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Ersehnter Schlaf

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11.10.2004
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Ersehnter Schlaf

Ein Rütteln am Reich der Träume. Erst schwach, wird es immer stärker. Man kann ihm eine Beharrlichkeit zusprechen, die irgendwann keinen Widerspruch mehr duldet. Du kannst dich drehen und wenden, dadurch allein entkommst du ihm nicht. Dazu müsstest du laufen, weglaufen. Aber um wegzulaufen, musst du erst einmal aufstehen und dann hat es sein Ziel schon erfüllt, eine Spirale aus der kein Entkommen möglich scheint.
"Nur ein bisschen länger noch!"
Es rüttelt wieder, eine leise Stimme dringt an dein Ohr, noch ist sie weit entfernt.
"Bitte, ein wenig länger noch."
Du drehst dich um, ziehst die schützende Decke über den Kopf, sie wird weggezogen und das Rütteln beginnt von neuem. Die Stimme ist jetzt ganz dicht bei dir, sie als bloße Phantasie abzutun wäre unglaubwürdig.
Das Schwelgen in einem Reich, das jetzt wie ein Traum erscheint, ist vergangen. Die Augen mussten aufgemacht werden.
Zuerst blendet das Licht. Es schmerzt zwar, wirkt aber dennoch verführerisch.
Dann weicht es dem, was da ist, ernüchternd und problembehaftet.
Mit jedem Moment den du erblickst stellt sich eine Frage, mit jeder Antwort wirfst du viele neue auf.
"Kann ich nicht doch noch ein wenig hier verweilen?"
Du kennst die Antwort, dafür muss sie nicht ausgesprochen werden. Es bietet sich keine Fluchtmöglichkeit mehr, die schützende Decke, sie scheint verschwunden und die Lider weigern sich, deinem Befehl zu folgen. Starr bleiben sie dort, wo sie sind und zwingen dich, der Wirklichkeit von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten.
Es fällt schwer aufzustehen, das weiche Gefühl der Unbeschwertheit abzulegen. Auf dem sprichwörtlichen Boden der Tatsachen angekommen, bildet sich langsam ein Ziel vor Augen, oder hat es dir die Stimme zugeflüstert, welche dich weckte?
Du schreitest einen Pfad entlang, alleine, oder mit vielen anderen. Es liegt in deinem Ermessen. Doch jeder dieser Wege scheint ein Ziel zu haben, das dem nächsten ähnelt.
Immer weiter tragen die Schritte darauf hinzu. Bald muss es doch erreicht sein und trotzdem liegt es noch immer weit vor dir.
Du sehnst dich danach die Augen wieder zu verschließen. Du versuchst es einmal, vielleicht hast du ja Glück und alles war nur ein böser Traum, aber als du sie erneut öffnest, merkst du, dass du vom Weg abgekommen bist.
Was hast du auch anderes erwartet?
Träumer wirst du genannt. Wenn der Weg nicht so schmal wäre, dann hättest du vielleicht ein lauschiges Plätzchen entdeckt.
Du bist weit gegangen, doch immer nur geradeaus.
Man sagt, das sei besser als im Kreis.
Die Dunkelheit senkt sich wieder über das Land und du merkst, dass endlich der Schlaf zurückkehrt. Diesmal wird dich niemand wecken.
Das stimmt sogar, doch wird es eine traumlose Nacht.

 

Salut Mr.Pitiful,

Erstmal ein paar Anmerkungen zum Text, die mir während des Lesens aufgefallen sind:

eine Spirale aus der kein Entkommen möglich.
Ich vermute du hast ab und an versucht eine besondere Sprache zu benutzen. Ich will aber ehrlich sein, es wirkt eher so, als wären Wörter vergessen worden. Deswegen sollte hinter dem 'möglich' noch ein "ist" hin.
Es rüttelt wieder, leise Stimme dringt an dein Ohr, jetzt noch weit weg.
die leise Stimme.
Ich würde den Satz vllt aber ganz umstellen, so z.B: 'Es rüttelt wieder, die leise Stimme dringt an dein Ohr, noch ist sie fern.'
Das Schwelgen in einem Reich, dass jetzt wie ein Traum erscheint, ist vergangen
Hier das im Nebensatz nur mit einem S. Das kannst du ganz leicht daran erkennen, wenn du mal versuchst die Worte 'diese/s', 'welche/s', 'jene/s' anstatt 'das' einzusetzen. Also z.B 'Das Schweigen in einem Reich, welches jetzt...'
haben, dass dem nächsten ähnelt.
Das wieder nur mit einem S
Immer weiter tragen die Schritte darauf hinzu.
Schritte tragen nicht auf etwas 'hinzu.'^^
Du sehnst dich danach die Augen wieder zu verschließen
Augen verschließt man vor etwas. Ich denke hier ist das einfache Augen schließen gemeint.
Die Augen mussten aufgemacht werden.
Du schreibst den ganzen Text in Präsenz, wieso wechselt du hier in die Vergangenheit?

Du hast noch ein paar Kommafehler, die du bei nochmaligem Lesen bestimmt finden wirst. Wenn nicht, kannst du mir eine PM schicken und ich sag dir, wo die sich eingeschlichen haben.

Jetzt will ich auch mal zum Inhaltlichen kommen. Ich verstehe deine Geschichte so, dass mit dem 'ersehnten Schlaf' der Tod gemeint ist. Schlüsselsätze wie 'Diesmal wird dich niemand wecken' und 'doch wird es eine traumlose Nacht' bestätigen mMn diese Interpretation. Alles vorige wirkt auf mich noch ein wenig wirr. Ich kann mir zum Beispiel nicht erklären, was das für eine Stimme sein soll. Ob der Inhalt philosophisch ist, kann ich nicht sagen, da ich mir über den wirklichen Inhalt noch nicht sicher bin. Ich fände es gut, wenn dein Text weniger wirr wäre. Wenn du genug Hinweise gegeben hast, die den Gedanken hinter dem Inhalt aufzeigen, hast du sie wohl zu gut versteckt.

lieben Gruß!
Thorn

 

Danke erst mal für deine ausführliche Kommentierung. Bei ein paar Fehlern die sich eingeschlichen haben, hast du sicherlich recht, aber gewisse andere Dinge werde ich bewusst so belassen, wie sie sind.

Augen verschließt man vor etwas. Ich denke hier ist das einfache Augen schließen gemeint.

Gerade darin liegt die Doppeldeutigkeit der Aussage, man schließt die Augen, um sie vor der Welt zu verschließen.

Du schreibst den ganzen Text in Präsenz, wieso wechselt du hier in die Vergangenheit?

Nun ja, es liegt ja im Sinne des Textes, der einen Zeitstrahl beschreibt, schon in der Vergangenheit. Ob ich das ändern sollte, oder nicht, darüber kann man sicherlich streiten.

Was den Inhalt angeht, so ist mit dem ersten Teil des Textes das Erwachsenwerden gemeint. Das verlassen, der unbeschwerten Kindheit und der Eintritt in das problembelastete Erwachsenenalter. Den Problemen, vor die du gestellt wirst, kannst du nicht mehr entkommen, Erlösung findest du erst wieder im Tod.
Schade, wenn der Text für dich zu wirr war, ich habe ihn schon einmal von ein paar Leuten Probe lesen lassen und die wussten worauf ich hinaus wollte. Ich werde nochmal darüber nachdenken, ob ich inhaltlich vielleicht noch stärkere Veränderungen vornehme.

 

Hallo Mr. Pitiful,

hat mir ganz gut gefallen, deine Geschichte. Leider hab ich deine Erklärung vor der Geschichte gelesen, ansonsten wäre ich wohl auch nicht auf den Prozeß des Erwachsenwerdens gekommen. Was nicht schlimm gewesen wäre - das es um Veränderungen geht, die man nicht aufhalten kann, wäre auch so deutlich geworden. Der Widerspruch zwischen dem weggezogen werden und dem dableiben wollen, den hast du gut rübergebracht.

Eins nur noch:

Man kann ihm eine Beharrlichkeit zusprechen, die irgendwann keinen Widerspruch mehr duldet. Man kann sich drehen und wenden, dadurch allein entkommst du ihm nicht.
Warum zu Beginn "man"? Warum nicht die sofort die direkte Anrede des Menschen mit "du"?

Liebe Grüße
Juschi

 

Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat und um den Fehler werde ich mich kümmern, hört sich wirklich ein wenig komisch an.

 

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