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Frau Schmid

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25.08.2004
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Frau Schmid

Frau Schmid war eine nette und freundliche, schon etwas in die Jahre gekommene Nachbarin. Früher arbeitete sie in einer Papeterie und widmete sich jetzt, nach ihrer Pensionierung, ihrem Garten vor dem Haus. Dieser Garte war legendär in unserer Gegend. Ich weiss bis heute nicht, wie sie es geschafft hat jedes Jahr die ersten Blumen begrüssen zu dürfen. Auch die Pracht und den Duft ihrer Rosen darf ich hier an dieser Stelle nicht vergessen.

Ausgerechnet in diesem Garten habe ich sie tot aufgefunden. Das kam so:
Ich bin an diesem Tag, einem Dienstag, wie immer um ca. 17.30 Uhr nach Hause gekommen. Da es ein schöner Abend war, dachte ich, dass ich Frau Schmid sicher in Ihrem Garten antreffen würde. Es ist, oder besser war, eine kleine Tradition von uns, zusammen zur Feier des erfolgreich abgeschlossenen Tages (also jeden Tag) zusammen ein Glas Ice Tea oder auch mal eine Flasche Wein zu trinken und über die Ungerechtigkeit der Welt zu klagen. Wann immer das Wetter es zuliess, haben wir dieser Tradition in ihrem kleinen Blumeparadies gefrönt.
Dort bin ich nun auf Frau Schmid, oder besser auf ihre Überreste, gestossen.

Jetzt sitze ich auf dem Polizeirevier und weis eigentlich gar nicht genau was ich hier soll. Herr Meier, der diensthabende Kommissar, stellt mir immer und immer wieder die gleichen Fragen. Eigentlich ist es nur eine Frage: Wie kommt die Tatwaffe, eine Sense, in meinen Besitz. Das dürfte eigentlich gar nicht sein. Zur Tatzeit, diese wurde mittlerweile auf den Zeitraum von 15.00 bis 16.00 Uhr festgesetzt, war ich in meinem Büro und das konnten auch alle Kollegen bezeugen. Ausserdem wurde die Sense offensichtlich etwas entfernt in ein Feld geworfen und dort von mir entwendet. Das konnten die forensischen Mitarbeiter der Polizei eindeutig anhand der Spuren nachweisen.

Zu Beginn des Verhöres habe ich wirklich keine Ahnung gehabt, was genau ich an diesem Abend gemacht habe. Mein Gedächtnis war wie ausgelöscht.

Jetzt aber, nachdem ich stundenlang vernommen wurde, lichtet sich allmählich der Schleier des Vergessens. Aber wie kann ich der Polizei die Wahrheit sagen? Trotzdem ist es enorm wichtig dass ich wider in Freiheit bin. Nicht nur für mich, auch für den ganzen Rest der Menschheit.

Es ist eine verzwickte Situation, einerseits habe ich Frau Schmid nicht getötet, andererseits hätte ich es 2 Wochen später mit Sicherheit getan. Es ist halt mein Job als Tod, die Zahl der Menschen zu dezimieren. Dieses Amt habe ich in dem Moment übernommen, als ich den alten Tod zusammen mit Frau Schmid Teetrinken sah, nur wusste ich es da noch nicht.

Frau Schmid flehte den Tod an, endlich etwas gegen Ihre schmerzenden, alten Knochen zu unternehmen. Sie hätte schon lange genug gelebt, es gäbe nichts mehr für sie zu tun hier auf Erden. Gevatter Tod hatte sich gnädig gezeigt und Ihr diesen Wunsch erfüllt. Mich hat er in meinem Versteck hinter den blühenden Rosenhecken nicht entdeckt (dachte ich zumindest). Ich bin Ihm gefolgt und habe die Sense, nachdem er sie scheinbar achtlos in ein Feld geworfen hat, aufgehoben. Wie hätte ich wissen sollen, dass das vom Tod genau so geplant gewesen ist und das er mich sehr wohl bemerkt hatte?
In diesem Moment hat er sich wider gezeigt und mir befohlen ab sofort seinen Job zu übernehmen, beziehungsweise einen Teil seiner schweren Arbeit zu verrichten. Damit ich keine Probleme von der, sicherlich bald eintreffenden Polizei bekommen würde, habe er den Zeitpunkt des Todes von Frau Schmid so verändert das ich sicher ein Alibi haben würde. Leider ist die Polizei zu früh gekommen und ich konnte die Sense nicht mehr verschwinden lassen, wie es eigentlich in der Macht aller Tode ist. Auch konnte er die Todesursache nicht mehr in einen plausiblen Grund, wie einen Herzinfarkt, ändern. Zusätzlich hat der Schock der Erkenntnis, dass ich vom Tod manipuliert und in eine Rolle gedrängt worden bin die ich eigentlich gar nicht gewollt habe, eine kurzfristige Amnesie bei mir ausgelöst.

Wie ich aus dieser Situation wider herauskommen soll ist mir schleierhaft. Ich könnte das ganze Polizeirevier eines natürlichen Todes sterben lassen, aber wäre das nicht etwas zu auffällig?

 

Moin Haeckse,

erst mal herzlich willkommen auf KG.de!

Es tut mir leid, aber Dein Erstlingswerk hat mich nicht überzeugt. Dies hat folgende Gründe:

- Dein Prot beschreibt das Geschehene zu kühl und distanziert. Immerhin hat er die Reste seiner Nachbarin gefunden und musste kurz danach feststellen, dass er zum Teilzeittod ernannt wurde. Wenn dieser Effekt von Dir beabsichtigt war, hättest Du es noch überspitzter darstellen und die Geschichte in einer anderen Rubrik posten müssen. In der jetzigen Form hören sich manche Formulierung jedoch nach einem Schulaufsatz an.

- Die Auflösung lieferst Du zu schnell, als dass Spannung aufkommen könnte. Noch bevor der Leser wirklich anfängt zu überlegen, wie und vor allem warum Dein Prot Frau Schmid umgebracht haben soll, ist die Auflösung auch schon vorbei.

Damit ich keine Probleme von der, sicherlich bald eintreffenden Polizei bekommen würde, habe er den Zeitpunkt des Todes von Frau Schmid so verändert das ich sicher ein Alibi haben würde. Leider ist die Polizei zu früh gekommen und ich konnte die Sense nicht mehr verschwinden lassen, wie es eigentlich in der Macht aller Tode ist. Auch konnte er die Todesursache nicht mehr in einen plausiblen Grund, wie einen Herzinfarkt, ändern. Zusätzlich hat der Schock der Erkenntnis, dass ich vom Tod manipuliert und in eine Rolle gedrängt worden bin die ich eigentlich gar nicht gewollt habe, eine kurzfristige Amnesie bei mir ausgelöst.

Du machst es Dir ein wenig zu einfach und verschenkst so das Potenzial Deiner Geschichte, denn die ursprüngliche Idee (Prot muss dem Tod helfen bzw. wird als Azubi eingestellt) gefällt mir schon und ist auf jeden Fall mal was Neues. Nur das wie und warum wird unzureichend geklärt.
Speziell die psychologische Analyse Deines Prot im letzten Satz wirkt ein wenig deplaziert.

- Die Logik Deiner Geschichte ist teilweise nicht nachvollziehbar.
Warum zerstückelt der Tod Frau Schmid erst, wenn er vorhatte es später wie einen Herzinfarkt aussehen zu lassen? Wäre es nicht viel subtiler und auch stilvoller sie dann gleich am Herzinfarkt sterben zu lassen? Im übrigen frage ich mich wie so eine "Umwandlung" der Todesursache vonstatten gehen soll, wenn nur noch Reste da sind.
Warum macht sich Dein Prot solche Gedanken? Er hat Frau Schmid ja wirklich nicht umgebracht und außerdem hat er ein wasserfestes Alibi. Die Sache mit der Sense wird schon irgendwie wieder hinbiegen lassen.
Warum hebt Dein Prot die Sense überhaupt auf? Neugierde? Todssehnsucht? Oder ist seine eigene gerade kaputt gegangen (Och, schau mal einer an! Ne neue Sense.)?

Haeckse, tut mir leid, dass es nun doch ein Verriss wurde. Ich hoffe, Du nimmst mir meine Kritik nicht übel. Bleib am Ball und steck nicht den Sand in den Kopf...

Jorgo

 

Hallo Haeckse!!

Dieser Garte war legendär in unserer Gegend. -Garten

Ich weiss bis heute nicht, wie sie es geschafft hat jedes Jahr die ersten Blumen begrüssen zu dürfen. -weiß, geschafft hat,jedes Jahr.. ersten Blumen begrüßen

Wann immer das Wetter es zuliess, haben wir dieser Tradition in ihrem kleinen Blumeparadies gefrönt. -es zuließ, haben...

Dort bin ich nun auf Frau Schmid, oder besser auf ihre Überreste, gestossen.
-gestoßen

Jetzt sitze ich auf dem Polizeirevier und weis eigentlich gar nicht genau was ich hier soll. -weiß gar nicht genau, was ich...

Ausserdem wurde die Sense offensichtlich etwas entfernt in ein Feld geworfen und dort von mir entwendet. -Außerdem

Trotzdem ist es enorm wichtig dass ich wider in Freiheit bin. wichtig, dass ich wieder...

In diesem Moment hat er sich wider gezeigt und mir befohlen ab sofort seinen Job zu übernehmen, beziehungsweise einen Teil seiner schweren Arbeit zu verrichten. -sich wieder gezeigt und mir befohlen, ab sofort...

Damit ich keine Probleme von der, sicherlich bald eintreffenden Polizei bekommen würde, habe er den Zeitpunkt des Todes von Frau Schmid so verändert das ich sicher ein Alibi haben würde. - von der, sicherlich bald eintreffenden Polizei, bekommen würde... so verändert, dass ich...

Zusätzlich hat der Schock der Erkenntnis, dass ich vom Tod manipuliert und in eine Rolle gedrängt worden bin die ich eigentlich gar nicht gewollt habe, eine kurzfristige Amnesie bei mir ausgelöst. -worden bin, die ich ...

Wie ich aus dieser Situation wider herauskommen soll ist mir schleierhaft.
-wieder

Ich habe mich erstmal deiner Rechtschreibfehler gewidmet. Es kann dir ja nur eine Hilfe für weitere Veröffentlichungen sein. Jetzt zum Inhalt deiner Geschichte:
Die Idee finde ich super, einen normalen Erdenmensch als Gevatter Tod "auszubilden", aber hätte ich dies in einer anderen Geschichte verfasst.
Eine längere, ausfürlichere. Sie ist ein wenig unlogisch. Irgendwie findet er das alles später erst raus, weiß dann das er eine Amnesie hatte und dass er die Sense nicht wegwerfen konnte usw. Ich will nicht sagen, dass sie sinnlos ist, das trifft es ganz und gar nicht. Du hättest sie anders anpacken sollen glaube ich. Aber so schlecht ist sie nicht.

 

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