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Gedanken eines Gedankenlosen
Gedanken eines Gedankenlosen (1)
Ein stinknormaler Samstag Nachmittag? Ich sitze in einem Kaffee, draussen regnet es und jeder der am Fenster neben mir vorbeigeht, ist eingewickelt in Regenmantel, Schal, Mütze und scheint sich nur von Ort A nach Ort B zu quälen, weil es unbedingt sein muss... Nicht nur deshalb weigere ich mich schon seit einer guten Stunde das Lokal zu verlassen.
Immer neue Menschen suchen Zuflucht, wärmen sich an ihrer Tasse und verlassen nur äusserst zögernd das warme kleine zu Hause, um sich wieder in die stürmische Wirklichkeit da draussen zu quälen. Weil es ja unbedingt sein muss...
Und ich... ich verspüre schon wieder diesen Drang, der mich hinaus zieht in die Ferne, dieser leise Ruf, ich weiss nicht woher, der mich zu sich lockt wie den Zugvogel in den Süden. Irgendetwas in mir muss wohl genau wissen, weshalb ich hier bin, wie ich in meinem Traum wirklich werden kann. Ich werde mich wohl treiben lassen und sehen, ob ich lernen kann dem Ruf zu lauschen, bis er eines Tages offenbart, wohin er mich zu locken versucht. Bis dahin lass ich wohl den Weg das Ziel sein.
Mit Sicherheit höre ich den Ruf zur Zeit auch deswegen so undeutlich, weil zu wissen woher er kommt, mich momentan wohl noch völlig überfordern würde. Ich will doch noch im Leben baden,wie im Meer, ohne Ziel, ohne Richtung, nur des Schwimmens willen. Und gerade dieser Gedanke scheint mich am glücklichsten zu machen. Natürlich suche ich hier und da den Strand, den Steg, um mich auszuruhen; doch niemals auf Dauer, immer nur im Gedanken, bald wieder ins Wasser zurückzugehen...