Fluß
Ich kaufte Milch. Ich wußte, sie war vergänglich. Ich streifte durch die Straßen. Der warme Sommerwind berührte mich. Ich wußte, morgen schon könnte er nicht mehr da sein. Was war das für eine Welt? Ich versuchte, eine Windböe mit der Hand festzuhalten. Weg. Einfach weg. Ich setzte mich auf einen Stein am Straßenrand. Gestern wurde mir gekündigt. Doch dies war nicht der Grund meiner Erkenntnis, sondern nur der Anlaß. Der Erkenntnis, daß nichts bleibt, wenn man einmal hinter die Dinge greift. Alles, wonach wir streben ist das Nichts, eingepackt in schöne Tüten.
Menschen gingen vorbei. Gehetzt, das Nichts nach Hause zu bringen, bevor die Tüten reißen. Alles fließt. Die Welt fließt, sie zerfließt dir zwischen den Händen. Und deine Hände fließen mit.
Ich stand auf. Es wurde heiß auf diesem Stein. Ich suchte nach einem Taschentuch. Ein Münze war noch in der Tasche. Damit kaufte ich mir ein Eis. Es schmeckte gut. Doch was änderte das? Ich warf es weg. Es gab kein Entkommen und keinen Ausweg. Ich sah Kinder spielen. Sie hatten nicht diese Erkenntnis und es tat ihnen gut. Wenigstens jetzt und hier. Ich war müde. Zu Hause angekommen legte ich mich ins Bett. Es war bequem und weich. Vögel sangen vor dem Fenster ein schönes Lied. Langsam schlief ich ein. Wenn alles vergänglich ist, dann vielleicht auch meine Gedanken des heutigen Tages?