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Gesprungen

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11.09.2001
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Gesprungen

Ich war gesprungen.

Eigentlich wollte ich schon lange springen und immer wieder hatte ich mich gefühlt, als hätte ich den Sprung schon lange gewagt. War geschafft und kaputt. Doch ebenso bemerkte ich immer wieder, dass ich es nicht riskiert hatte.
Dass ich wieder auf Abstand gegangen war. Wieder jede Bemerkung so gedreht und interpretiert hatte, dass ich die Gelegenheit hatte, mich zurück zu ziehen. War kalt geworden oder auch kühl geblieben.

Ich war wirklich gesprungen, nicht nur im übertragenen Sinne.
Ich hatte es satt mich zu verstecken. Die Mauer war genauso stabil geblieben; aber ich hatte keine Lust mehr, mich hinter ihr zu verstecken.

Dann war die Gelegenheit da. Wie hatte sie gesagt: Manchmal wäre es gut, sich was vorzustellen, auf das man zu oder über das man springen wolle.
In diesem Moment überrollte es mich fast: Ich wollte springen.
Ich hatte solche Angst, war angespannt, musste immer wieder tief ein und ausatmen, redete mir selbst gut zu. Doch ich wollte in diesem Moment nichts anderes als springen. Ich war so voller Energie. Nichts hätte mich abgehalten; alles andere um mich herum war ausgeblendet.

Danach fühlte ich mich gut, nicht überragend, außergewöhnlich, aber gut.
Dass ich die Mauer wirklich überquert hatte, merkte ich erst, als ich ihn wiedersah.

Als wir uns kennen lernten, fühlte ich mich nicht anders, als in den Momenten vor dem Sprung. Er gefiel mir. Ich hatte Lust, ihn zu küssen, ihn zu reizen. Ein weiteres belangloses Kennenlernen.

Als wir uns wiedersahen, bröckelte die Mauer nicht.
Sie war einfach nicht mehr da. Keine Angst vor Nähe, kein Abwenden, kein Suchen nach Gründen gegen das Glück. Sie war einfach nicht mehr da.

Da fühlte ich, dass ich dieses Mal wirklich gesprungen war. Ich war überrascht, aber nicht verwundert. Ich fühlte mich frei, erleichtert. Ich fühlte mich einfach wunderbar.
Jeder einzelne Moment, in dem ich mich ihm entgegen lehnte, ihn an mich zog, seine Nähe suchte und herausforderte, erlebte ich wie ein Wunder. Wie einen Flügelschlag in die Freiheit, in Richtung Glück.

Er war nicht der Traum meiner schlaflosen, einsamen Nächte. War es nicht mal annähernd. Doch für dieses Gefühl, verliebte ich mich in ihn.

 

Hallo Martina,

fast erklärst du noch zu viel ("nicht nur im übertragenen Sinne") und das bei der Komprimierung.
Auch verwechselst du Ursache und Wirkung, denn der Spung bedeutete doch, wenn ich deinen Text richtig verstanden habe dein Sprung in das Wagnis Liebe. Also kann deine Prot dem ominösen "ihn" ja nicht erst dafür lieben, dass er ihr den Sprung ermöglicht hat.

Was mich stört an deiner Geschichte ist ihre wortreiche Suche nach einem Gefühl, welches du nicht zu fassen bekommst. So habe ich den Eindruck, Geschichte und was sie beschreiben soll, springen dir davon.

Schade

Lieben Gruß, sim

 

Hallo MartinaP,
irgendwie geht es mir wie dir...*lächle*
Ich scheine auch dauernd anzuecken, weil mir das Gefühl, das man in dem einen Moment empfindet, wichtiger zu sein scheint, als die Handlung, die "Geschichte" an sich.
Keine Ahnung, vielleicht definiere ich auch "Kurzgeschichte" falsch.
Für mich muss nicht viel tatsächlich "passiert" sein, das Empfinden, das Gefühl überwiegt einfach.
Nicht aus Solidarität, sondern ganz ehrlich, ich finde deine Geschichte sehr schön...
Du brinst sehr gut rüber, was die Prot fühlt, denkt, ausdrücken will.
Nata

 

Hi, M.P;)
Also zur Geschichte: Ein bekanntes Gefühl wir trauen uns nicht XYZ anzusprechen eigentlich eine ganz banale Alltagssituation. Jeder hat sie erlebt und jeder erlebt sie immer wieder. Immer wieder überwinden wir unseren inneren Schweinehund immer wieder springen wir über die Mauer.
Aber diese Alltagsthema ist gar nicht so leicht umzusetzen.
Das die Empfindungen bei dir an erster Stelle stehen wie unsere Fernweh meinte kann ich leider nicht erkennen.
Immerwieder geht es nur ums Springen benutzt du nur ein Bild um dieses Gefühl auszudrücken.
Das ganze wirkt auf mp irgendwie halb gar. Die Geschichte ist nicht besonders lang und ich liebe kurze Geschichten aber bei dieser wurde es mir durch das immerwiederkehrende Bild des Springens Langweilig (mpLeseeindruck).
Ich hätte mir gewünscht das du mehrere Bilder nutzt um dieses Gefühl darzustellen oder das du immer neue Formulierungen für diese Springen findest.
Sonst spullst du nach meinem Empfinden immer wieder Ein und die Selbe Videoaufnahme ab. Zwar in immer neuer Reihenfolge der einzelnen Segmente aber immer klar ersichtlich das war schon mal.
Was die geringe Handlung angeht auf die unsere Fernweh anspielt, dass ist kein Problem mMn aber du solltest diese KG unbedingt überarbeiten.
Ich muss sim zustimmen das Ganze "springt dir davon" und wirkt dadurch lieblos.
Die Vokabeln wiederholen sich ständig auch die Situation bleibt von vorn bis hinten die Gleiche es kommt keine Richtige Entwicklung in die Gechichte.
Ich möchte fast sagen sie steht.
Sie will über die Mauer springen. Aber das hat sie bereits getan. Nur durch den Rückblick bekommen wir einen Teil des Kampfes der dieses Überspringen ist nachgeworfen, aber wir erleben es nicht mit, wir sind nicht dabei wir wissen nur sie ist gesprungen.
Und warum möchte sie ihn gerade zum drüberspringen haben? Warum nicht Z oder Q? Was macht ihn so besonders?
Und wie springt sie rüber? Du sagst nur sie ist drüber gesprungen. Aber wie hat sie das gemacht? Welche Gefühle haben sie dazu bewegt? Welche Gefühle haben sie begleitet beim springen?(auch die physischen aufzählen das Bauchweh, die verschwitzten Hande der kalte Schweißausbruch...)

Dann noch zwei kleine Zitate:

"In diesem Moment überrollte es mich fast: Ich wollte springen."
Ich weiß nicht warum aber ich musste bei jedem mal drüber lesen an dieser Stelle lachen.;)

"Ich war überrascht, aber nicht verwundert."
Häh? Kannst du mir denn so erklären das ich den verstehe?

So ich hoffe ich konnt dir irgendwie verständlich machen was mir aufgestossen ist und das ich dir helfen konnte neue Ideen zu entwickeln wie man es anders (besser) machen kann.
Nice

 

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