Es klingelte noch einmal.
„Wollen Sie nicht rangehen?“, fragte Peter die Bankangestellte.
„Ich glaube, das ist für Sie.“
Klingeln.
„Ja. Richtig.“
Also stand Peter mühsam auf und machte sich auf den Weg. „Annie, kümmern Sie sich um Thom!“, befahl er noch bevor er am Schreibtisch ankam.
Es klingelte noch einmal. Der Mann starrte das Telefon an.
Und noch ein Klingeln. Peter atmete tief durch, dann nahm er den Hörer von der Gabel. „Ja? Mit wem spreche ich?“
„Hier ist Chief Inspector Bundy. Wie ist Ihr Name?”
Peter war auf einmal wieder furchtbar aufgeregt. „Es ist mein gutes Recht, keine Namen zu nennen. Was wollen Sie überhaupt von mir?“
„Ich glaube eher, das sollte ich Sie fragen, Mr...“ Eine Stimme im Hintergrund rief dem Cop etwas zu. „Mr. Price.“
„Prays.“ Er hatte dem Polizisten am Wagen vorhin schon seinen Namen verraten – also warum großes Aufhebens machen? Schließlich kannte er den Namen des Chief Inspectors am anderen Ende der Leitung auch. Es war nur gerecht.
Allerdings stand er chancenlos in einer Bank und dieser Cop nicht...
„Wie geht es Ihnen, Mr. Prays?“, fragte der Polizist.
„Mir? Das wollen Sie nicht wissen. Hören Sie auf mit dem Mist!“
„Also gut. Entschuldigung. Dann beantworten Sie mir wenigstens eine Frage: Wie geht es den Geiseln? Wir haben hier draußen Schüsse gehört. Was ist passiert?“
„Niemand ist verletzt worden.“
„Ich habe hier einen toten Polizisten. Und ich habe gesehen, wie sie einen Mann mit gebrochener Nase und blutenden Kopfwunden als Geisel genommen haben. Meinen Sie nicht, dass das-“
„Sie wissen, was ich meine.“, unterbrach Peter diesen Klugscheißer schreiend und fragte dann: „Was – was ist mit dem zweiten Cop?“
„Sein Zustand ist kritisch – er wird gerade versorgt.“
Peter wollte erst sein Beileid aussprechen, doch das half niemandem und außerdem wollte er keine Schwäche suggerieren.
„Also gut, Mr. Prays. Ich sehe, Sie sind ein Mann der Tat. Dann lassen Sie uns gleich zu Ihren Forderungen kommen. Was kann ich für Sie tun?“
Forderungen...
Was für Forderungen? Momentan wollte Peter einfach nur sein Leben zurückhaben. Mehr nicht. War denn das so schwer?
Der andere Mann bemerkte sein Zögern. „Sie haben doch Forderungen, oder nicht?“
„Lassen Sie mich nachdenken.“
„Nachdenken?“
„Ja! Ich will, ich will...“ Ohne einen Plan war alles sinn- und zwecklos. „Ich will... Ich will, dass Sie in zwanzig Minuten noch einmal zurückrufen.“
„Aber –“
„Tun Sie’s einfach!“, brüllte Peter und knallte den Hörer auf die Gabel. Schließlich war er der Mann mit der Waffe.
Peter ging geistesabwesend zurück zur Wand und setzte sich wieder so hin wie vor dem Anruf. „Geht’s?“, fragte er Thom, dessen Nase inzwischen aufgehört hatte zu bluten. Annie hatte ganze Arbeit geleistet.
„Ja.“
„Eine Frage: Sehe ich das richtig? Sie haben vier Geiseln genommen und wissen nicht einmal, was Sie wollen?“
Nur vier?
Annie wurde ihm langsam sympathisch. Sie hatte im Gegensatz zu ihm keine Angst und behielt den Überblick. War das ihre Taktik? Sich einzuschmeicheln? „Warum tun Sie das hier denn dann?“
„Ist ein Scheißtag.“, gab Peter zurück.
„Und darum rasten Sie aus?“
Er ignorierte sie. „Thom?“
„Ja?“
„Tust du mir einen Gefallen?“
„Bleibt mir denn was anderes übrig?“
„Nein.“ Er wusste nicht, ob die Frage ironisch gemeint war. Wenn ja, war es Peter egal. „Also hör zu: Erzähl mir der Reihe nach, was draußen vor der Bank passiert ist.“
„Ich, äh...“
„Tu’s einfach.“, Peter war es leid, dass niemand auf ihn hören wollte. „Bitte.“
„Na du bist... völlig ausgeflippt, man. Die Ampel war grün, aber du bist nicht losgefahren. Und da hab ich dann... zu dir gesagt, dass du...“
Hässliche Visage...
„Ja, ja. Was war danach.?“
„Danach bist du ausgestiegen, hast mich aus meinem Wagen gezerrt und auf mich eingedroschen wie ein Wahnsinniger.“
Daran konnte sich Peter nicht erinnern.
„Und dann bist du einfach wieder in deine Karre gestiegen und... Na ja, hast gewartet. Warum auch immer, man.“
Das musste der Moment gewesen sein, als Peter... aufgewacht war. „Was dann?“
„Dann kamen die Bullen und haben dich angehalten, weil du wegfahren wolltest. Sie haben irgendwas von einer Waffe herumgebrüllt und dann hast du... diese Cops... erschossen. Einfach abgeknallt.“
Peter war fassungslos. Nun sah er seine Vermutungen bestätigt, fühlte sich aber kein Stück besser.
„Du schaust drein, als würdest du das alles zum ersten mal hören.“ Annie hatte es erfasst. Gutes Mädchen. „Damit hab’ ich Recht, oder? Ich verstehe das nicht, aber du hast keine Ahnung, was du gerade getan hast, stimmt’s? Völliger Blackout.“
Sein Schweigen verriet ihr, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
„Dieser Mann ist wahnsinnig.“, mischte sich eine weitere Frau ein, die bislang noch gar nichts gesagt hatte. „Ein Psycho. Guckt euch doch nur mal an, wie der schwitzt. Der kann doch jederzeit ausflippen!“
„Wer sind Sie?“, fragte Peter.
„Sie wissen echt nicht, wer ich bin?“ Klang beinahe beleidigt, dieses unsympathische Weibsbild.
„Nein. Und jetzt halten Sie die Klappe! Ich muss nachdenken!“
„Ich bin Donna Hanover.“
„Schön. Und nun halten Sie die –“
„Die Ehefrau von Rudolph W. Giuliani.“ Sie betonte theatralisch jede einzelne Silbe dieses Namens. Rudolph Giuliani... Sie war die Frau des Bürgermeisters von New York City.
Gänsehaut.
„Oh Scheiße...“, stöhnte Peter. Was hatte er verbrochen, um so vom Schicksal bestraft zu werden?
„Mein Mann wird alle Hebel in Bewegung setzen, um mich freizukriegen.“ Sie lächelte etwas. „Also sollten Sie schon einmal Ihr Testament machen, mein Junge. Sie haben ein paar wirklich ernste Probleme!“
„Hey! Hören Sie auf damit!“, fuhr Thom die Frau an.
„Wie bitte?“ Sie glaube, Ihren Ohren nicht zu trauen. Thom war vor zehn Minuten brutal zusammengeschlagen worden und nun trat er für denjenigen ein, der ihm die Nase gebrochen hatte?
„Sie sollen aufhören. Damit ist keinem geholfen – und ich will nicht erschossen werden, weil Sie Ihren Egotrip machen müssen. Giuliani hin oder her.“
„Hey, beruhigt euch...“, bat Peter.
„Thom hat Recht.“ Nun mischte sich auch noch Annie ein.
„Seien Sie ruhig, Annie! Wer sind Sie denn schon, dass ich mir von Ihnen den Mund verbieten lasse?“
„Hey, aufhören...“ Peter hob beschwichtigend die Arme.
„Ach! Glauben Sie, Sie wären etwas besseres als ich? Nur, weil sie zufällig die Frau des Bürgermeisters sind? Na das sehe ich aber ganz anders, Herzchen.“
„Hey!“, brüllte Peter. Er konnte sich gerade noch beherrschen, einen weiteren Schuss abzugeben. „Jetzt sind alle ruhig! Ich bin hier derjenige mit der Waffe und jetzt ist Ruhe, verstanden?“
Keine Antwort war auch eine Antwort.


2. Oktober 1991, 13:30 Uhr.

„Gut, betrachten wir die Situation einmal objektiv. Wir hier drinnen. Cops draußen. Vier Geiseln... Wie komme ich hier wieder raus?“ Peter dachte nach und blickte in die Runde. „Irgendwelche Vorschläge?“
„Fordern Sie was!“ Pfiffiges Mädchen, diese Annie.
„Annie!“, ermahnte sie einer der Männer zischend. Daniel Weaver. Klar, er wollte nicht, dass sie Peter auch noch unterstützte.
Peter konnte nicht sagen weshalb, aber es kam ihm vor, als sei Daniel ein hinterlistiger Drecksack, dem man nicht über den Weg trauen durfte. Er hatte etwas schlangenhaftes an sich.
„Ja was denn?“, fragte Peter. „Was soll ich fordern? Im Moment bin ich nur jemand mit einer Waffe in einer Bank.“
„Peter... Nehmen Sie mir das nicht übel: Aber das ist Blödsinn!“, sagte Annie.
„Aber wenn ich etwas von denen fordere, bin ich ein Erpresser. Jetzt bin ich ein... Irgendwas. Ich habe keine Ahnung was hier los ist. Aber die da draußen schon. Die warten doch nur darauf, dass ich mich mal am Fenster zeige und mir die Scharfschützen eine Kugel ins Herz jagen können.“
„Haben Sie denn eine andere Wahl?“
„Die Alternative wäre: Aufgeben.“, sagte Thom und es war nicht zu überhören, dass ihm diese Möglichkeit sehr zusagte.
Ein Moment der Stille folgte und der Geiselnehmer grübelte. Zu gerne wüsste Peter, was draußen vor sich ging. Was gäbe er für einen Blick aus einem der Fenster... Doch eins nach dem anderen.
Peter hatte einen Beschluss gefasst. „Keiner bewegt sich! Ich hole mir das Telefon.“ Um seine Forderung zu unterstützen richtete Peter die Waffe auf Daniel. Dann stand Peter auf und machte sich auf den Weg. Die anderen verhielten sich ganz ruhig. „Gut.“ Peter war aufgefallen, dass die Sonne durch das Fenster auf das schwarze Plastik schien und dass jeder, der telefonierte, von draußen gut einsehbar war.
Leichte Beute.
Peter zerrte etwas an dem Kabel und war froh, dass es nachgab und sich das Telefon offenbar transportieren ließ. Daniel stand unbemerkt auf und versuchte, sich anzuschleichen.
Rote Punkte.
„Peter!“ Thom zeigte auf seine Schulter. „Runter!“
Da sah Peter aus dem Augenwinkel an seiner Schulter etwas rotes huschen. Ein Laserpointer! Die versuchten, ihn anzuvisieren! Wie schnell waren diese Mistkerle denn?
Peter sprang so schnell er konnte in Deckung und riss dabei den überrumpelten Daniel um, sodass beide auf dem Boden aufkamen, als die Glasscheibe etwas splitterte und sich darin ein Loch abzeichnete, von einem Kranz aus Rissen umgeben. Auf dem Bauch robbten die Männer zurück.
Wahnsinn. Die hatten tatsächlich Freigabe, ihn zu töten!
Da fiel Peter die silberne Pistole auf, die neben Daniel lag und offenbar ihm gehörte. Auch der sah sie und griff danach. Noch bevor Peter sie ihm wegnehmen konnte, hatte sich Daniel die Waffe gegriffen und beide zielten aufeinander, nachdem sie aufgestanden waren.
Wie die Cops vorhin, entsann sich Peter.
„Was soll das, Daniel?“
„Ich beende diesen Mist. Du hast keine Ahnung von so was.“ Schnappte der. „Das hier hätte meine Show sein können.“
Peter verstand und lachte leicht. „Du... Du wolltest diese Bank ausrauben?“
„Richtig. Aber das hier ist um Meilen besser. Ich erledige den Geiselnehmer und bin fein raus. Der Held! Ich Krieg vielleicht sogar eine Belohnung. Scheiße wenn man verliert, nicht wahr? Du solltest wissen wovon ich rede, mit deiner Visage. Du hast die absolute Arschkarte.“ Er lachte hämisch.
„Was?“ Peter glaubte nicht, dass Daniel das wirklich gesagt hatte. Diese unverfrorene Frechheit. Das ging unter die Gürtellinie und das wussten beide. Peters Atem beschleunigte sich, die Gedanken rasten.
Nein, nicht noch einmal.
Was würde passieren, wenn er einfach vorsprang und den anderen überraschte? Was täte Liz, wenn sie noch leben würde? Was, wenn er einfach abdrückte? Was, wenn der andere auf dieselbe Idee kam? Warum dachte er an Liz?
Einige Muskeln verkrampften sich in ihm und er hatte Mühe, die Waffe weiterhin aufrecht zu halten, während er im Kopf auf eine Reise ging, bei der sein Verstand so viele Haken schlug, dass es wehtat.
„Die Wahrheit schmerzt, nicht wahr, Prays?“
„Halt die Klappe!“ Peter richtete weiter die Pistole auf den Mann und drängte ihn nach hinten. Seine Wut ließ ihn die Angst vor der Waffe des anderen vergessen.
„Sag mir nicht, ich soll die Klappe halten! Ich bin nicht der Wahnsinnige von uns beiden. Ich bin nicht so bescheuert und nehme Geiseln wegen nichts und wieder nichts!“ Kraftvoll lud er seine Waffe durch. Das Schnappen war eher ein Schmatzen. Daniel hatte die Waffe vorher gründlich geölt.
„Reiz mich nicht, Junge!“ Ein Grinsen legte sich auf Peters Gesicht. Was auch immer gerade mit ihm geschah, Peter traute sich nicht, sich zu wehren, da ihn das vollkommen die Kontrolle verlieren ließe. Und Daniel hätte leichtes Spiel. Noch ein Schritt, der Daniel zwang, zurückzuweichen.
„Du bist ein unfähiger, hässlicher Idiot!“, schnappte er, während Peter bedrohlich nahe kam. „Nichts weiter. Sieh’ es doch ein: Lebend kommst du hier auf keinen Fall wieder heraus – wo ist der Unterschied ob ich dich erschieße oder einer der Cops? Peter Prays, der Versager – das kennst du bestimmt.“
Peter grinste ihn an. „Prajick – nicht Prays. Und der Unterschied, mein Junge, liegt in Freiheit für dich oder einem Schicksal als Liebessklave im Knast.“
Rote Punkte.
Peter lächelte leicht und fügte dann hinzu: „Aber für dich spielt das sowieso keine Rolle mehr.“
Da splitterte das Fenster noch einmal und Daniels Körper wurde zur Seite gerissen.
Donna schrie, doch die anderen beiden stierten einfach nur geschockt auf den Verletzten und die größer werdende Lache warmen Blutes, das einen leicht sauren Kupfergeruch ausströmte.


2. Oktober 1991, 13:42 Uhr.

„Bist du verletzt?“, fragte die junge Frau wohl mehr aus Reflex als aus Sorge um Peter.
„Nein.“
Annie ließ nicht locker. „Manchmal verfangen sich Glassplitter in der Kleidung...“
„Keine Glassplitter. Sicherheitsglas. Alle Banken haben das, damit herumfliegende Splitter niemanden zusätzlich verletzten.“ Wer hatte sie überhaupt gefragt? Sie soll aufhören zu reden! Als sie Peters Blick sah, tat sie das auch. Eine ganze Weile saßen alle einfach nur da und versuchten, das eben Geschehene zu verarbeiten.
„Die wollen mich töten.“, sagte Peter. „Warum?“
„Was haben Sie erwarten, man?“ Daniel versuchte zu schreien, um seine Schwäche zu überspielen, doch es klang zu kläglich. Die silberne Pistole hatte Peter inzwischen eingesteckt.
„Oh Gott, er lebt noch.“, sagte eine Frau und schlug die Hände vor den Mund.
Daniel wurde wütend. „Was haben Sie erwartet? Sie sitzen als Geiselnehmer in der scheiß Bank fest! Natürlich versuchen die, Sie zu erschießen. Ich würde es auf der Stelle tun.“ Der verwundete Mann blickte an sich hinab. „Scheiße tut das weh!“
Prays...
Wer sollte das sein? Er kannte keinen Prays und so langsam ging es ihm auf die Nerven, andauernd diesen Namen zu hören. Doch Peter wurde aus seinen Gedanken gerissen.
Eine andere Geisel machte Anstalten aufzustehen (offenbar, um dem Verletzten zu helfen), doch Peter drückte sie wieder auf den Boden. Da war die junge Frau besser aufgehoben. Der Mann blickte die andere Frau an, die so einen übertrieben-schockierten Gesichtsausdruck zur Schau gestellt hatte. Er war bestimmt bloß gespielt, dachte er. Solche Leute sind zu keinen echten Gefühlen fähig.
Peter sah die Frau an.
Peter sah Daniel an und hob die Waffe.
„Was tust du, man?“
Peters Gesicht war bestenfalls ausdruckslos, als er zwei mal abdrückte. Die Kugeln trafen Daniel in die Brust.
Diesmal kreischten beide Frauen.
Peter Prajick blickte von einem Gesicht zum anderen und – ja – und dann fing er an zu grinsen. Er hob die Waffe noch einmal und richtete sie auf den jungen schwarzen Mann, den er vorhin erst zusammengeschlagen hatte.
Hässliche Visage...
Sein Finger krümmte sich um den Abzug und Peter genoss es, sich überraschen zu lassen, wann wohl genau der Schuss erfolgen würde. Er kannte seine Waffe genau, hatte sie mehrfach modifiziert und mit seinen Initialen versehen. P.P. – Peter Prajick. Etwas kitschig möglicherweise, aber dies war auch die einzige Sentimentalität, die er sich eingestand.
Richtig so, der hatte es doch nicht besser verdient!
Klingeln.
Ein Schrecken durchfuhr Peter und er brach den Mordversuch ab und sah sich überrascht um. Das Telefon klingelte noch einmal. Es stand auf dem Boden, unweit vom Fenster. Sollte er rangehen? Wie hoch war das Risiko?
Sehr hoch, seiner Einschätzung nach.
Es klingelte noch einmal.
Scheiß auf das Risiko! Peter schob sich langsam über den Boden, um dann schnell hervorzuschießen und sich den Hörer zu schnappen. Als er ihn in der Hand hatte und wieder sicher an der Wand lehnte, hielt er sich den Hörer ans Ohr.
„Mr. Prays?“
Schon wieder Prays... „Nein.“
„Ähm... Mit wem spreche ich?“ Der Cop war offensichtlich etwas verwirrt, was Peter gut gefiel.
„Mein Name ist Prajick. Wer ist da?“, antwortete er und lächelte leicht.
„Ich bin Chief Inspector Bundy.“, stellte sich der andere vor.
„Mr. Prays ist momentan... indisponiert.“
„Was soll das heißen? Wer sind Sie?“
Peter antwortete nicht. Ihm kam gerade eine Idee, die ihm von Sekunde zu Sekunde besser gefiel. Und er musste sie durchdenken.
„Wir haben Schüsse gehört. Ist jemand verletzt?“
„Ja.“, antwortete Peter.
„Verdammt. Dieser Mistkerl.“ Der Mann schien eher mit sich selbst zu sprechen. Peter war nur froh, dass dieser das Grinsen auf seinem entstellten Gesicht nicht sehen konnte. „Wer ist verletzt?“
„Mr. Prays selbst. Und er möchte momentan nicht ans Telefon kommen.“ Theatralisch fügte er hinzu: „Er hört jedes Wort mit.“
„Gut. Mr. Prays, was fordern Sie?“
Peter machte eine kurze Pause. „Er sagt, er will medizinische Hilfe.“
„Ich kann Ihnen ein Ärzteteam ins Gebäude schicken.“
„Nein!“
„Was dann?“ Etwas Trauer schwang in seiner Stimme mit, weil der Trick mit den Ärzten nicht funktionieren würde. Er war billig, aber hatte auch schon ein paar mal gewirkt.
„Er sagt, er schickt jemanden raus, dem Sie dann alles nötige mitgeben, um eine Wunde zu nähen.“
Annie setzte an, um etwas zu schreien und den Polizisten zu warnen, doch Peter schnitt ihr das Wort ab, indem er sie eindringlich ansah und zusätzlich die Pistole schwenkte.
„Also gut. Er schickt also jemanden raus. Und wen?“
„Er sagt, er schickt eine weibliche Geisel.“
„Aha.“ Seine Stimme klang gedrungen, als treibe er gerade Sport. Möglicherweise winkte er anderen Cops zu, damit sie alles vorbereiteten. Wozu auch immer.
„Nein, Moment. Er hat es sich anders überlegt. Er will, dass ich gehe.“
„Warum das?“
Noch eine Künstlerpause. Das lief ja wie geschmiert. „Er sagt, dass Männer bessere Mediziner sind als Frauen.“
„Hm, was auch immer.“
„Ich komme jetzt raus. Er sagt: Rufen Sie nicht an, bis ich wieder im Gebäude bin.“
„In Ordnung. Wir erwarten Sie am Haupteingang der Bank.“ Dieser Dumme Cop fraß Peter aus der Hand.
Peter H Prajick legte auf.
Er könnte nun einfach aus dem Gebäude spazieren, dachte er. Die beiden Cops, die sein Gesicht bereits kannten, waren entweder tot oder in ärztlicher Betreuung. Die anderen hatten es nicht gesehen. Er könnte sich dennoch mit einer Kapuze verhüllen oder anderweitig für Tarnung sorgen. Wie Frauen, die ihre dicken Hintern mit Pullovern kaschierten, die sie sich um die Hüften banden.
Widerlich.
Peter nahm den ganzen Telefonapparat und riss mit einem Ruck das Kabel heraus. Er zog daran, bis er einen Widerstand spürte und riss dann auch das andere Ende aus der Wand. Ein langes Kabel.
Nur gut, dass Peter H Prajick bei der Army gewesen war und sich vortrefflich auf feste Knoten und die Kunst des Fesselns verstand...


2. Oktober 1991, 13:53 Uhr.

Aus einiger Distanz war Verkehrslärm zu hören. Die betroffene Bankfiliale befand sich in einer nicht unwichtigen Straße, die abgesperrt werden musste und die Rushhour hatte begonnen.
Viele Wagen standen dort kreuz und quer über der Straße. Polizisten verschanzten sich dahinter und richteten die gezogenen Waffen auf die gläsernen Eingangstüren der Bank und warteten nur darauf, zum Schuss zu kommen.
Die Schaulustigen hatten längst mitbekommen, dass es nun spannend würde und redeten wild durcheinander, warfen stets wachsame Blicke zum Gebäude.
Peter H Prajick war nervös wie nie zuvor, als er sich langsam gegen die Schwingtür drückte. Es war wie in Zeitlupe, die Massen von Menschen – auch haufenweise Reporter – war überwältigend. Die Masse schien sich darüber zu freuen, dass er kam.
Erkannten sie ihn? Natürlich nicht, denn er hatte sich die lockere Kleidung des verletzten schwarzen Mannes genommen und seine Haare hatte er durcheinander gebracht, sodass sein Aussehen nun eher in Richtung Grunge ging. Eine Kapuze hing ihm tief ins Gesicht und niemand sah die große Narbe.
Er näherte sich der zweiten Tür und einige Blitzlichter brachten ihn zum Blinzeln. Peter fühlte sich ganz und gar nicht gut. Seine Knie wurden weich und er drohte zusammenzusacken, spürte wie das Blut in seinen Venen pulsierte.
Nicht jetzt. Nein.
Zwei Cops hielten ihn fest, stützten ihn. Woher sie kamen, wusste Peter nicht. Sie schleiften ihn weg und er wurde erst einmal in einen Notarztwagen gesetzt, wo man ihn nach Blessuren durchsuchen wollte wegen des Blutes auf der Kleidung. Peter ließ es nicht zu, wollte keinesfalls sein Gesicht zeigen. Er wurde immer schwächer, konnte sich kaum die Ärzte vom Leib halten.
Prajick verlor die Kontrolle endgültig.
Prays kam zurück.
Die Schwäche verschwand und Peter benötigte einige Zeit, um sich zu orientieren. Keine Annie, keine Ehefrau des Bürgermeisters und kein Daniel Weaver mit einer silbernen Pistole... Offenbar befand er sich nicht länger im Gebäude. Sie hatten ihn gefangen genommen!
„Bin ich verhaf-?“
„Keine Sorge, Sir. Sie sind in Sicherheit.“ Eine nette Notärztin kümmerte sich liebevoll um ihn. Sie tätschelte zärtlich seine Schulter.
Peter Prays traute seinen Ohren nicht. Er blickte unter der Kapuze hervor. Zu der Stelle, an der vorhin noch die beiden Cops gelegen hatten. Inzwischen waren sie verschwunden und weiße Kreidelinien zierten die Stellen, an denen sie gelegen hatten.
„Hören Sie, Sie müssen nicht wieder da hinein gehen, wenn Sie das nicht möchten.“ Ein Polizist hatte das gesagt, nachdem er zu ihnen geschlendert war und nun lässig am Notarztwagen lehnte.
Peter nickte nur „Nein, das möchte ich nicht.“
Der Mann überhörte ihn trotz des Angebotes. „Es wäre natürlich besser. Dann könnten wir ihm eine Falle stellen. Sie verstehen?“ Der Mann zwinkerte aufmunternd und lächelte, obwohl es keinen Grund dafür gab.
„Billy.“, ermahnte ihn die Ärztin. „Er hat bereits gesagt, dass er nicht wieder hineingehen möchte. Lass ihn in Ruhe.“
„Okay, okay. Ich wollte es nur versuchen.“, verteidigte sich der Mann und hob beschwichtigend die Hände. Offensichtlich wollte er etwas von dieser – zugegebenermaßen bildhübschen – Ärztin. Sie allerdings schien nicht interessiert; eher aus tiefstem Herzen abgeneigt.
Sein Pech.


2. Oktober 1991, 13:59 Uhr.

„Hey Loman! Schwing deinen Arsch hierher und hör auf zu flirten!“, rief ein Cop und winkte den am Wagen lehnenden Mann zu sich, der sich widerwillig in Bewegung setzte. Peter wusste schon jetzt: Der Mann war ein Arschloch. Schleimig und vermutlich inkompetent.
Ein Blitz.
Nemesis!
„Moment.“, sagte Peter Prays und der Cop drehte sich um in der Hoffnung, Peter hätte seine Meinung geändert. In der Hoffnung, er würde zurück ins Gebäude gehen wollen. Der Polizist kam wieder zurück und Peter fragte: „Loman?“
„Ja.“
„Billy Loman?“
Der Mann lächelte leicht. „Ja.“
Peter seufzte unter der Kapuze. Dann sprang er auf, riss die Pistole des Polizisten aus dem Halfter, stieß ihn zu Boden und stierte den völlig verdutzten Mann an.
Er entsicherte die Waffe und lud sie mit aller Kraft durch.
Wie in einem Rausch drückte Peter ab. Wieder. Und wieder. Und wieder, bis das Magazin leer war und die Waffe nur mehr Klicken von sich gab.
Dann ließ Peter die schwere Glock fallen. Dass sich eine Horde weiterer Polizisten auf ihn stürzte und ihn festnahm, bekam er kaum noch mit.


E P I L O G

Auszug aus einem Bericht von Dr. Marcus Cross:

Heute Morgen (2. November 1991; 8:30 Uhr) wurde ein neuer Patient mit Verdacht auf wahnhafte Schizophrenie eingeliefert. Er behauptet weiterhin, er heiße Peter H Prajick, obwohl sein Name nachweislich Peter Prays lautet, was auf multiple Persönlichkeitsstörung hinweist.
Der Patient steht noch zu stark unter dem Einfluss diverser Medikamente, um ihn zu untersuchen. Die bisherige orale antipsychotische Medikation wird bis auf weiteres abgesetzt. Ich werde mir seine Akte ansehen und ihn – sofern möglich – morgen früh begutachten.


Diese Story ist Yassy gewidmet, die mich (ohne davon zu wissen) ermutigt hat, diese Geschichte zu Ende zu schreiben.​

 

Hallo Stephen

Ich finde deine Geschichte nicht schlecht. der Stil ist gut und die Auflösung am ende gefällt mir. Aber, ich bin der Meinung, dass der Mittelteil etwas zu langatmig geworden ist. Da würde ich an deiner Stelle kürzungen vornehmen. Auch nimmst du dem ganzen viel Atmosphäre und Spannung, indem du bereits von Anfang an klar stellst, dass Peter schizophren ist.

Beim Verhalten amerikanischer Polizisten solltest du etwas besser recherchieren. Diese stellen sich bestimmt nicht vor das Auto eines Verdächtigen und gehen auch nicht darauf zu, wenn dessen hände nicht für sie sichtbar auf dem Lenkrad liegen. Sie nähern sich dem Fahrzeug immer von hinten und mit gezogener Waffe, wenn auch nur der geringste Verdachtsmoment besteht. Sie würden niemals einen Fahrer derartig im Handschuhfach kramen lassen wie dein Prot es tut, ohne irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Auch, wenn du schreibst die Cops wären inkompetent, müssten sich gerade solche ganz besonders an ihren Vorschriften festklammern ;)

Also, wie gesagt, die Idee finde ich gut, aber das ganze ist ausbaufähig, wobei in diesem Falle gilt: Weniger ist Mehr

liebe grüße

Porcupine

 

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