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Geschmack ist im Fässchen

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05.12.2001
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Geschmack ist im Fässchen

Ein kleiner Quickie am Vormittag. Nix besonderes, aber ich musste meinem Ärger einfach mal Luft machen ...

Manchmal frage ich mich wirklich, was in den Köpfen von Marketing-Experten und Werbe-Fachleuten vor sich geht. Ich meine, machen die sich nur einen Heidenspaß daraus, uns für völlig dumm zu verkaufen, oder sind die wirklich so dämlich? Wie läuft denn da so ein normaler Arbeitstag ab?
„Hey Leute, ich habe da so einen Kunden, die machen irgendeinen Frischkäse und wollen dem Zeug ein cooles Image verpassen.“
„Es ist Frischkäse.“
„Ja, aber die wollen trotzdem ein cooles Image.“
„Es ist Frischkäse.“
„Egal, die haben Geld wie Heu und wir müssen uns was überlegen.“
„Soll ich es buchstabieren? F-R-I ...“
„Was erwarte ich denn von einem Frischkäse? Als Käufer meine ich?“
„Ja um Himmels willen, was soll ich schon erwarten? Dass er schmeckt natürlich. Wie Frischkäse.“
„Das ist es! Geschmack! Das ist gut. Das ist sogar sehr gut. Frischkäse soll schmecken.“
„Natürlich soll er schmecken. Es ist Käse.“
„Aber das reicht noch nicht. Nein, Geschmack ... hmm ... Geschmack ...“
„Ich hätte Schreiner werden sollen. Wie mein Vater gesagt hat. Ja, Schreiner ...“
„... Geschmack .... ist ... Geschmack ist ... im Fässchen!“
„Wo?“
„Im Fässchen!“
„Äh. Und was macht er da?“
„Na ja, ordinärer Frischkäse kommt aus dem Becher. Aber unser Frischkäse ist im Fässchen!“
„Oder das Hirn im Eimer.“
„Und dann nehmen wir eine Frau mit großen Möpsen, weil Bäuerinnen haben immer große Möpse, das weiß man ja, und die sitzt auf einer Alm rum, weil Käse wird immer auf Almen gemacht und die singt dann.“
„Die tut was?“
„Singen!“
„Warum?“
„Weil ... weil das cool ist.“
„Das ist überhaupt nicht cool. Eine Frau mit dicken Titten, die auf einer Alm rumsitzt und Frischkäse besingt ist alles andere als cool. Das ist furchtbar dämlich!“
„Ist es nicht. Damit können sich die Käufer identifizieren.“
„Klar. Haben ja auch alle eine Alm im Garten. Will ich überhaupt wissen, was sie singt?“
„Geschmack ist im Fässchen, natürlich. Da-da-dadada-dadada-dadada-da-da-da ....“
„Okay. Ich will’s nicht wissen.“
So oder so ähnlich muss es dort zugehen. Oder wie erklären Sie sich die Werbung von Almette? Oder die etwas ältere Kampagne für Fischstäbchen von Käpt’n Iglu, was das betrifft? Ich meine, bin ich der einzige, der es ein klein wenig bedenklich findet, dass ein bärtiger alter Mann an Bord eines großen Segelschiffs eine Horde von kleinen Jungs in Matrosenanzügen fragt, ob sie mal gucken wollen, wie saftig sein Seelachs ist?

 

Hi Wendigo,

ganz nette Geschichte, die sehr wohl satirische Ansätze zu bieten hat.
Aber eben leider nur Ansätze.
Das Ganze müßte noch überspitzter sein, dann wärs ne gute Satire :)

so long, Pandora

 

Liebster Wendigo,

es hat schon so seine Vorteile, kein Fernsehen zu gucken. Daher mein Tipp: laß es einfach auch mal.

Ich esse zufällig diesen Frischkäse, aber diese offensichtlich wirklich völlig bekloppte Werbung kenn ich nicht, ich hätt mir wohl danach für die Zukunft überlegt, diesen Käse nicht mehr zu kaufen. Da bekäm ich ja Angst mit dem Verzehr des Käses gleichzeitig eine Extraportion Schwachsinn mitzuessen.
Also mein Rat lautet: geh off, wenn Werbung kommt, schreib 'ne richtig frische Satire und nicht so'n Käse, denn Hand auf's Käsebrot mein lieber Wendigo: 'ne Satire ist das nicht, was du da gebastelt hast.
Aber manchmal zählt auch der gute Wille und der blitzt mir doch gegen Ende deines Textes durch.
Also frisch ans Werk!

Gruß lakita

 

Hallo Wendigo!

Also mir hat's gefallen; fand ich an vielen Stellen echt witzig. :lol: :lol:

Zuerst die wiederholte Betonung, "es ist Frischkäse", dann das Beispiel mit der Bäuerin und der Alm... irgendwie gelungen.

"Aber unser Frischkäse ist im Fässchen!"
"Oder das Hirn im Eimer."
Auch eine sehr schöne Stelle.

Manchmal fragt man sich wirklich, auf welche Ideen die "Werbemacher" kommen.

Viele Grüße, Michael

 

Doch, find ich schon eine Satire. An einigen Stellen gut. Aber da sieht man mal, was Frischkä... ich meine Geld alles bewirken kann. :D
Die Leute werden durch Geld gezwungen beschissene Werbung zu machen!

"Moin"
"Moin"
"Moin"
"Moin"
"Moin"

"Ein Flens"
"Ein Flens"
"Ein Flens"
"EIn Flens"
"Ein Flens"

"Haben wir nicht."

"Tschö"
"Tschö"
"Tschö"
"Tschö"
"Tschö"

 

Heyho zusammen,

vielen Dank an alle für die Kritik. Zur Info: Bei der Story handelt es sich "lediglich" um eine kleine Fingerübung, zu der ich mich nach einem Fernsehabend genötigt sah - wenn sie jemandem gefällt, dann freut mich das, wenn nicht, dann ist es auch okay. Aber bevor sie auf meiner Festplatte verrotet ...

Eine Sache noch zu Dir, liebste lakita:

Also mein Rat lautet: geh off, wenn Werbung kommt, schreib 'ne richtig frische Satire und nicht so'n Käse, denn Hand auf's Käsebrot mein lieber Wendigo: 'ne Satire ist das nicht, was du da gebastelt hast.
Deine Meinung in allen Ehren (ist mir schon klar, dass die "Satire" kein Meisterwerk ist), aber mein Rat lautet: Schreib' ne gescheite Kritik, denn Hand auf's Herz, eine Kritik ist das nicht, was Du da wirklich hübsch zusammen gereimt hast.

 

Hallo Wendigo

Wenn auch ein wenig kurz - ich fand Deine Satire witzig. Die Werbung fand ich auch immer voll daneben. Was mich aber noch viel mehr als die großen Brüste und die Alm störte, waren die rosa lackierten Fingernägel. :sick: Wiederlich.
Kurzum: Hab mich sehr amüsiert. :D
bis denn und liebe Grüße, die Kürbiselfe

 

Heyho Kürbiselfe,

oje, jetzt werden meine Jugendsünden wieder ausgegraben ... diesen kleinen Text hatte ich ja völlig vergessen. Freut mich aber sehr, dass er dir gefällt. Wo ich doch sonst meistens über Mord, Totschlag und andere üble Sachen schreibe ...

Danke für das Lob!

Cheers

 

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