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Föhn und Sterne

Monster-WG
Seniors
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10.09.2014
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Anmerkungen zum Text

Föhn ist eine spezielle Wetterlage, die das Befinden vieler Menschen beeinträchtigt. Die sind oft nervös und gereizt – auch geschehen an Föhntagen mehr Unfälle als im Durchschnitt.
Und es gibt das Phänomen der ‚unglaublich nahen Berge‘, meteorologisch einfach zu erklären.

Föhn und Sterne

Wir sind verkuppelt worden.
Für einen Mann gibt es nichts Schlimmeres. Plötzlich ist sein ganzes Repertoire nichts mehr wert: das fantasievolle Anpirschen, die Balztänze, all das Geistreiche, Weltmännische, seine Großzügigkeit.
Doch verstimmt bin ich deshalb keineswegs – Judith hat mir vom ersten Augenblick an sehr gefallen.
Das erste Abtasten bleibt uns trotzdem nicht erspart, auch wenn wir das sehr elegant und unauffällig machen. Altersflecken an den Schläfen und kabelartige blaue Adern auf dem Handrücken interessieren uns nicht. Der Körper hat an Wichtigkeit verloren, jetzt zählt der Mensch.
So schaffen wir Situationen, stellen Fangfragen, um herauszufinden, wie der andere tickt.
Doch vielleicht ist das alles Blödsinn. Zwar unterstelle ich Judith, mich genau zu durchleuchten, habe aber keine Vorstellung davon, wie raffiniert und präzise die Methoden einer Frau tatsächlich sind. So beschließe ich, es locker angehen zu lassen und keinen Herren zu spielen, der ich nicht bin.

* * *

Freundliches Wetter, weit voraus die Berge – mehr zu ahnen als zu sehen.
Das Tanksymbol leuchtet auf. „Uji“, sagt Judith, „der säuft aber kräftig. Das waren doch keine fünfhundert Kilometer.“
„Vierhundertfünfzig, um genau zu sein. Der wiegt ja auch anderthalb Tonnen.“
Wir haben ihn geliehen, weil wir unserem Auto die zweifache Alpenüberquerung nicht mehr zumuten möchten. Es ist unsere erste gemeinsame Reise, für uns als Opern-Fans muss es Verona sein.

Bald kommt ein Hinweis auf die nächste Tankstelle: Nach dem Tunnel 800 Meter.
Über der Doppelröhre thront Sankt Christophorus, in Beton mit Stab und Jesuskind.
Judith bekreuzigt sich. Um die Hände nicht vom Steuer nehmen zu müssen, bitte ich sie, das auch für mich zu tun. Sie führt das prompt aus und sagt dabei: „Lieber Heiliger Christophorus, das ist für Burkhard.“
Dann nehme ich doch eine Hand vom Steuer und tätschle ihren Oberschenkel: „Lieb von dir, danke.“
Sie legt meine Hand zurück aufs Steuer.
„Entschuldige“, sage ich, „Hab mich früher immer an meiner Mutter festgehalten, wenn ich Angst hatte.“
„Ich bin nicht deine Mutter, Burki. Und wieso Angst?“
„Ich hab einfach Angst vor Tunneln. Bin jedes Mal froh, wenn ich da heil durchko ...“ Der Wechsel vom grellen Tageslicht zur Tunnelbeleuchtung ist abrupt – ich kann nicht gleichzeitig reden und mich konzentrieren.
Wir stecken im Konvoi, fühle mich von hinten bedrängt. Trotzdem versuche ich, Abstand zu halten. Ich stehe unter Hochspannung. Da! Bremslichter flackern, in der selben Sekunde hab ich den Fuß auf der Bremse. Gott sei Dank falscher Alarm, wir rauschen weiter. Für Judith unhörbar lass ich die angehaltene Luft ab, der Tunnel nimmt kein Ende.
Irre; nur durch eine weiße Linie von meiner Spur getrennt die Scheinwerfer des Gegenverkehrs – unablässig, ein Lichterpaar nach dem anderen, go go go bis in alle Ewigkeit.
Dieses Ausgeliefertsein ist mein Tod. Hilflos bin ich. Da kommen uns Leute entgegen, vielleicht bekifft, mit Restalkohol, übermüdete Brummis, manche trinken, abgefahrene Pneus – eine winzige Unachtsamkeit und Crash! Feuer. Notausgänge blockiert, oder nicht erreichbar. Schwarze Schwaden, der letzte Sauerstoff lässt die Flammen lodern, für mich bleibt nichts. Für mich und Judith.
Sie redet. Nein, sie plappert. Das liegt an meinen Nerven. Was für ein Frust, in einem Rohr zu stecken, obwohl doch Reisen in Freiheit eine wundervolle Sache ist.

Der Allradantrieb hat ganze Arbeit geleistet, wir tanken. Siebzig Liter mit Reservekanister, das Tankschloss schnappt ein. So werden wir die Berge meistern!
Judith stippt mich an und zeigt geradeaus.
Jessas – die stehen wie in einem Kabinett der Wunder direkt vor uns! Ist uns beim Ärger über die Spritpreise gar nicht aufgefallen. Der reine Wahnsinn. Judith macht Bilder, kann es nicht fassen. Theaterleute haben das für uns arrangiert – Berge auf Rädern, vom Horizont vor unsere Nasen.
Noch fix bezahlen, Reise Reise. Oder doch einen kurzen Schwarzen?
Wir nehmen zwei Doppio. Die Dame neben uns bestellt Cappuccino, sagt dann zum Mädchen hinter dem Tresen: „Einen Sambuca noch dazu. Föhn macht mir immer Migräne.“
„Ach, Sie Ärmste. Ich kenne das“, meint die und macht das Glaserl schön voll.

Am Nachmittag packen wir auf unserem Zwischenstopp die Koffer aus, Christophorus hat seinen Stab bis zum letzten Meter über uns gehalten.
Das Hotel liegt am Hang, mit Blick über Tal und Autobahn. Etwas aus der Zeit gefallen, aber dekorativ: Holzbalkone, Geranien wie Wasserfälle, Marterl mit Rosen, geschnitzte Heilige. In den Fluren ausgestopfte Tiere und rote Kästen mit gerollten Schläuchen, Feuerwehrhelmen und Äxten, um Hotelgäste aus eventueller Notlage zu befreien.
Wir sind wegen der Küche gekommen. Ein Stern im Michelin. Nach allem, was man hört, soll er mehr als verdient sein und sich dieses Jahr verdoppeln. Nein, die Überlegung, Zwei-Sterne-Küche noch zu Ein-Stern-Preisen zu genießen, ist uns fremd. Und wir schwelgen durch die Abgeklärtheit des Alters nicht schon in Vorfreude auf himmlische Genüsse, sondern legen die Beine hoch und lernen noch ein paar italienische Floskeln.

Der Sommelier empfiehlt wegen des Föhns, vielleicht im Scherz oder aus Fürsorglichkeit, einen Champagner mit Chlorophyllperlen.
Wir haben teuer getankt und wählen Sekt von der Saar.
Dann schießt die Küche aus allen Rohren. Meeresgetier, frischer als in der Bretagne, Deftiges mit Himmelsgeschmack, Feines und Verwegenes mit Könnerschaft, Delikates und Süßes mit Hingabe bereitet. Immer der richtige Wein dazu. Wir sind total beglückt – mehr geht nicht.
Obwohl wir einen Batzen Geld verprassen, staunen wir doch, dass ein alter Armagnac so viel kostet wie ein halbes Menü.

Ich umfasse die Taille meiner Gefährtin, mein aufgedrehtes Hirn ist sogleich bei ‚Gefährtin der Nacht‘. Piccolo scherzo, wir haben Einzelzimmer gebucht.
Im Prospekt steht zwar, der Lift sei in Planung, heute müssen wir noch mit der Treppe vorlieb nehmen.
Nach einigen Stufen wird mir klar, dass ich das kleinere Menü hätte wählen sollen – nur kommen zu den Klopfgeräuschen im Ohr andere Geräusche. Jemand brüllt. Tobt wie ein Verrückter.
Wir erreichen die Etage, das Geschrei wird wüster.
‚Du Schwein‘ hören wir, ‚Du gottserbärmliches Schwein‘. Etwas splittert.
‚Und dir hab ich vertraut! Du mieses Stück!‘ Etwas Gewaltiges kracht zu Boden, die Dielen erzittern, es rumort wie bei einem Erdbeben – ein mächtiger Schrank, eine Vitrine vielleicht? Dazu ein kolossales Klirren, wuchtig wie Domglocken, doch auch hell wie ein Xylophon, komponiert von splitternden Vasen, Karaffen und Porzellan.
Jetzt tritt er in den Flur, breitbeinig, mit angewinkelten Armen. Er ist nicht sehr groß, aber sein Auftritt ist riesig.
Mit der Axt aus einem dieser roten Kästen macht er Kleinholz.
Die eichene Vertäfelung kracht von der Wand, dann eine Türzarge. Der Schwung nach oben holt den Lüster von der Decke, ein Auerhahn stürzt ab. Eine kleine Bühne, er nutzt sie ausgiebig. Wir können unsere Zimmer nicht erreichen, er wütet und brüllt, kommt uns langsam entgegen. Bilde ich mir sein Augenrollen nur ein?
Doch jetzt – ich spüre es – bekomme auch ich den bösen Blick. Das muss der Föhn sein, oder die Mischung aus Föhn und Wein. Aus dem nächsten roten Kasten reiße ich die Axt und schreie ihn an: „Aus dem Weg, du Wicht! Hier kommt Judith, die Königin!“ Ich mache zwei beherzte Schritte auf ihn zu, er bleibt verblüfft stehen.
„Und ich bin ihr Ritter!“ deklamiere ich noch lauter. „Für dieses herrliche Weib zertrümmere ich Festungen und Burgen – und dich, du erbärmlicher Wurm.“ Ich lass die Axt durch die Luft sausen, bin selbst erstaunt, wie gut mir das gelingt.
Bald bin ich knapp vor unseren Zimmertüren, mein Widersacher macht einen Schritt zurück, hebt aber die Axt zum nächsten Schlag. „Runter damit!“, herrsche ich ihn an und zitiere H. M. Tribaquod-Allier, so laut ich kann: „Verkenne den Liebenden nicht, seiner Kraft kann nichts widerstehen. Hat alle Macht der Welt und legt sie der Frau seines Herzens zu Füßen.“
Judith ist jetzt hinter mir. „Burki, lass den doch“, sagt sie, „bringst dich nur in Gefahr“.
Begütigend legt sie die Hand auf meine Schulter.
Ritter, der ich bin, drehe ich mich zu ihr: „Keine Bange, meine Liebe! Werde ihn in seine Grenzen weisen.“
„Aber du hast eben so schöne Sachen gesagt … das verwirrt mich doch sehr.“
„Tja, jetzt isses raus“, sage ich kleinlaut. „Ist alles wahr.“
Ihre Hand rutscht etwas höher und krault meinen Nacken. „Hab‘s gerne gehört.“
„Gestatten?!“, bellt eine barsche Stimme, Judith empört sich: „Na, hören Sie mal, Sie unverschämter Flegel!“, da legt sich ein starker Arm um meinen Hals, ein anderer entwindet mir die Axt.
„Nein, nicht er!“, gellt Judith, „Der andere ist der Verrückte! Mein Begleiter hat das nur gespielt.“
Sie zeigt in den Flur mit Dutzenden Türen – aber da ist niemand.
Der Ältere mit zwei Sternen auf der Schulter sagt: „Madame, ich verstehe, dass Sie irritiert sind. Bitte gehen Sie auf Ihr Zimmer und stören Sie nicht unsere Arbeit.“
Die beiden ohne Sterne nehmen mich in die Mitte und halten die Axt vor meine Brust, der Zweisterner macht ein Foto von mir, dann fotografiert er die Verwüstungen. Zu dritt führen sie mich ab.
Ich versuche noch, einen Blick Judiths zu erhaschen, sehe aber, wie sie die beiseite gestellte Axt erhebt, um mich herauszuschlagen. „Um Gottes Willen!“, schreie ich, „Du machst alles noch schlimmer!“ Der Jüngste des Trios entwaffnet meine Begleiterin und sperrt sie in eines der Zimmer.
Ich gratuliere mir zu dieser fabelhaften Frau. Die werde ich heiraten – in Verona, noch vor der Oper!
„Tolles Pärchen, die beiden“, sagt jemand hinter mir.

 

Hallo @josefelipe,

Ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Deinen Schreibstil finde ich wirklich richtig gut, mal bildhaft, mal schön erzählend und immer angenehm zu lesen. Vor allem ist es schön zu sehen, wie Du die Satzstruktur und -länge dem Inhalt anpasst. Ich verstehe nur nicht genau, warum du speziell diesen Stil für diese Geschichte gewählt hast, da die Stimmung und der tone durch deine Sprache für mich die Geschichte nicht unbedingt unterstützen. Das ist eigentlich kein Kritikpunkt, einen richtigen habe ich nicht, denn der Stil ist gut und stört überhaupt nicht, aber er würde zu einem anderen Inhalt irgendwie besser passen. Ist natürlich nur meine Meinung und “Meckern“ auf sehr hohem Niveau.
Außerdem frage ich mich, was Du mit dieser Geschichte genau wolltest. Worum geht es überhaupt? Oder soll es das garnicht um etwas spezielles gehen? Vielleicht bin das nur wieder ich, aber für mich muss irgendwie am Ende zumindest halbwegs klar sein, was mir die Geschichte erzählen will.

Die beiden ohne Sterne nehmen mich in die Mitte und halten die Axt vor meine Brust, der Zweisterner macht ein Foto, dann fotografiert er die Verwüstungen.
Natürlich kein Fehler, aber beim ersten Lesen war mir nicht klar, dass er den Ich-Erzähler hier fotografiert, klang irgendwie, als würde er einfach so random ein Foto machen. Vor allem, da man ja garnicht sofort weiß wer und woher diese Leute da kommen.

Danke auf jeden Fall für deinen Text, der mir wirklich gefallen hat! Und hoffentlich verstehst Du was ich in meinem Kommentar meine ;)

Viele Grüße!
Max

 
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Hallo josefelipe,

dies ist mein erster Kommentar, den ich hier schreibe und ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich dafür deinen Text ausgewählt habe, weil der noch neu ist und nicht so viele Kommentare hat. Ich hoffe, es ist auch ok, dass ich selbst noch keinen Text eingestellt habe, ich dachte, ich kommentiere lieber erst mal selbst, aber wenn es hier gewünscht ist, stelle ich gerne in den nächsten Tagen einen eigenen Text ein. Vorstellen muss ich mich hier auch nirgendwo, wenn ich das richtig gesehen habe.
Darum gehe ich jetzt einfach mal zu deinem Text und hoffe, dass mein Kommentar ok und nicht verletztend ist, weil ich ehrlich meinen Leseeindruck und meine Gedanken zu dem Text schildere. Ich gehe deinen Text einfach mal durch und du kannst deine Intention mit meinem Eindruck abgleichen. Der Text beginnt mit einem recht kryptischen Prolog (?), was ich daraus mitnehme: ein männlicher Ich-Erzähler, schon älter, trifft sich (zum ersten Mal?) mit einer Frau, auch schon älter. Diese Frau, Judith, gefällt ihm. Was der Ich-Erzähler für ein Typ ist? Keine Ahnung. Irgendwie verkopft, so vermute ich.

Die eigentliche Geschichte beginnt dann in einem Auto, in dem sich der Ich-ERzähler und Judith befinden. Sie müssen tanken.

Wir haben ihn geliehen, weil wir unserem Auto die zweifache Alpenüberquerung nicht mehr zumuten möchten. Es ist unsere erst gemeinsame Reise, für uns als Opern-Fans muss es Verona sein.
Sie haben ein gemeinsames Auto, das heißt, sie führen wohl eine Beziehung, aber noch nicht so lange, weil es ihre erste gemeinsame Reise ist.

Dann nehme ich doch eine Hand vom Steuer und tätschle ihren Oberschenkel: „Lieb von Dir, danke.“
Sie legt meine Hand zurück aufs Steuer.
„Entschuldige“, sage ich, „Hab mich früher immer an meiner Mutter festgehalten, wenn ich Angst hatte.“
„Ich bin nicht deine Mutter, Burki. Und wieso Angst?“
„Ich hab einfach Angst vor Tunneln. Bin jedes Mal froh, wenn ich da heil durchko ...“ Der Wechsel vom grellen Tageslicht zur Tunnelbeleuchtung ist abrupt – ich kann nicht gleichzeitig reden und mich konzentrieren.
Hier musste ich eine Weile lang grübeln, weil ich den Dialog bzw seine Funktion nicht verstanden habe. Mittlerweile vermute ich, dass es darum geht, dass ich weiß, dass er Angst vor Tunneln hat. Beim ersten Lesen war es: Er bedankt sich, legt seine Hand auf ihren Schenkel. Sie will, dass er das Lenkrad festhält. Er entschuldigt sich und erzählt für mich völlig aus dem Zusammenhang, dass er sich früher an seiner Mutter festgehalten hat, wenn er Angst hatte. Er hätte auch sagen können: Entschuldige, früher hat meine Mutter mir immer Salamibrote geschmiert, wenn wir einen Ausflug unternommen haben. Und ihre Reaktion verwunderte mich dann noch mehr, als sie sagt, dass sie nicht seine Mutter sei. Ja, stimmt, aber warum sagt sie das Offensichtliche?

Wir stecken im Konvoi, fühle mich von hinten bedrängt. Trotzdem versuche ich, Abstand zu halten. Ich stehe unter Hochspannung. Da! Bremslichter flackern, in der selben Sekunde hab ich den Fuß auf der Bremse. Gott sei Dank falscher Alarm, wir rauschen weiter. Für Judith unhörbar lass ich die angehaltene Luft ab, der Tunnel nimmt kein Ende.
Erst "stecken" sie im Konvoi und ich denke an: feststecken, also an stehen. Dann begreife ich langsam, dass sie wohl nicht stehen, dass er bremst, dass es weitergeht. Dann geht es weiter um seine Angst, leider kommt die bei mir irgendwie nicht so richtig an. Meine ganz klischeehafte Vermutung ist, der Ich-Erzähler ist ein total verkopfter Soziologie-Professor. Sie tanken dann und machen einen Zwischenstopp mit Übernachtung, gehen in das dortige Restaurant.

Ich umfasse die Taille meiner Gefährtin, mein aufgedrehtes Hirn ist sogleich bei ‚Gefährtin der Nacht‘. Piccolo scherzo, wir haben Einzelzimmer gebucht.
Hier bin ich wieder verwirrt. Haben sie fertig gespeist und sind nun auf dem Rückweg ins Zimmer? Vermutlich. "Gefährtin der Nacht" kenne ich nicht, ist das ein wichtiger Hinweis auf irgendwas, auch wegen der Anführungszeichen?

Nach einigen Stufen wird mir klar, dass ich das kleinere Menü hätte wählen sollen – nur kommen zu den Klopfgeräuschen im Ohr andere Geräusche. Jemand brüllt. Tobt wie ein Verrückter.
Wir erreichen die Etage, das Geschrei wird wüster.
Und wieder: Verwirrung. Ist das "Jemand brüllt. Tobt wie ein Verrückter" metaphorisch gemeint? Geht es um Darmgeräusche? Oder brüllt tatsächlich jemand?

‚Du Schwein‘ hören wir, ‚Du gottserbärmliches Schwein‘. Etwas splittert.
Hmm, also wohl doch keine Metapher ...

Jetzt tritt er in den Flur, breitbeinig, mit angewinkelten Armen. Er ist nicht sehr groß, aber sein Auftritt ist riesig.
Wer ist er? Es fühlt sich an, als müsste ich ihn kennen. Im weiteren Verlauf verstehe ich, dass er ziemlich gefährlich zu sein scheint. Er hat eine Axt und zerstört wie in Raserei das Mobiliar des Hotels. Klingt ziemlich gruselig, scheint dem Ich-Erzähler aber nicht viel auszumachen.

Doch jetzt – ich spüre es – bekomme auch ich den bösen Blick. Das muss der Föhn sein, oder die Mischung aus Föhn und Wein. Aus dem nächsten roten Kasten reiße ich die Axt und schreie ihn an: „Aus dem Weg, du Wicht! Hier kommt Judith, die Königin!“ Ich mache zwei beherzte Schritte auf ihn zu, er bleibt verblüfft stehen.
Stattdessen bekommt er den bösen Blick, was ich mit Wut verbinde, aber eigentlich klingt alles sehr kognitiv und wenig emotional. Ich verstehe auch nicht, warum er dann so ritterlich-geschwollen redet und spüre weder Ärger oder Wut, noch Angst oder so. Und auch Judith ist in meinem Kopf total entspannt:
„Burki, lass den doch“, sagt sie, „bringst dich nur in Gefahr“.
Begütigend legt sie die Hand auf meine Schulter.
Mir erscheint die emotionale Reaktion der beiden auf einen so außer Kontrolle und unvorhersehbar rumwütenden Menschen mit einer Axt so gar nicht nachvollziehbar.

„Aber du hast eben so schöne Sachen gesagt … das verwirrt mich doch sehr.“
„Tja, jetzt isses raus“, sage ich kleinlaut. „Ist alles wahr.“
Und dann erfahre ich hier, dass die beiden gar kein Paar sind. Find ich auch etwas unbefriedigend. Hätte ich gerne früher gewusst.

Ich versuche noch, einen Blick Judiths zu erhaschen, sehe aber, wie sie die beiseite gestellte Axt erhebt, um mich herauszuschlagen. „Um Gottes Willen!“, schreie ich, „Du machst alles noch schlimmer!“ Der Jüngste des Trios entwaffnet meine Begleiterin und sperrt sie in eines der Zimmer.
Ich gratuliere mir zu dieser fabelhaften Frau. Die werde ich heiraten – in Verona, noch vor der Oper!
„Tolles Pärchen, die beiden“, sagt jemand hinter mir.
Und hier am Ende frage ich mich dann, ob ich die ganze Zeit im falschen Zug saß. Ist es eher ein klamaukiger Text?

Ich hoffe, dass für dich etwas Hilfreiches bei meinem Kommentar dabei ist. Ich habe mich zwar vor einem Jahr angemeldet, aber fange doch jetzt erst an, mich hier wirklich umzuschauen, darum entschuldige, falls ich gegen irgendwelche guten Sitten verstoßen habe. Ich muss hier erstmal reinfinden.

Viele Grüße
Katta

 

Lieber @josefelipe

die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Schönes Kopfkino und ich musste immmer wieder schmunzeln. Ich mag die Art, wie Du Drama mit Humor kombinierst. Ich kann alles bildlich vor mir sehen, bin nah bei den Protagonisten, die ich übrigens klasse finde.

Hier ein paar Anmerkungen:

Altersflecken an den Schläfen und kabelartige blaue Adern auf dem Handrücken interessieren uns nicht. Der Körper hat an Wichtigkeit verloren, jetzt zählt der Mensch.

Sehr schön beschrieben.

So beschließe ich, es locker angehen zu lassen und keinen Herren zu spielen, der ich nicht bin.

Das finde ich sehr löblich. Macht ihn sympathisch.

Dann nehme ich doch eine Hand vom Steuer und tätschle ihren Oberschenkel: „Lieb von Dir, danke.“
Sie legt meine Hand zurück aufs Steuer.

dir

Sie redet. Nein, sie plappert. Das liegt an meinen Nerven. Was für ein Frust, in einem Rohr zu stecken, obwohl doch Reisen in Freiheit eine wundervolle Sache ist.

Die Situation im Tunnel ist super beschrieben. Ich kann seine Angst förmlich spüren.

Das Hotel liegt am Hang, mit Blick über Tal und Autobahn. Etwas aus der Zeit gefallen, aber dekorativ: Holzbalkone, Geranien wie Wasserfälle, Marterl mit Rosen, geschnitzte Heilige. In den Fluren ausgestopfte Tiere und rote Kästen mit gerollten Schläuchen, Feuerwehrhelmen und Äxten, um Hotelgäste aus eventueller Notlage zu befreien.

Toll ausgedrückt. Da ensteht sehr schönes Kopfkino.

Mit der Axt aus einem dieser roten Kästen macht er Kleinholz.
Die eichene Vertäfelung kracht von der Wand, dann eine Türzarge. Der Schwung nach oben holt den Lüster von der Decke, ein Auerhahn stürzt ab. Eine kleine Bühne, er nutzt sie ausgiebig. Wir können unsere Zimmer nicht erreichen, er wütet und brüllt, kommt uns langsam entgegen. Bilde ich mir sein Augenrollen nur ein?

Und hier wirds dann sehr spannend. Und es kommt überraschend. Das finde ich gut.

„Und ich bin ihr Ritter!“ deklamiere ich noch lauter. „Für dieses herrliche Weib zertrümmere ich Festungen und Burgen – und dich, du erbärmlicher Wurm.“ Ich lass die Axt durch die Luft sausen, bin selbst erstaunt, wie gut mir das gelingt.

Dein Prota ist einfach klasse.

Ich gratuliere mir zu dieser fabelhaften Frau. Die werde ich heiraten – in Verona, noch vor der Oper!
„Tolles Pärchen, die beiden“, sagt jemand hinter mir.

Ein schönes Ende.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag,
Silvita

 

Hola @Max88,

besten Dank für Deinen Kommentar – welcher Schreibende würde sich nicht über Lobendes freuen:

Ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Deinen Schreibstil finde ich wirklich richtig gut, mal bildhaft, mal schön erzählend und immer angenehm zu lesen. Vor allem ist es schön zu sehen, wie Du die Satzstruktur und -länge dem Inhalt anpasst.

Was Du dann schreibst:
Ich verstehe nur nicht genau, warum du speziell diesen Stil für diese Geschichte gewählt hast, da die Stimmung und der tone durch deine Sprache für mich die Geschichte nicht unbedingt unterstützen.
… kann ich nicht klar beantworten. Das Fette, also bewusst einen Stil zu wählen, habe ich, soweit ich weiß, gar nicht zur Verfügung. Nach meiner Einschätzung habe ich nur einen Stil, eine Sprache vielleicht, jedoch nicht mehrere Stile zur Wahl. Alles, was ich niederschreibe, geschieht mMn. stets in ein und derselben Sprache. Dass muss aber nicht bedeuten, dass es manche Leser anders empfinden.

In meinem Profil hab ich geschrieben, dass die Leser meine Texte mit Vergnügen lesen sollen – und das beabsichtige ich bei jeder Geschichte. Ob ich‘s schaffe, steht auf einem anderen Blatt.
Dennoch schließt dieser Vorsatz von vornherein allzu Philosophisches, Tiefschürfendes und Dramatisches aus. Diese Ernsthaftigkeiten überlasse ich dem realen Leben – meine Texte sollen locker und ein bisschen selbstironisch sein.

Max88: Außerdem frage ich mich, was Du mit dieser Geschichte genau wolltest. Worum geht es überhaupt? Oder soll es das garnicht um etwas spezielles gehen?
Das Fette zerschmettert mich! Wenn mich ein Leser das fragt, dann hab ich in Rätseln geschrieben.
Und das Kursive gibt mir den Rest, ich kann nicht mehr.
Lieber Max88, erlaube mir einen Erklärungsversuch: Von mir ausgehend, ist Altern in meinen Texten ein häufiges Thema. Doch gibt‘s da kein Demenz-Gejammer, sondern viel lieber ein Gegenstemmen gegen das Unvermeidliche – zwar mit alterstypischen Verhaltensweisen, die aber nicht ins Hoffnungslose oder Lächerliche (und damit ins Respektlose) abgleiten, sondern mit etwas Skurrilität, Eigensinn und Spuren von Komik immer noch hoffnungsvoll stimmen sollen.

Max88: Vielleicht bin das nur wieder ich, aber für mich muss irgendwie am Ende zumindest halbwegs klar sein, was mir die Geschichte erzählen will.
Ein Versuch: Alte haben‘s schwer. Die allein sind, grummeln aus Unzufriedenheit. Schimpfen auf die Welt, suchen Streit, wollen Recht haben. Und jene, die es nochmals mit einem neuen Partner versuchen wollen, sind misstrauisch.
Judith und Burki machen den Lakmus-Test, sie fahren zum Opern-Festival jenseits der Alpen. Wer das tut, liebt neben der Oper italienisches Essen und Wein. Trotzdem hätten sie sich noch lange studieren und testen können; Alte treffen keine vorschnellen Entscheidungen. Na ja, da fand ich es naheliegend, das Näherkommen der beiden durch die Szene auf der Etage zu beschleunigen.

Die beiden ohne Sterne nehmen mich in die Mitte und halten die Axt vor meine Brust, der Zweisterner macht ein Foto, dann fotografiert er die Verwüstungen.
Max88: Natürlich kein Fehler, aber beim ersten Lesen war mir nicht klar, dass er den Ich-Erzähler hier fotografiert, klang irgendwie, als würde er einfach so random ein Foto machen. Vor allem, da man ja garnicht sofort weiß wer und woher diese Leute da kommen.
Hast recht. Habe das verdeutlicht, dürfte jetzt klar rüberkommen:
… der Zweisterner macht ein Foto von mir, dann fotografiert er die Verwüstungen.
Sterne auf der Schulter sollte auf Uniform/Polizei zielen, ohne das erwähnen zu müssen. Weil der Verrückte schon geraume Zeit randaliert, sollte das Auftauchen Uniformierter logisch sein. Der Hotelier hat telefoniert:D.

So – alle Klarheiten beseitigt, hoffe ich.
Danke nochmals und beste Grüße!

José

 

Hola @Katta,

dies ist mein erster Kommentar, den ich hier schreibe und ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich dafür deinen Text ausgewählt habe, weil der noch neu ist ...
Das ist völlig in Ordnung, freut mich.
… und nicht so viele Kommentare hat.
Hehe, diesmal ist der Wurm drin.

Vorstellen muss ich mich hier auch nirgendwo, wenn ich das richtig gesehen habe.
Ich denke, Du hast nach einem Jahr Mitgliedschaft den Durchblick.

Der Text beginnt mit einem recht kryptischen Prolog
Findest Du? Eher wolltest Du ‚kryptisch‘ verkaufen, weil Du schon im nächsten Satz exakt den Inhalt wiedergibst …

Im Weiteren tust Du Dir ja mächtig schwer mit dem Verstehen meines Textes – ich kann das nicht ernst nehmen, bis jetzt hat jeder meine Texte verstanden.

"Gefährtin der Nacht" kenne ich nicht, ist das ein wichtiger Hinweis auf irgendwas, auch wegen der Anführungszeichen?
‚Gefährtinnen der Nacht‘ ist ein französischer Film aus den Fünfzigern (der natürlich auch in späteren Jahrzehnten gespielt wurde). Der Prota gehört zum alten Eisen.

José: … im Ohr andere Geräusche. Jemand brüllt. Tobt wie ein Verrückter.
Wir erreichen die Etage, das Geschrei wird wüster.
Katta: Und wieder: Verwirrung. Ist das "Jemand brüllt. Tobt wie ein Verrückter" metaphorisch gemeint?
Du scheinst schnell verwirrt zu sein, am Text kann es nicht liegen: Wenn klipp und klar dasteht, dass einer brüllt und tobt, dann brüllt und tobt da einer. Metaphorisch ist da nix – oder sollte dieses schöne Wort auch verkauft werden?

Geht es um Darmgeräusche?
Entschuldige, aber das wird mir doch zu spinnert.

José: „Aber du hast eben so schöne Sachen gesagt … das verwirrt mich doch sehr.“
„Tja, jetzt isses raus“, sage ich kleinlaut. „Ist alles wahr.“
Katta: Und dann erfahre ich hier, dass die beiden gar kein Paar sind. Find ich auch etwas unbefriedigend. Hätte ich gerne früher gewusst.
Du widersprichst Dir selbst. Gleich zu Beginn schreibst Du:
Sie haben ein gemeinsames Auto, das heißt, sie führen wohl eine Beziehung, aber noch nicht so lange, weil es ihre erste gemeinsame Reise ist.

Und hier am Ende frage ich mich dann, ob ich die ganze Zeit im falschen Zug saß. Ist es eher ein klamaukiger Text?
Das zu beurteilen, überlasse ich Dir. Ganz bitterernst ist er nicht gemeint. Vielleicht ein Versuch, Altwerden auf die leichte Schulter zu nehmen.

Ich hoffe, dass für dich etwas Hilfreiches bei meinem Kommentar dabei ist
Nein. Du hast einfache Sachen kompliziert gemacht, das ist alles.

 

Hallo @josefelipe,

Findest Du? Eher wolltest Du ‚kryptisch‘ verkaufen, weil Du schon im nächsten Satz exakt den Inhalt wiedergibst …
Ja, das finde ich noch immer. Ich will tatsächlich gar nichts verkaufen. Und den Inhalt, den ich an der Stelle widergebe, eigentlich über den ganzen Text hinweg, habe ich mir mühsam erschlüsseln müssen, was natürlich auch an begrenzten kognitiven Fertigkeiten meinerseits liegen kann. Aber darum habe ich das Wort kryptisch verwendet, im Sinne von "schwer zu entschlüsseln" und nicht von: gänzlich unverständlich.

Nein. Du hast einfache Sachen kompliziert gemacht, das ist alles.
Das tut mir leid. Aber wenigstens war es für mich hilfreich, ich habe nämlich etwas dazugelernt: keine Texte zu kommentieren, mit denen ich nichts anfangen kann. Und ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, dass ich das so direkt sage. Denn im Grunde ist es ja so, dass wenn ein Text mich nicht erreicht, ich mglw gar nicht die Zielgruppe bin und auch nicht sein soll. Der Kommentar ist mir auch sehr schwer gefallen, weil ich aber neu hier bin (ich war hier nicht ein Jahr lang stille Mitleserin, sondern habe mich vor einem Jahr angemeldet und dann hatte ich aber doch keine Zeit und Energie mich mit etwas so Komplexem wie einem Forum auseinanderzusetzen, was jetzt zum Glück wieder anders aussieht), war ich erstmal überfordert und habe einfach willkürlich eine neue Geschichte mit wenigen Kommentaren rausgepickt. Deinen Text fand ich auf der Sachebene mühsam zu entschlüsseln und auf der emotionalen Ebene konnte ich nicht mitschwingen, das habe ich versucht an den zitierten Stellen deutlich zu machen. Nach deiner Antwort denke ich, dass ein Kommentar für den Autor vielleicht nur hilfreich ist, wenn man irgendetwas für sich selbst (als Leserin) im Text findet. Und darum die obige, für mich hilfreiche Erkenntnis, nur noch ebensolche Texte zu kommentieren.

Darum: Es tut mir leid, das wir hier in diesem Text so gar nicht zueinander gefunden haben und ich hoffe, du nimmst mir meine Offenheit nicht übel.

Hab ein schönes Wochenende!
Katta

 

Hola @Silvita,

möchte mich für Deinen Kommentar bedanken. Dass einem Leser der Text gefallen hat, kann ein Autor nicht oft genug erfahren – die von Dir gemachten Zitate hast Du mit zustimmenden Bemerkungen unterlegt, was mich natürlich sehr freut, mir andrerseits aber die Möglichkeit nimmt, mich wortreich zu verteidigen und herauszureden, oder gar die tieferen Beweggründe auszubreiten, die zum Schreiben dieses Textes geführt hätten.

Hab‘s schon Katta geschrieben: Vielleicht ein Versuch, Altwerden auf die leichte Schulter zu nehmen. Es ist schon ein Kreuz …

Ich wünsche Dir Glück auf all Deinen Wegen – und bleib negativ!
José

 

Schwarze Schwaden, der letzte Sauerstoff macht die Flammen lodern, für mich bleibt nichts. Für mich und Judith.
Ist das noch Dialekt? Ich habe noch nie vom "lodern machen" gelesen oder gehört. "Der letzte Sauerstoff lässt die Flammen lodern" - damit kann ich eher was anfangen. Nach dem Lodern hätte ich den Satz beendet und bei "Für mich bleibt nichts" neu angefangen.

Insgesamt eine ganz interessante Geschichte. Bei der Tunnelfahrt kamen mir Erinnerungen an meine eigenen Ängste in den Sinn, also sehr gut geschrieben.
Den Kontrast zwischen der Angst vor Tunnelfahrten und dem Ausmalen von Katastrophen und dem dann leichtsinnigen/leichtfertigen Abwehren von jemandem, der mit seiner Axt umherschwingt, finde ich witzig. Sicherlich war der Protagonist alkoholisiert, aber es fällt mir doch etwas schwer diese Geschichte dann noch unter "Alltag" zusammenzufassen.

 

Hola @nothing,

N: Ich persönlich wäre den Gedanken deines Protagonisten gerne eine längere Strecke Richtung Verona gefolgt.
Hieraus leite ich als unheilbarer Optimist gleich ein verstecktes Lob ab. Freut mich sehr. Und Deinem Wunsch wäre ich gern nachgekommen, zumal ich eine Neigung zur Schwatzhaftigkeit habe – nur hat man mir die im Forum teilweise ausgetrieben, und jetzt ist es mit mir schon soweit gekommen, dass ich selbst darauf achte, nicht allzu ausschweifend zu erzählen.

Auf Reisen habe ich mal ein Senioren-Pärchen kennengelernt, dessen Lifestyle jenem deiner beiden Figuren glich. Ich mag es sehr, Einblicke in die Realität von sich gegen alle Widrigkeiten aufbäumenden Senioren zu bekommen, die in deiner Geschichte glaubhaft zur Geltung kommt.
Ich weiß halt, wovon ich redeschreibe, mit Verlaub, liebe nothing. Aber ernsthaft: Bevor der offizielle Auftritt „der sich aufbäumenden Senioren“ stattfindet, sind ‚Vorarbeiten‘ notwendig, von denen Jüngere keine Ahnung haben.
Meine Frau und ich veranschlagen ca. zwei Stunden dafür, besonders das Anlegen der Stützstrümpfe ist zeitaufwendig :D.

Mir missfällt allerdings der Schluss.
Das verstehe ich gut. Und auch das:
Diese Eskalationsspirale, in der Burkhard plötzlich zu einem liebestrunkenen Jack Torrance verkommt, wirkt forciert.
Tja, den José sticht am Ende oftmals der Hafer. Er will, dass seine Leser den Text mit Vergnügen lesen, wie er in seinem Profil schreibt, aber zum ‚Humor‘ reicht es nicht. So hat er sicherlich schon einige seiner Texte selbst sabotiert.
Er legt sich auch immer alles schön zurecht, damit es wenigstens für ihn passt:
Mehrgängig zu Abend gegessen (in seinem Alter!) und nach dem Sekt Wein getrunken und Armagnac, das Blut fließt vom Kontrollzentrum ab, um die Verdauung zu unterstützen. Und er hat Publikum! Für Judith reißt er sich ein Bein raus. Trickreich ist er außerdem: Er verschanzt sich hinter Dichterworten, um nicht mit einem Blödian ernsthaft diskutieren zu müssen – die Jahre liegen weit zurück, in denen er so einen Heini mit einem Faustschlag liquidiert hätte.
Dass er dabei meine Erfindung H. M. Tribaquod-Allier (aus ‚Puffbesuch‘ 2015) zitiert, finde ich ganz schön clever.

Ich hätte in diesem Fall eine subtilere Auflösung begrüßt.
Ja, natürlich. Es hätte verschiedene Varianten gegeben – ich wusste nur, dass ich kein Happy-End wollte mit Rosen und Törtchen. Und dass ein Mensch, auch ein Senior, in einer Ausnahmesituation so auftritt, wie er ist. So ist er in echt, deshalb hat Burkhard ja auch die richtigen Schlüsse gezogen, denn eine Frau, eine Jeanne d‘Arc, die ihrem bedrängten Schatz zu Hilfe eilen will, und sei es mit der Axt, ist selten muss man sich durch Hochzeit sichern, in Verona, dringend, noch vor der Oper!

Gut geschrieben ist aber auch das Ende allemal.
Danke. Aus Bescheidenheit verzichte ich, Dein ‚… ein Juwel‘ zu zitieren, doch es freut mich sehr.
Liebe nothing, das wäre schön, wenn Du einige Zeit im Forum bliebest – ich finde Deine Art sehr sympathisch.
Viele Grüße!
José

 

Ach, @josefelipe , ich weiß, wovon du redest. Schließlich sind wir ziemlich gleicher Jahrgang. Es ist wirklich ein Abenteuer, jenseits der siebzig sich nochmals in eine "Partnerschaft" zu stürzen. Eine Melange aus Selbstironie, (Galgen-)Humor, Nostalgie und ein Qäntchen Angst begleitet Mann/Frau bei diesem Versuch.

Das erste Abtasten bleibt uns trotzdem nicht erspart, auch wenn wir das sehr elegant und unauffällig machen. Altersflecken an den Schläfen und kabelartige blaue Adern auf dem Handrücken interessieren uns nicht. Der Körper hat an Wichtigkeit verloren, jetzt zählt der Mensch.
Jawoll, deshalb bucht man ja auch Einzelzimmer.
Dann nehme ich doch eine Hand vom Steuer und tätschle ihren Oberschenkel: „Lieb von dir, danke.“
Sie legt meine Hand zurück aufs Steuer.
„Entschuldige“, sage ich, „Hab mich früher immer an meiner Mutter festgehalten, wenn ich Angst hatte.“
„Ich bin nicht deine Mutter, Burki. Und wieso Angst?“
„Ich hab einfach Angst vor Tunneln. Bin jedes Mal froh, wenn ich da heil durchko ...“
Ha, eine schöne Mischung aus Abwehr und Lockung. "Burki", wie hübsch und verheißungsvoll.
Wir haben teuer getankt und wählen Sekt von der Saar.
Dann schießt die Küche aus allen Rohren. Meeresgetier, frischer als in der Bretagne, Deftiges mit Himmelsgeschmack, Feines und Verwegenes mit Könnerschaft, Delikates und Süßes mit Hingabe bereitet. Immer der richtige Wein dazu. Wir sind total beglückt – mehr geht nicht.
Obwohl wir einen Batzen Geld verprassen, staunen wir doch, dass ein alter Armagnac so viel kostet wie ein halbes Menü.
Das passt schon ganz gut, und vielleicht geht ja doch mehr.
Ich umfasse die Taille meiner Gefährtin, mein aufgedrehtes Hirn ist sogleich bei ‚Gefährtin der Nacht‘.
schön literarisch, Mann hat ja Stil, aber wird das reichen?
Du Schwein‘ hören wir, ‚Du gottserbärmliches Schwein‘. Etwas splittert.
Ab da, muss ich gestehen, war ich mir nicht schlüssig, ob es sich um rauschbedingte Fantasie handelt, oder ob da tatsächlich ein Berserker auftaucht. Ist eigentlich egal. Einmal die starke Seite zeigen, darum geht's. Wer Held spielen will, braucht einen adäquaten Feind. Vielleicht ein Alter Ego.
Ich versuche noch, einen Blick Judiths zu erhaschen, sehe aber, wie sie die beiseite gestellte Axt erhebt, um mich herauszuschlagen. „Um Gottes Willen!“, schreie ich, „Du machst alles noch schlimmer!“ Der Jüngste des Trios entwaffnet meine Begleiterin und sperrt sie in eines der Zimmer.
Ha, die Feuerprobe für Judith, die sie glänzend besteht. Sie verschwindet in einem der Zimmer Un jetzt, Burki?
„Tolles Pärchen, die beiden“, sagt jemand hinter mir.
dem ist nichts hinzuzufügen.

Sehr gelungener Text in dem bewährten Stil.
Sehr gern gelesen
wieselmaus

 

Hola @Emptiness,

danke bestens für Deinen Leseeindruck.
Auch für den Tipp:

"Der letzte Sauerstoff lässt die Flammen lodern" - damit kann ich eher was anfangen.
Klarer Fall, ist geändert. (Mit meiner Version, die nicht falsch, doch urzeitlich ist, wollte ich wahrscheinlich ein bisschen kokettieren; siehe: Du machst mich erröten:rolleyes:).

… es fällt mir doch etwas schwer diese Geschichte dann noch unter "Alltag" zusammenzufassen.

Grübel. Vielleicht ist mein Alltags-Claim großzügiger abgesteckt als Deiner?

Nevertheless, erfreue ich mich an Deinem:

... also sehr gut geschrieben.
Ich war auch redlich bemüht:shy:.

Einen schönen Frühling wünsche ich Dir.
José

 

Moin @josefelipe , warst du in Zeitnot? Also ich hätte gerne diese kleine Oper etwas bunter und ausgemalter, opulenter gelesen, vor allem die Protagonistin näher kennengelernt, das Mahl, die Natur. Als Ouvertüre quasi. Na, wie du meinst. Ich zeig dir dennoch mal, was ich denke.

Das erste Abtasten bleibt uns trotzdem nicht erspart, auch wenn wir das sehr elegant und unauffällig machen.
Ich hätte nichts dagegen gehabt, Burkhards Balztänze- und gesang zu lesen.
„Uji“, sagt Judith, „der säuft aber kräftig. Das waren doch keine fünfhundert Kilometer.“
„Vierhundertfünfzig, um genau zu sein. Der wiegt ja auch anderthalb Tonnen.“
Cleveres Meechen mim guten Gespür.
Wir haben ihn geliehen, weil wir unserem Auto die zweifache Alpenüberquerung nicht mehr zumuten möchten.
Ach, die beiden haben ein gemeinsames Auto zurückgelassen? Die leben doch aber getrennt, dachte ich. :shy:
Es ist unsere erst gemeinsame Reise, für uns als Opern-Fans muss es Verona sein.
Siehste! Da bietet sie sich als Ouvertüre an.
Bald kommt ein Hinweis auf die nächste Tankstelle: Nach dem Tunnel 800 Meter.
Plötzlich ist sein ganzes Repertoire nichts mehr wert: das fantasievolle Anpirschen, die Balztänze, all das Geistreiche, Weltmännische, seine Großzügigkeit.
Nach dem Doppelpunkt jetzt groß- oder kleinschreiben?
„Entschuldige“, sage ich, „Hab mich früher immer an meiner Mutter festgehalten, wenn ich Angst hatte.“
„Ich bin nicht deine Mutter, Burki. Und wieso Angst?“
Da schrumpft der tapfere Burkhard, Held und Beschützer, zum Diminutiv - ohne Furcht und Tadel sondern liebenswert und authentisch.
Der Wechsel vom grellen Tageslicht zur Tunnelbeleuchtung ist abrupt – ich kann nicht gleichzeitig reden und mich konzentrieren.
Kennich. Ich kann nicht einparken, wenn das Radio läuft.
„Einen Sambuca noch dazu. Föhn macht mir immer Migräne.“
„Ach, Sie Ärmste. Ich kenne das“, meint die und macht das Glaserl schön voll.
Ach, wenn ich sich das rumspricht. :anstoss:
Meeresgetier, frischer als in der Bretagne,
Wie kommt das denn? Erzähl doch mal, José!
Deftiges mit Himmelsgeschmack, Feines und Verwegenes mit Könnerschaft, Delikates und Süßes mit Hingabe bereitet.
Erzähl mir doch jetzt mal davon!!
‚Gefährtin der Nacht‘. Piccolo scherzo, wir haben Einzelzimmer gebucht.
:kuss:
Etwas Gewaltiges kracht zu Boden, die Dielen erzittern, es rumort wie bei einem Erdbeben – ein mächtiger Schrank, eine Vitrine vielleicht? Dazu ein kolossales Klirren, wuchtig wie Domglocken, doch auch hell wie ein Xylophon, komponiert von splitternden Vasen, Karaffen und Porzellan.
Das hat was von Oper! Oder zumindest ein humorvolles Hauskonzert!:lol:
Bilde ich mir sein Augenrollen nur ein?
Bestimmt nicht.
Ich lass die Axt durch die Luft sausen, bin selbst erstaunt, wie gut mir das gelingt.
Ich mag Burkhards Selbstironie.
Ich gratuliere mir zu dieser fabelhaften Frau. Die werde ich heiraten – in Verona, noch vor der Oper!
Diese alten Herren neigen dann aber doch immer wieder in die selbe Falle zu tappen: Heirat!

Also ich hätt’ ja noch Zeit gehabt, aber du bist der Boss.

Bis bald einmal und vielen Dank für diese kleine Reise. Kanji

 

Hola @wieselmaus,

ich wähnte Dich schon in vornehmer Zurückgezogenheit – freut mich, dass ich falsch lag.

Es ist wirklich ein Abenteuer, jenseits der siebzig sich nochmals in eine "Partnerschaft" zu stürzen.
Ganz bestimmt, wird nur plausibel für einen, der Einsamkeit kennt, oder einen Riesenbammel vor ihr hat. Ich könnt‘s mir gar nicht vorstellen.

Du verzichtest auf Kritik, obwohl es sicherlich das eine oder andere zu bekritteln gäbe.

Für mich passt das auf jeden Fall, natürlich auch:

Sehr gern gelesen
Somit alles in Butter; ich vermute, wir bekommen bald etwas zu lesen von Dir und bin gespannt.

Viele Grüße!
José


Hola @nothing,
Du schreibst:

Beim vorliegenden Text jedenfalls ergibt sich der Humor, wie ich finde, hauptsächlich aus den Gedankenspielen des Protagonisten, weshalb es meinetwegen gerne mehr "Schwatzhaftigkeit" hätte sein dürfen.
Es ist doch ein Kreuz, ein vermaledeites!! Schildert man alles mit Liebe und Akribie, wird einem Redundanz unterstellt, schreibt man kurz und bündig, ist es auch nicht recht.
Doch die Zeiten sind ein für alle Mal vorbei, zu denen ich ausgiebig und wortreich um den Leser herumscharwenzelt bin; ich muss es mir - wie auch den Frankfurter Kranz – verkneifen, weil die altersbedingte Beredtheit auf ihren Auftritt lauert.

Lass uns an "Liebe…" noch ein "r" hinten dranhängen, dann passt es.
Tja, da war ich leider falsch gewickelt. Und das zu Zeiten des Gender-Wahnsinns! Unverzeihlich, eigentlich.

Schöne Grüße!
José

 

Hallo @josefelipe ,

Noch immer rätsele ich darüber, ob der Berserker tatsächlich aus einem Zimmer kommt und alles kurz und klein schlägt. Um mir eine gewisse Plausibilität zu erlauben, stellt mein Kopfkino sich folgende Situation vor, ausgehend von den Textstellen:

Das Hotel liegt am Hang, mit Blick über Tal und Autobahn. Etwas aus der Zeit gefallen, aber dekorativ: Holzbalkone, Geranien wie Wasserfälle, Marterl mit Rosen, geschnitzte Heilige. In den Fluren ausgestopfte Tiere und rote Kästen mit gerollten Schläuchen, Feuerwehrhelmen und Äxten, um Hotelgäste aus eventueller Notlage zu befreien.

Jetzt tritt er in den Flur, breitbeinig, mit angewinkelten Armen. Er ist nicht sehr groß, aber sein Auftritt ist riesig.

Wir können unsere Zimmer nicht erreichen, er wütet und brüllt, kommt uns langsam entgegen. Bilde ich mir sein Augenrollen nur ein?

Ein Hotel in Südtirol, altmodisch, vielleicht noch der Tradition des Südtirolkonflikts verhaftet.
Das innere Dekor in den Fluren könnte ich für mich ergänzen durch Bilder von kräftigen Kerlen in der landeseigenen Tracht. Der Streit in einem der Zimmer ist real, aber es ist ein Bild an der Wand, das scheinbar auf ihn zukommt, dabei geht er selber auf das Bild zu. Für mich ist dann auch die Fortsetzung schlüssig.
Ist nur so eine Idee von mir, vermutlich, weil ich gerade den Roman von Francesca Melandri, Eva schläft, gelesen habe.

Noch ein Kompliment zur Schilderung der Tunnelfahrt. Da hast du bestimmt viele Leser erreicht, ich selbst kenne das Gefühl der Beklemmung im Gotthard-Tunnel und die Erleichterung, wenn man bei Airola ins Tessin blickt.

Frohe Ostern nach Ungarn und natürlich Grüße ans ganze Haus.
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:


MoinmoinHola @Kanji!

Kanji: warst du in Zeitnot?
Was für ein Ansinnen! Natürlich nicht, ich pflege die Geruhsamkeit.

… ich hätte gerne diese kleine Oper etwas bunter und ausgemalter, opulenter gelesen, vor allem die Protagonistin näher kennengelernt, das Mahl, die Natur.
Das hätte ich wissen müssen! Könnte mir allerdings vorstellen, dass mir jemand sagt, dieser ganze Kram habe nichts in einer Kurzgeschichte verloren, und dass ich mich nicht wundern müsse, wenn mir die Leser davonlaufen.

Ich hätte nichts dagegen gehabt, Burkhards Balztänze- und gesang zu lesen.
Danke, dass Du mir das zutraust. Allerdings müsste ich das Vorlesealter auf siebzig plus anheben. Ist eh schon eine Opa-Geschichte.

Ach, die beiden haben ein gemeinsames Auto zurückgelassen? Die leben doch aber getrennt, dachte ich.
Richtig gedacht. Das gemeinsame Auto gehört Burki. Opel Rekord.

Plötzlich ist sein ganzes Repertoire nichts mehr wert: das fantasievolle Anpirschen, die Balztänze, all das Geistreiche, Weltmännische, seine Großzügigkeit.
Nach dem Doppelpunkt jetzt groß- oder kleinschreiben?

So wie geschrieben ist es richtig. Groß nach Doppelpunkt nur mit vollständigem Satz.

Anmerkung zur Sache: Hätten die Klugschieter der „Rechtschreibereform“ Nägel mit Köpfen gemacht, hätten wir schon längst die Kleinschreibung wie andere Sprachen. Millionen Zugereiste müssen diesen Quatsch büffeln, der für gar nix gut ist. Und die Muttersprachler müssen sich auch wieder und wieder bei Wiki rückversichern. Da läuft was falsch in Germany, jetzt auch live beim Impfzirkus zu beobachten (Ich als nachgemachter Magyare hab schon vor Wochen beide Impfungen bekommen – Pfizer, nix Sputnik!)

Kanji: Ich kann nicht einparken, wenn das Radio läuft.
Lass es trotzdem (laut) laufen, man hört dann diese hässlichen Geräusche sich deformierenden Metalls nicht.

José: Meeresgetier, frischer als in der Bretagne, ...
Wie kommt das denn? Erzähl doch mal, José!
Gerne, ist ja mein Spezialgebiet. Ich fang mal bei Julia Klöckner an. Die ist das Epi-Zentrum der Agrar-Industrie und konspirativer Briefkasten der Lobbyisten. Die behauptet ja immer, der (vergeizte) Verbraucher bestimme die Abläufe in der Landwirtschaft; denn würde er das Teuerste wählen, gäbe es das ganze Elend der Nutztierhaltung gar nicht, und Joghurt würde dann tatsächlich die auf dem Etikett abgebildeten Früchte enthalten.
In den Bergen ist es umgekehrt. Besternte Gastronomen offerieren dort frische Austern, Carabineros, Schwertmuscheln, Seefisch und Languste sowieso – als ob das Meer vor der Haustür läge. Hier muss der Snobismus bedient werden, Geschäft hat Vorfahrt. Dass der ökologische Fußabdruck dinomäßig ist, interessiert nicht. Wenn norwegischer Kabeljau 15.000 km hin- und zurückfliegt, weil chinesische Arbeiter das Zuschneiden billiger erledigen, interessiert‘s auch nicht. Ich glaube, ich schweife ab, Ende.

Deftiges mit Himmelsgeschmack, Feines und Verwegenes mit Könnerschaft, Delikates und Süßes mit Hingabe bereitet.
Erzähl mir doch jetzt mal davon!!
Ist ungefähr wie bei Ahlmanns. Weiteres auf Wunsch als PN, das aber gerne.

Kanji: Diese alten Herren neigen dann aber doch immer wieder in die selbe Falle zu tappen: Heirat!
Falle? Verstehe ich nicht – sollen wir unsere Socken etwas selbst waschen, und den ganzen annern Krom?

Also ich hätt’ ja noch Zeit gehabt, aber du bist der Boss.
Nein, der bin ich eben nicht! Ich hätte den Text auch lieber ausgeschmückt, wie das meiner natürlichen Neigung entspräche – aber nein, bei den Wks soll es kurz und bündig ablaufen.
Mit jedem Fuß stehe ich auf einem Tretboot, aber beide Boote driften auseinander. Ich fühle mich so hilflos, Spagat tut so weh.

Liebe Kanji, mit Dir als kenntnisreiche Gästin würde ich gern mal lecker essen gehen (getrennte Kasse). Hier gibt‘s nur ungarische Wollmilchmangalizaschweine, aber vielleicht mal Südtiroler Austern?
Bis dahin warmherzige Grüße!
José

 

Lieber @josefelipe

öchte mich für Deinen Kommentar bedanken. Dass einem Leser der Text gefallen hat, kann ein Autor nicht oft genug erfahren – die von Dir gemachten Zitate hast Du mit zustimmenden Bemerkungen unterlegt, was mich natürlich sehr freut, mir andrerseits aber die Möglichkeit nimmt, mich wortreich zu verteidigen und herauszureden, oder gar die tieferen Beweggründe auszubreiten, die zum Schreiben dieses Textes geführt hätten.

Gern geschehen.
Schön, dass Du Dich darüber freust.
Kicher :) Ich hab ja generell immer viel anzumerken, dieses Mal halt nicht.

Hab‘s schon Katta geschrieben: Vielleicht ein Versuch, Altwerden auf die leichte Schulter zu nehmen. Es ist schon ein Kreuz …

Hast Du gut gemacht!
Oja. Da kann ich nur zustimmen. Merke es schon am mir selbst und noch deutlicher an meinen Eltern, beide über 70 und die Zipperlein werden immer mehr.

ch wünsche Dir Glück auf all Deinen Wegen – und bleib negativ!

Vielen Dank. Das wünsche ich Dir auch.
Ich geb mir Mühe!

Un abrazo y saludos,
Sylvia

 

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