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Endlos?

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25.04.2004
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Endlos?

Endlos? (1)

Ganz leise hört man aus einer dunklen Ecke der Welt ein Weinen. Wenn man näher geht – ganz langsam und sehr leise, um das, was da weint nicht zu verschrecken – sieht man ein wunderschönes, kleines, leuchtendes Kind auf dem Boden kauern, ganz jämmerlich. Es hat die Arme um sich selbst geschlungen und ist kaum in der Lage, das kleine Köpfchen zu heben um zu sehen wer da kommt. Der Wind weht, die Gegend ist unfreundlich und dreckig. Nun hat das kleine Ding uns entdeckt. Für einen Moment treffen sich unsere Augen – unglaubliche Traurigkeit für so kleine junge Augen. Ich setze mich neben das kleine Leuchtende Kind. Ich möchte es berühren, trösten, aber als ich meine Hand ausstrecke – gleitet sie durch das Kind hindurch. Als wäre es gar nicht vorhanden. Aber ich sehe es doch!!
„Wer bist du? WAS bist du? Und warum, mein Kleines, bist du so traurig?“
Das Kind sieht mir in die Augen. Und, wie schon beim ersten Mal, bin ich fasziniert. Die Augen sind dunkelbraun, voll mit Tränen. Aber sie strahlen dennoch. Mein Blick schweift weiter. Das Gesicht sieht dem eines Menschen sehr ähnlich. Auch der Körper, die Haut. Aber durchscheinend, fast weiß, mit einem warm-gelben Schein um das ganze Kind. Unsere Augen treffen sich wieder. Nein, das sind nicht die Augen eines Kindes. Diese Augen sind schon lange auf der Welt. Und, wenn man das bei diesem Wesen sagen kann, sie haben schon viel, vielleicht zu viel, gesehen.
„Möchtest du es wirklich wissen?“
Ich habe schon fast nicht mehr mit einer Antwort gerechnet. Die Stimme ist von dem vielen Weinen zwar etwas rau geworden, aber sogar jetzt spüre ich bei ihrem Klang einen wohligen Schauer über meinem Rücken. Es ist nicht die Stimme eines Kindes.
Ich nicke dem Kind aufmunternd zu, und versuche, durch meinen Blick Vertrauen zu erwecken. Auf Grund dieses faszinierenden Kinder-Wesens fällt mir das zugegeben sehr schwer. Meine Augen möchten nur staunen, staunen und immer mehr sehen und begreifen. Anscheinend schaffe ich es dennoch, denn das Kind beginnt, seine Geschichte zu erzählen.
„Ich war nicht immer so traurig, mußt du wissen. Eigentlich war ich immer sehr glücklich, ich habe immer das Schöne gesehen, weißt du? Auch wenn ich in einem Loch wie diesem gewesen wäre, hätte ich etwas Positives gefunden oder es mir geschaffen.
Ich bin kein Mensch, auch wenn mein momentaner Körper daran erinnert.
Ich bin Licht, ich bin Wärme, ich bin Freude, Optimismus, Glück, Zukunft. Und meine Aufgabe ist es, das zu den Menschen zu bringen. Sie ein Stück ihres Weges zu begleiten. Jedem Menschen, den ich berühre oder den ich begleite, überlasse ich ein Stückchen von mir. Das ist gar nicht schlimm, großer Mensch, ich werde nicht weniger. Das kann nicht passieren, weil ich ja eigentlich nichts bin! Ich stecke die Menschen mit einem Licht an. Wenn sie einen anderen Menschen dann auf diese Art berühren, geben sie wiederum ein Stückchen Zuneigung, Zärtlichkeit, Unterstützung, Achtung, Respekt, Interesse, einfach LICHT, weiter.
Dadurch wächst das Licht, das sie von mir erhalten haben, in ihnen.
Würden alle Menschen an das Licht glauben, wäre die Welt so schön. Es sind doch nur kleine Berührungen, winzige Gesten. Und die Menschen würden alle strahlen und scheinen, so das sie die Sterne und den Mond übertreffen.“
- an dieser Stelle bricht das Menschlein ab. Bitterlich wird der kleine Körper von Tränen geschüttelt, und das Schluchzen bricht mir fast das Herz.
Trotzdem muß ich mehr wissen. Ich habe noch nicht verstanden.
„Aber das ist doch wunderschön! Was, was hat dich so traurig gemacht und dein Glück zerstört?“
Lange blicken mich die erwachsenen Kinderaugen an. Sie scheinen verwundert, dass ich sie nicht verstehe.
„Um den Funken des Lichts in den Menschen zu entzünden, muss ich an einen bestimmten Ort in ihnen. Früher war es einfach, der Weg war immer frei. Die Menschen wollten mich! Sie haben mich erwartet und vermisst. Manchmal muß ich auch öfter zu einem Menschen, ab und zu geht das Licht nämlich wieder aus. Aber das ist kein Problem...ein kleiner Sprung – und sie können wieder strahlen. Ich bin schon seit Beginn des Lebens auf der Erde. In letzter Zeit ist meine Aufgabe immer schwerer geworden. Bei einigen Menschen ist sie beinahe unmöglich geworden. Sie haben eine Mauer, eine sehr hohe feste Mauer um ihren Ort gebaut. Durch diese Mauer haben sie ihr Licht erstickt. Außerdem bauen sie Labyrinthe und Fallen auf dem Weg dorthin!!! Sie versperren ihn mir und wollen dadurch vielleicht testen, wie stark ich bin. Es ist aber nicht meine Natur, auf meinen Weg acht zu geben, oder mit Fallen umzugehen. Ständig verletze ich mich, oder verirre mich in den Labyrinthen. Ich gebe nicht auf, denn das liegt auch nicht in meiner Natur, aber jetzt kann ich nicht mehr.
Und die Welt wird immer dunkler.
Kaum noch strahlen die Menschen.
Anstatt sich gegenseitig Licht zu geben, versuchen sie, es sich zu stehlen....!“
Schluchzen und Tränen unterbrechen das Kind.
Ich denke, ich habe es auch so verstanden. Nur um Gewissheit zu bekomme frage ich:
„Du bist die Liebe, und du suchst die Herzen der Menschen, nicht wahr?“
Das Kind hat aufgehört zu weinen.
Es sieht mich an
und nickt.

 

Hallo TheTimeIsNear,

und herzlich willkommen bei uns.
Von der Idee her finde ich deine Geschcihte sehr schön, allerdings finde ich den Teil, in dem die Liebe sich erklärt leider etwas langweilig. Das liegt genau daran, dass sie sich so erklärt. Dadurch vermittelst du einen leicht missionarischen Eindruck, der mich ein bisschen stört.
Auch gibt es Aspekte, die du nicht berücksichtigst, zum Beispiel die Frage, warum die Menschen sich gleichzeitig einen Schutzpanzer bauen und nach der Liebe sehnen.
Überlegenswert wäre auch, dass viele behaupten, Liebe täte weh, in die Geschichte einzubauen. Eine solche Behauptung müsste die Liebe doch traurig stimmen.
Insofern finde ich deine Geschichte auf alle Fälle noch ausbaufähig.

Ein Fehler ist mir aufgefallen:

Ich setze mich auf den Boden, neben das kleine Leuchtende Kind.
leuchtende Kind

Was hat die 1 in der Klammer zu bedeuten?

Lieben Gruß, sim

 

Hi Sim,

mit deiner Kritik bzw. Meinung darüber hast du schon recht.........
Aber ich habs halt mal so geschrieben wie es mir eingefallen ist.
Die (1) bedeutet das es noch 2 Fortsetzungen davon gibt....

Bye

 

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