Errata-Liste vs. Textkritik - Wie lang macht noch Sinn?
Moin!
Eine Frage beschäftigt mich speziell in den letzten Tagen, da es mir da besonders aufgefallen ist...
Es ja nun leider nichts Neues, dass zahlreiche Texte, die hier eingestellt werden, in der ersten Fassung kommen und nur so wimmeln von Fehlern. Dazu braucht es wohl auch keinerlei Kommentar oder Diskussion mehr...
Worum es mir gerade geht: Es gibt ja dann einige fleißige Kritiker-Hasen, die sich tatsächlich die Mühe machen, zu jedem Text, den sie kommentieren, eine vollständige Errata-Liste zu erstellen. Das ist sehr löblich, bringt aber auch ein Problem mit sich: Speziell in letzter Zeit führt das dazu, dass unter etlichen Texten Errata-Listen stehen, die 5 bis 10 mal(!) so lang sind wie der eigentliche Text. Dadurch werden etliche Threads leider sehr, sehr unübersichtlich bzw. dauert es ewig, bis man sich durch die 500 rausgesuchten Kommafehler zu den eigentlichen Kommentaren durchgeackert hat.
Eines der Probleme: Evtl. interessante Diskussionen zum Inhalt etc. sind so schwer zu finden bzw. werden dezent behindert.
Meine Frage daher: Macht es ab einem bestimmten Umfang überhaupt noch Sinn, komplette Errata-Listen direkt unter die Geschichte zu posten?
Ich meine damit wohlgemerkt nicht Detailanmerkungen, die sich mit einzelnen Textstellen etc. beschäftigen, sondern wirklich nackte Aufzählungen von Tipp-, Rechtschreib- und Kommafehlern. Die teilweise wirklich elefantöse Ausmaße annehmen. Bzw. gehen innerhalb dieser Listen (auch innerhalb eines Posts) "wichtigere" Anmerkungen ziemlich unter, was eigentlich schade ist. Denn für den außenstehenden Leser ist eine solche Kommafehler-Liste ja nur wenig interessant. Diskussionen über Stil, Wortwahl, logische Fehler etc. aber u.U. sehr wohl!
Ich handhabe es mittlerweile so, dass ich in Detailanmerkungen nur noch auf Dinge wie Satzbau, Stil, Atmo, logische Brüche etc. (also für die Erzählung relevante Dinge) eingehe und gehäufte Fehler mit einem "schau noch mal durch" anmerke. In Hinblick auf die Lesbarkeit eines Threads erscheint mir das gerade bei eigentlich guten, aber verbesserungsfähigen Stories, die leider auch viele Fehler beinhalten, als sinnvoll.
Soll heißen: Wer sich die Arbeit machen möchte, tut evtl. allen etwas Gutes, wenn er umfangreiche Errata-Listen dem Autoren per PM/Email schickt und im Thread mehr auf die eigentliche Textkritik eingeht.
Und das soll jetzt eigentlich keine endlosen kontroversen Diskussionen pro/contra Errata-Listen auslösen (sie haben ihren Sinn!) - war nur so ein Gedanke, mit dem ich die Community kurz belästigen wollte.
Gruß,
Horni