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Gandhi heißt Freiheit

Wortkrieger-Team
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09.12.2016
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Gandhi heißt Freiheit

Arjun kam mit Geld nach Hause. Achttausend Rupien drückte er mir in die Hand. Ungefähr hundert Euro. Ich zog die Augenbrauen hoch.
„Wo hast du das denn auf einmal her? Du arbeitest doch erst seit einer Woche.“
„Ich hab im Café gekündigt, ich ...“
„Ach, Arjun, bitte. Wir brauchen das Geld. Du hältst echt nix durch.“
„Ich hab' jetzt 'nen besseren Job, ehrlich.“
„Und was soll das bitte sein?“
„Ich sehe nicht mehr ein, sieben Tage die Woche von früh morgens bis Mitternacht zu arbeiten. Sechstausend Rupien im Monat.“ Arjun schlug sich mit dem Handballen an die Stirn. „Da würdet ihr Europäer euch nicht mal im Bett für umdrehen.“
Er setzte sich auf den wackeligen Holzstuhl, senkte den Kopf und vergrub die Hände im dichten, schwarzen Haar. Ich nagte an meiner Unterlippe, sah zu ihm hinüber, dann auf den Boden. Draußen hörte ich Laxmi, die Tochter der Vermieterin, lachen. Sie war sechzehn und lachte den ganzen Tag. Als wir vor einer Woche einzogen, hatte ich das amüsant gefunden, jetzt nervte es nur noch. Der Song Sweet sixteen fiel mir ein. Hätte ich einen Wunsch frei gehabt, wäre es bestimmt nicht der, nochmal sechzehn zu sein, aber auch nicht einen Freund, um den ich mich kümmern müsste.
Staubpartikel tanzten in dem langen Streifen Nachmittagssonne, der durch die vergitterte Fensterluke fiel. Arjun rührte sich nicht. Ich atmete ein und stieß die Luft durch die Nase wieder aus. Wenige Sekunden später zog ich seinen Kopf an meinen Bauch.
„Ich finde es ja gut, dass du dich mit einer größeren Summe am täglichen Leben beteiligst“, sagte ich und biss mir abermals auf die Lippe. „Und es macht mir auch nichts aus, die Miete alleine zu zahlen, ehrlich nicht. Aber von meinen Übersetzungen kann ich uns nicht beide durchbringen.“
„Ich weiß“, murmelte er und kuschelte den Kopf tiefer in mein geblümtes Sommerkleid. Dann sah er mich mit seinen großen, mandelförmigen Augen an. Ich seufzte.
„Diesmal ist es das Richtige!“ Er sprang auf und lief ins Bad. Ich hörte, wie er Wasser in den Eimer laufen ließ und sich wusch. „Ich kann so viel verdienen, das glaubst du gar nicht. Gerade hier in Goa. So viel Geld hast du in deinem Leben noch nicht gesehen.“
Mit einem Handtuch um die Hüften kam er ins Zimmer zurück, kramte sein dunkelblaues Jeanshemd aus dem Regal, zog es über den Kopf und schlüpfte in seine schwarze Hose.
„Gandhi heißt Freiheit“, sagte er, küsste dreimal seine linke Handfläche und fuhr sich damit durchs Haar. Ich sah ihn fragend an.
„Na auf den Scheinen ist doch überall Gandhis Kopf drauf. Seh ich gut aus?“ Er drehte sich einmal um die eigene Achse. „Wie ein Geschäftsmann?“
Ich warf ihm einen durchdringenden Blick zu. „Arjun, wenn du hier irgendwelche krummen Sachen machst und ich hab nachher die Bullen vor der Tür stehen, find ich das nicht mehr so lustig.“
„Ach was. Ich muss los.“ Er umarmte mich, verteilte Küsse auf meinem Gesicht. Ich musste lachen.

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, nahm ich das gerollte Bündel Scheine vom Nachttisch und ordnete es nach Tausendern, Fünfhundertern und Hundertern. Es war bereits der Achte und die Miete noch nicht bezahlt. Ich legte siebentausend Rupien zurück auf den Tisch und den Rest unter die Matratze. Wenn Arjun kein Essen aus dem Café mehr heimbrächte, würden wir Gas zum Kochen brauchen, aber bis das käme, müssten wir in Restaurants essen. In der Vorsaison gab es davon nicht viele, und die, die geöffnet hatten, waren teuer.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich im Zimmer auf und ab lief. Vor dem Fenster glitt die Sonne langsam zwischen den Kokospalmen herab. Ich blieb stehen, atmete einmal tief durch und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Zeit, das Haus zu verlassen, denn draußen war es jetzt kühler als drinnen.
Während ich den Laptop in meine Umhängetasche packte, versuchte ich mich auf das Terrassenrestaurant schräg gegenüber zu freuen. Eingelullt von seichter Ambient-Musik würde ich mich Chai schlürfend in die Welt englischer Geschäftsbriefe vertiefen.
Draußen roch es nach frischer Wäsche. Lange Leinen mit weißen Laken durchzogen den sandigen Hof mit den drei verwitterten Bauernhäusern, deren schräge Ziegeldächer fast bis zum Boden reichten. Hühner stolzierten zeternd umher. Als mir eine leichte Brise über die Haut strich, schloss ich kurz die Augen. Trotz des Ventilators war es in dem engen Zimmer wie in der Sauna gewesen.
Laxmi hockte vor dem freistehenden Wasserhahn, wusch die nächste Ladung und summte ein Lied. Sie erblickte die Scheine in meiner Hand, wischte sich die Hände an der Pumphose ab, stand auf und sagte, dass ihre Mutter das Geld für ihr Studium spare. Sie solle es einmal besser haben.

Das Restaurant war voller Touristen. Ungewöhnlich für die Vorsaison. Ich ließ die Schultern hängen. Die Musik verlor sich im Stimmengewirr, der junge Kellner flitzte hin und her. Auf dem Tisch in der Ecke, von dem der Sonnenuntergang aus der ersten Reihe zu bewundern war, stand ein Messingschild mit der Aufschrift: Reserviert, auch sonst war nichts frei. Ich beschloss gerade, wieder zu gehen, da erhob sich eine Gruppe johlender Engländer vom Tisch dahinter. Schnell setzte ich mich auf einen der Rattanstühle und blickte auf den Felsen, der am Ende der Bucht aufs Meer hinausragte.
„Chai?“, fragte der Kellner und räumte die leeren Bier- und Schnapsgläser ab.
Ich nickte, packte den Laptop aus, klappte ihn auf und sah wieder aufs Meer. Es wehte kein Lüftchen. Ein weißblaues Holzboot glitt der untergehenden Sonne entgegen.
Gerade wollte ich mich in dem Bild verlieren, als eine Rentnerin an mir vorbei auf den reservierten Tisch zuschlurfte. Sie wirkte aufgebläht in ihrem kurzen Tigerkleid und stützte sich auf einen Stock. Vor dem Schild blieb sie stehen und sah sich suchend um.
„Wieso ist der Fernseher nicht an?“, rief sie dem Kellner in breitem Amerikanisch zu. Ich rollte innerlich mit den Augen und versuchte, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. „Heute sind Präsidentschaftswahlen in Amerika.“
Erneut blickte ich hoch. Das hatte ich völlig vergessen. Der Kellner setzte sein charmantestes Lächeln auf und steuerte mit der Karte auf sie zu.
„Guten Abend, die Dame“, sagte er in bemühtem Amerikanisch. „Setzen Sie sich doch bitte hierher.“ Er wies auf den Platz neben mir.
Die Frau hob kurz die Hand in meine Richtung. „Hi. Ich bin Dolly. Kann ich da sitzen?“
Ich seufzte. „Ja. Bitte. Ich bin Dana.“
Sie setzte sich umständlich, lehnte den Stock an meinen Stuhl. Den Blick auf den Laptop gerichtet, versteifte ich mich und rückte ein Stück von ihr ab.
„Der Fernseher wird gleich angemacht“, sagte der Kellner. „Übrigens sehen Sie heute Abend mal wieder ganz besonders bezaubernd aus.“ Ich wollte mich bedanken, aber er sah Dolly an. Sie schenkte ihm ein offenes, breites Lächeln und zog die Augenbrauen hoch. Mir fiel auf, dass sie ein hübsches Profil mit einer zart geschwungenen Nase hatte. Ihre blauen Augen blitzten, sie fuhr sich durch das kurze blondierte Haar. Ein goldener Ring mit rotem Stein umschloss den Mittelfinger. Der Kellner bemerkte ihn ebenfalls.
„Ein Rubin.“ Dolly lächelte noch breiter. Der Kellner schnalzte mit der Zunge. Einige Sekunden sahen die beiden sich an.
Ich sank tiefer in den Sitz, die Lippen aufeinandergepresst, um nicht loszuprusten. Aber dann verging mir das Lachen, und ich saß wieder aufrecht. Hatte Arjun das Geld vielleicht auch von irgendeiner reichen Tante, die er hinter meinem Rücken traf? Mein Magen zog sich zusammen. Kurz kam mir in den Sinn, dass ich ihn ja auch unterstützte, aber ich verwarf den Gedanken sofort wieder. Das war etwas ganz anderes.
Ich rutschte auf dem Stuhl herum und war kurz davor, loszurennen, um Arjun auf frischer Tat zu ertappen, bei was auch immer. In meinen Adern rauschte das Blut, als hätte ich das bereits getan. Aber dann fiel mir ein, dass ich ja gar nicht wusste, wo er war. Er hatte nur gesagt, dass er losmüsste, um eine Menge Geld zu verdienen. Dolly bestellte einen Cosmopolitan.
„Bei der Vorstellung, dass Trump heute Präsident werden könnte, würde ich am liebsten die ganze Bar leer saufen.“ Ihre Stimme nahm einen weinerlichen Ton an. „Ich schäme mich so für mein Land.“
Der Kellner lächelte immer noch, ging zurück zur Bar, machte die Musik aus und schaltete den großen Flachbildschirm ein, der an der Wand daneben hing.
„Ich will meinen Cosmo jetzt sofort!“, rief Dolly. Ich zuckte zusammen und vertippte mich. „Ohne überleb ich das nicht.“ Sie drehte sich zu mir. „Ich ertrag das nicht, das ist ...“
Eine Entschuldigung murmelnd machte ich mich auf den Weg zum Klo. Am Tresen bat ich um die Rechnung.
Während ich die Tür verriegelte, stieg draußen der Geräuschpegel. Hektische Stimmen mischten sich mit Fernsehnachrichten.

Als ich zurückkam, war Indiens Premier Narendra Modi auf dem Bildschirm zu sehen. Der Tumult hatte sich gelegt, alle verfolgten gebannt das Programm.
„Ab Mitternacht wird das Geld abgeschafft“, sagte Dolly.
„Was?“
„Kam eben in einer Sondermeldung.“
„Aha.“ Ich gackerte kurz auf. „Na dann zahl ich wohl besser mal. Schönen Abend noch.“

Der Kellner beachtete mich nicht, lief telefonierend hinter dem Tresen auf und ab und raufte sich die Haare.
„Was ist passiert?“, fragte ich, als er aufgelegt hatte.
„Ab Mitternacht werden alle Tausender und Fünfhunderter ungültig“, sagte er.
Ich runzelte die Stirn.
„Wegen dem Schwarzgeld. Ist alles nur noch Papier.“
„Hä? Aber ...“
Sein Handy klingelte. Er ging ran und verschwand in der Küche. Am Tisch neben dem Tresen hörte ich ein paar Althippies deutsch sprechen.
„Was ist denn los?“, fragte ich.
„Modi will alle großen Scheine erneuern, 'ne Lektion für alle, die ihr Geld unter der Matratze horten“, sagte eine Frau mit schlohweißem langen Haar und lächelte amüsiert. Mir blieb der Mund offen stehen.
„Endlich ist das Geld nichts mehr wert!“, rief der Typ neben ihr. Sie lachten. Gläser klackten aneinander.
Langsam kletterte ich auf den Barhocker, umklammerte seine Beine mit den Füßen, als wäre er mein einziger Verbündeter in dieser Misere. Den Kopf in die Hände gestützt starrte ich auf die Schnapsflaschen.
Ganz unrecht hatte der Typ nicht. Fünfhundert und tausend Rupien-Scheine waren die gängigsten Banknoten. Das bedeutete also auch, dass alle Bankautomaten leer waren. Nein, das konnte nicht sein. Nicht so schnell.
Der Kellner schrie ins Telefon. Jemand zupfte mich am Kleid. Ich fuhr zusammen.
„Komm“, sagte Dolly.
Ich rutschte vom Hocker. Dolly kramte in ihrer Handtasche, drückte eine Tablette aus einer halbleeren Packung, warf kurz den Kopf zurück und schluckte sie trocken hinunter.
„Was soll man dazu sagen?“, begann sie, als wir wieder auf den Rattanstühlen saßen. „Erst kürzlich habe ich eine große Summe für den Bau einer Schule in Südindien investiert. Hoffentlich nicht alles umsonst.“
„Das tut mir leid“, sagte ich.
„Ja, vor allem für die Kids. Bildung ist so wichtig, damit sich die Menschen endlich auf Augenhöhe begegnen können und …“ Sie schnipste nach dem Kellner, der telefonierend an uns vorbeilief. „Kann ich hier weiterhin anschreiben lassen?“
Die Falte auf seiner Stirn verschwand, er lächelte. „Aber selbstverständlich.“
Dolly schob mir die Cocktailkarte herüber. „Dann lad ich die junge Dame ein.“

Am nächsten Tag war Trump Präsident, und die Banken hatten geschlossen. Ich wachte mittags mit Kopfschmerzen auf. Arjun war gegen vier Uhr betrunken ins Zimmer gestolpert, und ich hatte den Rest der Nacht damit verbracht, ihm über den Rücken zu streichen, während er sich übergab. Jetzt lag er quer über dem Bett und schnarchte. Seine linke Hand war geschwollen. Ich streifte mein Kleid über und beschloss, mir das restliche Geld von meiner Travelcard in irgendeinem Reisebüro in Hundertern auszahlen zu lassen. Falls das noch möglich war.
Der Asphalt flimmerte. Das Dorf war so leer, als hätte die Hitze seine Bewohner versengt. Ich spannte meinen Regenschirm als Sonnenschutz auf und machte mich auf den Weg zur nächsten Bucht.
Der Typ im Reisebüro hatte einen ordentlichen Seitenscheitel und meinte, es gäbe nur alte Fünfhunderter, die Hunderter wären bereits weg. Die Scheine könne ich bei den Banken gegen neue eintauschen, allerdings wären noch nicht genug gedruckt worden. Ich kratzte mich hinterm Ohr.
„Sie können mit den alten noch bis Monatsende zahlen, Madam“, sagte der Mann. Ich forschte in seinem Gesicht nach Hinweisen, ihm vertrauen zu können, aber er sah mich so neutral an, als wäre ich ein Möbelstück. Zögernd reichte ich ihm die Karte, atmete einmal tief durch und bat ihn, mir viertausend Rupien auszuzahlen.
„Modi hat das Richtige getan“, sagte er, als er die Scheine auf den Ladentisch legte. „Er hat nur überstürzt gehandelt.“
Ich kaufte Brot und Milch, trank Chai in einer Teebude und sah mir mit den Angestellten die Nachrichten im Fernsehen an. Ein Reporter mit feistem Gesicht sprach von Massenpanik, die das ganze Land erfasst hätte, während vor mir auf der Straße alles seinen gewohnten Gang zu nehmen schien. Die neuen Scheine wären kleiner, sagte der Reporter, und die Automaten könnten nicht so schnell umgestellt werden. Bis zum Jahresende, knapp sechs Wochen später, könne das Geld noch umgetauscht werden, aber man benötige dafür einen Pass, den viele Menschen nicht hatten.
Draußen sah ich Arjun auf dem Parkplatz gegenüber an einem Pick-up lehnen. Als er mich erblickte, strahlte er und kam mit kurzen, schnellen Schritten über die Straße gelaufen.
„Was ist passiert?“, fragte ich und nickte seiner notdürftig bandagierten Hand zu.
„Keine Ahnung.“
„Warst du im Krankenhaus?“
Er spuckte auf den Boden. Ich sah den zerfledderten Verband an und musste grinsen. „Sieht ja nicht sehr professionell aus.“
„Hat 'ne Touristin gemacht.“
Wieder zog sich mein Magen zusammen. „Aber im Krankenhaus haben die doch …“
„Ich wurde wieder weggeschickt, weil ich nur alte Scheine hatte.“
„Aber das staatliche Krankenhaus ist doch umsonst. Und bis zum Jahresende kann man doch noch …“
„Ihr Touristen könnt noch mit dem alten Geld zahlen, ja. Ich als Inder hab da Schwierigkeiten. Und Medikamente und Verbandszeug muss ich selbst zahlen.“
Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar. „Das tut mir leid, ich …“
„Egal. Lass jetzt. Ich muss wieder rüber, ich treff gleich jemanden.“ Er machte sich auf den Weg zurück zum Parkplatz. „Lass uns heute Abend im Restaurant in der Bucht treffen“, rief er, während er sich umdrehte und ein paar Schritte rückwärts ging. „Da können wir anschreiben.“

„Ich hätte dir doch die Medikamente besorgen können“, sagte ich, als wir einige Stunden später in der ersten Reihe saßen. „Vielleicht ist die Hand auch gebrochen.“
„Nein, ist sie nicht“, sagte er und bewegte die Finger.
Mir fiel nichts Aufmunterndes mehr ein, was nicht gönnerhaft geklungen hätte, also konzentrierte ich mich auf die Sonne, die unbeeindruckt der Geschehnisse langsam dem Horizont entgegenrutschte.
„Wir kriegen das schon hin“, murmelte ich und drehte mich zum Eingang um, weil da eine laute Stimme ertönte. Dolly bestellte ihren Cosmo schon beim Betreten des Lokals und wackelte auf einen freien Platz zu. Als sie uns erblickte, erhellte sich ihr Gesicht. Sie kam an unseren Tisch und nickte Arjun mit einem verbindlichen Lächeln zu. Mein Blick flitzte zwischen den beiden hin und her.
„Ich kann immer noch nicht fassen, dass Trump Präsident geworden ist“, begann Dolly mit einem getragenen Unterton in der Stimme und stützte sich an Arjuns Stuhllehne ab. „Und diese Sache mit dem Geld, das kann doch kein Zu ...“
„Modi hat versprochen, dass er die Korruption stoppt. Deshalb haben ihn die meisten gewählt“, sagte Arjun.
Dolly winkte ab. „Und wen trifft das?“ Sie sah ihm fest in die Augen. „Komm mal eben mit.“
Arjun sprang auf, hakte sie unter und begleitete sie aus dem Lokal. Ich saß kerzengerade und sah ihnen nach. Dann wieder aufs Meer. Die Sonne verschwand im Dunst, der sich über dem Horizont erhob.
Nach fünf Minuten kamen die beiden zurück. Dolly schlurfte auf einen freien Tisch am anderen Ende der Terrasse zu.
„Schönen Abend noch“, rief sie mir mit einem anzüglichen Lächeln zu. Arjun lächelte ebenfalls, setzte sich neben mich und schnappte sich die Karte.
Ruhig bleiben. Jetzt bloß nichts Unüberlegtes sagen.
„Hast du was mit der?“
Sein Grinsen verschwand, und ein Schatten huschte durch seine Augen. „Sag mal, spinnst du jetzt völlig?“
„Irgendwas läuft doch da.“
Er knallte die Karte zurück auf den Tisch. „So einen Schwachsinn muss ich mir nicht anhören.“

Als ich nach Hause kam, war es bereits dunkel. Vor dem Hof stand ein weißer Maruti Suzuki mit laufendem Motor. Ein älterer Goaner saß am Steuer und rief der Vermieterin etwas auf Konkani zu. Sie stand mit Laxmi auf der Terrasse ihres Hauses, durch die offene Tür fiel spärliches Licht. Während ich auf die beiden zuging, setzte ich mein nettestes Lächeln auf, aber sie beachteten mich nicht, sondern fixierten den Mann mit bewegungslosen Gesichtern.
Mit gesenktem Kopf kramte ich nach dem Schlüssel. Drinnen war es stickig. Draußen klappten Wagentüren. Den Rest der Nacht blieb es still im Nachbarhaus. Als es dämmerte, war Arjun immer noch nicht zurück.

Ich musste kurz eingenickt sein und wachte vom Gurren eines Brainfever-Vogels wieder auf. Wie eine siebenstufige Tonleiter arbeitete sich sein Ruf von unten nach oben, während ich auf die Holzbanken unterm Dach starrte. Dann schlug ich die Decke zurück.
Im Hof sah ich ihn sofort. Er lag neben dem Wasserhahn auf dem Rücken, die Arme ausgebreitet, den Mund offen. Seine Jeans war völlig verdreckt, die Schuhe musste er irgendwo vergessen haben. Ich hockte mich neben ihn, wich kurz zurück, als mir Schnapsgestank entgegenschlug, und rüttelte ihn an der Schulter.
„Komm, ich bring dich ins Bett“, sagte ich. „Hier kannst du nicht bleiben.“

Erst zwei Wochen später fiel mir der Typ im weißen Maruti wieder ein. Arjun und ich fuhren mit dem Scooter eines Freundes zum Bankautomaten. Bis dahin waren die Schlangen so lang gewesen, dass wir den ganzen Tag hätten anstehen müssen.
Während die Reisfelder an uns vorbeizogen, blitzten Bilder aus den Nachrichten vor meinem inneren Auge auf. Bauern, die ihr Land verloren hatten, geschlossene Konzerne. Hier in Goa war nichts von alldem zu spüren. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Der Fahrtwind fegte mir ins Gesicht. Ich kniff die Augen zusammen. Dann dachte ich an Laxmi. Drei Tage hatte sie nicht gelacht. Danach war alles wie immer gewesen.
„Der Typ ist vorher schon regelmäßig gekommen“, sagte Arjun, als ich ihm davon erzählte. Ich stutzte. Sweet sixteen war wieder da und ein enges Gefühl in der Brust.
„Woher willst du das wissen?“, fragte ich.
„Der Ort ist klein.“ Er schaltete in den nächsten Gang und trat aufs Gaspedal. „Man muss nicht mehr ganz so lange warten, aber alle Automaten sind nur auf zweitausend Rupien am Tag beschränkt“, fuhr er fort. „Du kannst es mehrmals hintereinander versuchen, aber das kostet jedes Mal Gebühren. Und es hat nur die Staatsbank auf.“
Ich nickte.
„Hast du gehört?“ Er drehte sich zu mir um.
„Ja“, murmelte ich und sah uns bereits die halbe Nacht vor der Bank campieren.

In der Schlange warteten höchstens dreißig Leute.
„Das geht bestimmt schnell“, sagte ich. „In 'ner Viertelstunde sind wir damit durch.“
„Ich muss aber gleich wieder los, ich hab noch was zu erledigen“, sagte Arjun. Ich nickte knapp und reihte mich ein. Wenige Minuten später sah ich den Scooter im Verkehr verschwinden.
Nach einer Viertelstunde ging es endlich einen Schritt voran. Ich bekam Sweet sixteen nicht mehr aus dem Kopf. Auf der Straße fuhr eine Riksha vor. Der Fahrer stieg aus, öffnete die Hintertür und hob einen Plastikstuhl vom Rücksitz. Ein Stock kam zum Vorschein, gefolgt von einem plumpen Frauenkörper. Dolly. Sofort sah ich in die andere Richtung und konzentrierte mich auf das Werbeplakat einer Yogaschule.
„Hi Dana!“
„Ach hallo. Hab dich gar nicht gesehen.“
Dolly wies den Rikshafahrer an, den Stuhl neben mir abzustellen, setzte sich und hielt den Stock fest umklammert.
„Vor ein paar Tagen hab ich hier zwei Stunden umsonst gesessen“, sagte sie. „Ich bin kein Stück vorangekommen, weil die Arschlöcher mehrere Karten benutzen, oder einfach vier- oder fünfmal abheben. Dann war der Automat leer.“
Ich trat von einem Fuß auf den anderen und wurde das Gefühl nicht los, mich könne das gleiche Schicksal ereilen. Dumpfe Nachmittagshitze legte sich über den Ort. Mit dem Unterarm wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und fragte mich, wann ich zuletzt so lange gestanden hatte. Die Waden schmerzten, das Kreuz tat weh und meine Wasserflasche war längst leer.
Wieder ein Schritt vorwärts. Ich bekam Angst, dass es irgendwann dunkel würde, der Automat leer wäre und ich nicht wüsste, wie ich zum Strand zurückkommen sollte. Guthaben, um Arjun anzurufen, hatte ich auch nicht mehr.
„Ey!“ Dolly riss mich aus meinen Gedanken und zeigte mit dem Stock auf einen Inder im weißen Oberhemd, der sich an der Schlange vorbei nach vorne gedrückt hatte. „Nicht vordrängeln!“
„Ich war vorher schon mal hier“, sagte der Mann. „Meine Familie ist grad drinnen.“
„Bullshit! Du drängelst dich einfach vor. Los! Hinten anstellen!“
Der Mann schlüpfte in das Häuschen.
„Das ist hier eine reine Männerwirtschaft“, tönte Dolly. „Auf Frauen hören die nicht.“

Endlich hievte Dolly ihren Hintern die drei Stufen hoch. Auch sie brauchte lange. Als sie wieder herauskam, blieb sie stehen und telefonierte. Ich quetschte mich an ihr vorbei, zog die quietschende Tür hinter mir zu und bekam kaum Luft. Die Klimaanlage war kaputt. Während ich die Karte aus dem Portmonee zog, raste mein Herz, als wollte ich die Bank überfallen.
Der Schlitz war zu eng. Die Karte passte nicht. Ich versuchte, sie mit Gewalt hineinzupressen, hatte aber Angst, dass sie dadurch kaputtginge. Mein Herz raste noch schneller. Jemand klopfte an die Scheibe. Kurz darauf riss Dolly die Tür auf.
„Meine Karte passt plötzlich nicht mehr“, jaulte ich.
„Du musst gegen den Automaten schlagen“, sagte Dolly.
Ich sah sie ungläubig an.
„Schlag gegen den Automaten“, sagte sie.
Ich holte aus und schlug so heftig gegen das Gerät, als hätte es mich zutiefst beleidigt. Auf dem Bildschirm erschienen bunte Streifen. Dann wurde er schwarz.
Vor meinen Augen verschwamm alles. Ich wischte mir mit dem T-Shirt den Schweiß ab und blinzelte. Es dauerte einige Sekunden, bis ich mich langsam umdrehte, das Häuschen verließ und nach Luft schnappte. Zwanzig Augenpaare starrten mich an. Ich räusperte mich.
„Der Automat ist kaputt“, sagte ich und wartete darauf, gelyncht zu werden. Niemand sagte etwas. Einheimische und Touristen starrten mich weiterhin an, als wären sie in einen kollektiven Schockzustand gefallen.
„Tut mir leid“, sagte ich. Auf der Straße kam eine Riksha knatternd zum Stehen.
„Komm“, sagte Dolly und winkte mich zu sich.
„Aber ich hab kein Geld.“
„Eben. Oder willst du zu Fuß zurücklaufen?“
Als ich an die Tür gequetscht aus dem Fenster sah, spürte ich den Kloß im Hals. Das alte Geld war längst aufgebraucht, und ich schämte mich, weiterhin anschreiben zu lassen. Auch Dolly war ungewöhnlich still. Sie öffnete erst den Mund, als die Riksha vor dem Haus hielt.
„Hoffentlich kann der Fahrer wechseln.“ Sie zog einen neuen Zweitausend Rupien-Schein aus dem Portmonee. Achtzig Rupien kostete die Fahrt. „Ich hab dem kleinen Verkäufer heute meine restlichen Dollar gegeben.“
„Dem kleinen Verkäufer?“
„Er war so nett und hat vor zwei Wochen eine Ratenzahlung akzeptiert, aber länger wollte ich den armen Jungen nicht mehr warten lassen.“
Ich sah sie verständnislos an. Dolly hielt mir die beringte Hand hin und legte die andere aufs Dekolletee. „Ich hab dafür ein kleines Vermögen bezahlt.“
Der Fahrer schaute sie im Rückspiegel an. Dann drehte er sich um, sah auf den Ring und rümpfte die Nase. Ich bedankte mich und stieg aus.
„Der ist nicht echt, Madam“, hörte ich den Fahrer. „Der Stein ist stumpf. Ein echter Rubin glänzt, der hier nicht. Wo haben Sie den denn her?“

Kaum war ich im Zimmer, klingelte mein Handy. Arjun.
„Hey, meine Liebste“, sagte er. „Bist du zu Hause?“
„Ja, grad zur Tür rein.“
„Hast du Geld bekommen?“
Ich schluckte. „Nein.“
„Aber ich. Dann mach dich mal hübsch, ich lad dich heut zum Essen ein. Und morgen fahren wir runter nach Kerala und machen mal schön Urlaub. Hab schon alles gebucht.“
Ich zögerte einen Moment.
„Okay“, sagte ich.

 

Moin @Chai!

Eine Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe, aber an der ich auch noch Potential nach oben sehe.

Zuerst mal ein Lob von mir zu deiner Sprache und dem szenischen Erzählen. Ich lese diese Art von deinen Erzählungen sehr gerne, weil man einfach mitten im Geschehen steht, da passieren die wesentlichen Dinge organisch in Szenen, in denen ich Teilnehmer bin, und das hat eine schöne Sogkraft. Behalte das unbedingt bei, möchte ich sagen.

Kritik sehe ich eher auf Plotebene. Ich hab die anderen Kommentare nur überflogen, ich hoffe, ich erzähle dir nichts zweimal. Wenn doch, verweise einfach auf deine vorigen Antworten.
Also erstens sehe ich die Wahl Trumps als Knick im roten Plotfaden. Was hat das mit der Story zu tun? Inwiefern beeinflusst das das Geschehen? Und: Würde der Plotverlauf sich ändern, wenn Trumps Wahl entweder gar nicht oder - so würde ich es präferieren - als Randnotiz auftauchen würde? Ich sehe keinen Sinn, die Handlung ein paar Kapitel darauf zulaufen zu lassen, auf Trumps Wahl, und dann hat sie eigentlich nichts für den weiteren Verlauf zu tun. Ob die Währungsreform etwas damit zu tun hat, kann ich als Leser auch nicht sagen, weil im Text keine Bezüge gezogen werden. Nur als Gedanke.
Aufbauend darauf kommt die Währungsreform ein wenig plötzlich. Ich hätte lieber Monti über den Fernsehbildschirm laufen lassen als Trump. Das Mädchen, das Geld bunkert, ist sehr gut, da hat man einen Eindruck, wie das Volk mit dem Geld umgeht. Ich hätte den Text so gewichtet, dass Monti (Präsident) einen größeren Stellenwert in der Story im Vorlauf auf die Entwertung hat, nur ein wenig, aber dann käme es nicht so plötzlich.
Drittens fühle ich mich ein wenig betrogen von dem Text :) Das hat damit zu tun, dass ich, solange ich hier beim Handy-Lesen nichts übersehen oder nicht verstanden habe, gerne wüsste, was hinter ihrem Freund steckt? Das wird ja nicht aufgelöst. Er ist irgendwie im Hintergrund am Machen, man hat ein merkwürdiges Gefühl ihm ggü., und dann sagt er, er hätte jetzt Geld und der Text ist zuende. Ich würde mich - gerade in einer Erzählung - davor hüten, eine solche Figur so Zentral einzuführen (also den Freund), ihn spannend zu zeichnen und den Text dann ohne Auflösung zu beenden. Du bist eine erfahrene Autorin, du weißt, wie ich das meine, ich erwarte jetzt keine detaillierte Beschreibung seiner Handlungen, aber doch einen originellen Twist, irgendeine Andeutung, was er denn getan hat. Auch, weil ich als Leser die Figur des Freundes dadurch komplett kennenlernen will.

Was ich noch mag, ist deine Authentizität. Man merkt beim Lesen einfach, dass du Ahnung von deinen Milieus hast, und das tut ungemein gut, sich so fallen lassen zu können.

Beste Grüße
zigga

 

Hey @zigga,
immer schön von dir zu hören! Freut mich sehr, dass du dich meiner Geschichte gewidmet hast und sagst:

Eine Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe, aber an der ich auch noch Potential nach oben sehe.
Das ist ja schon mal ein guter Schnitt, vielen Dank dafür.

Ich lese diese Art von deinen Erzählungen sehr gerne, weil man einfach mitten im Geschehen steht, da passieren die wesentlichen Dinge organisch in Szenen, in denen ich Teilnehmer bin, und das hat eine schöne Sogkraft. Behalte das unbedingt bei, möchte ich sagen.
Werde ich mir zu Herzen nehmen, danke. :)

Also erstens sehe ich die Wahl Trumps als Knick im roten Plotfaden. Was hat das mit der Story zu tun? Inwiefern beeinflusst das das Geschehen? Und: Würde der Plotverlauf sich ändern, wenn Trumps Wahl entweder gar nicht oder - so würde ich es präferieren - als Randnotiz auftauchen würde?
Tja, ist schwierig. Und ist auch immer blöd mit: Das war aber alles so zu argumentieren, es muss ja trotzdem Sinn ergeben. Also die Fakten (Trump-Wahl/Geldentwertung) sind realen Ereignissen entnommen und der Plot/die Geschichte ist/sind frei erfunden.
Du hast recht, die Trump-Wahl hatte keinen direkten Einfluss auf das Geschehen in der Geschichte, beides fiel nur (rein zufällig?) auf denselben Tag, also kann man natürlich spekulieren, ob da ein Zusammenhang bestand. Ich wollte den Leser ein wenig auf die falsche Fährte locken, bzw. genau so überrascht werden lassen wie die Menschen in der Geschichte. Wie gesagt, es ist immer heikel, Realmiseren in eine Geschichte zu packen, ich kann schon verstehen, dass der eine oder andere da evtl. verwirrt ist und sich sagt:
Aufbauend darauf kommt die Währungsreform ein wenig plötzlich. Ich hätte lieber Monti über den Fernsehbildschirm laufen lassen als Trump.
Ja, die Währungsreform taucht ganz plötzlich auf, das stimmt. Es hätte auch nichts genützt, irgendetwas darauf hindeuten zu lassen, denn es gab keine Hinweise. Das Geld wurde innerhalb weniger Stunden für ungültig erklärt, ohne dass vorher irgendetwas darauf hingewiesen hätte. (Sonst hätten viele ihr Matratzengeld wohlmöglich noch in Sicherheit gebracht :D). Die damalige Trump-Wahl wurde mit genau dieser Meldung unterbrochen, und so habe ich es für eine gute Idee gehalten, dem Leser da ebenso vor den Kopf zu hauen. :Pfeif:

Drittens fühle ich mich ein wenig betrogen von dem Text :)
Das ist schade.

Das hat damit zu tun, dass ich, solange ich hier beim Handy-Lesen nichts übersehen oder nicht verstanden habe, gerne wüsste, was hinter ihrem Freund steckt? Das wird ja nicht aufgelöst.
Denkst du ...

Du bist eine erfahrene Autorin, du weißt, wie ich das meine, ich erwarte jetzt keine detaillierte Beschreibung seiner Handlungen, aber doch einen originellen Twist, irgendeine Andeutung, was er denn getan hat.
Ja, ich weiß, wie du das meinst, also erstmal danke für das Kompliment. Und weil ich eine erfahrene Autorin bin - sag ich jetzt mal so ganz selbstherrlich -, hat die Geschichte natürlich eine Auflösung und plätschert nicht einfach so aus, obwohl vorher viel Lärm um Arjuns Geschäfte gemacht wurde.
Es gibt auch Hinweise dazu, gerade am Ende. Einige Leser haben sofort gesehen, was los ist, andere dachten (wie du), hier wird was aufgebaut, was dann einfach so ausplätschert.
Einerseits bin ich ja froh, dass das alles nicht so offensichtlich ist, aber es soll natürlich auch für den Großteil der Leser verständlich sein, sonst fehlt der Geschichte natürlich etwas sehr Wichtiges. Ich überlege noch, ob ich das vielleicht noch deutlicher mache, wobei einige, die es auch nicht gleich herausgefunden haben, hinterher meinten, es wäre eigentlich mehr als offensichtlich. Also wie gesagt: Am Ende löst sich das Geheimnis um Arjuns Geschäfte. Er ist der Verkäufer des falschen Rubinrings.

Was ich noch mag, ist deine Authentizität. Man merkt beim Lesen einfach, dass du Ahnung von deinen Milieus hast, und das tut ungemein gut, sich so fallen lassen zu können.
Darüber freue ich mich natürlich sehr!

Hab vielen Dank für deinen Leseeindruck, lieber zigga, und liebe Grüße aus dem nicht enden wollenden Monsun von Chai.

 

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